Skip to main content

Full text of "Schweizerisches Geschlechterbuch : almanach généalogique suisse"

See other formats


6ENEAL0BY 

5CH97E, 
1907, 
PT.  1 


REYNOLDS  HISTORiCAL 
GENEALOGY  COLLECTfON 


3  1833  01769  1806 


Schweizerisches 

THaun».nj-iM.ii.i.Mi.wim,t.ujj»jjiuj.»w  * 

Geschlechterb  u  c  h 

Almanach  Genealogique  Suisse 
\/':A.  1    Pt'i  ■  ^ 

Zweiter  Jahrgang 
Seconde  Annee 


B  a  s  c  1 

Koiinnissionsverla^  \oii  C.  F.  Lendoift 


Digitized  by 

the  Internet  Archive 

in  2014 

https://arcliive.org/details/schweizeriscliesg21lend 


1794563 


SCflWEIZERISCllEsf  " 


GESaLECllTER 
BUCH 

n.JAIiRGV\GI907 


HERAUSGFT.EBEN  VOX 

CK  LENDORFF 

BASEL .  1906 


Einführung. 


§  1. 

Für  die  ÄHfnalunsgrundsätze  des  schweizerischen  Ge- 
schlechterbuchs wird  in  erster  l>inie  auf  das  im  ersten  JaJir- 
gang  Gesagte  verwiesen  (vgl.  Einführung  daselbst  Seite  5,  §  2). 
Hiernach  kommen  folgende  Gruppen  von  Geschlechtern  in 
Betracht: 

a)  Die  Ratsgeschlechter  und  Grossratsfamilien  der  eid- 
genössischen Orte  <"Ziirich>.',  «Bern/>  und  «Basel»; 

h)  Die  Ratsgeschicchter  der  eidgenössi.^chen  Orte  vLuzern>, 
<.  P'reiburg  ,  <'.So]othurn  . ,  ,- Schaffhausen  >  und  der  sou- 
veränen zugewandten  Bundesgliedcr  <^St.  Gallen-Stadt», 
«Mülhausen und  «Genf:  ; 
:  c)  Die  Häupter  und  Landvogtgeschlechter  der  eidgenössischen 
Orte  «Uri.>,  ^<Sch\vyz;>,  nterwalden»,  -..Glarus  ,  <  Zug» 
und  «Ai)penzelb>  und  der  souveränen  zugewandten  Bundes- 
gliedcr 'x\\'allis.>  und  •  Grau!)ünden  -  ; 

d)  Die  adligen  und  damit  parlamentsfähigen  und  land- 
ständischen Geschlechter  des  Fürstentums  Neuenburg, 
sowie  die  im  Staatsrat  vertretenen  Geschlechter; 

e)  Die  Dyn;isten  und  Gericht>herrengeschltchter,  soweit  sie 
nicht  schon  unter  Ziffer  a — d  fallen. 


4 


Eiiiführiintr. 


Die  Umgrenzung  der  nunmehr  allein  weitergeführten  frühem 
Abteilung  A  des  genealogischen  Teils  ist  auf  Grund  der  Er- 
gebnisse bezüglicher  historischer  Untersuchungen  nur  in  der 
Weise  erweitert  worden,  dass  für  Neuenbürg,  im  Hinblick  auf 
die  dortige  P'ortdauer  der  standisch-monarchischen  Verfassung 
bis  zum  Jahre  1848,  das  im  Uebrigen  massgeblich  bleibende 
Xormaljahr  1798  fallen  gelassen  worden  ist;  jedoch  wurde  als 
erster  Qualilikationsgrund  immerhin  die  Vertretung  eines  Ge- 
schlechtes im  alten  Staatsrath  (bis  1798)  aufrechterhalten,  wo- 
durch eine  relative  Einheitlichkeit  der  xViifnahmsgrundsätze  für 
die  "esamte  Eidgenossenschaft  i^ewahrt  blieb.  Danelien  wird 
nunmehr  für  Neuenbürg  auch  der  daselbst  bis  1848  registrierte 
ständische  Adel  als  solcher  für  das  schweizerische  Geschlechter- 
buch in  Betracht  fallen. 

Das  gewählte  Schema  hat  im  Ganzen  die  Zustimmung  der 
kompetenten  Beurteiler  des  alten  schweizerischer  kantonalen 
Staatsrechts  gefunden,  sodass  kein  Anlass  vorlag,  wesentliche 
Aenderungen,  vom  obigen  Punkte  abgesehen,  eintreten  zu  lassen. 
Die  wenigen  lautgewordenen  Aussetzungen  beruhten  meist  auf 
der  verschiedenen  Wertung  der  faktischen  Verhältnisse,  auf  einer 
üeberschätzung  des  geringen  zufällig  vorhandenen  verfassungs- 
rechtlichen Stoffes  gegenüber  dem  alten  Staatsrecht,  wie  es 
prai-tisch  im  XVII.  und  XVIII.  Jahrhundert  ausgeübt  worden 
ist.  Jeder,  der  die  Art  der  Aemterbesetzung  dieser  l'eriode 
ohne  Voreiugep.ommenheit  anhand  ausreichender  lokalgeschicht- 
licher und  aenealoL'i-.chcr  Oiiellcn  untersucht,  v,ird  beobachten, 
p) 

wie  sehr  d.is  ursprünglich  demokratische  \'crfassungsleben  des 
ausgehenden  ^Mittelalters  aUodlidVoen  eine  gewohnheitsrechtiiche 
Weiterbildung  im  ariblokratischen  Sinne  gefunden  hat:  dass 
diese  Entwicklung  in  einem  Ort  durch  Verfa^sungsge-ctze  aus- 
drücklich festgelegt  wurde,   wäluend   sie  sich  andern  Orts  em- 


EinführuDg.  5 

fach  durch  ihre  praktische  A  inveiidimg  kundgibt,  ändert  nichts 
an  der  Sache.  Wer  daran  zweifelt,  mag  die  Aeniterverzeichnisse 
mit  den  Kirchenbüchern   und  Einwohuerre^istern  vergleichen. 

Die  beste  Probe  für  die  ziemliche  Richtigkeit  der  für  dieses 
Buch  getroffenen  AI)grenzung  der  sog.  Geschlechter  ab  der 
übrigen  alt-  und  neuschweizerischen  Bevölkerung  (eijie  Einteilung, 
die  für  die  stoffliche  Beherrschung  der  schweizerischen  Genea- 
logie in  einem  xVhnanach  notwendig  ist),  liegt  darin,  dass  die 
allermeisten  w  irklich  historisch  bedeutenden  Geschlechter  unseres 
Landes,  neben  auftallend  wenigen  unbekannteren  Namen,  Raum 
im  schweizerischen  Geschlcchterbuch  gefunden  hal)en  oder  hnden 
werden.  Wenn  auch  eine  geringe  Zahl  hervorragender  alt- 
schweizerischer und  neuerer  Eamilien  ausserhalb  des  einmal 
gew^ähltea  notwendigen  Rahmens  unseres  Buches  geblieben 
ist,  so  bestätigen  diese  Ausnahmen  nur  die  Richtigkeit  der 
Regel  und  des  Systems;  für  diese  Familien,  wie  auch  für  inter- 
essante ausgestorbene  Geschlechter  ist  Raum  im  Textteil  des 
Buches.  Dort  finden  sie  inskünftig  zusammen  mit  den  Familien 
der  nun  in  Wegfall  gerathenen  Abteilung  B  ihren  Platz  und 
können  zwanglos  ohne  spezielle  Bezugnahme  auf  die  staats- 
rechtliche Stellung  nach  ihrer  kulturgeschichtlichen,  wissen- 
schaftlichen oder  politi^,chen  Bedeutung,  eventuell  auch  mit  An- 
gabe des  heutigen  Person enbestandes,  behandelt  werden. 


Was  den  \ orliegenden  zwcilcu  jahr-^atig  betntVt,  so  hab«,'n 
wir  an  dem  für  die  e/ncthicn  Fann'fioiartikcl  '^cw'Mum  Schema 
festgehalten,  jedoch  auf  vielfich  geäusserten  Wunsch  auch  eine 
ausführlichere  Wiedergabe  der  Familienge--,chichteii  zugelas.-en. 
Wir  glauben,  dass  das  Buch  dadurch  an  Interesse  und  all- 
gemeiner Lesbarkeit  gewonnen  hat,    fügen  aber  bei,   das»  diese 


6 


Einführung. 


Ausführlichkeit  nur  bei  der  erstmaligen  Behandlung  einer  Fa- 
milie statthaft  ist. 

Ausnahmsweise  sind  dem  I.  Teil  dieses  Jahrgangs  einige 
erweiterte  oder  verbesserte  Einzelartikel  auf  besondern  Wunsch 
im  Anhang  beigegeben  worden.  An  dieser  Stelle  möchten  wir 
jedoch  alle  Beteiligten  ersuchen,  inskünftig  mit  Berichtigungen 
und  Erweiterungen  zuzuwarten,  bis  der  Turnus  zur  Wieder- 
behandlung der  betreft'enden  Familie  —  voraussichtlich  je  im 
4.  oder  5.  Jahrgang  — -  wiederkehrt. 

Für  den  Inhalt  der  einzelnen  Familieuartikel  sind  die  Ein- 
sender der  Redaktion  verantwortlich.  Diese  behält  sich  aber 
trotzdem  in  allen  Fällen,  wo  sie  Bedenken  hat,  Streichungen 
und  Abänderungen  nach  jeder  Richtung  vor.  Sollten  ihr  for- 
melle oder  sachliche  Unrichtigkeiten  entgangen  sein,  so  ist  sie 
für  jede  Mitteilung  aus  dem  Leserkreis  dankbar. 

Manuskripie  für  den  III.  Jahrgang  sind  bis  1.  Juni  1907  an 
die  Redaktion  des  Schweizerischen  Geschlechterbuches  in  Basel 
zu  senden.  Die  Manuskripte  bleiben  Eigentum  der  Redaktion, 
Separatabdrücke  können  nicht  abgegeben  werden.  Man  bittet 
auf  eine  möglichst  dem  System  getreue  Anordnung  des  Stotles 
zu  achten,  um  der  Redaktion  unnötige  Korrcsjjoyidenzen  zu 
ersparen. 

Die  Anordnung  soll  folgendermassen  sein: 
Am  Kojff  jedes  Artikeln  figuriert 
1..  Der  Xame  des  Geschlecbtes  in  der  oder  den  Formen,  wie 

er  heute  tatsächlich  geführt  wird, 
2.  die  Iliiupfquali fikat Ion,  welche  die  Familie  berechtigt,  im 
Geschlechtcrl.nich    laut    Aufnahmsgrundsätzen     im  genea- 
logischen (ersten)  Teil  behandelt  zu  werden, 

*)  Anmerkuiig.  Eventuelle  schweizer isrlte  Adels-  o<lcr  Ge- 
richtshcrrenqualifikationen  werden  nur  dann  am  Kopfe  des  Ar- 


Einführung.  7  i 

3.  (fakultativ)  das  Datum  des  Eintritts  der  Familie  in  das 
betreffende  Land-  oder  Bürgerrecht, 

4.  (fakultativ)  das  Datum  des  Eintritts  in  deji  Landrath,  oder 
des  Eintritts  in  den  Grossen  Rath,  des  durch  einen  kleinen 
Rath  regierten  Stadtstaates, 

5.  Das  Datum  des  Eintritts  der  Familie  in  den  Kreis  der 
Geschlechter  laut  den  Grundsätzen,  die  für  diese  Publikation 
festgelegt  werden  mussten. 

6.  (fakultativ)  das  Datum  des  Eintritts  des  Geschlechts  in  einen 
Kreis  von  Regimentsfähigeu  im  engern  Sinn, 

7.  Die  Koufessionszugehörigkeit. 

Sodann  folgt  der  Texty  anfangend  mit  der  Familiengeschichte, 
Der  Geschichtstext  ist  in  Perioden  einzuteilen,  die  erste  den 
Zeitraum  bis  zur  Erwerbung  der  betreffenden  Staatsangehörigkeit 
imifassend,  die  zweite  Periode  die  spezielle  Stellung  der  Familie 
in  der  einheimischen  kantonalen  und  eidgenössischen  Geschichte 
Aviedergebend;  als  dritter  Abschnitt  kann  die  .spätere  ausländische 
Stellung  der  Familie  behandelt  werden. 

Den  Schluss  liildet  jeweilen  der  heutige  rersoncni'estand 
in  seinem  eenealoaischen  Zusammenhang  angeordnet  r.ach 
Primogeniturfulge,  je  nachdem  in  Linien,  Ae^te  und  Zweige  ein- 


tikels  ent-^prechcnd  sub  2  erwälmt,  wenn  iler  bctrctVenden  Fajnilic 
die  PLauptqualitik.uiiMi,  das  spezitisch  sch\\  ci/crische  Frforderm^ 
der  Ratsangehörigkeit  (Regimcntsfähigi^eit  i,  abgeht.  Auslän- 
dische adlige  Herkunft  ciiigewanderter  Familien  oder  aus- 
ländische Xobilitierungen  eines  schweizerischen  Geschlechts 
werden  nur  im  Text  oder  Pcrs(^neii^tand,  nicht  alu-r  am  Kopf 
des  Artikels  erwähnt. 


8 


Eiiifiihrimi;. 


geteilt.  Eigentliche  Stamm  reihen  und  Stammbäume  können 
nur  im  II,  Teil  als  Text.irtikel  IMatz  linden,  soweit  es  der 
Raum  zulässt. 

Im  Uebrigen  verweisen  wir  auf  den  ersten  Jahrgang. 

Die  Redaktion. 


Introduction. 

Les  principes  d'admissicni  n'ont  change  que  dans  un  seul 
point.  Vu  que  l'ancien  regime  aiistocratique  et  monarchique  a 
subsiste  dans  le  canton  de  Neuchatel  jusqu'en  1848  notre  com- 
mission  a  decide  de  prendrc  cette  date  au  lieu  de  l'annee  17V)8 
comme  annee  normale,  separant  les  familles  qualitiees  de  Neu- 
chatel admises  dans  notre  recueil,  des  autres  familles  de  ce  pays. 

Pour  le  reste  voir  notre  tome  premier  pages  13  a  21  et 
les  explications  ci-dessus. 

Au  nom  des  editeurs: 
La  R^daction. 


Erster  Teil. 

Genealogisches  Jahrbuch. 

(Annuaire  genealogique,) 


Die  Rats-  und  die  Gerichtsherren- 
geschlechter der  Eidgenossenschaft  der  XIII  Orte 
und  der  souveränen  Zugewandten  Orte.  j 

(Les  Familles  ci-devant  regnantes  de  rancienne 
Confederation  Suisse  des  XIII  Cantons  et  des 
Rays  Souveralns  Allies  et  les  famllles  ayant  eu 
droit  de  juridiction  en  Suisse.) 


Achermaiiii  ab  Eimerberg. 


Häuptergeschlecbt  des  Freistaats  Xidwalden. 
Landrecht  vor  loßß. 
Landstatthalter  1()8U. 
Landammaiin  1(^75. 
Katholisch. 

Geschichtliches. 

Das  Geschlecht  der  Achermann  ist  bis  ins  XIV.  Jahrhinvdert 
hinauf  zu  verfolgen. 

Klaus  Achermanii  vom  Bür^^en  wird  in  den  Jahrbüchern 
unter  den  Gefalleneu  von  Sempach  unmittelbar  nach  Winkelri«.'d 
und  Erni  Xiederwyler  aufgeführt;  er  hatte  schon  \H(M)  im  Aui- 
trage  der  Landesgemeinde  über  Vollzug  eines  Urteils  zu  wachen. 
Hensli  Achermann  hei  1444  am  Hirztl.  lUn  Zweig  der  Faniiiic 
zoj  um  1<K)()  nach  Buochs  und  erwarb  durch  Erl)e  den  Sitz 
Ennerberg. 

Bemerk  e  n  s  w  e  r  t  e  ä  n  n  e  r :  C a  s  p  a  r ,  Land^tattlialter  \iV.  >( ) 
bis  1G84.  Hans  Cas]>ar.  Laiulvogt  zu  Bcilin/ona  UV.Wk 
Dessen  Sohn  Hans  Caspar  machte  den  Zug  nach  M<>rea  mit 
und  wurde  zum  0!)erstlieutciiant  beOn  cu-i  t  llilMI.  l-"ranz 
Achermann,  Landvogt  in  Bollcnz  und  Bellen/,  Lauiiammann 
Hub,  Landshauptn.iann  1(;74,  7  Han^ 
Caspar,  geb.  1^42,  Lar.^lvogt  in  lvi\iera,  Land^iit  kelmei>tcr 
ir)81,  Landammann   1702,  7  J^'^^d'  Franz,   des>en  S<din, 

geb.  Kwl,  Landschreiber  und  174-2  Landxo-t  in  I'xdlin/ona, 
t  I74r>.  :\Ielchior  Alois,  Land-^chieibt-r  in  Xidwalden,  lJ2^i 
Landvogt  in  Bollenz,  174(;  Landvogt_^in  Beilinzona,  f  1748. 
Joh.  Franz,  Crrenadierhaui)tnui,nn,  t  174S.  Johann  Jacob,  ge- 
l)oren    KUk),    Kitter   des   St.  Ludwig-Ordens,  L.uidshaui.tmann 


12 


Acliermanii  ab  Ennerberg. 


1706,  Laiidvogt  im  Tluiri:^au  1708,  im  Rheintal  1724,  Laiid- 
ammanu  172o,  "j"  1737.  Franz  Xaver,  dessen  vSohn,  Oberst 
und  Ritter  des  St.  Ludwi<;-C)rdens,  Landsbauptmann,  1765,  f  1786. 
Franz  Alois,  geb.  1708,  Landschreiber  in  Bellinzona,  Laud- 
ammann 174.'),  Landvogt  im  Thiirgan  1758,  T  1779.  Dessen  Sonn 
Viktor  geb.  1747,  S'1798,  Lieutenant  in  Frankreich.  Sein  Sohn 
Stanislaus,  geb.  178(K  Obervogt,  Landamraann  181o,  der  letzte 
Pannerherr  von  Nidwalden  1840,  y  1858.  Fidel,  Oberstlieutnant, 
geb.  ]7o3,  Landsfähndrich  1761,  Ritter  des  St.  Ludwig-Ordens, 
•J-  1809.  Alois,  gel>.  1779,  Hauptmann  in  Frankreich,  f  1832. 
Stanislaus,  geb.  1812,  t  1866  und  Alois,  Gebriider,  und 
Hauptleute  in  Neapel.  Franz,  geb.  1820,  Hauptmann  und 
Landesbauherr,  f  1885.  Franz  Anton,  geb.  1676,  Landvogt 
in  Bellinzona,  Obervogt  in  Xidwalden. 

Person  enbestand. 

Eduard  Philipp  Vincenz  Achermann  ab  Ennerberg, 
geboren  zu  Neapel  den  Ki,  Juni  1S52,  Schiitzenoberlieutnant, 
Gemeinderat  und  Kirchnieier,  vermählt  mit  Maria  Pauline 
Spichtig. 

Kinder:  a)  Pauline  Aloisia,  geb.  1.  August  1877,  ver- 
mählt am  28.  Mai  1901  mit  Dr.  med.  Maxi- 
milian Durrer  von  Stans. 

b)  Eduard    Stanislaus    Gottfried,  geboren 
30.  April   1880,   verm.  9.  Oktober   W)b  mit 

;  Maria  Elisabetha  Borsinger  aus  Baden, 

geb.  5.  Oktober  1882. 

c)  ^Laria  Hildegard,   geb.  13.  (M.tober  1883. 

d)  Maria  Isabella,  geb.  28.  Mai  1895. 

Mutter: 

Louise  Giordino,  geb.  25.  De/end^cr  1821  in  Neapel, 
Tochter  von  k.  Oberst  Augusto  Domenico  (xiordino  und  der  Mar. 
Johanna  d'Ecob.ir,  vermählt  1844  mit  Hauptinann  \md  Kittcr  des 
Georgordens  Stanislaus  Nikolaus  Joset  Ach  er  mann  ab 
Ennerberg,  Sohn  von  Landammann  und  Pannerherr  Stanislaus 
und   der  Elisaljctha  vcui  Flii«-. 


V.  Albertiiii.  —  Aniiuann.  13 

V.  Albertiiii. 

Häiiptergeschlecht  der  Freistaaten  Graubün  Jen  s. 
Landrecht  XV.  Jahrhundert. 
BundslaDdannnanu  1709. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  25.) 


Amioaiiii. 

Grossratsfaniiiie  des  Freistaats  Zürich. 
.     '       \  Bürgerrecht  KiU  (vor  14()()). 

'v'        •       7         Grosser  Rat  1(;92  (1504). 

Reformiert. 

Geschichtliches. 

Urkundlich  nachweisbarer  Stamm\ater  dieser  P^imilie  ist 
Hans  Heinrich  Amman. n  zu  Rüschlikon,  vermählt  1548  mit 
Anna  Xaef.  Er  starb  vor  1593.  Dessen  Enkel  erneuerte 
1^>14  das  Zürcherische  Bürgerrecht.  Diese  l^atsache,  sowie  die 
erwiesene  \Vappengemein>chaft  lassen  einen  Ziisanmienhang  mit 
einer  schon  vor  1400  in  Zürich  verbiir^^erten  Familie  Ammann, 
gen.  von  Brugg,  wahrscbeiniich  erscheinen,  welcher  der  bekannte 
Stadtschreii)er  Ludwig  Ammami  7  1501  ent.stannnte.  Zu  jener 
Familie  gehörten  auch  .Icr  gelehrte  l'licoioge  und  Chorherr 
Joh.Jaki.])  Amniann  lo^O  -1 573,  der  berühmte  Künstler  Jost 
Ammann  1539 — 1591,  -j'  zu  Nürnberg;  durch  einen  Sohn  des 
genannten  .Stadischre!l>ers  eiullich  wurde  dit'sc  Familie  auch 
nach  Bern  verpll.uizt,  verschwägerte  sich  dasei l)st  nut  -  Lun 
Patriziat  und  starb  dort  1()32  aus.  Die  Zürcher  Linie  der 
Ammann,  gen.  von  i>rugg,  erlo>ch  llill.  Diese  F;imilie  gehörte 
auch    der  <  rescilschaft   der  Schildner  zun»  Schneggen   an.  Von 


14 


Aninianü. 


dem  jüngsten  Bruder  des  eben  genannten  Stadtschreibers,  Ulrich 
Amniann,  gen.  Tapfervogt,  staniinte  wahrscheinlich  der  oben- 
genannte Hans  Heinrich  Amniann  zu  Riischlikon  ab,  dessen 
Nachkommen  als  die  Ammann  von  Thahvvl  bekannt  sind.  Sein 
Enkel  Hans  Jakob  Ammann  (158f) — lbo8),  der,  wie  schon  er- 
wähnt, das  Zürcherische  Bürgerrecht  1()14  erneuerte,  war  der 
als  tüchtiger  Arzt  und  Reisender  im  Orient  belcaunte  und  wegen 
seiner  religiösen  Ansichten  «berüchtigte»  Thalwylcr  Schärer. 
Dessen  Nachkommen  gelangten  durch  die  Zünfte  zur  Schmieden, 
Schifileuten  und  SatTran  in   den  Grossen  Rat. 

Einen  wertvollen  Beitrag  zur  Zürcher  Kultur-  und  Sitten- 
geschichte bildet  die  in  technischer  und  ilUistrativer  Hinsicht 
erstklassige  Familiengeschichte  der  Familie  Amraann,  heraus- 
gegeben von  August  Julius  Ferdinand  Ammann  zur  Seeburg, 
Zürich  1904,  in  welcher  auch  die  Genealogie  der  Familie  aufs 
eingehendste  besprochen  ist.  \'on  den  andern,  längst  ab- 
gestorbenen Linien  des  Geschlechtes,  1.  den  Nachkommen  des 
15o4  ins  städtische  Bürgerrecht  aufgenommenen  Pfarrers  Hans 
Rudolf  Ammann,  2.  denen  des  Tischlers  Hans  Ammann,  ge- 
nannt Reithaar,  von  Herrliberg,  der  \biMy  das  Zürcherische 
Bürgerrecht  erneue  itc  und  o.  der  Ivü.-,nachter  I^inie,  d,  h.  den 
Nachkommen  des  1587  als  städtischen  Bürger  angenommenen 
Schuhmachers  Hans  Heinrich  Ammann  von  Küsnacht,  kann  nur 
die  erstere  an  diesem  Orte  erwähnt  werden :  die  anderen  ge- 
hören, da  ihre  Angehörigen  nie  in  den  Rat  gelangten,  nicht  in 
diese  Abteilung  des  S.  G.  B. 

Der  Stifter  jener  ersteren  Linie,  Hans  Rudolf  Ammann, 
(ca.  1480 — 1552)  von  ca.  1518— 15oo  Pfarrer  zu  Knonau,  war 
ein  eifriger  Anhänger  der  Reformation  und  wegen  der  Un- 
erschrockenheit,  mit  der  er  1522  dem  Bischof  von  Konstanz 
gegenübei-trat,  viel  genannt.  Sein  Sohn  Elias  Ammann  kam 
i5.')4  durch  die  Schuhmacherzunft  in  den  Grossen  Rat.  \'on 
dessen  Nachkommen  wi.imeten  sich  acht  dem  geistlichen  Stande. 
Diese  Linie  starb  1861)  au^. 

Personenbestand. 

Gemeinsamer  Stanmuater  nachfolgender  Branchen  ist  Hans 
Caspar  Ammann  1717— I7i;5,  Pfarrer  zu  ("rdorf,  vermählt 
mit    Catharina    Ring  Ii.     Dessen    älterer    Sohn  Andreas 


Am  man  LI. 


15 


1752  — 1817,  vermählt  mit  Ei  i  sab  et  he  Wirz,  ist  der  Stamm- 
vater der  I.  iiiid  II.  Linie,  der  jüngere  Sohn  Hans  Caspar 
Am  mann  1756—1828,  vermählt  mit  Anna  Elisabeth 
Eberhard,  derjenige  der  III.  Linie. 

I.  Linie. 

Stifter:  Caspar  Ammann,  1779 —  ,  Messerschmied, 
vermählt  mit  Margaretha  Xaegeli.  Dessen  Urenkel  (Kind.er 
des  -j-  Mechanikers  Rudolf  Friedrich  und  der  Elise  geb.  Ryf, 
Attiswil  (Ivanton  Bern). 

Rudolf  Lucian  Aniinann,  geb.  1890,  Attiswil  (Kt.  Bern). 

Schwester:  Emma,  geb.  1888. 

Vaters  G  e  s  c  h  av  i  s  t  e  r : 

1.  Lucian,  geb.  1865,  vermählt  1898  mit  Marie  Amelie 
Adel  ine  Mousch  aus  Russland,  geb.  1871,  Moskau. 

2.  Emma,  geb.  1868. 

3.  Adolf,  geb.  1873. 

Gross  mutte  r: 
Aline  Eugenie  Clothilde  Dange  aus  Paris,  geb.  1838, 
Witwe  1875  von  Joh.  Ferdinand  sei.,  Moskau. 

IL  Linie. 

Stifter:  Johs.  Ammann,  il^M) — 185G,  Pfarrer  zu  Aengst, 
vermählt  mit  Regula  Locher.     Dessen  Ururenkel : 

Joh.  Rudolf  Ammann,  geb.  LS74,  Sohn  des  7  Gottlieb 
und  der  f  Pauline  Rosine  geb.  Wielaiid,  in  Lichtenstein. 

Brüder: 

1.  Theodor  Karl,  gel).  1877,  vermählt  1902  mit  Karoline 
Gottliebe  Lorch  von  Murrhardt  (\Vürtii»g.j,  geb.  1880 
Regensdorf. 

2.  Gustav  Adolf,  geb.  1879  Stuttg<irt. 

Witwe  d  e  s  V  a  t  e  r  s  b  r  u  d  e  r  s  : 
Anna  Elisabethe  gci).  Hai  1er,   geb.  1840,   von  Albis- 
rietlen,  Witwe  l8iM»  von  Joh.  Gottfried  sei. 

Deren  Tochter:  Klara,  geb.  1 879,  Bern. 


16 


Am  mann. 


III.  Linie. 

Stifter:  Hans  Caspar  Anmiann  1750  — 1828,  Kaiifiuann, 
Hauptmann,  vermählt  mit  Anna  Elisabeth  Eberhard. 
Er  ist  der  Bruder  des  Stifters  der  I.  und  II.  Linie.  Dessen 
Urenkel : 

August  Julius  Ferdinand  Ammann,  ^^eb.  1850,  Sohn 
des  f  Kaufmanns  Gottfried  Ferdinand  zu  London  und  der 
•J-  Nanny  Louise  Theodore  <^eb.  Le  Coq  von  Kempten  (Hessen», 
gew.  Mitinhaber  der  Firma  Ircbr.  Volkart  in  AVinterthur,  <_Tut>- 
besitzer  zur  Seeburg  in  K reuzliiv^^en  (Thuri^^aui,  vermählt  1881 
mit  Emma  Yolkart,  geb.  1852,  von  A\'interthur,  Tochter  des 
f  Kaufmanns  und  Konsuls  Sahimon  und  der  -J*  Emma  geborene 
Sulzbcrgcr. 

Tochter:  Molly  Lilly  Emma,    geb.  1882,  verm.  1903 
mit  >Lix  Specht,  Kaufmann  in  Hamburg. 

Schwester: 

Molly  Louise,  geb.  1852,  verm.  187l)  mit  Georg  Gott- 
fried Volkart  in  Wintertbur,  Bruder  von  Frau  Enima  Ammann, 
t  1901. 

B  r  u  d  c  r>  Kinder: 

(Kinder  des   7  Henny   und   der  y  ^-^'^^i^e  Susanne  geb.  Peters 

in  Bordeaux)  : 

1.  Henriette  Xanny  Louise,  geb.  ISSlJ. 

2.  Andre  August  Ferdinand  Edviard,  gel).  1888. 

Vetter: 

Johann  Valentin  August,  geb.  L^fiO,  deutscher  Tlcich^- 
angeh()rigcr,  Kaufmann  in  König>berg  i.  1'.  iSohn  des  t  Julius 
August  und  der  Eleiiore  So[)hie  geb.  (lärtner  und  Eida,M  Je^ 
Sohnes  des  Stifters  der  IH.  Linie,  des  7  Christoph  ( 1 78<;  -  18LI), 
gew.  Kaufnianns  in  Aug-i>urg  und  drr  ^  Lom^».'  Jidiaiie  go- 
l)orene  Körber  von  ebenda),  \erm.  188^.)  mit  Klara  >Lithilde 
Z  i  11  k  e. 

Kinder:  a)  Kurt,  geb.  1892. 

b)  i!:rich,  geb.  LS9:i. 


Arnmanii.  —  Bachofen.  17 

c)  Hertha,  geb.  18''5. 

d)  Hugo,  geb.  1899. 

e)  Weruer,  geb.  1901. 

f)  Gertrud,  geb.  1908. 

Bruder: 

Ferdinand  Jul.  Heinr.,  gel).  18GG,  Deutscher  Reichs- 
angehöriger, Ivaufuiann  in  Berlin,  verm.  189.")  mit  Klara  ^^lartha 
Bertha  Braun,  geb.  1870. 

Schwester: 

Julie  Lisette  Barbara,  geb.  1848,  Witwe  de.s  1904  t 
Eugen  Friedrich  Peter  Hof  in  Kitzingen. 


llaehoiVii. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Basel. 
Bürgerrecht  154(). 
Grosser  Rat 
Kleiner  Rat  175.'). 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  81.) 


2 


18 


Balthasar. 


Balthasar. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Liizern. 
Bürgerrecht  1547. 
Grosser  Rat  1580. 
Kleiner  Rat  1589. 
Katholisch. 

Geschichtliches. 

Erster  urkinullicher  Trä<j^er  des  Xamens  Balthasar,  mit 
welchem  die  ununterbrochene  Stammreihe  i)ei:innt  und  Erwerber 
des  Bürvf errechtes  ist  Jörg  Balthasar  aus  ^leiental  (Valle  Maggia), 
1544  Hintersäss:  1547  Bürger.  Er>ter  in  den  Räten,  dessen 
Sohn  AVilhelm  1580  Grossrat,  1589  Kleinrat,  7  K^-^- 

Bemerkenswerte  Fa  m  i  1  i  e  n  gl  i  e  d  e  r :  Wilhelm  vorge- 
nannt, päpstlicher  Gardehauptmann  zu  Avignon,  (resandter  an 
den  Tagsatzungen.  Johann  Karl  l()52,  f  1708,  Schultheiss 
1702.  Jakob  i()58,  y  1738,  Schultheiss  17 14— HO  d.  g.  J.  B  e  a  t 
Franz  1()73,  T  1780,  Kleiiirat.  Robert  l(u4,  7  1751,  Abt  zu 
Urban  172().  F^ranz  Urs  lb89,  7  17t'.8,  Stadt5chreii)er,  Jvleiurat, 
Mitstifter  der  helvetischen  Gcz^ellschaft,  Schriftsteller.  Johann 
Anton  1692,  t  17(^8  S.  J.,  Rektor  in  Mexiko.  Franz 
Nikiaus  Leonz  1701,  7  1775,  Schultheis^  17(]7 — 71  d.  u.  J. 
Franz  Jakob  1709,  f  1777,  Fat.  Ba.>ilius  im  Kloster  St.  Gallen, 
Archivar  und  Sujirior.  Maria  Barbara  Franziska,  Aeb- 
tissin  zu  Eschenbach  1718—4(1.  Martin  178(),  7  1792,  Abt 
zu  St.  Urban  1781  —  1887.  Josef  Felix  1787.  7  1810,  Säckel- 
meister, nach  1798  Präsident  der  Gemeindek;\mmer  und  des 
Verwaltungsrates,  Geschichtsforscher,  (i  runder  der  Bürger- 
bibliothek zu  Lu/ern. 

Wappen.  In  Blau  ein  gi^ldener  l^riangcl,  der  dinch 
einen  kleinern  gestürzten  in  vier  gleiche  Dreiecke  zerlegt  wird. 
In  jedem  der  drei  äu^^eIn  Dreiecke  ein  goldener  Stern. 
Kleiriot:  Blaugckleideter,  wai-hsender  (ieck,  mit  goldenem 
Gürtel  und  Aufschlägen,  -chwarzem  Hute  mit  abllatterndem 
goldenem  Bande.  In  der  Rechten  einen  sili)ernen  Hammer  mit 
goldenem  Stiele,  in  der  Linken  eine  goldene  Lilie  haltend. 


Balthasar. 


19 


Die  Familie  besitzt  zwei  Fideikonimisse,  gestiftet  1.  171o 
durch  den  Chorherrn  von  Beromiiiister  Johann  Franz  1G02, 
•J*  1732,  2.  1757  durch  die  Junlcer  Franz  Bernhard  und  Leo- 
pold Christoph  Feer,  Brüder,  -ursprünglich  Güter  mit  Twing 
und  Bann  zu  Elmmen,  Kadoltschwyl  und  Herendingen,  jetzt 
Kapitalfond, 

Neuere  Zeit:  Anton  17r)l,  -j-  1837,  vor  1798  Ratschreiber, 
nachher  Chef  des  Bureaus  des  helvetischen  Grossen  Rates, 
Bibliothekar  in  Aarau  und  Luzern,  und  Kleinrat.  —  P'elix  1794, 
t  1854,  Regierungsrat,  Präsident  der  Korporationsgüterverwal- 
tung der  Stadt  Luzern. 

Personenbestand. 

Gemeinschaftlicher    Siannnvater    der   folgenden    Linien  ist 

Melchior  159G,  f  1G(]1,    Säckelmeister.    Von  dessen  beiden  j 

Söhnen    Johann    Melchior    und    Niki  aus    stammen    die  i 

folgenden  Aeste  ab:  _  j 

I.  Johann  Melchior'scher  Ast.  I 

Stifter:  Johann  Melchior  1621,  f  1657  Grossrat.  j 
Dessen  Enkel  in  der  siebenten  Generation: 

Robert   Xaver   Johann    Baptist   Alois  Balthasar, 

geb.  22.  Juli  1832,  Luzern,  Sohn  des  Josef  Xaver  Alois  und 
der  Johanna  Baptista  cVOrelli-Corragioni  aus  Luzern;  verehelicht 
3.  Ok t.  1  iS7( ),  Luzern  tu i t  G e o  r  g i  n a  S e g e s s  er  v .  B r  u n egg, 
aus  und  geb.  Luzern,  20.  September  L'-^52,  Tochter  des  Edward 
und  der  Georgina  v.  Vivis  aus  Solothurn  (Luzern). 

S  c  h  w  e  s  t  e  1" : 

Maria  Katherina  Claudia  ,  geb.  18.  April  1840,  Luzern, 
Ordensschwester  bei  den  S^eurs  grises,  Besans"on, 

II.  Niklaus'scher  Ast. 

Stifter:  Xiklaus  1(534,  lli)2,  mit  dessen  Urenkel  Josef 

Leonz  Johann  Baptir^t  1731,  1768,  Grossrat,  teilt  sich  dieser 

Ast  durch  seine  Söhne  Nikiaus  Leonz  und  Fridolin  in  folgende 
?\vei  Zweige : 


20 


Balthasar. 


a)  Xiklaus  Leo  dz 's  eher  Zweig. 

Stifter:  Nikiaus  Leoiiz  Johann  Baptist  1759,  7  1811. 
Dessen  Enkel : 

Julius  Balthassar,  geb.  21.  :Mai  1828,  Luzern,  Sohn  des 
Plazid  Josef  Anton  und  der  Sidonia  Gagelin,  verehelicht 
Paris  lÖTfJ  mit  Franziska  Rosalia  Debevre,  Calais. 

b)  F  r  i  do  1  i  n  '  s  eh  e  r  Zweig. 
Stifter:   l'ridolin  1778,  t  1819.     De.-:>en  Urenkel: 
Oskar  Ludwig  Balthasar,  geb.  28.  Juli   1872,  Luzern, 
Architekt,    verehelicht  18.  Juni    1904,  Luzern,    mit  (rabriele 
Pietzker,  aus  und  geb.  Luzern,  21.  März  1882.  Tochter  des 
Hermann  und  der  Margaretha  A|»or  de  At'uja,  Luzern. 

Sohn:  Hans  L"rs,  geb.  Luzern  12.  August  19i)5. 
Geschwister: 

1.  Karl    Ludwig   Albert,    geb.    Hl>.  Januar   1875,  Luzern, 
Ingenieur,  Baden. 

2.  Josefine  Marie  Julia,  geb.  5.  J;iJiuar  1878,  Luzern. 

Mutter: 

Rosalia  von  Moos,  au-  unii  geb.  Luzern,  23.  November 
1851,  Tochter  des  Ludwig  imd  der  Julia  Schumacher,  verehelicht 
21.  September  1871,  Luzern,  mit  n-kar  Xaver  Balthasar, 
aus  und  geb.  Luzern,  15.  .Septemb-er  bS4o.  .Sohn  de>  Ivarl  Josef 
und  der  Franziska  Müller  aus  Luzern.  Witwe  >eit  23.  Januar 
1894,  Luzern. 

V  a  t  e  r  s  c  Ii  w  e  s  t  e  r : 

Josehnc  Marie  Julie  Cäcilie,  geb.  2(>.  Juli  1^40,  Luzern, 
verm.  13.  September  18()9,  Luzern,  mit  J< >.-t.'f  Göldlin  v.  Ticfriuiu. 
Witwe  seit  31.  August   1879,  Luzern. 


V.  Bavier. 


21 


V.  Kavier. 

Häiiptcrgeschlecht  der  Freistaaten  Gr a  u  1)  ün  d  e  n  s. 

Laudrecht  1527. 
Bürgermeister  von  Cbiir  und  Bundspräsiderit  1585. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

Nach  den  neuesten  Forscliun^^en  in  Bologna  existierte  da- 
selbst eine  adelige  Familie  des  Namens  B  o  n  e  1 1  i -B  a  v i  e  r  a  ;  ihr 
ents})ross  Johann  es  Baverio  oder  Baviera,  Avelcher  1428  die 
Doktorwürde  erhielt,  I'rofe-.-or  für  Logik,  Philosophie  und 
^loral  an  der  Universität  Bologna  war,  Leibarzt  des  Papstes 
Xicolaus  V.  wurde  und  1480  starb.  (Biographie  universelle 
ancienne  et  modenie,  Suppleuient  page  881;  Paris  1884.)  Dessen 
Söhne  Xicolü,  14(^8  Dr.  phil  et  med.  t  1481,  und  cLodovico 
di  Baviera Stadtältester  und  Pannerherr  7ai  Bologna,  erhielten 
1471  vom  Kaiser  Friedrich  III.  das  Pfalzgrafenrecht  (conti 
})a'atini).  Ein  dritter  Sohn.  Anton,  war  Dr.  der  Rechte  und 
Professor  1485 — 1498  in  Bologna  und  1498—1500  in  Padua, 
starb  daselbst  1500.  Der  letzte  Nachkomme  in  Bologna,  Fran- 
cesco ^  detto  Lodda  oder  Lodola-  lebte  1585  als  Dr.  phil. 
et  med.  Ein  Zusammenhang  mit  den  Bündnern  wird  vermutet. 
Die  Namen  von  Bologna  nach  Bündten  ausgewanderter  FamiHen- 
giieder  konnten  indes  niciu  ern.ittclt  werden;  auch  nicht  das 
Datum  ihres  Wegzugs;  1527  wurde  Michael,  1528  Sylvester 
und  vor  1524  Georg  ins  Bürgerrecht  der  Stadt  Chur  auf- 
genommen, ^lichael  und  Sylvester  hinteiliessen  ]<eine  nach- 
gewiesene Deszendenz,  wohl  aber  Georg,  geb(ucn  l.j<M). 

Ein  Zweig  der  Familie  hatte  sich  in  Says  ob  Trimmis, 
■'')  Km.  von  Ghur),  niederge hissen.  v>o  noch  vor  Kurzem  die 
Bezeichnungen  Bavieren-Brunnen,  Ba\ iercn-(^a^•^e  und  Bavieren- 
Biirg  bekannt  waren. 

Anton  Plerkules  Sprecher  von  Beniegg  sagt  in  der  E;  T- 
leitung  zu  seiner  -  Genealogie  der  Familie  von  Bavier  zu  Chur>^ 
bi-züglich  der  mit  Georg  l)eginnendcn  ununterbrochenen  Filiation 
dcri?e!ben  folgendes: 


22 


V.  Bavier. 


«Schon  Georgs  Sohn,  Jolianu  oder  Hans,  bekleidete  die 
ersten  Aemter  nnd  Würden  des  Freistaates  der  drei  Bünde 
und  der  Stadt  Chur,  wie  dann  noch  manche  seiner  Enkel  in 
ihres  Ahnherrn  Fusstapfen  getreten  sind  und  des  Landes  sowie 
der  Stadt  Chur  Wohlfahrt  mit  Treue  und  Eiter  gepflegt  und 
verwaltet  habeti  und  sich  den  Einriuss  auf  die  politischen  und 
administrativen  Geschäfte  bis  auf  unsere  Tage  zu  bewahren 
wnssten.  In  ihren  Allianzen  findet  man  die  ersten  Geschlechter 
des  Landes.» 

Hans  (1587 — IGOD)  bekleidete,  wie  bereits  erwähnt,  die  ersten 
Aemter  sowohl  der  Stadt  Chur.  als  des  Landes  mit  Ruhm.  Er 
war  Oberzunftmeister  und  Ratsherr,  1577  Stadtrichter,  1585 
Bürgermeister  und  Hauptmann  der  Stadt  Chur,  Bundspräsident 
als  Haupt  des  Gotteshausbundes,  im  Februar  1585  erwählier 
Ivriegs-  und  Bundesoberst  des  Gotte>haiisbundes.  Anno  1590 
war  Hans  Bavier  Gesandter  zur  Erneuerung  des  Bündnisses  mit 
den  sieben  alten  eidg.  Orten  (vide  Sprechers  Chronik,  pag.  185;, 
1591  nebst  anderen  «edlen  Herren»  Kommissar- Richter  im 
Veltlin,  um  über  den  Verräter  Scipio,  Grafen  von  Gambarra, 
zu  urteilen,  welcher  dann  cithauptet  wurde  (vide  Sprecher  pg. 
222  —  224);  151)2  Cresandter  an  den  Erzherzog  Ferdinand  von 
Oesterreich  aU  Grafen  von  Tvroi  wegen  der  Gerichtsbarkeit 
Unter-Calvens  (vide  Sprecher  pg.  192).  Im  selben  Jahr  finden 
wir  ihn  mit  Landrichter  Paul  von  Florin  und  Bundslandanmiann 
Florian  v.  Sprecher,  Ritter  ab  Davos,  als  «gemeiner  drei  Pünten 
verordneter  Commissär  und  vol  Inuichtiger  Gewalthaber»,  die 
Landmarken  zwi;,chen  der  Herrschaft  Maieiifeld  und  der  Graf- 
schaft Vaduz  zu  besichtigen;  15i>2 — 9o  Gesandter  nach  ver- 
schiedenen Orten,  zumal  auch  lö'.'H  wiederum  an  Erzherzog 
Ferdinand  von  Oesterreich  zu  Innsbruck  zur  Sehlichtung  der 
Streitigkeiten  zwischen  den  I\rolern  und  den  Enierengadinern, 
bei  welchem  Aiil.i-s  er  >ich  l)e<oiuiers  auszeichnete;  1595 
Präsident  des  (xcrichtes,  welches  n<-.lu-its>treitigkeiten  in  Misox 
entschied;  159«)  Präsident  der  Reiigionsdisputation  zu  lirano, 
welche  -de  persmia  et  ofticio  Christi  mcdiatoris  secunduin 
utramque  naturani:^  gehalten  wurde;  dann  l^räsident  des 
Appellationsgerichtes  des  liotteshausbundes ;  am  20.  Aug.  1(502 
Gesandter  zum  Ab:-cldiiss  des  Hündnisses  mit  ehr  Stadt  l>ern 
(vide  Sprecher  pag.  18o).  Von  KUKJ  — ir)07  war  er  bald  Präsident. 


V.  Bavier. 


23 


bald  Mitglied  des  geheimen  Rates  (vide  Juvalta's  Chronik  pag. 
150—152). 

Andreas,  sein  Sohn  (1571 — 1G19),  war  Hauptmann  im 
Dienste  der  Republik  Venedig Oberstzunftmeister  zu  Chur, 
1(302 — 1()07  mehrmals  Gesandter  in  verschiedenen  internen 
Angelegenheiten  und  1()1()  Gesandter  des  Freistaats  der  drei 
Bünde  bei  Kaiser  Rudolf  II.,  bei  welcher  Gelegenheit  er  sich 
so  sehr  auszeichnete,  dass  der  Kaiser  ihn  mit  allen  seineu 
legitimen  Nachkommen  unter  Belobung  auch  der  Verdienste 
seines  Vaters,  mit  Vermehrung  und  Verbesserung  seines  alten 
Wappens  unterm  Datum:  Prag,  den  10.  JNIärz  1610  in  den 
rittermässigen  und  turnierHihigen  Reichsadeisstand  erhob.  1612 
bis  1613  wieder  Gesandter  an  den  Kaiser  Matthias,  wurde  ihm 
von  demselben  unterm  20.  März  1613  zu  Pressburg  der  Adels- 
brief erneuert. 

Johann,  sein  Sohn  (1591 — 1661),  war  Plauptmann  in  fran- 
zösischen Diensten,  Ober.^tzunftmeister  zu  Chur,  Bürgermeister, 
Bundespräsident  und  Haupt  des  Gotteshausbundes,  mehrmals 
Gesandter  nach  ^Mailand  (zum  Abschluss  des  Kapitulats  mit 
König  Philipp  IV.  von  Spanien  als  Herzog  von  Mailand),  nach 
Innsl)ruck  und  Feldkirch.  Von  seinen  sieben  Söhnen  sind 
drei  die  Begründer  der  jetzt  lebenden  Linien, 

L'' n  t c  r  den  Nachkommen  sind  von  grösserer  Be- 
deutung: Johann  (1653 — 1744),  Hauptmann  in  spanischen 
Diensten  im  Herzogtum  Mailand,  später  Oberstzunftmei'-"ter, 
<lann  erster  Bürgermeister  von  Chur  und  zugleich  Bundes- 
präsident. Christian  {17(W — 1837)  studierte  Theologie,  wurde 
178S  in  die  evangelisch-rätische  Synode  aufgenommen,  diente 
1788—1791  als  Feldprediger  im  Bündnerrcgimeni  von  Schmid 
in  Holkand,  war  1791 — 1802  Prediger  zu  St.  Regula  in  Chur, 
1799  durch  ^Massena  als  BürgerprÜNident  eingesetzt;  179!)— 1801 
als  Geisel  nach  Innsbruck  und  Graz  dej)orticrt,  18(12  -1809 
iVediger  und  Antistes  zu  St.  Martin  in  ("hur,  dann  l'farrcr  in 
Buchs,  wo  er  nudir  den  Wissenschaften  nnd  ^tuscn  leben  konnte; 
er  j)ublizierte  ISOC) — 18.')3  manclie  Gedichte  und  Predigten  und 
starb  in  Chur  1837.  Johann  (1682—171)2)  trat  16)99  in  den 
französischen  Militärdienst,  1719  war  er  als  ( )berleutnant  im 
Dienste  der  Niederlande,  wurde  1749  Oberstleutnant  im  Bündner- 
regiment  von  Salis    (später  von  Planta)    und    1750  Oberst  und 


24 


V.  Bcivier. 


Inhaber  eines  eigenen  Regimentes,  zeichnete  sich  aus  in  den 
Schlachten  von  ^NLilplaquet  und  Fontenoy,  sowie  ])ei  der  Be- 
lagerung von  Brüssel;  er  starb  zu  Chur  in  ledigem  StaTide. 
Gabriel  (1723—1787)  wurd'e  174:-3  zu  Halle  Dr.  med.,  1752 
Zunftmeister  etc.  zu  Chur,  Stadtvogt,  Inspector  collegii  philo- 
sophici,  Leibarzt  des  Fiirstbiscbois  \on  Chur,  Präsident  des 
Kriminalgerichts  der  drei  Bünde.  }oh.  Baptista  (1(59.5 — 1771), 
Zunftmeister  etc.,  175()  erster  Bürgermeister  von  Cbur  und 
Bundesstattbalter  des  Gottesliausbuiides.  Job.  Baptista  (1749 
bis  1814),  Obejzunftmeistcr ;  kaufte  mit  Bürgermeister  v.  rscharner 
das  Schloss  Reichenau,  um  dort  die  Erziehungsanstalt  <^Philan- 
thropia»  einzurichten,  an  welcher  der  nacbn^ialige  König  Louis 
Philipp  unter  dem  Namen  Cbalnis  und  später  auch  Heinrich 
Zscbokke  als  Lehrer  wirkten ;  er  geborte  auch  dem  Richtcrkollegium 
des  unparteiischen  Gerichtes  des  P^eiitaates  der  drei  Bünde  am 
Joh.  Jacob  (1751 — 1825),  Zunftmeister  etc.,  1797  Profektrichter, 
1799  Präsident  der  von  ]Massena  einge^etzten  Regierung.  1809 
I^Iitglied  des  Präfekturrates.  Job.  Baptista  (17o0— 1802),  Ober- 
zunftmeister; Gründer  des  um  das  Land  wohlverdienten  Bank- 
hauses Simeon  vS:  Joh.  Bapt.  Bavier  in  Chur,  welches  abwechselnd 
mit  den  Salis  den  Einzug  der  Zölle  in  den  Untertanenlaiiden 
zum  grossen  Nutzen  des  Landes  bes(>rgte.  Simeon  (181  .)1 — ^18<)5i, 
Zunftmeister  etc.,  1840 — 41  und  lS4i) — 47  erster  Bürgermeister, 
1844  Bundesstatthalter  des  Gotteshau^hundes,  1851 — 1853  Krei.>- 
gerichtspräsident,  Gründer  des  Spcdilionshauses  Bavier  *>v:  Cie., 
nachher  Jenatsch,  Bavier  Cie.  in  Cbur.  .Martin  (I7()(') — 1844*, 
Zunftmeister  etc.,  Rittmeister  der  ( naubünduer  Husaren,  1800 
Mitglied  des  Präfekturrates.  J  o  b .  B  a  p- 1  i  >  t  a  1 1 795-—  1 85i;t,  Zunft- 
meister etc.,  Gesandter  der  drei  Büuöe  /u  den  eidgeu( )s.->ischen 
Tagsatzungen  von  1830  und  1835,  Bu!ide.>>tatthalter  und  1838 
Präsident  des  Kanton^rates :  Bund>{irä.-.idc!it  und  1S13 — 1850 
Präsident  des  kanton  den  Po>twesci;s,  1850 — 5()  Xutionalrat. 
Simeon  (1825 — 1890)  siehe  unter  Kagetts  Stamm.  j<.h.  LI  rieh 
— 1741))  studierte  Theologie,  Winnie  l(;90  in  di<:  evangcli>cli- 
räthische  Svnode  aufL^em.mmen,  Ecldprcdiger  im  I^uudner- 
regiment  von  Capol  m  Holland,  1707—1742  Tf  irrer  uiul 
Antistes  zu  Chur,  1730  Dekan  des  G(>tteshau^bunde>.  Johann 
l()(;2 — 1721)  wurde  U;81  zu  Padua  Dr.  med.  und  phiL,  dann 
Keichsrat  des   -heil,  römischen  und  deutschen  Reicbc>-,  Stell- 


V.  Bavier. 


25 


Vertreter  des  Regieriuigsstatthalter^,  oder  sog.  Prosyndiciis  an 
der  Hochschule  zu  Padua,  Nach  Chur  zurückgekehrt,  bekleidete 
er  von  1685  an  nacheinander  eine  Reihe  von  Stadtämtern, 
1706  war  er  Präsident  der  Verwaltungskommission  der  Unter- 
taneulande,  1712  Gesandter  der  Stadt  (^hur  zur  Beschwörung 
des  Bundesbriefes,  1711 — 1720  mehrmals  erster  Bürgermeister, 
1720  Bundspräsident  und  Haupt  des  Gotteshausbundes.  Georg 
(1773  bis  ca.  1836)  trat  1790  als  Kadett  m  ein  in  französischen 
Diensten  in  Corsika  stehendes  Sch\\  eizerregiment,  diente  unter 
Napoleon  und  trat  als  Major  aus,  beschäftigte  sich  im  Genie- 
und  Maschinenbau-Fach  in  Vaels  bei  Aachen,  wo  er  sich  nieder- 
liess,  lieferte  einige  Arbeiten  in  Zeitschriften  und  publizierte 
verschiedene  Schriften. 

Wappen:  In  rotem  oder  rubiniarbeiiem  Schild  auf  grünem 
Dreiberg  das  Vorderteil  eines  silbernen  Einhorns.  Ueber  dem 
Schilde  ein  offener,  gekrönterTurnierhelm,  beiderseits  mit  silbernen 
und  roten  Helmdecken,  aus  der  Krone  wachsend  ein  silbernes 
Einhorn,  jedes  Einhorn  führt  einen  goldenen  SchlachthaTumer. 

Noch  blühende  Linien:  Die  noch  lebenden  Glieder  der 
Familie  sind  alles  Nachkommen  des  Johann  (1591 — 1661), 
eines  Urenkels  von  Georg,  und  zwar  von  dessen  Söhnen: 

1.  Johann  Ulrich  1625—1693, 

2.  Johann  l(i29— 1688, 

3.  Ragett  1()35— 1691, 

w  ährend  dagegen  die  Stämme  von  A  n  d  r  e  a s  (1 618 — 7(>),  A  n  t  o  n 
«1631  — 1686)   und  Rudolf  (1638 — 1713)  ausgestorben  sind. 

Personenbestand. 

I.  Johann  Ulrichs  Linie. 

Einziger  Stammvater  dieser  Linie,  Johann  (1768 — 1833),  liess 
sich  zu  Bischof>zell  nieder,  wo  er  bedeutenden  Handel  trieb, 
worauf  er  nach  Chur  in  den  Ruhestand  zog  und  dort  starb. 
Er  war  vermählt  n.it  Elisabeth  von  Spyser  (geiumnt  Zwinger) 
von  Bischofszell  und  hinterliess  zwei  Sohne,  Johann  Ant  n 
(1810 — IBSli,  Kaufmann  und  Konsul  für  Italien  in  Zürich  und 
Job.  Eduard  (1813 — 18()0),  Badearzt  in  St.  Moritz  und  .später 
Arzt  in  Chur. 


26 


V.  Bavier. 


a)  Nachkommen  (Kinder)  des  Job.  Anton  und  Rosalia 
geb.  Chapuisat  von  Adens,  Kt.  AVaadt: 

Karl  Eugen  Eduard  v.  Bavier,  geb.  29.  März  1842, 
Attache  des  Ainie  Huml  tert,  schw  eiz.  Gesandten  in  Japan  18f)2, 
gründete  18(k')  mit  Hülfe  seines  \'aters  das  Seideuexportgcscbäft 
Bavier  »Sc  Cie.  in  Yokoliama,  18.  Februar  1868  daselbst  zun\ 
dänischen  Generalkonsul  ernannt,  bekleidete  er  diese  Stelle  1ms 
1898,  erhielt  1878  bei  Anlass  der  Wiener  Weltausstellung  das 
Ritterkreuz  des  Ordens  der  eiserneu  Krone,  1874  das  Kom- 
mandeurkreuz des  Danebrog-Ordens.  1897  das  Kommandeur- 
kreuz mit  Stern  des  japanischen  Ordens  des  heil.  Schatzes, 
1906  das  Kommandeurkreuz  erster  Klasse  des  Danebrog-Ordens, 
siedelte  1900  nach  Paris  über,  seit  1898  Besitzer  des  Chäteau 
de  Dully  (Waadt),  vermählt  am  1.  Oktober  1889  mit  Helene 
Mathilde  Beck  von  Basel,  Tochter  von  Karl  und  Amalie 
Lina  geb.  Bernhard,  geb.  5.  ^l'irz  18(11. 

Kinder:  a)  J oh.   E  d  u  a  r  d   Andreas,  geb.  in  Yokohama 
am  28.  Juli  1890. 

b)  Albert  Anton  J  o  h  a  n  n ,  geboren   i n  Ve vey 
am  17.  August  1892. 

c)  E  r  n  s  t  K  a  r  1  E  d  u  a  r  d  ,  geb.  in  Dully  (Waadt; 
am  2.  November  1898. 

"  Geschwister: 

1.  Joh.  August  Anton,  geb.  26.  ^lärz  1844,  liess  sich  in  Paris 
nieder,  erlangte   in  Tonkin   die   Konzession   für  bedeutende 
Kohlengruben,  wurde  1SH8  -  administrateur  delegue,  direcieur 
general  de  la  socicte  fianvaise  des  Charbonnagcs  du  Tonkin  •, 
hat   den   Namen   Bavier  -  Chaudour  angenommen   und   ist  in 
den   französischen   Staatsverbanti   ü})crgeti-eten,    vermäldt  im 
Noveml)er  1871  mit  Fan.  ny  Chauffour  (Tochter  d^-s  f  franz. 
Staatsrates   Marie  N'ictor   und  Fran.ziska  geb.  Ke.-tner)  von 
Thann  im  Elsass,  geb.  19.  September  ISÖO. 
K  inder:   a)  Margueritta,  geb  8.  November  1872,  vermählt 
mit  William  Chai)lin,  Ingenieur,  Sohn  des 
Malers  Charles,  Offiziers  der  Fhrenleoion. 
b)  Mathilde,  geb.  17.  Mai  1874. 


V.  Bavier. 


27 


c)  Charles  Victor  Antoine,  ^eb.  V.).  Jan.  1877. 

d)  Marianne,  geb.  14.  April  1881,  vern:i.  mit 
Albert  Baza  ine  ,  Sohn  des  Artillerie-Obersten 
Bazaine,  Offizier  der  Ehrenlegion. 

2.  Louise,  geb.  1845,  '\'  1874,  vermählt  mit  Hugo  }Uidenis  in 
Hirzenhain  in  Hessen,  Reichstagsabgeordneter  und  ^litglied 
der  ersten  hessischen  Ivammer. 

3.  Ernst  Theophil  H  an  s,  gel).  8.  Dezember  1840,  war  Mitglied 
der  internationalen  Jury  an  der  Wiener  Weltausstellung  1873, 
ist  Gründer  und  Chef  der  Firma  E.  Bavier  »Sc  Cie.  in  Shanghai. 

4.  Antoinette  Rosalie,  geb.  28.  Febr.  1848,  verm.  22.  Sep- 
tember 18()8  mit  Georg  l^uderus  in  Lollar  (Hesseii),  Chef 
der  Buderus'schen  Eisenwerke,  Witwe  seit  181)5. 

5.  Constantine  Victoria  Elisabeth. 

b)  Tochter  des  Johann  Eduard  (Bruder  von  Job.  Anton) 
(1813—1800)  und  der  XTrsina  geb.  de  Castelli: 
^laria  Elisabeth,  geb.  8.  Juni  1845  zu  Silvaplana  (Ober- 
engadin),  vermählt  am  25.  Mai  1871  mit  Dr.  med.  Beeli  von 
Beifort  in  Davos,  Witwe  seit  15.  Oktober  liMK). 


II.  Johanns  Linie. 

Gemeinsamer  Stammvater  der  jetzt  noch  lebenden  Glieder, 
Gabriel  (1794 — 18()8),  liess  sich  zu  Maienfeld  nit-der,  wo  er  sich 
der  Landwirtschaft  ^vi(bncte,  vermählt  mit  Klara  Elisabeth 
Wolff,  Tocliter  des  Zürcher  Landvogtes  zu  Werdenberg. 
Dessen  Enkel : 

Joh.  Gabriel  V.  Bavier,  Sohn  de^  Hauptmann  J.»liann 
The(»dor  und  Elisal)etli  <'eb.  Möhr,  ^'r\).  3.  Oktober  I85'J, 
Postpferdehalter  und  Fuhriiiilter  in  (diur,  verm.  1.  mit  Sarah 
Anna  Ellis  aus  London,  IL  1 )  mit  K  i  n  d  1  e  l\lisabeth, 
lochter  des  Sylvester  und  VA\>.\i  geb.  Müller. 

Kinder  L  Ehe:  Anna  Klara,  geb.  15.  Januar  1878. 

IL  Ehe:  a)  Theodor  (Li b r i  e  1 ,  geb.  30.  Okt.  \m). 
b)  Gabriel,  geb.  2.  Dezember 


28 


V.  Bavier. 


Schwester: 

Katbariiia,  ^^eb.  28.  ^lai  1851,  verin.  9.  A|)ril  1888  mit 
Ludwig  Albert   Plohbacli  Kaufmann  in  Chur. 

V  a  t  e  r  s  Bruder: 

t  Kunrad,  geb.  lo.  ^larz  1881,  t  12.  Xovbr.  1891,  Haupt- 
mann und  Postpferdehalter  in.  Chur,  vermählt  29.  Januar  18<in 
mit  Babette  geb.  Schmied,  verwitwete  Schiess,  geb.  6.  De- 
zember 1828. 

Kinder:  a)  Alfred,  geb.  5.  November  1800,  Chef  der 
Postpferdehalterei  Bavier  in  Chur,  vermählt 
18.  September  1889  mit  Anna  Barbara 
Brehm,  Tochter  des  Florian  und  Anna  Barbara 
geb.  Lob,  geb.  25.  August  18<i9. 
b)  Klara  Susette,  geb.  2().  ISlai  18()2,  vermählt 
11.  April  1888  mit  Florian  Mattli,  Hau{)t- 
maun  und  Katsherr  in  Chur. 


III.  Ragetts  Linie. 

Gemeinsamer  Stammvater  der  noch  lebenden  Nachkommen 
des  Kagett,  J  o  ha n  n  B  a p i  i  s  t  a  (ir)95 — 1771),  war  erster  Bürger- 
meister von  Chur  und  Buiulesstatthalter  des  Crotteshausbunde-.. 
Von  seinem  Sohne  ZuntUneister  Johann  Baptista  (T78{) — 1802- 
stannnen  die  Aeste  I  u.  11  und  vom  jüngeren  Sohne  Rudoii 
(1741---1797;  der  Ast  III. 


I.  Ast. 

Albert  V.  Bavier,  l'renkel  des  Zunftmeisters  Joh.  Baj)ti->l;i 
und  Sohn  von  Simeon  •;  1  Sl)l  —(")."»),  BürgernK-i-ter  von  Chur,  und 
Hortensia  FmiHe  von  Salis-Criisch  (ISOt;— 84»,  geb.  12. Okt.  18:;4. 
18()5 — 1877,  .Mitdirciaor  der  Firma  Jenatsch,  Bavier  ^:  Cie.  in 
Chur,  seit  1877  Direktor  der  Bank  für  (rraubiinden,  vermählt 
2.  Juni  18(;S  mit  M  a  r  i  a  ]\  1  i  s  a  b  e  t  h  von  S  a  1  i  s  -  C  r  ii  sc  h  ,  geb. 
5.  Nov.  184{;,  Tochter  des  t  Standeskassiers  Joh.  Baptista  und 
der  t  Luise  geb.  v,  Salib-Seewis. 


V.  Bavier. 


29 


K i  n  d  e r :  a)  E  ni  i  1  R  u  cl  o  1  f  Fe r  d i  ii a ii  d ,  geb.  27.  Juli  1809, 
Beamter   des   Schweiz.  Eiseiibahndepartenieuts, 
'  Betriebsal)teilüD^  in  Bern. 

b)  AI  b er t,  geb.  14.  November  1871,  Bankbeamter 
in  Wien. 

c)  Theodora  Lnisa,  geb.  4.  Jub  187)^,  vermählt 
21.  Jnni  1897  mit  Paul  Raschein,  Kantons- 
richter und  Oberstleutnant  in  ^lalix. 

Bruder: 

Emil,  geb.  30.  Mai  184o,  Ingenieur  bei  den  Inindnerischen 
Strassen-  und  österreichischen  Briickcnbauten,  1882 — 83  bau- 
leitender Ingenieur  und  Cliof  des  technischen  Bureaus  der 
Schweiz.  EandesaussteUung  in  Zürich  1888,  1884  Direktor  der 
Tiberregulierungsarbeiten  von  Z.--cbokke  nnd  P.  Terriere,  1889 
Bevollmächtigter  derselben  in  Genua  und  Direktor  der  dortigen 
Hafenbauten,  seit  1898  Zivilingenieur  in  Zürich,  verm.  2.  August 
1879  mit  A  n  n  a  W  i  1  Ii  e  1  n\  i  n  a  Barbara  K ü  h  n  e  i ,  Tochter 
des  Friedrich  und  der  Maria  geb.  Schranil,  aus  Böhmen. 

Tochter:  Ernilia  Maria  Anna,   geboren  G.  Juli  1880' 
Bremen. 

II.  Ast. 

Simeon  Jacob  Johann  Baptista  v.  Bavier,  geb.  25.  April 
1881,  Krei^hirster  des  I*\)rätkrei.^es  Bonaduz  in  Tamins. 

^  Eltern: 

t  Joh.  Baptista,  geb.  17.  ^fai  1855,  JCaufmann  in  Mar- 
seille, I  4.  A}nil  1882,  vermählt  8.  Juli  1880  mit  Louisa 
Elvi  na  Rittmeyer,  T(>chtcr  des  Franz  und  R.  Susanna 
geb.  Ziegler  von  St.  (rallen,  geb  ,  lebt   in  St.  Gallen. 

\^  a  t  e  r  s  g  e  s  c  h  w  i  s  t  e  r  : 

-  1.  Katharina  Barbara,  gel).  24.  Juli  1851,  t  2,  Dezember 
1875  in  iSleran  (Ivrol),  verm.  14.  März  1872  mit  Theopail 
Sprecher  von  Bern  egg  in  Maienfcld,  jetzt  Oberst- 
divisionär  und  Chef  des  eidgenössischen  (ieneralstabs,  ge- 
boren 27.  April  1850, 


HO 


V.  Bavier. 


2.  Ursina  [Mar gra re t h a ,  j^eb.  7.  Dezember  1852,  vermählt 
Oktober  1885  mit   raul  Flury,  Pfarrer  in  Schiers. 

3.  Simeon,  geb.  4.  Fe'oruar  18l)(),  Dr.  med.  in  .Mahms. 

4.  Helena  ]Maria,  geb.  9.  Juli -1802,  vermählt  19.  Se}neml)er 

5.  1888  mit  Friedrich  Stehlin,  Architekt  in  Basel. 

6.  Anna  ]\Iaria  Theodora,  geb.  8.  Mai  1878,  vermählt 
1.  Juni  189.')  mit  Kudolf  August  De  Bary,  Seidenband- 
fabrikant in  Basel,  geboren  21.  ]März  18GH. 

Grosseltern: 

f  Simeon  v.  Bavier,  Urenkel  des  Zunftmeisters  Joh.  Baptista 
lind  Sohn  des  Bundspräsidenten  Joh.  Baptista  (1795 — 1856)  und 
Katharina  geb.  Koftler,  gel).  IG.  Sept.  1825,  t  27.  Januar  181)(), 
Ingenieur,  Nationalrat,  187(i — 77  eidg.  Kommissär  in  Tessin, 
1877  —  SH  Bundesrat  (Post-  und  Eisenbahnde})artement),  1882 
bis  18S8  sch^veiz.  Bundespräsident,  dann  ausserordentlicher  Ge- 
sandter und  [Minister  in  Rom  1883—1895,  vermählt  8.  Oktbr. 
1850  mit  Anna  Barbara  von  Sa  l  is-Seewis ,  Tochter  des 
Johann  Jacob  und  Barbara  geb.  v,  Jenatsch,  geb.  1.  Juli  1829, 
lebt  in  Malans  im  Schloss  Bothmar. 

G  r  o  s  s  \'  a  t  e  r  s  g  e  s  c  h  w  i  s  t  e  r : 

1.  t  Valentin,  gb.  5.  Oktober  1880,  Bankier  und  1861  Ratsherr 
in  Chur,  siedelte  nach  Oesterreich  über  und  starb  in  Wien 
am  15.  Februar  1895,  vermählt  September  1858  mit  Lina 
Charlotte  Will:  elmine  von  Ströbel,  Tochter  de^ 
Königl.  Oberkrieg>rates  Ludwig  von  Ströbel  in  Stuttgart, 
geb.  8.  Mai   18^)8,  lebt  in  Kaiserswerth  a.  Rh. 

K i n der:  ai  Joh.  Baptista  T h e o p h i  1 ,  gb.  29.  Mäiz  1 81)0, 
Maschineningenieur,  Maschinen  Werksdirektor  in 
Steele  (Rheinprov.),  vermählt  21.  April  1897 
.  mit    Johanna    Margaretha    ästest  haier, 

Tochter  des  Joh.  Andreas  und  Luisa  geb.  hTbcrs, 
geb.  29.  März  1870  zu  Paris. 

Kinder:   aa)  Jo  h  a  n  n  a  K' a  t  h  a  r  i  u  a ,  geboren 
24.  Nov.  1898  zu  Chemnitz. 


V.  Bavier. 


31 


-  ;  bb)  Luisa    Laura  Marc^aretha, 

geboren  10.  Februar  1900  zu 
Chemnitz, 

b)  Katharina  Hei  ena  Charlotte,  gij.  27.  Nov. 
18()1  zu  Chur,  vermählt  5.  April  1888  mit 
Theophil     Sprecher    von    Bernegg  in 

•  Maienfeld,  Obcrstdivisionär  und  Chef  des  eid- 

genössischen (reneralstabs  in  Bern,  geb.  27.  x\pr. 
1850- 

c)  ]\Laria  Elisabeth,  geb.  19.  November  18(U. 

d)  Theodora  Nina  ^Mathilde,  geb.  27.  Sept. 
1870. 

2.  Joh.  Baptista,  geb.  20.  :März  18B2  in  Chur,  trat  1850  in  die 
k.  k.  österr.  Armee,  machte  die  Feklzüge  von  1859  und  180G 
als  Rittmeister  und  als  Ordonnanz-Offizier  des  Feldmarschall- 
Leutnant  von  Benedek  mit,  Avar  seiner  k.  k,  Hoheit  dem 
Feldmarschall  Erzherzog  Albrecht  zugeteilt  und  nahm  1883 
als  Oberstleutnant  seine  Entlassung,  Avurde  1881  k.  k. 
Känmicrer,  1895  iii  den  Freiherrnstand  erhoben,  vermählt 
11.  Januar  18B8  mit  ^laria  Josephe  Clementine  von 
Czoernig,  Tochter  des  7  k.  k.  wirkl.  Geheimrates  Carl 
Freiherr  von  Cziernig  in  Wien,  geb.  7.  Mai  1844,  Wohnsitz 
Aufhofen  bei  Bruneck  (Pustertal). 

Töchter:   a)  :^raria,  geb  1878. 

b)  Andrea,  geb   1879. 

3.  7  Maria  Ursula,  geb  12.  Dezember  1835,  7  2C>  Febr.  1901 
in  Barmen  (Rheinprov.),  vemiählt  mit  Ludwig  Gott  hilf 
Kind,  Pfarrer  in  Chur  und  Barmen,  gel).  24.  Sept.  1830 
zu  Chur,  lebt  in  Barmen. 

III.  Ast. 

Rudolf  Peter  Robert  v.  Bavier  (Sohn  dc>  ]oh.  Baptist 
Rudolf  und  <ler  iCatharina  Natalia  Faller),  geb.  20".  Juli  1890. 

(leschwister  aus  des  X'aters  II.  Ehe: 

1.  Carl  Andreas,  geb.  22.  Marz  1H95. 

2.  Maria  Cacilia,  gel).  31.  August  18!)(k 


32 


V.  Bavier. 


3.  Helena  Rosalia,  geb.  15.  Januar  1898. 

4.  Hedwig  Irma,  geb.  17.  ]Sfärz  1899. 

5.  Max  Rudolf,  geb.  20.  August  1900. 

-  Eltern: 

t  Joh.  Bapt.  Rudolf  V.  Bavier  (Sohn  des  Rudolf  (1835 
bis  1886)  und  Marie  Aloise  geb.  Unlernährer  (1830 — 1870), 
geb.  3.  Oktober  1857,  f  "^^  J'^i^i  1904,  ehemaliger  Besitzer  und 
Leiter  des  Hotel  Belvedere,  dann  Präsident  der  Gesellschaft 
A.  G.  Hotel  Belvedere  in  St.  Moritz,  Gründer  der  St.  Moritzer 
Bank  in  St.  :Moritz,  vermählt  1.  24.  Okt.  1889  mit  Katharina 
Natalia  Faller  von  St.  Moritz,  Tochter  des  Jacob  und  Anna 
geb.  Thom,  geb.  3.  Juni  1862,  f  24.  August  1890;  IL  8.  Mai 
1894  mit  Helena  DalpMJja  Robbi  von  St.  Moritz,  Tochter 
des  Andreas  und  Cäcilie  geb.  Vicedomini,  geb.  2.  März  1873. 

Vaters  Schwester: 

Rosalia  Dorothea,  geb.  24.  August  1856,  vermählt 
10.  März  1881  mit  Karl  Heinrich  Nater,  Kaufmann 
in  Turin. 

Ant.  V.  Sprecher, 


Beeli  v.  Beifort. 


33 


Beeli  v.  Keifort. 

Häuptergeschlecht  des  Freistaates  G  raub  ii  ii  den s. 

Laiidrecht  XIV.  Jahrhundert. 
Landanimann  von  Davos  und  Buudeshaupt  1405. 
Bürgermeister  von  Chur  und  Bundeshaupt  1609. 
Reformiert  und  katholisch. 

Geschichtliches. 

Aelteste  deutsche  Form  des  Xamens :  Belin,  lateinisch 
Beel  in  US  a.  Bei  fort  und  de  Bei  fort.  Aeltestes,  noch  exi- 
stierendes Häuptergeschleclit  im  Zehngerichteubund  und  eines  der 
iiltesten  des  Freistaates  der  drei  Bünde.  Reformierte  und  ka- 
tholische Linien  ;  in  allen  drei  Bünden  verbürgert,  an  Rang  und 
Bedeutung  mit  den  Salis,  Planta,  Buol  etc.  rivalisierend.  Das 
Geschlecht  kommt  urkundlich  zuerst  in  Davos  vor,  wo  aus 
dem  15.  Jahrhundert  noch  zahlreiche  Urkunden  vorhaiiden  sind, 
welche  von  Gliedern  der  Familie  als  Richtern,  Ammännern  oder 
J-audammännern  von  Davos  gesiecrelt  sind.  Der  Davoser 
Lehens])ricf  von  1289,  ausgestellt  von  Graf  Hug  von  AVerdcn- 
hcrg  und  seinen  Neffen  und  Mündeln,  den  Freiherrn  von  Vaz, 
verleiht  das  (iut  /u  Davos  dem  Ammann  Wilhelm  und  seinen 
rie-cUcn  ujid  ><)11  Wilhelni  Ammann  bleiben,  so  lange  er  das 
Amt  nicht  \er\virkt,  würde  er  es  ai>er  verwirken,  so  soll  man 
einen  andern  nehmen  aus  seiner  Gesellschaft.  Guler  und  Sprecher, 
die  Davoser  Chronisten,  berichten  bcid.e,  dass  dieser  Willielnj 
ein  Beeli  gewesen.  Da  der  Name  Wilhelm  in  der  Familie 
immer  wiederkehrt  und  im  15.  Jahrhundert  die  Beeli  faktisch 
im  Besitze  des  Ammannamtes  von  Davos  .^ind,  ist  nicht  au.^- 
.^chlossen,  dass  die  Beeli  ursprünglich  das  Ammanuaiiit  von 
Davos  erblich  inue  hatten.  In  der  Tat  wird  auch  un>  ausser 
jenem  \Vilhelm,  zul)enannt  im  Hof,  auch  noch  sein  Sohn  JägÜ 
ini  Ifof  als  Landainmann  von  Davos  genannt,  der  1.-U2  noch 
Ammann  ist.  Der  nächste  Annnann  von  l):ivos  ist  wieder  ein 
l><"eli,  Klein  .Martin  J'>eeli,  von  dem  gleich  weiter  unten  die 
J<ed(j  i^t.  Vom  15.  Jahrhundert  an  zählt  Sprecher  allerdings 
•''d>   und   zu   auch   andere  Geschlechter   auf,   die   im  Besitz  des 


.  .  ■■  -           ■      ■  "  

.3^     ,:         \  Beeli  v.  Bclfbit. 

AmmaDuamtes  gevr-esen  sein  sollen.  Die  meisten  nrkundlich 
vorkommenden  sind  aber  noch  immer  Beeli,  die  zii^^leich  auch 
Vögte  der  Erben  der  Freiherrn  von  Vaz  auf  der  Burj^  Beifort 
bei  Alvaneu  sind.  Ob  dies  erst  der  Fall  war  seit  der  Aus- 
stellung des  Freiheitsbriefes  von  14;)8  durch  die  Grätin  von 
Montfort  zu  Gunsten  der  Landschaft  Davos,  ist  nicht  ganz  sicher 
zu  ermitteln.  In  demselben  hicss  es,  die  Burg.^,,solle  nur  mit  | 
Wissen  und  Willen  der  Landschaft  Davos  besetzt  werden,  der  j 
Vogt  müsse  schwören,  der  Landschaft  die  Burg  olfen  zu  halten. 
Möglich,  dass  die  Beeli  sich  auf  diese  Weise  unter  der  Ober- 
herrschaft einer  schwachen  Frau  eine  vielleicht  damals  schon 
innegehabte  vSteliung  als  Vögte  von  Beifort  zu  sichern  suchten. 

Die  Beeli  haben  folgendes  Wappen:   Im  goldenen  Schild 
zwei  schwarze  Wolfsangeln,  gekrönter  Turnierhelm,   darauf  die  | 
schwarzen    Angeln    und    darüber    ein    Federbusch    von    zwei  ] 
schwarzen  und  zwei  gelben  Federn. 

Die  Beeli  haben  im  15.  und  Iß.  Jahrhundert  dem  Zehn- 
gerichtenbund  eine  ganze  Anzahl  Bundeshäu{)ter  gegeben,  da 
der  jeweilige  LandamniaXJn  von  Davos  zugleich  Haupt  des 
Zehngerichtenbundes  war.  Die  Beeli  wurden  im  17.  und 
18.  Jahrhundert  Häupter  des  Gotteshausbundes  und  im  18.  Jahr- 
hundert war  ein  Beeli  von  Flims  auch  Landrichter.  Im  17.  Jahr-  ': 
hundert  war  ein  Beeli  österreichischer  V^ogt  auf  Castels.  Im  1 
Veltlin  bekleideten  die  Beeli  alle  Aemter,  die  der  Freistaat 
der  drei  Bünde  daselbst  zu  vergeben  hatte.  So  linden  wir 
Beeli  als  Laudeshauptmann,  Vikari,  Podestat  zu  Teglio,  Trabona, 
Morbegno  und  Tirano.  Mehrere  Glieder  der  Familie  sind 
Syndikatoren  im  Veltlin,  auch  als  Landvögte  von  Maienfeid 
werden  uns  drei  Beeli  genannt.  Die  Linie  zu  ('hur  stirbt 
1806  im  Mannesstamm  aus,  die  zu  Malans  und  Fideris  blühten 
nur  kurze  Zeit. 

Von  1430  an  lässt  sich  die  Geschichte  der  Familie  nach 
Campell,  Ardü>er,  nach  der  Stammtafel  von  h^.ucelin,  nach 
Leu,  Urkunden  zur  lUindnergcschichte  und  nach  Chroniken  mit 
Sicherheit  verfolgen.  l4.-){)  wird  nämlich  im  C;ilfreisertobcl  im 
Schanhgg  Martin  Beeli  ermordet.  Dieses  Ereignis  hat  sich 
durch  zwei  bis  drei  Generationen  hin  durch  mündliche  I'raditiou 
auf  Campell  uiul  Ardüser  übertragen,  sodass  der  eine  als 
Todestag  den  14.  Juni,  der  andere  unsers  Herrn  Fronleichnams- 


abend  auziigeben  weiss.  Clianipcll  berichtet  noch,  er  sei  von 
Strassenräubern  hinterlistigerweise  ül^erfalleu  worden.  Dieser  ]\far- 
tin  Beeli  ist  ohne  Zweifel  der  bei  Sprecher  für  das  Jahr  1405 
als  Landanimami  von  Davos  verzeichnete  Klein  ]\Iartin 
Beeli.  Er  ist  der  Stammvater  der  meisten  spätem  Linien  der 
Beeli  und  hat  nach  S})recüer  am  Platz  ein  gemauertes  Haus 
gebaut,  in  dem  später  Sprechers  Vater  wohnte.  Nach  Ardüser 
hat  er  drei  Söhne  hinterlassen,  die  alle  auch  Landammänner 
des  Hochgerichtes  Davos  wurden.  Zwei  derselben  werden  sicher 
genannt,  nämlich  Ulrich,  Vogt  auf  Beifort  und  Hans,  Am- 
mann geheissen,  weil  er  zwanzig  Jahre  nacheinander  Ammann  in 
Davos  war.  Der  dritte  Sohn  war  vermutlich  der  von  Sprecher 
im  gleichen  Zu.sammenhang  mit  Hans  als  Landaftimann  von 
Davos  aufgezählte  Nigg  Beeli.  Eine  Chronik  bezeichnet  ihn 
ausdrücklich  als  einen  Bruder  des  vorgenannten  Plans  Beeli. 
Die  Bucelinscbe  Stammtafel  bezeichnet  obgenannte  drei  als  Söhne 
jenes  14,-5()  ermordeten  IMartin  Beeli  und  dazu  auch  einen  Mar- 
tin Beeli,  der  14()2  und  1471  als  Landammann  von  Davos 
genannt  wird,  Nach  andern  Angaben  ist  dieser  zweite  ISJartiu 
ein  Sohn  Ulrichs. 

Von  den  .Söhnen  des  ersten  ^lartin  ist  Ulrich  historisch 
der  bedeutendste.  Er  ist  142l)  Landammann  zu  Davos,  siegelt 
1  i.'>(»  wi'jder  als  Landammann  von  Davos  den  ßundesbrief  der 
/chn  (Veric'ite.  Als  Vogt  von  Beifort  kommt  er  urkundlich 
145!*,  14(;8,  1474,  1478  und  1481  vor.  Des  Grafen  Hug  von 
Munvort  Vogt  auf  Belfoj-t,  hcisst  er  in  einer  Urkunde  von  14()8. 
Ulrich  B  c  e  1  i  war  vernüih 1 1  n . i l  Elisabeth  von  C  a  s  t  e  1  - 
mur,  beide  liegen  in  der  Kirche  von  Alvanen  begraben. 
Kr  starb  148:^. 

Diese  beiden  hatten  wieder  drei  Söhne:  Nikolaus,  Con- 
radin und  Wilhelm.  Nikolaus  ist  Vogt  auf  Bclfort  und 
/war  der  letzte,  der  auf  dem  Schloss  wohnt.  Im  Schwabenkrieg 
wird  dasselbe  bis  auf  die.  nackten  Mauern  ztMstövrt,  /u  (^imiM-lb, 
Zeit  und  auch  sj)äter  noch,  W(»hl  bis  zum  Auskaut  der  acht  (ierichte, 
wurde  der  Lehnszins  an  Käse,  <icrste  etc.  aber  immer  noch 
von  einem  (österreichischen  Lehn^inhaber  der  Vogtei  eingezog^ji. 
Die  Brüder  von  Nakolaus  Beeli:  Wilhelm  und  Conradin  haben 
im  Februar  1  B>!J  Miihe,  den  Unwillen,  der  sich  gegen  ihren 
i^riider,  cL-n  österreichischen  \  ogt  auf  Beifort,  erhoben,  zu  stillen, 


36 


Beeli  v.  Beifort. 


uud  es  gelingt  ihnen  dies  offenbar  nur  durch.  Preisgabe  des 
Schlosses.  Alle  Brüder  sind  wiederholt  Landanimanner  aufDavos 
und  damit  zugleich  Häupter  des  Zehni^erichtenbundes.  Conradiu 
siegelt  als  solcher  1498  ein  Gesetz  des  Zehngerichtenbundes 
über  die  Kleidertraclit.  Nicolaus  oder  Claus  siegelt  loUO  den 
Pensionenbrief.  Er  ist  Landamniann  von  Davos,  also  Bunds- 
Jandamrnann  :  1500,  1501  und  1510.  Er  starb  nach  Campell 
und  Ardüser  151.-],  während  er  nach  Sprecher  1516  noch  Ge- 
sandter der  Bünde  bei  der  Aufrichtungr  des  ewij^en  Friedens 
mit  Frankreich  ist.  Conradin,  sein  Bruder,  war  1491,  1507, 
1513  und  1514  Landammann  von  Davos.  Er  fülirtc  den  Zehu- 
gerichtenbund  anlässlich  der  Eroberung  des  Veltlin,  1512.  Er 
war  der  ers^te  Landvogt  des  Zehngerichtenbundes  zu  ]N[aienfeld, 
wo  er  1518  starb.  Der  dritte  Bruder  Wilhelm  war  1487 
Landammann  zu  Davos.  Von  Beruf  war  er  Arzt  und  kam 
1496  nach  Chur,  wo  er  Bürger  wurde.  Zur  Zeit  des  Schwaben- 
krieges lebt  auch  Bernhard  Beeli,  nach  Sprecher  einer  der 
Helden  in  der  Calvenschlacht.  Er  ist  ein  Sohn  des  eben  ge- 
nannten Xigg  Beeli.  Von  diesen  vier  Beeli  aus  der  Zeit  des 
Schwabenkrieges  stammen  alle  andern  Beeli  ab,  ebenso  alle 
erloschenen  Linien  zu  Chur,  Alvaneu,  Obervaz,  Leuz,  Malans 
und  Fideris. 

Der  obengenannte  Nikolaus  Beeli  hatte  nach  Campell  drei 
Söhne.  Bucelin  zählt  zwei  derselben,  ^lartin  und  Paul,  aut 
und  iäsht  noch  mehrere  Kinder  jung  sterben.  x^Iartin  Beeli, 
Sohn  des  Nikolaus,  ist  nach  Ardüser  Landvogt  von  Maienfeid 
gewesen  und  starb  als  Hauptmann  vor  Hohen  Sicna,  während 
Campell  ^Martin,  des  Nikolausen  Sohn,  ohne  männliche  Nach- 
kommen in  Alvaneu  sterben  lässt.  Es  lel)en  um  die  gleiche 
Zeit  zwei  Martin,  von  denen  nicht  mehr  ganz  sicher  die  Ab- 
stammung zu  ermitteln  ist.  Sicher  ist  nur,  dass  der  eine, 
Martin,  1554  vor  Hohen  Sicna  als  Hanptm;inn  in  französischen 
Diensten  fiel,  während  der  andere  um  1570  in  Al\anca  ohne 
mannliche  Erben  starb.  ILms,  der  Sohn  des  er>tern,  Hisst  su'h 
nach  den  Familienchroniken  in  Elims  nieder  und  wird  der  Be- 
gründer der  Elimserlinie.  Sein  A'aler  musste,  nach  der  gleichen 
Quelle,  obsclion  Haupt  des  Zehngerichtenbumle>,  wegen  eine^ 
Todschlags  das  Land  verlassen  und  begab  ?,ich  dann  eben  in 
französische  Kriegsdienste. 


Beeli  v.  Bei  fort. 


37 


Als  Söhne  des  zur  Zeit  des  Schwabenkriegs  lebenden  Con- 
radin Beeli  nennen  Campell  und  Ardü.ser:  Ulrich,  Geor^;, 
Stephan  luid  Beat.  Ulrich  war  Abgesandter  der  III  Bünde  zum 
Kaiser  Maximilian  bei  Erneuerung  der  Erbeinigung  1518.  Er 
starb  ohne  Nachkommen,  (jeorg  war  mit  19  Jahren  Land- 
ammann zu  Davos  und  Bundeshaupt.  Er  wird  dreimal  zum 
Landeshauptmann  im  Veltlin  gewählt.  Als  Haupt  des  Zehn- 
gerichtenbundes  siegelt  er  den  Artilvclbrief  von  1524.  Wieder- 
holt ist  er  Hauptmann  in  französischen  Diensten.  Er  erhält 
vom  Erzherzog  Eerdinand  den  Zoll  zu  Lenz  und  stirbt  15()(^ 
zu  Jenaz.  Beat  Beeli,  der  keine  Aemter  annehmen  wollte,  ist 
der  einzige  der  vier  vSöhne  Conradins,  der  den  Stamm  fort- 
pflanzt. Er  starb  lö7L  Stephan  Beeli  war  Bundslandammaun, 
er  hatte  nur  Töchter. 

Die  Söhne  des  ebenfalls  zur  Zeit  des  Schwabenkrieges 
lebenden  Wilhelm  BeeÜ,  des  Begründers  der  Chureriinie  der 
Beeli,  sind  nach  Campell :  Luzius,  Pankratius  und  Jakob. 

Von  diesen  verschiedenen  Linien  der  Beeli  sei  noch  Folgendes 
bemerkt.  Die  namhafteste  ist  von  da  an  wohl  die  Chureriinie. 
Aus  derselben  werden  mehrere  Mediziner  erwähnt,  so  ausser 
dem  Begründer  der  Linie  sein  Enkel  Zacharias,  der  zu  Cam- 
i^ells  Zeit  als  geschickter  Arzt  in  der  rhätischen  Hauptstadt  lebte. 
Km  Enkel  dieses  ersten  Zacharias,  mit  dem  gleichen  Xamen, 
g<-hoieu  1590,  war  ebenfolls  Arzt  und  wirkte  20  Jahre  lang 
.ds  Arzt  im  Bad  Pfäfcrs.  Gabriel,  ebenfalls  xVrzt,  lebte  1098 
/AI  Ba>cl.  Bürgermeister  von  Chur  und  damit  Haupt  des 
( fottesliausbundes  wurde  aus  dieser  Familie  lb09  Lu/ius  IH-eli 
von  Ikdfort,  ein  Sohn  des  ersten  Zacharias.  Sein  Sohn  Gabriel, 
Bruder  des  zweiten  Zacharias  und  Grossvater  des  erwähnten 
i>r.  med.  (jabriel,  war  l()5->  und  1()59  Bürgermeister  von  Chur. 
Ein  Enkel  des  Dr.  med.  Gabriel,  J o  h an  n  Lu  z  i  u  s  B e e  1  i ,  ist  1785. 
ebenso  1787 — 1792  Bürgermeister  von  Chur.  Jir  war  ursprünglich 
Oberst  in  holländischen  Diensten.  Von  der  Davoserlinie  der 
Beeli  sei  erwähnt,  dass  Conradin,  Beats  Sohn,  in  Alvaneu  lebte. 
1">  war  Podestat  zu  Tirano  und  Land  vogt  zu  Maien  fehl,  im 
letztern  Amt  starb  er  1577.  Sein  Sohn  ist  der  bekannte  Land- 
vogt von.  Castels,  der  1(>07  als  spanischer  l'arteigänger  hin- 
gerichtttt  wird.  Ob  Beat  selbst  noch  katholisch  gehliel)en  und 
gleich  ihm  sein  Sohn  Conradin,   der  zu  Alvaneu  lebte,  erhellt 


38 


Beeli  v.  Beifort. 


nicht,  jedenfalls  beginnt  Georg  Beeli,  der  Ammann  des  Bei-  | 
forter  Gerichtes  w  ar,  und  eifriger  Parteigänger  der  katholischen  ! 
Reaktionsbewegung    am    Ausgang    des  und   Anfang    des  } 

17.  Jahrhundert  ist,  seine  politische  Tätigkeit  als  Katholik. 
Georg  Beeli  erhielt  1592  als  kaiserliches  und  erzfürstliches 
Lehen  den  Burgstall  Beifort  und  darf  wie  seine  Vorflihren 
sich  von  Beifort  schreil)cn.  Er  wurde  also  wohl  wieder  der 
faktische  Lehensinhaber  der  Vogtei  Beliort,  wenn  auch  ohne 
Schloss,  Grund  genug,  katholisch  zu  bleiben,  da  zudem  die 
Vogtei  auf  Castels  katholischen  Adeligen  des  Zehngerichten- 
bundes  winkte.  Der  Zeit  nach  ein  Bruder  von  Georg  Beeli 
könnte  der  in  keinem  Stanmibaum  verzeichnete  Walter  Beeli 
von  Beifort  sein,  der  1581  als  junger  Mann  nach  Chur  kam, 
Dekan  zu  Chur  wurde,  vom  Nuntius  als  Bischof  vorgeschlagen 
wurde,  aber  die  Kandidatur  ausschlug  und  1585  an  der  Pest 
in  Chur  starb. 

Im  zweiten  Vilmergerkrieg  (1712)  kämpfte  auf  Seite  Zürichs 
Conradin  Beeli  von  Beifort  als  Brigadegeneral.  Er  war  in 
niederländischen  Diensten  Oberstleutenant  geworden  und  liel 
im  Vilmergerkrieg  7o  Jahre  alt.  Da  er  in  einem  Glaubenskrieg 
auf  reformierter  Seite  kärapt"t,  darf  man  wohl  annehmen,  er  sei 
aus  einer  reformierten  Linie  gewesen,  vielleicht  aus  der  Fideriser- 
linie,  deren  Begründer  auch  Conradin  heisst.  Im  18.  Jahr- 
hundert wird  uns  von  Leu  ein  Hauptmann  Conradin  Beeli  ge- 
nannt, der  Ritter  des  Ludwig-ordens  wurde.  Seine  beiden 
Söhne  brachten  es  zum  Oberst,  der  eine,  Johann  Baptista 
Conrad,  starb  1752,  der  andere,  Conrad,  1770.  Diese  Beeli 
sind  nach  Familienbcrichten  aus  der  Obervazcrlinie.  Aus  der 
gleichen  Linie  ist  Anton  Beeli,  l()5t)  Podestat  zu  Teglio. 

Aus  der  Flimserlinie  der  Beeli  werden  ausser  dem  Land- 
richter mehrere  Landanmiänner,  Ammänner  und  Gerichtsscbreiber, 
genannt. 

Die  Frauen  der  Beeli  sind,  soweit  ilire  Namen  bekannt 
sind,  aus  den  Gochlcchtcrn :  Ardiiser,  Pavier,  Buol,  Ca])(>l, 
Castelmur,  Florin,  Gugelberg  v.  .Moos,  Guler,  Jecklin,  .Mont, 
Mohr,  Planta,  v.  l'orta.  Rascher,  Salis,  Sprecher,  Tscharner, 
Valär  etc.  Dant^ben  allerdings  auch,  wie  bei  den  meisten  biuid- 
nerischen  Adelslandherrn,  solche  von  guter  bürgerlicher  Herkunft 
wie  Fopp,  Stifiler  und  B lisch. 


Beeli  v.  Beifort. 


39 


Personenbestand. 

I.  NJggsche  Linie  von  Davos. 

Stifter:  Nigg  Beeli,  Sohn  Klein  Martins,  der  im  15.  Jahr- 
hundert Haupt  des  Zehngerichtenbundes  ist.  Sein  Sohn  Bern- 
hard Beeli  kämpft  1A9\)  in  der  Calvenschlacht.  Nachkommen 
desselben  sind  zwei  mit  Namen  Blasius,  dann  mehrere  Bern- 
hard. Aus  dieser  Linie  lebte  KvSo  bis  1761  Bundsweibel 
Jakob  Beeli.  Dessen  Enkel  Abraham  (1758 — 1810),  ein 
guter  Brucharzt,  war  vermählt  mit  Anna  Cathrina  Stifller, 
die  1851  in  Davos  im  Alter  von  83  Jahren  starb. 

Kinder:  a)  f  Jakob  Beeli,  geb.  1791  zu  Davos,  wohn- 
haft gewesen  in  Köln,  *[■  1867  in  Posen,  ver- 
mählt mit  Anna  Sprecher. 

Kinder:  aa)  Abraham   Beeli,    geb.  1839, 
vermählt  mit  Elisabeth  AVolf 
V  .  (Berlin). 

Sohn:  Eduard    Jakob,  ge- 
boren 1878. 

bb)  Elorian,  Sanitätsrat  in  Berlin, 

t  1^02. 
cc)  Johann  Georg,  f  1890. 

b)  Hans  Peter  Beeli,  geb.  1806  zu  Davos 
Kreisrichter  in  Davos,  vermählt  mit  Maria 
Nikolai  von  Bcrgüu. 

Kinder:   aa)  Abraham  Jakob  Wilhelm, 
Dr.  med.,  gei).  in  Posen  1843, 
t  in  Davos  PMH),  war  1875  u.  76 
Landammann  in   Duvos,  wicder- 
^  holt  ^Mitglied  des  biiiuincrischcn 

Grossen  Rates,  vermählt  mit 
jNI  a r  i  e  1 1  e  V.  B  a  V  i  e  r ,  Tochter 
des  Dr.  Ed.  v.  Bavier  von  Chur, 
geb.  1845. 

K  i  n  d  e  r  :  aaa)  Wilhelm,  ge- 
boren 1884. 


40 


Beeli  v.  Beifort, 


bbb)  Marie  El isub., 
gb.  1877,  1 1^)02. 
ccc)  Katinka,  gebo- 
ren 1886. 
bb)  Ursina,   Catharina,  genannt 

Katinka,  geb.  1844  in  Posen, 
cc)  Maria,  gb.  1881  in  Davos-Platz. 
dd)  Urs i na,  genannt  Sina,  gb.  185.-f, 
verehelicht  mit  Leopold  Erich 
Paul  von  Donop  aus  Stolp  in 
Pommern. 

II.  Flimser  Linie. 

Stifter:  H an s  B e  e  1  i  von  Beifort,  Sohn  des  1 554  als  Haupt- 
mannn  vor  Hohen-Siena  gefallenen  Martin  Beeli.  Seine  Sohne 
waren  ]\ Lirtin  und  Plans,  die  den  Stamm  beide  fortpflanzen. 
Häufigste  Vornamen  dieser  Familie:  Martin,  Hans  oder  Johann 
und  Andreas. 

Casparscher  Ast. 

Stifter:  Caspar  Beeli,  Enkel  des  Junker  Andreas  Beeli, 
Sohn  des  ^Martin  Beeli-Beeli,  geb.  1799,  f  1878,  vermählt  mit 
Ch r i s  ti  n  a  Ri  e  sc  h. 

Kinder:  a)  Agnes,  geb.  1820,  verheiratet  im  Tessin. 

b)  Alartin,  geb.  1822,  f  LS68.  Dessen 
Sohn:  Jakob,  geb.  1850  lebt  zu  See  wies  im 

Prättigau. 

c)  Johann,  geb.  1827,  f  LS79,  verm,  mit  Anna 
^larie  Copräz  von  frins. 

Kinder:  aa)  Kas[)ar  P>al  th  asar,  geb.  185.'), 
'\  1882,  venu,  mit  Joscphinc 
Zürch e r  von  Menzingen.  J3cren 

Sohn:  August,  geb.  187(),  ver- 
mählt seit  18')8  mit 
M  a  r  i  a  P  a  u  1  i  n  e  S  t  u  - 
her  von  Enzweihingen 
in  Württemberg. 


Beeli  v.  Beifort. 


41 


bb)  Vereua,  geb.  1854,  verm.  mit 
Jakob  Sprenger  in  ?Ierisaii. 

cc)  Johann  Martin,  geb.  1857, 
vermählt  mit  Johanna  Fisch  von 
Hundwyl. 

Kinder:  aaa)  J  o  b  a  n  n     ]M  a  r  - 
tin,  geb.  1884 

bbb)  Johann,  gebor. 
188G. 

ccc)  Sina,  geb.  1891. 

ddd)  Paul,  geb.  1892. 

eee)  Oskar,  geboren 
1894. 

fff)  Ida,  geb.  1900. 

dd)  Georg,  geb.  1829,  t  1Ö99,  ver- 
mählt mit  Katharina  Cadegg 
von  Pitasch. 

Sohn:  Caspar,  geb.  1866,  Ar- 
chitekt, verm,  mit  Marie 
Sybilla  Hätz  von  Chur 
(Zürich). 

Söhne:  aaa)  Hans  Ge- 
org, geb. 
1892. 

bbb)  Ernst,  ge- 
borenl898. 

ee)  Andreas,  gc-b.  18:>:>,  7  189(^ 
vermählt  in  1.  F.hc  mit  Regula 
Januth,  t  18()2,  von  l-iinis,  in 
II.  Ehe  mit  Ursula  Kudoll, 
•J-  1870,  von  Elims,  in  IH.  Plhc 
mit  J^^merita  Engi,  -J-  .  S75, 
von  Tsrhicrtsciien,  in  IV.  Ehe 
mit  Anna  Joos  von  Elims, 
geb.  1855. 


42 


Beeli  v.  Beifort. 


Kinder  II.  Ehe :  Johann  ,  ge- 
boren 1868 
(Flims). 

III.  Ehe:  Christi  na, 
geb.  1873. 

Andreas  Ast. 

Stifter:  Andreas,  Bruder  des  Caspar,  geb.  1802,  -j*  1873, 
vermählt  mit  Dorothea  Cangina,  von  Flinis,  f  1898. 

Kinder:  a)  "j*      artin,  geb.  18.')G,  verm.  mit  Anna  P^elt- 
scher  von  Flims,  wohnhaft  in  Flims. 

b)  Margret,  geboren  1844,  vermählt  mit  Luzi 
Bruno  Id  von  Chnrwalden. 

c)  Regula,  geb.  1809,  verm.  mit  Hieronimus 
Hygli  von  Schienen,  Grossherzogt.  Baden. 

d)  Leonhard,  geboren  1851,  war  vermählt  mit 
Agathe  Bruesch,   von  Tschirtschen,  wohn- 

^  haft  in  Flims. 

Kinder:  aa)  ^Slargreth,  geb.  1875,  j  1905, 
verm.  mit  Martin  Joos  von 
Flims. 

bb)  Andreas,  geb.  1878. 
cc)  Barbara,  geb.  1879. 
dd)  Nikolaus,  geb.  1881. 
ee)  Martina,  geb.  188.3. 

Rischast. 

Stifter:  Risch  Beeli,  f  1818,  verm.  mit  Barbara 
F  o  n  t  a  n  a  von  F i d x/. . 

Kinder:  a)  Martin,   geb.   1802,    f   1875,    vermählt  mit 
Ursula  Meiler  von  Flims. 

.  Kinder:  aa)  Christian,  geb.  1829,  t  1894, 
verm.  mit  Do  rot  he  C  ad  uff 
von  Flont. 


Beeli  v.  Beifort. 


Kinder:  aaa)  Martin,  gebor. 

1862,  verm.  mit 
E  n  g  a  1  i  n  a    L  e  - 
baeg,  Frankr. 
bbb)  Balthasar,  ge- 
-  boren  1866. 

ccc)  Richard,  geb. 
1876 

ddd)  Johann  Mar- 
tin, geb.  1876. 
eee)  Ursula,  g.  ISSO. 
bb)  Barbara,  geb.  1882,  verm.  mit 

Hans  Capräz,  Trins. 
cc)  Ursula,  geb.  183.H,   verm.  mit 

Hans  Capaul  in  Flims. 
dd)  Margret,    verm.   mit  Joseph 

Fontana  in  Flims. 
ee)  Fida,  geb.  18ri9,  vermählt  mit 

Panl  Casutt  in  Flims. 
ff)  Anna  Barbla,  geb.  1842,  ver- 
mählt   mit    Plans     Parli  in 
Flims. 

gg)  Richard,  geb.  1845,  t  l^-^-^' 
verm.  mit  ^Margr.  Kathrina 
Feitscher  von  Flims. 

Kinder:  aaa)    J  o  h  a  n  n    M  a  r 
t  i  n  ,  geh.  1877.' 
bbb)  Marktet,  gebo- 
ren 187*.). 

b)  Margreth,  geb.  1808,  vern).  mit  Joh.  Feil- 
sch er^  lebt  noch. 


III.  Beatsche  Linie, 

Stifter  derselben  ist  der  1571  in  Davos  gestorbene  Heatns 
Heeli,  Sohn  des  ersten  Conradin.  Hierher  gehiht  auch  die  er- 
loschene katholische  Linie  der  Beeli  zu  Alvaneu  und  Lenz 
(vid.  oben). 


44 


Beeli  v.  Beifort. 


JosephscherZweigzuCeleriua. 

Joseph  Beeli,  geb.  in  Daves,   kam  nach  Samaden, 

wo  er  1771  starb.  Seine  beiden  in  den  Jahren  1736  und  1738 
noch  zu  Daves  geborenen  Söhne  Joseph  und  Caspar  Hessen 
sich  in  Celerina  nieder.  Den  Stamm  fortgeptianzt  hat  nur 
Caspar,  der  in  erster  Ehe  mit  Anna  Conrad  de  Hans  Luzi 
von  Davos  vermählt  war,  in  zweiter  Ehe  mit  Clara  Gotthardt 
de  Conradin,  ebenfalls  von  Davos.  Aus  dieser  zweiten  stammen  : 

Kinder:  a)  Joseph,  geb.  1785,  f  1856  in  Celerina,  ver- 
mählt mit  Anna  Robbi,  f  1828  in  Pisa. 
Kinder:   aa)  Caspar  Beeli,   geboren  1820 
zu  Pisa,  f  1901,  wurde  Land- 
-  Schreiber,  Gemeindevorsteher  von 

Celerina,   1867   und   69  Land- 
ammann des  Oberengadins  und 
Grossratsabgeordneter,  vermahlt 
^  mit  Martha  Giovanoli. 

•  bb)  Anna,  vermählt  mit  Ingenieur 

Georg  Kling  von  Maladers. 
b)  Conradin,  geb.  1788,  f  1835  zu  Livorno,  ver- 
mählt mit  Anna  de  Peter  Michel,  t  18-^6. 
Kinder:   aa)  Caspar,  geb.  1820,  Kaufmann 
in  Italien. 

Sohn:  Caspar,  lebtin  Celerina. 
bb)  Pietro  Leopold,  geb.  1824 
vermählt      mit  ^largaretha 
Andre  o  s  i. 

Hans 'scher  Zweig  zu  Davos  und  Tschappina. 

Hans  Beeli,  geb.  1701,  wohnte  in  Sertig,  wo  er  1758  starb. 
Gemahlin  Burl)ara  Planta.  Deren  Sohn  Chri.stian,  ver- 
mählt mit  Maria  Accola  zieht  nach  Davos  Platz. 

Kinder:  a)  Peter,  geb.  1 784,  verm.  mit  A  n  n  a  C  a  t  h  a  r  i  n  -.y 
Fopp. 

Kinder:  aa)  Christian  Beeli,  in  der  Hell 
Davos -IMatz,  verm.  mit  Licsa 
Kaiser. 


Beeli  v.  Bei  fort. 


45 


Söhne:  Paul  und  Christian, 
bb)  Jakob,  im  Schlossli  wohnhaft. 

Söhne:  Peter  und  Jakob, 
cc)  Marie  Beeli -Beeli,  Böigen, 
dd)  Deta      Biiol-Beeli,  Hor- 

laubenen. 

ee)  Anna  ]\I  e  i  s  s  e  r  - B  e  e  1  i ,  Davos- 
Dorf. 

b)  Hans,  geb.  1789,  verm.  mit  Ursula  St i ff  1er. 

Kinder:  aa)  Hans  Peter,  Landschreiber  zu 
Davos,  18()5 — 66  Landammann, 
Grossratsabgeordneter,  MitgHed 
der  bündnerischen  Regierung  und 
Präsident  des  Grossen  Rates, 
starb  kinderlos. 

bb)  Anna  Fopp-Beeli. 

cc)  Marie  B  e r  n  h  a r  d  -  B  e  e  1  i. 

Johann  Luzi  Beeli  von  Sertig,  Sohn  des 
Hans  Beeli  und  der  ^Liria  Kaufmann  ist  ge- 
boren 18r)8,  verm.  mit  Agnes  Gadmer. 

Kinder:  aa)  Peter,  geb.  3.  Juni  L'^bG,  ver- 
mählt mit  G  artmann  Ursula. 

Kinder:  aaai  Johann,  gebo- 
ren 1897. 

bbb)  Nina,  1901. 
ccc)  Agnes.  190.'^ 
ddd)  Martha,  190.-:;. 
bb)  J  o  h  a  n  n  L u  z  i .  gel) .  1 8(^8,  verm. 
mit  Ursula  Wolf 
Sohn:  aa:i)  Christian,    1 904 . 
cc)  Leonhard,  geb.  1881. 
dd)  Ursula,   geb.  1871,    verm.  mit 
Johann     Anton      S  c  h  ä  d  1  e  r 
von  Churwalden. 


46  Beeli  v.  Beifort.  —  v.  Benoit. 

ee)  Agnes,  geb.  1877,  verm.  !nit 
Johann  Martin  Gartman, 
Vigens. 

ff)"  Marie,  geb.  1875,  verm.  mit 
Sal  om  on  Bu  rger  in  Says. 

S  i  m  o  n  s  c  h  e  r  Zweig. 

Stammvater:  Simon,  Bruder  des  Caspar  und  Joseph,  die 
sich  in  Celerina  niederliessen.  Simon,  geb.  1730.  kehrte  nacli 
Davos  zurück.  Gemahlin:  Anna  Buol.  Sein  Sohn  Ulrich 
wohnte  auf  Böigen  in  Davos-Platz.  Gemahlin  Anna  Stiffler. 
Söhne:  Simon  Ulrich,  Paul  nnd  Johann  Peter.  Ulrich 
hatte  nur  eine  Tochter,  die  noch  lebt,  vermählt  mit  Ingenieur 
Epper  in  Bern.  Simon,  geboren  180o,  zog  nach  Warschau. 
Er  hatte  einen  Sohn,  der  gestorben  ist,  aber  fvinder  hinter- 
liess.  Paul  lebte  in  spätem  Jahren  meist  in  Chur  und  starb 
unverheiratet.  Johanrj  Peter  wohnte  zu  Pontresina,  ohne  Nach- 
kommen. 

Dr.  J. 


V.  Heiioit. 

Grossratsfamilie  des  Freistaats  Bern. 
Bürgerrecht  Jl)ö5. 
Grosser  flat  1745. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

I.  Vor  Eintritt  in  das  Be  mische  Burger  recht. 

Die  urft{)rüngliche  fleinuit  dieser  Berner  ( rrossrat.^f  imilie,  dcpMi 
Namen  früher  Beiioist,  Benoict  und  Benoys  t  geschrieben 
wurde,  ist  im  Delnhinat,  in  der  Gegend  von  Grenoble  zu  suchen. 


V.  Beiioit. 


47 


De  ersten  urkundlich  nachweisbaren  Stammväter  der  Familie, 
weiche  im  16.  Jahrhundert  Frankreich  verliessen  inid  nach  Genf 
kauen,  erscheinen  durchwegs  als  «noble»  und  aus  der  Gegend 
von  Grenoble  stammend.  Laut  einem  legalisierten  Attest  von 
Gu\  Allard,  kgl.  französischer  Rat,  «historien  et  genealogiste  du 
Daiphine»  etc.,  datiert  vom  18.  Juni  1G85,  hat  vom  18.  Jahr- 
h'ii:dert  an  bis  ins  IG.  Jahrhundert  in  Grenoble  eine  adelige 
]'amilie  Benoit  existiert;  andere  Familien  dieses  Namens  im 
Dauphine  wurden  erwiesenermassen  erst  im  17.  und  18.  Jahr- 
biuidert  geadelt,  also  lange  nachdem  die  Vorfahren  der  jetzigen 
bernischen  Benoit  als  adelig  anerkannt  worden  waren.  Aus 
diesem  Grunde  gehören  wahrscheinlich  zur  heutigen  Familie 
schon  Pierre  Benoit,  der  im  Verzeichnis  der  Consule  von 
Grenoble  als  '^<jurisconsalte  imd  consul»  von  Grenoble  in  den 
Jahren  1289,  1)0,  97  und  1314  erscheint,  ferner  Jean  Benoit 
1884,  Gilles  Benoit  1848,  conseiller  des  consuls  regnants  de 
'jrenoble  1845,  consul  1852,  Chevalier  1852,  1358  und  1878  etc., 
endlich  Jean  Benoit,  der  1545  in  Grenoble  lei)te. 

Erwiesener  Stammvater  ist  Georges  Benoist  de  Charap- 
:ond,  welcher  die  Reformation  annahm,  daher  Frankreich  ver- 
fassen musste  und  am  27.  Dez.  15(i9  von  der  Stadt  und  Republik 
Genf  zum  Einwohner,  am  10.  April  1572  zum  Burger  an- 
genommen wurde.  In  einem  noch  vorhandenen  Kaufvertrag 
vom  21.  November  1577  heisst  er  «Noble  Georges,  filz  de  feu 
n  > b ;  '  I  a (|  n e s  b e n  o y  s t  de  Cham p  r o n d  parro isse  de  Gen evo y , 
üi.indemant  de  Vif,  evcche  de  Grenol>le,  bourgeois  de  Geneve», 
Nvoi, ins  hervorgeht,  dass  er  schon  damals,  bevor  er  in  Genf 
in  eine  Bclnirde  gelangt  war.  vom  herzi^gl.  savoischen  Notar, 
weicher  die  Urkunde  ausstellte,  als  adelig  anerkannt  wurde, 
in  Crenf  betrieb  er  eine  Apotheke,  1582  gehuigte  er  in  den 
grossen  Rat  der  C  C  und  wurde  1584  Aeltester  des  Consistoriums. 
Sein  jüngerer  Bruder  Guillaumc  (15()1  — 1()18),  kam  um  1589 
aus  dem  Dauphine  nach  Genf,  erhielt  am  29.  April  1597  das 
Burgerrecht  daselbt  geschenkt  zur  Belohnung  bir  eine  Tapferkeit 
l'ci  der  Einnahme  von  Versoix  1589.  Kurz  vor  seinem  Tode 
(KU8)  gelangte  er  ebenfalls  in  den  grossen  Rat,  von  si  ner 
15'.H)  geehelicliten  Gattin  Isabeau  Court  hintcriiess  er  mehrere 
Kinder,  von  denen  der  iilteste  Sohn  lsaac(l()02  —  lf)27;)  Stifter 
»-•iner  um  1 7 1 8  ausgestorbenen  Genferlinie  des  Geschlechts  wurde. 


48 


V.  Benoit. 


Georg  {154(i~1596)  hatte  sich  am  2.  November  157,*)  n 
Genf  mit  Salome  C^op  vermählt,  von  welcher  er  ebenfalls  mehrere 
Söhne  hiuterlicss.  Samuel  (1578 — -IG'iO)  zog  nach  dem  Eclkt 
von  Nantes  wieder  in  seine  ursprüngliche  Heimat  zurück  md 
setzte  sich  als  Dr.  med.  in  Die  und  hei  nach  in  Grenoble  est. 
Er  erhielt  den  Titel  «conseiiler  et  medecin  ordinaire  du  r-^y», 
vermählte  sich  mit  einem  Fräulein  d'Artamale,  hinterliess  aber 
keine  weitere  Deszendenz.  Zwei  seiner  Brüder,  Mathieu  und 
Jean  widmeten  sich  ebenfalls  der  Aerztekunst  und  erhielten  dei 
Grad  eines  Dr.  med.;  Jean  (1585 — 1GG4)  wirkte  zuerst  als  Prc- 
fessor  in  Lausanne,  sodann  als  Professor  der  griechischei 
Sprache  an  der  Universität  Saumur  seit  IfUl:  seine  Nacl- 
kommenschaft  lebte  daselbst  noch  um  1685. 

Pierre  dagegen  (157fi — lO^o)  (Veorgs  ältester  Sohn,  auch  ein 
Apotheker,  blieb  in  Genf,  gelangte  16<)()  in  den  Rat  der  C  C  und 
vermählte  sich  am  oL.Dez.  1597  mit  ]\Iarie  de  Chateauneuf, 
einer  Tochter  des  Syndic  Ami  cd  de  Chateauneuf,  mit  welcher 
er  sieben  Kinder  zeugte,  von  denen  aber  nur  das  jüngste,  (jeorg 
(1612  — 1672;  das  Geschlecht  fortpllanzte. 

Als  Wappen  führte  die  Familie  nach  einem  noch  vor- 
handenen Siegelstempel  von  Pierre's  Gemahlin  schon  damals 
das  nämliche  wie  heute,  nämlich  in  blau  einen  goldenen  Löwen. 

IL  Nach  Eintritt   in   das   be  mische  Burgerrecht. 

Erster  Inhaber  desselben  ist  der  obgenannte  Georg  (1612 
bis  1672).  Früh  verwaist,  widmete  er  sich  dem  Studium  der 
Medizin  und  diente  in  der  Folge  von  1642 — 1650  als  Feldscbeer 
im  bernischen  Regiment  v.  Watten wyl  in  Frankreich,  Ein 
«verrühmter  Ar/t^  wurde  er  als  Stadtarzt  nach  Bern  berufen, 
erhielt  dasell^st  am  11.  Februar  1650  das  Ewige  Finv/ohner- 
recht  und  vermählte  sich  am  S.  August  Kiöl  mit  Maria 
V.  Wattenwyl.  Am  27.  April  1(>55  wurde  er  und  sein  U)54 
geborener  SdIiu  AI  brecht  für  .-,cine  Verdienste  mit  dem 
regiments fähigen  Burgerrecht  beschenkt. 

Albrecht  ( 1 6)54-- 1  7:>0),  wie  sein  Valer  Stadtar/t,  Schaffner 
im  Interlakenh'ius  1710,  und  seit  1675  mit  A  fi  n  a  Rosina 
Ry hiner  vermählt,  pilan/te  das  Geschlecht  weiter,  welches  stets 
sehr   wenig   zahlreich   und  auf  wenige  Köpfe  beschränkt  war. 


V.  ßenoit. 


49 


In  den  Grossen  Rat  gelanf^te  es  mit  seinem  jüngsten  Sohne 
xVbraham  (170.-^ — 1775),  welcher  1745  des  grossen  Rates  — 
sein  Vater  und  Grossvater  waren  als  Iceine  greboreneu  Bernburtjer 
von  vornherein  vo]i  der  Aufnahme  in  diese  Behörde  nach  der 
Ordnung  vom  31.  August  1G.')5  ausgeschlossen  — ,  175()  Land- 
vogt nach  Interlaken  und  1770  nach  Brandis  wurde.  Sein  ältester 
Sohn  Abraham  Friedrich  (17o() — 1824),  des  Grossen  Rates 
1785,  Vogt  nach  Brandis  1788,  hinterliess  von  Rosina  von 
Greyerz  drei  Söhne,  von  denen  der  älteste,  Abraham 
Friedrich  (1770—1841),  des  Grossen  Rates  181o,  Sekretär 
des  Kleinen  Rates  1817,  Abgesandter  an  die  Tagsatzung  nach 
Luzern  1819,  des  Kleinen  Rates  18'2G,  das  Geschlecht  weiter- 
führte; Abrahams  jüngster  Sohn,  Gottlieb  (1741 — 179(>), 
Oftizier  im  Jvegiment  Tscharner  in  I^icmont,  Landmajor  177(>, 
Oberst  des  Parkes  178G,  Besitzer  eines  Landhauses  in  Konol- 
hugen,  starb  ledig. 

Heutiger  Grundbesitz:  Der  «Landhof»  zu  Bern,  ein 
Haus  in  der  Stadt  und  ein  Gut  in  VigTiolo  bei  Stresa  (Lago 
Maggiore);  Albert  Fric<lrich  (18O0— 1879)  war  von  1836 
bis  184G  Besitzer  des  «Stocks»  zu  Ittigen. 

Das  Adelsprädikat  «von»  trägt  die  Familie  in  Bern  gestützt 
auf  den  Grossratsl;)eschiuss  von  1783,  den  Zunamen  «de  Chani- 
prond»  liess  sie  mit  Beginn  des  17.  Jahrhunderts  fallen. 

Das  Wappen  ist  das  oben  angeführte,  die  Helmzicr  der 
L<>we  des  Schildes.     Devise:  «Recte». 

/unflangchörigkeit:  Pllstern. 

i*.  S.  Andere  Familien  des  Namens  Benoit,  welche  in  der 
französischen  Schweiz  (in  Genf  schon  seit  dem  \b.  Jahrhundert) 
und  zum  Teil  auch  in  Bern  leiten,  haben  mit  der  Iiier  be- 
handelten erwiescnermassen  keine  Stammesgemeinschaft. 

Personenbestand. 

Georg  Friedrich  Gottlieb  v.  Benoit,  geb.  2  >.  Ai)ril 
1841,  Dr.  jur.,  (Sohn  des  7  Grossrates  Albrecht  Friedrich, 
geb.  30.  September  1800,  t  10.  Juni  187^)  und  der  7  Susanna 
Maria  v.  Im  flotV,  gei).  IL  De/ember  1811,  verm.  2i\.  Febriuir 
1835,    t    l'^-  J^i"i    1848);    vermählt    in    Münchenbuchsee  am 


50 


V.  Beoolt.  —  Beriioiilli. 


17.  April  1879  mit  Eleonore  Julie  Gertrud  v.  ^Müller, 
geb.  11.  Juli  184(^,  Tochter  des  "i*  gew.  Regierungsstatthalters 
von  Interlaken  und  Fürsprechers  Eduard  Ludwig  Gabriel 
V.  Müller  und  der  -j-  Flora  Anna  Ackerley-Gri  sdal  e 
aus  London.    (Landhof,  Hern.) 

Kinder:  a)  Friedrich  Wolf  gang  Eduard,  geboren 
31.  ^lai  1880,  Kaufmann  in  Lausaune,  ver- 
mählt in  Lausanne  am  30.  Oktober  1900  mit 
Mathilde  Strolz  aus  Altenstadt  (Voralberg), 
geb.  4.  Sept.  1881,  Tochter  des  f  Maximilian 
Strolz  und  der  Anna  Louise  Tann  er. 

Dessen  Tochter:  Irene  Gertrud,  ge- 
boren IL  September  1901. 

b)  ^larie  Agnes  PMora,  geb.  9.  November 
1881,  vcrm.  an^  4.  Juni  1902  mit  Berthold 
Heinrich  v.  Hai  1er,  ^laler  in  Lausanne. 

c)  Peter  Georg  Frank,  geb.  9.  Mai  1884, 
cand.  med. 

\, 

^  G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n  : 

Abraham  Friedrich  (1770 — 1841),  Ratsschreiber  181fi 
und  Mitglied  des  kleinen  Rates  182G,  verm.  1795  mit  Jo- 
hann a  K  a  t  h  a  r  i  n  a  R  i  1 1  e  r. 

L.  V.  T. 


KeriKiiilIi. 

Ratsgechlecht  des  Freistaats  Basel. 
Burgerrecht  1()*22. 
Grosser  Rat  18b8. 
Kleiner  Ivat  1705. 
Reformiert. 

(Vergl.  Jahrg.  I  Seite  34.) 


Blass.  — •  de  Blonay.  —  Blimtschli. 


51 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  1476. 
Grosser  Rat  1497. 
Kleiner  Rat  1580. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  44. 


de  Illoxtay. 

Familie  de  dynastes  du  Pays  de  Vaiid. 
Protestants. 

(Voir  torae  I  in  page  45.) 


Kliiiit^chii. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  1401. 
Kleiner  Rat  1429. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 


Die  Familie  Blimtschli,  wahrsclieinlich  ans  Zollikon  stammend, 
hat  speziell  im  15.  Jahrhundert  eine  Reihe  markanter  Persönlich- 


52 


Bhmtschli. 


keiten  aufziuveiseii,  die,  sei  es  als  Staatsmänner,  sei  es  als  Militärs, 
in  der  Zürcherischen  Geschichte  Erwähnung  fmden.  1440  lebte 
der  unglückliche  Johannes  Bluntschli,  Zunftmeister  bei  den 
Ziinmerleuten,  1444  Gesandter  nach  Baden,  von  wo  er  bei  seiner 
Heimkunft  beschuldigt  wurde,  den  Eidgenossen  bei  dem  Friedens- 
entwurf zu  grosse  Zugeständnisse  gemacht  zu  haben  und  deshalb 
nebst  seinen  Mitgesandten  enthauptet  und  das  Opfer  eines 
politischen  Mordes  wurde.  Jakob  und  Friedli  Bluntschli 
sind  als  Zeitgenossen  Waldmanns  bekannt.  Ersterer  war  Mitglied  des 
Ehgerichtes  (152(5)  und  als  Anbänger  von  Burgermeister  Göldi 
auch  Mitglied  des  hörnern  Rates:  hei  bei  Kappel.  Letzterer  war 
intimer  Freund  von  Hans  Waldmann.  Durch  ihre  persönliche 
Tapferkeit  haben  sich  hauptsächlich  zwei  Glieder  der  Familie  aus- 
gezeichnet: 141^9  Nico  laus  Bluntschli  als  Hauptmann  im 
Schwabenkrieg,  1587  Hans  Georg  Bluntschli  als  Fähnrich 
im  sogenannten  Tampiskrieg. 

Im  16.  Jahrhundert  treffen  wir  verschiedene  Glasmaler 
Namens  Bluntschli  an,  von  denen  liauptsächlich  Rudolf  (1499 
bis  1565)  und  dessen  Sohn  Xicolaus  (1524 — l(i()5)  Arl)eitcn 
hinterlassen  haben,  die  zu  dem  Besten  und  Schönsten  gehören, 
das  die  Blütezeit  der  Glasmalerei  gezeitigt  hat.  Von  diesen 
beiden  Trägern  des  Namens  an  ist  die  Stammreihe  lückenlos 
festzustellen,  während  die  früher  Genannten  zwar  unstreitig  der- 
selben Familie  augehören,  ein  direkter  Zusammenhang  indessen 
bis  heute  noch  nicht  festgestellt  ist. 

Im  17.  und  18.  Jahrhundert  weniger  von  Bedeutung,  ist  die 
Familie  im  19.  Jahrhundert  durch  den  berühmten  Staatsmann 
und  Rechtsgelehrten  J  o  h  a  n  n  C  a  s  p a  r  B  I  u  n  t  s  c  h  1  i  (1 808 — 188 1 ; 
in  weiten  Kreisen  bekannt  geworden. 

Literatur:  Allgemeine  Deutsche  Biographie.  Leu,  Hel- 
vetisches Lexikon.  l^jbler,  Zürcher  Wapi)enbuch.  Blunt.schli, 
Joh.  Cas])ar,  Aus  meinem  Leben.  Bluntschli,  F.  C,  Das  Ge- 
schlecht der  Bluntschli. 

Wappen:  Lr^-}>rünglichcs  Wappen:  Hauszeichen.  Dann 
aus  dem  16.  Jahrhundert  stammendes  Wappen :  Zwei  aufrecht 
stehende,  aoeinander  gefesselte  Rü.len.  Jetziger  ob  den  Hunden 
zwei  goldene  Sterne  in  blauem  i^'eld  und  in  der  Glitte  das  Haus- 
zeichen für  die  Nachkommen  des  Prof.  D.  J.  C.  Bluntschli. 


Bluntschli. 


55 


Personenbestand. 

Gemeinsamer  Stammvater  aller  heute  noch  lilühenden  Branchen 
der  Familie  ist  Jakob  Bluntschli.  geb.  1G70,  f  IT.'io,  vermählt 
mit  Dorothea  Albrecht  1098.    Dessen  Ururenkel: 

I.  Linie. 

Stifter:  Hans  Jakob,  1715 — 1784,  verm.  mit  Ve  r  o  n  i  ka 
M  ä  g  1  i  n. 

I.  Ast. 

Stifter:  Hans  Caspar,  1749 — 1794  verm.  mit  Regula 
Steinbrüche  1. 

1.  Zweig. 

Stifter:  Hans  Caspar  1774  —  1860,  verm.  mit  A.  Cath. 
Koller.    Dessen  Sohn  : 

t  Johann  Caspar  Bluntschli  (1808—1881),  Dr.  jur., 
Rechtskonsulent  der  Stadt  Zürich,  ordentl.  Professor  an  der 
Jurist.  Fakultät  der  Universität  Zürich,  1845  Präsident  des 
Grossen  Rates;  zog  von  Züricli  weg  und  wurde  Professor  an 
der  Universität  München,  hernach  in  Pleidelberg;  Mitglied  und 
I'iä^idcni  d{T  II.  u.  I.  badischen  [vamrner,  Präsident  der  bad. 
Landessynode,  korrespond.  Mitglied  der  französischen  Akademie, 
In'n.ibcr  des  grossherzogl.  badischen  Kommandeurkreuzes  des 
/.duingcr  kinven-Ordcns  I.  Klasse  etc.  etc.,  vermählt  18H1  mit 
i-.nulic  Vogel,  geb.  1808,  Tochter  des  Hans  Jakob  und  der 
t  Magdalene  geb.  Wegmann. 

Kinder:  a)  Emilie  Louise,  geb.  18*)2,  verm.  18()l  mit 
Dr.  med.  von  Hecker,  Obermcdizinalrat  und 
Hofrat  in  Alünchen. 
■     b)  Friedrich  Karl,  geb.  18:U,  eidg.  Oberst  der 
Artillerie,    1887  Präsident  des  (Trossen  Rates, 
verm.  18{;4  mit  Margaretha  Steigerwajd, 
geb.  1839  von  AschalTenburg,  t  18H7. 
K  i  n  der:   aa)  J  o  h.    C  a  s  p  a  r  ,    geboren  18()5, 
Pllanzer  in  Siak,  verm.  1894  mit 
Clara  Stäheli,  geb.  18{)9. 


54 


Bluntschli. 


Kinder:  aaa)  Margaretha, 
:eb.  1895. 


bbb)  Klara,  geboren 
1896. 

bb)  Emilie  Margarethe  Louise 
....  ^  Emma,  geb.  1867. 

cc)  Emilie  Margaretha,  geboren 
1879. 

c)  Albert  Friedrich,  geb.  1842,  Architekt, 
Prof.-Doktor  am  eidg.  PolytechDikum,  Präsident 
der  eidg.  Kuiistkomraission,  vermählt  1870 
mit  Maria  Auna  Kriegk,  geb.  1856,  von 
Frankfurt  a.  M.,  in  Zürich. 

Kinder:  aa)  Hermann  Georg  Hans,  ge- 
boren 1877,  Dr.  med.  Privat- 
dozent an  der  Universität  Zürich. 

bb)  Mathilde  Emilie,  geb.  1878, 
vermählt  1904  mit  Dr.  med. 
Salzer,  Augenarzt  in  ^lünchen. 

cc)  Walter  Paul  Arnold,  ge- 
boren 1896. 


Geschwister: 

1.  Karl,  geb.  1818,  -J-  188;^,  verm.  niit  r  Friederike  Dänd- 
liker  aus  Hombrechukon  1825 — 1906. 

Tochter:  Katharina  Karo  1  in a,  geb.  18()5,  verm.  18rJ9 
mit  N.  Keller  von  Berg. 

2,  7  Rud.  Friedreh,    l8l;3 — 1895,  verm.  mit  f  Anna  Jo- 
hanna Beyel. 

Sohn:  Friedrich  Eugen,  geb.  1837,  f  1895,  vermählt 
1879  mit  Emma  Stephan,  geb.  1841,  von  Mühl- 
hausen. 

Kind e  r :   a)  A  n na  Sophie    E  m m a ,   geb.    1 880. 

b)  Victor  Eugen,  geb.  1882,  Kaufmann. 


Bluutschli. 


55 


2.  Zweig. 

Stifter:  Hans  Jakob  Bluutschli,  1782—1848.  Dessen 
S<'»hn  : 

Johann  Caspar  Bluntschli,  geb.  1842,  Sohn  des  f  Hans 
Jakob  und  der  -[•  Anna  geb.  Schlatt  er  von  Kloten,  vermählt 
18(>2  mit  Therese  Seifert,  geb.  1842  in  Werschetz  (Ungarn). 

Kinder:   a)  Karl,  geb.  18o5,    vermählt  1885  mit  Maria 
Weber,  geb.  1865,  von  Wohlhusen  (Luzern). 

Kinder:  aa)  Eugen,  geb.  1887. 

bb)  Karoline,  geb.  1891. 
cc)  Alfred,  geb.  1891. 
dd)  Karl,  geb.  1892. 
ee)  Emma,  geb.  1893. 
fO  Olga,  geb.  1895. 
gg)  Edwin,  geb.  1897. 
hh)  Maria,  geb.  1898. 
ii)  Franz,  geb.  1899. 
V  kk)  Johanna,  geb.  1904. 

b)  Jakob,  geb.  1870,  vermählt  1895  mit  :Maria 
Steur,  geb.  1877  in  Versecr  (Ungarn). 
Kinder:   aa)  Anna  ^laria,  geb.  1897. 

bb)  Johannes,  geb.  1901. 

c)  Karoline  Theresia,  geb.  1871. 

d)  Anna,  geb.  1874. 
ei  Eugen,  geb.  1877. 

-  1)  Johanna,  geb.  1882. 

Brüder: 

1.  Heinrich,  geb.  1846,   Ban<[uicr   in  Paris,   vermählt  1872 
mit  Pauline  Toreau,  gei>.  1847,  von  Nogent,  in  Paris. 

2.  Werner  Konrad,  geb.  1848  in  Amerika. 

II.  Ast. 

Stifter:  Hans  Rudolf  Bluntschli  (1751 --1800),  ver- 
mählt mit  Elisabetha  Heidelberger.    Dessen  Urenkel: 


56 


Biuntschli. 


Georg  Biuntschli,  <;eb.  1850,  Sohn  des  f  Hans  Geor<; 
und  der  f  Susanua  geb.  Steffen,  Mitbesitzer  der  Seidenimport- 
lirnia  Sieber  &  Co.  in  Zürich,  Präsident  der  Seidenindustrie- 
^esellschaft  daselbst,  vermählt  1877  mit  Martha  Francaise 
Pocat,  geb.  1857,  von  Vienne. 

Ivinder:  a)  Georg  Joh.  Michael,  geb.  1878,  eidg.  Ar- 
tillerie-Oberleutnant und  Instruktionsoffizier, 
b)  Martha  Louise  Emilie,  geb.  1882. 

Schwestern: 

1.  Wilhelmine  Sophie,  geb.  1840,  verm.  1863  mit  Georg 
Stadelmann,  Kaufmann. 

2.  Catharina  Susanna,  geb.  1848,  verm.  1870  mit  Gustav 
Adolf  Kern. 

Vetter: 

Hans,  geb.  1865,  Sohn  des  f  Jakob  und  der  f  Elise  geb. 
Balber,  Kaufmann  und  Seidenfabrikant  in  Paterson  (New  York), 
vermählt  1893  mit  Anna  Walder  von  dort,  geb.  1870. 

Söhne:  a)  Hans,  geb.  1896. 

b)  Robert  William,  geb.  19(30. 

II.  Linie. 

Stifter:  Heinrich  Biuntschli  (1706 — 1771)  verm.  mit 
Calh.  Usteri. 

I.  Ast. 

Stifter:  H  a  n  s  K  o  n  r  a  d  B  hi  n  t  s  c  h  1  i ,  17 73 — 1843,  verm . 
mit  Marg.  Schärer.     Dessen  Enkel: 

Hans  Theodor  Biuntschli,  geb.  1848,  Techniker,  verm. 
1883  mit  Louise  Weber  geb.  18()1,  von  Seeburg. 

Kinder:  a)  Louise,  geb.  1884. 

b)  Emma,  geb.  1887. 

Stiefbrüder  (aus  des  Vaters  II.  f:hc): 
1.  Karl  Friedrich,  geb.  18(;2,  Kaufmaim  in  Triest,  vermählt 
1889  mit  Katharina  Theresia  Siadky,  gel).  1862  von 
Triest. 


Bluntschli.  —  Bodmer.  57 

2.  Rudolf,  geb.  18B4,  Beamter  in  Kairo,  vermählt  1898  mit 
Joanne  Peels  von  Kairo,  ^^eb.  1878. 

Sohn:  Heinrich,  geb.  1898. 

}),  f  Georg,  geb.  1867,  -j-  1904,  gewes.  Bankangestellter,  ver- 
mählt 1892  mit  Augustine  Josepha  Dorliac  von  Mar- 
seille, geb.  1873' 

Kinder:  a)  Leonie,  geb.  1898. 

b)  Henriette,  geb.  1895. 

c)  Georgine,  geb.  1896. 
.    d)  Rudolf,  geb.  1897. 

Stiefmutter: 

Katharina  Comte,  geb.  1846,  Witwe  1901  von  Fabrik- 
direktor Heinrich  sei.,  Kairo. 

Vatersbruder: 
t  David  Konrad,  1823— 1865,  verm.  mit  7  Cath.  Frahri. 
Töchter:  a)  Margaretha  Pauline,   geb.  1851. 
b)  Friederike,  geb.  1853. 

II.  Ast. 

Stifter:  Jona-,  Bluntschli,  1772 — 1820,  verm.  mit  Anna 

K  i»  1  i  1  k  r  j  ;  dessen  Enkel  : 

Ernil  Karl  Bluntschli,  geb.  1845,  Architekt  in  Wien,  Sohn 
des  Schriltstciiers  7  Jonas  Karl  und  der  Emilie  geb.  Blumen- 
Steuer. 


Kodiiiei*. 

Ratsgeschlccht  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  1543. 
Grosser  Rat  1585. 
Kleiner  Rat  KHJO. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  1  Seite  50. 


58 


V.  Bondeli. 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 
Burgerrecht  vor  154*2. 
Grosser  Rat  1542. 
Kleiner  Rat  1672. 
...    «  Reformiert. 

Geschichtliches. 

1.  Vor  der  Erwerbung  des  bernische n  Bürgerrechts. 

Landleute  in  der  Gegend  von  Port  im  heutigen  Seeland. 
Während  des  ganzen  IG.  Jahrhunderts  kommt  der  Name 
Bondeli,  Bundeli,  Punteli  etc.  in  den  Tauf-  und  Eherödeln  von 
Nydau  und  sonstigen  Dokumenten  aus  dieser  Gegend  vor; 
höchstwahrscheinlich  sind  zu  dieser  Zeit  zu  verschiedenen  Fialen 
Angehörige  dieser  Familie,  deren  verwandtschaftlicher  Zusammen- 
hang indessen  nicht  mehr  nachzuweisen  ist,  nach  Bern  gekommen 
und  daselbst  ins  Burgerrecht  eijigetreten,  da  der  Name  schon 
verhältnismcässig  früh  im  IG.  Jiihrhundert  in  den  bernischen 
Taufrödeln  vorkommt,  aber  ebenfalls  zum  Teil  ohne  ersichtliche 
Verwandtschaftsverhältnisse. 

II.  Nach  Eintritt  in  das  bernische  Burg  errecht. 

Erster  urkundlicher  Inhaber  dessel{)en  ist  Erhard  Bundeli, 
-der  Pfister  und  \\'irt  zum  weissen  Kreuz,  der  1542 — 1557  als 
.Mitglied  des  Grossen  Rates  und  155G  als  Stubenmeister  zu 
Püstern  erscheint.  Nach  einigen  Genealogien  soll  er  schon  15H4 
Burger  geworden  und  in  erster  Ehe  mit  Verena  Armbruhter 
vermählt  gewesen  sein;  von  seiner  zweiten  Frau  Dorothea 
Schwinkhard  hinterHess  er  nebst  mehreren  Tr)chtcrn  wahr- 
scheinlich einen  Sohn  Pfans,  Pfistcr,  des  Grossen  Rates  15G8 
und  f  1577.  Was  die  Tatsache,  dass  letzterer  wirklich  ein 
Sohn  Erhards  war,  in  Frage  stellt,  ist  der  Umstand,  dass 
nach  dem  Ostcrlnich  von  lofnS  ftans  Boudeli  al.>  neues  Mit^ 
glied  der  CC  eine  (rebühr  von  acht  Pfund  zu  hezahlen  hat, 
Avähreuddem   sonst   alle,    deren  Väter  schon  Mitglieder  dieser 


V.  Bon  de]  i. 


59 


l'^.lu»rde  waren,  nur  sieben  Pfund  zu  entrichten  hatten.  Ander- 
vc5t>  «reht  aus  den  Ratsmanualen  von  1571  deutlich  hervor, 
d.i^s  Hans  Bundeiis  ^lutter,  Dorothea  Bundeli,  die  Wirtin  zum 
\\  ci^>cn  Jvreuz  war.  Wie  dem  nun  auch  sei,  auf  Flans  Bundeli 
la<st  sich  die  Stammreihe  der  heutigen  v.  Bondeli  mit  voll- 
stand i;^er  Gewissheit  zurückführen. 

Von  Niki  aus  Bundeli,  getauft  9.  Dezember  1556,  Stadt- 
schreiber  zu  Erlach  und  hernach  zu  Zofingen,  erwieseuermasseu 
einem  Sohne  Erhards,  stammt  wahrscheinlich  eine  jüngere,  erst  in 
der  zweiten  Hälfte  des  19.  Jahrhunderts  erloschene  Linie  ab,  welche 
ebenfalls  in  die  Regierung  gelangte  und  Landvögte  hervorbrachte, 
meist  aber  Gewerbe  betrieb.  Jedoch  kann  diese  jüngere  Linie? 
ebensogut  von  einem  Abraham  B.  abstammen,  welcher  gegen 
3-hide  des  16.  Jahrhunderts  von  Port  nach  Bern  kam  und  1591 
daselbst  das  Burgerrecht  erhielt;  denn  sowohl  obiger  Nikiaus. 
als  auch  Abraham  hatten  beide  einen  Sohn  PLms,  welcheii 
Namen  der  nähere  Stifter  dieser  jüngern  Linie  trug.  Von 
Beruf  ein  Notar,  gelangte  derselbe  1619  in  den  Grossen  Rat 
und  wurde  1636  Landvogt  nach  Aarwangen,  aber  wessen  Sohn 
er  war,  hat  bis  heute  nicht  ermittelt  werden  können. 

Des  erstgenannten  Hansen  Sohn  dagegen  aus  seiner  1559 
mit  NLirgaretha  Hart  manu  geschlossenen  Ehe,  Erhard,, 
^^ri.AiW  Juni  1561,  des  Grossen  Rates  1599,  t  1604,  hinter- 
ii  vo'i  zwei  Frauen  Deszendenz,  die  von  seinem  Enkel  Samuel 
li'L*'»  liVJ'A  fortgeführt  wurde,  das  Gewerbe  gänzlich  fallen  liess 
v;ad  r.i^rh  /u  hoher  Stellung  emporstieg.  Samuel,  ein  Sohn 
Ltk<  .  (15117  H)2S),  Fähnrich  im  Zug  ins  Veltlin,  und  der 
Ma^Mialena  Amport.  gelangte  1651  in  drn  Grossen  und  1672 
m  dt  r,  Kleinen  Rat,  nachdeni  er  1662  die  Landvogtei  AVangen 
vergehen  hatte,  und  wurde  endlich  PoSO  Landvogt  nach  Lausamie. 
Dreimal  verheiratet,  1()47  mit  M  a  r  g  ar  e  t  h  a  T  i  1 1  i  e r ,  Ibli)  mit 
Anna  Katharina  \V  iltl  und  16('>8  mit  A  nna  Ryhiner,  hintc)-- 
Üess  ej- von  seiner  zweiten  Frau  fünf  Söhne,  von  denen  der  dritte, 
l^nanuel  ([CA\() — 17;)4i,  Professor  r':i()([ucntiac  et  Pliilosophiae 
zu  Lausanne  1()82,  des  Grossen  Rates  P>91,  Landvogt  nach 
Auboniie  1701,  nach  T>cherlitz  1720,  des  Kleinen  Rates  17;i:i, 
Stifter  des  licute  noch  blühenden  Zweiges  der  Familie  ist.  Er 
hatte  sich  1()85  mit  Barbara  Hory  aus  Neuenbürg,  der  letzten 
ihres  Stammes,    vermählt    und    erhielt    in  der  Folge   1727  für 


ou  V.  Bondeli. 

■sich  lind  seine  Nachkommen  das  Bürgerrecht  iu  Neucnburi;, 
blieb  aber  trotzdem  seiner  fleimat  Bein  treu.  In  seiner  Jugen/1 
laatte  er  die  Würde  eines  kurfürstlich  brandenburgischen  Kammer- 
junkers bekleidet,  wie  denn  überhaupt  gegen  P2nde  des  17.  Jahi- 
liunderts  die  Familie  mit  dem  preussischen  Hof  in  nähere  Be- 
ziehungen trat. 

In  Bern  nie  l^esonders  zahlreich,  sassen  die  Bondeli  seit 
Mitte  des  IG.  Jahrhunderts  bis  zum  Untergang  der  Republik 
ununterbrochen  im  Grossen  Rate,  zweimal  auch  im  Senat, 
Beinahe  alle  widmeten  sich  von  der  ersten  Hälfte  des  17.  Jahr- 
hunderts an  der  ^lagistratur,  mehrere  traten  zeitweilig  in  fremde 
Kriegsdienste,  ausser  in  l.)randenburgische  namentlich  in  fran- 
zösische, holländische  und  piemontesische. 

Johann  Erhard  (ll)()o — 1714),  der  Jüngste  der  fünf  Söhne 
<ies  Ratsherrn  Samuel,  diente  zuerst  als  Hauptmann  in  Frank- 
reich, trat  1G95  in  kurbrandenburgische  Dienste,  wurde  1710 
Oberst  des  Alt-Dohna'schen  Regiments  und  1711  Festungs- 
Ivommandant  zu  Pillau.  ^ht  Veronika  Tugendreich  v.  Fl  ans 
vermählt,  Hess  er  sich  vollständig  in  Preussen  nieder  und  ge- 
langte durch  seine  Heirat  in  den  Besitz  der  Güter  Liukowilz, 
Krautern  und  Schön  wählen;  seine  Deszendenz  erlosch  daselbst 
um  1790.  Einer  seiner  Söhne,  Friedrich  Julius,  geboren 
1702,  Freiherr  auf  Tiltowitz,  wurde  Vize-Drossard  zu  Memel 
und  Tappiau. 

AVährend  des  ganzen  18.  Jahrhunderts  besass  der  noch 
blühende  Zweig  der  Familie  die  Baronie  Chatelard  bei  Ciarens, 
welche  der  Landvogt  zu  Aul)onne,  E  manne  IB.,  1705  kaufsweise 
von  den  v.  Tavcl  erworben  hatte,  von  seinen  X.ichkommen  18<Kj 
aber  wieder  veräu>.-ert  wurde.  Ausser  städtischen  Grundstücken 
gehörten  ihnen  auch  noch  ein  Landgut  zu  Kchrsatz,  da^  »  Obere 
Gut«  zLi  Ittigen,  sowie  Reben  zu  Dardagny. 

Besonderer  Erwähnung  verdienen,  s(>\\'cit  niclu  schon 
genannt:  Simeon  ( 1()08-— 17.-U),  trat  früh  m  bran(ien})urgiscb.c 
Dienste,  kurfürstlich  brandenliurgischer  Kammerjuniv-er  1(584, 
preussischer  Gesandter  nach  Baden  in  die  Schweiz  1<)8I,  nach 
Holland  1()9I>,  an  die  J'j'dgcnrissenschaft  und  den  l\irinerhol 
l()l)l,  an  den  Frieden  von  Ryswick  KilK),  ausserordentlicher  und 
generalbcvollnüichtigter  preussischer  Gesandter  an  den  englischen 


V.  Boudeli. 


61 


Mof  und  an  die  Generalstaaten  1699,  nachdem   er  schon  1692 
}\()(-  und  Le^ationsrat  in  Berlin  gCAvorden  war,    Geheimer  Rat 
17(M)  und  Ritter  des  Ordens  pour  la  ^^enerosite  1708;  in  seine 
X'atcrstadt  zurückj^ekehrt,   wo   er  seit  1701  dem  Grossen  Rate 
.in^chörte,   bekleidete   er  1717   das  Amt  eines  Stiftschafifners. 
IXiN   bekannteste   ^lit^lied    der   Familie    ist  jedoch  Susanna 
Julia  {17ol — 1778),  die  geistreiche  und  liebenswürdige  Freundin 
Kousseau's,  AVielands  und  Sophie  Laroche's,  die  sich  nicht  nur 
in  Bern,  sondern  in  der  deutschen  Literaturgeschichte  überhaupt 
durch  ihren  Geist  und  ihre  Bildung  einen  Namen  gemacht  hat. 
Fndlich  mag   auch   noch   erwähnt  werden  Anna  Katharina 
(1688 — 1727),    welche,    ebenfalls    durch  Geist  und  Schönheit 
ausgezeichnet,  den  grossl)ritannischen  Gesandten  in  der  Schweiz, 
Abraham  Stanian,   heiratete,  der  in  der  Folge  Gesandter  nach 
Wien  und   Konstantinopel  wurde,   wo  sie  von  einer  auf  ihre 
Schönheit  eifersüchtigen  Circassierin  erdolcht  worden   sein  soll^ 
Das  Wappen  der  Familie   hat   sehr  verschiedene  Aende- 
rungen  durchgemacht   und  ist  erst  ungefähr  von  der  Mitte  des 
18.   Jahrhunderts    an    in    einheitlicher    Form    geführt  worden. 
Inifgrierendc  Bestandteile  sind  stets  ein  Fisch  ( ;'>Boudelle«)  und 
ein    Kreuz    darüber    gewesen.     Die   ältesten    heute   noch  vor- 
hamU-nen  Siegel  und  Wappeuabbildungen  rühren  allerdings  von 
Mitgliedern  der  Jüngern  heute  erloschenen,  jedenfalls  urs{)rü]ig- 
li<h  >taniinver\vandten  Linie  her;  der  schon  genannte  Landvogt 
/u  Aarw  .mgen,    }Ian>,  B.,    führte   liVM)   in   blauem  Feld  über 
grünem  Dreiberg   einen   sillH-rnen   Fisch,    ül^erhöht    von  einem 
.siibernen  Ivrou/elien,  sein  Sohn  Niki  aus  als  Obervogt  zu  Biber- 
sttin  l<»r>.")  de^gleiehen,  aber  ohne  Dreiberg.     Der  Landvogt  zu 
Lausanne  und  Senator  Samuel   führte  l()r>2  als  Landvogt  von 
Wangen  in  blauem  goldberändertein  Schild  über  silbernen  W-ellen 
den  Fisch   von   einem   silbernen  .\nkerkreuz  erhöht,    1680  als 
J-andvogt  zu  Lausanne  jedoch  in  einem  einfachen  blauen  Schild, 
lisch  und  Ivreuz   über  goldenem  Dreiberg  —  und  so  ist  auch 
das  Wapperi    der  Familie    i?n    1681   angelegten  obrigl^citbcheu» 
Wappenbuch  auf  der  ]>urgerkanzlei  eingetragen  — ,  später  aber 
einen  von  Silber  und  Blau  geteilten  Schihl.  in  der  obern  Hälfte 
ein    blaues    Ankerkreuz,    in    der   untern    Hälfte    eine  silberne 
Bondeile.     Sein   Sohn  Simeon    fahrte   1717  als  Stiftscbalfner 
wieder    im    blauen    Schild    über    silbernen    Wellen    den  Fisch 


02 


V.  Bondcli. 


von  einem  einfachen  silbernen  Kreuzchen  überhöht;  Jonas 
Emaniiel,  der  Sohn  des  Landvogts  zu  Anbonne,  dage^^^^u 
1731  als  Kommandant  zu  Aarbu3-_L^  einen  von  Blau  und  Silber 
geteilten  Schild,  oben  ein  silbernes  Ankerkreuz  und  unten  ein 
blauer  Fisch.  Durch  Diplom  vom  J  7.  April  1708  d.  d.  Collen 
an  der  Spree  wurden  die  Gebrüder  Simeon,  Gabriel, 
Emanuel  und  Johann  Erhard  Bon  de  Ii  von  Friedrich 
Wilhelm  von  Preussen  mit  ihrer  ganzen  Deszendenz  in  den 
erblichen  preussischen  Freiherrenstand  erhoben,  auch  erhielten 
sie  ein  neues  Wappen:  nämlich  der  vSchild  geviertet,  im  ersten 
und  vierten  goldenen  Felde  einen  schwarzen  gekrönten  Adler 
mit  goldener  Krone  um  den  Hols  und  goldenen  vSaxen,  im 
zweiten  imd  dritten  blauen  Felde  ein  silbernes  Ankerkreuz. 
Zwei  Flelme,  auf  dem  rechten  der  Adler,  auf  dem  linken  ein 
halber  blauer  Flug  mit  dem  silbernen  Ankerkrctiz.  Emanuel 
imd  seine  Nachkommen  erhielten  unter  dem  gleiclien  Datum 
die  Befugnis,  in  dieses  neu  verliehene  Wappen  noch  das- 
jenige der  ausgestorbenen  Horv  von  Neuenbürg  als  Herzschild 
aufzunehmen,  nämlich  einen  ge:5paltenen  Schild,  vorn  von  Gold 
und  Rot  nochmals  ge>paUen,  in  der  roten  Hälfte  drei  silberiie 
Schräglinksbalken,  die  andere  Hälfte  des  Schildes  von  Blau 
und  Gold  links  gc:^clirägt,  im  blauen  Feld  eine  halbe  goldene 
Lilie,  im  goldenen  ein  lilaues  Sporenrad. 

Dieses  neuverliehcne  Wappen  wurde  jedoch  in  Bern  nur 
ganz  vereinzelt  gcfülirt,  wohl  aber  im  Ausland,  ebenso  wie  der 
Freiherrentitel.  Das  W^ippen,  \velchcs  die  v.  Bondeli  seit  ca. 
1750  in  Bern  kon-erpient  führen,  i.>t  silber  untl  blau  wagrecht 
geteilt,  oben  ein  Idaues  Ankerkrcu/,  unten  ein  silberner  Fisch. 
Helmzier:  eine  gckriinte  armlose  Seejungfrau  mit  aufgelöstem 
ILaar,  das  weisse  Kreuz  auf  der  Brust.  Devise:  «Nec  timidc  nee 
tumidcv,  Beiwort:     l' rom|)iitude  - .    Zunt^tangchörigkeit :  JMi>tern. 

.Literatur:  Betner  T.i.^chenbuch  ISÖ)),  »Julie  ]'>ondeli«,  von 
^'^']  J'  Schäuielin,  Bern  C.  A.  Jcnni,  18i)S.  ^Simeon  Bondeli's 
von  Alexander  i'^ii^ti-r.  in  der  Fe^,tgabe  der  aligem.  ge^chicht^- 
forschenden  Gesell-,chaft  der  Schweiz  lUi)5. 

Personen  best  and. 

Eduard  Friedrich  Gottüeb  v.  Bondeli,  geb.  l.i.  März 
1830,    Sohn   des   t   Haupt nrmns   in  iioliand  und  Stadtpolizei- 


V.  Bondeli. 


63 


direktors  Karl  Au^^ust  Albrecht,  geb.  18.  Februar  1798, 
18.  November  1844  und  der      Johanna  Henrika  Elisabeth 

Stettier,  geb.  8.  Oktober  1805,  'vermählt  31.  August  182r), 
12.  Juli  1878;   Burgerrat  und  Präsident  der  schweizerischen 

Mobiliarversicherungsgesellschaft,  vermählt  am  1.  März  1859  in 

Tricst  mit  Adele  Isaline  Czeicke  aus  Triest,  geb.  4.  Sept. 

1H.'58,  Tochter  des  •}"  Anton  Czeicke  aus  Triest  und  der  -j*  Amalia 

Czeicke  aus  Triest.     (Miinzrain,  Bern.) 

Kinder:  a)  Eduard  Alb  recht,  geb.  IG.  Dezember  1859 
in  Triest,  Director  des  Credit  Lyonnais  in 
Paris,  vermählt  am  8.  Februar  1888  in  Paris 
mit  Louise  Auguste  Charlotte  An- 
toi nette  Herpin  aus  Genf,  gel^oren  Paris 
24.  November  18<)7  Tochter  von  Louis  Benjamin 
Joseph  Jules  Alfred  Herpin  und  der  Henriette 
Marie  Fanny  Seigneurie. 

\  Kinder:   aa)  ^Slireille      Adele  Bertha 

Yvonne,    geb.    30.  Dezember 
1888  in  Paris. 
.  bb)  S  i  m  o  n  n  e  Henriette  L  e  o  n  i  e 
Natalie,    geb.    9.  März  1890 
in  Paris. 

cc)  An  toi  nette,    geb.    2.  Novbr. 

1895  in  Paris, 
dd)  Elsa,    geb.   13.  Oktober  1897 

in  Paris. 

ee)  Eduard,    geb.   12.  März  1899 
in  Paris. 

ff)  All)ert,   geb.   IG.  April  1901 
in  Paris. 

b)  Natalie  Elise,  gel).  8.  :\rai  18()2  in  Triest, 
vermählt  am  5.  Juli  1893  in  i^ern  mit  Udo 
Hugo  Freiherrn  v.  Glenck  aus  Pratteln, 
Salinendirektor  in  Schwei/erhall  (Basel). 

c)  A  d  e  I  e  V  a  1  e  n  t  i  u  e  ,  geb.  4.  Dezember  1 8()5 
in   Triest,   vermählt   am   21.  November  1895 


64 


V.  ßondeli. 


mit  t  Karl  Friedrich  Hirzel  aus  Zürich, 
gew.  Kaiifnianii  in  Palermo  und  XewYork, 
Witwe  seit  24.  November  1901  (Bern). 

Geschwister: 

1.  t  Albrecht  Emanuel,  geb.  19.  September  1827,  gew. 
Spitaleinzieher,  veimählt  am  27.  Oktober  1859  mit  Sophie 
Karoline  v.  Sinn  er  von  Kräyigen,  geb.  5.  Juni  1837, 
Tochter  des  f  Gutsbesitzers  zu  Kräyigen  Rudolf  Albrecht 
V.  Sinner  und  der  f  Katharina  EHsabeth  Maria  v.  Watten- 
wyl  von  Rubigen,  Witwe  seit  1.  Februar  1895. 
Töchter:  a)  Meta  Bertha  Ida,  geb.  4.  September  18G5, 

vermählt  am  20.  März  1905  in  Bern  mit 
Friedrich  Arnold  Ernst  v.  Büren,  Für- 
sprecher. 

b)  Hanna  Adele,  geb.  13.  Oktober  1867,  ver- 
mählt am  11.  E'cbruar  1891  mit  Cecil 
Chandos  Pole  W  i  1 1  i  s -F 1  emi  n  g,  Kauf- 
mann in  London. 

2.  Albertin  e  Charlotte  Emilie,  geb.  6.  Februar  1829, 
vermählt  am  Hl,  August  1849  mit  Ludwig  Karl  Adolf 
V.  Fischer,    Gutsbesitzer   im  Schönberg  (Schönberg,  Bern). 

Gross  eitern: 

L  u  d  w  i  g  S  t  e  p  h  a  n  E  m  a  n  u  e  1 ,  geb .  24 .  Februar  1  769.' 
f  1828,  gew.  Kantons!>uchhalter  und  Oberanitmaun  zu  Trachsel- 
wald,  vermähl t  28.  ^lärz  1791  in  i t  M  a  g  d  a  l  e  n  e  Charlotte 
v.  Steiger,  geb.  17{)!>,  f 

L.  V.  T. 


de  Boyve. 


65 


de  ISoy  ve 

Familie  du   Conseil  d'Etal  de  la  Principaute  de  Neiichatel. 
Nationalite  ueiichateloise  lo.'U. 
Conseil  d'Etat  1765. 
Protestant^. 


Historique. 

La  famille  Boyve  est  originaire  du  Lyonnais.  Les  frcres 
^niillaunie  et  FierjX'  Boyve,  apres  avoir  embras^e  la  doctriiie 
de  Pierre  Valdo,  s'etabli^^eiit :  Guillaume  ä  Gap,  eu  Dauphiue, 
':t  Pierre  a  Gex.  ((lenealogie  de  la  famille  de  Boyve,  de  Neu- 
chatel  dressee  en  1764  par  devaiit  le  notaire  Grellet,  grefrier 
'le  Boudry  et  Bevaix.) 

Bernard,  descendant  de  Pierre,  apparait  en  1450  comme 
bour^eois  de  Gex  et  en  1487  comme  frere  d'Anthoyne  Boyve 
iicitt  >e  iixer,  en  meme  temps  que  Farel,  a  Neuchatel  dont 

r''VO!t  la  hourgeoisie  en  15.'>1.  Anthoyne  Boive,  alias  des 
<  '-tc-    avuit    la    niai.son    d'Olivier   des    Costes,    J532.     II  eut 

U-furric  G;iil]einette  Martin,  fdle  d'Anthoyne  Martin,  Bour- 
p'";  Xtarhatcl.     (Manuscrit    Chouj^ard.     Bibliothcque  de 

\  )sie  de  Xearh.itel.)  II  epousa  en  deuxiemes  noces  Anne 
i  •■^-lii  «1  lMig('ii».!i,  !)Ilc  de  Girard  d'Eiigolloii,  donzel,  d'une  fa- 
ttiide  de  gentil-lioiniDes  du  Vä\  de  Ruz  cpii  apparaissent  conime 
v.->-aiix  i\c  la  muL-on  de  Neuchatel  des  le  milieu  du  Xlle  Siecle. 
'iHlails  ^v.r  le-  d'EugfdHUi  lires  du  Xubiliaire  du  ]>ays  de  Xeu- 
p.ir  Jean  de  Pury.  Deiixiemc  femme  d'Anthoyne  (Gene- 
'ii"i.iie  de  la  fainüle  de  Bovve,  dejä  citt  e.)  II  est  eucc)re  cite 
<hiiiN  une  des  <;rosves  reconnais-ances  de  hi  ville  de  X^uchatel 
i'  vcc-  eu  1,')44  }.ar  le  comini<.^aire  Je:ni  E.inclo  pour  une  ni:iison 
♦  •  .  "ituee  au  dit  Xenfcha^tel  en  la  rue  des  hospitaulx,  vol.  1, 
3'>llo  Xn  401.  'Grosses  Reconnaisssances  de  la  ville  de  Xeu- 
^ii.ite]  levees  par  le  Commis.saire  jean  J.antlo.  Bibli(nherjue  du 
GhUeaiH 

Anihoyue   Bovve  (1487 — 1546)  est  la  souchc  de  la  f^xmille 

6 


de  Boyve. 


de  Boyve  a  Neuchatel.  La  tiliation  iniiiterronipue  renioiUe  ä 
son  pere  Bernard. 

Avec  son  fils  Esaie  (15;3(> — 15i)o)  chalelam  de  Praiigin>, 
cominence  tonte  une  serie  de  personnages  qui  ont  ])rille  dans 
Tarmee,  les  conseils  de  PEtat  et  le  clerge.  La  famille 
Boyve  a  fonrni  successivement  des  nicmbres  du  Grand  et  du 
Petit  Couscil,  un  bannerct  et  major  de  la  ville  de  Xenchätel, 
im  maire  de  Bcvaix,  im  cliancelier  et  president  du  Conseil 
d'Etat,  de  nonibreux  ofhcicrs,  dont  cinq  au  Service  de  Erance, 
plusieurs  pasteurs  dont  deux,  doyens  de  la  Yenerable  Classe. 

Jeronie  Emmanuel  de  Boyve,  president  du  Conseil  d'Etat  et 
chanceb'er  reyoit  en  ITGo  du  roi  Erederic  II  des  lettres  de  con- 
tirmation  de  noblesse,  avec  augmentation  d'armoiries.  La  famdie 
de  Boyve  est  rentree  eu  l'Vaiice  en  1800  en  la  personne  de  Paul 
de  Boyve,  fds  du  chancelicr,  epoux  de  Henrielte  Du  Commun 
de  Bossel. 

Horn  m  es  marquants.  David,  du  Grand  Conseil  et  du 
Conseil  etroit  en  1591.  II  etait  maitre  -  bourgcois  en  chef 
lorsque  le  duc  de  Longueville,  Plenri  II  d'Orleans,  etant  par- 
venu  ä  sa  majorite,  visita  sa  principaute ;  ce  fiit  !iii  qui,  a  la 
tele  des  magistrals,  complimenta  le  prince  ä  la  porte  de  Notre- 
Dame  et  lui  presenta  les  clcfs  de  la  Ville.  Quelques  jours  plus 
tard,  il  parla  au  prince  avec  une  energie  qui  est  restee  pro- 
verbiale  ä  Neuchatel,  Lorsqu'il  s'agit  de  pretcr  les  serments 
reciproqiies,  le  prince  ayant  declare  (ju'il  ne  promettrait  rien 
avant  (pfon  lui  eut  fait  connaitre  par  ecrit  tous  les  details  et 
'franchise^^  qu'il  devail  jurer,  le  maitre-bourgcois  Boyve  lui  tit 
cette  reponse  bien  connue:  <.Pour  ce  qui  est  de  montrer  toutes 
nos  coutumes  |)ar  ecrit,  si  le  lac  etait  un  encrier  et  si  Von 
prenait  tout  le  papier  que  la  papeterie  de  Serrieres  pourrail 
faire  pendant  cent  ans,  il  n'y  aiirait  pas  assez  de  pLq)icr  ni  d'encrc 
pour  les  toutes  ecriro;  et  le  |)rince  düt  ceder.  (Annales  du 
Comte  de  Neuchatel  et  V'alangiu  (Jonas  Boyve.) 

Jonas  (l(-)54 — 17.-)9),  pasleur  et  plusieurs  tois  doyen  de  la 
Venerable  Classe,  Auteur  des  Annales  de  Neuchatel  et  V\alangin. 
Joseph,  ne  en  ICAH,  lieutenant-coloncl  au  Kögiment  Sni-^^c 
de  Courten,  tue  au  scrvice  de  Erance.  Samuel,  capitaine 
(1712)  dans  le  Regiment  de  Diesbach.     Isaac,  capitaine  (1715) 


de  Boy  VC. 


67 


dans  le  Reginieiu  d'AfTry.  Frederic,  capitaine  (17"2()i  dans 
Ic  Regiment  d'Affry.  (La  famille  possede  les  brevets  de  ces 
ofticiers.)  Jeremie,  capitaine  dans  le  Regiment  de  Max, 
Jonas-Pierre,  ne  en  1724,  ofhcier  au  service  des  Etats 
(leneraux  de  Hollande,  du  Petit  Conseil,  banneret  et  major  de 
Neuchatel.  Jacq  u  e  s-Fran^ois  (16^)2 — 1771),  membre  du 
Grand  Conseil,  maire  de  Bevaix,  juriscousuite  distingue.  Oii 
avait  recours  a  ses  connaissances  du  droit  feodal  uon  seulement 
en  Suis.se,  mais  meme  en  France  et  eu  Allemagne.  Jeronje- 
Emmanuel  (17ol  — 1810)  president  du  Conseil  d'Etat,  chan- 
celier,  depute,  commissaire  du  controle  a  Londres.  En  1781 
il  re^oit  a  titre  honoritique,  la  bourgeoisie  de  Valaugin;  en 
1787  une  medaille  d'or  du  roi  Frederic  Guillaume  II,  dont  il 
est  alle  notitier  ravenement  aux  Suisses.  En  1792,  ii  e>i 
nomme  membre  de  la  Societe  Economique  libre,  presidee  effec- 
tivement  par  le  Comte  d'Anhalt,  et  honorairement  par  Timpe- 
ratrice  de  Russie,  Catherine  H.  (La  famille  possede  diflerents 
brevets  de  Jerome  Emmanuel :  Conseil  d'Etat,  Chancelier,  Bour- 
geoisie de  Valangin,  Commission  du  Controle,  Societe  Economicpie 
lil>re;  la  medaille  d'or  envoye  par  le  roi.» 

Le  28  octobre  179;),  le  Comite  de  Salut  Public  ayant  Liii- 
tention  de  proposer  a  la  Convention  Nationale  de  s'emparer 
<le  la  principaute  de  Neuchatel  cotnme  province  prussieniie,  le 
(  onscii  d'l'Jat  cnvoic  trois  de  ses  membres,  Messieurs  de  Boyve, 
de  Sandol-Koy  et  tle  Rougemont  a  Berne,  pour  protestcr. 
LL.  ICE.  ecrivent  ä  Tainbabsadcur  de  France  pour  doclarer 
qu'Elles  envisagcront  toute  agression  envcrs  Neuchatel  connne 
commise  contre  Icur  propre  territoire. 

Le  chancelier  de  lioyve  est  Tauteur  de  -rindigenat  Helve- 
tiquo  qui  devait  principaiement  servir  a  lever  les  objectious 
mises  a  comprendre  la  principaute  de  Neuchatel  dans  Talliance 
des  Suisses  avec  la  France. 

Armes.  Anciennes:  de  gueules,  a  la  Cf)up  d'or  snr- 
montee  de  trois  molettes  d'argent.  (Gt-Miealogie  de  la  fannile  <lc 
Boyve.).  Au  XVIe  et  XVIF'  siccle  la  coupe  est  souvent  rem- 
placee  par  une  burette  d'or.  (Kolies  divers  de  Neuchatel, 
Vitrail  et  })ierre  tombale  de  LEglise  de  Cernier.) 

Actuelles  (diplome  de  17(;:))  —  Ecartele :  au  U^-  et  au 
4c  de  gueules  ä  la  coupe  d'or  surmontec  de  trois  molettes  d'argent 


68 


de  Boyve. 


qiii  est  de  Boyve  aucien ;  au  2^  et  au  H*^  de  sable,  au  croissant 
d'or  en  pointc  duquel  sorteut  une  palnie  et  uii  rameau  d'olivier  du 
menie,  acconipagnees  cn  chef  d'une  etoile  d'or  et  tlaiiquee  de 
deux  besants  du  meme  qui  est  de  Legoux  (famille  eteinte  eu  la 
personiie  de  la  niece  du  clKincelier  Jerome-Enmianuel.)  f^iniier: 
issaut  d'une  couronne  d'or  uoe  tele  d'aigle  de  sable,  couronnee  et 
becquee  d'or,  languee  de  gucules  eutre  deux  branches  d'olivier  et 
de  palmier  d'or.  Supports:  im  Hon  au  naturel,  lanipasse  de  gueules. 
(Diplome  de  17G5.) 

Etat  nominatif. 

Edouard  de  Boyve,  uc  le  4  fevrier  1840,  publiciste,  fils  de 
Eugene  de  Boyve  et  de  Sarah  Shaw  Fawkes,  epouse  le  25  juillet 
1872  Caniille  Henriette  Colomb  de  Daun  an  t,  hile  de 
Albin  Colomb  de  Daunant  et  de  Julie  de  Daunant,  nee  le 
21  avril  1850,  Nimes. 

Enfants:  a)  Robert,  ne  le  G  avril  1878,  ofhcier  de  cavalerie, 
epouse  le  27  se])tembre  11)00  Elisabeth 
Bullock  -  Hall,  liile  de  William  -  Henry 
Bu  Hock -Hall ,  Esquire,  et  de  Berthe  Goulden, 
uee  le  5  fevrier  1877,  Senlis. 
Enfants:  aa)  Editlie,  nee  le  2.')  juin  1901. 

bb)  Auguste  -  Bern  ard,    ne  le 
:  •  14  octobre  1902. 

cc)  Anne,  nee  le  17  fevrier  190(). 
b)  Emmanuel,  ne  le  7  avril  1874,  ancien  ofhcier 
de  cavalerie,  epouse  le  5  fevrier  1903  ^Nlary- 
Anne  P  ott  i  e  r  M  u  r  r  ay ,  tilie  des  Charles 
Pottier,  anc.  ofhcier  de  cavalieric,  cbev.  de  la 
legion  d'hoimeur  et  de  Maud  Edith  Dcane 
Freemana,  Al)l)eville. 
V  c)  Marguerite,   nee  le  .  .  .  epouse   de  Andre 

Raoul-Duval,  proprietairc  au  Vaudreuil. 

d)  Eugene,   nee  le   15  «lecembre   1882  (Paris). 

e)  An  toi  n  ette,  Tiee  le  10  janvier  1888- 

B. 


Breitinger. 


69 


Kreitiiiger. 

Ratsgesclilecht  des  P^eistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  1489. 
Grosser  Rat  1520. 
•    ^     Kleiner  Rat  1532. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

Mutmasslicher  Stammvater  der  Familie  i^t  Jakob  Brei- 
tinger von  Zollikon,  ^veicher  1489  das  regimentsfdhige  Bürger-  ! 
recht  erwarb  und  als  Zwölfer  zur  Gerwe  bereits  iu  den  Grossen  \ 
Rat  gelangte.  Ein  direkter  Zusanmienhang  mit  schon  früher  i 
iu  Zürich  verbürgerten.  Trägern  desselben  Xamens  ist  bis  heute  \ 
nicht  erwiesen.  Ursprüiiglich  dem  Handwerkerstände,  zumeist  | 
dem  Gerbergewerbe  zugetan,  zeichnete  sich  die  Familie  später  i 
auf  wisseuschafthchem  (Tcbietc  aus,  indem  verschiedene  ihrer  \ 
Glieder  als  Geistliche,  Gelehrte,  Literaturforscher  und  Philologen  j 
bekannt  wurden.  j 

Johann  Jakob  Brei  tinger   (1575 — 1645),   Antistes   der  i 
Zürcherischen  Kirche,  war  der  würdige  Nachfolger  eines  Zwingli  \ 
und  Bullinger  und  spielte  gleich   ersterm   auch  auf  politischem  ' 
Boden   eine   bedeutende  Rolle.     Er  war  es,  der  die  damalige 
Befestigung  der  Stadt  Zürich  durchsetzte,  auf  Breitingers  Dringen 
wurde    ein    fremder  Offizier  als  Organisator  des  Zürcherischen 
Militärwesens    zui^ezo<^en;    die   Kühnheit    dieses  Zürcherischen 
Prälaten    ging    soweit,    im  Anschluss    an    Gustav  x\dolfs  sieg- 
reiche Armee,    mit   Hülfe    des   Schwertes,    den  Katholizismu.-> 
in   der  ScliANciz  auszurotten,  ein  Programm,  das  freilich  schon 
in  Zürich  auf  gewaltigen  und  erfolgreichen.  Widerstand  tiess. 

Neben  Anti.^tcs  Breitinger  ist  aucli  ein  späterer  Träger 
gleichen  Namens  zu  Herühmtlieit  gelangt:  Johann  Jakob 
Breitinger  (1701  —  177f)i,  der  geniale  Theologe,  Aesthetilcer 
und  Literarhi>toriker,  der  sich  namentlich  durch  den,  vereint 
mit  seinem  Freunde  Bodmer,  ^iegreich  geführten  Kampf  gegen 
den  in  Deut>chland  emporwuchernden  schlechten  (ieschmack  in 
Sprache  und  Literatur  einen  geachteten  Namen  in  der  deut>eben  ^ 
I-iteraturgeschichte  gemacht  hat.  j 


70 


Ereitiiiger. 


Auf  militärischem  Gebiete  endlich  hat  sich  Oberst  und 
Zeu^herr  David  Breitin  ger,  geb.  1768,  speziell  um  das 
Zürcherische  Artilleriewesen  verdient  gemacht. 

Die  Familie  ist  seit  1520  in  dem  "Grossen,  seit  1582  in  dem 
Kleinen  Rat  vertreten,  gewählt  von  den  Zünften  Gerwe,  Meise 
und  Widder. 

Personenbestand. 

I.  Linie. 

Stifter:  David  Breitin  ger,  geb.  1786,  vermählt  mit 
Esther  Lavater,  Professor  an  der  Kuustschide.  Dessen 
Ururenhelin  : 

Anna,  geb.  1862,  Tochter  des  Professors  Dr.  Heinrich 
und  der  -f  ^larie  Benjamine  geb.  Baatard,  Zürich. 

II.  Linie. 

Stifter:  Pleinrich  Breitinger  (1721 — 1797),  Pfarrer 
und  Dekan  zu  Arbon. 

I.  Ast. 

Robert  Breitinger,  geb.  1841,  Sohn  des  -j-  Konrad  Robert 
und  der  f  Maria  Juflitha  geb.  Zeiler,  Ingenieur  in  Zürich,  ver- 
mählt 1865  mit  Adele  llermine  Wyder,  geb.  1842,  von 
Bettingen. 

Kinder:  a)  Robert,  geb.  1865,  Ingenieur,  eidg.  Artillcrie- 
]Major,  verm.  1894  mit  Emma  -Maria  Voege  Ii, 
geb.  18()0,  von  Zürich,  Tochter  des  Joh, 
Rudolf  und  der  EmiHe  geb.  Ranisaucr. 

Kinder:   aa)  Hedwig,  geb.  181  >7. 

tjb)  Robert  Otto,  geb.  1891). 

cc)  Hans  Hermann,  gcb,  1901). 

dd)  Werner  Fritz,  gci).  1902. 
b)  Eleonore  Agnes,   geb.  1866,  Witwe  1904 
von  Kaufmann  Otto  P fister,  von  Zürich. 


Breitinger.  —  Briistlcin.  71 
II.  Ast. 

Karl  Breitinger,  <^eb.  1869,  Sohn  des  t  Karl  und  der 
Anna  geb.  Maurer,  vermählt  1902  mit  Paul  ine  Komm  i  not  h, 
geb.  187G,  von  Mayenfelde. 

Tochter:  Anna  Rosa,  geb.  1902. 

Geschwister: 

a)  Anna,  geboren  1871,  vermählt  mit  Brunn  er. 

b)  Eduard,  geb.  1873,  Ingenieur. 

c)  Alarie,   geb.  1878,   aus  II.  Ehe  des  Vaters,    vermählt  mit 
Kaufmann  Schal  1er,  von  Luzeru. 

Stiefmutter: 

Kar  ol  ine  Schwab,  geb.  1840,  Witwe  von  Karl  Breitiuger, 
t  1886. 


Brüstleiii. 

Ratsgeschlccht  des  Ercistaats  Mülhausen. 
Burgerrecht  vor  139S. 
Kleiner  Rat  l.->98. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I,  Seite  o4.) 


72 


de  Bude. 


de  Bud<i. 

Familie  du  Petit  Couseil  de  la  Republique  de  Geueve. 
Bourgeoisie  1555. 
Conseil  des  CC  1559. 
Petit  Conseil  1599. 
Protestaute. 

Historique. 

I.  Avant  Tadmission  ä  la  bourgeoisie.  Origine  de 
Paris.  Le  premier  du  iioni  est  Jean,  secretaire  du  roi  de 
France,  Charles  V,  aaquel  commence  la  filiation  ininterrompue. 
L'usage  de  la  panicule,  que  i'on  constate  deja  eu  IGIO,  ne  s'est 
geueralise  qu'a  partir  du  niilieu  du  XVlIIe  siecle. 

Proprietes:  seigneuries  de  Baignaux,  Bellegrand,  Bercy, 
Bois-le- Vicomte,  Bregy,  laBretoclie,  Copillieres,  les  Cornillons, 
Donienil,  Eury,  Fleury,  Gentilly,  Irancy,  Mandre,  Mongeron, 
Marly  la  Yille,  la  ':Mothe-St.  Loup,  la  Motte -St.  xMery, 
Perthes,  Prigny,  Sarcay,  Trossy,  ViUeneuve,  Vi  1  Hers 
Sur  Marne,  Yerre. 

Person  nages  marquant>:  Jean,  secretaire  de  Charles  V, 
Jean  •}•  1434,  conseiller  et  secretaire  de  Charles  VlI,  controlcur 
de  la  Chancellerie,  Dreux,  grand  audiencier  de  la  Chancellcrie, 
garde  des  chartes,  prevot  des  niarchands  de  Paris,  Jean  -f  1501, 
secretaire  de  Louis  XI,  grand  audiencier  de  la  Chancellerie  et 
garde  des  chartes,  Guillauiue  14<)7 — 1540,  helleniste,  fondateur 
du  College  de  France. 

Armes:  D'argent  au  chevron  de  gueules,  accompagne  de 
8  grapj)cs  de  raisiu  d'azur,  tigces  et  feuilices  de  ^ino})le. 

II.  Depuis  Tadniission  a  la  bourgeoisie.  i.e  premier 
hourgeois  de  Geneve  tut  Jean  1515 — -1587.  Proprieles:  seig- 
neuries de  ßalaison,  Beauregard,  Boi^y,  Fernex,  Montfort,  Montreal, 
Verace,  domaii^es  de  Perroy  et  Vullierens. 

Personnages  marquants:  Louis  7  1551,  professcur  de 
langues  orientales,  Jean  1558 — KUO  syndic,  Jacob  1()93 — 1774, 


de  Bude. 


73 


general-major  eu  Hollande,  Guillaunie  IßlM) — 1778,  j^eneral 
d'infVuiterie  en  Pieniont,  Jacob  1737 — 1818,  lieutenant-general 
en  Angleterre. 

Armes:  ut  supra.  Cimier:  un  sauvage  issant  au  naturel. 
Tcnants:  deux  sauvages  au  naturel,  feuilles  de  sinople.  Lani- 
brequins  argent,  azur  et  gueules, 

III.  Periode  actuelle:  Proprietes:  domaines  au  Petit- 
Saconuex  Varembe,  Perroy  et  de  ^lontriant. 

Etat  nominatif. 

L'ancetre  conmuin  est  Jean  Louis  de  Bude,  Sgr.  de 
Boisy,  1729— 181G,  pere  de  Isaac,  Sgr.  de  Boisy,  175ly— 1811, 
auteur  de  la  preniiere  brauche,  et  de  Jacque-.  Louis,  Sgr.  de  Fernex, 
1758 — 1841,  auteur  de  ia  deuxieuie  brauche. 

Ire  Branche  d'Isaac. 

Guillaume  Eugene  Theodore  de  Bude  {\\\>  de  Louis 
Jules  EugcMie,  ne  a  Saconnex,  D  sei)lcnibre  1795,  7  au  Petit- 
Saconnex        septeinbre  181)1,  capiiaine  aux  Gardes  Suisses  en 
France,  depute  au  Conseil  Representatif  et  d'Anne  Henriette 
Gaspariue  Adelaide  Kunkler,  nee  ä  (xeneve,    10  octobre  18117, 
au  Petit-Sacoimex,  13  novenibre  1883),  ne  au  Petit-Saconnex 
7  juin  183(),   historien,    niarie  ä  Bellevue,   li\  aoüt  18ij5  avec 
Helene  Henriette  Barl)ey,   nee  a  Genthod,  15  a\ril  184 i, 
fille  d'Henri  Franv'ois  et  de  Marie  Helene  Iselin  (Petit  Saconnex». 
Enfants:  a)  Priscille  Helene  Eugen  ie,  nee  ä  Geneve, 
7  septembre  18l,)f),  uKirice  au  Petit-Saconnex, 
2ß    decenibre     181H),     a    Armand  Henri 
Couvreu  de  Decke  r>berg,  pastcur  (Veveyi. 

b)  Her  man  ce  Ad.- 1  aide  Anna  Henriette, 
nee  ä  (reneve,  !(>  octoljie  IS7I,  mariee  an 
Petit-Saconnex,  20  aout  I8'.l4,  a  Jean 
Franvois  ilit  [ohn  P^evilliod  (A'i'da 
Aslana.,  Xyon). 

c)  Henriette  Maud  L(uiise,  nee  ä  Geneve, 
22  septembre  1875,  mant^e  au  Petit-Saconnex, 
30  janvier  IMOl,  ä  Frederic  de  Mor-icr, 
archilecte  (Plonjon,  Eaux-Vives). 


74 


de  Bude. 


  d)  Adolphe  Marie  Bernard,   ne   a  Geneve, 

15  jiiiii  1878,  licencie  en  droit, 
e)  Guy  Edouard  Eugene,  ue  au  Petit-Sacon- 
nex,  4  aoüt  1884,  licencie  eu  lettres. 

Soeur  : 

Jeanne  Sophie  Julia,  nee  a  Geneve,  7  avril  1838,  mariee 
au  Petit-Sacounex,  14  decembre  1857,  a  Adolphe  Pasteur, 
Dr.  med.  (^lorillon,  Pctit-Saconnex.) 

Ile  Branche  de  Jacques  Louis. 

Maxime  Louis  Edgard  de  Bude  (fils  de  Louis  Auguste 
dit  Edgard,  ne  a  Geneve,  0  juillet  1820,  -j-  aux  Eaux-Vives, 
8  mai  1899,  colonel  au  service  de  Piemont  et  de  Jeanne  ]Marie 
Jaubert),  ne  aux  Eaux-Vives,  9  fevrier  18G4. 

S  o  e  u  r  s : 

1.  Blanche  Augusta,   nee   a   Pregny,   9  avril  1856,  mariee 
aux  Eaux-Vives,  19  septembre  1877,  a  Louis  Diedey. 

2.  Hortense  !Marie-Jeanne,  nee  en  1868  (Eaux-Vives). 

Grand-oncle: 

(Fils  de  Parriere  grand-pere  Jacques  Louis  de  Bude,  auteur 
de  la  brauche  et  de  Charlotte  Elisabeth  May,  sa  quatrieme 
femme.) 

Charles  Victor  Rodolphe  de  Bude,  ne  a  Vevey, 
8  fevrier  1822,  t  Fernex,  6  mai  1894,  marie  1)  au  Petit- 
Saconnex,  5  avril  1848,  avec  Agrippine  Osterfeld,  f  au 
Petit-Saconnex,  25  mai  1887,  2)  a  Couvet,  22  juillet  18!)8, 
avec  Anne  Louise  Gertruile  Golz,  nee  a  Graudenz  (Prusse), 
81  janvier  1868,  tille  de  Bernard  Waldemar  et  de  Therese 
Perkuhn. 

Enfants  du  prcTiiier  mariage: 

a)  Alexandre  Louis,  ne  au  Petit-Saconnex, 
1er  avril  185U,  nuirie  au  Petit-Saconuex, 
24  octobre   1877,   avec  Leonie  Elisabeth 


de  Bude.  75 

Robert,  nee  a  Leipzig,  18  juin  1857,  fille 
de  Louis  Julien  et  de  ]\Iarie  d'Otto  (campai^me 
Areneys,  St.  Legier). 

E n  f a n  t s :  aa)  ^1  a r g u e r  i  t e  B 1  a n ch e  E 1  i s a - 
beth,  nee  a  S^- Legier,  24  sep- 
tembre   1882,    niariee   1901  a 
■     *°  Maurice  Isaac  Barbe y  (Pre  j 

Choisy,  Ciarens).  j 
bb)  Yvonne.  | 

b)  Isabelle  Eugen  ie,  nee  au  Petit-Saconnex, 
17  octobre  1852,  niariee  au  Petit-Saconnex, 
11  octobre  1876,  avec  Charles  Emile 
Turrettini,  peintre  (Villa  Bell'  ombra,  chemin 
du  Vallon,  Chene-Bougeries.) 

c)  Rene  Alois,  ne  a  Geneve,  25  fevrier  18^)3, 
■j-  a  Cologny,  20  mars  18^^)7,  niarie  au  Petit- 
Saconnex,  18  mars  1889,  avec  Paul  ine 
Sophie  Boi ssier,  nee  ä  Chougny,  18  juillct 
1865,  iille  d'Edmond  Agenor  et  de  Julie 
Therese  Naville,  remariee  1904  a  Ernest 
Frederic  Sautter  (Paris). 

Enfants:  aa)  Isabelle  Agrip])ine,   nee  a 
Wiesbaden,  27  janvier  1890. 
bb)  Charles   Alexandre,    ne  a 
Cologny,  7  juillet  1891, 

Ch. 


76 


Büeler. 


Küeler. 

Hänptergescblecht  de.^  Freistaats  Schwyz. 
Landrecht  Xlli:  Jahrb. 
LaiidcssäckL-lnieister  1585. 
Landammann  1()00. 
Katholisch. 

Geschichtliches. 

Nach  H.  J.  Leu's  Lexikon;  -  ein  altes  Geschlecht  im  Lande 
Schweitz,  welches  von  denen  von  Biiel  (Besitzer  der  auf  dcni 
Büel,  wo  jetzt  die  Kirche  steht,  [gelegenen  1;]8<)  zerstörten  Bnrg, 
Mitstifter  des  KIo>ters  Fischingen)  zu  Wesen  abstammet  und 
darvon  die  meisten  in  das  Xidwässer- Viertel,  auch  einige  in 
das  !Muotathaler- V^iertel  gehören  und  einige  daraus  sich  Büeler 
von  Büel  schreiben.^. 

Urkundlich  steht  fest,  dass  die  Büeler  zu  Schwyz  schon  zur 
Zeit  der  Anfange  der  Eidgenossenscliaft  im  18.  Jahrhinidert  zu 
den  vollfreien,  landrechtlich  den  Edebi  gleichstehenden  Ge- 
schlechtern gehörten  (vgl.  Oecbsli,  Anf.  der  Schweiz.  Eidgen.). 
Ulrich  unterzeichnet  am  25.  Dezember  1281  mit  Rudolf  dem 
Stauffacher  u.  a.  die  Urkunde  über  den  Verkauf  des  Gutes 
Jessenen  an  Kunrad  Plunn  (Tschudi,  Autf)graph,  Zürich;  Druclc 
i  189).  Nach  Leu  war  ein  Rudolf  Anno  1282  des  Rates; 
am  10.  Februar  1292  erscheint  Ulrich  als  Zeuge  beim  \'er- 
gleich  zwischen  der  Ac])tissin  der  Cisterzienserinnen  zu  Steinen 
einerseits  und  Kunrad  Hann,  Rudolf  Stautfacher  u.  s.  w. 
anderseits  die  Güter  tles  ver>torbcnen  Kunrad  llesso  l)etrellciid 
(Orig.  St.  Peter  auf  dem  ]>:ich,  Druck'  (lesch.  frd.  754).  — 
Wernher  der  Büler  urkundet  am  4.  Febr.  1809  zu  Schwyz 
in  der  Küchen,  dass  Jalcob  von  Richenbach  und  seine  Wirtin, 
Frau  Ita,  mit  geschwurnen  baden  und  ihren  IWutsvciwandten 
bewiesen  haben,  dass  sie  frei  sind  (/  >rig.  St.  Arch.  Zürich). 

Als  gemeinsamer  Stammvater  aller  späteren  Büeler  gilt 
Rudolf,  7  1288,  vermählt  niit  \' t  a  (in  der  INlatt)  (Büeller- 
^ches  Jarzeits -Rodel).  Sehr  bald  zerteilte  sich  die  Familie  in 
verschiedene  Linien,  von  denen  heute  in  Schwyz  noch  diejenigen 


Büeler. 


77 


der  Büeler  von  Biiel  und  der  Büeler  im  Feld  blühen. 
Eine  andere  Linie,  die  Büeler  vom  Brüol  ist  im  18.  Jahr- 
hundert ausgestorben.  \'on  seinem  ersten  Erscheinen  an  lindet 
^ich  das  Geschlecht  stets  in  den  obersten  Landesbehörden  von 
Schwyz  vertreten;  aber  auch  auf  den  Schlachtfeldern  linden  sich 
unter  den  Gefallenen  Angehörige  desselben:  Johannes  hei 
lo8l>  bei  Sempach,  Ulrich  1422  vor  Bellenz,  Rudolf  1443 
bei  Freyenbach,  ein  anderer  Rudolf  1444  bei  St.  Jakob  an 
der  Birs,  ^lelchior,  Landesfähnrich,  mit  seinen  Brüdern  Balz 
und  Hans  1515  bei  ^larignano  u.  a.  m. 

Die  Würde  eines  Landammans  erhielt  Sebastian,  geboren 
1540,  -f  21.  Januar  1614,  verheiratet  mit  'M.  Anna  AbYl^crg  und 
Marg.  V.  Bürglen,  Hauptmann  in  savoy.  Diensten,  später  des 
Rats,  1585 — V)4  Landcssäckelmeisier,  158()  Gesandter  an  die 
vier  reform.  Städte  Zürich,  Schaff  hausen,  Basel  und  Bern,  1587 
Gesandter  nach  Mülhausen  und  Basel,  151)4 — 98  Landvogt  im 
Thurgau,  1()00,  K^Ol  und  1()08  Landammann  und  Tagsatzungs- 
gesandter, 1GÜ2  Gesandter  zu  Heinrich  IV.  nach  Paris,  1()()9 
zum  königl.  span.  Gul)ernator  nach  ^lavland,  IßlO  Schieds- 
richter in  den  zwischen  dtm  Bischof  von  Basel  inid  der  Stadt 
Biel  obwaltenden  Streitigkeiten.  Ferner  sind  zu  nennen:  Joos, 
vermählt  mit  Ottilie  in  der  Gruol),  des  Rats,  1423  Schieds- 
richter im  ^Nlarkenstreit  zwischen  Luzern  imd  Zug,  142()  Ge- 
sandter zum  Herzog  Philippo  ^Nlaria  nach  Ma\land;  Paulus, 
vermählt  mit  Eva  M.  Schorno,  des  Rats,  L597  Landesstatthalter, 
1604  Gesandter  an  den  Gubernator  nach  ]VIayland  zur  Be- 
schwörung des  mit  Spanien  geschlossenen  Bundes,  1()U)  als 
Hauptmann  in^Nlodena;  johannes,  vernrählt  mit  Eva  Ab  \  berg, 
Hauptmann  in  s|)anischen  Diensten,  1624 — 162()  Landvogt  im 
Rheintal,  lange  fahre  bischöd.  constan/i^c  her  1-^at  und  (Jber- 
vogt  zu  Bischofszell,  Verwalter  der  (irafschaft  Sandegg  im 
Thurgau,  Landesstatthalter  zu  Schwy/  16.">n,  7  1632:  Johann 
Melchior,  gel..  1574,  7  IS.  Juni  1613.  vermählt  mit  M.  Magd, 
Büeler  und  mit  Eli>al)cth  Birchcr  von  Luzern,  1598  <l'--s 
Kats,  1614  LaniLchreibcr  zu  B.iden,  während  einigen  J.ilireu 
H.uiptmann  in  .^panischen  Diensten,  1624  1  ag>at/ungsge.-;'  ndter, 
1«'41  und  1(;42  Landesstatthalter:  Werjier,  7  1('>24,  des  Rats 
•^intl  Landvo"t  im  fiaster,  v.de  auch  sein  Sohn  Ferdinand, 
T  1640,  bischötl.  constanzischer  Ubervogt  zu  Bischofszell,  beide 


78 


Büeler. 


Paniierherro  zu  Wesen;  Johann  Balthasar,  vermählt  IGol 
mit  Elisabeth  Reding,  Ol^erstwachtnieister  in  spanischen  Diensten, 
Tagsatznngsc::esandter  105(i — li^i^H  und  Landeshau})tniann  der 
March,  -J-  22.  ^lärz  1GG7;  Franz  Michael,  vermählt  mit 
Helena  Schindler  und  mit  Sidonia  Sax,  1()70  \'er\valter  der 
Comthurei  Hitzkirch,  1,(>(S1) — 1705  Verwalter  der  Grafschaft 
Baden,  Tagsatzun,^sschreiber,  1710  Kanzleiverwalter  in  P'rauen- 
feld,  wo  er  1712  starb,  ein  sehr  gelehrter  2vlann,  Verfasser 
eines  «Tractatus  von  der  Freyheit,  Souverainitet  und  Indepen- 
denz  der  Eidgenossenschaft  s  gedruckt  IG(il)  zu  Baden,  einer 
«Politischen  Artzney  für  Eihaltung  eines  jeden  Freyen  Stands, 
insonderheit  der  Lobl.  Eidgenossschafft»,  gedruckt  Zug  1()1)1, 
eines  «Compendium  Juris  puldici  Helvetici  von  welcher  Schrift 
Gottlieb  Einl  Haiier  sagt,  dass  <: dieses  Werk  noch  eines  von 
den  besten  Grundlegungen  ist,  so  wir  von  den  allgem.  Rechten 
unseres  Vaterlandes  haben  und  noch  vermuthlich  das  beste 
bleiben  wird-,  und  mehrerer  anderer  Schriften;  Balthasar 
Fridolin,  vermählt  lh47  mit  M.  Magd.  Reding,  des  Rats, 
Tagsatziingsgesandter  1G()8,  f  10.  ^[ärz  KVdO;  Joseph  Anton 
Erhard  (1726 — 1808),  vermählt  mit  M.  A.  Franziska  Bellmont, 
Ritter  des  St.  ^lauritius  und  Lazarus-Ordens,  Brigadier  in  kgl. 
sardinischen  Dienstei],  Ljuidesstatthalter  zu  Schwyz  171)7—98 
und  Mitglied  des  Kriegsrates,  1798  Gesandter  zu  General  Brune 
nach  Bern  urid  im  Mai  gleiclien  }ahres  zu  General  Schauenburg 
zum  Abschluss  der  Kapitulation:  der  Obhut  seines  Hauses 
wurde  beim  Anrücken  der  Franzosen  das  Landespanner  über- 
geben, 1800  einer  der  durch  die  neue  Konstitution  erwählten  Wahl- 
niänner:  Dominik,  ^lajor,  Kriegsiat  uml  Adjudant  Alois 
Redings  1798,  \ereinl)artc  allein  am  Aberid  nach  dem  Gefecht 
bei  Rothenthurm  iH.  März)  mit  General  Xouvir»n  in  Einsiedeln 
und  in  der  Nacht  vom  3.  zun»  4.  März  mit  (rcneral  Schauen- 
burg die  sehr  günstigen  Kapitulations-  und  \\'aflenstill.'>tands- 
bedin^Tungen. 

Von  geistlichen  Würdenträgern  sind  zu  erv,älinen  Franz 
Karl  ':Herr  von  IMiel  und  Höllenstein-,  l«')!,")  Chorherr  in 
Bischofszell,  Gustos  de>  Stifters  daselbst  1(^()0,  7  1()97;  seine 
Schwester  Maria  Thabita,  Aebtissin  des  Klosters  St.  Afaria 
der  Engein  in  W-ttwyl;  Johann  Karl,  St.  Theol.  Doctor, 
Sextarius   des  Waldstätterkapitcls    und    bischoll.  constanzischer 


Büeler. 


79 


Comuiissariiis  der  vier  Waldstätte,  ein  toleranter  Frie^tcr,  dt-r 
1098  als  Pfarrlierr  zu  Arth  den  gefangeneu  Nikodeniiten  zu 
Händen  des  Landrates  «in  jeder  Beziehung  das  schönste  Zeugnis 
ausstellte»  (vergl,  Gesch.  freiiud  oG,  KUI);  Dionysius,  der  hl. 
Schrift  Dr.  und  apostolischer  Notarius,  fiel  1712  im  Vilincrger- 
krieg  bei  Sins:  P.  Benjamin  trat  in  Italien  in  den  Kapuziner- 
orden und  brachte  es  in  demselben  bis  zum  Provinzial  der 
welschen  Provinz,  f  20.  ^lärz  Kwo;  Felix  Joseph  2^[aria, 
Pfarrer  im  Königl.  Spital  zu  ^Madrid,  wo  er  178()  verstail); 
endlich  P^ridolin,  Doctor  Theol.,  Chorherr  zu  Bischofszell 
1704,  Historiker  und  Heraldiker,  der  eine  Sammlung  von  alt- 
eidgenössischen Geschlechtern  und  bei  1800  gemalte  Wappen 
hinterliess. 

In  fremden  Kriegsdiensten  frnden  sich  Mitglieder  der  Familie 
namentlich  in  Spanien,  Sardinien  und  Frankreich;  Balthasar, 
Ratsherr  und  Siebner  des  Nidwässerviertels,  vermählt  mit 
Katharina  auf  der  Maur,  iiel  u.  a.  als  französ.  Hauptmann  bei 
Montcontour  lö(>9. 

Das  Geschlecht  besass  in  Schv.-yz  die  Herrensitze  ^<im  Brüol» 
im  16-  und  17.,  «<im  Feldv>  im  17.  und  18-,  an  der  ^<Herren- 
gasse»  (später  dem  General  Kyd  gehörend)  im  17.  Jahrhundert, 
ferner  war  es  begütert  am  Uetenbach  (17.  und  IS.  Jahrh.),  in 
Schönenbuch  und  Engeberg  (schon  im  15.  und  16.  Jahrh.),  in 
Ingenbohl-BrunTien  (17.  Jahrh.);  gegenwärtig  besitzt  es  Grund- 
eigentum in  Ibach-Schwyz  und  Lachen.  Au  der  Schmidgasse 
in  Schwyz  steht  auch  die  Biieler'sche  Familienkaj^ellc,  welche 
(erbaut  1282)  von  Johann  Kaspar  B.,  bischöfl.  constanzischer 
Obervogt  zu  Bischofszell,  1683  neuerbaut  und  1()84  vom  J'>lsch<)f 
von  Constanz  eingeweiht  worden;  Familienscheil)en  aus  «ieiu 
17.  Jahrhundert  schmücken  die  Fenster.  (Beschreibung  siehe 
Landamniann  Karl  Stvger,  Glasm.derei  und  f^lasmaler  jm  Kt. 
Schwyz,  Hist.  V.  Schw.  Druck  1885.) 

Das  St<i  mm  Wappen  der  Familie  ist  ein  bahl  nur  am 
untern  Ende,  meist  aber  an  den  vier  Enden  abgebogenes  haspel- 
ähnliches Kreuz,  (wahrscheinlich  «las  alte  Hauszeichen i,  welches 
von  den  -j-  Büeler  vom  Brüol  weiss  m  rot,  von  den  Büeler 
von  Büel  und  Büeler  im  Feld  weiss  auf  blau  geführt  wird, 
lui  Laufe  der  Zeit  sind  aber  zu  dieser  Wappenfigur  noch  vei- 
^chiedene  andere  Bestandteile  hinzugetreten;  das  heutige  Wappen 


80 


Biieler. 


der  Biieler  im  Feld  i.>t  in  blau  von  zwei  gohfenen  sechs- 
strahligen  Sternen  begleitet  ein  am  unteren  Ende  abgebogenes 
silbernes  Kreuz  über  einer  goldenen  (französischen)  Liiie:  das- 
jenige der  Biieler  von  Büel  ist  geviert:  1  und  4  in  i)lau  über 
grünem  Dreiberg,  das  J-Ia-pelkreuz  überhöht  von  drei  goldenen 
sechsstrahligen  Sternen,  2  und  o  in  rDt  ein  gold  und  schwarz 
gevierter  Qaerballcen  (letzteres  das  AVappeu  der  alten  Edlen 
von  Büel). 

Ausser  den  obigen  tinden  sich  vom  1(J.  Jahrhundert  an 
noch  eine  Anzahl  davon  verschiedener  Wa[){jen  des  Geschlechtes, 
die  sich  hauptsächlich  an  einzelne  hervorragendere  Zweige 
oder  Persönlichkeiten  heften,  so  diejenigen  der  Büel  er  von 
Sand  egg,  der  Büel  er  von  d'ann,  des  Jc^hanu  Ba])tist 
Büeler,  Ritter  und  Edlen  von  Büel  u.  s.  w.  (Näheres 
siehe  ]\r.  Stvger,  Wappen  und  Plau.^zeichen  im  Kanton 
Schwyz,  1885n^ 

Allianzen  schloss  die  Familie  namentlich  mit  den  Ab  Ylterur, 
Bettschart,  in  der  Halten,  PIes>i  (von  Glarusi,  Hettlingen,  in 
der  ^Tatt,  auf  der  Maur,  PfytTer-AUi>hofen,  Reding,  Scborno 
und  Weber. 

Personenbestand. 

I.  Linie  Büeler  von  Büel  oder  Leonard'sche  Linie. 

Stifter:   Leonard,  geb.  147i),  7  des  Rats,  Siebner 

des  Xidwässerviertels,  Landvogt  zu  Lauis  1548,  Ritter  de- 
goldenen Sporns  etc.,  vernüihlt  mit  L  Anna  im  Hoi't, 
II.  A .  B  a  r  b  a  r  a  (1  ü  } )  f  e  r. 

Severin  Alois  Friedrich  Büeler»  gel).  '21.  Febr.  ISbl», 
Dr.  med.,  prakt.  Ar/t,  Di)zcnl.  Major  der  Sanität,  Stadtrat  in 
Bern,  Sohn  de-,  f  Joseph  Alois,  geb.  .dl.  (  »kt.  ISlil»,  y  1'-:^.  Aug. 
1878,  gew.  Fürsprechci-  und  Ivcdaktor,  und  der  7  Katharina 
Pauline  geb.  Boe^bir,  geb.'  b.  Xovbr.  i8'S^,  t  -1-  Lc/br.  IS'.U. 
vermählt  20.  April  I8!);d  mit  Julia  Luise  C^arolinc  Vogel- 
sang,  geb.  IS.  April  iS72.  irjchte!-  de>  Dr.  med.  Eduard  Franz 
V'ogel-Nang  von  Solothurn  und  der  Jcsephinc  geb.  \'ogelsang 
voll  I^>ern. 


Biielcr. 


81 


Kinder:  a)  Alois  Anton  Friedrich,  geb.  8.  Febr.  1894. 

b)  Beatrice  Maria  Cäcilie,  geb.  27.  Dez.  1900. 

f  G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n  :  ■ 

Joseph  Franz  Fridolin  Nazar  Alois,  geb.  1797, 
-j-  1881,  Venn,  mit  Anna  Maria  Schwendbüel  von  Lachen, 
t  1837. 

II.  Linie  Büeler  im  Feld  oder  Balthasar'sche  Linie, 

S  t  i  f t e  r :  Balthasar,  des  Rats,  Land vogt  i m  Tluirgan  1580, 
zu  Lnggarus  1588,  vermählt  mit  Magdalena  Bett  schart. 

Joseph  Ferdinand  Anton  Büeler,  geb.  29.  Oktbr. 
1858,  Dr.  jur.,  Ivantonsrat,  National  rat,  01)erstieiitnaut  der  In- 
fanterie in  Schwyz,  Sohn  des  -j*  Joseph  Anton  Georg,  geb. 
22.  April  1824,  y  4.  Juni  1891,  gew.  Kaiitons-Landammann 
und  Nationahat,  und  der  y  ^d.  Anna  Caroline  geb.  ]^.larty,  geb. 
14.  Juni  1827,  7  7,  Juni  1887,  verni.  I.  1884  mit  f  H  e  n  r  i  e  1 1  e 
Müller,  geb.  18()(),  7  1888,  Tochter  des  Dr.  med.  Franz 
^Müller  von  Altclorf  und  der  Plenriette  geb.  Nager,  II.  1895  mit 
Agathe  Maria  Albert  ine  Auf  der  Maur,  geb.  K).  Oktl)r. 
18{)8,  Tochter  des  Landammann  und  Ständerat  Naver  Auf  der 
jSlaur  von  Brunnen  und  der  Albertine  geb.  Ivuster. 

Kinder:  a)  All)ertine,   geb.  .^0.  Januar  1897. 

b)  johann    Georg    Xaver    Anton,  geboren 
i:-5.  November  1900. 

c)  Maria  Luise  Joseph  a,  geb.  25.  April  1902. 

Geschwister: 

1 .  Anna  M  a  r  i  a  C  a  r  o  1  i  n  a  Eli  s  a ,  geb.  2'S.  November  1 85 1 , 
Witwe  des  Dr.  med.  Andreas  Müller,  ^  188'>,  in  Altdorf. 

2.  Magdalena  Karolina,  geb.  19.  Oktbr.  18.5:},  Witwe  de-, 
gew.  Landcssäckelmcisters  J().-,eph  Maria  Schnür  ige  r,  in 
Schwy/. 

\'  a  t  e  r  s  Geschwister: 

1.  ^Marianus  Ferdinand,  geb.  19.  Oktbr.  18:^0,  Alt-Bezirk.^- 
annnann  in  Lachen. 

G 


82  Büeler. 

2.  Maria  nub  Xazar,  ^^el).  2.  Januar  1833,  Hauptmann,  Kauf- 
mann in  Lachen,  vermählt  2{).  Mai  1862  mit  Johanna 
Kastell,  von  SchAvyz,  geb.  9.  Juni  1834. 

Kinder:  a)  Ferdinand  Marianus,  geb.  29,  April  1805, 
Kaufmann  in  Lachen. 

b)  Anton  Joseph  ^Lartin,  geb.  11.  November 
186ß,  Gutsbesitzer  in  Amerika. 

c)  Marian  US  Jak ol),  geb.  24.  November  18ß7, 
Gutsbesitzer  in  Amerika. 

d)  Walter  Anton,  geb.  IG.  Oktober  18G9, 
Kaufmann  in  Lachen. 

e)  Johanna  Aloysia,  geb.  11.  Mai  1863,  ver- 
mählt mit  H.  Alois  Krieg,  Kaufmann  in 
Lachen. 

f)  Luise,  gel).  1872  in  Lachen. 

3.  Anna  Maria  Josepha  Bernarda,  geb.  20.  August  1829, 
Witwe  des  -J*  Ständerat  und  Bezirksammann  der  March 
Benedikt  Diiggel in.  - 

f  Gros  seitern:  " 

^larianus  Adel  rieh,  geb.  1787,  f  1838,  vermählt  mit 
Maria  Josepha  Diiggel  in,  geb.  1791,  f  1849. 

P.  S.  Die  Balthasarische  Linie  besitzt  auch  das  Bürgerrecht 
in  Lachen.  Es  leben  ausserdem  noch  Büeler  in  Steinen,  in 
der  ^larch  und  im  Muotatal,  deien  Zusammenhang  mit  obigen 
Linien  nicht  nachweisbar  ist,  wie  auch  über  den  Personen- 
bestand  event.   anderer  Linien  z.  Zt.  keine  Angaben  vorbegen. 


\ 


Bürkli.  —  Bulliiiger.  —  de  Buman. 


83 


Ratsgeschlecht  des -Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  1490. 
Grosser  Rat  1513. 
-     »Kleiner  Rat  1515.  . 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  (30.) 


HitlHiiger. 

Grossratsfaniilie   des  Freistaats  J:^ü  rieh. 
Bürgerrecht  1534, 
Grosser  Rat  1575. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite 


de  I^iiinaii. 

Familie  du  Couseil  Souverain  de  la  Republi(iue  de  Fi  ibourg. 
^Bourgeoisie  14()1. 
Grand  Conseil  1572. 
.       '  Petit  Conseil  1582. 

■       '  Catholique. 
;  ^;      ■       .  (Voir  tome  Jor  pagc  G2.)  . 


84 


Buxtorf.  —  de  Caridolle. 


ßiixtorf. 

Ratsgeschlccht  des  Freistaats  Basel. 
Burgerrecht  1590. 
Grosser  Rat  .... 
Kleiner  Rat  l(w2. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  GG.) 


de  Caiidoiie. 

-  Familie  du  Petit  Coiiseil  de  la  Republique  de  Geneve. 
Bourgeoisie  1555. 
Conseil  des  CC  1595. 
Petit  Conseil  1777. 
Protestante. 

Historique. 

I.  Avant  l'admissi(^n  ä  la  b  o  u  r  g  eo  i  s  i  e.  Familie  noble 
de  Marseille,  coniirinoe  cominc  teile  par  le  r*>i  Rene  par  Icttres 
du  1.-)  mars  14;)7,  Le  premier  du  nom  est  Pon^  Can<i(>le, 
Sgr.  de  l'eynier  en  l''i  o\  ence,  vivant  en  1081.  Autres  fornies 
du  nom  ä  cette  cpotjue  :  Candola,  Caldora,  pour  la  brauche 
etablie  ä  Xaide.i  lors  de  la  con(piete  de  ce  royauTne  par  (.'harles 
d'Aujou,  Candoie. 

Proprietes:  baronie  des  Deux  Signes,  seigiieuries  d*Au- 
bagne,  Coulogne,  Julha^^,  Oriol,  Mimet,  Peniies,  Pourrietes, 
Puiloubier,  Venet. 


de  Caiidolle. 


85 


P  e  V  s  o  11  nage  s  m  a  r  q  ii  a  o  t  s :  Raymond  C a  n  d  o  1  e ,  vijruier 
en  1248  et  plii.sieiir.s  consiils  de  ^Marseille  jusqu'ä  Taholition  de 
cette  chart^^e  par  Louis  XIV  eii  L:\  brauche  iiapolitaine, 

eteinte  en  J550  ei  souvent  citce  par  les  historiens  du  royauine 
de  Xaples  et  des  Deiix-Siciles  a  fourni  bon  nonibre  d'honimes 
erninents.  Le  plus  connu  est  le  connetable  Giaconio  Caldera, 
vivant  en  1424.  La  filiatiou  iniuterrom})ue  comnience  a  Bertrand 
Candole,  vivant  en  1270  et  1294,  t  P^^^  avant  1299. 

II.  Depuis  Ladniission  a  la  bourgeoisie.  Le  preniier 
bourgeois  fut  Bernardin  de  Candole,  f  1585  a  Go  ans. 

Armes:  Ecartele  d'or  et  d'azur.  Ciniicr:  un  lion  issant, 
portant  une  l)annierc  aux  nietnes  armes.  Supports.  Deux  lions 
contournes  soutenant  chacun  un  etendard  oii  guidon  aux  dites 
armes.    Devise:    Aide  Dien  au  bon  chevalier! 

Proprietes:  seigneurie  de  S^.  Vincent  domaines,  de  Sainte- 
Seyne  (Boiirgogne)  et  de  Champagne  pres  Yverdou. 
Bourgeoisie  d'Yverdon  (1()19^. 

Personnagcs  marquants:  Pyramus,  15ß()-in2ß,  colonel 
en  France,  puis  editeur  de  nombreux  ouvrages  historiques  et 
scientihques  imprimes  par  la  Societe  caldorienne  qu'il  avait 
fondee  a  Geneve,  Lyon,  et  Yverdon ;  Augustin,  ITHG — 1820, 
premier  syndic;  Jean  Augustin  Pyramus,  1751) — 1817,  fon- 
dateur  de  la  Cai>se  d'Epargne;  AugUbtin  Pyramus,  1778 
a  1841,    botaniste,   associe  etranger  de  IMnstitut  de  France. 

III.  E  p  o  q  u  e  a  c  t  u  c  1 1  e.  Proprietes  :  domaines  du  Vallon 
(Chene-Bougerie>),  du  Mailly  (Versoix)  et  d'Evordes  iBardonnex) 
maisons  a  la  cour  Saint-Pierre  et  a  la  rue  ^NLissot. 

Person  nage  mar(|uaiU:  Alphon.se  Louis  Pierre 
Pyramus,  1803  — 189:-^,  botaniste,  associe  etranger  de  I'Institut 
de  France. 

Etat  nominatif. 

Anne  Casimir  Pyramus  de  Candolle  (Iiis  (rAl})honse 
Louis  Pierre  l'vranuis,  nc  a  l'aris,  27  octobre  180(),  -J-  a  (Veneve, 
4  avril  189.!3,  et  de  Jeanne  Victoire  Laui  e  Kunkler,  nee  a  Gchcve, 
17  Mjj.tcrnbre  1 S 1  L  7  a  (icuevc,  (>  avril  1887;,  uc  ä  Geneve, 
20  icvrier  18.'>(>,  botaniste,  Dr.  es  sciences  h(nioris  causa,  marie 


86 


de  Candolle. 


a  Geneve,  27  aoüt  l8Go,  avec  Anna  Mathilde  Marc  et,  uec 
a  Geneve,  14  fevrier  184(),  fille  de  Fran(;ois,  profcsseur,  con- 
seiller  d'etat,  et  d'Aimee  Anielie  Boiithillier  de  Beaumout 
(Geneve,  nie  Massot,  11,  et  Le  Mailly). 

Enfants:  a)  Charles  Raymond  Pyramus,  ne  ä  Walton 
on  Thames  (Surrey),  24  aoüt  18G4,  ingenieur 
civil,  sujet  an^lais  (Angleterre). 

b)  F 1  o  r  e  n  c  e  P  a  u  1  i  n  e  L  ii  c  i  e  n  n  e ,  nee  ä  Walti^n , 
21  decenibre  18()5,  raariee  ä  Genthod,  IG  aoüt 
1889  a  Theodore  Lull  in  (Geneve,  rue  Bcau- 
regard,  6,  et  Cologny). 

c)  Richard  Emile  August  in,  ne  ä  Walton, 
8  decembre  18()8,  marie  ä  Geneve,  2()  juin 
1895,  a\ec  Louise  Frossard  de  Saugy,  uee 
a  Perroy,  13  juin  1875,  tille  de  Jean  Edouard, 
ingenieur,  et  de  Pauline  Natalie  de  Rotenhan 
(Geneve,  houlevard  des  Tranchees  2). 

E  n  f  a  n  t  s  :   aa)  R  a  y  ni  o  n  d  e  Natalie,  nee  a 
Chene-Bougeries,   o  mai  1901. 
bb)  Franc;: ois    Pyramus,    ne  a 

Plai-npalais,-  21  fevrier  190.'). 
cc\  Roger    Alphon  se,     ne  a 
Plaiupalais,   4  mars  1905. 

d)  Reyne  ^Llrguerite,  nee  a  Clapham,  29  mav> 
1876,  mariee  a  Satigny,  4  juin  1898,  a  Henri 
Neck  er  (Satigny). 

F  r  e  r  e : 

Henri  Franyols  Lucien,  ne  ä  Gen.eve,  24  avril  18.-)8, 
depute  au  Grand  Conseil,  marie  a  Geneve,  9  mai  18G7,  avec 
Anne  ^h\rguerite  Diodati,  ii«''e  ä  Geneve,  11  mars  18ir>, 
tille  de  ^larie  Salomou  Theodore  et  de  Jeanne  ICinilie  Rigaud 
(Geneve,  cour  St-  l'ierre,  1,  et  Evorde^i. 

E  n  f  a  n  t  .-^ :  ai  E  m  m  a  L o  u  i  >  c  G  e  n  c  v  i  e  v  e ,  nee  ä  Geneve, 
12  mars  18()8,  mariee  a  Troinex,  27  mai  1891 
ä  Guillaume  Aloys  Pictet,  avocat,  maire  de 
Troinex  (Geneve,  rue  tle  rHr>tel  de  \'ille,  8, 
et  Troinex). 


de  Candolle.  —  de  Cliambrier.  —  Christ. 


87 


b)  Anna  Caroline  Jeanne,  nec  a  Geneve, 
6  niars  1870,  mariee  a  Geneve,  17  janvicr 
1894,  ä  Jean  B  e  r  n  a  r  d  G  u  i  1 1  a  u  m  e  d  e 
Muralt,  avocat,  depute  au  Grand  Conseil 
vaudois,  major  d'artillerie  (Montreux). 

Ch. 


de  €'hambrier. 

Familie  du  Conseil  d'Etat  de  la  Principaute  de  Neuchat el. 
Conseil  d'Etat  15o2. 
Protesiante. 

^  (Voir  tcnie  I^^r  page  70.) 


Christ. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Basel. 
Burgerrecht  1()22. 
Grosser  Rat  17.')1. 
Kleiner  Rat  1788. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  74.) 


88 


Corragioni  d'Orelli. 


Corrag^ioiii  d'Orelli. 

Optimatenfamilie  in  den  en n et r)ir<;i sehen  V^ogteien. 
Landrecht  im  Tessiu   XII.  Jahrh. 
Capitcinat  von  Locarno  desgl. 
Burgerrecht  von  Liizern  1()()9. 
Grosser  Rat  in  Lu?ern  XVIII.  Jahrh. 
Katholisch. 

Geschichtliches. 

Die  Familie,  wappengcnössig  mit  dem  Geschlechtc  der  Orelli, 
welches  schon  im  l'i.  Jahrhundert  neben  den  r^Iuralt  und  Magoria 
das  Capitanat  von  Locarno  innehatte,  wird,  obgleich  der  ver- 
wandtschaftliche Zusammenhang  urkundlich  bis  jetzt  nicht  nach- 
gewiesen ist,  als  ein  Zweig  dieses  Geschlechtes  betrachtet.  (Siehe 
Leu,  Suppl.  zum  helv.  eidgen.  Lexikon,  Bolletino  della  Svizzera 
Italiana  1889  etc.  etc.)  Der  Beiname  Corragioni  (Corragione, 
Coraggioni)  erklärt  sich  dadurch,  dass  bei  weitverzweigten  ital. 
Geschlechtern  die  einzelnen  gleichnamigen  S[)rossen  durch  solche 
Beinamen  unterschieden  wurden,  Avelche  dann  erldich  auf  die 
Nachkommen  des  ersten  Trägers  übergingen. 

Die  Vorfahren  des  Luzerner  Geschlechtes  bewohnten  das 
«Casa  Vecchia»  genannte  feste  Haus  in  Broglio  im  Laviz/ara- 
Tale  in  der  Landvi^gtei  ]\[ainthal,  wo  die  Familie  ausgedehnten 
Grundbesitz  hatte,  und  wo  im  Jahre  1(U()  Johannes  Jacobus  (b'e 
jetzt  noch  bestehende  Kaplanei  St.  Caroli,  ein  Familienbenctiziat, 
das  auf  die  luzernischen  Nachkommen  übcrgmg,  gestiftet  hat. 
Dessen  Sohn,  der  «edell  und  vest»  Franciscus  Corragione  de 
Orelli  war  I()d2  Statthaltei-  der  cidgen()S^i>cUen  l.andvogtci 
Mainthal  und  wunle  am  '2\.  Juni  l()l)9  mit  semen  vier  Söhnen 
Burger  zu  Luzern.  Zwei  seiner  Söhne  Carl  Rudolf,  •[  ITh), 
und  Carl  Magnus,  1718,  schlugen  ihren  W'ohnsitz  in  Lu/ern 
auf.  Die  Nachkommenschaft  des  letzteren  erlosch  .schon  vor 
Ende  des  18.  Jahrhunderts.  Die  Sfihne  Carl  Rudolfs  waren 
Fronz,  geb.  lf)87,  vermählt  mit  Maigareta  Pometta,  und  Carl 
Rudolf,  geb.  U)98,  Stanrnivatcr  der  jüngeren  Linie;  die  Söhne 
des  letzteren   Carl  Rudolf,  geb.  1729,   verm.   mit   Maria  .Anna 


Corragioni  d'OrcUi. 


89 


Balthasar,  ^Jit^lied  des  Grossen  Rates  und  t  17()V)  als  I.and- 
vogt  zu  Sargans,  und  Franz  Xaver,  geb.  17;^7,  ebenfalls  ^lit- 
glied  des  GrObsen  Rates. 

Von  Franzens  Enkeln  war  Jost  Joseph  Aloys,  gelj.  1754, 
vermählt  mit  Josepha  PfyfTer  von  Altishofcn,  Mitglied  des 
Grossen  Rates,  Stammvater  der  1896  mit  dem  Direktor  der 
Bank  zu  Luzern  Leodegar  Corragioni  v.  Orelli  im  Mannesstamme 
erloschenen  älteren  Linie.  Von  Leodegar  Joseph,  geb.  17r)8, 
vermählt  mit  ^laria  Schmid,  und  wiedervermählt  mit  Elisabeth 
Schnyder  v.  Wartensee,  Mitglied  des  Grossen  Rates  und  später 
des  Kleinen  Rates,  stammt  die  heute  noch  blühende  Linie. 

Wappen:  Schrägrechts  rot  und  weiss  geteilt  mit  schreiten- 
den goldgekrönten  Löwen  in  gewechselten  Farben.  (Toldenes 
Schildhaupt  mit  goldgekröntem  schwarzem  Adler,  Kleinod 
wachsender  roter  goldgekrönter  Löwe. 

Personenbestand. 

Emanuel  Leodegar  Corragioni  d'Orelli  (Enkel  des 
obgenannten  Leodegar  Joseph  und  Sohn  des  am  G.  Juni  18n4 
verstorbenen  Emanuel,  Mitglied  des  Grossen  Rates,  und  der 
am  2.  Juni  18G8  verstorbenen  Josepha  geb.  Meyer  von  Schauen- 
see.  und  wiederverm.  Grähn  Karl  Crivelli),  geboren  auf  Schloss 
Schauensee  bei  Luzern,  14.  ^Slai  18.-34,  gewesener  Major  in  eid- 
genössischen Diensten,  Geheimer  Kämmerer  Sr.  Heiligkeit  des 
Papstes,  vermählt  zu  Bern,  8.  September  18f)0,  mit  Hilda 
E  r  d  m  u th  e  v.  M  ii  l  i  n  e u  (Tochter  des  verstorbenen-  Kgl.  Preuss. 
Kammerherrn  Graten  Berchtold  von  2^Iüliiien  und  der  ver- 
storbenen Maria  geb.  Grälin  Gurowska),  geb.  Berlin,  24.  Juni 
1842,  gest.  Luzern,  7.  November  186().  (Luzern.) 

Kinder:  a)  Emmanuel  Berchtold  Maria,  geb.  1().  Juni 
18lU,  Luzern,  Dr.  utr.  jur.,  Priester  seit  18*.)8. 
Hausprälat  Sr.  Heiligkeit,  Seelsorger  der  Päi)st- 
lichen  Schweizergarde  (Vatican,  Rom). 

b)  Carl  Friedrich  .\Liria,  geb.  10.  Juni  18i)2, 
Luzern,  Dr.  utr.  jur.,  Schweiz.  Legationsrat  a.  D., 
mit  Genehmigung  des  Schweiz.  Bundesrates  seit 
1895  in  Kgl.  Siames.  Diensten,  Kgl.  Siames. 


Corragioüi  d'Orclli.  —  Corrodi. 


Legationsrat  und  politischer  Berater  der  Kgl. 
Siam.  Regierung  in  Paris.  (Paris,) 

c)  INIaria  Mathilde,  geb.  14.  April  18G5,  Hyeres 
(Siidfrankreich),  verni.  zu  Luzern  ß.  Juni  1891 
mit  Fabrizio  I\I  a  r  c  h  e  s  e  G a  v  o  1 1  i  V  e  r  o  s  p  i , 
römischem  Patrizier,  Dr.  jur.,  derz.  Ivgl.  Ital. 
Generalkonsul  für  Palästina.  (Jerusalem.) 


Corrodi. 

Grossratsfamilie  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  1027. 
Grosser  Rat  1767. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  78.) 


de  Coiilon. 


91 


de  Couloii, 

Familie  du  Conseil  d'Etat  de   la  Principautc  de  Neuchat el. 
Nationalite  neuchateloi^e  1767. 
CoDseil  d'Etat  1857. 
Protestante. 

Historique. 

Familie  origiiiaire  de  Cornus  en  Rouerc^ue.  Paul  (1781 
a  1820),  l'ancetre  commun  des  deux  branches  ci-dessous,  quitte 
la  France  pour  cau^e  de  religion  en  1754  et  s'etablit  a  Xeu- 
chatel;  associe  de  la  maison  Pourtales  en  IKu  et  marie  la 
meine  annee  a  Anne  Viala.  Son  Iiis,  Paul  Louis  Auguste, 
banquier  a  Paris,  fondateur  puis  directeur  de  la  Caisse  d'PZpargne 
de  Neuchatel,  Conseiller  d'Ktat  en  Service  extraordinaire,  fon- 
dateur du  musee  d'Histoire  naturelle.  Louis  nls  du  prccedent 
a  ete  l'organisateur  et  le  Directeur  des  musees  de  la  ville. 

Armes:  (concedees  par  Frederic  Guillaume  IV,  diplome  du 
17  juillet  1847)  d'or,  a  deux  fasces  de  gueules,  au  chef  d'azur 
Charge  d'un  Saint -Esprit  d'argent.  Cimier:  un  demi  vol  de 
Sable,  mouvant  d'une  couronne  d'or. 

Etat  nominatif. 

Ire  Branche  de  Paul  Louis  Auguste. 

Autcur:  t  T*aul  Louis  Auguste  (1777 — 1855;,  marie 
IHOI  a. Julie  de  Meuron. 

E  n  f  a  n  t  s  : 

1.  t  Eoui^,  inspecteiir  forestier,  naturaliste,  ne  ä  Xeuctiätel 
2  juillet  1804  t  ^  Xcüchatei  Li  juiu  1894  ;  marie  a  Neu- 
chatel 15  levrier  1830  ä  7  Cecile  tl  e  Montmollin  n.'C  ä 
Xeuchatel  18  octobre  18(>5  t  a  Neuchatel  Ib  janvier  1880. 

Filb:    Paul   de   Coulon,    pasteur  a    Fleurier  puis 
a  Corcelles   s/J'eseux,  ne  ä  Neuchatel  31  mai 


92 


de  Coulon. 


I880,    marie    a   Xeuchatel,    4    niai    1858  a 
■    ■[•  Julie  vSop hie  de  Coulon  ttille  d'Au^ustei, 
nee  ä  Neuchatel,  8  iuillet  I800,      ä  Corcelles 
s/Peseux,  1er  mars  1887.  (Xeuchatel.) 

2.  f  Auguste,  industviel,    ne  ä   Xeuchatel   29  juillet  1807. 
a    Xeuchatel    .->0    octobre    1858,     marie    a  Cortaillod 
25  septembre  18.->2  a  -J*  Louise  Fran(;oi^e  01ynij)e  Du 
Pasquier,   nee  a  Xeuchatel  ol  uiars  1814,    f  ä  Xeuchatel 
2  acut  1878. 

Fils:  y  Leopold  Alfred  Auguste,   banquier  ä 
Londres,  ue  a  Xeuchatel,  20  aoüt  18o(),  t  a 
Bevaix,   4  octobre  1807,   marie  a  Xeuchatel, 
7  septembre   18(>0,    a  Leoni  e   de  Pierre, 
nee  ä  Xeuchatel,   28  octobre  1845.     (Bevaix. ( 
Enfants:  a)  A 1  ice,  nee  ä  Chingford,  Londres, 
10  avrii  1872,  mariee  a  Bevaix, 
27   mai   1802,    a  7  Leon  Du 
.  Pasquier,  Dr.  es-sciences,  j  a 

Xeuchatel,  1er  avril  1897. 

b)  Auguste  Alp  hon  se,-iDgeuieur 
electricien ,  ne  ä  Chingford, 
Loudre^,  5  mai  1878. 

c)  Eugene  Edouard,  negociant, 
ne  a  Chingford,  Londres,  15juii! 
1874.    (San  Francisco.) 

.  ■    .  d)  Lo  ui  s  A  l  fred  ,  ne  a  Chingford, 

Londres,  25  aoüt  1875. 
e)  C  1  a  r  a  M  a  t  h  i  1  d  e  ,  nee  a  Ching- 
furd,  Londres,  1  7  dcceinin  e  1  H7t), 
mariee  ä  l>evaix,  2'.)  mai  1001,  a 
A 1  b  e  r  t  Willi  a  m  d  e  C  o  u  1  o  n  , 
Dr.  med.    (Xeuchatel. ) 
^,        f)  DoraCecile,  nee  a  Cirrngford, 
Londres,   17  juin  1878. 
g)  Agnes  Marie,    nee  a  Bevaix, 
*  8  octobre  1880,  mariee  a  Bevaix, 

27  mai  1 0(  )8,  ä  A  n  d  r  e  \\"  a  vre, 
Dr.  en  droit.  (Xeuchatel.) 


de  Coiilon. 


93 


h)  Ada    Laura,    nee    ä  ßevaix, 
4  niai  1884. 

i)  E  vel  i  ne  O  1  ym  p  e ,  nee  a  Bevaix, 
11  septembre  1885. 

j)  Ernest  Sidnev,   ne  a  Bevaix, 
24  mais  1889.  ' 
8.  "J*  Frederic,  Dr.  med.,  ne  a  Neuchatel,  1.']  avril  180(3,  t  a 
]\Ienton,   oO  octobre  1874,    marie  a  Xeiichatel,    lo  octobre 
1836,   a       Sophie   DuCrot,    nee    au  Locle,   28  jauvier 
1816,  f  a  !Menton,  17  octobre  1875. 

Fille:  Louise  Albana  Augusta,  nee  a  Albano 
(Etats  Pontiticaux),  18  juin  1845,  mariee  a 
^Montreux,  1^'^^  octobre  18(>8,  ä  Samuel  baron 
de  Pury.  (Ciarens.) 

4.  Anne  Louise,  nee  a  Neuchatel,  14  septembre  1817,  mariee 
ä  Neuchatel,  7  mai  1888,  ä  -J*  Alfred  Jacques  Henri 
Berthoud,  7  a  Neuchatel,  11  juillct  1887.  (Neuchatel.) 

Ile  Branche  de  Paul  Etieiine. 

Auteur:  -f  Paul  Etiennc,  fils  de  Paul,  banquier  ä  Paris 
(1779 — 1887),  marie  1814  a  Sophie  de  :NLirval. 

En  fa n  t  s  : 

1.  7  Paul  Alphonse,  maitre  boui'i^eoi-,  lieutenant  civil,  pre- 
sident  du  tribunal,  ne  a  Neuchatel,  25  aoüt  1815,  7  a  Neu- 
chatel, 21  novem[)re  1884,  marie  ä  Neuchatel,  7  inai  1846, 
ä  Julie  Caroline  Dul*asquier,  i^ce  a  Fleurier,  8  sep- 
tembre 1827.  (Neuchatel.) 

Fils:  a)  Georges  Albert  de  Coulon,  aj^nonome,  ne 
a  Neuchatel,  ."JO  decembic  1^50,  marir  a  Neu- 
chatel ,  8  juiu  1  H(S(  I,  a  I  c  a  n  n  e  Pv  o  s  e  c  i  1  c 
d  u  K o  i  s  (1  e  I.)  u  n  i  1  a c ,  in-e  a  Xeuchatei, 
8  novenibre  1857.  tXeuchatel.i 

E n fallt s:  aa)  Edmoiul  Crustavc,  ne  a  Neu- 
chatel, 1.')  aviil  1882. 
l)b)  Le  o  A  1    h    n  >  e ,  ne  aNcuchalel, 
8  juin  1884. 


de  Coiilon. 


.  cc)  Odette  Ida,  nee  a  Neuchatel, 

V'y  aoüt  188G. 
dd)  Blanche    Elisabeth,    nee  a 

Neuchatel,  4  fevrier  1889. 
ee)  James  Andre,  ne  a  Neuchatel, 
10  avril  1890. 
b)  Maurice  Etienue,  banquier  a  Londrcs,  ne 
a  Neuchatel,  5  de-cenibre  1852,  marie  ä  Neu- 
chatel, 12  juillet  1881,  a  -J-  Emilie  Augusta 
Boy  de  la  Tour,    nee    a  ]\Iotiers-Travers, 

3  juillet  1858,  t  a  Neuchatel,  11  avril  1902. 
(Neuchatel.) 

Enfants:  aa)  Rene  Maurice,   ne  a  Futney, 
Londres,  16  mai  1883. 
bb)  Genevieve  Elisa,   nee  ä  La 
Gorgue(nord),  18septembrel884. 
cc)  E  d  m  e  e  P  a  u  1  e ,  nee  a  Neuchatel . 
30  mars  1890. 

-j-  Henri  Louis,  inspecteur  forestier,  ne  a  Neuchatel,  13  mai 
1822,  f  a  Cortaillod,  15  avril  1899,  marie  ä  Neuchatel, 
ler  avril  1851 ,  ä  t  A  d  e  1  i  n  e  0 1  v  m  p  e  A  u  g u  s  t  i  n  e  D  u  - 
Pasquier,  nee  a  Cortaillod,  (>  mai  1831,  "J*  a  Neuchatel, 
28  avril  1882. 

Enfants:  a)  Adeline  Cecile,  nee  ä  Neuchatel,  11  de- 
cembre  1852,  mariee  a  Neuchatel,  15  avril 
1 874 ,  a  E  d  o  u  a  r  d  E  r  n  e  s  t  B  e  r  t  h  o  u  d ,  in- 
dustriel.  (Cortaillod.) 

b)  !^Laximilien    l'aul,    Ingenieur   civil,     ne  a 
Neuchatel,  14  mars  1854,  marie  ä  Neuchatel, 

4  janvier  1899,  a  Lina  Anne  Mary  de 
Co  u  Ion.  (Berne.) 

Enfants:  aa)  jean  Maxiinilien  Paul,  nc  ä 
Neuchatel,  21  dt-cembre  189i). 
^  bb)  Eranyois     Gilbert  ^laxi- 
milien,    ne   a   Berne,    19  jii  : 
1902. 

c)  Henry  Erederic,  industiiel,  ne  a  Neuchatel, 
8  juin  1855,  marie  ä  Neuchatel,  23  mai  188K 


de  ('-oulon. 


95 


a  Je  an  Tie   Louise  Adel  ine   de  Perrot, 
nee  a  Xeiichatel,  4  novembre  18()().  iCortaillod.j 
E  n  f a n  t  s :  aa)  M  a  r  c  e  l  H  e  n  r  v ,  ne  ä  Cortaillod, 
23  niars  1882/ 
bb)  Marthe  Esther,    ne   ä  Cor- 
taillod, 5  octobre  1885. 
cc)  Cecile  Ida,  nee  a  Cortaillod, 
ler  mai  1891. 
d)  Charles    Alphonse,    lieiitenaut-colonel  de 
cavalerie,  ne  ä  Xeuchatel,  5  mars  1859,  marie 
ä  Neuchätel,    IG  mai    1887,    ä  Alice  Marie 
de  Pury,    nee  a  Neuchätel,   24   mars  18G7. 
(Cortaillod.) 

Enfants:  aa)  Eric  Charles,  ne  ä  Xeuchatel, 
2  mai  1888. 
bb)  Adel  in  c   2vlarie  Henriette, 
-  -  nee  ä  Xeuchatel,    14  novembre 

1889. 

cc)  Yvonne  Alice,    nee   ä  X'^eu- 

chatel,  2  mars  1891. 
dd)  Axel  Bernard  Robert,  ne  a 

Cerlier,  lo  mar^  1893. 
ee)  D  e  n  i  s  e  J  e  a  n  n  e  ^I  a  r  g  u  e  r  i  t  e  , 
.  '  nee  ä  Cerlier,  27  mai  189o. 

-  ft")  Jacques    Georges  Charles, 

ne  a  X^eucbatel,  lo  juin  1898. 
gg»  Li^e  Alice,   nee  ä  Cortaillod, 

17  octobre  1 90."). 
hh)  Edouard  Charles  Fred,  ne 
ä  Cortaillod,  28  .-eptembre  1904. 
All>ert,    banquier   a    Londrcs,    Dirccteur    de    la  Cai^se 
d'Epargne  de  X'euchatel,  ne  ä  Xeuchatel,  Ki  mai  1824,  t  a 
Xeuchatel,    17  fcvrier  lS!)o,    iiuirie  a  Xcachatel,    20  (H:tobre 
1<S52,  a  Sophie  Eouise  Marie  de  Stürier,  nee  a  Xeu- 
chatel, 20  avril  1831.  «Xeuchatel.) 

E  n  f a n  t  s :  a)  S  o p  h  i  e  Louise  G  a  b  r  i  e  1 1  e ,  nee  ä  Londre.-^AV, 
11  aoüt  1853,  mariee  ä  Xeuchatel,  11  octobre 
1888,  a  L<;uis  Frederic  de  Boss  et. 
(Coloml)ier.) 


96 


de  Coiiloii. 


b)  Paul  Alfred  Er n est,  ingeiiieiir  forestier, 
major  d'artillcrie,  ue  ä  Xeiicliatel,  4  septenibre 
1857,  marie  ä  Berne,  2o  fevrier  1887,  a  Cecile 
Sophie  Xatalie  Brunner,  iiee  a  Berne, 
15  mars  1867.  •(Bucarest.) 

Enfants:  aa)  Paul  Etieune,  ne  a  Xeuchatel, 
22  noveniber  1887. 
bb)  Ellen  Jeaune  Marie,    nee  a 

Neuehatel,  17  janvier  1889. 
cc)  Pierre  Eugene,  nee  a  X'eu- 
chätel,  21  juin  1890. 

c)  Esther  ^lathilde,  nee  a  Xeuchatel,  20  sep- 
tembre  1858,  mariee  ä  Xeuchatel,  l^^' iuin  188  ^ , 
a  Johann  Daniel  Georg  Jonquiere,  Dr. 
med.  (Berne.) 

d)  Marie  Isabel le,  nee  a  Xeuchatel,  2  fevrier 
1866,  mariee  ä  Xeuchatel,  25  janvier  1895, 
ä  Henri  Pierre  de  Meuron,  Dr.  es-sciences. 
(Xeuchatel.) 

e)  Lina  Anne  Mary,  nee  ä  Chin^ford,  Londres, 
25  mars  18()8,  mariee  ä  Xeuchatel,  4  janvier 
1899,  a  a X i  m i  1  i e n  Paul  de  C o  u  1  o n . 
(Berne.) 

f)  Albert  William,  Dr.  med.,  ne  a  Chingford, 
Londres,  1er  novembre  1869,  marie  a  X'^eu- 
chätel,  29  mai  1901,  a  Clara  ^Lathilde  de 
C  o  u  I  o  n .    (Xe uch at el , ) 

E  n  f  a  n  t  s :  aa)  (  t  ii  i  1 1  a  u  m  e   A     e  r  t  Alfred, 
ne  ä  Bevaix,  22  aoüt  1902. 
bb)  G  e  r  m  a  i  n  e  C 1  a  u  d  i  n  e ,   nöe  a 
Xeuchatel,   21    novembre  P.M)4. 

g)  Sophie  Susanne,  nee  ä  Xeuchatel,  28  juin 
1872,  mariee  a  Xeuchatel,  12  juin  \S\y.\  :\ 
Robert  Paul  dePury,  bauquier.  ( Neuehatel.) 

h)  Rodolphe,  ingenieur  electricien,  ne  ä  Xeu- 
chatel, 15  avril  1874,  marie  a  X'^euchatel, 
23   septembre   1902,    a   jeaune  (labrielle 

,  de  Pury,  nee  a  Xeuchatel,  2  avril  1879. 
(Lyon.) 


de  Coulon.  —  de  Courten.  97 

E n  fallt s:  aa)  A  Iber  t,  ne  a  Cornaux,  lOjuillet 
1903. 

bb)  A  n  t  o  i  11  e  1 1  e  A 1  i  c  e ,  nee  a  Lyon, 
24  mars  1905. 


de  Courteii. 

Familie  de  Chefs  d'Etat  de  la  Republiqiie  du  Valais. 
National ite  valaisanne  avant  1331. 
Grandchätelain  de  Sierre  au  XVe  siede. 
Grandbaillif  du  Valais  1()87- 
Catholique. 

Historique. 

La  famille  de  Courten  sc  rattache  ä  un  rameau  de  la  famille 
Curti,  passe  de  la  Lombardie  en  Valais  vers  le  XII«  siecle 
comme  beaucou]>  de  üiniilles  fiiyant  les  gucrres  qui  desolaient 
ritalie  a  cettc  epoque.  Elle  s'etablit  d'abord  au  village  du 
Simplon,  puis  a  Brigue,  et  son  nom  s'ecrivit  d'abord  Curten, 
puis  de  Courten. 

Jusqu'au  XIV^  siccle  eile  ne  se  distingue  pas  des  autres 
familles  lon1barde^  vcnues  coninie  eile  d'ltalie.  Le  premier 
niembre  de  la  faniillc  dont  on  retrouvc  tracc  est  Franc^ois  Curti, 
lonibard,  c[ui  est  noniuie  dans  l'acte  de  fondation  de  la  chartreu.se 
<le  Geronde  (1331)  ä  Sierre-Valais. 

A  la  niort  du  })aillif  Aiitoiiic  Curlcii,  decede  a  Brigue  cn 
1433,  sa  famille  se  partagea  en  deux  lignes:  cellc  de  Brigue 
(pü  s'etcignit  au  XVIe  siccle  et  cellc  de  Sierre  qui  s'est  cou- 
tinuee  jusqu'a  nos  jours. 

■I-a  fdiation  suivie  com  nie  nee  ä  Auto  ine,  })remier  du  nom, 
»iKinc  d'aprcs   la   traditiori   en   137()  a  Jeanne,   hlle  du  baron 

7 


98 


de  Courteii, 


Pierre  de  RaroLjne,  Vidomne  de  la  \'allee  d'Anniviers.  II  eLait 
grand  cliatelaiii  du  dixaiii  de  Sierre,  dignite  dont  ses  descendants 
furent  revetiis  jusqu'aii  18^  sieclc. 

Personnages  r  e m  ar q  iiab  1  e  s :  Aiitoine  3,  Graud 
Chatelain  de  Sierre,  preiul  {)art  ä  la  bataille  de  la  Bicoca  eii 
1521.  Ante  ine  4,  (rrand  Chatelain  et  Gouverneur  de 
St  Maurice  15(30.  Etienue  l^e,  Grand  Chatelain  1580 — 1598. 
Antoine  5,  Grand  Chatelain,  7  1()H8.  Etienne  2,  trans- 
plante  la  famille  a  Sion,  devient  Grand  Chatelain  ä  Siou,  f  1G51. 
Jean  Antoine,  Grandbaillif  ou  Landeshauptmann  (Chef  de  la 
Republique  du  Valais)  1087.  Jean  Etienne,  colonel  d'un 
regiment  suis^e  au  service  de  France,  lieutenaut-general,  ne  en 
165."),  "j*  cn  172o.  Fran^ois,  lieutenant-general,  gouverneur  du 
Vivarais,  fondateur  du  Regiment  Suisse  de  Courten  en  1G89. 
Melchior  Fran^ois,  marechal  de  camp,  ne  en  1G5G,  f  en 
1728.  Eugene,  Grandbaillif  du  canton  du  A'alais,  ne  en  IGGO, 
•J-  en  1729,  il  assista  comn:ie  depute  de  la  Republique  du  Valais 
aux  fetes  donnees  ä  Soleure  en  1715  ä  Toccasion  du  renouvelle- 
ment  de  i'alliance  de  la  France  avec  les  cantons  catholiques. 
Pierre  Anne,  marechal  des  camps  et  armees  du  roi  de  France, 
ne  en  1G89,  f  en  1744,  comte  du  S^  Empire  en  1742  (des- 
ceudance  eteinte).  ]^>Iaurice,  lieutenant-general  des  armees  du 
roi  de  France,  grand'-croix  de  l'ordre  de  St  Louis,  ne  en  1G92, 
t  en  17GG,  corate  du  St  Empire  en  1742  (descendance  eteinte). 
Ignace  Antoine,  lieutenant-generai  des  armees  du  roi  de 
France,  commandenr  de  l'ordre  de  S^  Louis,  ne  en  1720,  en 
1789.  Le  roi  de  France  Louis  X\'  l'a,  en  17G9,  cr«;e  comte, 
titre  transmissible  ä  tonte  sa  descendance  masculine.  (Voir  ci- 
dessous.)  Pierre,  s^eigneur  de  Berlize,  colonel  du  regiment 
de  Courten  avant  la  Revolution,  marechal  de  cairip.  sous  la 
Restauration,  ne  en  1750,  en  1889.  Le  roi  Louis  XVllF 
l'a  cree  comte  en  1819,  titre  tr.üi>missii)le  a  sa  descendance 
masculine  par  cndte  de  primogcniture.  1  A'oir  ci-dessous.)  Je;^i'' 
Louis,  marechal  des  camps  et  armees  du  roi  d'Espagne,  gou- 
verneur de  la  province  de  la  Manche,  ne  en  17GG,  -J*  cn  18o4. 
Antoine  Joachim  iiugcne,  colonel  du  2"  regiment  suisse 
de  la  garde  royale  sous  Louis  XVIH,  puis  marechal  de  camp, 
aide-de-cam}),  du  comte  d'Ariois,  puis  en  1S24,  du  duc  de 
Bordeaux,  ne  en  1771,   f  en  1839.     En  1815  il  a  pris  comme 


de  Coiirten. 


^99 


coloDcl  de  la  Confederation  Siiisse  le  comraaiidement  d'iiiie 
l)ri*;ade.  S"e5t  trouve  au  siege  d'Himingue,  par  l'armee  des 
aliit'^s.  A  couvert  a  la  tele  de  sa  troiipe  la  trancliee  devaut 
cctte  place.  ^Maurice  Joseph,  Grandbai llif  du  canton  du 
Valais,  iie  en  1781,  7  en  1847,  cree  conite  par  le  roi  de  Sar- 
daigne  en  1835,  titre  transmissible  a  ses  descendants  males  par 
ordre  de  priniogeniture  (descendence  voir  ci-dessous).  .Joseph 
Antoine  Raphael,  general  de  brigade  au  Service jdu  St  Siege, 
grand  croix  de  Tordre  de  Pie  IX,  ne  en  1809,.  .f  .en  1904.. 

Services  militaires.  Des  Tan  1Ö22  une  cömpagnie  aü 
Service  de  la  France  etait  commandee  par  Antoine  de  Courten. 
Depuis,  et  notamnient  au  XVII^  siecle,  plusieurs  compagnies 
franches  furent  levees  et  commandees  par  des  CourteD;  En  hu 
en  1081)  un  rcginient  compose  de  4  bataillons  et  de  12  com- 
pagnies de  200  liommes  chacune  fut  leve  en  Valais  et  reyut  le 
nom  de  Courten  qu'il  porta  jusqu'a  la  Revolution  en  1792, 
date  de  son  licenciement.  De  4689  ä  1792  il  a  toiijours  eu 
pour  chefs  des  membres  de  la  famille  de  Courten  que  six 
d'entre  eux  ont  successivement  c<.)mmande. ;  ^  , , - .  .    ,  ,  .^y  , 

Ce  regiment  a  pris  part  aux  campagnes  de  Flandre  et  de 
Belgicjue  en  1091  et  aunees  suivantes  jusqu'a  la-paix  de  Ryr^wick 
en  1697.  -M.  i 

Pendant  la  guerre  de  la  succession  d'Esj>agne,-  le  regiment 
de  Courten  fit  campagne:  dans  les  Pays-bas  de  1701  a  1708', 
dans  le  Languedoc  en  1704,  puis  en  170()  en  Catalogne  et  entin 
de  1708  a  1718  on  Roussillon  et  en  Espagne.'        ^'  ■  - 

Durant  la  guerre  de  succcssion  d'Autrichc  (1741  — 1747),  le 
regiment  assiegeait  Tournai  lorsijue  Tarmee  anglo-hollandaise 
s'approcha  pour  faire  lever  le  siege:  le  II  mai  1745  fut  hvree 
la  bataille  de  Fontenov  a  laqucUe  le  regiment  de  C<^urten  pris 
une  part  des  jdus  brillantes:  il  y  perdit  son  lieutcnant-colonel 
fjui  commandait  le  regiment  et  vingt  ofhciers  tues  ou  blesses. 
275  hommes  resterent  sur  .le  terraiu.  .  t-  ;  .  ,. 

Pendant  la  guerre  de  sept  ans  le  regiment  fit  la  campagne 
de  llanovrc  de  1756  a  1758  et  celle  d'Aliemagne  de  175v)  a 
1762.  Fe  regin\ent  de  Onirten  fut  licencie  a  Valenciennes  le 
10  septembre  17*)2.  Fe  regiment  de.  Courten  se  rattache  au- 
jourd'hui    au    ?H6ii^«  regiment    d'infantcrie    faisant    partie  du 


100 


de  Courten. 


13^0  Corp»  d'arniee  et  actuellement  eu  garnison  au  Puy 
Hte  Loire. 

Trente-qiiatre  ofliciers  du  üom  de  Courten  ont  servi  daus 
ie  regiment  de  ce  nom  en  Frauce  de  1G89  a  1792  et  daus  la 
garde  royale  sous  la  Restauration.  Dix-sept  ont  servi  l'Espagne, 
neuf  le  St  Siege,  six  le  Piemont  et  trois  TAngleterre. 

Le  plus  celebre  d'entre  eux  fut  le  comle  Maurice  de 
Courten  (1692 — 1766)  qui,  a  ses  Services  militaires  joignit 
plusieiirs  niissions  politiques,  notammcnt  en  1745  aupres  du  roi 
de  Prusse  Frederic  II  et  en  1758  aupres  de  Timperatrice 
^Slarie  Therese. 

Colonel  du  regiment  de  son  nom  en  1744,  il  fut  promu 
lieutenant-general  en  1748  et  grand'-croix  de  S*  Louis  en  1759. 
L'empereur   d'Allemagne   Charles   VII   Tavait   cree   comte  du 

Empire  en  1742,  ä  l'occasion  de  son  couronneraent.  En  1765 
le  comte  Maurice  de  Courten  parvmt  a  concilier  un  differend 
qui  s'etait  eleve  entre  le  marquis  d'Entraigues,  ministre  du  roi 
de  Frauce,  ä  Soleure  et  le  senat  de  Berne.  Celui-ci  en  lui  en 
temoigna  sa  satisfaction  par  le  don  d'une  grande  medaille  en 
or  accompagnee  d'une  lettre  d'envoi  des  [)lus  honorables. 

Auservice  du  Piemont :  E  ugene  Philippe  de  Courten, 
ne  ee  1715,  y  en  1802,  fut  nomme  lieutenant-general  des  armees 
du  roi  de  Piemont  en  1785  et  grand'-croix  de  1 'ordre  des 
S,  S*-  ^laurice  et  Lazare  en  1789;  il  a  fait  les  campagnes  de 
1742  et  annees  suivantes  en  Italic,  et  a  commande  en  1792 
sous  le  duc  de  Chablais  daus  le  comte  de  Nice ;  il  termina  sa 
carriere  militaire  comme  gouverneur  de  Coni  et  mourut  a  Turin 
en  1802. 

Au  Service  d'Espagne:  Jean  Antoine  (1780 — 1796), 
fut  nomme  lieutenant-general  en  1791,  servit  a  Tarmee  de 
Roussillon  eu  179^^  et  fut  nomme  capitaine-gcneral  du  royaume 
d'Aragon  en  1795. 

Au  Service  du  S  *  S  i  e  g  e :  J  o  >  e  p  h  E  u  gen  e  R  a  p  h  a  e  I , 
ne  en  18^9,  y  en  1904,  entre  au  service  du  Siege  en  1832, 
devint  successivement  cc>lone]  du  2^  regiment  t-tranger,  puis 
general  de  brigade  en  1860.  II  prit  [)art  en  cette  qualite  a  la 
defeii-e  d'Ancone  (1860)  puis  a  la  bataiile  de  ^ientana  (1867> 
ou   il  commaudait   eu  second  l'armee    pontiücale,    entln   a  la 


de  Courten. 


101 


defense  de  Rorae  (septembre  1870)  oü  il  presidait  le  conseil  de 
defense  de  la  ville.  Conimandciir  de  la  Lecrion  d'honneur  et 
grand'-croix  de  Tordre  de  Gre^i^oire  (18G7),  il  a  re^ii,  a 
Toccasion  de  se5  90  aus,  la  grand'-croix  de  Vordre  de  Pie  IX 
(1891)).  II  est  mort  a  Florence  le  24  octobre  1904.  De  1878 
ä  1901  la  garde  suisse  du  soiiverain  Pontife  Leou  XIII  a  ete 
c(miniandee  par  le  comte  Louis  de  Courten  qui  avait  dejä  servi 
dans  I'armee  pontiticale  de  1855  a  1870  et  pris  part  ä  la 
hataille  de  Meutana  et  ä  la  defense  de  Rome  en  1870. 

En  dehors  de  la  famille  patricienne  dont  l'etat  actuel  suit 
ci-dessous  il  existe  une  branche  issu  d'un  fils  naturel  d'Antoiue 
trois  du  nom  Jean,  marie  en  1545  a  Aegidia  Bregui;  sa  des- 
cendance  existe  encore  a  Ventone  divisee  en  deux  branches, 
dont  l'etat  personncl  n'est  pas  connu. 

Armes:  de  gueules  au  globe  d'or  ceintre  de  sable  et 
croise  d'or. 

Litterat ure:  Famille  de  Courten,  par  Eugene  de  genea- 
logie  de  la  Courten,   Metz  1885. 

Etat  nominatif. 

L'auteur  commun  de  toute  la  lignc  patricienne  existant 
encore  aujourd'hui  est  Antoine  5,  Grand  Chatelain  de  Sierre 
IBIO,  Gouverneur  de  ^lonthey,  16B8,  arriere  petit  Iiis 
d'Antoine  o  (1521).  De  ses  deux  tils  Etienne  2  (IßOo — 1G51) 
et  Elie  (1609 — 16G2)  descendent  les  deux  lignes. 

Ire  Ligne  d'Etienne 

Auteur:  Etienne,  n^."  1003,  mort  1()51,  Grand  Chatelain 
de  Sion,  Gouverneur  de  St.  r*vlauiicc. 

A.  Branche  de  Jean  Fran^ois. 

L'auteur  de  cctte  i)rancbe  est  le  lils  ainc  d'Etienne  (-j*  1051) 
Jean  Fran(;oise,  ne  ll)24,  Grand  Chatelain  de  Sierre  et  (7oa- 
vcriic\!r  de  ^lontliey,  -j-  l()7i):  il  a\ait  une  n()nit)reuse  desccn- 
d  vnce;  mais  aujourd'hui  il  n'existe  ({uc  de  desccndants  de  deux 


102 


de  Courtem 


de  ces  fils,  Jean  Etienne  (1653 — 1723,  coloiiel,  Chevalier  de 
St.  Louis,  et  Jean  Hildebraud  (166G — 1737),  Chevalier  de 
St.  Louis. 

1.  Tige  de  Jean  Etienne  (-{-  1723). 

(Familie  dite  du  Graudbaillif  Maurice,  1781 — 1847,  comtale  en 
primogeniture,  depuis  1835.) 

Maurice  de  Courten,  ne  ä  Sion,  le  14  uovembre  1894,  fils 
de  Frederic,  ue  18ü3,  arriere-petit-fils  du  Grandbaillif  2^Iaurice. 

S  o  e  II  r  s : 

1.  Therese,  nee  ä  Sion,  Ic  26  avril  1890. 

2.  Antoi nette,  nee  a  Sion,  le  1er  avril  1893. 

3.  Leontine,  nee  a  Sion,  le  28  decembre  1896. 

4.  Josephine,  nee  a  Sion,  le  21  juillet  1898. 

5.  Isabelle,  nee  ä  Sion,  26  janvier  1900. 

M  e  r  e : 

Glady  d'Odet,  lille  de  ^Maurice  et  de  Charlotte,  nee  de 
Chaignon,  niariee  le  23  octol)re  1888  a  Maurice  Justin 
Frederic  de  Courten,  ne  le  10  fevrier  1S63,  f  le  22  fevrier 
1901.  (Sion.) 

F  r  e  r  e  s  e  t  s  o  e  u  r  s  d  u  p  e  r  e : 

1.  Eugenie  Josephine,  nee  le  17  niai  185i>,  religieuse  chez 
les  Dames  de  S^  Clotilde  depuis  1886.  (Paris.) 

2.  Marie  Laurette,  nee  le  24  aout  1860. 

'S.  Marie  Therese  Constance,  nee  le  24  janvier  1862, 
religieuse  chez  les  Dames  de  S^  Clotilde  depuis  1887.  (Paris.) 

4.  Jean  Leon,  ne  le  24  avril  1864,  marie  le  15  novembre 
1904  a  Ida  Cabrin. 

5.  Alexis  Pierre,  ne  le  16  noveml)re  1865,  ordonne  pretre 
le  10  septcmbre  1893,  ])rofesseur  de  rhetoricpic  a  i'Ecole 
Fe]ielon  ä  la  Kochel Ic. 

6.  Erasme  Denis,  ne  le  26  septemiire  18()8,  a  epouse  ä 
Monthey,  le  18  fövrier  1897,  Amelic  de  Lavallaz,  tille  de 
Charles  et  de  Leonie  Dufour.  (Monthey.) 


de  Courtea. 


103 


Enfants:  a)  Anne,  nee  le  11  janvier  1898. 

b)  Paul,  ne  le  14  juin  1899. 

c)  Marguerite,  nee  le  o  fevrier  1901. 

7.  Charles  Jean,  ne  le  21  uovembre  1870,  president  du 
tribunal  de  Sion. 

2.  Tige  de  Jean  Hildebrand  1787). 
(Familie  dite  de  Fribourg,  conitale  cn  priniogeniture  depuis  1819.) 

Richard  Marie  Joseph  de  Courten,  ne  a  Lulli,  le 
7  decenibre  18()8,  a  epouse  a  Paris,  le  13  juin  1901,  Gabriel  le 
Marie  de  Fan  ton,  tllle  du  baron  Henri  et  d'Heloi'se  Duraquet 
de  Lorme  de  2^Iontjay.    (Paris  et  Cbateau  de  Lulli  en  F'^ribourg.) 
Enfants:  a)  Raoul  Henri,  ne  a  Paris,  le  23  avril  1902. 

b)  r^Iyriam  Edniee  Leonie,   nee  a  Paris,  le 
31  octobre  1903. 

S  o  e  u  r : 

Blanche  ]Marie  Joseph  ine,  nee  a  ^Montreux,  le  27  uo- 
vembre 1872,  mariee  le  20  avril  1892  ä  F'ran(;ois  Don  in  de 
Rosiere,  licuienant  au  23^'  reginient  d'infanterie,  actuellement 
capitaine  au  60®  d'infaiiterie  a  Besan9on. 

;Me  re :  -  . 

Alix  Antonia  de  Courten,  veuve  de  Claude  JosejUi 
Charles  mariee  de  24  fevrier  18G8,  veuve  le  4  septenibre  1884. 

O  n  c  1  e  et  taute: 
(enfants  du  grand-pcre,  le  comte  F^douardi 

1.  Hector  Flcnry  Joseph,  conitc  de  Courten,  ne  a 
St  Claude  (Jura),  le  24  janvier  1821,  -J*  a  Lons-le-Sauhiier, 
le  24  janvier  1899,  marie  le  10  se{)tenibre  185()  a  ^Slarie 
Suzanne  Clotilde,  tillc  (FAndrc  Jean  ]>aptiste  ^.'hornercau 
de  St  Andre  et  de  Therese  Charlotte  Al!)ine  Chaillet  de 
Grandfontame,  son  epouse.  (Lons-le-Sauluier.) 

Fi  11  es:   a)  ^larie   Jeaime  Josf^phme,    r.ee  le  9  de- 
cembre  18t)0. 
b)  Marie  Charlotte  Jeunne,    nee   le   4  mars 
18G(),    a   epouse   le    12  juin    1890  FUienne 


104 


de  Courteii. 


Labbey  de  Lagen ar die re,  alors  capitaiiie 
au  3^  batailloii  de  chasseurs,  actuellenieDt  chef 
de  bataillon  au  122©  d'Infanterie  a  ^Montpellier. 
2.  Marie  Octavie  Elisabeth  Frans;oise  Josephin  e,  nee 
a  St  Claude,   le  12  septembre"  1822,   a   epouse  a  Lulli,  le 
23  septembre  18G3,  Edouard  Louis  Huet  du  Pavillon. 

B.  Branche  de  Jean  Antoine. 

L'auteur  de  cette  branche  est  le  Grandbaillif  Jean  Antoine 
(1631—1701),  frere  cadet  de  Jean  Francois  (1024—1673)  et 
fils  d'Etienne  (f  1651).  Jean  Antoine  a  laisse  par  son  tils  le 
Grandbaillif  Eugene  (1660 — 1729)  deux  petit  fils,  Ignace  Antoine 
Paricrace  (1720 — 1789),  lieutcnant-general  en  France,  comte  en 
1769,  et  Jean  Christophe  Michel  (1723 — 1752),  auteurs  des  tiges 
suivants.  , 

1.  Tige  d' Ignace  Antoine  Pancrace  (f  1789). 

(Familie  du  lieutenant-general  Ignace  Antoine  Pancrace  com- 
tale  dans  toute  la  descendauce  masculine  depuis  1769.  Des  deux 
fils  de  Tauteur  le  comte  Eugene  Louis  (1771 — 1839)  et  le  comte 
Pancrace  (1774 — 1845)  descendent  les  rameaux  suivants.) 

a)  Rameau  d' Eugene  Louis  (-{-  1839). 

Auteur:  Antoine  Joachim  Eugene  Louis  (1771-1839|, 
dout  le  petit  hls  : 

Marie   Joseph    Martin    Louis    de    Courten,   ne  le 

11  novenibre  1835,  ancien  colonel,  commandant  la  garde  suisse 
de  S.  S.  Leon  XIII,  grand-oflicier  de  l'ordre  de  Pie  IX,  hls 
de  Louis  Eugene  Ignace  Jose})h  et  de  Marie  Suzanne  ClKirlotte 
de  Courten,  marie  ä  Pont-a-Mousson  (Meurlhc-et-iMosellc),  le 
6  mars  188(>  ä  Anna  de  Turmel,  tiilc  de  Jose}')h,  ancien 
conseiller  ä  la  c^)ur  de  Metz  et  de  (labrielle  de;  Richard 
d'Aboncourt,  veuve  en  l^es  noccs  du  viconite  Jules  de  Lesgiiern. 

Fr  er  es  et  soeurs: 

1.  Joseph  Eugene  Louis  Ernest,   ne  ä  Sierre,   le  12  sep- 
tembre  1834,   decede   a  Sierre,   le   Ire  octobre  1893.    II  a 


de  Courten. 


105 


epouse  a  Sion,  le  11  jiiillet  1867,  Louise,  tille  d'Alfred 
de  Werra  et  de  Leonie  de  Rivaz. 
2.  Marie  Joseph  Leopold  Adolphe,  ue  a  Sierre,  le 
14  Dovembre  1886,  a  epouse  a  Sion,  le  2.->  octobre  1866, 
Celestine,  fille  de  Ferdinand  de  Wolft  et  de  Cciestioe 
Roten,  d'oü: 

Enfants:  a)  Henry,  ne  a  Sion,  le  9  octobre  1867,  entre 
a  Tabbaye  l)enedictine  d'Einsiedeln,  le  17  aoiit 
1887,  a  prononce  ses  vceux  le  21  juillet  1890 
et  a  ete  ordonne  pretre  le  12  mai  1892. 

b)  Charles  Albert,  ne  ä  Sion,  le  18  fevricr 
1870,  a  epouse  a  Sion,  le  28  septembre  1897, 
Antoinette,  fille  de  P'lavien  de  Torrente  et 
de  Elisa  Burgener. 

Enfants:  aa)  Gabrielle,    nee    a   Sion,  le 

24  aoüt  1893. 
bb)  Jeanne,    nee   a  Sion,    le  17 

avril  1900. 
cc)  ?Ienri  Eugene  Louis,  ne  a 

Sion,  le  7  juin  1901. 
;       /  dd)  Louise  Enge  nie  Suzanne, 

nee  a  Sion,  19  decenibre  1908. 
ee)  ^larie  Anne,   nee  a  Sion  le 

28  aoüt  1905. 

c)  Eugen  ie  Marie  Louise  Joseph  ine,  nee 
ä  Sion,  le  24  novembre  1876,  niariee  ä  Sion, 
le  6  mai  1908,  au  Dr.  Paul  Burgener. 

d)  Louis  P^er  diu  and  Joseph  Marie,  etudiaut 
en  medecine,  ne  a  Sion,  le  19  juin  1880, 
t  ^  j^ii^^  l-^Oo. 

Le  conite  Adolphe  de  Courten  hal)ite  Sion  avec  sa  faniille. 
8.  Marie  Jose})hine  S  u  z  an  ii  e  A  n  t  o  i  n  e  1 1  e ,  nee  a  Sierre,  le 
14  juin  1841. 

4.  Marie  Joseph  Victoire  Justine,  nee  ä  Sierre,  le  8  avril 
1845. 

Oncle: 

Eugene  Louis  Adolphe,  c o ni t e  de  Courten,  ne  a 
Sierre,  le  9  mai  1812,  niort  a  Sion,  le  80  novembre  1892.  II 


106 


de  Com  teil. 


r 


a  epouse  a  Sierra,  le  12  decembre  1849,  An  to  i  n  ette  Adel  aide 
de  Courten,  iille  de  JobCpli  Marie  Elie  Eugene  et  de  Catherine 
Bonivini.    Elle  est  decedee  a  vSion,  le  20  octobre  1865. 

Enfants:  a)  Guillaunie  Laurent,  clianoine  regulier  de 
rabbaye  de  Maurice  en  Valais,  ne  a  Siou, 
le  7  aoüt  1851,  entre  a  Tabbaye  le  18  aout 
1873,   ordonne  pretre,  le  22  decembre  1877. 

b)  Adele,  nee  a  Sion,  le  2  juin  1858,  a  epouse 
ä  Sion,  le  22  janvier  188.'),  Joseph  dePreux, 
fille  de  Ferdinand  et  de  Catherine  de  Preux, 
veuve  le  14  janvier  1894. 

c)  Julie,  nee  a  Sion,  le  Ire  juiu  1860,  a  epouse 
a  Sion,  le  22  janvier  188o,  Etienne  Wuilloud, 
fds  d'Etienne  et  de  Josephine  l*enon,  veuve 
le  25  novenibre  1888.  Elle  a  epouse  en  se- 
condes  noces,  le  18  octobre  1890,  Adrien 
Ribordy,  Ingenieur. 

d)  Leonie,  nee  ä  Sion,  le  27  juin  1862,  a  epouse 
a  Sion,  le  20  niai  1889,  Henri  Ribordy. 

b)  Rameau  d'Antoine  Pancrace  (f  1845). 

Ante  vir:  Jean  Joseph  Louis  Antoine  Pancrace^ 
comte  de  Courten  (1774 — 1845),  dont  le  petit  Iiis: 

Lodovico  de  Courten,  ne  ä  Forli,  le  21  septcmbre  1840, 
fils  de  Raphael,  comte  de  Courten,  general  de  brigadc  au  service 
du  St  Siege,  grandVroix  des  ordres  de  Pie  IX  et  de  St  Gregoire- 
le-Grand,  ne  ä  Sierre,  ie  21  jarivier  1809,  mort  a  Elorence,  le 
24  decembre  1904:  il  a  epouse  a  Eorly,  le  24  fevrier  1838, 
Clementirje,  conites^e  d'AU'Aste  Brandolini,  decedee  ä  Elorence, 
le  8  decembre  1876. 

Le  comte  Lodovico  habite  Elorence.  ^ 

E  r  e  r  e  s  et  ^  o    u  r  : 

1.  Constance,  nee  a  Eorfy,  le  21  se}:)tembrc  1845. 

2.  Angelo,   nc  ä  Bologne,   le  10  janvier  1848,   artiste  peintre 
marie  a  Munich,  le  28  juin  187.'),  a  IrtMie,  lille  (PHippolyte 
de  Ivienze  et  (rEmilie  Earmer  of  Xonsuch-Park. 
Eofants:  at  Charles,    ne    a    Munich,    le   17  mars  1875, 

lieutenant  au  rcgiment  garde  de  S.  M.  Ie  roi 


de  Courten. 


107 


de  Baviere,  a  epouse  le  28  octobre  19!)8 
Rosamiinde  Dore  Blanchard. 

b)  Felix,  ne  le  15  rtiai  1877. 

c)  Elisabeth,,  nee  le  13  acut  1880. 

d)  Marie,  nee  le  14  aoüt  188:-). 

e)  Louis,  ne  le  26  mars  1885. 

f)  Max,  ne  le  2  janvier  18i)2. 

Le  comte  Augelo  de  Courten  habite  Munich  avec  sa  famille. 
3.  Josep  h  Erasme,   ne  a  Forly,   le  1\)  aoüt  1849,  a  epouse 
a  Milan,  le  8  juillet  1886,  Marie  Ticozzi,  hlle  de  Fran^ois 
Ticozzi,  ingenieur  et  de  Herminie  Borisio. 

Enfants:  a)  Clementine,  nee  le  21)  avril  1887  a  ^lilan. 

b)  Raphael,  ne  le  2.')  septembre  1888  ä  ^Milan. 

c)  Herminie,   nee  le  13  fevrier  1892  ä  Milan. 

d)  Marie  Louise,   nee   le   ;>()  novembre  1893 
ä  Milan. 

Le  comte  Joseph  Erasme  de  Courten  habite  ^Nlilan  avec  sa 
famille. 

F  r  e  r  e  d  II  p  e  r  e  : 

Victor,  ancien  lieutenant-colonel  au  service  du  St  Siege, 
commandeur  de  l'ordre  de  Pie  IX,  est  ne  a  Solere  (Piemont), 
le  12  novembre  1810  et  mort  a  Sion,  le  24  Tiovembre  1887; 
il  a  epouse  ä.  Sion,  le  27  juillet  1870,  Lucie,  tille  d'Antoine 
de  Riedmatten  et  d'Elisabeth  Stephanie  de  Crevecoeur. 

Enfants:  a)  Franc^ois,   ne  ä  Sion,   le   15  octobre  1872, 
cntre    dans    les    ordres,    ordonnc    pretre  le 
25   septembre  1895,   eure   de   Sierre  (Valais). 
b)  Suzanne,  nee  le  15  avril  1877. 

2.  T  ige  de  J  e  a  n  Christo  p  h  e      i  c  h  e  1        1 752). 

Aauteur  J  e  a  n  ( ,"  b  r  i  s  t  o  p  Ii  c  Mi  cli  e  1  d  e  C  o  u  r  t  e  n  ,  nc  1 723, 
Iiis  du      randbailbf  Eugene  de  (.'ourten. 

Leonce  de  Courten,  no  au  chatcau  de  la  Gardine  (\'au- 
cluse),  le  27  octobre  ]8()7,  (Iiis  de  J()se]~>h  Xa\ier  Ernest,  ne  a 
Sion,  le  10  inars  1840,  dccede  au  cbateau  de  la  Gardine,  Ic 
L-r  janvier  1895,  et  de  Jeanne  ^larie  Helene  Leonie,  lille  de 
Jeau  Conrad  Auguste  de  Sp^eyr  et  de  Jeanne  Judith  2sIore,  des 


108 


de  Courteii. 


comtes  de  Moreri),  marie  en  1896  a  ^lontanbau  avec  Louise 
Jeanne  Baiidoiiin  de  Fl  andre,  nee  a  Paris,  le  19  janvier 
1870. 

Fils:  Alexandre  Ernest  Joseph,  ne  le  28  avril  1903- 

P'rere  et  soeurs: 

1.  Josephine  Marie  Louise,  uce  ä  Sion,  le  2  mai  1866. 

2.  Emilie,  nee  ä  Sion,  le  24  septembre  1872. 

3.  Joseph  Rene  Charles,  ue  aux  mayens  de  Sion,  le  4  aoüt 
1876. 

4.  Marie  Eva,  ne  au  chäteau  de  la  Gardine  en  1879. 

Oncles  et  tantes: 

Gaspard  ^Maurice,  ne  a  Sion  1835,  a  ete  oflicier  dans 
une  legion  etraugere  au  service  du  Khedive  d'Egypte,  mort  a 
Alexandrie  en  1893,  a  laisse  un  fils. 

Joseph  ^Maurice  qui  est  aujourd'hui  Ingenieur  dans  les 
chemins  de  fer  egyptiens;  habite  le  Caire. 

Ile  Ligne  d'EIie    t  1662). 

L*aTiteur  de  cette  ligne  est  Elle,  premier  du  norn,  ne  1609, 
mort  1662,  fils  cadet  d'Autoine  5  ("J-  1634)  et  frere  d'Etienue 
(t  1051). 

Joseph  Marie  Eugene  de  Courten,  ne  le  9  mars  1853, 
docteur  en  medecinc  a  Sierre,  fils  d'Eagene  Joseph  Ilvacinthe 
Ferdinand  (1820 — 1874)  et  d'Antoinette  de  Werra;  il  a  epouse 
a  Louechc,  le  14  avril  1885,  Joscphine,  fille  de  Joseph  de  Werra 
et  de  Marie  Therese  de  Werra. 

E  u  f  a  n  t  s  :  a )  Marie  A  n  t  o  i  n  e  1 1  e ,    nee  le   12  aoüt  1889. 

b)  Anna  ^larie,  nee  le  o  avril  1894. 

c)  Madeleine,  nee  le  24  octobre  1895. 
dy  Lucie  Adele,  nee  le  9  icvrier  1898. 
e)  Rene,  ne  le  8  janvier  1905. 

S  o  e  u  r : 

^Li  r  i  e  J  o  s  e  p  h  i  n  e  A  n  t  o  i  n  e  1 1  e  ]M  a  d  e  I  e  i  n  c ,  nee  ä  Sierre , 
'  le  13  aofit  1856,  a  ej)ouse  ä  Paris  en  1878  Ernest  Lavilette, 
secretaire  de  la  Tuairie  de  Poutoise. 


Cramer.  —  Gramer. 


109 


Cramer. 

Grossratsfamilie  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  XV^I.  Jahrh. 
Grosser  Rat  IGÖO. 
Reformiert. 

Vgl.  Jahrg.  I  Seite  80. 


Cramer. 

Familie  du  Petit  Coiiscil  de  la  Republique  de  Geneve. 
Bourgeoisie  16()8. 
-  Conseil  des  CC  1677. 

-  Petit  CoDseil  1738.  .  ,' 

Protestante. 

Historique. 

I.  Avant  Tadmission  ä  la  bourgeoisie.  Origiiie  de 
Strasbourg,  hc  prcmier  du  noin  est  C  h  r  i  s  t  i  a  n ,  prcraier  echevin 
et  juge  de  Pabbaye  des  Marcchaux,  au(|uel  commeuce  la  liliation 
ininterrompue. 

II.  Depuis  1 '  ad  TU  i  s  si  o  n  a  la  bourgeoisie.  Le  preniier 
bourgeoi.s  de  Cieueve  tut  Jean  Ulrich  — 1»>87>. 

Armes:  Parti:  au  l)  d'argcnt  au  dextrochere  de  gueules 
sortant  d'un  nuagc  d'a/ur  a  tlexlre;  au  2)  d'azur  ä  Tancre  d'argent. 
Cimicr:  Une  licorne  issante.     Devise:  Spero. 

Proprietes:  Scigneuric  de  Biaudis,  doniaincs  a  Secheron 
et  Cologny,  maison  ä  la  Grand  Rue. 


110 


Gramer. 


PersoiiDages  marquants:  Gabriel  (liUl — 1724),  pro- 
fesseiir  de  medecine,  Jean  Isaac  (1()74 — 1751),  medeciu,  Jean 
(1701 — 177o),  premicr  syiidic  et  professeur  de  droit,  Gabriel 
(1704 — 1752),  niathematicien. 

La  branchc  ainee  de  la  faniille  existe  eji  An^^letcrre. 

I>'ancetre  coinnniri  des  branches  qiii  sui\ent  est  Louis' 
Gabriel  (1770 — 1842),  pere  de  Piiilibert  Louis  Michel 
(1794  — 1851),  auteur  de  la  premierc  branclic,  Frederic  Au- 
guste (1795 — 1855),  syndic,  auteur  de  la  deuxienie  branche, 
Marc  Xosky  (1800  — 1880),  auteur  de  la  troisieme  branche, 
Fortune  Theodore  (1805 — 18()5),  auteur  de  la  quatrieme 
branche,  et  Jean  Frank  Ernest  (1809 — 18()8),  auteur  de 
la  cinquieme  branche. 

Etat  nominatif. 
Ire  Branche. 

Charles  Louis  Cramer  lüls  de  Gab.riel  Elisee,  ne  ä  Geneve, 
15  juillet  1822,  f  a  Loex,  2  septembre  1888,  professeur  d'hebreu, 
et  de  Jeanne  Elisabeth  Sieveking,  nee  a  Hanibourg,  2  juin  1825, 
a  Geneve,  8  mai  1894),  ne  ä  Lyon,  21  mars  1849,  inarie 
ä  Ivnoxville,  2()  aout  187^),  a\ec  Berthe  Esperandieu,  hlle 
de  Frederic  et  d'Elisa  Cha\annes.     (Ivnoxville,  Tennessee.) 

S  o  e  u  r  s  :  * 

1.  Anna  Sophie,  nee  a  Balc,  9  avril  185li.  (Geneve,  rue  Le 
Fort  4.) 

2.  Marie  Charlotte,  nee  ä  Bale,  18  octobre  1859,  niarice  ä 
Geneve,  17  aout  1881,  a  Edouard  Joseph  Thouvenot, 
pasteur.    (CVeneve,  Terta-^sc.) 

3.  Jeanne  Julie,  nee  a  Bale,  22  jan\ier  I8i)2.  (Geneve,  rue 
Le  Fort  4.) 

Ile  Branche. 

P  r  o  p  r  i  0 1  e  s  :  \^d a\' ran . 

Person  nage  inarquant:  Frederic  iVuguste  (1795  -1855), 
syndic. 


Cramer. 


III 


Auguste  Emile  Paul  Cramer  (fils  de  Marc  Louis  Philibert, 
ne  a  Geueve,  1*2  aoüt  182l>,  t  a  San  Remo,  22  fevrier  1889, 
notaire,  d'Elisc  Anielie  Wel)er,  nee  a  Geneve,  27  fevrier  18B0, 
f  ä  Geneve,  23  avril  18()1),  ne  a  Geneve,  2.')  jiiillet  1853,  avocat. 
(Geneve,  Grand  Rue,  19.) 

'  F  r  e  r  e  s  e  t  s  o  e  u  r : 

1.  Augusta  Marguerite,  nee  ä  Geneve,  31  octobre  1851, 
mariee  a  Geneve,  5  mars  1877,  ä  Albert  Auguste  Rilliet, 
professeur,  maire  de  Bcllevue,  veuve  7  juin  1904  (Geneve 
rue  Bellot  1()  et  LeVangeroni. 

2.  Philibert  I.ouis  Jules,  ne  a  Sierne,  23  mai  1855,  Presi- 
dent du  Consistoire,  marie  ä  Geneve,  26  juillet  1882,  avcc 
Enge  nie  Leo  nie  Micheli,  nee  a  Geneve,  2(3  juin  18G0, 
fille  ds  Louis,  deputö  au  Grand  Conseil  et  d'Augusta  Mathilde 
Helene  de  la  Rive  (Geneve,  rue  de  THotel  de  Ville  3, 
Landecy  et  Valavran. 

Enfants:  a)  ^Nlarc    Henri  Philibert,    ne    ä  Geneve, 
27  janvier  1884. 
b)  Renee  ^larguerite,  nee  ä  Geneve,  28  de- 
cembre  1887. 

3.  f  Maurice  Georges,  ne  a  Geneve,  11  avril  18(U,  f  ä 
(Tcnthod,  9  aout  1893,  notaire,  nuirie  ä  Geneve,  l«;r  octobre 
189U,  avec  Alice  Emilie  ß  o  n  n  a  ,  nee  ä  Geneve,  14  septenibre 
1868,  fille  d'Isaac  Marie  et  de  Bertlni  Emma  Fanny  Alphonsine 
de  Molin.    (Geneve,  rue  ToepiTer,  n^  13.) 

E  n  f a  n  t :  ]M  a  r  c  Albert  I  s  a  a c ,  ne  a  Gene ve,    2 1  dccembre 
1892. 

O  n  c  1  e  s  : 

Frercs  du  pere,  du  mariage  du  grand-[)ere,  Frederic  Auguste 
Cramer,  ne  a  Xyon,  27  octobre  1795,  t  <  reiievc,  14  decembre 
1855,  syndic,  et  de  Franvoise  Josc})hiue  Martin,  nee  a  .Morges, 
19  mars  1790,  f  ä  Geneve,  ^^0  juin  1875. 

1.  •[•  Anne  Paul  Jose}-)h,  ne  a  Colmar,  25  septembre  1822, 
t  Geneve,  31  decembre  1884,  Ingenieur,  marie  ä  Geneve, 
17  septembre  1857,   avec  Adelaide  Louisa  Prevost,  nee 


112  Cramer.  r 

a  Liverpool,  6  jiiin  1835,  fille  de  George  et  de  Louise  Marie 
Mathilde  Le  Fort.    (Avenue  de  Ui  Foret  7,  Petit  Saconuex.) 

Enfants:  a)  Helene  Jaqueliiie,  nee  a  Geneve,  11  juillet 
1858. 

b)  -j-  George  Philibert,  ne  a  Geneve,  2  fevrier 
1860,  t        Petit-Saconnex,  31  octobre  1904, 
marie  ä  Geneve,    29  mars  1892,   avec  Wil- 
helm ine   Louise   Binet,    nee   a  Cologny, 
3  juin  1872   (tille  de   Charles  Binet,  notairc, 
depute  au  Grand  Conseil  et  de  Fanny  Gans), 
reniariee   en  1906  a  Guillaunie-Albert  Pictet. 
Enfant:  Yvonne  Ken  riette,  nee  a  Geneve, 
21  janvier  1900. 
2.  t  Louis   Auguste,    ne  a   Geneve,   31  mai  1830,  f  a 
Geneve,   4  mars  1903,   avocat,  juge  d'instructiou   et  a  la  Cour 
de  Cassation,  depute  au  Grand  Conseil,  marie  au  Petit-Saconnex, 
25  mars  1856,  avec  Louise  Adele  Prevost,   nee  ä  Geneve, 
30  avril  1835,  fille  de  Guillaume,  conseiller  d'etat,  et  de  Susanne 
Elisabeth  dite  Blanche  Fuzier-Cayla.  (Geneve,  cours  des  Bastions 
15  et  Le  Bouchet,  Petit  Sacconnex.) 

Enfants:  a)  Augusta  Ernestine,  nee  a  Geneve,  10  de- 
cenibre  1856,  mariee  au  Petit-Saconnex, 
28  septembre  1875,  ä  Emile  Edouard 
Achard,  Ingenieur.  (Paris,  rue  Demours  110.) 

b)  Edouard  Henri ,  ne  a  Geneve,  19  avril  1861. 

c)  Emilie  Louisa,  nee  ä  Geneve,  18  septeml)rc 
1867,  mariee  a  Geneve,  20  fevrier  1894,  ä 
Henri  Camille  Röchet te,  nuijor  d'iufan- 
terie.    {La  Boissiere  Eaux-\"ives.) 

nie  Branche. 

Proprietes:   Domaine  de  Troinex. 

Sophie  Jos^phine  Cramer  (lille  de  Marc  Xosky,  ne  a 
Paris,  17  juin  1800,  -|-  ä  Troinex,  29  fevrier  IHSt),  dcfnite  au 
Conseil  Representatit"  et  de  Cathrine  Jeanne  Adriennc  Mallct, 
ne  ä  Geneve,  23  avril  1797,  *[•  ä  Troinex,  17  decembre  1858), 


Gramer. 


113 


nee  a  Geneve,  22  septembre  1882,  f  ä  Greiioble  10  niai  190o 
niariee  a  Troiiiex,  3  janvier  18GI,  ä  Charles  Edouard 
Lull  in,  Ingenieur.  (Grenoble.) 


IV«  Branche. 

Proprietes:  campa^^ne  a  Plainpalais,  domaines  a  Pressy  et 
a  Perroy,  propriete  au  Caire. 

Ernest  Fran^ois  Cramer  (fils  de  Fortune  Theodore,  ne 
a  Lyon,  80  novenibre  1805,  t  ä  Perroy,  11  niai  18()5,  docteur 
en  droit,  ju^^e,  depute  au  Conseil  Representatif  et  de  Louise 
Marguerite  jNIartin,  nee  :i  Geneve,  22  octobre  1811,  a  Geneve, 
23  avril  1875),  ne  a  Plainpahiis,  30  juillet  1838,  architecte, 
marie  ä  Plainpalais,  4  avril  18G7,  avec  Sophie  Pauline 
Sara  sin,  nee  a  Geneve,  20  septembre  1841,  Tille  de  Jean 
Charles,  juge,  depule  au  Conseil  Representatif  et  au  Grand 
Conseil  et  de  Louise  Marie  Emilie  Rigaud.  (Pressy  et  Le  Caire.) 

Enfants:  a)  Lucien  Edouard,  ne  a  Plainpalais,  24  jan- 
vier 18(38,   docteur  en  droit,   marie   a  Berne, 
19  aoüt   189ß,   avec  Germaine  'Adrienne 
•    '  "        Marcuard,  nee  a  Berne,  7  fevrier  1877,  Tille 

d'Adolphe  George  et  de  ]Maria  Anna  Louise 
Henriette  de  Gonzenbach.  (Geneve,  place  de 
la  Tacconeiie,  n*^  10.) 

Enfants:  aa)  Jean  Charles,   ne  ä  Geneve, 
22  mars  1890. 
bb)  G  a  1)  r  i  e  1 1  e  Elisa  b  c  t  h ,  jiee  ä 

ISluri,  8  juillet  190L 
cc)  ¥  r  a  n  (;  o  i  s    Roger    G  e  r  a  r  d  , 
ne  ä  Muri,  30  septembre  19U3. 

b)  Edmee  Anna,  n«'^e  ä  Plainpahiis,  aout  LSbi), 
marice  ä  Vandoeuvres,  18  aout  1903  a  Sir 
llorace  Henderson  Pinching,  directeur 
du  Departement  sanitaire  egvptien.    (Le  Caire.) 

c)  Cr  e  r  m  a  i  n  e  E  m  i  1  i  e ,  nee  ä  Geneve,  25  janvier 
1872. 

8 


114 


Gramer. 


Ve  Branche. 

Proprietes:  Villa  Br\n  Bella  aux  Eaux-Vives. 

Robert  Maurice  Cramer  (fils  de  Gabriel  Alexandre,  oe 
a  Geiieve,  2,')  octobre  18.->9,  f  a  ATuelie-les-Baiiis,  7  novembrc 
1885,  et  de  Mathilde  Blanche  Sarasin,  nee  a  Geneve,  2(5  no- 
vembre  185(_)),  ne  a  Geneve,  ,13  fevrier  1875,  avocat,  niarie  ä 
St-  Petersbourg,  9  jiiillet  llH)o,  avec  AVinifred  Eileen 
Anderson,  nee  a  S*-  Petersbourg,  (j  avril  1883,  übe  de  Robert 
et  d'Eileen  Aland  Armstrong.  (Geneve.) 

Enfant:  Jacqueline,  nee  au  Petit-Saconnex,  13  juillet 
1905. 

Frc  r  es  :  ■ 

1.  Rene  Jean,  ne  a  Geneve,  15  mars  1877,  marie  au  Petit- 
Saconnex,  lo  septembre  1904,  avec  Con s tance  Gabrielle 
Hentsch,  nee  ä  Pregnv,  17  mai  1883,  ülle  d'Ernest  et  de 
Charlotte  Pauline  Xaville.    (Geneve,  ruc  de  l'Athenee,  n^  12.) 

E  n  f  a  n  t :  G  i  1  b  e  r  t  e  -  A 1  i  c  e  ,  r.ee  ä  Pregny,  25  aoüt  1 905. 

2.  Maurice  Alexandre,  ne  ä  Geneve,  29  mars  1880. 

Mere: 

Mathilde  Blanche  Sa  ras  in  (fdle  d'Anne  Frederic  Mau- 
rice, presideijt  du  (fonsistoire  et  d'Antonie  Elisa  de  Bontemsi, 
nee  a  Geneve,  2(3  novemV)re  1850,  mariee  a  Geneve,  22  avril 
1872,  ä  (lalu-iel  Alexandre  Cramer,  veuve  7  novembre 
1885.  (Geneve,  rue  Charles  Bonnet,  n^  10  et  La  Tourelle, 
Petit-Saconnex.) 


de  Crinsoz. 


115 


de  Criifißoz  (Crinsoz  de  Cottens). 

P^imille  qualitiee  du  Pays  de  Vaud. 
Natioiialite  avant  lo75. 
'  ^  Droit  de  juridirtion  1558. 

Protestante. 

Kistorique. 

Cette  famille,  originaire  d'Apples,  descend  de  Jean  homiuc 
franc  et  libre,  vivant  avaut  1875  a  Apples,  oü  il  etait  proprie- 
taire  de  biens  fonds,  et  qiu  apparait  comme  juge  {in  curia  sedens), 
dans  uu  plaid  tenu  l'an  1400,  sous  la  presidence  du  chatelaiu 
des  Glees,  au  sujet  d'un  dilTeiend  entre  Romaiiimotier  et  La 
Sarraz. 

Pierre,  petit  fils  de  Jean,  vend  en  14r)5,  au  couvent  de 
Roniainmotier  des  fonds  de  terre  k  Apples.  II  apparait  eu  14(S0 
comme  proprietaire  de  biens  fonds  ä  Cottens. 

Nicolas,  arriere  petit  tils  de  Pierre,  chatelain  de  Cottens, 
acquiert  de  Pi'an^ois  ."Mestral,  en  1558  ('25  juin)  la  seigneurie 
de  Cottens.  De  ses  trois  femnies:  Andree  Aniaron;  Jeannc, 
fdle  de  Jacques  de  IMont,  banneret  d'Aubonne:  Louise,  lille  de 
Fran^ois  deWuillermin,  banneret  d'Lstavayer,  et  de  Lucie  de  Loys, 
il  eut  trois  fils.  De  l'aine  Jean,  epoux  de  Diane  de  Charriere, 
descendit  une  brauche  qui,  apres  avc»ir  forme  plusieurs  rameaiix, 
successivement  eteints,  s'eteignit  eile  meme,  au  17e  siecle,  dans 
les  familles  Arpeau  et  de  Sau.^sure.  Du  second  fils,  Jacques, 
descend  Tainee  des  branchcs  actuellement  existantes  de  la  fannlle 
Crinsoz.  Le  plus  jeune,  Abraham,  est  la  souche  de  la  l)ranche 
dite  «de  Cottens».  II  epousa:  1*^  (UJlOl  Jeanne,  fdle  de  Jean 
f  ranc^ois  de  (Truycre-Ai«^!  emont,  seigneur  de  .Severy  et  de  Piiili- 
l>crte  de  W'attevilie,  qui  bii  apf^oita  des  droits  seigneuriaux  dans 
plusieurs  viliagcs  de  la  baronnie  de  Cossoiiav;  2^(lGo'2)  Ann<-, 
tdlc  de  Jac(|ues  de  Polier  et  de  Franvoise  de  Loys,  venye  de 
FnuK^-ois  Le  ^Lirlet,  seigneur  de  Bussy.  II  obtint  du  Senat  de 
P'Cvne,  le  2G  novend)re  1()H4,  une  reconnaissance  de  nobicsse. 
1-'  est  ap{>ele  dans  ce  document  >;  fds  de  iu)ble  Nicolas  Crinsoz, 


116 


de  Crinsoz. 


seigneur  de  Cotteiis».  Deux  filles  d' Abraham  entrerent  daiis 
les  familles  de  Saiissurc  et  de  Gingins.  L'aine  de  ses  fils, 
Antoine,  devint  le  gendrc  de  la  2^  femme  de  son  pere  par  son 
mariage  avec  Anne  Le  Marlet,  qui  lui  apporta  la  seigneurie  de 
Bussy,  avec  le  chatean  de  Chardonnay.  Pierre,  le  second,  fut 
seigneur  de  Cottens  et  de  Bionnens,  puis  par  sa  femme,  Marie 
Madeleine,  fiUe  de  Nicolas  de  Joffrey,  seigneur  de  Colombier, 
et  d'Elisabcth  de  Mestral  ArutTens,  il  devint  seigneur  de  Co- 
lombier. Sa  2^  femme  fut  (1G6G)  Elisabeth  de  Gingins.  Jean 
Jacques,  Iiis  du  l^e  mariage  de  Pierre,  qui  etait  seigneur  de 
Cottens,  Colombier,  Chavannes  etc.  devint  seigneur  de  Givrins, 
par  son  mariage  avec  Susanne  Barbilie,  fillc  d'Etienne  Guisard, 
seigneiu-  de  ce  Heu,  et  d' Agathe  de  Cerjat.  De  ce  mariage, 
quinze  enfants  sont  issus,  dont  sept  Iiis.  Trois  de  ces  derniers 
firent  souche:  Etienne  Vespasien,  seigneur  de  Cottens;  Cesar, 
seigneur  de  Colombier  (brauche  eteinte  au  17^  siecle) ;  Theodore, 
seigneur  de  Bionnens  et  Givrins.  Les  autres  Iiis  prirent  du 
Service  militaire  ä  l'etranger,  suivant  l'usage  des  cadets  de  leur 
famille.  Etienne  A'^espasicn,  seigneur  de  Cottens  avait  epouse 
(1721)  Louise,  hlle  de  Gabriel  du  Gard  de  Eresneville,  seigneur 
d'Echichens  et  de  vScbastienue  de  Charriere  de  Mex.  II  herita 
d'un  parent  eloigne,  Erau^ois  Crinsoz,  seigneur  de  Yens,  le 
chäteau  de  Chardonnay,  mais  le  revendit  en  1736  a  J.  B.  de 
Daxelhoffer,  baiili  d'Aubonne.  Les  deux  petits  fds  d'Etienne 
Vespasien  tenaient  encore  la  terre  de  Cottens  au  moment  de  la 
revolution  de  178ih  le  chateau  fut  brüle  en  janvier  1841. 

Hommes  marquants:  Theodore  Crinsoz  de  Bionnens 
et  de  Givrins,  s'ctait  voue  a  Tetat  ecclesiastique  mais  bien  qu'il 
eut  re^u  l'imposition  des  mains,  il  sefusa  en  1722  de  signer 
le  Consensus  et  fut  raye  des  livres  acadcmicpies.  Ami  du  major 
Davel,  dont  il  ]:)arta'.i,cait  les  idccs  rcligieuses,  il  Taccompagna 
jusqu'a  Techafaud.  (Jrientaliste  distingue,  il  traduisit  plusicuis 
livres  de  la  Bil)ie.  II  fut  un  des  fondateurs  et  des  bienLiiteurs 
des  ecolcs  de  charite  au  l*ays  de  Vaud. 

Jean  Erederic  Crinsoz  de  (/olomliier,  capitaine  au  service 
de   Sardaigne,   ourdit   en    1775   unc  intrigue   pour  retablir  a'  - 
Pays  de  Viiud   la  domination  de  la  Savoic.    Jnge  et  condamne 
il    vit    SOS    bicns    con{is(|ues    et    niourut    prisonnier    d'Etat  au 
chateau  d'Aarljourg. 


de  Crinsoz. 


117 


George  et  Victor  Crinsoz  de  Cottens,  le  premier,  ancien 
officier  en  Hollande  puls  en  France  (Garde  royale);  le  second, 
ancien  officier  au  service  de  Sardai^^ne  se  sigualerent  par  leiir 
attachement  au  regime  bernois.  Le  premier  fut  un  des  promo- 
teurs,  en  1802  de  la  }>etition  demandant  la  reunion  du  Pays 
de  Vaiid  a  Berne  et  tous  deux  prirent  part  la  mcme  anuee  a 
«rexpedition^>  contre  Orbe  dirigee  par  de  Gingins  de  Chevilly, 
et  qui  fut  fatale  aux  partisans  de  Berne. 

Armes:  d'azur  au  sautoir  ancre  d'argent.  Variante:  le 
sautoir  accompagne  d'une  tleur  de  lys,  de  deux  etoiles  et  d'un 
croissant  du  meme.  Cimier:  un  braque  d'argent  issant,  coUete 
et  boucle  d'azur,  langue  de  gueules.  Devise:  (des  1610)  <:Toute 
science  est  du  Seigneur*. 

Possessions:  les  seigneuries  de  Cottens,  Colombier,  Givrins,  i 
Chavannes  le  Veyron,  Bussy  et  Yens,  ainsi  que  des  fiefs  des  \ 
Bionnens,  Moinsel,  Frevelin  et  Froideville. 

Bourgeoisies  de  Cottens,  Cossonay  et  Aubonne. 

Etat  nominatif. 
Ire  Branche  ainee  (r\Iorges  et  Geneve). 

1 

Auteur:  Jacques,  coseigneur  de  Cottens,  2«  fils  de  Nicolas, 
epoiix  de  1  ^  3.1  a r g u e  r i  t e  d '  A u b o n n e ,  2 ^  F r a n y  o  i s  e  de 
Gingins;  C  lau  d  ine  de  Barrai.  Son  descendant  a  la 
6ö  generation : 

Fran^ois  Louis,  ne  1797,  t  11  juin  18G5.  ministre  du 
S^-  Evangile,  cpouse  en  janvier  ]82(>  Henriette,  filie  de  J.  J,, 
D.  Cornabe,  pasteur  ä  Morges  et  de  Jeanne  Georgette  de^^Iandrot, 
t  21  fevricr  18.^2. 

Enfants:  a)  Jean  George  Octave,    ne   decembre  182r». 

lic.  en  droit,  fonctior.naire  de  radmini>trat!( -n 
federale   des  douaties,    -   12  novenibrc  1S8L 

b)  Sophie,   nee   2  septeml)re  182^*   au  SeiUier) 

c)  AVilhclm  Georges  Marc,  ne  ä  Agicz  (C>rbe, 
le  11  avril  1844,^  j-  29  janvier  1899  ä  Morges, 
ingcnieur  chiiniste  et  proprietaire  a  M'^rLics, 
epouse  1^   ä  Geneve,   le  20  septembre  l'*^/4,, 


118 


de  Criüsoz. 


Marie  Siiskind,  de  Geneve,  nee  6  septembre 
1848,  t  avril  1878,  2'-'  a  Geneve,  le  24  octobre 
1883,  Heieue  Pictet,  de  Geneve,  nee  14 
juin  1858. 

Enfants  du  l^c  maiiage: 

aa)  Jeanne,    nee   28   mars  1876 
■  ■  •  ä  !Miilhouse  (Alsacc). 

du  2®  niariage : 

bb)  Francois  Edward  Arthur 
de  Crinsoz,  etudiant  a  TEcole 
Polytechnique  föderale,  ne  le 
4  aoüt  1884  a  Lelto^vitz 
iMoravie). 

cc)  Henriette,  nee  11  novembre 
1885  a  Hagen  (Westphaliei. 

dd)  Cecile,  nee  27  septembre  18^>i 
ä  ^lorges. 

Ile  Branche  dite     de  Cottens      (Geneve,  en  ete  Cottens). 

Aiiteur:  Abraham,  seigneur  de  Cottens,  rje  h!s  de  Nicolas, 
qui  epoiise  Jeanne,  fille  de  Nicolas  de  Gruyere-Aigremont, 
seigneiir  de  Severy  et  de  Pliiliberte  de  Wattevilie.  Son  des- 
cendant  a  ki  6^  generation: 

Henry,  tils  de  Victor  et  de  ^larianue  Mayor  •  de  Lully,  de 
Morges,  ne  ID  fevrier  1814  a  Gottenz,  f  -"^l  "^-ii  1897  a  Aiger, 
colonel  d"ariiller]e,  epouse  P  le  22  aoiit  18'.\9  a  Kehandt^ns, 
Louise,  tilic  de  G.  F.  de  Mandrot  et  d'Hciiriette  de  Pourtales, 
nee  10  fevrier  1^22,  7  24  octobre  1850;  2*^'  le  9  septemi)re 
1852  a  La  Sari\./..  Frederique,  idlc  du  g-'-ncral  IL  de  Gingins- 
La  Sarraz  t-t  de  Fr^-uci  icpic  de  R(nerea,  nee  Ii)  avril  1824  a 
Naple-,  7  11  .ivril  1887  a  Alger. 

Enfants  ilu  1^"^  mariage: 

a)  ^Latliilde,  nee  8  juin  1840  a  Cottens,  epouse 
oO  juillet  1S7*>  ä  Geneve,  J.  J.  Gabriel 
Kynard,  de  Gtnieve,  "J"  17  jansier  181^)2. 


Je  Crinsoz. 


119 


b)  Bertha,    nee  5   juin   1842   ä   Echandens,  7 

avril  1\K)0  a  Cottens. 

c)  Edgard  Charles  Emanuel  Crinsoz  de 
Cottens,  ne  21  aoüi  1850  a  Cottens,  epouse 
23  fe vri  er  1882  M  a  t  h  i  1  d  e  C  Ii  a  t  e  n  a  y ,  de 
Neiichatel,  nee  7  mars  1856  a  Rio  de  T-'^ii-''^o. 
Enfants:  aa)  ^larie,  nee  25  decembre  18S2 

ä  Lausanne, 
bb)  Jean    Aymon    Victor,  ne 
8   octobre    1884    a  Lausaune, 
f  21  mars  U)00  ä  Geneve. 
du  2^  mariage  :     .  - 

d)  Frederic,  ne  30  aout  1859  a  Cottens. 

e)  Victor,  ne  21  aoiit  1862  a  Geneve. 

f)  Henri,  ne  lü  fevrier  18G4  a  Geneve. 

nie  Branche  de  Trevelin.   (Muison  de  famille  a  Aubonne.) 

Auteur:  Theodore,  seigneur  de  Bionnens  et  Givrins, 
7  17GG,  epouse  Louise  ]\Iartin,  d'Yverdon.  Son  petit  hls, 
Charles  Louis,  sei^neur  de  TreveMn,  eut  2  hls  : 

1.  Charles   Louis  Jean,   proprietaire   a   Trevelin,   ne  1799. 
■j"  1878,  epouse  1826  Suzanne  Gleyre,  d'Yverdon. 
Enfants:  a)  Edouard   Fran^ois  Louis    de  Crinsoz, 

proprietaire   ä   Aubonne,    ne    18.">3.  U'02, 
e})Ouse  en  1891  Emilia  Piguet. 
Fi  11  es:    aai  Suzanne,  nee  18^^'2. 

bb)  Ameli  e,  nee  1894. 
b)  Lina,  nee  182VK  e{)Ou.-e  en  1852  ETumanuel 
de  Beauso!)  re. 

2.  Cas  im  i  r  Loui }^r()p^ictaire  a  Lausann.e,  nc  1807.  7  L^90, 
epouse  en  183^)  i'aulme  Gens  1er  de  Jena  iSaxe),  nee 
1808,  t  18'.>2. 

Enfants:  a)  Emile,   no  1841,  7  18^):),   epouse  ...... 

Locher,  de  St.  (rall. 
b)  Nancy,   ncc    1843,   epou>,e    J8<)8    le    Dr.  H. 
>Lartin,  de  (rcncve,  ne  ä  Aubonne. 


120  de  Crinsoz.  —  Daguet. 

c)  Theodore  Charles  Louis,  ne  1850,  t  1898, 
epouse  1871,  en  Amerique,  Catherine 
L  e  i  b  e  r  i  n  g. 

Enfants:  aa)  Jeanne,  nee  1873. 

bb)  Nancy,  nee  187(3. 
cc)  Jean  1. Ollis AValther,  nel878. 
"  dd)  Caroline,  nee  1882. 
ee)  Helene,  nee  1885. 
■ff)  Plenriette,  nee  1888. 
gg)  Paul  ine,  nee  1892. 


de  I>agoet. 

Familie  da  Conseil  souverain  de  la  Republiqiie  de  Fribourg. 

Bourgeoisie  157o. 
Grand  Conseil  161.'>. 
Petit  Conseil  1627. 
Catholique. 

Historique. 

Avant  la  reccption  da'ns  la  bourgeoisie.  La  flrniille 
Daguet  (priniitivenieut  Tago,  Daget)  est  originaire  de  Savoie. 
Son  ctablis^enient  delinitif  a  Fril)Ourg  date  de  la  Hn  du  XVl"^e 
siecle,  mais  divers  pcrsoniiages  de  cc  noni  avaient  eniigre,  au 
cours  des  siccles  antericuis,  en  terre  roniande  oii  ils  remplis- 
saient.  des  charges  soit  au  noni  des  ducs  de  Savoie,  soit  au  noni 
des  comtcs  de  la  niaison  de  Gruyere.    C'est  ainsi  qu'on  trouve, 


Daguet.  121 1 

en  1492,  Jean  Daguet,  chatelain  de  Surpierre   pour  le  comle ; 
Fran^ois   de  Gruyere,  seigueur  d'üron  et  de  Surpierre.    Puis,  • 
en  1545,  un  Jacques  Daguet  vint  a  Fribourg  defendre  les  interets  '; 
de  son  seigneur,  ]a  Dame  de  Curtilles  dans  un  proces  que  sou-  i 
tenait  cette  derniere  contre  le  bailli  de  Rue.    Enfin  une  branche 
de  la  famille  Daguet  a  habite  jusqu'en  1541  le  viliagc  de  Chapelle 
oü  il  existe  encore   un  pre   de  ce  nom.    Mais   rien   ne  prouve 
avec  certitude  la  parente  de  ces  divers  personuages  entre  eux 
et  avec  la  famille  qui  acquit  plus  tard  la  bourgeoisie  de  Friboui  g, 
bien  qu'il  y  ait  de  tres  fortes  presomptions  en   faveur  de  cette 
liypothese. 

De  la  reception  dans  la  bourgeoisie  jusqu'en  1798. 
L'auteur  commun  des  familles  actuellement  existautes  est 
Jean  Tago,  marchaud,  natif  de  S^-  Gervais  en  Faucigny. 
II  acquit  en  1573  la  bourgeoisie  commune  et  en  1591  la  bour- 
geoisie privilegiee  qui  rendait  apte  au  gouvernemcnt.  Son  fils 
Pierre  Daguet  est  le  premier  de  la  famille  qui  entra  au  Grand 
Conseil  (1618)  et  il  lit  partie  du  patriciat  des  1627,  c'est-ä-dire 
des  le  moment  ou  ce  regime  fut  organise  explicitement.  Cir- 
constance  a  noter,  la  famille  Daguet  fut  l'une  des  seules  du 
patriciat  fribourgeois  qui  ne  se  soit  pas  illustree  au  service 
etranger;  le  role  qu'elle  a  joue  est  essentiellement  local,  mais  si 
ses  destinees  out  ete  moins  Vjrillantes  que  celles  de  bon  uombre 
de  familles  de  meme  rang,  eile  a  neanmoins  fourni  a  TEtat 
plusieurs  magistrats,  ecclesiastiques  et  militaires  de  merite  et 
au  XIXiT^e  siecle  des  savants  dont  les  noms  sont  avantageusement 
connus  en  Suisse  et  ä  Tetranger. 

Parmi  ses  membres  qu.i  ont  revetu  des  charges  dans  l'anclenne 
Republiquc  aristocraticjuc,  on  peut  citer:  Francois  Daguet, 
allie  Gottrau  (1611 — 1694)  des  LX  en  1655,  banneret  de  la 
Neuveville  en  U>68  et  sccret  en  16()6.  Daniel  Daguet,  allie 
Schroetter  [une  version  qui  n'est  ])as  denuee  de  tnut  fondement 
fait  de  Daniel  Daguet  le  gendre  de  l'avoyer  Pierre  Ivtniig  von 
Mohr  qui  prit  ]>art,  sous  les  drapeaux  de  Wallenstein,  a  la  guerre 
de  Trente  ans)  (1627 — 1()81),  des  LX  en  1672,  secret  des 
Places  (167.'i),  et  bailli  de  Surpicrre  (1678i.  II  reconnut  en 
1G72  la  seigneurie  de  Curtilles  ou  de  Villarimboud  «en  lief  et 
sous  hommage  lige  et  noble Francois  Pierre  Daguet, 
allie  Montenach  (1655 — 1702),  des  LX  en  1()88,  bailli  de  Gruyere 


122 


Dagiiet. 


en  1090,  du  Petit  Conseil  cn  1700;  cDterre  avec  sa  femme 
Marie  Franvoise  de  klonte  nach  dans  l'eglise  des  Cordeliers. 
Jean  Joseph  de  Da^uet,  allie  deGady(1731 — 1810',  des  LX, 
bailli  de  \'iiip[-)eii.-,  banneret,  du  Petit  Conseil  en  1779,  bourg- 
mestre  en  1781.  George  Florian  de  Daguet  d'Ag\-  il741 
a  1816),  capitaiue  de  la  porte  de  Morat,  dont  la  fiUe  Marie 
epousa  en  17^)0  le  vicomte  Etienne  de  Senancour,  auteur 
d'Obermaun  et  ecrivain  connu  de  l'epoque  romantique.  La 
R  e  V  e  r  e  n  d  e  ]M  e  r  e  Joseph  Marie  D  a  g  u  e  t  (1 758 — 1 830), 
superieure  du  Couvent  des  Ursulines,  merita  le  nom  de  seconde 
fondatrice  de  ce  cloitre  qu'elle  leorganisa  apres  le  depart  des 
troupes  frau^aises  (1799). 

Au  XIX^'i^  siecle :  Joseph  Victor  T  o  b  i  e  de  D  a  g  u  e  t 
{1786 — 1860i,  coionel  commandant  rartillerie  rantouale,  com- 
missaire  general  des  nefs,  archiviste  d'Etat..  hi^torien  af^rege  a  la 
Deputation  Royale  de  Turin.  Theodore  Daguet  (1795 — 1870) 
savant  opticien,  inventeur  d'objectifs  renommes;  men^bre  de 
l'Academie  nationale  des  sciences  de  Paris  (1851;. 

Armes:  D'azur  au  pal  d'argent  charge  d'une  etoile  d'or 
surmontee  d'un  chevron  du  champ  et  accouipagnee  d'un  mout 
a  trois  coupeaux  de  sinople,  niouvant  de  la  pointe.  Cimier; 
Un  cerf  (daguet)  issant,  au  naturel  ou  aus<i  un  <s- venner. >  em- 
panache  issant  au  naturel. 

La  famille  Daguet  a  fait  partie  du  patriciat  des  le  nionient 
oü  celui-ci  fut  constitue:  eile  adjoignit  la  particule  a  son  nom 
posterieuremeut  a  1782,  en  vertu  du  compromis  de  ^lorat  Ivoir 
riilteressante  iiotice  de  G.  de  Reynold  sur  le  ])atriciat  friliourgeois 
dans  Talmanach  g-'uealogique  Suissc  de  PM)4).  Llle  n'a  exerce 
que  d'une  manicre  temporaire  un  droit  de  juridiction.  Elle  a 
laisse  tomber  la  particule  au  debut  du  XIX©  siecle,  soit  cnsuite 
de  revers  de  fortune,  soit  en  raison  des  tendances  dömocratiques 
de  ses  reprehcntants. 


Etat  noniinatif. 

de 

Jean,  prenomme. 


Daguet. 


128 


Ire  Branche  (de  Daniel). 

(Eteiiite  quant  aux  males.) 

AI  exau  dre  Dag  iiet,  iie  le  12  mars  1816,  T  le  20  mai 
1894,  professeiir  ä  Fribourg  et  a  Xeucliate],  historieii  et  pedagogue, 
auteur  d'une  histoire  de  la  Confederation  siiisse  et  de  iioinbieiiN: 
ouvrages  historiqiies,  meinbre  fondateur  de  la  societe  d'hi>toire 
de  la  Suisse  romaiide,  meinbre  de  Tliistitut  iiational  geDcvois, 
de  la  societe  franv^-ise  d'arclieologie,  etc.,  chcvalier  de  Tordre 
des  S.  S.  ^Maurice  et  Lazare,  ofticier  d"academie,  President 
honoraire  de  la  societe  d'histoire  du  canton  de  Xeuchatcl» 
membre  honoraire  de  la  societe  suisse  d'heraldiquc  etc.,. 
epouse  en  1844  Eleonore  Favrot  (1825—1891),  tille 
d'Alexandre  Favrot,  presideut  du  tribunal  de  ^loutiers  puis  de 
celui  de  Porreutniv  et  colonel  federal,  et  de  Josephiue  Ouiquerez 
de  Bellerive. 

Enfants.  a)  Alice,  nee  le  7  juin  1815  epouse,  le  8  aoüt 
18G5,  Maxim  ilien  Notz ,  Directeur  du  Con- 
servatoire  de  Cannstadt  (Wurtemberg),  chevalier 
de  Fordre  de  Frederic  etc. 

b)  Elisabeth  Marie,  nee  le  17  aoiit  1850,  *7  le 
16  aoüt  1895,  ej)Ouse  Philippe  Favarger, 
avocat  et  publiciste,  ancien  membre  du  Conseil 
municipal,  de  Xeuchatel. 

c)  Therese,  nee  le  25  novembre  1855,  epouse 
le  18  juin  1878  Alfred,  baron  de  Watter 
(Wurtemberg). 

d)  Jeanne,  nee  le  11  mai  1864,  epouse  le  6  octobre 
1885  Juan  2^Iadrid,  Directeur  de  TEcole 
normale  de  Cbilian  (Chili). 

Ile  Branche,  (de  Pierre)  (1802—1856). 

Son  fils:  Louis  Diguet,  nc  le  20  avril  1842,  epouse 
eu  1872  2\Iarie  Catherine  Ochsenbein  de  Soleure,  7  le  19  aoüt  1.879. 

Enfants:  a)  Leon  Georges  Eugene,  nee  le  ol  mars 
1878,  ingcnieur-chimiste,  capitaine  d'artilleric 
de  campagne. 


1-24 


Daguet.  —  de  Dardel. 


-     b)  Elisabeth  :MathiIde,  nee  le  24  juin  1874, 
epouse  Louis  de  T  echt  ermann  en  1900. 

c)  Jeanne   Charlotte,    nee  le  17  mai  187G, 
insj)ectrice  cantonale  des  ecoles. 

d)  Marie  Rosa  Cecile,   nee  le  20  mai  1878. 
Fr  eres  et  soeurs  du  pere: 

1.  Elisabeth  (1852 — 1901),  epouse  Adolphe  d'Appenthel. 

2.  Georges  (1843  — 1885)  celibataire. 

3.  Antoine  (1845 — •1890)  epouse  xvlelanie  Zill  weger. 

4.  Joseph  Bruno,   nee  le  IV)  septembre  1840,  epouse  ]Mar- 
gu er ite  Baumann. 

Enfants:  a)  Emile  Jean,  nee  le  24  mars  1865, 

b)  Marie  Edwina,  nee  le  4  avril  1863,  epouse 
C  h.  A  u  g.  de  Rae  m  y  d'A  g  y. 

nie  Branche  (de  Joseph  Bruno)  (1805-1885). 

Ses  filles:  a)  Victorine  Marie,    nee   le  9  juin  1805, 
institutrice. 

b)  Anna,  nee  en  1807,   religieuse   des  Filles 
de  la  Charite  de  S*-  Vincent  de  I^aul. 


Familie  cpialitlee  de  la  Principaute  de  Xeuchate 
Nationalite  neuchatch)ise  vers  13')0. 
Annobliss-ement  1810. 
Protestante. 

(Voir  tome  I  page  720.) 


De  Bary.  —  De  I.uze. 


125 


I>e  Hary  (de  Bary,  Debary). 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Basel. 
Bürgerrecht  KJoB. 
Grosser  Rat  17 
-  Kleiner  Rat  1719. 
Reformiert. 

Vgl.  Jahrg.  I  Seite  81. 


I>e  I^ifize. 

Familie  qualifiee  de  la  Priiicipaute  de  Neiichatcl, 
Nationalite  neuchnteloise  1G91. 
Aiinoblissement  177o. 
Protestaiite. 

HIstorique. 

La  famille  De  Jaizo  est  originaire  de  Chalais  en  Saintongc, 
France,  d'oü  Jcau  Jacques  I  s'e^t  rcfugie  eu  1G88,  pour  cause 
de  religion,  daiis  la  principautc  de  Xeiichatel.  II  introduisit 
dans  le  pays  l'industrie  des  indienncs  ([iii  ne  tarda  pas  a  se 
devclopper  et  a  devcnir  une  sourt  e  de  riclicsse  poiir  le  canton. 
De  CCS  ctablissciMcnts  sortirent  les  tondatcurs  des  lal>ri([ucs 
d'indieiuies  de  ^[idhouse,  ;dnsi  qirOberkaiiqif  <{iii  ilcvait  a  soii 
tour  introduire  cette  indiibtrie  eji  France.  —  La  liliatioii  non 
interrompue  s'etahlit  a  ])artir  de  cc  preiuier  ancctre  connu 
qui  fut  rc(^u  hourgeois  de  Nciichatel  en  ll)9L  II  avait  epouse 
Marguerite  Bourgeois. 


126 


De  Liize. 


Hommes  niar(|uaiits:  A  nienlionncr  encore.  le  petit-fils 
du  precedeiit  Jean  Jacques  III,  -J*  ,179^),  membre  du  Petit 
Conseil  1733,  bauneret  de  Xeuchatel,  annobli  1773  par  Frederic- 
le-Grand  pour  Services  reiidus  lors  d'uiie  ^rande  disette  a  Neu- 
chatel.  Frederic  Auguste  (1757 — 1837),  colonel  aux  gardes- 
suisses  prit  part  a  la  journee  des  Tuileries  du  10  aoüt  1792. 
Alfred  (1797 — 188U),  uegociant  a  Bordeaux,  cree  baron  en 
1875  par  le  grand-duc  de  Hesse  en  reconnaissance  des  Services 
rendus  a  ce  pays  pcndant  les  uonibreuses  annees  qu'il  en  avait 
ete  cousul. 

Armes,  anciennes:  d'azur  au  chevron  d'or,  accompagne  en 
pointe  d'une  fleur  de  lys  d'argent.  Armes  concedees  par  le 
diplome  de  1773:  ecartele  au  1^^-  et  4^^^  d'argent  ä  im  vol 
eploye  de  sable,  aux  2^^*^  et  3^e  les  armes  anciennes,  le  lout 
en  une  bordure  d'or.  Cimicr:  une  tleur  de  lys  d'argent  entre 
un  vol  de  sable.    Supports:  deux  leopards  au  naturel. 

Etat  notnitiatif. 

Ancetre  commun:  Jean  Jacques  III,  +  1796,  allie  a 
^larianne  Warney,  par  ses  deux  Iiis  Jean  Jacques  IV  et 
Charles  Henri. 

Ire  Ligne. 

Jean  Jacques  IV  (1753 — 1838),  allie  a  Henriette 
d'Ostervald. 

Jacques  De  Ltize,  ne  .  .  .  .  .,  \Tils  de  Edouard,  t  1900, 
sous-prefet  en  France,  allie  Bouteguoy.) 

S  o  e  u  r  : 

Susanne,  nee  

He  Ligne. 

Charles  Henri  (17()0 — 1822),  descendant  de  son  premier 

muriagc  avec  de  Bethinann,   par  ses  deux  fils  l>ouis 

Philij^pe  et  Alfred. 


De  Liize. 


127 


Branche. 

Louis  Philippe  (171)4  — 1877),  consul  suisse  ä  New  York, 
niarie  en  1821  ä  Sarah  Ogden.    Soii  hls: 

Charles  De  Luze,  ne  1822,  marie  a  Letitia  Schuyler. 
(Xew  York.) 

Eiifants:  a)  Grace,  De  

b)  Louis  Phili})pe,  ne  1858. 

c)  Philippe,  ne  18(3{). 

d)  Sarah,  nee  

Freres  et  soeurs : 

1.  S  o  p  h  i  e  E 1  i  s  a  1)  e  t  h  ,  nee  1823,  mariee  ä  F  r  e  d  e  r  i  c  W  i  1 1  i  a  ni 
S  i  ni  o  n  d  s.    (Xew  York.) 

2.  Alfred  Francis,   ne  1827,   marie  a   Mary  Cartwright. 
(New  York.) 

Enfants:  a)  Alice,  mariee  a  Arthur  Folly. 
b)  Edmond. 

3.  Francis  Ogden,   ne  1837,    mort  1902,    marie  en  1889  a 
Elisabeth  Boulger.    (New  York.) 

Enfants:  a)  Francis.  - 
b)  Marie  IMandrot. 

lie  Branche. 

Alfred  (1797 — -1880),  negociant  a  Bordeaux,  allie  ä 
Georgina  John^ton.     Son  Iiis: 

William  De  Luze,  ne  Ic  14  aoüt  1828,  marie  le  11  janvier 
1855  a  Elisabeth  L'atherine  de  Yenoge,  Chigny  s/Morges. 

Enfants:  a)  Clara,  nee  29  janvier  1859,  mariee  1882  ä 
William  de  Charriere  de  Sevcry.  (Lau- 
sanne.) 

b)  Henriette,  nee  Ic  20  deeeinlue  18*>3,  mariee 
1889    au    baron    Alfred     de     Buren  de 
Denen  s.     (Denens  s Morgen.) 
-  c)  Jean  Jacques,  ne  1871,  inspecteur  forestier, 

marie  1897  a  G  a  b  r  i  e  1 1  e  ( h  a  t  e  1  a  i  n  ,  nee  1 874  • 
Filles:    aa)  Cecile,  nee  1898. 

bb)  Jacqueline,  nee  1901. 


De  I.uze. 


F  r  e  r  e  s  : 

Alfred  (183o — 1897),  marie  le  22  septenibre  1857  a  Sophie 
Marchand.  (Bordeaux.) 

Enfants:  a)  Georj^es,   ne  1858,   inarie  12  avril  1884  ä 
Marouerite  Briand.  (Bordeaux.) 

b)  Marthe,  nee  1859,,   mariee  20  ociobre  1879 
a  Fernand  d'Albis.  (Bordeaux.) 

c)  Charles,    ne    18(52,    niarie    2   mars   1885  a 
Nelly  Faure.  (Bordeaux.) 

Enfants:  aa)  Rene,  ne  1885. 

bb)  Roger,  ne  1887. 
cc)  Olga,  nee  1891. 
dd)  Georgette,  nee  1896. 

d)  Heuri,  ne  1870,  ingcnieur,  marie  2ß  octobre 
1898  a  Leoni  e  Havilaud.  (Limoges.) 

Filles:   aa)  Elise,   nee  21  octobre  1899. 

bb)  Andree,  nee  18  fevrier  1902. 

e)  Raymond,  ne  1872,  negociant,  marie  20  juin 
1900  a  Odette  Guestier.  (Saumur.) 

f)  Frederic,  ne  187G,  negociant.  (Saumur.) 

Francis  (1834 — 1871),  negociant,  marie  18G1  a  Marie  de 
Mandrot.  (Bordeaux.) 

E  n  f  a n  t  s  :  a)  A 1  f r  e  d ,    ne   1 862,    marie   1893   a  Sophie 
Gruse.  (Bordeaux.) 

Enf^ints:  aa)  Francis,  ne  1804. 

bb)  Jacques,  ne  1895. 
cc)  Simon  ne,  nee  1897. 
dd)  Marguerite,  nee  1901. 

b)  Maurice,    ne    1864,    inspecteur   adjoiut  des 
ponts  et  chaussoes. 

c)  Georgina,  nee  1871,  mariee  1890  a  Henri 
Gruse.  (Bordeaux.) 

Charles,    ne  1S."^7,    negociant,    marie   1871   ä   Cecile  du 
Vi  vier  de  Fay  Solignac.  (Bordeaux.) 
Enfants:  a)  Helene,  nee  1872,  mariee  1899  a  John  Mac 
Leod,  (Havre.) 


De  Liize.  —  Denzler. 


129 


b)  Albert,  ne  1873,  nei^ociant,  ancien  lieutenaut 
de  Hiissards,  mar  ic  1899  a  Marie  An  toi  nette 
Johns  ton.  (Bordeaux.) 

c)  Alice,  nee  1877. 

d)  :Made leine,  n6e  1884. 

4.  Maurice,  ne  184o,  marie  a  Cecile  Borel.  (Bordeaux.) 

Enfants:  a)  Edouard,  ne  1880. 

b)  Germaine,  nee  1886. 

c)  Odette,  nee  1887. 


I>eiizier. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaates  Zürich. 
Bürgerrecht  15ol. 
Grosser  Rat  1570. 
Kleiner  Rat  1574. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

Stammvater  der  Familie  ibt  Ulrich  Denzler  von  Nänikon 
bei  Uster,  dem  infolge  seiner  in  der  Schlacht  bei  Kappel  be- 
wieseneu Tapferkeit  nicht  nur  das  Zürcherische  Burgerrecht 
verliehen,  sondern  ausserdem  ein  kleines  Gut  in  Nänikon  ge- 
schenkt wurde,  dessen  Einkünfte  heute  noch  dem  jeweiligen 
Senior  der  Pamilie  zufallen. 

Die  Familie  erzeugte  speziell  im  18.  Jahrhundert  eine  grosse 
Keihe  Geistlicher;  zu  politischer  Bedeutung  gelangten  Conrad 
Denzler,  1574  Zunftmeister,  1575  Landvogt  zu  Wädensweil, 
sowie  Heinrich  Denzler,  welcher  1()H6  als  Statthalter  ""ie 
zwcitoherste  Ehrenstelle  im  Zürcherischen  Staatswesen  erreichte, 
''-ünitig  war  die  Familie  zur  Meise,  Schneidern  und  Schuh- 
niachcrn. 

e 


ISO 


Denzler. 


Personenbestand. 

Gemeinsamer  Stammväter  aller  Tjiiien  ist  Hans  Conrad 
Denzler,  j  JG05,  Zunftmeister  zur  Meise,  vermählt  mit 
Elisa betha  Heide^rger. 

L  Linie. 

Stifter:  Heinrich  Denzler  (1736  — 1794),  Pfarrer  zu 
Feuerthalen. 

I.  Ast. 

Joh.  Heinrich  Denzler,  geb.  1860  (Sohn  des  f  Pfarrers 
Rudolf  Heinrich  iwA  der  -J-  Joh.  Karobne  geb.  Usteri  vom 
Xeuenhof),  Dr.  med.  prakt.  Arzt,  vermählt  18S5  mit  Maria 
Henriette  Heuer  \on  Biügg  bei  Bern,  geb.  1S60. 

Söhne:  a)  Heinrich,  geb.  1886. 

b)  Eduard  Werner,  geb.  l89o. 

Geschwister: 

1.  Anna  Karoline,  geb.  1855,  verm.  1878  mit  Dr.  phil. 
Adolf  Kägi  von  Zürich,  Professor  an  der  Universität  Zürich. 

2.  Joh.  Dorothea,  gel).  185(),  verm.  mit  Pfarrer  Bucher 
von  Egg  in  Bühler. 

3.  (Aus  des  Vaters  erster  Ehe  mit  Louise  Esch  er  v.  Glas) 
Regula  ^Margaretha,  geb.  1852,  verm.  1891  mit  Joh, 
Adolf  Xaef,  Pfarrer  zur  St.  Anna,  Zürich. 

II.  Ast. 

Rudolf  Denzler,  geb.  1847  (Sohn  des  7  David  und  der 
Y  Regula  geb.  LM\;  n  n  i  n  g  e  r),  Ivaufinaiiu,  Mitglied  des  grossen 
Stadtrats,  verm.  1881  mii  Eugenie  Maria  i3a^^tüs  von  Pari?, 
geb.  1858,  Zürich. 

Kinder:   a)  Eugen  Pudolf,  geb.  1886. 

b)  Louise  E  u  g  e  n  i  e  .  geh.  1 8(S7 . 

c)  Eugen,  geb.  1889. 

d)  P.  ( )  b  e  r  t  H  e  i  n  r  i  c  h  Friedrich,  geb.  1 892. 


Deiizler. 


131 


Geschwister: 

1.  Marie,  geb.  1843,   vermählt    mit   Kaufmann   Schwarz  in 

Glessen,  gest.  1905. 
2..  Anna  Catharina,  geb.  1845,  verm.  1868  mit  Adolf  Erpf, 

Ivaufmann  in  Zürich. 

0.  (aus   des   Vaters  II.  K.hc   mit   Louise  Paur    von  Zürich, 
gest.   14.  Februar  190G)  Heinrich,  geb.  1852,  Kaufmann 

.   in  Winterthur,  Witwer  1883  von  Ka  r  o  1  i  n  e  H e  1 1  e  t  s  g  r  u  b  e  r : 
Aviedervermählt  1893  mit  Antoi  nette  Kram  er  von  Singen. 

Kinder    I.  Ehe:  a)  Karoline,  geb.  1876. 

II.  Ehe:  b)  Ernst  Werner,  geb.  1894. 

c)  Hedwig  Valeria,  geb.  1899. 

4.  Lnise,   gel).  1853,   verm.  mit  Bankdirektor  Hasenfratz 
von  und  in  Frauenfeld. 

5.  Elise,    geb.    1854,    verm.    mit   Kaufmann  Schwarzen- 
bach in  Goldbach,  Zürich. 

III.  Ast. 

Esther  Henriette  Rordorf,  geb.  1821,  Witwe  1878 
von  Dr.  med.  Salomon  Denzler. 

I!.  Linie. 

Stifter:  Caspar  Denzler,  Verwalter  zur  Gerwi,  geboren 
1739,  vermählt  mit  Agnes  Gut  tinger.    Dessen  Urenkel: 

Felix  August  Heinrich  Denzler,  gel>.  1851  (Sohn  des 
Pfarrers  Job.  Rudolf  und   der  t  Susanna  Bertha  geb.  Wir/ 
(v.  Engel.) 

Geschwister: 

1.  Eugen,   geb.  1855,   verm.  1895  mit  Louise  Eli  sähet  ha 
Hitz,  geb.   1S7."),  Zürich. 

Kinder:  a)  hllisabetha,  geb.  1896. 

b)  Rudolf,  geb.  1897. 

c)  Dorothea,  geb.  1900. 

2.  Bertha,  geb.  1857. 

3.  Maria,  geb.  1859. 


152 


Deiizler. 


HI.  Linie, 

Stifter:  Haus  Caspar  D enzler,  geb.  177G,  Pfarrer  am 
Spital.    Dessen  Enkel : 

Carl  Wilhelm  D enzler,  <^cb.  18.->7  (Sohn  des  Pfarrers 
Joli.  Cas})ar  zu  Wein  fei  den  und  der  AFarj^aretha  geb.  Ganz 
von  Rorbas)  Ingenieur  in  Küsnacht,  verm.  18G4:  mit  Karoline 
Spinner  von  Äugst,  geb.  18o^). 

IV.  Linie. 

Stifter:  Pfarrer  Conrad  Denzler  zu  Kyburg  (1719  bis 
1775),  verm.  mit  Susanna  IM  eye  r  (Rosen). 

I.  Ast, 

Karl  August  Denzler,  geb.  1812  (Sohn  des  t  Jo^-  Heinrich 
und  der  *[•  Regula  geb.  Tryndler),  verm.  1875  mit  Susanna 
Hub  er  von  Hegi  b.  Wintert  hur,  geb.  1850. 

Kinder:  a)  Karl  Jakob,  geb.  1877. 

b)  August,  geb.  1879,  Kaufmann  in  Dornach- 
brugg, verm.  11)03  mit  Karoline  Sutter, 
geboren  1875. 

II.  Ast. 

Werner  Denzler,  gel>.  1878,  Kaufmann  in  Bombay. 

Bruder: 

"Waith  er,  geb.  1880,  Chemiker. 

Mutter: 

Anna  Barbara  S])inner,  geb.  1815,  Witwe  1897  von 
Pfarrer  Gottlieb  Konrad  sei.  in  Zürich  III. 

Grossmutter: 

Dorothea  Uli  l  mann,  geb.  1817,  Witwe  1879  von  Fei  x 
Conrad  sei.,  Zürich  III. 


V,  Diesbach.  —  Diodati. 


13:] 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 
Bürgerrecht  K] 
Grosser  Rat  1'^  . 
Kleiner  Rat  1422. 
Reformiert. 

'  (Vgl.  Jahrg.  I  Seite  86.) 


Familie  du  Petit  Conseil  de  la  Repiiblique  de  Geneve. 
Bour<.^eoisie  1572. 
Conseil  des  C  C  1 584. 
Petit  Conseil  UVM. 
Protestante. 

Historique. 

I.  Avant  l'admission  ä  la  bourgeoisie.  Origine: 
Familie  patricienne  de  J>iicqacs.  Le  premier  du  nom.  auquel 
commencc  la  filiatiou  ininter;  ompue  est  Deodato,  dont  le  fils 
mourut  en  1154. 

Personnages  ma!<}uanth:  Alcs>andro  '1451) — 1520) 
gonfalonier,  Michcle  (1510 — 158:-^)  gonhilonK-'r  et  an/.iano, 
Girolamo  (151:) — anziano,  Vincenzio  (1519 — ?),  anziano. 

Propriete:  J*ahiis  a  Fiu:<pies  (actucHeinent  Orsctti). 

Armes:  Parti:  au  1)  de  gucules  au  Iiou  d'or,  au  2)  fasce  or 
<-'t  guculcs  tle  I)  picces.  Ciniier:  ane  ai<.^le  a  dcux  tctcs  c[>loyee. 
Supports  de  Ii')ns.     Devise:  i.)eus  dedit. 


134 


Diodati. 


II.  Depuis  Tadnnss  ioii  a  la  boiirgeoisie.  Le  prcmier 
bourgeois  a  ete  Charles  (1541  — 1()25). 

Proprietes:  Campagnes  a  Cologiiy,  Perroy,  Vernier,  terres 
dans  le  pays  de  Gex, 

Bourgeoisie  d'Ecliichens. 

Person  nag  es  marqiiants:  Jean  (loTG — 1()49)  pasteur  et 
professeur,  tradiicteur  de  la  Pible  en  italien,  Deodato  (1579 
a  1042)  conseiller  d'etat,  Alexandre  (1598 — 1G7G)  niedecin, 
Fran9ois  (1G47 — 1()90)  graveur,  Jean  (1732  — 1807)  cree 
conite  du  Empire. 

III.  Periode  actuelle.  Proprietes:  Campagne  de 
Cologny,  Ics  Fougeres  et  LaDullive  (Vaud)  domaine  de  Perroy, 
maison  rue  Eynard,  domaine  a  Alassa-I^ombarda  (Romagne). 

P  e  r  s  o  u  n  a  g  e  m  a  r  q  u  a  n  t :  A 1  e  x  a  ii  d  r  e  A  m  e  d  e  e  E  d  o  u  a  r  d  , 
pasteur,  professeur  et  bibliothecaire. 

Etat  nominatif. 

Charles  Diodati  dils  de  Cbarles  Aloys,  ne  ä  Geneve 
27  mai  182G,  a  (Teneve  27  mai  1895,  colonel,  consul  general  de 
Grece  pres  la  Confederation  suisse  et  d'Hilda  Sophie  Eyuard, 
nee  ä  Geneve  28  mai  1835,  "J"  a  Geneve  4  jauvier  1905),  ne 
a  Geneve  23  mars  18(51,  major  d'artillerie,  j  a  Geneve  22  mai  190  ). 

Freres  et  soeurs: 

1.  Anna  Helene,  nee  ä  Geneve  27  septembre  1858,  mariec 
ä  Geneve,  11  aoüt  1880,  a  Henri  Louis  Le  Fort,  Dr.  en 
droit,  juge  a  la  Cour  de  Justice.    (La  Boissicre,  Eaux-\'ives.) 

2.  Jean,  ne  a  (leneve  10  aout  18')4,  marie  1)  a  Cologny,  2  fevricr 
1891,  a  IManche  Olga  Boissier  (tille  (rEmile,  conseiller 
d'etat  et  de  Natalie  Duval),  nee  au  Petit-Saconnex  4  septembre 
18()5,  (livorces  12  (h'-cembre  1904  2)  ä  Geneve  3  aout  1905 
a  Laetitia  Jeanne  Picard  (tille  (rLiuilc  et  (T Alpliou^^me 
Petel),  nee  a  Geneve  22  aoüt  1882.    (Geneve,  rue  l^^ynard,  n^  8.) 

Enfant  du  prcmier    mariage:    Marguerite  Helene, 
nee  ä  Geneve  21   avril  1893. 

3.  Marie   ^Lit  bilde,    nee   a   Geneve   10  juin    18()(>,  mariee 
I,  a  Genihod,  o  octobre  1 89 1,  a  Jules   C  a  m  i  1 1  e   P  i  c  t  e  t 


Diodati. 


135 


Dr.  es  Sciences,  j  29  jaiivier  1893.  II.  a  Paris,  3  juillet 
1897,  a  Fran(^ois  Maurice  Bedot,  Dr.  es  sciences,  pro- 
fesseur  a  rUniversite  et  directeur  du  Musee  d'histoire  natureile. 
(Geneve  rue  des  Chaudronniers.) 

4.  Arthur  Jules,   ne  a  Geneve,    5   fevrier   1871,  architectc. 
(Paris.) 

Oncles: 

Fils  d 'AI  exandre  Aniedee  Edouard  Diodati,  ne  ä 
Geneve,  31  juillet  1789,  t  a  Perroy  12  juillet  18()0,  pasteur, 
professeur  de  theologie,  bibliothecaire,  et  de  Charlotte  Susanne 
Vernet,  nee  a  Geneve  5  decembre  179G,  "j"  a  Presinges  16  mai 
1862. 

a)  ^larie  Salonion  Theodore,  ne  ä  Geneve 
8  noverabre  1816,  T  a  Geneve  28  avril  1878, 
marie  ä  Geneve  27  mai  1845  avec  Emilie 
Joanne  Rigaud  (fille  d'Edouard  Pierre  Paul, 
President  de  la  Cour  de  Justice,  professeur,  depute 
au  Conseil  Representatif  et  d'Henriette  Anne 
Louise  de  Constant),  nee  a  la  Boissiere  13  juin  1823, 
"J*  a  Geneve,  5  fevrier  1906. 

E  n  f a n  t  s  :  aa)  A  n  n  e  M  a  r  g  u  e  r  i  t  e ,  nee  ä  Geneve, 
11  mars  1846,  mariee  a  Geneve 
9  mai  1867,  a  Henri  Fran(;ois 
Liicien  de  Can  dolle,  depute  au 
Grand  Conseil  (Creneve,  cour 
Pierre  1  et  Evordes) 

bb)  Albert  ine  Emma,  nee  a  Collex- 
Bossy,  9  septeml>re  1848,  mariee 
19    decembrc    18()7   ä  Edouard 
Sarasin,  deputö  au  Grand  Conseil, 
\        maire  du  Grand  Saconnox, 

cc)  Emilie  Gabrit'llc,  U'-c  a  Paris, 
11  janvier  18(i>),  mariee  21  de- 
cembrc 1 885,  a  1'- d  m  o  n  d  F  r  e e  r  i  c 
Gautier  Dr.  en  droit,  nolairc, 
veuvc  26  juillet  1895.  (Geneve 
^  .   cours  des  Bastions,  8.; 


136 


Diodati.  —  v.  Dohna. 


b)  Charles  Gabriel,  iie  a  Geneve  24  novembre 
1828,  architecte,  marie  a  Geneve,  7  inars  1862, 
avec  Anielie  Plantaniour  (ülle  d'Emile,  pro- 
fesseur,  et  de  Marie  Prevost),  nee  a  Geneve 
30  aoiit  1842.     (Geneve,  nie  Beauregard,  4.) 

Ch. 


V,  l>o!iiia. 

Grossratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 
Biirgerrecht  1G57. 

Grosser  Rat  1701.  , 
Evangelisch. 

Geschichtliches. 

I.  Vor  der  Burgerrechtser  Werbung. 

Die  erste  nachweisliche  erbliche  Belehnung  dieses  alten 
Dynastengeschlechts  mit  der  Reichs-Burggrafschaft  Dohna  fand 
1153  durch  den  Kaiser  Friedrich  1.  Barbarossa  für  den  nobilis 
Henricus  statt,  mit  welchem  auch  die  heute  urkundlich  ver- 
folgbare Stammreihe  l)eginnt.  Die  im  jetzigen  Königreich 
Sachsen  gelegene  gleichnamige  Bur^^grafschaft  besassen  die  Dohnas 
bis  zum  Jahre  14(12.  Zu  ihr  gehörten  u  a.  Königstein,  Weesen- 
stein sowie  ein  Teil  von  Dresden,  dessen  alte  Elbbrücke  von 
den  Burggrafen  erlxiut  wurde". 

Die  Burggrafen  w;iren  mächtige  Eande-herren ;  1217,  1211), 
1318  werden  bie  als  Zeugen  vor  den  BischTifcn  von  Meissen 
erwähnt,  was  ihre  hervorragende  Stellung  genügend  kennzeichnet. 
Ebenso  wie  die  Burggrafen  von  M(üssen,  Altenburg,  Leisnick 
gehöiU.ii  sie  zu  dt'.n  Reichsfiirsten.  deren  letzte  Stufe  die  tuirg- 
gravii  bildeten. 


V.  Dohna. 


187 


Das  älteste  erhaltene,  bisher  bekannte  Siegel  der  Bur^'grafcn 
rührt  von  dem  regierenden  Burggrafen  Otto  I.  aus  dem  Jahre 
1235  her  und  zeigt  als  Wappen  zwei  ins  Andreaskreuz  gelegte 
Hirschst  ingeu,  welches  Wappen  bis  heute  vom  ganzen  Hause 
unverändert  geführt  wird. 

1402  wurden  die  Burggrafen  infolge  einer  Fehde  mit  den 
^Markgrafen  von  Meissen  aus  der  Burggrafschaft  vertrieben,  und 
obwohl  sie  1428  Kaiser  Sigismund  erneut  damit  belehnte,  ge- 
lang es  ihnen  nicht,  je  wieder  in  den  Besitz  der  Burggrafschaft 
zu  gelangen,  um  den  die  Restitutions-Prozesse  noch  über  200 
Jahre  vergeblich  fortgeführt  wurden. 

Die  Burggrafen  machten  sich  in  Böhmen,  Schlesien  und  seit 
1469  auch  in  Preussen  ansässig,  wo  sie  überall  dem  Herren- 
stande angehörten.  Nach  dem  Aussterben  aller  anderen  Linien 
blüht  nur  noch  die  in  Preussen  angesessene,  d.  d.  18.  März  1()48 
bestätigte  Kaiser  Friedrich  HL  dem  gesamten  Hause  den  Reichs- 
Burggrafen-  und  Grafen-Titel. 

Der  letzte  gemeinschaftliche  Stammvater  aller  heutigen 
Dohnas  ist  der  Burggraf  Achatius  (geb.  L)8;),  -j-  1601)  aus  der 
preussischen  Linie.  Von  seinem  dritten  Sohn  Fabi  an  (ge- 
boren 1577,  t  1681)  stammt  die  heute  noch  in  Preussen  blühende 
Linie  Dohna-Lauck.  Dessen  jüngster  Bruder,  der  Burggraf 
Christoph  {geb.  1588,  f  1()87)  war  lt^80  in  Diensten  seines 
Schwagers,  des  Prinzen  Friedrich  Pleiorich  von  Oranien  —  beider 
Gemahlinnen,  Ursula  und  Amalie  (irähnnen  zu  Solm^-Braunfels, 
waren  Schwestern  —  Statthalter  des  Fürstentums  Orange  in  Süd- 
frankreich geworden.  Sein  ältester  Sohn,  der  Burggraf  Friedrich 
(geb.  1621,  t  1688),  kaufte  den  27.  Juni  1657  die  Herrschaft 
Coppet  am  Genfer  See  und  nahm  1660,  nachdem  der  König 
Ludwig  XIV.  von  Frankreich  das  Fürstentum  Orange,  dessen 
vStatthalter  er  auch  gewesen  war,  in  Besitz  genommen  hatte, 
daselbst  seinen  Wohnsitz.'  l'.urggiaf  Friedrich  war  auch  Herr 
/u  Prangins  bei  Nyon,  allerdings  nui  ganz  kurze  Ziüt  ;  er  erwarb 
Schloss  imd  Herrschaft  ilaselhst  1()57  und  verkaufte  beides  1()58 
an  Johann  \.  Balthasar,  (jcneralleutiiant  in  französischen  Diensten. 

II.  Nach  Fintritt  in  das  be  mische  Burger  recht. 

J'^rster  J'>werber  dessell)en  ist  der  obgenanntc  Buiggraf 
Iriedrich,    welcher,    nachdem    der   Kauf   von    Coppet  und 


138 


V.  Dohua. 


Praiigins  von  !M^hin.  von  Bern  genelmiigt  worden  und  er  selber 
seine  Vasallenptlicht  persönlich  in  Bern  abgelegt  hatte,  am 
22.  August  1()57  in  das  regimeutsfähige  Burgerrecht  und  als 
Stubengenosse  zu  Pfistern  aufger.oranicn  wurde. 

Sein  ältester  Sohn  Alexander  (geb.  1601,  *f  1728)  wurde 
Stifter  der  Linie  S  c  h  l  o  1)  i  1 1  e  n  ,  sein  jüngster  Sohn  Christoph 
(geb.  1665,  t  1733)  Stifter  der  Linie  Schlodieu. 

Der  Burggraf  Alexander  (geb.  16()1,  7  1728)  verkaufte  nach 
seines  Vaters  Tode  den  2.  August  1713  die  Baronie  Coppet 
an  den  Königlich  preussischen  Hofmarschall  Sigmund  v.  Erlach. 
Er  hatte  von  seinem  Vater  die  Herrschaft  Schlobitten  in  Freussen 
geerbt  und  war  Königlich  preussischer  (Tenerai-Fcldraarschall 
und  Ritter  des  schwarzen  Adler-Ordens.  Am  17.  Oktober  1703 
hatte  ihn  die  Republik  Genf  mit  seinen  Söhnen  Friedrich 
(geb.  1695,  t  17U5  als  Kind)  und  Alb  recht  Christoph 
(geb.  1698,  t  1752)  als  Burger  aufgenommen.  Seit  1701  war 
Burggraf  Alexander  ^Mitglied  des  grossen  Rats  der  Republik 
Bern.  1711  erbte  er  von  einer  mit  dem  Tode  des  Burggrafen 
Carl-Hannibal  II.  erloschenen  Linie  die  mit  den  Privilegien  der 
Fürsten  in  Schlesien  ausgestattete  Freie  .Standesherrschaft  Warten- 
berg in  "Schlesien,  die  er'  nach  seinem  Tode*  1728  seinem  oben 
genannten,  älteren  Sohne,  Albrecht  Christoph  (geb.  1698, 
1752),  hinterliess.  Dieser  war  seit  1745  ^litglied  des  Grossen 
Rats  der  Republik  Bern  und  verkaufte  1734  die  Freie  Standes- 
herrschaft an  den  Grafen  Ernst  Johannn  von  Biron,  späteren 
Herzog  von  Kurland.  Die  Xachkommenschaft  des  Burggrafen 
Albrecht  Christoph  erlo.-ch  1775  mit  dem  kinderlosen  Tode 
seines  Sobnes. 

Des  Burggrafen  Alexander  'geb.  1()61,  f  1728)  jüngster 
Sohn,  Alexandt.'r  Aemilius  (geb.  17(M',  j^llanzte  das  Ge- 
schlecht fort.  Er  hatte  von  seinem  A'ater  .Schlobitten  geerl)t 
und  starb  1745  als  Königlich  p.rcii>sischer  Generalmajor  an  seiner 
in  der  Schlacht  bei  Si^or  erhaltenen  X'crwundung.  Aus  seiner 
Ehe  mit  der  ]*rinzes>in  So])hie  Charlotte  zu  Schleswig- 
H  0  1  s  t  c  i  n  -  S  C)  n  d  e  r  b  u  r g  -  Bec k  hinterliess  er  einen  einzigen 
Sohn,  den  Burggrafen  F  r  i  e d  rieh  A  1  exa  n d  e  r  igeb.  1 741,  -J-  1  81* 
Dieser  be>ass  die  Hcrr^chafien  Schlobitten.  Prökehvitz,  Fin]^:enstein 
und  Brunau  in  l*reu-^en;  er  war  Obermarschall  des  König- 
reichs   Preussen     und    Ritter     des    schwarzen  Adler-Ordens. 


V.  Dohna. 


139 


1.*).  April  1767  wurde  er  in  Bern  zu  Phstern  angenommen  und 
1775  Mitglied  des  Grossen  Rats  zu  Bern.  Bei  seinem  ältesten 
Sohn,  Friedrich  Ferdinand  Alexander  (geb.  1771,  7  1831), 
und  seinem  jüngsten,  Helvetiiis  Carl  Friedrich  George 
Alb  recht  (geb.  1780,  f  1821),  bat  er  die  RepubUk  Bern  zu 
Paten,  die  zur  Taufe  des  letzteren  als  Patengescbeuk  eine  grosse 
goldene,  noch  heute  vorhandene  Medaille  schenkte:  beide  Brüder 
starben  unvermählt.  Von  drei  anderen  Söhnen  des  Burggrafen 
P>iedrich  Alexander,  den  Burggrafen  AVilhelm  Heinrich 
Maximilian  (geb.  177.S,  -J-  1845),  P'abian  Alexander  (ge- 
l)oren  1781,  ■[■  1850)  und  Carl  Friedrich  Emil  (geb.  1784, 
t  1859)  stammen  die  jetzt  noch  blühenden  Aeste  der  Linie 
Dohna-Schlobitten  (sieh,  unten  I.  Linie,  1. — 3.  Ast). 

Der  jüngste  Sohn  des  Erwerbers  des  bernischen  Bürger- 
rechts, des  Burggrafen  Friedrich,  war  der  Burggraf  Christoph 
«geb.  loG5,  t  1733).  Er  besass  Schlodien  in  Preusseii  und  war 
Königlich  prcussisdier  Gencralleutenant  imd  Staatsminister, 
Ritter  des  schwarzen  Adler-Ordens.  Von  seinem  Bruder 
Alexander  und  ihm  rührt  der  jetzt  im  historischen  ^Museum 
in  Bern  deponierte,,  aus  Silber  vergoldete  Adler  her,  den  beide 
Brüder  deT  Zunft  zü  Pfi st ern  schenkten ,~  Ausserdem  ist  in  dein 
erwähnten  Museuin  eine  silber  vergoldete  Kanne  und  Schale, 
ebenfalls  ein  Geschenk  des  Burggrafen  Christoph  an  die  Zunft 
zu  Plistern  aus  dem  Jahre  1731,  de{)oniert;  sie  stammte  von 
der  Krönung  Kaiser  Carl  VI.  in  Frankfurt,  bei  der  er  als 
Gesandter  des  Königs  von  Preussen  zugegen  gewesen  war. 
Burggraf  Christoph  hinterliess  drei  .Söhne;  die  Xachkommenscbaft 
<ler  beiden  ältesten  blüht  rioch,  während  die  des  jüngsten, 
Christoph  (geb.  1703,  S"  17(32,  seit  1755  Mitglied  des  Grossen 
Kats  zu  Bern,  erloschen  ist.  Der  älteste  .Sohn,  Carl  Florus 
'geb.  1693,  -J*  17h5i  besass  die  Herrschaft  .^chludien,  (li(^  nach 
■'»einem  T<:»de  sein  Sohn  Carl  LiuIwIl:  Alexancier  Erdniann 
^g'b.  1758,  t  18:;Si  erbte.  Er  wurde  20.  März  17i>2  zu  Pnsterfj 
•A'igenommen  und  ist  der  Urgrossvater  des  heutigen  Fideikommiss- 
•ierrn  auf  Sihlodicn,  des  Ivarggrafen  Adolf  (,'hristoph  Rudolf 
«sieh,  unten  IL  Linie,  1.  Ast). 

Der  zweite  Sohn  des  Burggraf-n  Christof)!),  der  Burggraf 
^^'ilhelm  Alexander  (gel).  1()95,  t  1749)  war  Königlich 
^^reussischer  Generulleutenant   und  Ritter  des  schwarzen  Adler- 


140 


V.  Dohna. 


Ordens.  Sein  Sohn  Wilhelm  Christoph  Gottlob  (geh  1724, 
1787)  ^vurde  24.  ]März  1778  zu  Pfistern  an<^enonimen.  Er 
erbte  1766  die  Herrschatten  Jvotzeuau  und  3klallmitz  in  Schlesien, 
von  denen  sein  Sohn  Wilhelm  August  Gottlob  (geb.  1769, 
f  1837)  Kotzenau,  dessen  Bruder  Leopold  Emil  Fabian 
(geb.  1777,  -J-  18o9)  Mallmitz  erhielt.  Beide  sind  die  Grossväter 
der  heutigen  Besitzer  dieser  Herrschaften,  des  Burggrafen  Wil- 
helm Carl  Hannibai  Vincenz  (s.  unten  II.  Linie,  2.  Ast, 
1.  Zweig)  und  des  Burggrafen  Alfred  Fabian  Wilhelm 
Theodor  (s.  unten  II.  I^inie,  2.  Ast,  2.  Zweig). 

Als  Waj:>pen  führt  das  burggrätliche  Haus  in  einem  blauen 
Schilde  zwei  ins  Andreaskreuz  gelegte  silberne  Hirschstangen. 
Auf  dem  gekrönten  Helm  mit  blausilbernen  Helmdecken  wächst 
aus  der  Krone  zwischen  einem  silbernen  Hirschgeweih  eine 
von  Silber  und  Blau  geviert  gekleidete  und  mit  der  alten 
deutschen  Kaiserkrone  gekrönte,  die  Stangen  des  Hirschgeweihs 
haltende  Jungfrau  mit  offenem  blonden  Haar  hervor.  Den 
Schild  halten  zwei  weissgekleidete  Engel  mit  goldenen  Palm- 
zweigen je  in  der  äusseren  Hand. 

Wie  oben  erwähnt,  machten  sich  die  Dohnas^,  nach  der 
Vertreibung  aus  ihrem  Lande,  der  Burggrafschaft  Dohna  im 
heutigen  Königreich  Sachsen,  1469  auch  in  Preussen  ansässig; 
dort  liegt  heute  noch  der  grösste  Teil  ihres  Besitzes.  Die 
Fideikommissherrschaften  Schlobitten  (erworben  1532),  Prökelwitz 
(erworben  1735),  Schlodieii  (erbaut  1702),  Karwinden  (erworben 
1519)  bilden  mit  den  der  Linie  Lauck  gehörigen  HerrscliMfteu 
Lauck  (erworben  152'))  und  Reichertswalde  (erworben  1561) 
die  1840  vom  Köjiig  Friedricii  Wilhelm  I\^  von  l'reussen  mit 
diesem  Namen  belieliene  Gesamtgrafschaft  Dohna.  In  Preussen 
gehören  feiner  den  Burggrafen  und  Grafen  zu  Dohna-Schlohitten 
die  P'ideikommissher>chaften  Waldl)urg-Capustigall  (ererbt  1858) 
imd  Finckenstein  (erworben  .1782),  sowie  die  Güter  Canthen, 
Wundlacken,  l>runau  u.  s.  w.  Durch  die  oben  erwähnte  Jm- 
crbung  der  Herrschaften  Kotzenau  und  Mallmitz  wurde  der  2.  Ast 
der  Linie  Schlodirn  in  Schlesien  ansässig:  durch  Erl:>schaft  kam 
1870  auch  die  Herrschaft  Hiller-Gaertringcn  in  der  Provinz 
l\)sen  in  seinen  Besitz. 

Litteratur:  St.  Kekule  v.  Stradonitz  ^<Die  staatsrechtliche 
Stellung   der  Grafen   zu  Dohna  am  Ende  des  17.  und  Anfang 


V.  Dohna. 


141 


des  18.  Jahrhunderts»   Berlin  189(^;   ferner  Frhr.  L.  v.  Borch  j 

«Rechtsgeschichtliche  Untersuchungen»   Lindem  1867;  Dr.  AV.  \ 

Reuling  «Das  Ebenbnrtsrecht  des  Lippeschen  Hauses  >  Berlin  ] 

1897;  Gf.  Siegnier  Dohna  «Aufzeichnungen  über  die  Vergangen-  | 

heit  der  Familie  Dohna>^   Berlin    1876 — 1885;   «les   memoires  ! 

du  ßurgrave  et  Comte  Frederic  de  Dohna»  herausgegeben  von  | 
H.  Borkowski,  Königsberg  i.  Preussen,  1898. 

Personenbestand. 
1.  Linie,  Dohna-Schlobitten, 

Stifter:  Burggraf  Alexander  (geb.  1661,  f  1^728),  ver- 
mählt 1684  mit  Amalie  Luise  Biirggrälin  xnid  Gräfin  zu 
Dohna- Gar  winden  (geb.  16()1,   [  1724).  | 

Sämtliche  Mitglieder  dieser  Linie  ausser  dem  Fürsten  führen  | 
den  Titel  Burggraf  und  Graf,  l)ezw.  Burggrätin  und  Gräfin  zu  i 
Dohna-Sehl  obitten. 

I.  Ast,  Schlobitten. 

Richard  Wilhelm  Ludwi.^,  (Fürst)  zu  Dohna-SchJo- 
bitten,  (Burg-graf  zu  Dohna)  Durchlaucht,  geb.  17.  August 
1843  zu  Turin,  Fideikommissherr  auf  Schlobitten  und  Prcdcel- 
witz,  erbliches  ^litglied  des  preussischen  Herrenhauses,  ^litglied 
des  deutschen  Reichstages,  Kgl.  preussischer  Oberstleutnant 
a  la  suite  der  Armee,  Jvonmiendator  der  j^reussischeu  Genossen- 
schaft des  Johanniter-Ordens,  war  d.  d.  Berlin  1.  Januar  1900 
vom  Ivaiser  AN'ilhelm  IL,  Ivcinig  von  Preussen  in  den  nach 
dem  Recht  der  Erstgeburt  vererb! ichcn  und  an  den  Besitz  der 
Fideikommisse  Schlobitten  und  Prtikelwit/,  s<nvie  die  Geburt 
aus  ebeul)ürtiger  Ehe  geknüpften  Fürstenstand  erhoben;  vermählt 
am  20.  Juli  LS68  zu  Schlobitten  mit  Amelie  Marianne 
Sophie  Burggräfin  und  (i  ruf  in  zu  D  o  h  n  a  -  S  c  ii  l  ( >  d  i  e  n 
a.  d.  H.  Mallmitz,  geb.  1.  November  l8o7  zu  Charlottenburg, 
lochter  des  ^  BurL'grafen  und  (.uafcn  l'.mil  und  der  y  Ikirg- 
gräfin  und  Gräfm  Marianne  geb.  liurggräliu  und  Gräi^  :  zu 
Dohna-Schlobitten.  (s.  IL  Linie,  2.  Ast,  2.  Zweig). 

Sohn:  Richard  Emil,  gel).  8.  Oktober  1872  zu  Coeilmen, 
Kgl.  preu.ss.  Obei  leutiumt  m.  d.  U.  des  Regts.  der 


142 


V.  Dohna. 


Gardes  du  Corps,  Adjutant  der  4.  Garde-Kavallerie- 
Brigade,  verin.  28.  April  1898  zu  Lieh,  mit  Marie 
^Mathilde  Prinzessin  zu  Solms-Hohensolms- 
Lich,  Durchlaucht,  geb.  24.  August  187o  zu  Lieh, 
Tochter  des  f  Fürsten  Hermann  Adolf  und  der 
•J- Fürstin  Agnes  geb.  Grähn  zu  Stolberg-AVernigerode. 

Kinder:  a)  Wilhelm  Hermann  Alexander 
Richard,  gc!\  11.  Dezember  1899  zu 
Potsdam. 

b)  Ursula- An  na  Agnes  Amelie,  ge- 
boren 12.  Dezember  1900  zu  Potsdam. 

c)  Victor  -  A  dalbert  Manfred  Ri- 
eh a  rd  ,  geb.  21.  Juli  1903  zu  Schlobitten. 

d)  Reinhard  Christoph  Hubertus 
Richard,  geb.  17.  September  1904 
zu  Potsdam. 

•{-  Bruder: 

Eberhard  Friedrich  Ludw  ig,  gel)."  1 1.  August  1846  zu 
Königsberg  i.  Pr.,  gew.  Fi<ieikommissbcrr  auf  Waldburg- 
Capustigall  u.  s.  w.  in  Preussen,  ge\N-.  Kgl.  })reuss.  Kammer- 
herr, verm.  20.  Septemljcr  1874  zu  Podungen  mit  Elisabeth 
Doris  Luise  A  u  g  u  s  t  e  G  r  ä  f  i  n  von  K  a  n  i  t  z ,  geb .  11.  März 
1851  zu  Podangcn,  Tochter  iles  y  Grafcu  Emil  und  der  y  Grälui 
Charlotte  geb.  v.  .Sydow;  Witwe  .seit  2.  Juli  1905. 

Kinder:   a )  E  b  e  r  h  a  r  d   R  i  c  h  a  r  d    Kwi  i  1 ,   geb .  23 .  Dez. 

1875  zu  W'aldburg,  Kgl.  preubs,  Pegierungs- 
referendar  in  ()p{)cln,  Kgi.  preuss.  Leutn.ant 
der  Reserve  des  (varde-Küras^icr-Pegiments, 
F  i  d  e  i  k  o m  m  i  h  h c  r r  auf  W^a  i  <  l  b  u  i  g-  ( " a [ )  us  t  i g a  1 1 . 

b)  W  a  1  {)  u  I  g  i  s  A  [  a  t  h  i  1  d  e  E\\^  a  b  e  t  h  C  h  a  r  - 
lotte,  geb.  2.  De/ember  187t)  zu  Waidburg, 
Hofdame  Ihrer  iN^aiserl.  und  Köuigl.  Hoheit 
der  Kron])rin/es>in  des  Deutschen  Kcichs  und 
von  l*rcussen. 

c)  Eleonore  Dorothea  M  a  r  g  a  r  e  t  h  e,  geboren 
19.  Oktober  1878  zu  Waldburg. 


V.  Dohna.  143  j 

d)  Lothar  Georg,  geb.  18.  August  1881  zu  j 
Waldburg,  Kgl.  preuss.  Leulnaut  im  Garde-  \ 
Jäger-Bataillon,  vermählt  am  28.  Oktober  1905  \ 
zu  Boitzenburg  (Uckermark)  mit  Helene  \ 
Mathilde  Gräfin  v.  Arnim,  geb.  Boitzen-  ; 
but-g,  20.  Juli  1879.  I 

e)  Hein  rieb  Carl  Waldemar,  geb.  15.  Okt.  ! 
1882  zu  Waldburg,  Kgl.  ])reuss.  Leutnant  im  i 
1.  j^eib-Husaren-Regiment  No.  1.  | 

f)  Albrecht  Philipp,  geb.  12.  März  1891  zu  | 
AValdburg. 

t  Eltern: 

Richard  Friedrich,  geb.  6.  April  1807  zu  Königsberg  | 

in  Preussen,  j  12.  ]uli  1894  zu  Schlobitten,  Fideikommissherr  | 

auf  Schlobitten  und  Prökelwitz,  Laudhofmeister  des  Kgr.  Preussen,  \ 

Ritter  des  schwaizon  Adier-Ordens,   vermählt   ()  Juni  18.'j5  zu  ! 

Schlobitten  mit   ^Lit  bilde   P>icderike    Maximiliane  Jo-  | 

sephine  Gräfin   zu  Waldburg-Truchsess-Capustigal  I ,  \ 

geb.    2.S.  Januar  1813   zu  Hechingen,   f  1.  Dezember  1858  zu  ; 

Schlobitten,  Herrin  der  Herrschaft  Waldburg-Capustigall.  ; 

j 

•j-  Vaters-Brüder:  j 

1.  Emanuel  Aloysius,   gel).  1.  Dezember  1809  ^u  Finken-  , 

stein,   -J-  13.  August   1888  zu  Behlenhof,   Herr  auf  Canthen  ; 

in  Ostpreussen,  Kgl.  ])reuss.  Major  a.  D.,  verm.  21.  Oktober  ■ 

1849  zu  Jäskendorf  mit  Wilhclmine   Antoijiette  Heu-  ; 

riette  Elise  Gräfin  F  i  n  Ic  v.  F  i  n  k  e  n  s  t  e  i  n  ,  geb.  5.  Juni  ' 
1827  zu  Jäskendorf,  f  1(>.  August  1895  zu  Cantlicn. 
Kinder:   a)  Helene   Marianne  Agnes   Alatliilde,  ge- 
boren   27.    Mai    LS51    zu    Canthen.  vermählt 
18.  Septl)r.  1878  zu  Schlobitten   mit  Rudolf 
A  c  h  a  t  i  u  s    Christ  o  p  h     1»  u  t  g  g  i-  a  f  e  n     u  n  d 
G  r  a  f e  n  z  u  D  o  h  n  a  -  S  c  h  1  o  d  i  c  n  ,  y  22.  April 
!                           1897  zu  Sassen  (s.  II    Linie,   L  Ast). 

b)  F  m  a  n  u  el   F  r  i  e  d  r  i  <•  h  ,   gel).  13.  A pn  1   1 858 
zu    Canthen,     Herr    auf    Cantlien,  Ivihiiglich 

preuss.    Kammerherr,    vermählt    18.   Februar  ; 


144 


V.  Dohna. 


1887  zu  Mentoiie  mit  Christiane  Plenriette 
Marie  Alexandrine  Magdalena  Gräfin 
V.  Carnier,  geb.  10.  ]März  1865  /u  Panzkaii, 
Tochter  des  -J-  Grafen  Hans  Friedrich  und  der 
-J-  Gräfin  Marie,  gel),  v.  Eissener. 

Kinder:   aa)  P2  m  a  n  ii  e  1  Friedrich  Conrad 
„     .        Erich,    geb.   7.  Juli   1888  zu 
Canthen. 

bb)  Wolfgang  Enianuel  Fried- 
rich geb.  27,  Dezember  1889 
zu  Canthen. 

cc)  Elisabeth  ^laria  Wilhel- 
mine D  c  t  a  Carola  a  g  d  a  - 
lena,  geb  28.  Dezember  1891 
zu  Canthen. 

c)  Mathilde  Ursula,  geb.  20.  August  1861  zu 
Canthen;   verm.   27.  Februar   1886  zu  Schlo- 
bitten    mit    Jlan  s-Hei  urich   XI,  Fürsten 
V.  Pless,   Grafen  v.  Hochberg,  Freiherrn  zu 
Fürsteustein,  Durchhuicbt,  Kgl.  preuss.  Oberst- 
Jägermeister  und  (reneral  der  ivavallerie,  Ritter 
und  Kanzler  des  >ch\\arzen  Adler-Ordens. 
2.  Ludwig  Ernst  Karl,  geb.  21.  Juli  1815  zu  Kopenhagerj, 
*[■  15.  Septbr.  1865  zu  Lipjispringe,  Kgl.  preuss.  ]Major  a.  D., 
verm.   25.   Juni    1850    zu    KTmigsberg  i.  Pr.    mit  Emilie 
Caroline  Friederike  Gräfin  v.  Jvalncin,  geb.  2o.  April 
1880   zu  Königsberg  i.  l*r.,    'J'ochter  des  t  Grafen  Xatango 
und  der  -j-  Grähn  Emilie  geb.  v.  KnobelsdortT. 

•J*  G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n  : 

Wilhelm  Heinrich  ^[aximilian,  geb.  8.  April  1773  zu 
Finkenslein,  j  19.  M;ii  1845  zu  Ivr)ii^g>i)crg  i.  Pr.,  Fideikommiss- 
herr  auf  Schlobiiten  inul  Piökelwitz,  Landhofineister  des  Kgr. 
Preussen,  Kitter  des  schwarzen  Adler-Ordens;  verm.  24.  Juni 
1801  zu  König.^berg  i.  Pr.  mit  Amelie  Luise  Gräfin  v. 
Schlieben-liirkenfeld,  geb.  15.  Dezember  1777  zu  Berlin, 
t  3.  Oktober  1845  zu  Schlobitten. 


V.  JJoiina.  1-4 

II.  Ast,  Finkenstein. 

Georg  Fabian  Alfred,  (Burggraf  und  Graf)  zu  Dohna- 
Schlobitten,  geb.  18.  Dezbr,  1850  zu  Brunau,  Fideikomniiss-; 
herr  auf  Finckeusteiu,  erbliches  Mitglied  des  preuss.  Herren-- 
hauses;  verm.  12.  Juli  1875  zu  Gross-Bestendorf  mit  Gertrud 
Marie  v.  Domliardt,  geb.  5.  Januar  1852  zu  Gross-Besten-'. 
dorf,  Tochter  des  -j-  Alfred  v.  Donihard  und  der  *[•  Franziska; 
geb.  V.  Roseuberg-Gruszczynska. 

Brüder: 

1.  Alfred  Plein  rieh  Hermann,  geb.  G.  Januar  1852  zu: 
Brunau,  Herr  aut  Brunau  in  \Vest|M-eussen,  Ivgl.  preuss.  Oberst,' 
Flügeladjutant  Seiner  Majestät  des  Kaisers  und  Königs  und; 
Kommandeur  dei"  4.  Garde-Kavallerie-Brigade;  vermählti 
25.  September  1876  zu  Berlin  mit  Marianne  Julianne, 
Wilhelm  ine  v,  Wallenberg,  geb.  17.  Februar  1856  zu  5 
Potsdam,  Tochter  des  f  Ernst  Gideon  v.  Wallenberg  uudi 
der  Marie  v.  Rochow.  1 

2.  Carl  Wilhelm  Reinhold,  geb.  28.  April  1857  zu  Wies-' 
baden,  Kgl.  preuss.  Laudrat  des  Kreises  Braunsberg  in  Ost-  ; 
prcussen,  verm.  ol.  Oktober  1893  zu  Tressow  mit  Else; 
Marie  Rosalie  Luise  Bianca  Gräfin  v.  der  Schulen-' 
bürg,  geb.  14-.  Oktober  18(w  zu  Tressow,  Tociiter  des 
f  Grafen  Werner  und  der  7  Gratin  2^Iärry  geb.  Freiin 
V.  Maltzahn. 

Kinder:  a)  Hermann  Werner  Rodrigo  Heinrich 
Friedrich  Donatus,  geb.  10.  Oktober  1804 
zu  Allenstein. 

b)  Alfred   Gustav   Stanislaus,  geb.  U).  ^dai 
1896  zu  König.-^berg  i.  Fr. 

c)  Heinrich  Georg  Richard,  geb.  9.  Februar 
lf)02  zu  Brannsberg. 

t  Eltern: 

Hermann  Heinrich  Eduard  h^ibian,  geb.  2F  Ji»ni 
'82I  zu  Silberhammer,  t  1(>.  Februar  185!)  zu  Bisa,  Her!"  auf 
Brunau,   venu.  14.  ^Slärz  1850   zu  Gross-Flauthen   mit  Lvdia 

10 


140 


V.  Dohna. 


Amalie  Albert  ine  Ernestine  Lnise  Franziska  v. 
Auerswald,  geb.  18.  Oktober  1S27  zu  Faulen,  f  15.  August 
189S  zu  Bruuau. 

-}-  G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n  : 

Fabian  Alexander,  geb.  17.  November  1781  zu  Schlo- 
bitten,  20.  August  1850  zu  Finkenstein,  Fideikommissherr 
auf  Finckenstein,  Kgl.  preuss.  Oberstleutnant  a.  D.,  vermählt 
10.  November  1814  mit  Dorothea  Theophile  Pauline 
Burggräfin  und  (jräfin  zu  Dohna-Lauck,  geb.  10.  August 
178G  zu  Wundlacken,  -j-  24.  Mai  1855  zu  Finckenstein. 

III.  Ast. 

Friedrich  Carl  Adalbert  Sie,2:fried  (Burggraf  und 
Graf)  zu  Dohna-Schlobitten,  gel).  11.  Juli  186()  zu  Berlin, 
Ivgl.  preuss.  Landrat  des  Jvreises  Neurode  in  Schlesien ;  ver- 
mählt 30.  Scptbr.  181)7  zu  Breslau  mit  Dorothea  Ernestine 
Wilhelmine  Auguste  v.  Itzen  plitz,  geb.  4.  Juli  1808  zu 
Gross-Steinersdorf,  Tochter  des  Bertbold  v.  Itzcnplitz  und  der 
Pauline,  geb.  Freiin  v.  Reitzenstein. 

Kinder:  a)  Re n ate  D o  ro  t  h  ea  J  u  1  i  a,  geb.  27.  September 
1900  zu  Neurode. 

b)  Friedrich  Gerhard  Eggert,  geb.  12.  März 
1902  zu  Neu  rode. 

c)  Siegmar  x\dalbert  Johannes,  geb.  4.  De- 
zember 1904  zu  Neurode. 

Schwestern: 

1.  Juliane  Wil  helmine  Hildegard,  geb.  22.  Dezember 
1807  zu  Berlin;  verm.  30.  März  181)7  zu  Cassel  mit  Hein- 
rich Hermann  Grafen  v.  Reichenbach,  Herrn  auf 
Eichberg  in  .'Schlesien. 

2.  Charlotte  Auguste  Adelheid,  geb.  0.  Oktober  1871 
zu  Berlin. 

Eltern: 

Friedrich  Adalbert,  geboren  7.  Juli  1811  zu  Berlin, 
•J-  7,  Mai  1877  zu  Jena,  verm.  24.  August  1805  zu  Zoppot  mit 
E r n s  t  i  n  e  W  i  1  Ii  e  1  m  i  u  e  Charlotte  Wahl,  geb.  8.  Fel)r uar 
1834  zu  Eeistenau. 


V.  Dohna. 


147 


V  a  t  e  r  s  -  B  r  ü  d  e  r : 

1.  Siegmar  PViedricli  geb.  29.  Dezember  1818  zu  Bonn 
am  Rhein,  Kgl.  preuss.  Generalleutnant  z.  Disp.,  als  Burger 
von  Bern  zu  Pfistern  angenommen  18.  Dezember  1877. 

2.  Lothar  Friedrich  Helvetius,  geb.  Ii.  Oktober  1824  zu 
Düsseldorf,  Kgl.  preuss.  Oberst  zu  Disp. 

rosseitern: 

Carl  Friedrich  Emil,  geb.  4.. März  1784  zu  Schlobitten, 
t  21.  Februar  1859  zu  Berlin,  Kgl.  jjrcuss.  Oberst-Kämmerer, 
(leneral-Feldmarschall,  Ritter  und  Kanzler  des  schwarzen  Adler- 
Ordens,  verm.  10.  Noveml>cr  1809  zu  Finkenstein  mit  Clara 
Sophie  Julie  v.  Scharnhorst,  geboren  28.  Juli  1788  zu 
Bordenau,  -|-  20.  Februar  1827  zu  Düsseldorf. 

II.  Linie,  Dohna-Schlodien. 

Stifter:  Burggraf  Christoph  (gel).  l()l>5,  "J"  173o),  ver- 
mählt 1G80  mit  Frede-Marie  Burggräfin  und  Gräfin  zu 
Dohua-Vianen  (geb.  1G60,  7  1729).  Sämtliche  Mitglieder 
dieser  Linie  führen  den  Titel  Burggraf  und  (Vraf,  bezw.  Burg- 
grätin  und  Gräfin  zu  Dohna-Schlodien. 

I.  Ast,  Schlodien, 

Carl  Ludwig:  Alexander  Erdmaim  (Burggraf  und  Graf) 
zu  Dohna-Schiodien,  gel).  12.  Juni  LSOy  zu  Berlin,  Fidei- 
kommissherr  auf  Schlodien  und  Carwinden,  kgl.  preuss.  Ober- 
leutnant der  Reserve  des  1.  Lei! >-llus.iren- Regiments  No.  1, 
vermählt  I.  am  17.  November  18^)2  zu  Bangscnin  mit  Anna 
Leonide  V'iolet  Clara  v.  Kries,  gei).  27.  Oktober  1871  zu 
Bangschin,  geschieden  17.  Oktol)er  18*d8,  Tochter  des  Adolf 
V.  Kries  und  der  Leonide  geb.  Crrälin  \\  Schli[)penbach ;  IL  am 
17.  Dezember  DOÖ  zu  Mitau  mit  Alexandrine  Freiin 
V.  Hahn. 

Mutter: 

Betty  Julie  Ottilie  Bertha  Clara  geb.  Gräfin  zu 
Eulenburg,  geb.  L  Januar  1849  zu  Gallingen,  l\)chter  des 
Y  Grafen  Ludwig  Botho  und  der  f  Grätin  Malwine  geb.  Burg- 


148 


V.  Dohna. 


grätin  und  Grätin  zu  Dohna-Schl(xlien,  verni.  am  22.  Juli  18(>8 
zu  Gal  1  ingen  mit  7  Adolf  Rudolf  Christoph  Burggrafen 
und  Grafen  zu  D  o  h  n  a  -  S  c  h  1  o  d  i  e  n  ,  geb.  80.  Januar  184G 
zu  Königsberg  i.  Pr.,  gew.  Fideikommissherr  auf  Schlodien 
und  Carwinden,  erl)liches  iNUtglied  des  preuss.  Herrenhauses, 
Mitglied  des  Reichstags,  kgl.  preu.^s.  Kammerherr;  Witwe  seit 
6.  August  1905. 

Schwestern: 

1.  Frede-^Iarie,  geb.  21.  April  1873  zu  Carwinden;  ver- 
mählt 16.  Mai  181)4  zu  Schlodien  mit  AVilhclm  Friedrich 
Louis  Gustav  Grafen  v.  R(jthenburg,  Herrn  auf 
Ziegenberg  in  Ost})reussen . 

2.  Freda  Sophie  Adelheid,  geb.  5.  Juni  1874  zu  Carwinden. 

3.  F  r  e  d  a  B  a  r  b  a  r  a  J  u  1  i  e  F  r  n  e  s  t  i  u  e  Caroline,  geb.  28.  ^lai 
1875  zu  Carwinden. 

V  a  t  e  r  s  B  r  ii  d  e  r : 

1.  f  Rudolf  Achati  US  Christoph,  geb.  4.  Juni  1848  zu 
Königsberg  i..  Fr.,  -j*  22.  April  1897  zu  Sassen,  Herr  auf 
Sassen,  vermählt  I.  28-  Juni  1870  zu  Canthen  mit  Amelie 
AV  i  1  h  e  l  m  i  n  e  Caroline  Elisabeth  }^  u  r  g  g  r  ä  f  i  n  und 
Gräfin  zu  D  o  hn  a  -  S  ch  I  o  b  i  1 1  e  n  ,  geb.  20.  .September  1850 
zu  Canthen,  -j"  15.  März  1S77  zu  Behlenhof;  II.  18.  September 
1878  zu  Schlobittcn  mit  Helene  Marianne  Agnes 
Mathilde  Burggräfin  und  Irräfin  zu  Dohna-Schlo- 
bitten,  geb.  27.  Mai  1854  zu  Canthen,  Tochter  des  -j-  Burg- 
grafen und  Grafen  Emanuel  Aloysius  und  y  der  Burggrähn  und 
Gräfni  Wilhelminc  geb.  (Trähn  Finck  v.  Finckenstein  (siehe 
I.  Linie  1.  Ast). 

Kinder  1.  Ehe:  a)        i  c  a  Anna  Wilhelm  ine,  gel)()ic'u 
KJ.  August    1871    zu   I-'xrlin,  vcrnKÜilt 
5.  Mai  1894  zu  Carwinden  mit  Hein- 
rich Raphael,  Grafen  v.  Reichen - 
_  bacli-Gosch  ii  t  z,  Freien  Stantlcshcrrn 

auf  Gosellütz  in  Schlesien. 

b)  Conrad  Carl   l'^manuel  Ada l bei  t, 
geb.  21.  September  1872  zu  Canthen, 


V.  Dohna. 


149 


Kgl.  preiiss.  Oberleutnant  im  Dragoner- 
Regiment  König  Albert  v.  Sachsen 
(ostpreuss.)  No.  10. 

c)  Ebba  Helene  Anna,   geb.  30.  Jnni 
1874  zu  Beh'.enhof. 

II.  Ehe  d)  FI  ans  Rudolf  Christoph,  geboren 
25.  Juli  1879  zu  Behlenhof,  Kgl.  preuss. 
Leutnant  im  Dra^oner-Regim.  Königr 
Albert  V.  Sachsen  (ostpreuss. j  No.  10. 

2.  Erich  Christoph  Adalbert,  geb.  13.  Oktober  1850 
zu  Schlodien,  Kgl.  preuss.  Major  z,  Disp.,  verm.  1.  August 
1877  zu  Berlin  mit  A  d  o  1  f  i  n  e  J  o  h  a  n  n.  e  Alexandra 
Sophie  V.  Bonin,  geb.  8.  ]nm  1853  zu  Berlin,  Tochter 
des  j  Adolf  v.  Bonin  und  der  7  Elisabeth   geb.  v.  Oppen. 

Töchter:  a)  Anna  Elise  Marie-Erica,  geb.  24.  Mai 
1878  zu  Berlin,  verm.  27.  Februar  1904  zu 
Berlin  mit  Georg  Harry  Grafen  v.  Still- 
fried  und  Ratton  itz. 

b)  Anna  Adele  Alexandra  Christine,  ge- 
boren 9.  Januar  1880  zu  Berlin,  vermählt 
20.  Mai  1901  zu  Berlin  mit  Ernst  Hubert 
Gero  Carl  F  r  e  i  h  e  r  r  n  v.  G  e  r  s  d  o  r  f  f . 

c)  Anna  Adolfine  Luise  Freda- Fei  icitas, 
geb.  8.  De/ember  1883  zu  Berlin. 

3.  Achatius  Christoph  Florus,  geb.  14.  Oktober  1859  zu 
Schlodien,  Herr  auf  Behlenhof  in  Ostpreussen,  verm.  24.  Juli 
1897  zu  Helgoland  mit  Anna-Marie  Schwager,  geboren 
15.  Juni  1880. 

-J-.  G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n  : 

Carl  Ludwig  Alexander  Er  d  mann,  geb.  29.  September 
1814  zu  Carwinden,  -j*  3.  April  18VH)  zu  Ivönigsberg  i.  Pr., 
Fideikommisshcrr  auf  Schlodien  und  Carwinden,  Obermar^chal  1 
des  Kgr.  Prcussen,  verm.  9.  Xov.  1839  zu  Königsberg  1.  Pr. 
mit  Lydia  A  n  n  a  v.  A  u  e  r  s  w  a  1  d  ,  geb.  27.  Juni  1 820  zu 
Königsberg  i.  Pr.,  f  3.  Juli  1878  zu  Berlin. 


150 


V.  Doliiia. 


II.  Ast  in  Schlesien. 

I.  Z  \\'  e  i  g ,  K  o  t  z  e  11  a  II . 

Wilhelm  Carl  Hannibal  Vincenz  (Burggraf  und  Graf) 
zu  Dolina-Schioüien,  geb.  10.  Jmiuar  1841  zu  Bad  Gr'dfen- 
berg,  Herr  auf  Kotzenau  u.  s.  w.  in  Schlesien,  Kommendatnr 
der  schlesisciien  Provinzial-Genosseuschaft  fies  Johanniter-Ordens, 
^Iit^iied  des  preussischen  Herrenhauses  auf  l^ebenszeit,  vermählt 
3.  September  18()9  zu  Drippe  ndt  Wilhelm  ine  Friederike 
Sophie  V.  Baf^^evitz,  geb.  10.  April  1847  zu  Drippe,  Tochter 
des  y  Adolf  V.  Bagevitz  und  der  Emilie  geb.  Gräfin  v.  Schmettow. 

K.  i  n  d  e  r  :  a)  Hermann  H  a  n  n  i  b  a  1  Willy  Adolf,  geboren 
19.  Juli  1870  zu  Gros--[volzeriau,  Kgl.  preuss. 
Oberleutnant  der  Reserve  des  Regiments  der 
Gardes  du  Corps. 

b)  Alfred  Willy  Feodor  Erich,  geboren 
13.  Februar  1872  zu  Gross-lvotzenau,  Kgl. 
preuss.  Oberleutnant  im  ^Magdeburgischeii 
Husaren-Regt.  Xo.  10. 

c)  Lonny  Freda  Marie,  geb.  10.  April  1873 
zu  Ivotzcnau;  verm.  28.  Septeml)er  1893  zu 
Kotzenau  mit  Carl  ^Matthias  Bernhard 
V.  Borcke  a.  d.  Hause  der  Crrafen  v.  Borcke- 
Stargordt. 

d)  F  r  e  d  a  -  M  a  r  i  e  W  i  l  h  e  l  ni  i  n  e  L  u  i  :5  e  Wally, 
geb.  25.  Scptcmlu-r  1874  zu  Kotzenau;  ver- 
mählt 25.  Mai  1897  zu  K(itzenau  mit  Adolf 
E  r  d  m  a  u  n  Friedrich  Julius  v.  S  e  i  d  1  i  t  z 
und  L  u  d  w  i  g  s  d  o  r  f ,  Fiüeikommis-hcrrn.  auf 
Hal)cndorf  iii  Schlesien. 

Schwester: 

Leontine  Adelaide  Friedciike,  geb.  29.  Se})tember 
1849  zu  Kotzenau,  vermählt  24.  Juli  1870  zu  Kotzenau  mit 
Eric  Ii  W  i  c  Ii  a  r  d  H  e  1 1  m  u  t  h  v.  1 1  z  e  n  p  i  1 1  z  ,  Kgl .  preuss. 
Zcremonienmeistcr. 


V.  Dohna. 


151 


t  Eltern: 

Wilhelm  Hermann  Albrecht,  geb.  11  November  1809 
zu  Kotzenaii,  -J-  13.  Oktober  1872  zu  Wiesbaden,  Herr  auf 
Ivotzeuau  u.  s.  \v.,  verm.  10.  Juni  1885  zu  J.iegnitz  mit  Marie 
SophieFranziskaElisabcth  Charlotte  Johanna,  Gräfin 
V.  Xostiz,  geb.  8.  September  181.H  zu  Laughellwigsdorf, 
t  13.  August  1888  zu  Bad  Landeck. 

■J-VatersB  rüder: 

1.  Feodor  Friedrich  Alexander  Franz  Fabian,  geboren 
13.  Oktober  1813  zu  Breslau,  -j*  27.  August  1881  zu  Liegnitz, 
verm.  22.  Juli  1844  zu  Thamm  mit  Charlotte  Julie 
Ernestine  Luise  v.  Sydow,  geb.  8.  Juni  1822  zu  Thamm, 
y  8.  Mai  1893  zu  Gross-Kotzeuau. 

Tochter:   ]\Largarethe     Dorothee     Auguste  Luise 
Freda  Marie,  geb.  24.  ^Nlai  1853  zu  Berlin. 

2.  Wilhelm  Christoph  Bernhard  Oscar,  geb.  23.  Januar 
1817  zu  Kotzenau,  -J-  24.  April  1893  zu  Liegnitz,  Kgl. 
preuss.  Kammerherr  und  Major  a.  D.,  verm.  30.  Januar  1844 
zu  Hiller-Gaertringcn  mit  Johanna  AI  bertine  Ulrike 
Sophie  Freiin  Hiller  v.  Gaertringen,  geb.  8.  Juni  1827 
zu  Berlin,  f  7.  Juni  1870  zu  Hiller-Gaeri ringen,  Herrin  der 
Herrschaft  Hiller-Gaertringen  in  Posen. 

Ivinder:  a)  Johann  Friedrich  Wilhelm  August 
Bernhard  Rudolf,  geb.  1.  Juni  1845  zu 
Tir.schtiegel,  ^  15.  Mai  1904  zu  Hiller- 
Gaertringen,  Herr  auf  Hiller-fiaertringen,  Kgk 
preuss.  Major  a.  D.,  vermählt  2L  Juni  187V) 
zu  Berlin  mit  Johanna  Auguste  W'anda 
R  u  t  h  V.  I)  a  1 1  \v  i  t  /  ,  geb.  22.  Januar  1 857  /. ii 
Berlin,  Tochter  des  Sigismund  v.  Dallwitz  und 
der  Wanda  geb.  v.  (iraefe. 

S  o  h  n  :  J  o  h  a  n  n  I-l  u  d  o  1  f  \\^  o  1  f  g  a  n  g  Wil- 
helm, geb.  KS.  August  1884  zu  Hiller- 
Gaertringen,  Kgl.  })reuss.  Leutnant  im 
Lcib-Garde-HusarcnT<.egt. 


152 


V.  Dohna. 


b)  Sophie  Johaiir. e  Auguste  Albertine, 
geb.  17.  Oktober  1852,  verni.  20.  November 
1879  zu  Berlin  mit  Ernst  v.  Reiche, 
t  24.  Februar  1895  zu  Rosbitek. 

-}-  G  ros  s  el  te  rn. 

Wilhelm  August  Gottlob,  geb.  15.  Dezember  1769  zu 
ICotzenau,  i'  3.  Januar  18^-^)7  ivotzeuau,  Herr  auf  Kotzenau 
11.  s.  Av.,  verm.  10.  Juni  1801  zu  Zessel  mit  Friederike 
Henriette  Auguste  Gräfin  v.  R  e  i  c  h  e  n  b  a  c  h ,  geb.  14.  Fe- 
bruar 1785  zu  Bodland,  t         Februar  1839  zu  Berlin. 

II.  Zweig  Mall  mitz. 

Alfred  Fabian  Wilhelm  Theodor,  (Burggraf  und 
Graf)  zu  Üohna-Schlodien,  geb.  7.  Juni  1849  zu  Mallmitz, 
Fideikommissherr  auf  Mallmitz  in  Schlesien,  ^litglied  des  preuss, 
Herrenhauses  auf  Lebenszeit,  Kgl.  preuss.  Kammerherr,  ver- 
mählt zu  Dresdeii  mit  Viola  Margarethe  Adelheid  v.  der 
Hagen,  geschiedener  Gräfm  v.  Zedlitz  und  Triitschler,  geb. 
26.  April  1845  zu  Stölln  bei  Rathenow,  Tochter  des  7  Otto 
Bernhard  v.  der  Hagen  und  der  -J-  Priscilla  geb.  Freiin  v. 
Reitzensteiu. 

Kinder:   a)  ^laria  Violetta,  geb.  29.  ^Nlarz  187F 

b)  Clementine  ^larie  Agnes,  geb.  17.  Dezbr. 
1873  zu  :Mallmitz,  verm.  31.  ^Mai  1898  zu 
Mallmitz  mit  Hans  Gotthard  Alfred 
Friedrich  Paul  \'.  D  i  e  b  i  t  s  c  h . 

c)  Alfred  Clement  .Sylvins  Fabian,  geb. 
20.  Februar  1875  zu  Mallmitz,  Jvgl.  preuss. 
Gerichts-Referendar  in  Sprottau.  Fculiiant  der 
Reserve  des  Magdeburgischen  DragonerT-legls. 
No.  B. 

d)  Heinrich  Gottlol^,  geb.  7.  Sei)tember  187() 
zu  AraUmitz,  Kgl.  preuss.  Leutnant  im  Husaren- 
Regiment  v.  Schill  (1.  schles.i  Xo.  4,  vermähll 
11.  Mai  1904  zu  Dresden  mit  Euphrosyne 
A  rgyropoulos  aus  dem  Hau-^c  der  Fürsten 
Argyr(>pouh)s,  geb.  3L  Januar  1881  zu  W^ien, 


V.  Dohna. 


153 


Tochter  des    Perikles   Argyropoulos   und  der 
Helene  geb.  Skhinas. 

e)  Fabian  Alfred  Hubertus,  geb.  30.  Sept. 
1877  zu  Mallniitz,  Kgl.  preuss.  Leutnant  im 
Kürassier-Regt.  v.  Seydlitz  (magdeburg.)  No.  7, 
verm.  am  3.  Oktober  19' *5  zu  Fraiikfurt  a.  ^I. 
mit  Marie  Elisabeth  Horst  mann. 

f)  Xicolaus  Paul  Richard,  geb.  5.  April 
1879  zu  Mallmitz,  Kais,  deutscher  Oberleutnant 
zur  See. 

g)  Margarethe  Ursula,  geb.  9.  Oktober  1880 
zu  Mallmitz. 

h)  Wilhelm  Christoph  Alexander  geboren. 
13.  Oktober  1883  zu  Mallmitz. 

Geschwister: 

1 .  Agnes  Amalie  Charlotte  C  1  e  m  e  n  t  i  n  e ,  geb.  25 .  J'd.\i 
1847  zu  Mallmitz,  verm.  1().  Februar  1879  zu  ^Vlallmitz  mit 
Gustav  Felix  Bertram  v.  Pfuel,  -J-  7.  März  1897  zu 
^Wilkendorf. 

2 .  Fabian  Wilhelm  Christoph,  geb.  20.  August  1 850  z u 
Mallmitz,  Kgl.  preuss.  Oberstleutnant  a.  D. 

7  Eltern. 

Florus  Leopold  Alfred,  geb.  8.  Januar  1809  zu  Mallmitz, 
7  12.  Mai  1859  zu  Mallmitz,  Fidcikommissherr  auf  Mallmitz 
u.  s.  w.,  verm.  11.  Oktober  184G  zu  Breslau  mit  Clementine 
Agnes  Olympia  Gräfin  v.  Pii  ekler.  Frei  in  v.  Groditz, 
geb.  2.  Dezember  1821  zu  Berlin,  t  15.  April  1894  zu  Mallmitz. 

7  Vaters  Brüder: 

1.  Fabian,  geb.  5.  August  1802  zu  Mallmitz,  7  4.  M-i  1871 
zu  Ivunzendorf,  Herr  auf  Xied-jr-Küpper  und  Ivunzendorf, 
vermählt  25.  Juli  1829  zu  Ratib'>rsitz  mit  Marie  Wilson 
V.  Steinach,  geb.  8-  Dezember  1805,  "j"  !>.  Januar  1893  zu 
Kunzeudorf. 

Tochter:  Marie   Johanne    Charlotte,   geb.    12.  Sep- 
tember 1838  zu  Sagau. 


V.  Dohna. 


Friedrich  Wilhelm  Emil,  f^eb.  2.  November  1805  zu 
Mallmitz,  f  18.  November  1877  zu  Berlin,  K<^1.  preuss. 
Generalleutnant  z.  D.,  verm.  6.  Juni  18o5  zu  Schlobitten 
mit  Marianne  Nancy  Thora  Burggräfin  und  Gräfin 
zu  Dohna-Sch  1  o b  i  1 1 e n  ,  geb.V)0.  ^lai  1812  zu  Ivopenhagen, 
f  15.  April  1895  zu  Ringelheim. 

Kinder:  a)  A  m  e  1  i  e  ^la ri  au  n  e  S  o p  h i  e ,-geb.  1.  November 
1837  zu  Charlottenburg;  verm.  20.  Juli  18G8 
zu  Schlobitten  mit  Richard  Wilhelm  Lud- 
wig B  u  r  g  g  r  a  f  e  n  und  G  r  a  f  e  n ,  nachhe rigcn 
Fürsten  zu  Dohna- Schlobitten,  Durch- 
laucht (s.  I.  Linie,  1.  Ast). 

b)  Stanislaus  Fabian  \\^ilhelm,  geb.  18.  ^lai 
1840  zu  Schlobitten,  Kgl.  preuss.  Hauptniaun 
ausser  Dienst. 

c)  Christoph  Alexander,  geb.  27.  Juli  1851 
zu  Potsdam,  Kgl.  preuss.  }>Iajor  a.  D. 

Louis  Abraham  Theobald,  geb.  19.  November  1811 
zu  Mallmitz,  7  28.  Mai  1875  zu  Liegnitz,  Kgl.  preuss. 
Generalmajor  z.  D.,  verm.  22.  Januar  1888  auf  dem  Zobten 
mit  Ida  Luise  Ernestine  v.  Gayette,  geb.  27.  August 
1815  zu  Kolberg,  -j-  7.  Dezember  1893  zu  Berlin. 

Kinder:  a)  H  a  n  n  i  b  a  1  L  u  d  ^^•  i  g  Fabian  W  i  i  h  e  1  m  A 1  - 
fred  Theobald,  geb.  20.  Oktober  18.38  zu 
Breslau,  Kgl.  preuss.  Generalmajor  z.  D.,  verm. 
5.  Februar  1874  zu  Liegnitz  mit  Helene 
Maurokordatos  aus  dem  Hause  der  Fürsten 
]Maurokordatos,  geb.  25.  2vlai  184()  zu  Athen, 
Tochter  des  -J-  Georg  ^.laurokordatos  und  der 
t  Marie  geb.  Skhinas. 

Kinder:  aa)  ]\Li  r  i  e  V  v  s  u  1  a  Ire  n  e ,  geboren 
V  25.  November  1874  zu  l^)lsdam, 
verm.  9.  Januar  189<)  zu  ^lontreux 
mit  G  c  r  n  a  n  d  W  i  1  h  e  1  m  H  i  1  - 
m  a  r  Geb  h  a  r  d  Grafen  v . 
Bos  c. 

hh)  G  c  o  r  g  T  h  e  o  1)  a  1  d  A  1  e  x  a  n  d  e  1 . 
geb.  29.  Juni  1870  zu  Potsdam, 


V.  Dohna. 


155 


Dr.  jiir.,  Privat dozcnt  an  der 
Universität  Halle,  Kgl.  preuss. 
Leutnant  der  Reserve  des  Dra- 
goner-Regiments No.  2. 

cc)  F  r  e  d  a  -  M  a  r  i  e     Ida     L  u  c  i  e 
Elisabeth,    geb.    29.  Januar 
1885  zu  Koblenz, 
b)  Theobald  Abraham  Stanislaus,  geboren 
23.    September    1852    zu   Breslau,   Dr.  phil., 
Kgl.  preuss.  Hauptmann  a.  D.,  verm.  23.  Okt. 
1876    zu    Potsdam    mit   Martha  Gertrud 
Tyszka,  Witwe  des  Alfred  Hartwig,  geboren 
3.  September  1852  zu  Rüdersdorf. 
Töchter:   aa)  Josephine  Ida  ]\raria,  geb. 

31.  Januar   1879   zu  Potsdam, 
bb)  Edith  Adelheid  Charlotte, 
geb.  5.  August  1881  zu  Berlin. 

2.  Ludwig  Wilhelm  Adalbert,  geb.  15.  Juli  181G  zu 
Mallmitz,  -J-  20.  Januar  1889  zu  Breslau,  Kgl.  preuss.  General- 
leutnant z.  D.,  verm.  15.  Juli  1875  zu  Breslau  mit  Anna 
Fr  ei  in  v.  K.  nob  e  1  s  d  o  r  f  f,  Witwe  des  Carl  v.  Rother, 
geb.  27.  Angust  1842  zu  Leubus,  Tochter  des  f  Freiherrn 
Wilhelm  und   der  -J-  Freifrau  Anna  -geb.  Wolf  v.  Schutter. 

Tochter:  Amalie    ^Liria    Wilhelmine  Elisabeth, 
geb.  10.  September  187().zu  Breslau. 

f  G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n  : 

Leopold  Emil  Fabian,  geboren  25.  Februar  1777  zu 
Kotzenau,  -J-  28.  Augtist  1839  zu  Löwenberg,  Herr  auf  ^Mallmitz 
u.  s.  w.,  Jvgl.  preuss.  t)l)er.-,tleutnant  a.  D.,  verm.  L  18.  Juni 
1800  zu  Haibau  mit  Amalie  Adelheid  (Vräfin  v.  iv<)S]M)th, 
geb.  20.  Februar  1780  zu  Haibau,  geschieden,  j  21.  |iini  1834 
zu  Toul;  II.  8.  Oktober  LS04  zu  J^ihusdorf  jnit  Amelie 
r  i  c  d  e  r  i  k  e  W  i  l  h  e  1  uii  n  e  Gräfin  v.  R  e  i  c  h  e  n  b  a  c  h  ,  geb . 
10.  Januar  1784  zu  Scheegeln,   f  10.  Januar  1819   zu  (rlogau. 

L.  v.  T. 


156 


Du  Pan.  —  Du  Pasquier.  — 


V.  Edlibacli. 


Fall. 

Familie  du  Couseil  de  la  Republique  de  Geneve. 
Bourgeoisie  1488. 
Conseil  des  CC  löHo- 
Petit  Conseil  1541. 
Protestaiits. 
(Voir  tome  ler  page  371.) 


Familie  du  Conseil  d'Etat  de  la  Principaute  de  Neuchat el. 
Natioualite  iieuchateioise  avant  1470. 
Conseil  d'Etat  1729. 
Protestante. 

^  (Voir  tome  ler  page  95.) 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  XIV'.  Jalirhundert. 
Grosser  Rat  X.V.  jahrhundcrt. 
Kleiner  Rat  XV.  Jahrhundert. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  102.) 


Engelhard. 


157 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  I08I. 
Klemer  Rat  1390. 

Geschichtliches. 

Die  Familie  erscheiDt  bereits  Ende  des  14.  Jahrhunderls  in 
der  Person  des  Pleinrich  Engelhard  von  Zug,  ^vohnhaft  in 
des  <^,Vinken  Haus  am  ^larkt  >  und  ^litglied  des  Rates.  14()7 
finden  wir  dessen  Sohn  Hans  Engelhard  zum  grossen  Löwen- 
stein unter  den  grössten  Steuerzahlern.  —  Rühmlichen  Anteil 
hat  die  Familie  an  den  Kriegszügen  der  Eidgenossen  Anfang 
des  16.  Jahrhunderts  genommen;  derart,  dass  der  Name  Engel- 
hard oder  Augloardo,  wie  man  den  Xamen  in  Italien  aussprach, 
der  Schrecken  der  Feinde  war. 

Conrad  Engelhard  1505  Zunftmeister  zur  Aleise,  Land- 
vogt zu  Greifensee  etc,  15L3  Oh-erst  über  -tOOO  Eidgenossen 
bei  Novarra  gegen  die  Franzosen,  liess  während  der  ganzen  Be- 
lagerung, obschon  ein  bedeutendes  Heer  vor  der  Stadt  lag,  kein 
Tor  schliessen,  und  die  Franzosen  mussten  nach  verlorener 
Schlacht  abziehen.  Desgleichen  war  Engelhard  bei  Marignano 
einer  der  tapfersten  Heerführer  und  starb  erst  1524:  als  Land- 
vogt zu  Kyburg.  Von  dieser  Zeit  an  erscheint  die  Familie 
in  der  Gesellschaft  der  Schild  n  er  zum  Schneggen  vertreten 
und  fülirt  gleich  vielen  andei-n  Angehörigen  jener  der  Adeligen 
Stube  ebenbürtigen  Gesellschaft  den  Zürcheri.-chen  Jimkertitel. 
In  den  Rat  gelangte  die  Familie  durch  die  Zunft  zur  Meise, 
Schneidern  und  Schiff leutcn. 

Conrad  Engelhardt  S<din,  Junker  Felix  Engelhard,  Land- 
vogt zu  Kusn.iu  uml  1581  Zunftmt-ister,  war  mit  einer  Er't.)- 
tochter  des  Hauses  .Mötteli  von  Kaj^pcnstein  verheiraiet  und 
durch  sie  mit  den  ersten  Adel>familien  der  Ostschweiz  in  ver- 
Mandschaftl icher  Le/ichung. 

Die  heute  allein  noch  blühende  Branche  der  Familie  stammt 
von  einem  Bruder  des  genannten  Conrad  Engelhard  ab  und 
zwar  von  Hans  Heinrich,  7  1551,  Pf  irrer  am  Frainn  ü  n^t  er. 


158 


Engelhard. 


In  den  kleinen  Rat  gelaii,v;te  die  Familie  durch  die  Züi:f:c- 
Meiseii,  Schmieden  und  Schiilleuteu. 


Personenbestand. 

Gemeinsamer  Stifier:  Johannes  Engelhard,  f  1885,  ver- 
mählt mit  Magdalena  Cr  am  er.     Dessen  Enkel: 

Karl  Heinrich,  ge\v.  Kaufiriaiin  in  Paris,  7  1885.  ver- 
mählt mit  Blanche  Emilie  Thoniaun,  geboren  1854  von 
Puteaux  in  Paris. 

Kinder:   ai  Andre,  geb.  1877.  Kaufmann  in  Paris. 
Martha  Blanche,  geb.  1878. 
Gustav  Karl,  geb.  1884.  Kaufmann  in  Paris. 

\^  e  1 1  e  r : 

Ferdinand  «Sohn  des  7  Tohs.  und  der  7  Sop'hie  Adele 
geb.  Oehl  von  Cernay,  Elsass).  gewesener  Kaufmar.n  in  Para 
(Brasilien),  -j-  1898,  verm.  mit  Francisca  Cardoza  Parata 
von  Pard  (Brasiliens     iln  Para.. 

Kinder:   a»  John,  geb.  1875.  Kaufmann  in  Para. 

b)  Raoul,  geb.  1877. 

c)  Albert,  geb.  1879,  Kaufmann  in  Para,  ver- 
mählt lOüo  mit  Sc  mirain  i>  de  Moura 
Ribeiro  Sarmento. 

dl  Victor,  geb.  188*^.  Kaufmann  iri  Para,  \erm. 
190B    mit   A  r  g  e  n  t  i  n  a    D  a  n  i  n    F  i  o  c  k  von 
Pona,  geb.  1875. 
Tochter:  Ida,  geb.  1H04. 

e)  Cäcilie,  geb.  1882. 

f)  Sophie,  geb.  1884. 

g)  Helena,  geb.  1887. 
hl  Esther  geb.  1890. 


V.  Erlach.  — 


V.  Ernst  und  v.  Ernest. 


159 


V.  fi^rlach. 

Ministerialadel,  Katst^eschlecht  des  P^reistaats  Bern. 
Ministerialen  der  Grafen  von  Neuenbürg  llOG. 
Bürgerrecht  inn  1270. 
Eintritt  in  den  Rat  vor  1300. 
Reformiert  und  katholisch. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  102.) 


V.  lernst  und  v,  I^lrneut, 

^  Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 

Bürgerrecht  vor  1470. 
-     .  Grosser  Rat  1485.  . 

Kleiner  Rat  1688. 
Reformiert  imd  katliolisch. 

Geschichtliches. 

Der  Geschlechtsname  Ernst  kommt  in  der  Schweiz  an  ver- 
schiedenen Orten  vor,  so  ausser  in  Bern  namentlich  in  x\araii 
lind  Wintcrthur,  wo  Famiiien  dieses  Xamcn.^  blühen,  die  aber 
mit  der  hier  behandelten  Berner  Rat-sf^miilie  in  k'cincrlei  Be- 
ziehungen stehen. 

In  Jjern  kommt  der  Name  in  (U;r  ersten  Hälfte  des  H.  Jahr- 
hunderts vor,  schon  im  jahrzeitbuch  von  St.  \'incenz,  zwischen 
1825  und  l.-).->i),  hndet  er  sich  wiederholt,  ohne  dass  al)er  eine 
Verbindung  mit  der  heutigen  Familie  iK'ichweisbar  wäre. 

Das  -l'ernische  Burgcr!)uchv  führt  seit  meiner  xVusgaI>e  von 
1888  als  Datum  der  Einburgerung   der  Familie  das  Jahr  187o 


160 


V.  Ernst  und  v.  Ernest. 


und  als  Herkunftsort  Thun  au,  bis  zur  Stunde  konnte  jedoch 
nicht  febt^estellt  werden,  auf  welche  Quellen  sich  diese  An- 
gaben stützen. 

Als  Stammvater  der  jetzigen  v.  Ernst  ist  Hans  Ernst 
anzusehen,  der  als  Ausziiger  der  Gesellschaft  zum  ^Möhren  147(i 
in  die  Murtenschlacht  zog,  wie  aus  den  Gesellschaftsrödeln  uikI 
dem  Bucher'scheu  Regimentsbuch  nachweisbar  ist.  Er  gelangte 
1485  in  den  Grossen  Rat  und  starb  1510.  \'on  seiner  Frai: 
Anna  Werder  hatte  er  einen  Sohn  Hans  Jakob,  dessen 
Enkel  Hans  «der  Kürsner»  lob?  ebenfalls  in  den  Grossen 
Rat  der  CG  gelangte  und  dabei  seinen  E^del  auf  seinem  Haus 
«an  der  Ankenwag»  verzeigte.  In  der  Folge  wurde  flans  157S 
Castlan  nach  Frutigen  imd  1588  Stiftschaffuer.  Von  Benedicta 
Fruting  (vermählt  15ßli  hinterliess  er  einen  Sohn  Georg, 
geb.  15GG,  vermählt  1588  mit  Elisabeth  v.  Wer  dt.  Dessen 
Sohn  Johann  Jakob  (JoOO — 1653»,  des  Grossen  Rates  1()24. 
Landvogt  nach  Fraubrunnen  lf)8()  und  nach  Interlaken  1644, 
Sechszehner  zu  ^löhren  lü51,  vermählt  zuerst  mit  Margaretha 
Brechbiihl  und  1624  mit  Anna  Maria  Lehringer,  hinter- 
liess mehrere  Söhne,  von  welchen  alle  späteren  v.  Ernst  ab- 
stammen. Der  ältere  derselben,  Johann  Ja];ob  (1616 — 16G5), 
des  Grossen  Rates  1651  und  Ivaufhausknecht  1657,  ist  Stifter 
einer  älteren,  1795  erloschenen  Linie  des  Geschlechts;  der 
zweite,  Johann  Heinrich  (1621  — 1704»,  des  Grossen  Rates 
1657,  Gerichtsschreiber  1668,  Vogt  nach  Fraubruunen  16(Ui. 
Sechszehner  l(i80,  gelangte  als  erster  seines  Namens  16)88  in 
den  Klein'^'n  Rat,  wurde  1694  Ivirchmeicr  vom  Rat  und  i>t 
gemeinsamer  Stammvater  der  heutigen  v.  Ernst.  Mit  seineu 
zwei  ältesten  Söhnen  spaltete  sich  seine  Deszendenz  wieder  in 
zwei  Linien.     (Siehe  Personeubestand.) 

Die  meisten  Ernst  traten  in  der  Folge  in  die  Magistratur 
und  Sassen  seit  1(524  bis  1798  ununterbrochen  im  (irossen  Ivate 
der  Republik,  zwcini.d  auch  im  St  n.a.  Mclucre  witlmeten  sich 
vor  ihrem  Eintritt  in  die  ^taatsmänin^chc  LaufL>.din  d(^m  Notariat, 
einzelne  ergriffen  den  geistlichen  l'cruf.  X'icie  traten  in  fremde 
Dienste  und  zwar  namentlich  in  franzöbische,  danel>en  auch  in 
holländische,  sardinische,  preu-sische  und  später  sizilianische ; 
Beat  Ludwig  Frau/  Friedrich,  geboren  1771,  Sohn  des 
Brigadiers    Hieronymus    Friedrich    (siehe  unten),    fand  als 


V.  Ernst  und  v.  Ernest. 


161 


(Kfizier  der  französischen  Schweizergarde  am  7.  September  1792 
in  der  Abbaye  de  St.  Germain  als  einer  der  letzten  Getreuen 
Ludwig  XVI.  ein  schauerliches  Ende. 

Ausser  Häusern  in  der  Stadt  besass  die  Familie  Landgüter 
bei  Bolligcu,  das  Beaulieugut  und  das  Rabbenthalgut  bei  Bern 
li808 — 1857),  ferner  Güter  im  Kanton  Zug,  in  Zviontelier  bei 
Murteu,  in  Frankreich  und  auf  Rügen.  Heutiger  Grundbesitz: 
Das  Schlossgut  Muri  bei  Bern  seit  1892,  ein  industrielles 
Etablissement  in  Mira  (Italien)  und  städtische  Grundstücke  und 
Villen  bei  Bern. 

Das  Adelsprädikat  von »  trägt  das  Geschlecht  seit  dem 
Grossratsbeschluss  von  178o,  Beat  Rudolf,  marcchal  de  camp 
in  Frankreich,  und  Hieronymus  Friedricli,  Brigadier  da- 
selbst, trugen  im  18.  Jahrhundert  in  Frankreich  öfter  den 
ßaronentitel  und  nannten  sich  <^  v.  Ernest  >. 

Johann  Victor  (1741  — 1817),  zuletzt  Generalmajor  in 
Preussen,  ist  Stifter  eines  Astes,  welcher  seit  Ende  des  18.  Jahr- 
hunderts sich  in  Preussen  niederliess,  e'nenfalL  den  Xamen 
V.  Ernest  annahm  und  noch  her.te  filhrt  und  1871  wieder  das 
bernische  Burgerrecht  erneuerte. 

Aus  dem  nie  sehr  zahlreichen  (Teschlecht  verdienen  be- 
sonders hervorgehoben  zu  werden:  Beat  Rudolf  (17oo-1818), 
Hauptmann  in  Frankreich  im  Regt.  v.  Planta  1757,  machte 
als  solcher  den  siebenjährigen  Krieg  mit,  1760  bei  AVarburg 
gefangen,  erhielt  17G2  eine  Kompagnie  im  l)ernischen  Regiment 
V.  Erlach,  Oberstleutnant  1770  und  1782  wirlclicher  Oberst 
des  gleichen  Regiments,  das  unter  ihm  das  schönste  des  Kon- 
tinents genannt  wurde  (siehe  Job.  B.  v.  AVeiss,  Weltgeschichte, 
Wien  1859—68,  Bd.  III),  Brigadier  178:>,  marechal  de  camp 
1788  und  conimandeur  du  merite  militaire,  cordon  rouge  1792, 
«piiltierte  im  selben  Jahre  und  v/urde  nach  seiner  Rückkunft 
IQ  Bern  Landvogt  nach  Romaintnoticr,  nachdem  er  schon  1775 
in  den  Grossen  Kat  gelangt  war.  Hieronymus  Friedrich 
(17.')8— 1782) ,  zeichnete  sich  als  Aide-major  des  Schweizer- 
regiments v.  Diesl)ach  in  Frankreich  im  siel)enjährigen  K  ieg 
aus,  Major  im  Regiment  Jenner  1759,  kommandierte  im  Lager 
von  Cumpriegne  17l)(ials  Brigademajor  die  v(;reinigten  vScliweizer- 
brigaden  Erlach,  Castella  und  jenner,  worauf  er  1770  Oberst- 
il 


162 


V.  Ernst  und  v.  Ernest 


leutnaiit,  KommaDdant  einer  Kompagnie  in  der  Schweizerfijarde 
177.-5  und  1780  Brigadier  wurde.  Johann  Victor  (1741  bi? 
1817),  Bruder  der  beiden  vorigen,  diente  zuerst  in  der  lioUänd. 
Scliweizcrgardc  1770,  Major  im  Rc^i:jiment  Müller  in  Preussen 
1785,  Kommaudant  eines  Fiisilierbataillons  daselbst  1787. 
Oberstleutnant  1793,  erhielt  den  Orden  pour  le  merite  bei 
Trippstadt,  Oberst  und  Kommandant  der  Fii>ilierbrigade 
Magdeburg  1798,  Generalmajor  1800.  Fi-anz  Friedrich. 
Samuel  (genannt  «von  Morges  > )  1757 — 1833,  Hauptmann  im 
Regiment  Stettier  in  Sardinien  1792 — 97,  hernach  Chef  der 
zweiten  helvetischen  Legion  in  französischen  Diensten  1799, 
1811  Generalmajor  in  Sardinien,  Inhaber  des  Ordens  der  heil. 
Mauritius  und  Lazarus,  durch  seine  Frau,  einer  verwitweter: 
Gräfin  Buschctti  geb.  Authier  de  St.  Bartelemy,  mit  Xaviei-  de 
Maistre  befreundet,  der  sie  in  seinen  Briefen  zitiert. 

Zunftangehörigkeit:  Möhren,  ein  vereinzeltes  Mitglied 
ging  im  18.  Jahrhundert  auf  Allen  ül)er. 

Das  Wappen  ist  in  Gold  auf  grünem  Dreiberg  ein  wachsen- 
der schwarzer  Widder.  Helmzier:  der  wachsende  Widder. 
Schildhalter:  zwei  wilde  JNIänner  mit  Keulen.  Devise:  <^  En 
dieu  ma  fiance». 

Literatur:  R.  de  Steiger,  les  generaux  bernois,  Berne  18G4. 

Personenbestand. 

Gemeinsamer  Stammvater  der  folgenden  Linien  i:^t  Johann 
Heinrich  Ernst,  get.  1 G .  August  1 02 1 ,  t  28.  Apri  1  1 704 . 
Voj^t  zu  Fraubrunnen,  Senator  und  Kirchmeier  vom  Rat  1694, 
vermählt  16.  Juli  1G55  mit  Ursula  Thor  mann. 

I.  Aeltere  Linie. 

Stifter:  Julius  Hieronymus,  getauft  G.  Juli  1G5<'. 
2.  Mai  1725,  des  Grossen  Rates  1()80,  Vogt  nach  Thorbcn: 
1G97,  des  Ivleinen  Rates  1721,  vermählt  am  ."U.  Okto!>er  Kw^i 
mit  Anna  Esther  Wer  nie  r.  Sein  Sohn  Beat  Ludwi:: 
(1G94  — 1749),  des  Grossen  Rate.-.  17.')5  und  \'ogt  nach  Mildei; 
1748,  hatte  von  Margaretha  Fehs  vier  Söhne,  von  denen 
der  zweite  und  vierte  Stammväter  der  folgenden  Acste  .sind. 


V.  Ernst  luid  v.  Ernest. 


163 


I.  Aelterer  Ast. 

Stifter:  Beat  Rudolf,  .^eb.  28.  Juli  1733,  f  1818, 
niarechal  de  camp  in  Frankreich  1788  und  Laudvo^t  nach 
Romainmotier  1792,  vermählt  am  7.  November  1773  mit 
Ar  am  an  da  Elisabeth  v.  Tavel  von  Villars.  Sein  jüni^ster 
vSohn  Armand  Eduard  (1782 — 185G),  Offizier  in  preussischen 
Diensten ,  des  Grossen  Rates  1814 ,  Oberamtmann  nach 
Schwarzeuburg  1817,  Direktor  der  Zuchtanstalten  1829,  Be- 
sitzer des  Rabbenthals,  hinterliess  von  Catharina  Elisabeth 
Otth,  vermählt  25.  Alai  1807,  t  1857,  wieder  zwei  Sohne, 
welche  die  nachfolgenden  Zweige  stifteten : 

A.  Aelterer  Zweig  (katholisch). 

Vincenz  Joseph  Nikiaus  v.  Ernst,  geb.  13.  November 
1837,  gew.  Ofhzier  in  kgl.  sizil.  Diensten,  Banquier  und  kgl. 
portugies.  Generalkonsul,  vermählt  I.  am  24.  Januar  18(tG  zu 
Bern  mit  J  Bertha  Julia  Susanna  v.  Steiger,  von  Moos- 
seedorf, geb.  9.  Juli  1840,  f  23.  Januar  1872,  Tochter  des 
f  Johann  Rud.  v.  Steiger  von  jNIoosseedorf  und  der  *[■  ^laria 
Albertine  Louise  v.  ^lay;  II.  am  25.  Februar  1876  mit  Maria 
Emilie  Guibert,  verw.  v.  Wattenwyl,  geb.  26.  A])ril  1838, 
Tochter  des  •{*  Charles  Guil)ert,  gew.  Arzt  aus  Neuenburg,  und 
der  'j'  Marie  ßailly.  (Bern.) 

Söhne:  a)  Ludwig  Maximilian,  geb.  21.  März  1877. 

b)  Edmund    Victor  E  d  u  a  r  d  ,    geb.   10.  j  an  aar 
1880,  Bankier. 

Geschwister: 

1.  -J-  Eduard,  geb.  I.September  18.39,  gew.  Offizier  in  kgl. 
sizil.  Diensten,  vermählt  am  20.  August  18(hS  mit  So])hie 
Henriette  Georgine.  ^Vlarcuard,  geb.  27.  Se])temb(,'r 
184('),  Tt)chter  des  -J-  Ah^Kancler  l^ranz  Marcuard  und  der 
■\  Elisal)cth  Kathaiina  Sophie  I'^isnacht,  Witwe  seit  14.  Juli 
1898.     (Bern,  Kabbenthal.) 

Kinder:  a)  Louise   Ida   Viola,    geb.  2.  Oktober  1870 
(protestanlis<:h). 
b)  Ludwig  Friedrich  Hugo,  geb.  10.  Oktober 
1872. 


164 


V.  Krnst  und  v.  Ernest. 


c)  Emilie    Louise  Julia,    geb.  4.  November 
1875  {prostestautisciii. 

d)  Ferdinand,  geb.  11.  Februar  1877. 

e)  Lud^vig   Rudolf  Franz,    geb.  29.  August 
1879,  Fiir.>precber. 

.    f)  Victor  Eduard,  geb.  15-  April  1881. 
g)  Emanuei  Hugo  Eugen,  geb.  6.  März  1883. 

2.  Ferdinand  Jakob  Raj^hael,  geb.  17.  Februar  1849, 
gew.  Hauptmann  in  niederländ.  Diensten,  ge\v.  niederländ. 
Ivonsul  und  bürg.  Feldgutverwalter,  vermählt  am  22.  Sep- 
tember 188ß  in  Thun  mit  !Marie  Augusta  v.  Steiger, 
geb.  2.  Oktober  1848,  Tochter  des  t  Karl  Ludwig  Albrecht 
V.  Steiger  und  der  "J*  Anna  ]Maria  v.  Erlach  von  Hindelbank. 
(Bern,  Schlosshalde. ^ 

Kinder:  a)  }^Liria  Jacqueline  Julia,   geb.  20,  August 
1887  (protestantisch). 

b)  Eduard  Amedee  Göns  taut,  geb.  4.  Januar 
1889  (protestantisch). 

c)  Vincenz    Ludwig,    geb.  12.  Juli  1890  (pro- 
testantisch). 

3.  Karl  Kasimir  ^Nloritz.  geb.  4.  November  1850,  Handels- 
naauu  in  Italien,  vermählt  am  10.  Juni  1879  mit  Jeanne 
Elisabeth  v.  Muralt,  gel).  8.  April  1854,  geschieden 
16.  Februar  1898,  Tochter  des  f  Ludwig  A'bert  Eduard 
V.  Muralt  und  der  Valentine  De  Lessert. 

Kinder:  a)  Bernhard  Eduard,  geb.  5.  Juni  1882. 

b^  Robert  Emil,  geb.  11.  Oktober  1^8o. 
c^  Fernand  Andre,  gel).  12.  Juni  1887. 

4.  Marie  Louise  Catharina,  geb.  2.  Dezember  1855, 
Carmeliterin. 

5.  Melanie  Magdalena',  geb.  ß.  Juni  1859.  Mitglied  der 
St.  Peter  Claver  Sodaiität  (Rniu). 

7  }£  1 1  e  r  n  : 

P>anz  Ludwig  Friedrich  Eduard  iSohn  von  Armand 
Eduard  und  Catharina  Elisabeth  Ottb),  geb.  11.  Augii.^t  1809, 
gew.  Hauptmann    in    kgl.  sizih   Diensten    und  Gutsbesitzer  im 


V.  Erust  und  v.  Einest. 


105 


Kanton  Zug:,  t  Dezember  1889,  vermählt  mit  Carmela 
Concetta  V^incenza  Bramante  aus  Neapel,  geb.  27.  IMai 
1810,  f  23.  Mai  1882. 

B.  J  ü  n  g  e  r  e  r  Z  w  e  i  g. 

Armand  Friedrich  Heinrich  v.  Ernst,  geb.  5.  Septbr. 
1855,  Sohn  des  Bankiers  und  Gutsbesitzers  zu  JMuri  Jakc^b 
Ludwig  Rudolf,  geb.  10.  März  1818,  j  13.  Januar  1870, 
uud  der  j  Louise  Fanny  v.  AVagner,  gel).  28.  Okt.  1820, 
vermählt  28.  Juli  1849,  7  15.  Juni  1895;  Bankier  und  Schloss- 
gutsbesitzer zu  Muri,  Oberstleutnant  der  Jvavallerie,  Burgerrat, 
vermählt  am  13.  Oktober  1880  mit  Adele  Sophie  ^Lirtha 
Wildbolz,  geb.  25.  September  1861,  l'ochter  des  -j*  Karl 
Rudolf  Alexander  AVildbolz  und  der  y  Julia  Constantia 
Marcuard. 

Kinder:  a)  Ida  Constance  Louise,  geb.  5.  Juli  1883, 
vermählt  am  12.  Januar  1905  in  Bern  mit 
Otto  Hermann  kränz  aus  Wien,  k.  k. 
österreich-ungai'.  Legationsrat.  (Tokio.) 

b)  Helene,  geb.  25.  Septeml)er  1886. 

c)  Henriette  ^Martha  Tli  er  ese  Margaretha, 
geb.  22.  Juli  LS88. 

d)  Alfred  Alexander  Ludwig  Armand,  geb. 

1.  Februar  1895. 

Schwester: 

Louise  C  a  t  h  a  r  i  n  a  kl  e  n  r  i  e  1 1  c ,  geb.  0 .  August  1 850, 
vermählt  am  7.  Kovcniber  1<S71  zu  AFaii  mit  Friedrich 
Otto  Hugo  M  a  r  k  u  s  Y  i  c  t  o  r  \.  E  r  n  e  s  t  (siehe  unten),  Witw  e 
seit  24.  Oktober  1900.    {Muri  und  Freiburg  i.  Br.) 

2.  Jüngerer  Ast  ,,v.  Ernest'*. 

Stifter:  Johann  X'iclor  (1741 — 1817),  Generalmajor  in 
I'reussen,  vermählt  mit  ("liarlotie  \-.  Kesewitz.  Dessen 
l^renkul: 

Ludwig  F'erdinand  Wilfielm  Victor  v.  Ernest,  geb. 
1\ (")nigsbcrg,  1.  August  1878,  Kgl.  }>rcuss.  Leutnant  und  Ad- 
judant    im    B:id.  Leib-Drcigonerrrgiment    Xo.  20,    vermählt  in 


166 


V.  Ernst  und  v.  lernest. 


Plaue  (Thüringen)  am  26.  Okt.  1904  mir  Helene  v.  Schier- 
holz aus  Plaue  (Schwarzburg-Sonclersh.),  geb.  20.  ^lai  188o, 
Tochter  des  Rittmeisters  v.  Schierholz  und  der  Helene  geb. 
A  h  r  e  n  f e  kl .  (Karlsruhe.) 

Geschwister: 

1.  Margarethe  Louise  He  n  ri  ett  e  Vi  ctor  ia  ,  geb.  22.  Aprü 
1875. 

2.  Ida  Catharina  Julia  A'ictoria,    geb.  18.  Februar  1882. 

:M  u  1 1  e  r : 

Touise  Catharina  Henriette  geb.  v.  Ernst  (s.  obein, 
geb.  6.  August  185l),  vern^ählt  am  7.  November  1871  zu  'Mv.vi 
mit  t  Friedrich  Otto  Hugo  Markus  Victor  v.  Em  est, 
geb.  1.  Juui  1846,  gew.  kgl.  preuss.  Zslajor,  y  24.  Oktober  IVMJÜ. 
(Muri  und  Freiburg  i.  Br.) 

Gross  mutter: 

A  Ibertin  e  Julia  2^Iarici  geb.  v.  Reichenbach,  geb. 
1.  April  1819,  Tochter  des  7  kgl.  preuss.  Generalleutnants 
Heinrich  Philipp  Andreas  v.  Reichenbach  und  der  7  Henriette 
V.  Schmichow,  vermählt  am  27.  Sept.  1839  mit  -f  Ferdinand 
Friedr.  Karl  v.  Ernest,  geb.  15.  Oktober  1790,  gew.  kgl. 
preuss.  Regierungsrat  in  Königsberg,  AVitwer  seit  6.  P'ebruar 
18.')6  von  AVilhelminc  Friederike  Henriette  v.  der 
Marwitz;  Witwe  seit  9.  Februar  1867.  ^Berlin.) 

Vaters  Geschwister: 

1.  (aus  erster  Ehe  des  GrossvaterM  Marie  Charlotte 
Mathilde  Victorinc,  geb.  24.  Ju.ni  ISo*»,  vcrmiihit  am 
.-^0.  März  1854  mit  7  Max  v.  Buri  aus  I-iiidingen  (Hv.--en), 
Mitglied  des  kai-erl.  deiit.-chcn  Rcich>gerichtcs,  Witwe  seit 
18.. 

2.  (aus  zweiter  Ehe  des  Giossvaters)  Laura  (Miarlotte 
Ottilie  Victorine,  geb.  4.  Oktober  1811,  vermählt  18(>2 
mit  Ernst  v.  Jos.^a,  kgl.  {»reuss.  General  a.  D.,  gewesener 
In>].ector  des  miiitär.  Gefängni.^wescns.  (Wiesbaden.) 


V.  Ernst  und  v.  Ernest. 


167 


II.  Jüngere  Linie. 

Stifter:  Hans  Georg,  get.  28.  April  1G59,  f  1740,  des 
Grossen  Rates  1691,  Voi^t  nach  Granson  1705,  Secliszehner 
1718,  Vogt  nach  Xeüs  1721,  vermählt  mit  ]\Iaria  Magdalen  a 
W  a  g  n  e  r. 

Daniel  Julius  v.  Ernst,  geb.  25.  August  1844,  Sachwalter, 
Sohn  des  iSIarkus  Eir.anuel  Heinrich  Emil,  geb.  17.  jNIai  1809, 
•J-  3.  Januar  1885  in  Lausanne  aus  dessen  zweiter  Ehe  mit 
Marie  Louise  Verrey  aus  Lausanne,  geb.  15.  Februar  1818,  ver- 
mählt zu  Corsier  14.  September  184;],       5,  April  1890. 

Sch^\•ester: 
Margaretha  Maria,  geb.  26.  Dezember  1846. 

^Ialbsch^\•ester: 

(Aus   des  A'aters   erster  Ehe  mit  Anne  Zoe   Gabrielle  Louise 
Guisan    aus    Avenches,    geb.    1815,    vermählt    zu  Lausanne, 
25.  November  1835,  t         November  1838.) 

Anna  Maria  Sophie,  geb.  30.  Mai  1838. 

fGrosseltern: 

Johann  Rudolf  (1765 — 1732,  gew.  Handelsmann  in  Lau- 
sanne, vermählt  in  zweiter  PIhe  am  7.  Mai  1808  mit  Louise 
Susanne  Sophie  Crousaz  aus  Lutrv. 

L.  v.  T. 


168        V.  Escher  (vom  Luchs).  —  Eschcr  (vom  Glas). 


V.  Esclier  (voitn  I^uchs). 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Bl^;^errecht  1884. 
Kleiner  Rat  1444. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  118.) 


Esclier  (vom  ۀia.^). 

Ratsgcschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  1885. 
Kleiner  Rat  1445. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  118- 


Fzesi. 


—  FalkevscD, 


—  Fasnacht. 


169 


Grossratsfamilie   des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  1581. 
Grosser  Rat  1548. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  128.) 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Basel, 
Bürgerrecht  1520. 
Grosser  Rat  155(3. 
Kleiner  Rat  1566. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  IHl.) 


Fasitaeht. 

Grossratsfamilie  des  Freistaats  Bern. 
Burgerrecht  1622. 
Grosser  Rat  1645- 
l^efurmicrt. 

(Vgl.  Jahrg.  I   Seite  l-;;>.) 


170 


V.  Fellenberg. 


Ratsgeschleclit  des  Freistaates  Bern.  ^ 
Burgerrecht  1551. 
Grosser  Rat  155G. 
Kleiner  Rat  1589. 
Evangelisch  Reformiert. 

Geschichtliches. 

I.  Zeit  vor  der  Bürger  rech  tserwerbnng. 

Der  Name  Fellenberg  oder  Vellenberg  kommt  in  der 
Schweiz  zum  ersten  >\Ial  in  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jahr- 
hunderts zu  Suhr  im  heutigen  Aargau  vor,  wo  Träger  desselben 
die  Wirtschaft  führten  und  Gemeindeämter  bekleideten.  Laut 
einer  alten  P^amilientradition  soll  die  Inimilie  ursprünglich  aus 
dem  Tirol  stammen,  wo  tatsächlich  eine  Oertlichkeit  «  Vellen- 
berg» und  ein  <  Fellenberger-Tal  >  in  der  Nähe  von  rnnsl)ruck 
im  Zillerthal  vorhanden  sind.  Obwohl  nur  Tradition,  ist  die 
Annahme  von  einer  ursprünglich  tirolischen  Abstammung  nicht 
ohne  weiteres  von  der  Hand  zu  weisen,  da  ein  Geschlecht 
V.  Vellenberg  im  IH.  und  14.  Jahrhundert  daselbst  urkundlich 
nachweisbar  ist  und  es  sich  wohl  denken  lässt,  dass  ein  ]Mit- 
glied  desselben  unter  der  österreichischen  Flerrschaft  des  Aar- 
gau in  die  Gegend  von  Suhr  gelangte  und  daselbst  verbauerte. 
Erster  urkundlich  im  xVargLiu  vorkommender  Träger  dieses 
Namens  ist  Hans  Fellenberg,  der  Wirt  zu  Suhr  1484. 
Von  ihm  ist  wenig  bckunut,  er  scheint  an  mehreren  Feid/ügen 
teilgenommen  zu  haben  und  vor  1520  gestorl^en  zu  sein.  Sein 
Sohn  Konrad,  ebenfalls  AVirt  und  Untervogt  zu  Suhr  15.')1, 
starb  15o5,  seine  AVitwc,  deren  Xame  unbekannt  ist,  heiratet(r 
bald  darauf  jakob  Wy^s  von  IV-rn,  s|)äteren  Sl ift Schaffner  zu 
Zotnigcn,  und  kam  hicdurch  mit  ihren  Kindern  ei  ster  iilie  um 
15.*35  nach  Bern. 

II.  Zeit  nach  Fintritt  ins  be  mische  Bur  gerrecht. 

Erster  Inhaber  desselben  ist  i^onrad,  cmu  Sohn  des  obigen, 
der  1551  in  i>e]n  bei  der  Gesellschaft  zu  Schmieden,  welcher 


V.  Fellenbcr<:;. 


171 


sein  Stiefvater  Jakob  Wyss  aii<^chörte,  angenommen  wurde. 
Ausser  zwei  Schwestern,  wovon  die  eine  lo-[,*?  den  nachmaligen 
Venner  Philipp  Tvirchl)erger  heiratete,  hatte  er  noch  zwei 
]>rüder,  Johannes  und  Hans  Rudolf,  von  denen  aber  nichts 
weiteres  bekannt  ist  und  die  auch  keine  Aveitere  Descendenz 
hiuterliessen.  ^lit  Anna  Frisching  1551  vermählt,  gelangte 
Kourad  155G  in  den  Grossen  Rat,  wurde  I5(j8  Landvogt  nach 
Ripaille  und  1568  nach  Gülden,  wo  er  am  26.  Februar  1571 
verstarb.  Von  seinen  fünf  Söhnen  gelangten  Hans,  Conrad 
und  Christoph  ebenfalls  in  die  Regierung;  Conrad,  -J-  1507, 
gelangte  1589  in  den  Ivleinen  Rat.  Ein  anderer  Sohn  David 
1559 — 1587  hinterliess  von  Catharina  Glan  er  Deszendenz, 
die  indessen  1  ()G3  ausstarb;  die  ganze  nachmals,  besonders  im 
17.  Jahrhundert,  stark  verzweigte  Familie  stammt  von  Chri- 
stoph 15G1 — 1B24.  Dieser  war  des  Grossen  Rats  1593,  Insel- 
schreiber 1594,  Vogt  nach  Gottstadt  1596,  nach  St.  Johannsen 
1609,  nach  Ivöüigsfelden  1G21  und  liinterliess  von  zwei  Frauen 
zahlreiche  Descendenz.  Sein  ältester  Sohn  Christoph,  1591 
bis  1G54,  des  ivleinen  Rates  1()83  etc.  hinterliess  ebenfalls 
vier  Söhne,  die  alle  Descendenz  hatten;  dessen  zweiter  Sohn 
Jakob,  1G2Ö — 1G87,  Vogt  zu  Aarberg  und  Signau,  ist  durch 
seinen  jüngsten  Sohn  Daniel  1(.)GG  — 1738  Stifter  der  soge- 
nannten Linie  von  Hofwyl,  zünftig  auf  2dittellö\ven  seit  1G89, 
erloschen  188G  mit  dem  jüngsten  Sohne  des  bekannten  Päda- 
gogen Philipp  Emanuel  v.  F.  Die  einzige  noch  heute  lebende 
Linie  stammt  von  Jakol)S  jüngerem  Bruder  Johann  Konrad 
1(>21  — 1()57,  des  Grossen  i<ates  und  Zollherr,  ab. 

Seit  Ende  des  1 G.  Jahrhunderts  sass  die  Familie  bis  17iKS 
sozu.sagen  ohne  Unterbrechung  in  beiden  Iväten  d.er  Republik  ; 
beinahe  alle  ihre  Angehcuigen  widmeten  sich  der  Magi>tratui-, 
sehr  viele  auch  dem  Notariat,  einzelne  wcm'ge  betriel)en  in  der 
zweiten  Hälfte  des  17.  und  Anfangs  des  18.  Jahrhundcrs  Ge- 
M-evbe.  In  fremden  Kriegsdiensten  tindcn  sich  nur  zwei  lY-Hen- 
beig  und  auch  nur  auf  kurz(^  Zeit,  eine  im  X'ergleiclie  zu  den 
meisten  andern  regierenden  Familien  drs  alten  l^erns  unver- 
hältnismässig geringe  Zahl,  A\ie  denn  überh;\u[)t  die  Familie 
Fellenberg  stets  den  ausg(;i)rägten  Cliarakler  einer  Magistrateii- 
familie  trug. 

Herrschaften    hat  das  Geschlecht   nie  besessen,    wohl  aber 


172 


V.  Fcllejibcr^. 


1742—1758  das  Schloss  und  Gut  Holli-eii,  Hofwyl  1799—1887, 
die  Papiermühle  1801) — 18  .  ferner  heutzutage  das  Landgut 
AVegmühle  seit  1819. 

Besonderer  E  r  w  ii  h  n  ii  n  g  '  v  e  r  d  i  c  n  e  ii :  David  1 587 
bis  1628,  des  Grossen  Raths  IGIO,  Gerichtsschreiber  1611, 
Schiiltheiss  nach  Thun  1014,  vSenator  1021,  Landvogt  von 
Iferten  und  Weischseckehneister  1(>24,  war  oft  Gesandter,  so 
z.  B.  1621  an  den  Herzog  Leopold  von  Oesterreich,  im  nämlichen 
Jahre  an  die  Tagsatzung  nach  Baden,  1622  an  die  Jahrrechnung 
nach  Baden  etc.,  betätigte  sich  auch  sehr  wirksam  an  der  Re- 
vision der  Berner  Gerichtssatzung,  sowie  der  Lois  et  Statuts 
du  Pays  de  Vaud  (er  wird  in  neuerer  Zeit  sogar  manclimal 
als  der  ausschliessliche  Autor  der  sogen.  Steckschen  Gerichts- 
satzuug  von  1()15  angesehen).  Daniel  1(348 — 1678,  bereiste 
lange  die  Türkei,  Xordafrika  und  den  Orient.  Daniel  17n() 
bis  1801  (von  der  Hofwylerlinie),  Appellationsschreiber  1759, 
Prof.  juris  1768,  des  Grossen  Rats  1775,  Obervogt  von 
Schenkenberg  1779,  Senator  1786  und  Böspfenuiger  1790,  ein 
grundgelehrter  I^dann,  Verfasser  mehrerer  juridischer  Schriften, 
Mitglied  der  helvetischen  Gesellschaft  und  Präsident  der. ökono- 
mischen Gesellschaft.  Endlich  sein  Sohn,  der  berühmte  Oekonom 
und  Pädagoge  Philij^ip  Emanuel  1771 — 1844,  Gründer  der 
Anstalten  Hofwyl,  die  sich  zur  Zeit  ihrer  Blüte  eines  Welt- 
rufs erfreuten,  Mitglied  des  Grossen  Rates  1834,  Landammann 
des  Kantons  etc. 

Das  AVappen  ist  in  silber  und  rot  gespaltenem  Schild  eine 
goldgestieltc  Rose  in  \ crwcchselten  Tinkturen,  mit  jederseits 
drei  Blättern  (gold  in  rot  inid  grün  in  >ilbcr;  am  Stengel,  der 
aus  einem  auf  drei  Hügeln  liegenden  Holzstah  hervorwächst. 
Helmzier  eine  wachsende,  A\eiss  und  rot  bekleidete  juiigtiau 
mit  hcralnvallendem  goldenen  Haar,  in  jeder  Hand  einen 
bliihenden  Rosenzweig  lialtcnd.  Am  20.  Apiil  1728  erhielt  der 
nachmalige  Venncr  Daniel  h\;l  len  hcrg  vom  Ivönig  Ericilrich 
AVilhelm  1.  von  i'reussen  für  sich  und  sein  ( i  eseh  leclit  einen 
Adelsbrief  mit  W-rl^esserung  des  \\''a()|»ens  ■  nan)i)lieh  emen 
gethcilten  Schild,  in  dessen  oberem  l^^aeh  ein  schwarzer  rechter 
Seits  gewandter  Adler?,kopf  und  Hals  mit  einem  güldenen 
Schnabel  und  herausgt  Nchlagener  roter  Zunge  in  silbernem 
j^Y'lde,  in  der  untern  v(ni  Silber  und  Roth  gespaltenen  Eehiung 


V.  Felleiib^rg. 


aber  eine  von  Roth  und  Silber  o;espaltcne  nnd  pfalihveise*  auf- 
gerichtete, gefüllte  Rose  mit  güldenem  Samen  nnd  grünen 
Blättern,  viere  zur  Rechten  und  dreie  zur  Linken  behndliche 
(das  alte  Stamnnvappen) ;  der  Schild  al)er  mit  einem  offenen, 
blau  angelaulTncn  und  roth  ausgeschlagnen,  auch  mit  güldenen 
Bügehi  und  dergl.  anhangendem  Kleinodt  gezierten  Turnierhelm 
gedecket  ist,  der  zwischen  einem  ausgespannten  schwartzen 
Adlersfliig  vorbeschriebene  Rose,  jedoch  in  dieser  Schaltung 
von  Silber  und  Roth  gespalten  empor  tragt  ;>  etc.  Tatsächlich 
ist  jedoch  dieses  <-<  verbesserte  >>  Wappen  in  Bern  sozusagen  nie 
geführt  worden. 

Das  Adelsprädikat    «von»    trägt    die   Familie   gestützt  auf 
diesen  Adelsbrief  und  auf  den  Grossratsbeschluss  von  1783. 
Zunftangehörigkeit:  Schmieden. 

Literatur:  Samndung  bernischer  Biogra|)hien ,  heraus- 
gegeben vom  historischen  Verein  des  Ivantons  Bern»  Berner 
Taschenbuch  185o,  p.  2'2{)  if  und  1855.  Xeujahrsblait  des 
historischen  Vereins  des  Kantons  Bern  H)01 :  «Daniel  FeUen- 
berg  und  die  patriotische  Gesellschaft  zu  Bern»  von  AV.  F. 
v.  ^lülinen:  Neujahrsblatt  des  historischen  Vereins  Bern  1908: 
« E  d m  u  n  d  v.  F  e  1 1  c  n  b  c  r  g  (18.")8 — 1 902)  >,  ein  Lebensbild  von 
Theophil  Studer  n.  a.  m. 

P.  S.  Fs  gibt  in  Deutschland  und  der  Ostschweiz  noch 
andere  Familien  des  Namens  Fellenberg,  welche  aber  mit 
der  hier  behandelten  in  keinerlei  Zusammenhang  stehen. 

Personen  bestand. 

(xemeinsamer  Stammvater  der  beiden  folgenden  Aeste  ist 
Fmaniiel  Rudolf  v.  h'ellenbeig  1780 — 1850,  gew.  A})pel- 
lationsrichter,  Mitglied  des  Kieinen  Rathen  1  .S*j?,S  und  Stadtrat 
18')l,  vermlihlt  J80()  mh  II  e  n  i- i  *■  1 1  e  hLlisabeth  (rruner, 
geb.  1787,  ]'^5i».  Seine  f)eiden  Stiiine  Ludwig  RudoU'  und 
Ferdinand  Albrecht  stitteten  die  folgenden  Aeste. 

I.  Aclterer  Ast. 

Karl  Gustav  Rudolf  v.  F^elleiiberg:,  geb.  :>0.  juli  1874 
in  Hannover,  Dr.  med.  und  prakt.  Arzt  in  Bern,  \erm:dilt  am 
21.  Februar   lOOij   in    Paris    n:iil  Fsther    Anna  Lardv  aus 


174  V.  Fell-nber^. 

Xeu^nbur^'.  Aiivercier  ur.d  Ponts-de  Zvlr^rtel,  ^eb.  zu  Xeuiüy  sur 
Seine  am  27.  Augiist  187V),  Tochter  des  e:dgen.  Ministers  in 
Paris  Chanes  Edouard  Lardy  und  der  Al^thi'ie  Au^usta  Geor- 
gette Vernes. 

Gesch^z-isier: 

1.  Haus  Ludwig  Alpkons  Franz,  f:eb.  25.  August  1^77. 
Laudv-irt.  venulblt  am  19.  :SIa:  19':4  zu  Ober-D^esbacu  i.::: 
Auna  Elisa  Raiuser.  ^eb.  25.  T-Üi  1S>0,  Tochter  des 
Landwirts  Rudolf  Raiu^er  iu  LiessLurb  uui  der  Auua  El:-e 
D  uru  ni  e  rra  u  ib . 

Tochter:  Anna  Elisabeth.  <eb.  Oberdie-sbach  6- Februjir 
19 '6. 

2.  Karl  Go  ttfried  Edmund,  geb.  20.  Jauuar  1S7^'. 

3.  Elsa  Keuriette  Emilie,  geb.  G-  Januar  1S^'J,  vem^ählt 
am  27.  Juni  189'.*  in  Bern  mit  Philipp  Jacky,  Pfarrer  in 
Heimenschwand,   seit  I90tli  deutscher  Plarrer  in  Neuenbürg. 

4.  Theodor,  geb.  30.  Juni  ISSl . 

5.  Au;a::da  IMaria  EIis:.btth.  geb.  2o.  Januar  1^S5. 

IMutter. 

Cornelia  Christi  na  Amanda  gej.  Rei-se  ..us  Ham- 
burg, Tochter  des  7  Kar:  Ad^T  Reisse  und  der  7  Claudine 
Stieper,  geb.  4.  INIärz  1851,  vermählt  am  30.  Sepiemlier  1873 
mit  7  Ludwig  Rudolf  v.  Fellenberg,  ^re.v.  Ciiemiker  ucd 
Spitaleinzieher,  geb.  «3.  Xcvember  1^4o.  7  1.  M:.:  18^:^S. 

T  Stiefbruder  des  Vaters  aus  des  Grossvaters  er-ter  Ehe: 

7  Edmund,  geh.  9.  März  1838,  Dr.  phih.  gew.  Bergbau- 
Ingenieur  und  <irr»>srat.  vermählt  am  3.  Mii  18»»7  ii^i  Munster 
zu  Bern  mit  Justine  «'aroiine  IMaria  v.  Bon  Stetten, 
geb.  25.  Juni  18.38,  Tochter  des  7  Kar.ptmanns  in  Hoiland 
Karl  AVilheiUi  Friedrich  v.  Bonsietten  und  der  7  ^tarie  Louise 
Dorothea  de  Vigneulie,  \Vitwe  seit  !•».  INIai  l\ß}2. 

Töchter:  a)  Louise  Rosa,   geb.  1«».  Februar  18*^8,  ver- 
mahlt   am   3f>.    Oktober  18t^3   in   Bern  mit 


V.  Fellenberg. 


175 


V i k t o r  Pa n ch a II d  de  Bottens,  Oekonom  in 
Vieh  bei  Xyon,  geschieden  seit  1900. 
b)  Ida  Louise  Henriette,  geb.  81.  August  1869. 

Vatersgeseh  wi  ste  r  (aus  des  Gross vaters  zweiter  Ehe.) 

1.  Dorothea  Josephine  Elisabeth,  geb.  17.  September  1846. 

2.  Albert  Enianuel  Franz,  geb.  1.  Juli  1850,  Kaufmann, 
vermählt  am  18.  September  1879  mit  Johanna  Thor  mann, 
geb.  28.  September  1859,  Tochter  des  y  Gemeinderats  und 
gew.  Plauptmanns  in  k.  k.  österr.  Diei^sten  Rudolf  Fried- 
rich Thormann  und  der  *J*  Salome  Elisabeth  IMarie  Emma 
V.  Erlach. 

Kinder:  a)  Bertha,  geb.  26.  Februar  1888. 

b)  Ada,  geb.  19.  Januar  1892. 

c)  Walter,  geb.  22.  August  1894. 

d)  Dora,  geb.  10.  Februar  1896. 

e)  Otto,  geb.  1.  April  1904. 

8.  Edmund  Theodor  Gottfried,  geb.  5.  November  1857, 
Dr.  j)hil.,  Pfarrer  in  Oberbalm,  vermählt  I.  am  4.  Juni  1884 
m i t  -J-  B  c  r  t  h  a  C  e  c  i  1  e  ]M  a  r  i  a  v.  a  1 1  e  n  w  y  1  von  Di esbach , 
geb.  25.  Februar  1863,  7  in  Oberbalm  27.  August  19<.)0, 
Tochter  des  t  G  utsbe-itzers  zu  Dierbach  Karl  Rudolf 
Eduard  v.  AVattenv\-vl  von  Diesbach  und  der  Katharina 
Sophie  V.  Sinner.  II.  Am  2.  Juni  1908  mit  Julie-  Xa  cm  i 
Sophie  Gruner,  geb.  17.  Juni  1866,  Tochter  des  7  Fried- 
rich August  Gruner,  gew.  Apotheker  und  der  Hermine 
V.  Lerber. 

Y  G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n . 

Ludwig  Rudolf  geb.  17.  ^lärz  1809,  gew.  Professor  der 
Chemie  und  der  ^Mineralogie  an  der  Akademie  zu  Lausanne, 
t  in  Cannes  18.  Februar  187S,  vr-rnfählt  L  aui  2.  Xovcml>er 
in  Genf  mit  Louise  Lucia  Reisse  aus  Hamburg,  ge- 
tauft 25.  September  1815,  7  18.  März  1888.  II.  Ani  :')().  Sep- 
tember 1842  zu  Lausannt^  mit  Jeanne  Susanne  R  i  v  i  e  r  ;ius 
Lausanne,  geb.  I).  Juli  1819,  7  18.  Dezember  1881). 

II.  Jüngrerer  Ast. 

Ludwig  Albert  v.  Fellenberi;,  g«  1».  2.  Xovembt  r  185L 
gew.  Sekretär  der  eidgen.  Uberzolldircktion,  nunmehr  labrikant 


176 


V.  Fellenberf^. 


in  Rovercto  (Tirol),  vermählt  in  Bern  am  ISIai  18SÜ  mit 
Julia  Carolina  Ida  Sophie  v.  May,  <;eb.  19.  August  1857, 
Tochter  des  j  Gottlieb  Gabriel  v.  May  und  der  f  Julie  Marie 
Sophie  V.  Tavcl.  (Kovereto.) 

Kinder:  a)  Wilhelm,  geb.  14.  Februar  1881. 

b)  Bertha,  geb.  2.  Februar  1882,  vermählt  am 
29.  Oktol>er  1908  in  Arco  mit  Friedrich 
Ammann  ,  Ivaufmann  aus  ^Nlatzingen  (Thurgau;. 

c)  Ida,  geb.  16.  April  188:3. 

d)  Albert,  geb.  5.  Januar  1886. 

e)  Karl,  geb.  2.  Februar  1887. 

f)  Ludwig,  geb.  28.  Januar  1888. 

g)  Heinrich,  geb.  8.  September  1889. 

h)  Eduard,  geb.  5.  November  1890. 

Schwestern. 

1.  Sophie  ^[aria,  geb.  18.  April  1819. 

2.  Albert  ine  Henriette  xVlicc,  geb.  26.  iMai  1858,  ver- 
mählt am  18.  August  1879  mit  Emil  Stc  heiin  aus  Basel, 
gew.  Oekonom  in  LTslc  (Frankrcicli),  nunmehr  Kaufnuinn 
in  Basel. 

•f  E  1 1  e  r  n . 

Ferdinand  Albrccht,  geb.  I.Januar  1819,  gew.  Guts- 
besitzer in  der  AVcgmiihle,  f  ö.  Oktober  1902,  vermählt  am 
6.  September  1847  mit  Louise  S()})hie  ^taria  Ziegler, 
geb.  18.  November  1821,  7  15.  Januar  1871,  Tochter  des 
Pfarrers  zu  Belp  Gotiliel)  Emanucl  Ziegler  und  der  Sophie 
Rohr.  ^  L.  V.  T. 


Finslcr. 


177 


Fingier. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  1538. 
Grosser  Rat  1759. 
.  Kleiner  Rat  179(). 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

I.  Zeit  vor  der  Burg  er  rechts  er  Werbung: 

Als  erster  bekannter  Träger  des  Xainens  Finsler  erscheint 
1416  Ulrich,  Besitzer  eines  Hauses  in  Niederdorf,  In  un- 
unterbrochener Stamnireihe  lässt  sich  das  Geschlecht  bis  auf 
Heinrich  F.  zurückfahren,  der  1498  und  1502  als  Leutpriester 
und  Kaplan  und  von  1524 — 153<)  als  erster  reformierter  Pfarrer 
von  Stäfa  erwähnt  wird.  Fr  war  Biirger  zu  Stäfa,  ohne  dass 
es  wahrscheinlich  ist,  dass  das  Geschlecht  von  Stäfa  herstamnit. 

II.  Zeit  nach  dem  Eintritt  ins  B  u  r  g  e  r  r  e  c  h  t : 

Heinrichs  Sohn,  Benedikt,  wird  15o8  -^von  minen  Herrn 
uss  Verraög  eines  Zusags  im  von  Meister  Ulrich  Zwingli  und 
andern  dem  Stift  al)erstorbcnen  Fliegern  beschehen  zum  Bürger 
aufgenommen  gratis  >.  Unter  seinen  Nachkommen  iiiidet  sich 
eine  Reihe  von  ^lännern,  die,  der  Tradition  folgend,  den  geist- 
lichen Beruf  ergrilVen. 

Durch  die  im  Jahre  17 U)  erfolgte  (Tründung  des  Seiden- 
hauses Hans  Heinrich  J-'insler  zum  Gr:nKtiapfc!,  weichem  St<imm- 
hause  eine  Reihe  jüngerer  Fiinicn  folgte,  gelangte  die  h'aniilie 
speziell  um  die  Mitte  tlc^  IS.  Jahrhunderts  in  der  zürcherischen 
HandelsweU  zu  J>edteutung  und  gch()rtc  nci>-t  den  l-'amiiien 
Esslinger  zum  gelhcn  H;uis,  (  )tt,  Sehnlthcs^  und  U-teri  zu  <ien 
höchstbesteuerten  Handel>diäu-ei  n.  (Schweizer.  Hendd.  .\rchiv 
1904,  Heft  .-i.)  Seit  jener  Zeit  i^t  die  Famibe  auch  bis  zur 
Gegeinvart  in  der  Ge:^ellschaft  der  Schildner  zum  Sehn  eggen 
vertreten. 

12 


178 


Finsler. 


Politisch  begarm  das  Geschlecht  erst  um  die  Wende  des 
18.  und  19.  Jahrhunderts  hervorzutreten.  Es  verdienen  hier 
namentlich  hervorgehoben  zu  werden:  Plans  Georg  (1748  bis 
1821),  Artillerieoberst,  1815  Sladtratspräsident  und  Bauherr. 
Hans  Conrad  (17G5 — 18.*)0),  Generaladjiitant  der  Artillerie, 
Finanzminister  der  Helvet.  Republik  1798,  Präsident  des  Voll- 
ziehungsausschusses 1800,  ^litglied  der  Zentralregierung  l80o, 
Kommandant  der  4.  Division  und  Oberbefehlshaber  der  eidg. 
Truppen  bei  der  Belagerung  von  Hüningen  1815,  Staatsrat  von 
Zürich  1816.  Hans  Jakob,  des  vorgenannten  Bruder,  1767 
bis  1835,  Staatsrat  und  Generaladjutant.  Aus  der  neuesten 
Zeit  ist  zu  erwähnen:  Diethe  Im  Georg  (1819— -1899),  Autistes 
der  zürcherischen  Ivirche  1866. 

.  Literatur:   G.  Finsler,  Geschichte  der  Familie  Finsler. 

Person  enbestand. 

Gemeinsamer  Stifter  aller  noch  lebenden  Branchen  ist  Hans 
Georg  Finsler  (1669 — 1784i,  Begründer  des  Scidenhauses 
Finsler  im  Granatapfel  170i). 

I.  Linie. 

Stifter:  Hans  Hein  rieh  Finsler  (1709—1790),  vermählt 
mit  Anna  Bodmer  von  Zürich.     Dessen  Ururenkel: 

I.  Ast. 

Hans  Georg  Finsler,  geb.  J85(),  Sohn  des  -J-  Hans  «Icorg 
und  der  y  Margaretha  IClise  gel).  Fries,  Witwer  1879  von 
Antoinette  Oehninger,  wictlerverniählt  18s0  mit  Anna 
Sehl  um pf  von  Uster,  geb.  1861,  Zürich. 

Söhne:  a)  Alph. ons,  gel).  1884. 

b)  Bruno  Fr  ich,  geb.  1S91. 

c)  Kurt  Paul,  geh.  189:). 

II.  Ast. 

Johannes  Finsler,  geb.  ]8<)4,  Sc)hn  des  f  Johann  Geoig 
jakob  und  der  -J-  Amia  gel).  Staub,  vermählt  1889  mit  L'rsula 
Keller  von  Thal  (St.  Gallen).  (Ihal.) 


Finsler.  179 
Schwester: 

Anna  Karoiiiie,  geb.  1859,  Kilchberg  (Zürich). 

Vaters  Schwester: 
Regula,  geb.  18o7,  Zürich. 

IL  Linie. 

Stifter:  Haus  Conrad  Finsler  (1712 — 1774),  Begründer 
des  Seidenhauses  Hans  Conrad  und  Jakob  de  Hans  Georg 
Finsler  im  Granatapfel  (175l)j,  vermählt  niit  Dorothea  Vogel. 

L  Ast. 

Stifter:  Plans  Georg  Finsler  (17or)  —  179ß),  vermählt 
mit  Anna  Barbara  von  Es  eher  vom  Luchs,  Ratsherr. 
Dessen  Ururenkel: 

Heinrich  Finsler,  geb.  18:)2,  Sohn  des  f  Kaufmanns 
Heinrich  und  der  Anna  geb.  Hirzel  von  Kirchheim  (Württem- 
berg), Kaufmann,  vermählt  1899  mit  Elisa  Emde  von  Basel, 
geb.  1877,  Zürich. 

Kinder:  a)  Anna,  geb.  1900. 

b)  Elisabetha,  geb.  1902. 

c)  Heinrich,  geb.  1904. 

S  c  h  ^\'  e  s  t  e  r : 

Anna  Elise,  gel).  18()3,  vermählt  mit  Kaufmann  •  E m  i  1 
Wagner  von  Calw  (Württembtrg),  in  Stuttgart. 

II.  Ast  (zum  roten  Rad). 

Adolf  Finsler,  geb.  18:-)8,  Sohn  des  7  Rinkdirektors  H;ins 
Georg  und  der  7  Henriette  Elis.ibetha  (^äcibe  geb.  Hess  vom 
Beckenbof,   gew.  Kaufmann,  Ziirich. 

IL  Linie. 

Stifter:  Hans  R  u  d  o  1  f  F  i  n  s  1  e  r  (1  748— 1 815),  jün-eier 
Brnder  des  Stifters  der  l.  Linie,  Bc>it/.cr  des  Scidenluiust-s 
Ct.  und  R.  Finsler  zum  (iranataptel,  vermählt  mit  l^lisabctha 
Es  eher  vom  Cr  las. 


180  Finsler. 

I.  Ast. 

Stifter:  Hans  Rudolf  Finsler  (1792—18^6),  vermählt 
mit  Siisanna  Caroline  Rommel  von  Ober-Esslingen.  Dessen 
Enkel: 

Hans  Finsler,  geb.  1898,  Sohn  des  f  Gutsbesitzers  Otto 
und  der  Julie  geb.  Bazlcn,  ^iünchen. 

Schwester: 
Frithilde,  geb.  1888- 

II.  Ast. 

Stifter:  Hans  Greorg  Finsler  (1793 — 1839),  vermählt 
mit  Anna  Julia  Gessner  von  Zürich,  Pfarrer  und  Kircheu- 
rat.    Dessen  Enkel: 

Georg  August  Finsler,  geb.  1852,  Sohn  des  -J-  Pfarrers, 
Dr.  theol.  und  Antistes  der  zürcherischen  Kirche  Diethelm  CVeorg 
und  der  -j-  Magdalena  Elisabetha  geb.  Zeller  von  Zürich,  Dr. 
phil.,  Rektor  des  Gymnasiums  in  Bern. 

^  Geschwister: 

1.  Elisabetha,  geb.  18.')5,  vermählt  1879  mit  Rechtsanwalt 
Aide  fei  d  von  und  in  W'etzuir. 

2.  Anna,  geb.  1857,  vermählt  1878  mit  Karl  Pestalozzi 
von  Zürich,  Pfarrer  in  St.  Gallen. 

3.  Rudolf,  geb.  1801,  Pfarrer  ani  Grossmünster  in  Zürich, 
vermählt  1891  mit  Fannv  -\m:ilii-  Ulrich  von  Ziirich, 
geb.  18ß7,  Tochter  des  Pachdruckereibesitzers  im  Bericht- 
haus Carl  und  der  F.iuiu'  geb.  Gysi,  Zürich.. 

Kinder:   a)  Eli^;ibctha  h^mny,   gel-.  18^4. 

b)  M  a  r  i  a  E 1  i  s  a  i » e  t  h  a  ,  ge! > .  1 81  )9. 

c)  .Maria,  geb.  \\H)2. 

d)  Helene,  gel).  P)tO. 

4.  Maria,  gel).  18()5,  Zürich. 

HL  Ast. 

Stifter:  Dr.  med.  Hans  Jakob  h^inslcr,  vermählt  mit 
Louise  Gessner  (T79«)  — 181)3).    Des>cn  Eidcel  : 


Finsler. 


181 


August  Finsler,  geb.  1852,  Sohn  des  7  KaufimiTins  Jakob 


Georg  und  der  j  Siisanna  Amalie  geb.  Ulrich,  geb.  1827  in  Zürich, 
Kaufmann  in  London,  verm.  1885  mit  Anna  Helene  Köchli 
von  Zürich,  Tochter  des  t  Pfarrers  Karl  Emmanuel  und  der 
2Maria  Henriette  geb.  Hirzel. 

Kinder:  a)  Auguste  Helene,  geb.  188G. 

b)  Amalie  Henriette,  geb.  1891. 

c)  Johs.  Charles,  geb.  1892. 

d)  Friedlich  Georg,  geb.  189ß. 

e)  Elisabetha,   geb.  1901. 

Brüder: 

1.  Jakob  Julius,  geb.  1855,  f  19!)5  Kaufmann,  in  Heilbronu, 
verm.  1890  mit  Elise  Louise  lierrer  von  Heilbronn,  ge- 
boren 1872. 

Kinder:  a^  Hans,  geb.  1891, 

b)  Paul,  geb.  1894. 

c)  Anna,  geb.  1900. 

2.  Adolf,  geb.  185G,  Kaufmann  in  Zürich,  vermählt  1898  mit 
Julie  von  Muralt,  geb.  186G,  Tochter  des  ~  Leonhard 
und  der  Julie  geb.  Gysi. 


Anna  Elisabetha  Heg  n  er,  geb.  1850,  Tochter  des 
-J-  Joh.  Rudolf  und  der  Elisabetha  geb.  Hirzel,  AVit\ve  1887 
von  Kaufmann  Jakob  sei. 

IIL  Linie. 

Stifter:  Haus  Jakob  Finsler  <1715 — 1795),  Bruder  des 
Stifters  der  I.  und  IL.  Linie,  Besitzer  des  Seidenhausc^  Hans 
Conrad  und  Hans  [ukob  dtt  Hans  Georg  Finsler  im  ("r  i  .Duitaplcl, 
uxor  ^Margaretha  von  Schmid  von  Grüneck  iGraubüiulen). 
Dessen  Ururenkcl: 

Gcor^  Finsler,  geb.  KSGI),  Sohn  des  t  Kautmanns  Jakol) 
(teorg  luid  der  *f  Anna  Cleo[)hca  geb.  Meyer  (Ro^en)  vom 
Fciscnegg  (Zürich),  Dr.  thcol.,  gew.  Pfurer,  iki^rl. 

S  c  h  \\'  e  s  t  e  r  : 

Cleophea  Elisabetha,  gel).  1857,  vermühlt  1S82  mit 
Dr.  Albert  Burckiiardt,  Kegieruiig-rat  von  imd  in  Basel. 


18-2 


V.  Fischer  und  Fischer. 


V.  Fischer  uud  Fischer, 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 
Bürgerrecht  XTII.  Jahrhundert  resp.  Jö58. 
Grosser  Rat  XIII.  Jahrhundert  resp.  1571. 
Kleiner  Rat  l29o  resp.  1(;2L 
Reformiert  und  katliolisch. 

Geschichtliches. 

Der  Name  Fischer,  Vi  scher  (hiteinisch  Piscator) 
kommt  in  Bern  von  Beginn  des  13.  Jahrhunderts  an  \vährend 
des  ganzen  14  ,  15.  und  Kj.  Jahrhunderts  ziemlich  häufig  vor, 
ohne  dass  sich  ein  urkundlich  erweisbarer  verwandtschaftlicher 
Zusammenhang  unter  allen  Trägern  dieses  Namens  oder  mit 
der  heute  blühenden  Familie  v.  Fischer  sicher  feststeilen  liessc, 
obwohl  ein  solcher  wahrscheinlicli  und  von  vielen  Genealogen 
unbedingt  angenommen  wird.  Der  Tradition  nach  soll  die 
Familie  ursprünglich  aus  Optingen,  einem  nun  abgegangenen 
"Weiler  in  der  Nähe  des  AVankdorfgutes  bei  Bern  oder  dann 
aus  Thun,  v;o  der  Name  ebenfalls  vom  18.  bis  ins  16.  Jahr- 
hundert vorkommt,  herstammen. 

Schon  in  einer  Urkunde  vom  5.  ^Tai  1228  wird  in  Bern 
P  er  toi  du  s  Piscator  als  Zeuge  genannt,  der  nämliche  erscheint 
sogar  1227  als  Causidicus  (Schultheiss)  von  Bern  anlässlich  einer 
Vergabung  der  Ita  v.  Überhofen  und  ilires  Sohnes  Bertold  v.  Eschen- 
bach. Am  12.  April  1250  erscheint  •.  P.  dictus  Piscator*  als 
Zeuge  in  Thun,  in  ]k:rn  ist  am  IT).  April  1250  Johannes 
1*  i  sc  a  t  o  r  Zeuge,  J  o  Ii  an  ii  e  s  f  i  1  i  u  s  IM  s  ca  t  u  r  i  s  c i  vi  s  i  n  e  r  n  o 
erscheint  ain  22.  März  1240  l)ei  Jkirgdorf  als  Zeuge  l)ei  der  I>c- 
v.  illigung  eine^  Verkaufes  seitens  des  (iiafen  Hartniann  v.  J\yl)urg. 
Ziendicli  häulig  findest  man  in  Fik-unden  licinricus  dictus 
Piscator  als  ATagister  und  l'rocurator  des  ( )rdcnshauses  Buch- 
sec,  so  zuerst  am  5.  A])ril  1257.  Chuonrad  X'ischer  ist 
Zeuge  am  28.  Sej)tember  1278,  in  einer  Urkunde  vom  21,  Juii 
121)8  ist  er  ^litglied  des  Pales  und  einer  der  Schiedsrichter  an- 
lässlich eines  Streite^  zwischen  Könitz  und  den  .Söhnen  IMnchs 
V.  Fngii-berg;  1808  war  er  tot.    Von  meiner  Frau  Ita  hatte  er 


V.  Fischer  und  Fischer. 


183 


drei  Söhne,  Peter,  Johann  und  Rudolf.  Diese  letzteren 
kommen  am  1.  April  1303  als  Zeugen  vor.  Am  30.  September 
1303  setzt  <•<  Petrus  Vi  scher,  hlius  quondam  Chunradi 
dicti  Vischer  burgensis  in  Berno »  vor  Schultheiss  und  Rat 
die  Brüder  Niel  aus,  Rudolf  und  Chunrat  Vischer,  des 
Niclaus  A''ischer  sei.  Söhne,  als  seine  nächsten  Erben  zu 
seinen  Erben  ein.  Im  « Batstuberbrief »  von  1294  findet  sich 
H.  Vischer  als  Mitglied  des  Grossen  Rates  der  200;  es  ist 
dies  Avohl  He i  u r  ich  V  i  s  c b  e  r,  der  als  Zeui^e  am  24.  April  1301 
vorkommt.  Die  genannten  Brüder  Niclaus,  Rudolf  und 
Chunrat  kommen  in  der  ersten  Hälfte  des  14.  Jahrhunderts 
in  Urkunden  häufig  vor,  Niclaus,  zuletzt  erwähnt  am  5.  März 
1352,  war  des  Rates  1334  und  1329  mit  Anna  v.  Balm  ver- 
mählt; Chunrat  war  1335  Guardian  der  Franziskaner  zu  Bern 
und  Rudolf,  f  1300,  1337  mit  Clara  v.  Bcnnenwyl  ver- 
mählt, hinterliess  einen  Sohn  Johannes,  erwähnt  l.'iGO,  von 
welchem  wahrscheinlich  alle  späteren  Fischer  des  14.  und  15. 
Jahrhunderts  abstammen.  Ausser  den  genannten  kommen  nocli 
mehrere  Träger  des  Namens  um  diese  Zeit  vor,  ein  Waith  er 
Vischer  1335 — 1358  als  Burger  zu  Thun  und  1;)53  als  Gerichts- 
statthalter des  Schultheissen  von  Thun;  er  scheint  ein  ziemlich 
vermöglicher  ^lann  gewesen  zu  sein  und  besass  mehrere  Grund- 
stücke in  und  bei  Thun. 

Im  15.  Jahrhundert  findet  man  Angehörige  des  Namens 
sowohl  in  den  Räten  Berns  als  auch  in  denjenigen  von  Thun 
vertreten,  die  nändichen  Personen  erscheinen  bald  als  Burger 
von  Bern,  bald  als  Burger  von  Thun,  v.o  einige  das  Venneran)t 
bekleideten.  In  Bern  linden  sich  laut  Osterbücheru  u.  a.  144.S 
Thomas  und  Hans  Fischer,  IIGO  Anthoni  Fischer, 
Peter  Fischer  und  Peter  <  syn  Sun  > ,  141)7  wieder  Peter 
Fischer  nnd  1495  Heinrich  Fischer  als  .Mitglieder  de.^ 
Grossen  Rates.  Der  letztere  hinterlie.-.-^  einen  Sohn  Crispin, 
welcher  1519  in  den  Cro-sen  und  1528  u\  <ien  Kleinen  Rot 
gelangte,  ein  Fördei'cr  der  Reformation  war,  ai.^  i^^,'ldkriegsrat 
den  Zug  ins  AX^iadiland  1530  mitm;iclite  und  15}*»3  verstai!". 
Von  A]ina  Dittlinger  und  Veronica  Aleve  n  schein  hinter- 
liess er  zahlreiche  Ivinder,  von  dejien  u.  a.  Heinrich  1571  in 
den  Grossen  Rat  ivam,  über  deren  weitere  iJe-^zendenz  iiber 
nichts  bekannt  ist. 


184 


V.  P'ischcr  und  Fischer. 


Der  urkundlich  erwiesene  Stammvater  der  heutigen  Fischer 
ist  Burkhard,  geb .  zu  Thun  1 5o8  als  Sohn  eiues  N  i  k  1  a  u  s 
Fischer,  der  1550  Venner  daselbst  wurde.  Er  scheint  jung 
(wieder?)  nach  Bern  gezogen  zu  sein  und  war  1558  daselbst 
Hauseigentümer  am  Gerwerngraben,  wo  er  sein  Gewerbe  betrieb, 
1571  gelangte  er  in  den  Grossen  Rat  und  wurde  1579  Land- 
vogt nach  Wangen;  er  starb  1591.  Von  seiner  15(33  geheirateten 
Gemahlin  Cleophea  Her  bort  hinterliess  er  vier  Söhne,  welche 
sämtlich  Deszendenz  hatten  und  das  Geschlecht  in  elf  Linien 
fortpflanzten.  Die  Nachkommenschaft  des  ältesten  Sohnes  Niki  aus 
(1569 — 16..)  erlosch  jedoch  schon  Ende  des  17.  Jahrhunderts ; 
Beat,  der  zweite  Sohn  (1577 — 1629,),  des  Grossen  Rates  1608, 
Gubernator  nach  Bonmont  1613,  des  Kleinen  Rates  1621  und 
1623,  Landvogt  nach  Interlakcu  1623  und  Vejuier  zu  Gerwern 
1627,  hinterliess  von  seiner  ersten  Frau  Salome  Gürtler  vier 
Söhne,  von  denen  Burkard  (1()03 — 51),  Vogt  i^.ach  Bipp  uiul 
Interlaken,  eine  gegen  Ende  des  18.  Jahrhunderts  erloschene, 
Samuel  (16J8  — 1()82),  Deutschscckelnieister  1672  (siehe  unten) 
eine  erst  1829  im  Mannesstamme  erloschene  Linie  gründete. 
Von  Beats  jüngstem  Sohne  Beat  (1613  —  16lw).  des  Grossen 
Rates  1645,  Vogt  nach  Bipp  1648,  nach  Aelen  1659,  vermählt 
mit  Esther  T r i b o  1  e t  und  mit  Elisabeth  Wunderlich 
(^Slerveilleux),  stammt  die  noch  heute  blühende,  geadelte  Linie 
«von  Reichcnbach^>  ab.  Die  Deszendenz  von  Burkards  (des 
älteren)  drittem  Sohne  Samuel  (1581  — 1()52),  Schultheiss  nach 
Unterseen  1622  und  nach  Murten  1640,  erlosch  gegen  Vlude 
des  18.  Jahrhunderts,  diejenige  seines  jüngsten  Bruders  B  u  r  Iv  a  r  d 
(1588  —  l()50i,  des  Grossen  Rates  1614,  Landvogt  nach  Lauis 
1618,  nach  Witlisburg  1()21,  des  Kleinen  Rates  1629,  Landvogt 
iu\ch  Lausanne  .16.")0,  Venner  zu  Gerwern  1642  uiul  l()5l, 
Wel.schseckelmeister  KUi,  vermahlt  mit  E  1  i  s  a  b  e  th  F  r  i  s  c  h  i  n  g  , 
besteht  dag^-gen  noch  heutzutage. 

Im  17.  und  18.  J.ihi  hunilert  sehr  ^t;irk  vertreten,  widnu^tcn 
sich  beinahe  alle  Angeluirigcn  der  l*\'irnilie  der  Magistratur  und 
sausen  während  dic.-er  Zeit  fortwähiend  in  beiden  Räten  der 
Republik,  im  Grossen  ivate  bisweilen  in  grcisserer  Anzahl. 
In  fremde  Dienste  sind  rebitiv  wunige  getreten,  und  die^tr 
namentlich  in  k'raidcvcich  und  lloliLind,  sjxitcr  auch  in  Oester- 
reich und  I^reussen.    Auch  dem  l'farnlien^te  haben  sich  mehrere 


V.  Fischer  ur.d  Fi>chcr.  185 


I  f^cwidmet.    Im  alten  Bern  hat  sich  die  Familie  namentlich  einen 

I  Ruf  gemacht  durch  die  von  Beat,  ItUl — 1607,   (siehe  nntcn^ 

i  getroffene  Organisation  des  Postwesens,   welches   er  imd  seine 

\  Nachkommen  von  1G75  an  als  obrigkeitliches  Regal  bis  lSo2 
von  der  Regierung  in  Pacht  hatten  nnd  betrieben. 

!  Die  Herrschaften  und  Schlösser,  welche  die  Familie  besass» 

I  sind   Reichenbach   1683 — 1891    und  Bremgarten   ITtU — 1765, 


1  ausserdem  gehörten  ihr  besonders  im  18.  Jahrhundert  eine  ganze 

Reihe  stattlicher  Landsitze  um  Bern,  so  das  Oberried  bei  Beip 
ca.  1750 — 1840,  Gümligen  1735 — 1773.  Bellerive  (Gwatti  bei 
Thun  ca.  11\^0  bis  ca.  185(\  der  Eichberg  bei  Hetendorf 
ca  1760  bis  heutzutage,  ferner  im  18.  Fihrhundert  Landgüter 
,  .  zu  Ins,  Ligerz,  Hanziken  und  Rubigen,  die  Hohe  AVart  bei 
^  Thun,  der  Engelberg  bei  Twann,  ^lür  im  AVistenlach,  ein  Reb- 

giit  zu  St.  Blaise  im  Xeuecburgischen,  ein  solches  zu  Oberhofen 
bis  ca.  1840  etc.,  ausserdem  in  der  AVaadt  die  Rebgüter  Pizy 
seit  1744  bis  heutzutage,  Bougy  St.  Martin  1744 — 1827. 
Heutiger  Grundbesitz :  Der  Baumgarten  bei  Bern  seit  lö44, 
Eichberg  bei  L'etendorf.  Ortbiihl  bei  Stefrisburg,  der  Schönberg 
bei  Bern,  ein  Landgut  in  der  Enge,  sowie  ein  Teil  des  früheren 
Schlossgates  Reichenbach  und  mehrere  städtische  Grundstücke, 
ferner  Rebgüter  zu  P:x\-  und  Villars-sous-Bougy  in  der  AVaadt, 
letzteres  seit  1872. 

Der  bekannteste  Vertreter  der  Familie  i-t  der  schon  mehr- 
fach genannte  Beat  ilt)41 — 16^)7»,  Herr  zu  Reichenbach  seit 
1683,  das  dritte  Kind  des  Landvogts  zu  Bipp  und  Gubemator 
zu  Aelen  Beat  und  der  Esther  Tribolet.  Er  gelangte  16)73 
in  den  Grossen  Rat,  wiirde  1(»74  Seckelschrciber,  11)80  V-r-gt 
nach  ^Vangen  und  161^5  des  Ivleinen  Rates,  war  auch  Riiter 
des  Brandenburgischen  Ordens  de  la  gencrosite ;  1675  gründete 
er  aus  eigenen  2^Ltteln  das  bernische  Postwesen  imdi  schloss  in 
der  Folge  mit  mehreren  Kautonen  und  fremden  Staaten  wie 
z.  B.  mit  Frankreich,  F^lsass,  Venedig,  i*iemont,  Thurn  und 
Taxis,  Brandenburg  Postvcrtriige,  wurde  auch  von  K.;iser  Leo- 
!  -  pold  I.  zum  l\)Stmeister  der  vorderösterreichischen  Lande  er- 
I  nannt;  nebenbei  beteiligte  er  sich  noch  an  zahlreichen  an-'eren 

I  L'iitcrnehmungen  in  seiner  Vaterstadt,  so  1678  an  der  Erbauung 

;  dca  BallenhauiCS,  der  Reitschuh  etc.,  das  1683  gekaufte  Schloss 

*  Keichcübach  liess  er  von  Grund  auf  neu  aufführen,   auch  er- 


186 


V.  Fischer  und  Fischer. 


richtete  er  daselbst  eine  Bierbrauerei  —  durch  die  bayrischen 
Postknechte,  die  in  seinem  Dienste  standen,  dazu  veranlasst  — 
welche  noch  heute  betrieben  wird. 

Ausserdem  sind  noch  zu  iiennen:  Samuel  (1618 — 1G82), 
des  Grossen  Rates  KUo,  Teutschseckelschreiber  1G48,  Voi^t 
nach  Fraubrunnen  1654,  des  Kleinen  Rates  1661,  Bauherr  1{]6'(), 
Venner  zu  Gerwern  1671  und  1679,  Teutschseckelmeister  167'2, 
kam  1675  in  die  Schultheissenwahl.  Beat  Rudolf  (1668  bis 
1714),  des  Grossen  Rates  1701,  war  1713  mit  Eschcr  von  Zürich 
Gesandter  der  Eidgenossenschaft  an  den  deutschen  Reichstag 
zu  Regensburg.  Emanuel  P^iedrich  (1782 — 1811),  des 
Grossen  Rates  1764,  Landvogt  nach  Erlach  1770,  des  Kleinen 
Rates  1781,  Gesandter  an  die  Tagsatzung  nach  Frauenfeld  1787, 
Venner  zu  Gerwern  1792,  1798  auf  drei  ^Monate  als  Geisel 
nach  Strassburg  deportiert,  nach  \^ertreibung  der  helvetischen 
Regierung  1802  A'orsitzender  der  Standeskommission  des  Kantons 
Bern.  Emanuel  Alexan.der  ^768 — 1810;,  einer  der  Haupt- 
gegner der  helvetischen  Regierung,  in  der  Mediation  ^Mitglied 
des  Grossen  Rates  l8l)o,  des  Oberappellationsgerichts  1803 
und  Stadtseckelmeister  180  war  auch  1805  einer  der  Gründer 
der  Akademie,  deren  Curator  er  wurde.  Eman  uel  Friedrich 
(1786 — 1870)  machte  in  seiner  Jugend  1804  den  Bockenkrieg 
nach  Zürich  mit  und  erhielt  in  der  Folge  eine  grosse  silberne 
Verdienstmedaille,  nahm  an  allen  Grcnzljesctzungeu  1805,  18iJ0, 
1813  und  1815  teil,  1822  Kommandant  der  Berner  Scharf- 
schützen, 18' >5  Sekretär  der  Akademie,  Geheimratsschreiber 
lvS16,  1818  mit  Schultheiss  Rültimann  von  Luzcrn  Gesandter 
in  Spezialmission  nach  Rom,  1810  A nits^tatthalter  von  Bern, 
1821  des  Geheimen  Rates,  Gresandter  an  die  Tagsatzung  1814, 
1815,  1816,  1823,  1825  und  1827,  1827  zum  Schultheissen  von 
Bern  erwählt,  1830  Tagsatzungspräsideut  (zweimal),  dankte  1831 
mit  der  ganzen  Regierung  ab,  1840 — 42  als  Biäsident  der  tlcs 
Hochverrate.--  bc.-chuldigten  Sicbnerkommi^.^ion  unschuldig  auf 
Thorberg  als  Staatsgcfaui^ener  gefangen  gehalten,  1850 — 1854 
wieder  im  Gr()S>en  Rat;  er  beschäftigte  >ich  raich  mit  lustori- 
schcn  Forschinigen  und  gai)  mehrere^  in  den  Druck,  so  z.  J>. 
die  Biographien  des  Generals  v.  Bachmann  und  des  Eand- 
annnanns  Nikolaus  Rudolf  v.  AVattenwyl  (1<S67),  ferner  die 
«Rückblicke  eines  alten  Berners»  (1868),    am  13.  Januar  1870 


V.  Fischer  und  Fischer. 


187 


starb  er  als  allerletzter  Schultueiss  des  « alten  >  Bern.  Endlich 
Lndwig  (1805-1884:,»,  Regierungsratspräsident  1851  und  185."). 

In  Bern  ist  die  Familie  seit  dem  1().  Jahrhundert  auf  Ober- 
gerwern  zünftig. 

Das  Stamm  Wappen  der  Familie  ist  in  Rot  über  silbernem 
Was.^er  ein  silberner  Fisch  (Barsch),  überhöht  von  einem  fünf- 
strahligen  goldenen  Steru,  die  Flelmzier  ein  halber  Flug  nrit 
AViederholung  des  Schildbildes.  Devisen:  <vNil  desperandum  >  und 
^<auspice  deo».  Beiwort  «amour  des  arts Dieses  Wappen  führte 
nach  einem  noch  vorhandenen  Siegel  schon  der  eingangs  erwähnte 
Ratsherr  Chunrad  1*293,  derRatsheir  Crispin  (7  1503/  führte 
bloss  einen  von  rechts  nach  links  sj^ringcnden.  Fisch  (Forelle)  ohne 
Stern.  Am  8.  .Mai  1()80  wurde  der  ebenfalls  schon  genannte 
Gründer  des  beriiischen  Postwesens  Beat  von  Kaiser  Leopold  L 
für  seine  Verdienste  um  das  Postwesen  überhaupt  in  den  erblichen 
Reichsritterstand  erhoben  mit  der  Ph-laubins,  sich  «  i v  e  i  c  Ii  s - 
r  i  1 1  e  r  Fischer  von  AV  e  i  1  e  r  ;>  ( ein  Gut ,  welches  Beat 
damals  besass)  oder  nach  irgend  einein  anderen  Gute  zu  !)e- 
nennen.  Nachdem  Beat  l(j83  Schloss  und  Herrschaft  Reichen- 
bach gekauft  hatte,  nahm  er  und  seine  Deszendenz  — •  um  sich 
von  den  andern  Linien  seines  Geschlechtes  zu  unterscheiden  — 
gestützt  auf  dieses  Diplom  den  Zunamen  <' von  Reichenbach  v 
an,  welche  Benennung  freilich,  da  er  in  Bern  von  seinem  Diplom 
Iceinen  Gel)rauch  machen  durfte,  amtlich  niemals  bestätigt  und 
in  der  Folge  stets  nur  von  den  tatsächlichen  Besitzern  und 
Eigentümern  Reichenbachs  geführt  wurde.  Zugleich  crhdeit  er 
auch  eine  Vermehrung  des  Wappens,  nändich  den  Schild  ge- 
viertet,  1  und  3  das  vStammwa})pen,  2  nnd  4  in  blau  ein  goldenes 
Posthorn,  Jrlelmzier:  das  Posthorn  auf  gekröntem  PIclm.  In 
der  Folge  ecarteiierten  seine  Naciik'oinmen  häufig  ihr  Stamm- 
wappen mit  demjenigen  der  Herrschaft  Reichenlxich  (in  blau 
ein  gekrümmter  sill)erner  Fisch)  oder  selzten  dasselbe  als  Her/- 
schild  in  ihr  vermehrtes  Familienwap|)en. 

Literatur:  Sammlung  bernischer  Biographien,  heraus- 
gegel)en  vom  histor.  Verein  des  Kanton  J>ern ;  «  }\iickblit-ke 
eines  alten  Berner^  »  \on  IC.  F.  v.  Fischer,  P>ei  n  18()8;  Berner 
Taschcid>uc]i  1877. 

P.  S.  Die  bekannte  Wiener  Aichitektenfamilie  Fi  scher 
von  Frlach/.  des  17.  und  1 8.  Jaht hunderts  steht  mit  der  hier 


188 


V.  Fischer  und  Fischer. 


behandelten  in  gar  keinem  Zusaniinenhani; ;  die  Xamensähnlich- 
keit  mit  diesen  zwei  Bernerfamilien  ist  ganz  zufällig  dadurch 
entstanden,  dass  die  Mutter  eines  dieser  Architeklen  <^Erlacher.- 
hiess  und  derselbe  unter  dem  Xamen  «-.Fischer  von  Frlach. 
geadelt  wurde. 

Personenbestand. 

Gemeinsamer  Stammvater  i.-t  Burkard  Fischer  (löoSbis 
1591),  Landvogt  zu  Wangen  1579,  vermählt  löi)-]  mit  Cleo- 
phea  Herbert. 

A,  Aeltere  HauptHnie  (,,von  Reichenbach"). 

Stifter:  Beat  iltUl — li;97',  Burkards  Urenkel,  des  Grossen 
Rates  Ulli],  Vogt  nach  Wangen  IGSO,  des  Kleinen  Rats  1G95, 
Herr  zu  Reichenbach  und  Begründer  der  bernischen  Posten,  ver- 
mählt 1(367  mit  Fuphrosine  W ur s t em    e r ge r. 

I.  Bert  Rudolf 'sehe  Linie  (vom  Oberried). 

Stifter:  Beat  Rudolf  Hh'k^ — 1714),  Herr  zu  Rcichen- 
bach,  des  Gros-en  Rates  170[,  Gesandter  nach  Regensburg 
1 71o,  verm ,  mit  A  n  ii  a  Iv  a  t  h  a  r  i  n  a  Steiger  o  v.  T  s  c  h  u  g  g. 
Dessen  Urururenkel: 

Emanuel  Friedrich  Ltidv/ig  v.  Fischer,  g.b.  '21.  Januar 
1828,  gew.  Profes=.or  der  Botardk  und  Direktor  des  botanischen 
Gartens  in  Bern,  Sohn  des  j  Gutsbesitzers  im  Oberried  Fiidwig 
Gottlieb,  geb.  30.  Dezember  1791,  7  1.  Oktober  1S47,  und  der 
7  ^larie  Henriette  v.  Granenric^l  vo:i  Burgi^tein,  gtb.  1802, 
vermählt  21.  Ajjrii  lS2.l,  7  1855:  Witwer  >eit  2o.  August 
B)02  von  7  Anria  :\Iathilde  Berry  aus  Ba>cl,  geb.  20.  ^lärz 
1840,  vermäbit  am  2lb  Oktober  18bi)  zu  St.  Jakob  iBasel), 
Tochter  dv-  7  Architekten  Dr.  phil.  h.  c.  Mchkior  Berry  ans 
Basel   und  der  Margaretha  Salome  Burckhariit. 

Kinder:   a)  Fudwig   Fduard,    geb.  B>.  Jii:-.i    löbl,  Dr 
j^hil.  und  rrores>or  der  Botanik  an  der  J-Iocli- 
^P^§rliule,    veruKihlt    am    llk   Olaober    18'J9  mit 
•     ' . .  ■;    S  o  p  h  i  e     Lu  1  s  e    J  o  h  a  n  n  a     Gruner,  geb. 


V.  Fischer  und  Fischer. 


189 


15.  vSeptember  1872,  Tochter  des  -j*  Ludwig 
Alfred  Karl  Gruner  und  der  Adelheid  Henriette 
]Maria  v.  Graftenried  (von  Worb). 

Kinder:   aa)  Eduard  Hans,  geb.  18.  Aui^ust 
1900. 

.  „    ^       bb)  Ruth   Esther,   gel>.  15.  Sep- 
tember 1902. 

b)  Maria  Bertha,  geb.  25.  Juni  1864. 

c)  Gottlieb  Albert,  geb.  19.  Mai  1874,  Pfarrer 
in  Kinggenberg. 

G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n  : 

Ludwig  Gottlieb  (1759 — 1813),  vermählt  mit  M  ar  i  a  n  n  e 
de  R o g u i n . 

II.  Samuersche  Linie. 

Stifter:  Samuel  (ll)78 — 1724),  des  Grossen  Rates  1710, 
Mitherr  zu  Reichenbach,  vermählt  17  .  .  mit  Margaretha 
Kodt.  Sein  zweiter  Sohn  Rudolf  h'riedrich  (1704 — 178H, 
des  Grossen  Rates  17H5,  Landvogt  nach  Aubonnc  17.H9,  Senator 
1760  und  Zeugherr  1761,  hinterliess  von  Elisabeth  Freuden- 
reich zwei  Söhne,  welche  die  folgenden  Aeste  stifteten. 

I.  Emanuel  Friedrich'scher  Ast  (..von  Bellerive'', 
jetzt  V  o  171  ß  a  u  m  ^  a  r  t  ('  n». 

Stifter:  PZiuanuel  Friedrich  (1732 — 1811),  Landvogt 
nach  Erlach  1770,  Venner  1792  etc.,  Besitzer  von  Bcllerive, 
vermähh  17()0  mit  Johanna  Katharine  v.  Wattenwyl. 
Dessen  L'icnkel: 

Karl  Ludwig  Friedrich  v.  Fisclier,  geb.  11.  Oktober 
1823,  gew.  Hau])tinar,n  im  k.  Ic.  (österreichischen  Geniekorps, 
Gutsbesitzer  im  B.iumgartcn  und  zu  Vil1ar^-sons-l^oug\',  vSohn 
des  *J-  Sclndth'-isscn  L.manuci  Friedrich,  geb.  19.  Sei)tend)er  1786, 
•j-  1.3.  Liiiuar  J87n,  imd  der  (,\'Aroliiie  Friedr.  Alexandrine  So})hie 
de  .\lc^tral-St.-Saj)h()rinc,  geb.  .30.  juli  1799,  vermählt  zu  Etov 
14.  Oktober  1819  und  dasdbst  5.  Sei)teml>er  1854:  vermählt 
zu    Bolligen    am    21.  Juli    1857    mit    Maria  Margaretha 


190 


V.  Fischer  und  Fischer. 


Manuel,  ^reb.  19.  Juni  1887,  Tochter  des  7  Komndisions- 
scbreibers  Ludwig  Gabriel  Manuel  r.nd  der  7  Kbsabeth  Sophie 
V.  Watienwyl.     (Baumgarten,  Bern.) 

Sohn:  Karl  David  Fr  ied  rieh,  ge!i.  25.  Xovera!)er  181)5. 

Fürsprecher  und  Geineinderat  18'.''.',  vcrniähit  am 
.  27.  Septen^ner  18-'o  mit  Wilhelmine  Gertrud 
Maria  v.  Sinn  er  .  geb.  24.  Sc])tbr.  18<')8.  Tochter 
des  -7  Obersten  und  Burgr.rr.itsprä.-identen  Ferdir^and 
Johann  Rudolf  v.  Sinner  und  der  Bertha  Cacilia 
V.  Mutach. 

Kinder:  ai  Bertha  Constance  Hilda,  geboren 
2.  Januar  18^*5. 

b)  Rudolf  Friedrich,    geb .  2 .  Januar 
189(3. 

c)  Elisabeth,  geb,  29.  Oktober  1897. 
d,  Hans   Rudolf,    geb.   16.  Dez.  1899. 

7  G  rosse  1  tcrn 

Emanuel  Rudolf  Friedrich  .171)1 — 1827!,  de^  Gros-cn 
Rates  1795,  Dragonerhaupima.'^.n  u'id  Oberamtmann  von  X\dau. 
Trtgsatzungsgesandter  18U.">,  vermählt  1875  mit  Henriette 
V.  Sinn  er. 


2.  Karl'scher  Ast  1  v  o  ni  Eiehi)eri:.  Ortbiihl  und  Oberhof  t-n». 

Stifter:    Jvarl  — 1821?,    des    Grossen   Rates  17t)4, 

Landvogt  zu  Yferten  1777,  B --sitzer  vom  Eichberg  und  in  Ligerz, 
vermählt  17  .  .  mit  }^Tar:a  Jcnncr. 

A .  Z  ^\  ■  e  i  g  vom  E  i  c  h  b  e  r  g  u  n  d  O  r  t  b  d  h  1 . 

Stifter:  Friedrich  AllM-echt  ;  1 77  I  — 1 8;)7  ■,  Schuhhei^s 
im  äu>seren  Stand  17' '5,  (7ro>;irat  l8')ii.  <  )';>c  rannm.\n'!  von 
Burgdorf  182.'),  Be-itzer  vom  Eichberg,  vermählt  [.  1792  mit 
Julia  Eli.-^abeth  v.  Sinn  er,  II.  1817  mit  Maria  Charlotte 
Manuel.    Des>en  Enkel: 

Eduard  Friedrich  Wilhelm  Helmuth  v.  Fischer, 
geb.  8.  Mai  1.S42,  Gutsl)esit/er  im  Eichoerg.  >ohn  des  7  <Tuts- 
besitzcrs  im  Eichberg  K:.rl  Ferdinand,   gel).    12.  Januar  179G, 


V.  Fischer  \\v,d  Fj^--hcr. 


•7  lo.  JaTuuir  lSh5,  au>  dc>seD  zweiter  Ehe  mit  7  ETiiilic  Sorhie 
Foiiise  WülichniiiC  Freiin  v.  Ples.sen  air^  AVürtlei:il)er;^%  <:et. 
^^  Januar  1817.  veriiialiit  zu  Reutlini;ei-!  15.  De/eniber  I808, 
7  Eichl)-jrL^  14.  ^Lii  18^-4.     (EicF!)crg  bei  Uetendorf.i 

S  l  i  ef >  eil \\-  c  s  t  c  r  11  : 

iau>  des  Vaters  erster  Ehe  iwit  7  Rositlie  Ari'uMueUe  Charlotte 
V.  Erkich  von  Wiiiaii^au ^^cb,  18()(j,  v-rni.  0.  ^Fii  182i>,  7  IS'W)) 

\.  Sophie,  ^cb.  1.  Januar  1827,  vermählt  ain  2o.  April  1855 
u\ it  7  A  u  u  s  t  AV  i  1  h  e  1  m  K  ni  a  n  u  e  1  v.  AV  a  n  e  r  ,  ■^e^ves . 
Oinzier  in  Neapel,  AVitwe  seit  17.  Juni  I880.  '.Orti'ühl  bei 
Ste^flsbur^^) 

2.  Elisa  Cha  r  1  o  1 1  c  S  o  p  h  i  e ,  gel).  28.  Februar  1828.  (Eichberg.) 

Vaters  Stiefbruders  Witwe: 

Adelheid  F.muy  geb.  Brunner,  -eb.  1.  Jub  18b0, 
Tochter  des  7  IVofcssors  der  Fliemie  Karl  Emauiuei  Rrunner 
imd  der  -J-  Maria  Clara  (Charlotte  Ott;p,  vern^ählt  am  G.  F"ebruar 
1 857  mit  T  F  r  i  e  d  rieh  K  a  r  1  v .  Fischer,  geb .  1  o.  Febrvair 
1821,  i^ew.  InL^enieur  iinrl  Gutsbesitzer  im  (>rll)ühl,  Witwer 
seit  C).  Oi^tober  1^55  von  ihrer  Schröter  Alaria  '/lara 
Charlotte  Brunner,  geb.  2.  Mai  1825,  vermählt  (Jktober 
184H;  AVitwe  seit  22.  AuL:a>t  1886.     , Ortbühl  bei  Stefl^sbur-.) 

Deren  Stieftöchter:  ai  Alaria     ^"harlotte  AFathildc 

geb.  1(1  F^ebruar  1848,  venu,  am 
24.  Oktober  1880  zu  Stet:i^bur- 
mit  Johann  Ivarl  Arnold  v. 
PIerrensch^^■an  d  .  bur^erl.  Fcld- 
und  ForstkassaverwaUer.  Ce-ell- 
schafispräsiderit  zvi  Distelzwani:. 
IV)  C d  a r a  E m  m  a  E o  u  i  sc  F a n  n  v , 
i:ch.  \:\.  Scpienu»er  ISdl».  vermählt 
am  oO.  Juli  18'^8  mit  ]\arl  Lud- 
w  i  g     u  l:  0  n  S  t  e  1 1 1  e  r ,  Are ii  i  t c i:  t . 

P>.  /  ,v  e  1  u  von  Ob  e  r  h  o  f  e  n  . 

Stifter:  Karl  1777  -l>i5',  ()rfizäer  in  Hoihiud,  ()])er- 
amtmann   zu  ^i^^naii    1S12,    (Tuts!)esitzcr   zu  0')crhofen  uiul  zu 


102 


V.  Fischer  ir.^d  Fischer 


Thun,  verniählt  L  18')0  mit  So})hie  v.  S  inner,  II.  18r>4  mit 
Albert  ine  Juli^i  Fonise  v.  AVattcnwyl  \on  Bursinel. 
Dessen  Enkelin: 

Sophie  Mathilde  Louise  v.  Fischer,  ii^h.  1».  An:;ust 
1845,  iochter  des  j  (TLitsl)esitzers  in  der  Wydcii.iu  zu  I  hiin 
Aibrecht  Fcrdinan.d  Karl.  geb.  27.  Fchrnrir  1807,  f  24.  .Se|)- 
tember  1875,  und  der  7  An.na  ^Firia  Cathririna  ]->iederika 
Oester  aus  Amsterdam,  geb.  G.  Dezember  1801,  verm.  an^  22.  Mai 
l84.->  zu  Yvorne,  7  8  Dezember  18S2.    (Hotellaube,  Bern.) 

III.  Jüngere  Heinrich  Friedricli'sche  Linie  (von  Mür 
und  Reichenbach). 

Stifter:  Heinrich  Friedrich  \ll)7()  — 1725',  des  Grossen 
Rates  1710,  Fandvogl  nacli  Len/.ljurg  \'is2,  \ermählt  1 7n5  mit 
Margaretha  ]\lüller  von  ^Nlaruands.  Sein  Sohn  Johann 
Emanuel  il711 — 17b4),  des  Grossen  Rates  1745,  Landvogt 
TKich  Yferten  1750,  kaufte  17o8  Reichenbach  von  seinem  Vetter 
Beat  Fischer  {17^8 — 1754^,  Sch;iIthei.->  zu  Fiiterseen  1702, 
und  binterliess  von  Flisa'oeth  Daxeihofer  füiif  Söhne,  von 
denen  zwei  die  folgenden  Aeste  gründeten: 

1.  Ast  von  Bremgfarten,  später  von  Mür. 

Stifter:  Johann  Rudolf  (17o.-] — 18<)4i,  des  'Grossen 
Rate?  1775.  Faridvogt  nacli  Xidau  1770  und  nach  (jberhofen 
1700,  Herr  zu  Bremgarten  17G1 — ^17^15,  vermählt  v^it  Anna 
Sellor»  aus  Genf.     Dessen  l'renkel: 

Rudolf  Friedrich  v.  Fischer,  ge' .  10.  Augu-t  182(;, 
Fürsju'echer  und  Sachwalter,  ^ohn  de-  Gutsb.esi tr^'C-^-s  /u  Mür 
und  Kaufmanns  Albrecht  lludr)lf,  geb.  25.  Dez  .iber  170(i, 
j  4,  lanuar  1S7(\,  u]id  der  t  .Marg:ireth,i  Adellu.'id  v.  M'ilincn. 
geb.  i.  September  1800,  v'.'iiiKdi't  21.  l.muar  l'^24.  7  O').  M:irz 
1870;  verm.  .im  Ib.  Jiin',  1855  mit  >Liria  L "  i:  i  -  c  I>al.'flle 
V.  \\'atten\v\  i  von  }  }at)>tetten,  gel).  2.4.  (  )kto':)c  iSol,  fochter 
de>  \  Gutsbesitzers  /u  Habslctten  Salornon  Du  lu  ig  Jakoii 
V.  Wattenwyl  und  der  7  Blanche  v.  Gumovn>.    »Fuge  b.  Bern.) 

Iv  1  n  d  e  r :  a;  F  r  i  e  d  r  i  c  h  .X  d  a  1  b  c  r  t ,  •  4.  J  an  aar  1 858, 
Notar  und  Sach^valter,  verin.  am  Ib.  ( )i:t()bcr 


V.  Fischer  und  Fischer  193  | 

1882  mit  Marie  Emilie  E  ni  m  a  B  r  u  n  n  e  r ,  j 

geh.  2.  August  18(52,  Tochter  des  t  Xationai-  ^ 
ratspräsidenteu  Samuel  Friedrich  Rudolf  Bruiiner 

und  der  Julie  Caroline  Stettier.  j 

Kinder:    aai  Beat  Friedrich,  ^eb.  2 .  Juni 
1885,  stud.  jur. 

bb  I  Marie  Natalie  Blanche,  ge- 
■    "  boren  12.  August  1888. 

cc)  Rudolf  AValter  Erich,  gel). 
2:].  Dczeir.ber  18^1. 
b)  Heinrich  Berchtold,  geb.  7.  Januar  18bl. 
Architekt,  vermahlt  in  Luzern  am  28.  Dezemiber 
I8b'i)  mit  Alma  r\Iaria  Laetitia  Carolina 
Falck   aus    Euzern,  und   St.  Peterszell 

(St.  Gallen),  Tochter  des  Bankiers  Ludwig  Falck 
inid  der  Caroline  (.^rivelli  aus  Luzern  (k'athol). 

Kinder:  aa)  Tsa belle  Blanche  <.,\aroliue 
Maria  de  las  Mercedes,  ge- 
boren 18.  Juli  181>8. 
bb)  Joseph  ine  Vincente-de-Faul 
Maria  de  los  Dolores  Caro- 
line, gel).  Ii.  Februar  IHOO. 

cc^l  F  m  a n  u  e  1  Fr  a n  z  i  s  k  u  s  Albert 
Hein. rieh  ^laria  Beat,  geb. 
22.  Juli  RM)L 

c)  Leopold  Rudolf,  gel>.  21.  Xovember  18i)8, 
\ern]älilt  zu  Xizza  am  27.  Janu.ar  1^102  mit 
Maria  Louise  ( h  a  m  b  li  r  a  u  d  aus  Talle 
iDep.  i  orrege,  Frankreich',  geb.  4.  Fe'Druar 
1S72,  l'ochter  des  r  Wiliiclm  X'ictor  Cham- 
baraud  und  dicr  t  Ko^e  Marie  l\e\naud. 

-j-  G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n  : 

Heinrich  l^'- i  f  di  r  i  c  h  fJ758  —  18^).'^,  ile.-  Grossen  Rates 
5,  Gut^bc^  ilzci-  ZU  Mir,  veriilählt  1781)  mit  Ann.;  Mar- 
oth a  W  II  r  s  t  e  ni  b  e  r g  e  r  \  oii  -Mü r  {1       —  1 8ü/> ) . 

13 


194 


V.  Fischer  und  l^^isclicr. 


2.  Ast  von  Reichenbach  und  vom  Schönberg. 

Stifter:  L  u  d  \v  i  E  m  a  ii  u  e  1  ( 1 738 — 1 8 1 5) ,  Herr  zu 
Reichenbacb,  des  Grosse])  liales  1775,  Landvo^t  nach  W^aii^en 
1789,  \erinählt  mit  Catharina  Till  i  er. 

A.  Zweig  von  Reichenbacb. 

Stifter:  Karl  (1770—1841),  Grossrat  1821  — kSol ,  Besitzer 
von  Reichenbach,  vermahlt  ISO'y  mit  AEargaretha  Biirki. 
Dessen  Enkel : 

Moritz  Karl  Maximilian  v.  Fisciier  von  Reichenbach, 

geb.  29.  April  1840,  Gutsbesitzer,  ^Sohn  des  f  Gutsbesitzers  zu 
Reichenbach  und  Regicrungsratspi äsideriten  (1851)  I.udwii;,  geh. 
25.  Oktober  1805,  t  3.  Juli  1884,  und  der  f  Maiia  Giicilia 
Biirkli  aus  Zürich,  geb.  '2.2.  August  1812,  verm.  am  24.  PY'bruar 
1835  zu  Zürich,  -J-  1().  März  1895  zu  Reichenlxich ;  vermäldt 
am  18.  November  1880  mit  Adelheid  Sophie  Bertha 
V.  Zeh  ender,  geb.  27.  Dezem])e)  1857,  l'ochter  des  y  Gas- 
direktors Eduard  Karl  Alarquard  v.  Zeheuder  und  der  Eouiie 
Adelheid  v.  Fischer  von  Alür.  (Villa  Souvenir,  Thunstrasse,  Bern.) 

B  r  u  d  e  r  5  \\-  i  t  w  e  u  n  d  G  e  s  c  h  ^^'  i  s  t  e  r : 

1.  Maria  Karo  Ii  na  Bertha  geb.  Kü]>fer,  geb.  1838,  Tochter 
des  -J-  Pfarrers  zu  Huttwvl  Samuel  Friedrich  Kü]^fer  und  der 
j  Elisabeth  ScheidegLier  aus  Hutwvl,  verm.  am  15.  Februar 
1880  mit  t  Alexander  Emanuel  v.  Fischer  voii 
Reichen  bach,  geb.  1.  April  183^),  Witwer  seit  13.  Januar 
1 87G  der  '{  K  m  m  a  A  n  na  a  c  i  1  i  a  So  p  Ii  i  e  v .  K  i  s  c  h  e  r 
vom  Eiclilierg,  geb.  2b.  März  1814,  Ncrmählt  am  24.  J:iinuir 
18(w;  ^Vit\ve  seit  11.  Dezember  l9(Mb 

2.  Eli.sabeth  Cäcilia  lileonore,  geb.  12.  .\|uil  1843,  ver- 
mählt am  3.  September  18«  »i)  mit  "f  B  a  r  1  o  1  o  m  ä  u  K;irl 
Adolf  Brunner,  Witwe  seit  1.  Apri!  1878. 

3.  Theresia  Henriette,  geb.  23.  juli  1814,  vermählt  am 
19.  Mai  18l)4  in  der  Xydeek  mit  y  Ferdinand  Alhreeht 
V.  Wyttenbach,  Dr.  med.  und  Bnigerrat,  <  i ut.sl)esit/er  im 
Breitenrain;  Witwe  .^eit  (>.  juni  r.>OÖ. 

4.  -J-  (dura,    geb.   15.  l'ebruar  1817.    vermählt    zu  Bremgartt-n 


V.  Fischer  und  Fischer. 


195 


am  28.  April  1860  1 1  It  i  n  c  e  n  z  Arnold  Ludwig  v. 
Mut  ach  von  ^lollicren,   \Vit\ver  seit  5.  Februar  188-4. 

5.  Maria  Bertha  Bianca,  geb.  27.  August  1848,  vermählt 
zu  Bremgarten  am  lö.  Juli  18G9  nrit  Alfred  Eduard 
Friedrich  Zeerl  eder,  gew.  Stadtforstmeister,  Gutsbesitzer 
im  Egghölzli  (]\Iuri  l).  Bern). 

6.  Rosa  ^laria  Theodora,  geb.  1.  Juli  1851,  Gutsbesitzerin 
im  Obstberg. 

B.  Zweig  vom  Schönberg. 

Stifter:  Samuel  Sigm.  und,  get.  13.  ^lärz  1787,  7 
9.  August  1857,  gewesener  Rittmeister  in  Preussen,  Ritter  des 
eisernen  Kreuzes,  Oberamtmann  zu  Erlach  182."),  Burgerrats- 
präsident  1848,  vermählt  am  22.  Juli  181(3  in  Hindelbank  mit 
Julia  Henriette  (,\iroline  v.  Sinner,  get.  12.  Juni  1798, 
Y  5.  Januar  1867.    Dessen  Sohn: 

Ludwig  Karl  Adolf  v.  Fischer,  geb.  18.  September  1823, 
gew.  Bankier,  GutsLie^itzer  im  Sclionberg,  vermählt  in  3*iuri  am 
81.  August  1849  mit  AI  bertine  Charlotte  Emilie  v. 
ßondeli,  geb.  6.  Februar  1829,  Tochter  des  t  Stadtpolizei- 
direktors Karl  August  Albrecht  v.  Bondeli  und  der  7  Johanna 
Henrika  Elisabeth  Stettier.    (Schdnberg  b.  Bern.i 

Kinder:   a)  Sigmund  August  Adolf,  geb.  7.  Juli  1850. 

b)  E  m  m  a  A  m  a  1  i  a  T  d  a ,  ge b .  26 .  Feb r ua r  1  ^52 , 
vermählt  am  18.  Juni  1878  mit  Friedrich 
Karl  Rudolf  S  tettler,  Dr.  jur.  und  Burgcr- 
ratsschreiber. 

c)  Karl  Ludwig  Albert,  geb.  8.  Fel)ruar  1854, 
Bankdircktor  in  Paris,  vermählt  in  Wien  am 
16.  Oktober  189()  mit  Eleonore  :Mat  bilde 
v.  B  e  c  Ic  e  r  -  D  e  n  k  e  n  b  e  r  g  au^  Wie n,  geboren 
24.  April  ]865,  Tochter  des  f  Karl  Eeopr-ld 
August  V.  Becker-Dcukeiiberg  und  der  Eleonore 
V.  Miilinen. 

Kinder:   aai  El  eonorc  l>crth  a  A'era,  geb. 

St.  Petersburg,   14.  April  1892. 

bb)  Adolf  Eduard  Albert,  geb. 
St.  Peter-sburg,    14.  Juli  1898. 


196 


V.  P'ischcr  und  Fischer. 


cc)  Bertha    Ida    AI  ix,  geboren 
St.  Petersburc^,    8.  März  189H. 
d)  Adele  Ida  Alice,  geb.  23.  April  1865. 

B.  Jüngere  Hauptlinie 

(im  ^Manuesstarnine  in  direkter  Abstammung  erloschen). 

Stifter:  Burkard  (1588 — 1650),  des  Grossen  Rates  16U, 
Landvogt  nach  Lauis  1618  etc.,  \^enner  zu  Gerwern  1642  und 
1651,  Welschseckelmcister  1644,  vermählt  1611  mit  Elisabeth 
Fr  ischin  g. 

Albertine  Luise  Johanna  Fischer,  geb.  25.  September 
1867,  Tochter  des  f  Friedrich  Jakob,  geb.  1.  Oktober  1833, 
gew.  Messerschmied,  1.  Februar  1884,  aus  dessen  erster  Ehe 
mit  f  Anna  Maria  Magdalena  Aebi  aus  Lyss,  geb.  5.  Juli  1830, 
vermählt  2.  August  1861,  f  25,  November  1876  (in  Büren). 

Stiefm  u  tter : 

Elisabeth  geb.  Kobel  aus  Lützelflüh,  geb.  14.  Dezember 
1837,  vermählt  am  2.  April  1880  mit  Friedrich  Jakob 
Fischer,  7-  1.  Februar  1884. 

Vaters  Schwestern: 

1.  Margaretha  Elisa  Louisa,  geboren  22.  Oktober  1838. 
vermählt  1863  mit  Johann  Hermann  Niggli  aus  Aavburg 
(in  Basel). 

2.  Caroline,  geb.  21.  Juli  1840,  vermählt  1862  mit  Abraham 
Johann  Siegfried  aus  Arni   b.  Biglen,   Schmied  in  Bern. 

•J^Grosseltern: 

Ludwig  Friedrich,  geb.  2().  April  1808,  f  7.  Dezember 
1879,  gew.  Wagner  und  Kaufhaussciireil)er,  vermählt  13.  März 
1834  mit  Judith  .NLirgaretha  Schärer  aus  Basel,  geb.  1812, 
f  2.  September  1841. 

L.  V.  T. 


Forcart.  —  Fries  und  v.  Fries. 

Foreart. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Basel 
Bürgerrecht  1G37. 
Kleiner  Rat  1G84. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jabrg.  I  Seite  18G. 


Fries  und  v.  Fries, 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  ^lü Ihausen. 
Bürgerrecht  um  1400. 
Grosser  Rat  1506. 
Kleiner  Rat  1586. 
-  .  (Reformiert  und  katholisch.) 

l 

Geschichtliches.  I 

I 

I.  Zeit  vor  der  Bürgerrechtser  Werbung.  j 

Der  Name  Fries  geht  entweder  zurück  auf  den  oberdeutschen 
Vornamen  Frieso  oder  auf  den  Namen  des  germanischen  Volkes  ": 
der  Friesen.  Beim  Uetliberg  lag  eine  Burg  Friesenberg,  ferner 
am  Albis  Gehöfte  des  Namens.  Der  Name  kommt  ferner 
schon  im  12.  Jahrhundert  in  der  Stadt  Bern  vor,  ein  -cFreso  . 
war  daselbst  1236  im  Rai.  Die  Berner  Friesen  können  in 
zwei  Linien  von  Friesenberg  und  von  Jegi^dorf  unterschieden 
werden,  erstere  starb  um  1847  aus;  sie  führten  einen  silbernen 
Neun-  oder  Zwölf berg  im  roten  Schilde.  Fin  Peter  Fries  aus 
Bern  kommt  1338  in  Solothurn  vor,  er  war  ein  Wohltäter  der 
Dominikauerkirche  seiner  Heimatstadt.    Ein  Johann  v.  Friesen-  t 


197 


19S 


Fries  und  v.  Fries. 


berg  wird  18G5  Bürger  von  Basel,  ein  Lienhard  Fries  1498 
Bürger  von  Zürich.  Johann  v.  Friesenberg,  auch  P>ies,  in 
Basel,  scheint  der  Stammvater  der  INIülhauser  Familie  zu  sein; 
dass  er  selbst  von  den  Jegisdorfer  Friesen  abstammt,  ist  nicht 
unmöglich;  seine  Gattin  war  eine  v.  Baltersheim. 

II.  ^lülhauser  und  spätere  Zeit. 

Johanns  Sohn,  Rudolf  Fries  kommt  1418  in  Mülhausen 
vor,  seine  Witwe  1435  daselbst  und  1445  in  Basel  mit  ihren 
Söhnen  Nicolaus  und  Ulrich.  Nicola us  Fries  von  ^^lülhausen 
befehdet  1438  Basel  wegen  des  Nachlasses  seiner  Vatersschwestern, 
die  Nonnen  im  Klingenthal  waren.  Die  Friesen  haben  in  ihrer 
neuen  Heimat  alsliald,  wie  jene  alten  ?^Iülhausergeschlechter 
damaliger  Zeit,  die  Wagner  und  die  Brüstlein  und  später  die 
Fininger,  sofort  eine  selbständige  Politik  betrieben,  welche 
nicht  immer  auch  im  Interesse  der  Stadt  war;  es  war  die  Zeit 
des  sogenannten  AVagncrstreits  und  des  Sechsplappartkrieges. 
Claus  Sohn  Rüdin  hinterliess  einen  Sohn  Valentin  d.  Ä, 
des  Rats  zu  Mülhausen  1489;  150(>  Zunftmeister  und  Gesandter 
zu  Basel,  1514  Gesandter  in  Zürich  zur  Verhandlung  über  den 
Eintritt  ^lülhausens  als  souveränes  zugewandtes  Bundesglied  in 
die  Schweiz.  Eidgenossenschaft.  Valentin  d.  Jgr.  erobert  in  der 
Schlacht  von  Cerisole  eiae  Fahne  1544,  sein  Bruder  Hans  Zunft- 
meister und  vereheliclit  mit  Agnes  v.  Selz,  stirbt  1559.  Dessen 
Sohn  Valentin  3,  1573  Piürgermeister,  wird  1578  seines 
Amtes  entsetzt  wegen  des  Aergernisse>,  das  er  den  Praedicanten 
durch  5.ein  Verhältnis  mit  der  Frau  des  Stadtschreibers  Daniel 
AVieland,  einer  geb.  Fininger,  gab.  Diese  Entsetzung  und  seine 
Beziehungen  zu  den  Finingern  führte  dazu,  dass  \"alentin  sel!)St 
an  die  Spitze  der  Fnruhcstiher  trat;  riisprüugliciier  Griiml  des 
Streites  war  ein  Zwist  der  Stadt  mit  den  Finingern  ül)er  ein 
Holzfällungsrecht,  welcher  dadurch  ver->cikirft  wurde,  das^  die 
letzteren  alsbald  die  Hilfe  der  k'atholischen  Ivanione  anriefen. 
Als  die  Vorschläge  der  katholischen  Orte  vom  Kate  abgewiesen 
wurde,  kündeten  sie  ^Mülhausen  den  v  ewigen ^>  Bund.  Die 
Bürgerschaft,  darüticr  in  grosser  Sorge,  suciite  die  Frschweiz 
dadurch  zu  beschwichtigen,  dass  sie  die  läninger  Partei,  die 
sogenannte  (.irosshäunschen,  wieder  ans  Ruder  komu'.en  liess; 
so  wurde  auch  Valentin,  deren  Haupt,  um  Weihnachten  1586, 


Fries  uiul  v.  Fries. 


199 


unterstützt  ii.  a.  auch  durch  den  Schultlieissen  Daniel  Briistlein, 
wieder  regierender  Büri^ernieister.  Seine  Gegner,  d.  h.  die  Rats- 
partei oder  die  sogenannte  Kleinhäu  tischen,  griflen  zu  den 
Waffen  und  eroberten  am  15.  Juni  des  Ibigenden  Jahres  mit 
Hilfe  der  protestantischen  vSchweizer  Kontingente  Mülhausen 
unter  dem  Oberbefehl  Ludwig  von  Erlacbs.  Die  Grosshäuhschen 
wurden  grösstenteils  ihrer  Aemter  verlustig  erklärt  und  zu 
grossen  Contributionen  verurteilt,  so  Valentin  zu  der,  für  da- 
malige Zeiten  grossen  vSumme  von  o7o5  Pfund.  Er  siarl)  1588 
im  Staatsfjefäncrnis.  Pfarrer  Dl.  Zwinger  nennt  ihn  einen  ^  zu 
viel  ehrbegierigen  und  stolzmuetigen  Alaun,  der  mit  grossem 
Unfahl  nach  dem  Regiment  gestochen  und  einer  der  sieben  ge- 
wesen, die  diesen  bürgerlichen  Krieg  angerichtet  etc.,  hat  sein 
Leben  ohnlang  hernach  vor  Unmuoth  und  Zwangsal  seines 
Hertzens  geendet.  - 

Sein  Wappen  auf  den  Mülhauser  Bürgermeistertafeln  ist 
die  älteste  erhaltene  Wappendarstellung  der  Alülhauser  Friesen 
(auf  rotem  Grund  einen  grüiien  Dreiberg,  darin  eine  silberne 
Schaufel,  begleitet  von  je  links  und  rechts  einem  silbernen 
schwebenden  Stern,  steckt;  Plelmzicrde  wachsender  Alaun  in 
rotem  W^ams  mit   einer  silbernen   Schaufel  auf  der  Schulter.) 

Valentins  Tochter  Verena  war  mit  Bürgermeister  Rudolf 
Ehrsam,  Kunigunde  mit  Hans  Schlumberger  verehelicht.  Sein 
gleichnamiger  Sohn,  Valentin  4  nahm  am  letzten  Aufstand 
teil,  um  für  seinen  Vater  Rache  zu  nehmen.  Sein  und  seiner 
Alitgenossen,  Daniel  Brüstlcin,  Hans  Schlumberger,  Plans  Jacob 
Wieland,  Ludwig  Roppolt,  Jvaspar  Dallmann  und  Dr.  Schrecken- 
fuchs, x\nschlag,  sich  am  18.  Juni  lol?()  der  Stadt  neuerdings 
zu  bemächtigen,  wurde  dem  regierenden  Bürgermeister  Peter 
Zieglcr  nocli  am  Vorabend  verraten.  Zwar  gelang  trotzdem 
die  ( rcfangensetzung  des  JSIagistrats  und  wurde  bereits  froh- 
lockend dem  IPiupt  der  katholischen  Schweizer,  Schultheiss 
Pfyffer  nach  Lu/ern  gemeldet.  Die  Bürgerhchaft  befreite  aber 
im  Laufe  des  Lages  die  (befangenen  und  zwang  die  Rebellen, 
darunter  Valentin,  zur  Flucht;  diejenigen  von  ihnen,  die  ge- 
fangen wurden,  darunter  Schultheiss  Brüstlein,  wurde;,  ent- 
hauptet. Fries  erlitt  dieses  Schiclcsal  nur  in  effigie,  er  musste 
jedoch  mit  seiner  gesamten  k'amilie  in  die  Verbannung,  wo  er 
um    1()()7    starb.     Sein   P.nkel    Joh.    Jacob  1    konnte  1()0Ö 


200 


Fries  und  v,  Fries. 


nach  Mülhausen  zurückkehren.  Von  einem  Bruder  Valentins  3, 
Hans,  stammt  eine  spätere  Brisler  Linie  ah;  von  Hans,  einem 
jüngeren  Sohne  Valentins  4.  eii^e  erloschene  Altkircher  Linie. 
Joh.  Jacob  wurde  IHVjO  Zunftmeister.  Von  seinen  Söhnen  ist 
Valentin  G  vStammvater  der  bürgerlichen  .Mülhauser  Familie  und 
Philipp  Jakob  der  nuten  folgenden  zwei  ö:?terreichischcn 
Linien.  Philipp  Jacob,  verehelicht  zuerst  mit  Anna  2slaria  Cor- 
netZj  dann  mit  Barbara  Hartmann  und  zuletzt  mit  Cleopha 
Henric  I'etri,  wurde  1742  Bürgermeister.  Sein  Sohn  Johann 
Jacobe,  verehelicht  zuerst  mit  Katharina  Sporlein,  dann  mit 
Ursula  Bregentzer,  hatte  zwei  Söhne,  I^hilipp  Jakob  o.  Freiherr 
V.  Fries,  geb.  1715  und  Johann  Grat  Fries,  geb  1719,  welche 
beide  das  Geschlecht  nach  Oesterreich  verpflanzten,  aber,  wie 
auch  ihre  Nachkommen,  die  alten  Bezieliurigcn  mit  der  Schweiz 
stets  hochgehalten  haben. 

Graf  Johann,  1748  Bevollmächtigter  ^vlaria  There^^ias  in 
England  zur  Eintreibung  der  Subsidien;  1752  Gründer  einer 
Metallgiesserei  in  Böhmen  und  einer  .Seidenfabrik  in  AVien, 
Iv  ommerzienrath ,  Schöpfer  der  ^Nlaria  Theresieutalerwährung 
für  den  Orienthandel;  1758  in  den  erbländischen  Ritterstand 
erhoben  und  erwirbt  17*)1  die  uiederösterreichische  Herrschaft 
Vöslau;  176o  Reichsfreiherr:  erneuert  1754  anlässlich  seiner 
Heirat  mit  Anna  v.  Escherny  sein  Mülhauser  Bürgerrecht; 
gründet  die  Bank  Fries  u.  Compagnie;  1771  k.  k.  Hofrat,  er- 
wirbt die  fränkischen  Rittergüter  Dehnenlohe  und  Ober- 
schwaniugen  und  wird  in  die  fränkische  Reichsritterschaft  auf- 
genommen: Reichsgraf  d.  d,  10.  Oktol)er  178o.  erbaut  das 
Friesische  Palais  am  Josephsplatz  in  Wien,  7  19.  Juni  1785. 
Graf  Joseph,  Johanns  Sohn,  geb.  17t^o,  Kunstliebhaber, 
Freund  Göthes,  Begründer  einer  beriihmten  Kunstsammlung, 
f  1788.  Graf  Mr.  ritz,  Josejihs  Briider  und  Majoratseri)e, 
geb.  1777,  *i"  J824.  lebt  zuer.■^t  unter  Vormundschaft  seiner 
^Mutter,  die  zu  Chablicre  am  Geiüersee  residierte;  sein  Erzieher 
war  Lerse.  ein  Freund  Göthes  und  vordem  (ralleriedirektor. 
Joseph  heiratet  18(H)  die  Prir.zessin  llierese  Hohenlohe- 
Schiliingsfürst  und  wird  1801  majorenn;  Besitzer  eines  der 
grössten  \'ern:iögen  seiner  Zeit  bringt  er  da>selbc  in  25  Jahren 
stark  herunter.  Während  der  Kriegsjahre  1813  und  LS14 
sendet  er  seine  Frau  und  Kinder  «in  die  Heimat»  die  Schweiz 


Fries  uod  v.  Fries. 


201 


zurück;  1823  tritt  er  aus  dem  P^riesischeu  Banlcbaus  aus,  das 
sein  20-jäliri^cr  gleichnamiL^er  Sohn  ühernimmt.  *;*  182(3  zu 
Paris.  Graf  ^lijritz  d.  Jgr.,  geb.  1804,  liquidiert  bis  1832 
das  uDgeheuer  verwickelte  ßaukgeschäft,  wird  österreichischer 
Gesandtschaftsattache  in  Rio  und  Botschaftssekretär  in  London, 
1848  Legationsrat,  1850  katholisch,  kauft  1857  Cerna  llora  in 
Mähren,  t  1887. 

Personenbestand. 
1.  Freiherrliche  Linie. 

Katholisch.  Oesterreich.  Reichsadel  und  Ritter  mit  dem 
Prädikat  Edler  von  d.  d.  Wien  31.  Januar  1775.  Reichsfreiherrn 
d.  d.  Mantua  18.  Mai  1791  für  Phi'li})p  Jakob  Ritter  und  Edlen 
von  Fries.    Wappen  S.  67  in  -  Die  Grafen  von  Fries.  ^ 

August  V.  Fries,  geb.  Wien  27.  Juli  1831,  Enkel  des 
ersten  Freiherrn,  k.  und  k.  Oberver])flegsverwalter  a.  D.,  ver- 
mählt Wien  6.  Xov.  185H  init  Katharina  Gierster,  geb. 
Wien  21.  August  182(>  (Wien). 

Söhne:  a)  Alfred,    geb.  Wien    Iß.  August  1857,    k.  k. 

Postrat    im    Handelsministerium,    verm.  Wien 
12.  September  1S85  mit  Emma  Röttin ger, 
geb.  A\'ien  15.  Januar  1S60  (Wien). 
Töchter:   aa)  Karoline,   geb.  Wien   4.  Juli 
188(5. 

bb.)  Helene,    geb.    Wien    14.  De- 
zember 1893. 

b)  August,    geb.  Wien    24.    April    1859,   k.  k. 
Bez. -IL^uptmann  in  Göding,    Mähren,  vermählt 
Chudwein    11.    Se[)teniber    1895     mit  Maria 
Louise  von  Tersch  geb.  22.  August  1875. 
Söhne:   aa)  Theodor,   geb.  11.  August  189G. 

bb)  Peter,  geb."  9.  Juni  1898. 

c)  Richard,  geb.  Wien  13.  März  18(>3,  k.  und  k. 
Hauj)tmann   im  Pionicrl>ataillnn  X.  4,  vermählt 
Budapest  28.  Okt.  1889  mit  Martha   Em  ich 
von  Emr)ke,  geb.  5.  September  18b9,  \\'ien. 
Sohn:  Heinz,  geb.  4.  November  189it 


202 


Fries  und  v.  Fries. 


—         Vaters  Bruder  Töchter: 

1.  Johanna  Karoline  geb.  ^H.  Juli  1852,  hieran, 

2.  Elvira,  geb.  9.  Xoveuiber  1852,  verii],  22.  April  1878  mit 
Ernst  Freiherrn  von  Locella. 

V  a  t  e  r  s  B  r  u  d  e  r  S  ö  h  n  e  : 

1.  Rudolf,  geb.  22.  Februar  1827,  7  Wieu,  9.  September  1878, 
verm.  12.  Juni  18  ..  mit  I^Iathilde,  Frei  in  von  Foullon 
de  Xorbeeck,  geb.  8.  September  1830,  AVeimar. 

Töchter:   aa)   Hermine,  geb.  30.  Januar  1859. 

bb)  Emma,  geb.  25.  April  18<34,  vermählt 
September  1893  mit  Friedrich  von 
Falkenberg,  Grossindustriellcm,  Xieren- 
dorf  bei  Elberfeld. 

2.  Otto,  geb.  AVien  23.  Sei^tember  1829,  k.  und  k.  General- 
Major  a.  D.,  verm.  20-  Oktober  18G4  mit  Mathilde  von 
Rosner,  geb.  AVien  28.  Januar  1842,  7  Baden  bei  AVien 
1.  Oktober 'lS98  (Baden  bei  AVieni. 

Tochter:  AVilheimiue  Friederike,  geb.  4.  Jan.  1874. 

II.  Gräfliche  Linie. 

Katholisch.  Oesterreich.  Erblicher  österreichischer  Ritter- 
stand d.  d.  AVien  24.  November  1757,  Reichsfreiherren  d.  d. 
AVien  15.  De/.  17^2.  Aufnalime  in  die  fränkische  Ritterschaft 
1.  Februar  1771.  Reichs-  und  erbl.  österr.  Grafen  d.  d.  AVien 
5.  April  178,'],  niederösterr.  Herrenstand  2.  April  1792.  Land- 
mann von  Steiermark  d.  d.  Graz  11.  Juni  1812. 

August  V.  Fries,  geb.  8.  Juli  1841,  Grossgrundbesitzer, 
Sohn  do  Gr.  Moritz  geb.  18<'4  und  dc}-  Flora  geb.  l-^reiin 
von  l*ereira-Arnstein,  vermählt  <).  Alai  1872  mit  Anna,  Gräfin 
von  Strachwitz,  geboren  lb51,  'f  Abbazia  27.  März  1891 
(Ccrahora  in  Akihreni. 

Kinder:  ai  Aloritz,  geb.  8.  Februar  1873,  k.  und  k.  Ltnit- 
nant  der  Landwehr. 

b)  Therese,  geb.  21.  Alärz  1874. 

c)  Georg,   geb.  3.  November    1875,   k.   und  k. 
Leutnant  a.  D. 


Fries  und  v.  Fries. 


203 


Sch\\-ester: 

Emm:i,  geb.  8.  Juni  1837,  Ehrendanie  des  kgl.  bayerischen 
Theresieu-Ordens,  Geheiniratswitwe.  A'ermiihlt  4.  Februar  1856 
mit  !M ax i m  il  i a n ,  Freiherrn  von  Handel,  t  !\Ieran 
12.  März  1885,  k.  und  k.  Geh. -Rat. 

Vaters  Bruder  Töchter. 

1.  Mathilde,  geb.  4.  Februar  1839,  vermählt  5.  Januar  18B0 
mit  Rudolf  Grafen  U e x k ii Ii  G }•  1 1  e n b a n d ,  Kg] .  Würt- 
temberg. Kammerherrn  und  Oberstbofmeister,     12.  Dez.  1879. 

2.  Flora,  geb.  15.  Mai  1841,  Barmherzige  Schwester  im  Orden 
des  heil.  Vincenz  von  Paul  und  Visitatorin  in  r\Iülln  bei 
Salzburg. 

3.  Zoe,  geb.  23.  August  1843,  Oberin  einer  Filiale  des  gleichen 
Ordens  in  Feldbach  bei  Graz. 

4.  Victoire,  geb.  30.  Juni  1845,  vermählt  21.  August  1865 
mit  Victor,  Freiherrn  von  Pereira  Arnstein,  "7 
Lainz  10.  Septeuü-)er  1902. 


III.  Mülhauser  Linie. 

(Nähere  Angaben  fehlen.; 


204 


Fries. 


Fries. 

Ratsgesclilecht  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  15o8. 
Grosser  Rat  1637. 
Kleiner  Rat  lGo7. 
Reformiert. 

Geschicbtiiches. 

Stammvater  der  P\amilie  ist  Johannes  Fries  von  Greiffen- 
see,  ein  tüchtiger,  von  Zwing! i  erzogener  Gcistliclier,  der  seiner 
grossen  Verdienste  wegen,  die  er  sich,  speziell  auch  um  das 
Zürcherische  Schulwesen,  erworben,  1538  mit  dem  Zürcherischen 
Burgerrecht  beschenkt  wurde,  (^ileich  dem  vStammvater  widmeten 
sich  auch  spätere  Glieder  der  Familie  mit  grossem  Erfolg  den 
AVissenschaften ;  eine  Branche,  und  zwar  die  heute  allein  noch 
blühende,  betrieb  Generationen  hindurch  die  Goldschmiedekunst 
und  gelangte  durch  die  Zunft  zur  Meise  ins  Regiment.  Anfang 
des  18.  Jahrhunderts  gelangte  die  Familie  hauptsächlich  durch 
zwei  ihrer  Veitreter  zu  hoher  sozialer  Stellung.  Zu  jeuer  Zeit 
war  auch  die  Familie  der  Gesellschaft  der  Schildner  zum 
Sehn  eggen  zugehörig.  Johamies  Fries,  geb.  1680,  im  Jahre 
1723  Seckelmeiser,  1742  Burgermeister  der  Stadt  Zürich,  be- 
kleidete als  solcher  eine  Reihe  wichtiger  Gesandschaften  imd 
war  ein  ausgezeichneter  Verwaltungsbeamter.  Hans  Caspar 
Fries,  geb.  1730,  Zunftmeister  zur  ^SFeise,  Schanzenherr  und 
Generalins{:)ektor  der  Inianteric,  hat  sich  um  das  Zürcherische 
Militärwesen  namhafte  Verdienste  erworben. 

Seit  16.')7  in  den  Grossen  und  Kleinen  Rat  gewählt  von 
den  Zünften  Schumachern,  Gleisen,  Safran,  Schneidern,  Widtler 
und  Waage;  Anteil  an  den  Herrschaften  Turbenhall  und  W'yla. 

Personenbeatand. 

Stifter:  David  Fries,  geb.  1755,  Goldschmied,  vermählt 
1779  mit  Margaretha  Nüschcler  von  Zürich.  Dessen  Ur- 
Enkel: 

Heinrich  Fries,  geb.  1858,  Kaufmann  in  Beyruth  (Syrien). 


Fries. 


205 


Geschwister: 

1.  Leonhard,  geb.  1859,  Chemiker,  vcrm.  189')  mit  Paiiline 
Schmidinf^er,  (i^h.  1874,  von  St.  Galleu.  (Zürich.) 

Tochter:  Alice  Ida,  geb.  1894. 

2.  K  a  s  })  a  r  Albert,  geb.  18l)l ,  Kaufmann  in  A  pia. 

3.  Maria,  gel).  1863,  ^dalerin. 

4.  Emil,  geb.  18G5,  Kaufmann. 

5.  Johanna,  geb.  1867. 

Mutter: 

Louise  Steiner,  geb.  1835  von  Zürich,  AVitwe  1885  von 
Goldschmied  Heinrich  sei.  (Zürich) 

Vaters  Bruders  Töchter  (von  1 ) . 

1.  Elise,  geb.  1861  (Tochter  des  7  Seminardircktors  V.  D.  M. 
David  imd  der  f  Anna  Elisabetha  geb.  Steiner  von  Zürich^, 
vermählt  mit  Fabrikbesitzer  Carl  Schlüpfer  von  Rehetobel 
(App.)  in  Salerno. 

2.  Agnes,  geb.  1863  'Zürich). 

3.  Klara,  geb.  1865,  verm.  1895  mit  Ingenieur  Fritz  Reis- 
hauer  in  Zürich. 

4.  Martha,  geb.  1867.  verm.  mit  Fal)rikbesitzer  Ferdinand 
Schlüpfer  von  Rehetobel  m  Salerno. 

5.  Bertha,  geb.  18()8,  verm.  nnt  Dr.  med.  Good,  Irrenarzt 
in  Münsingen. 


206 


V.  Frischiii«^.  —  P^üssli. 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 
Burgerrecht  lo9o. 
Grosser  Rat  1451. 
-  Kleiner  Rat  1500. 
Reformiert. 

{Vgl.  Jahrg.  I  Seite  1.37.) 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich, 
Bürgerrecht  1504. 
Kleiner  Rat  15o2. 
Refornnert. 

(Vgl.  Jahrg.  1  Seite  141.) 


Geigy. 


207 


Ratsgeschleclii  des  Freislciats  Basel. 
Burgerrecht  1G3H. 
Grosser  Rat  1687. 
Kleiner  Rat  1758. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

Die  Stanimrcihe  der  Basler  Geigy  fahrt  auf  Thomas 
AntOD  Gygin  zurück,  der  von  ZuIjcu  iThurgaui  herkommend, 
sich  das  Burgerrecht  von  Basel  im  Jahre  16o9  erwarb.  Eine 
Zusammengehörigkeit  dieses  Thomas  Anton  mit  den  in  Basel 
schon  früher  eingebürgerten,  aucli  aus  dem  Thurgau  stanimeuden 
Geuggis  (in  verschiedener  Schrei'nweise)  ist  iiicht  festziLSieileri. 
Dessen  Sohn  kam,  als  Sech>er  zu  Becken  (l()87i,  in  den  Grossen 
Rat  und  dessen  Enkel,  Thomas  (ll384 — 1760!.  ein  ge- 
schätzter Chirurg,  als  Ratsherr  vom  goldenen  Stern  in  den 
Kleinen  Rat  1758.  Thomas'  Sohn,  Joh.  Rudolf  !l7on — 1793?, 
ward  Materialist  und  als  solcher  Gründer  (1704)  der  jetzt  noch 
bestehenden  und  blühenden  Firma  J.  R,  Geigy  (früher  ^^laterial- 
und  Kolonialwarengeschäft,  jetzt  Anilinfarben-  und  Extraktfabrik). 
Von  den  Nachkommen  dieses  J<>h.  Rud.  seien  hervorgehoben 
seine  Enkel  Carl  (1798 — ISlil»,  Fabrikant,  Ratsherr,  l'räsideut 
des  Finanzkollegiums,  eifriger  Förderer  des  Eisenbahnwesens 
und  Gründer  verschiedener  kommerzieller  inid  industrieller 
Institute,  und  AVilhelm  ilSDÜ — 18()G!,  Fabrikant,  Kleister  zu 
Safran  und  Oberst. 

Wappen:  In  Blau  ein  weisser  Gever  (früher  Kuckuck) 
mit  ausgebreiteten  Fiügeln  auf  grünem  Dreiijerg.  irelmzier: 
weisser  Geyer  stehend.     Helmdecke:  bkiu  und  wei.^s. 

Bibliographie:  Eeu  H.  E.  »S:  Suppl.  Basler  lUirgerbuch. 
Allgemeine  deutsche  Biogra])hie.  Geigv'sches  Familienbuch; 
Gedichtsammlung  von  Carl  Rud.  Ilagcniiach,  ;ils  Manuskript 
•  ur  die  Familie  gedruckt  (Basel  186.'^). 


208 


Geigy. 


Persor.enbestand. 

Gepjcinsanier  Stammvater  ist  Joli.  Rudolf  ilToo — 1793', 
vernjählt  mit  Elisabeth  Gemuseus.  Von  seinen  Söhnen 
Hieronymus  und  Thomas  stammen  fo]g;cnde  Aeste. 

I,  Hieronymus'scher  Ast. 

Stifter:  Hieronymus  1771  —  IS.")!».,  vermählt  1795  mit 
Charlotte  Sara^in.  A^on  dessen  Söhnen  Karl  mid  Wilhelm 
stammen  folgende  Zweige: 

K  a  r  r  s  c  h  e  r  Zweig. 

Stüter:  Karl  (1798— IS^U*.  Ratsherr,  vermählt  L  1824 
mit  Sophie  Preiswerk  und  II.  1847  mit  Susanna  Buxtorf. 
Dessen  Sohn  I.  Ehe: 

Johann  Rudolf  Geigy,  geb.  Basel,  4.  ^lärz  183'^,  Fabrikant, 
Alt-Nationah\it,  Bc^iizer  aes  Landgutes  Klein-Riehen,  vermählt 
am  5.  Juni  1855  mit  ^vlaria  Merian,  gel\  Basel  20.  ^lai  18o7, 
Tochter  des  7  Sanniel  und  der  7  Anna  Catharina  geb.  ^vlerian 
von  Basel  (Basel). 

Kinder:  ai  Anna  Catharina  Tdaria.  geboren  Ba-el 
24.  Februar  ISöb,  ycrm.  am  Juni  1874  mit 
Friedricii  Zahn,  Bankier,  vor.  Basel. 

b)  Louise,    geb.   Basel    2^^.  April    1858,  7 
November  L'>7H,   verm.  am  (>.  März  1877  mit 
7   A  1  p  h  o  n  5   M  a  1 1  h  1  a  >    E  h  i  n  g  e  r  ,    Bau k ier 
von  Basel,  gestoriicji  den  2>^.  August  li'i).;. 
O  Johann   Rudolf.    Dr.   phil.,    Chemiker  un.d 
Faludkanr.    geb.  Basel  24.  ZsVdvz    18b2,  \crui. 
am  1 0.  September  188S    mit  A  i  i  n  e    W  c  1  c  n  c 
Seh  1  um  berger,    geb.    Basel  Xiuemb.er 
18b8,    Toebier    von    Amadeus  Sebluml^crger 
und  der  Fann\-  geb.  Ehinger  von  B.i-ei  (tKi>cli. 
Kinder:   aa)  Lo  ui  s  c  M  a  rga  r  e  t  ha  ,  geboren 
Ba^el  11.  Augu.t  18S9. 
bb)  ^Eirie  Elisabeth,   geb.  Basel 
11.  Februar  1892. 


Geigy. 


209 


cc)  Job  a  11  D  R II  d  o  1  f ,  geb.  Basel 
20.  Dez.  1902. 
d)  Karl  Alplioiis  Samuel,  geb.  Basel  23.  Mai 
1866,  Fabrikant,  Mitglied  des  Grossen  Rats, 
verm.  am  14.  Mai  1891  mit  Emma  Ilagen- 
bach,  geb.  Basel  28.  Juni  1870,  Tochter  des 
Eduard  und  der  lunma  Elise  geb.  Burckhardt 
von  Basel  (Basel). 

Kinder:   aa)  Emmv,    geb.    Basel   5.  April 
1892.  ' 

bb)  Hans  Rudolf,   geboren  Basel 

30.  Mai  1895. 
cc)  Karl    Alphons,    geb.  Basel 

23.  P^ebruar  1904. 

Brüder:  . .  ' 

a)  aus  I.  Ehe : 

t  Karl,  Handelsmann,  geb.  Basel  19.  März  1834,  f  ^2.  Aug. 
1862.  Dessen  A\^itwe:  M ar  gar  e  t ha  E  m  i  1  i  a  geb.  Burckhardt, 
geb.  Basel  18.  Sept.  1838,  Tochter  des  7  Ludwig  Burckhardt 
und  der  ^  Luise  geb.  Forcart  von  Basel  (Basel),  vermählt  am 
14.  Juli  1859.    Besitzerin  des  Briickgutes  Miinchenstein. 

Kinder:  a)  Karl,  Ingenieur,  geb.  Steinen  (Wiesenlhal  1 
24.  Juni  18()0,  vermählt  am  5.  Januar  1897 
mit  Julia  E  1  i  sal)eth  Burckhardt,  geboren 
Basel  17.  Mai  1872,  Tochter  des  f  Eduard 
Burckhardt  und  der  Eiisabetli  geb.  Burckhardt 
von  Basel  (Basel). 

K  i  n  d  e  r :   aa)  K  a  r  l    E  d  u  a  r  d ,   gebore n  Basel 
^      7.  Januar  18<)9. 
bb)  Julie   Elisabeth,   geb.  Basel 

14.  Mai  1900. 
cc)  Jenny        m  i  1  i  e ,     geb.  Basel 

8.  Januar  190.3. 
dd)  Karl    Felix,    gel).    Basel  15. 
September  1904. 
b)  W  i  1  h  e  1  m  E  d  u  a  r  d ,  Dr.  med.  und  chir.,  geb. 
Basel  9.  Oktober  1861,  f  30.  März  1894.^ 

14 


210 


Geiay. 


b)  aus  II.  Ehe : 

Alfred,  Dr.  pliil.,  Statistiker  und  Xationalökonom,  geboren 
Basel  19.  Januar  1849. 

Vaterswitwe  II.  Ehe. 

Snsanna  geb.  Buxtorf,  Tochter  des  Andreas  und  der 
Anna  Katharina  geb.  BischoiT,  geb.  Basel  1.-].  Januar  1824, 
verm.  am  7.  September  1847. 

W  i  1  h  e  1  m  '  s  c  h  e  r  Z    e  i  g. 

Stifter:  Wilhelm  (1800—1866),  Oberst,  vermählt  am 
14.  Dez.  1829  mit  Henriette  tarnest  ine  Lichtenhahn, 
Witwe  des  Adolf  Burckhardt.    Dessen  Enkel: 

Wilhelm  Geigy,  Karifmann  in  Mockau,  geb.  in  Steinen 
(Wiesenthal)  27.  Januar  18(5.']  aLs  Sohn  des  7  Karl  Wilhebn 
Geigy  und  der  7  Louise  geb.  ^lerian,  vermählt  am  22.  Juni 
(10.  russ.  Dat.)  zu  2\Ioskau  mit  Sophie  Xabholz,  geb.  .Moskau 
7.  (19.)  August  1869,  Tochter  des  Gottbeb  Xabholz  und  der 
Sophie  geb.  Hess  von  Zürich  (Zürich). 

Kinder:   a)  Marguerite  Emilie,   geb.  ^loskau   18.  »1.» 
Aprifl894. 

b)  ^^P^ic  j  3^^j^,l,,^,,4  T.^ij_,23.Dez.95^ 
c  )  L  o  u  1  s  e  I  ^ 

d)  Olga  Helene,  geb.  Moskau  19.(7.^  ^fai  1897. 

e)  Wilhelm,  geb.  .Moskau  27.  (15.)  Xov.  189n, 

f)  Dorita    Espcrance,    geb.   ^vloskau    7.  Juli 
(24.  Juni)  1901. 

g)  Alice,  geb.  Moskau  21.  [S.)  August  11<02. 

G  e  s  c  h  w  i  s  t  e  r  : 

1.  Louise,  geb.  Basel  23.  A{)ril  1861,  verm.  .U.  Mai  1881 
mit  Theodore  Emile  Rivicr  von  L.iu-anne,  .Vu;)onnc, 
Geneve   und  Jouxtens   .Mesery  (A^iud)    Ijankier   in  Lausanne. 

2.  Robert,  Ingenieur,  geb.  Basel  9.  April  1866,  -j-  5.  Ecbruiir 
19U2  zu  Bielefeld.  Dessen  Witwe  Mathilde  Louise 
Auguste  geb.  Burg  von  Woldegk  (Mecklenburg-Strelitz  1, 
veini.  17.  Dezember   1897,   Tochter  des   Heinrich   und  der 


Geigy. 


211 


Emilie    ^eh.    Degener,    von    Woldegk.  Wiederverehelicht 
12.  Juni  190.']  mit  Hans  Friedr.  De  wall   von  Hoerde  in 
AVestf.  (Preussen)  I.eiitnarit  a.  D.,  in  Bielefeld  (Preiissen). 
8.  Emilie,  geb.  Basel  15.  November  18G9. 

Vaters  Schwester: 

Jn Hanne  Charlotte,  geb.  Basel  29.  Marz  1837.  AVitwe 
von  Emil  Bisch  off,  Bandfabrikant,  verm.  28.  September  1855. 

II.  Thomas'scher  Ast. 

Im  Mannesstamm  erloschen. 

Stifter:  Thomas  (178o — 18G1),  ^vlitmeister  bei  den  P>iier- 
schützen,  verm.  mit  Rosina  Wink  1er.    Dessen  Enkel: 

1.  Delphine,  geb,  Basel  24.  Oktober  1853,  verm.  am  2.  Sept. 
1873  mit  Franz  Bossart,  Dr.  med.,  von  Baar  (K.  Zug), 
Bezirksarzt  zu  Rheinfelden. 

2.  Sophie,  geb.  Basel  11.  Oktober  1851. 

3.  Marie  Charlotte,  geb.  Ba^el  28.  September  1855,  verm. 
am  7.  August  1889  mit  Joh.  Jacob  Kuhn  von  Oberuzwil 
(St.  Gallen),  Färbereibesitzer  in  E)ietfurt-Biitschwil. 

4.  Johann  Rudolf,  geb.  Basel  11.  August  185(3,  gestorben 
23.  Dezember  185ß. 


212 


Gessner.  —  zur  Gilgen. 


Ratsgescblecht  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  1504. 
Kleiuer  Rat  1532. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  142. 


xiir  CJilgeis. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Liizern. 
Biirgerrecht  1428. 
Grosser  Rat  1455. 
Kleiner  Rat  1477. 
Katholisch. 

Geschichtliches. 

Erstes  urkundliches  P^amilienglied,  Stanmivater,  mit  welchem 
die  nnimterbrochene  Stammreilie  'Deginnt  und  P^rwerbcr  dc.^ 
Burgerrechtes  Hans  Gctzenhcim  .aus  Trechtingshuseu  1428. 
Der  Namenswechscl  rnidet  um  1451  statt,  wo  nach  Ratsmanual 
in  der  j^leichen  (rerichtsverhandluntr  abwechselnd  von  Hans 
zur  Gilycn  und  Getzenheim  gesprochen  wird.*  Erster  in 
den  Raten  Hans  Götzen  he  im  1455,  Grossrat,  und  als  Hans 
zur  Gilgen  1477  Jvicinrat. 

Bemerkenswerte  Manner:  Melchior  (1474,  -J-  1510, 
auf  der  Rückreise   von  Jerusalem  in  Khodus  begraben),  Klein- 


^ziir  Gilgen. 


rat,  Ritter  des  hl.  Grabes.  Gabriel  (illeg.,  1541),  Stadt- 
schreiber, comes.  palat.  Ladwi^^  (ii.  1547,  T  1577),  ^^enannt 
«flos  latiuitatisi*,  Kleinrat,  Stifter  der  Familienbibliothek. 
Aurelian  (n.  1680,  _t  16%),  Schultheiss  1()86~96  d.  g.  J. 
Josef  (n.  1G56,  t  1700),  Abt  zu  St.  Urban  1701.  Bonifaz 
(d.  1G64,  t  1725),  Abt  zu  Pfällers  1707.  Aurelian  (n.  1688, 
t  1759),  Schultheiss  1753—59  d.  u.  J. 

Wappen:  In  Rot  3  (2;  1)  silberne  Lilien.  Kleinod:  mit 
Schildbild  bekleideter  Geckenrumpf  und  rot-silberner  Kopf  binde. 

Gerichtsherrschaft  und  F  i  d  e  i  k  o  m  m  i  s  s.  ^Melchior, 
vorgenannt,  ist  1518  Herr  zu  Hiltikon,  das  er  von  den  Erben 
des  Hans  v.  Sengen  erworben  hatte.  Schloss  und  Herrschaft 
werden  1628  an  Landammann  Johann  Lussi  von  Unterwaldcn 
verkauft.  Die  Familie  schreibt  sich  zeitweise  nach  diesem  Be- 
sitz. Der  nachmalige  Schultheiss  Aurelian  stiftet  1681  ein 
Fideikommiss,  «Haus  und  Thurm  am  See».  Das  gleiche  Haus 
befand  sich  schon  seit  1570  in  ununterbrochenem  Besitze  der 
Familie. 

Personenbestand. 

Josef  Heinrich  Aurelian  zur  Gilten,  geb.  Luzern 
1.  Dezember  1828,  gewesener  Leutnant  in  kgl.  sizil.  Diensten,. 
Ritter  des  St.  Silvesterordens,  Sohn  des  Anton  und  der  Elisabeth 
Staub,  verehlicht  Luzern  21.  Mai  18()0  mit  Maria  Theresia 
Johanna  Baptista  Segesser  v.  Brun  egg  aus  und  geboren 
in  Luzern  23.  April  1839,  Tochter  des  Heinrich  und  der  Anna 
Maria  Magdalena  v.  Sury  aus  Solotliurn  (Luzern). 

Sohn:  Ulrich  Hans  Ludw  ig,  geb.  Luzern  8.  Juni  1865, 
Bankbeamter,  verehlicht  Luzern  27.  Xoveml^er  18ill 
mit  ^1  a  r  i  a  C  r  c  s  c  e  n  t  i  a  A  m  1  >  ii  h  1  aus  Luzern  un d 
dort  geb.  19.  September  1867,  Tochter  des  Johann 
und  der  Anna  Maria  Ottiger  (Luzern). 

Kinder:   :^)  M a  t  h  i  1  d e  H e  1  e  n  a  |o  h  a  n  n  a ,  geboren 
Luzern  29.  November  18i>2. 
1))  Johann   h'rauz   Aurelian,  geboren 
Luzern  2.  April  1895. 


211 


Glutz  V.  Blotzheim. 


V.  ISlotzkeim. 

Rats-  und  Gerichtsherl engeschleclit  des  Freistaats  Solothurii. 

Bürgerrecht  1560. 
Grosser  Rat  15G5. 
Kleiner  Pvat  1021). 
Katholisch. 

Geschichtliches. 

Da  der  ZusamrneDhang  mit  den  früher  eiiigebiirgeiten  Glutz, 
von  1497,  1507,  1544  und  1557,  welche  alle  aus  dem  Wasser- 
amte (Kriegstetteramt)  stammen,  vorläutig  urkundlich  nicht  nacb- 
Aveisbar  ist,  so  bleibt  als  erster  Inhaber  des  Burgerrechtes 
Xiklaus  Glutz  von  Derendingen,  der  dasselbe  lo(>0  erAvarb. 
(Siehe  auch  Artikel  v.  Glutz-Ruchty  im  I.  Jahrg.)  Dieser  wird 
1565  Grossrat  und  stirbt  1588.  Drei  seiner  Söhne,  Ulrich, 
Grossrat,  geb.  1574,  T  1619  (Ulrichs  Linie),  Stefan,  Grossrat, 
1611  (später  Glutz-Kuchty-Linie),  und  Nikiaus,  Grossrat 
1624,  Jungrat  1629,  f  1644  (Stamimvater  des  vorliegenden 
Zweiges),  sind  die  Stammväter  dreier  Linien,  von  denen  aber 
die  Ulrichslinie »  mit  Franz  Peter  Alois  Cesar  Glutz 
1838  erlosch. 

Urs  Glulz  kaufte  1681,  III.  11.  von  den  Erben  des  General- 
leutnants Iluns  Ludwig  v.  Erkich  die  Herrschaft  Blotzheijn  im 
Elsas».  Bestätigung  der  Herrschaftsrechte  1681,  X.  ol.  und 
de^  Adels  1686  resp.  1687,  IV.  11.  durch  Ludwig  XIV. 
1713,  III.  3/6  verbot  das  hohe  Gericlit  von  Colmar  den  Erben 
-des  Käufers  die  Führung  des  Titels  v.  Blotzheim».  Die 
Herrschaft  wurde  dann  1720,  IV.  17.  an  einen  d'Angervillcr 
verkauft.  Ti\>{/.  Verbot  und  Verkauf  behielt  aber  die  Familie 
\Va])pen  und  Titfd  l)ei. 

Bemerkenswerte  Männer:  Benedikt,  geb.  1618, 
*'f  1672,  Altrat,  Kittmeister  \n  Diensten  der  Erzherzogin  Glau  'ia 
von  Tyrol,  Herr  zu  Traubach  im  Elsass,  Urs,  Grossrat,  Herr 
zu  Blotzheim,  geb.  \{V;M),  7  1(;97.  Urs  Peter,  Pat.  Ursus, 
Ord.  S.  Franz.  zu  vSolothurn  und  Luzern,  Profcss  1682,  Pro- 


Gliitz  V.  Blützheim. 


215 


vinzial    und    Ouardian,    geb.     1()()5,  17o6.  Bernhard 

Malachias,  Chorherr  zu  Solothuru,  comes  pahitinus  Eqiies 
auratus,  Priester  17.'>G,  geb.  1712,  t  1780.  Alois,  Dichter 
und  Komponist,  geb.  1789,  j  1827.  Karl,  Bataillons- 
kommandant im  II.  Schweiz.  Linienregimenl  in  Frankreich, 
geb.  1785,  t  1845.  Urs  Robert  Josef  Felix,  Geschichts- 
forscher, Fortsetzer  der  Schvreiz.  Geschichte  von  J.  v.  ^[üller. 
Er  starb  als  Professor  in  ?^Iiinchen,  geb.  1780,  7  1818. 
Konrad,  Chorherr  zu  Soiothurn,  Domkustos,  Mitglied  des 
bischöti.  Senats,  Priester  1813,  geb.  1789,  7  1857.  Amanz, 
Fürsprech,  Grossrat,  Verwaltungsrat  der  Stadt  Soiothurn,  geb. 
1812,  187G.  Ludwig,  Schriftsteller,  Professor  in  Soiothurn, 
1831,  -j-  1886.  Maria  Josefa  Karolina,  S.  ^Maria  Helena 
Josefa  zu  St.  Josef  in  Soiothurn,  Profess  1772,  Vorsteherin  1810,. 
geb.  1755,  t  1^10. 

Wappen:  Geviert.  74  Stammwappen:  In  Gold  schwarze 
Hausmarke  (drei  göppelförmig  zusammengeschobene  Kreuze), 
-/s  Blotzheim:  In  Rot  silberne  Hausmarke,  Dreiangel  mit  oben 
angefügtem  Kreuze.  Kleinode.  Zwei  Helme.  1.  Stammwappen : 
gekrönt,  schwarzer  Flug.  2.  Blotzheim:  gekrönt,  AViederholung 
der  Schildfigur. 

Personenbestand. 

Gemeinschaftlicher  .Stammvater  ist  Jakob  Josef  Glutz. 
V.  Blotzheim,  Altrat,  geb.  1()72,  174(K  Von  dessen  Söhnen 
Johann  Georg,  Altrat,  geb.  1701,  "i*  177!),  und  Johann 
Viktor  Anton,  Grossrat,  geb.  1703,  1784,  stammen  die 
noch   blühenden  Linien  ab. 

A.  Johann  Georg'sche  Linie 

(im  Mannesstamme  erloschen'.. 

Stifter:  Johann  Georg,  Altrat,  Ludwigsritter,  geb.  17f)l,. 
t  1773.    Dessen  Fnkelin  in  der  vierten  Generation: 

Anna  Glutz  v.  Blotzheim,  geb.  Soiothurn,  9.  Septeni'her 
^857,  Tochter  des  («eorg,  Hauptmann  im  II.  Schweizerregiment 
>•!  Neapel,  und  der  Rosa  Hafner  aus  Balstal  (Soiothurn). 


216 


Glutz  V.  Blotzhcim. 


B.  Johann  Viktor  Anton'sche  Linie. 

Stifter:  Johanu  \"iktor  Anton,  Grossrat,  vStadtleutnant 
lind  Offizier  in  Frankreich,  '^ch.  110'^,  j  1784.  Durch  dessen 
beide  Enkel  Franz  Victor  ^Martin,  gel).  1780,  j  1858,  und 
Amauz  Fidel  Con  stanz,  gth.  1789,  t  18o5,  Söhne  des 
Bernhard  Josef  ?vlalachias,  Grossrat,  geh.  1742,  1795,  ent- 
standen zwei  neue  Aeste. 

I.  Franz  Viktor  Martin'scher  Ast. 

Stifter:  Franz  Vilctor  ^Martin,  Präsident  des  \"er- 
Avaltungsrates  der  Stadt  Solothurn,  ^eb.  1780,  t  1858.  Dessen 
Enkel: 

.  Ernst  Glutz  v.  Blotzheim,  Architekt,  geb.  Solothurn, 
3,  August  1846,  Sohn  des  Amanz,  Fürsprech  und  Notar,  und 
der  Luise  Krutter.  (Solothurn.) 

Schwestern: 

1.  Hedwig,  geb.  Solothurn,  15.  April  1845,  verehelicht  Solo- 
thurn, 14.  November  1870,  mit  Otto  Hartmann  von  Bern 
nnd  Solothurn,  Ingenieur,  geb.  vSolothurn,  14.  Juni  18o9, 
Sohn  des  Alfred,  Schriftsteller,  und  der  Cleopha  Gugger, 
Witwe  seit  2.  Februar  187().  (Solothurn.) 

2.  Adelheid,  geb.  Solothurn,  11.  Juui  1849,  verehelicht  Solo- 
thurn, 20.  .September  1875,  mit  Ul)ald  v.  Roll,  Hauptmann 
im  II.  Schv.-eizerregiment  in  Neapel,  j^cb.  Solothurn,  10.  Juni 
1824,  Sohn  des  Georg  und  der  Charlotte  v.  Glutz-Ruchty, 
AVitwe  seit  19.  .März  1890.  (Solothurn.) 

H.  Luise,   geb.  Solothurn,  28.  August  1852.  (Solotiiurn.) 

\'  a  t  e  r  s  b  r  u  d  e  r  s  S  o  h  n  : 

Alfons,  Kaufmannn,  gel).  Solothurn,  5.  September  1858, 
Sohn  des  Vilitor  nnd  der  Johanna  v.  Roll,  verehelicht  .-JO.  Juli 
1888  mit  Maria  WaldlMirga  v.  Vi  vis,  geb.  Solothurn,  18.  Mai 
1863,  Tochter  des  Karl  tmd  der  Charlotte  Tugginer.  (.Solothurn.) 

Kinder:  a)  ^L\ria  l'heresia  J(;sefine,  geb.  vSolothtirn, 
15.  Juni  1889. 


Glutz  V.  Blotzbcini. 


217 


h)  Urs   Viktor    Joseph,    geboren  Solothurn,. 
22.  Dezember  1890. 

c)  Elisabeth    Maria    Anna,    geb.  Solothurn» 

3.  Juli  189:-3. 

d)  Ivarl    Ludwig    Josef,    geboren  Sololhurn,. 
22.  Marz  1895. 

e)  Josef  Ubald   Konrad,    geboren  Solothurn, 
25.  Juli  1900. 

f)  Alois    Josef   Alfons,    geboren  Solothurn, 
8.  September  1903. 

Schwestern: 

1.  Anna,    geb.    Sololhurn    24-.    Februar   185h,   S.  ]\Iaria  Pia. 
Ord.  S.  Dom.  Profess  189S.  (Ilanz.i 

2.  Elisa,  geb.  Solothurn,  7.  September  18!>0,  Spitalschwester 
im  Biirgerspital  zu  Solothurn,  Profess  1885.  iSolothurn.i 

3.  Johanna,  geb.  Solothurn,  1.3.  September  18(V2,  S.  Blaudine 
(soeurs  de  Touvrier»,  Profess  1894.  (Vorepp.) 

Mutter: 

Johanna  v.  Roll,  geb.  Solothurn.  5.  r\Iai  1833.  Tochter 
des  Georg  und  der  Charlotte  v.  Glutz-Ruchty,  vereheiicht  Soln- 
thiirn ,  24 .  Apri  1  1855  mit  Viktor  Gl  u  t z  v.  B 1  o t z h e i  m  , 
Fabrikant,  geb.  Solothurn,  1.  September  1821,  Sohn  des  Fr:inz 
Viktor  ?vlartin  und  der  Cleopha  Gugger,  Witwe  seit  P).  ^lai  1>78. 

II.  Amanz  Fidel  Constanz'scher  Ast. 

Stifter:  Amanz  Fidel  Con stanz,  Appellationsgerichts- 
präsident,  geb.  1789,  7  1835.     Dessen  XachkoniTnen : 

1.  Enkel  in  der  vierten  Generation: 

V 

Werner  Friedrich  Glutz  v.  Blotzheim,  geb.  G.  Juli 
1887,  Sohn  des  C  onstan/  und  der  M.iria  Luise  Amsler. 

Mutter: 

Maria  Luise  Amsler,  geb.  15.  Dezember  18f)0,  Tochter 
des  johann  und  der  Katharina  Thchui,  verehelicht  (>.  Xovemljer 
1882  mit  Constanz   Glutz   v.  Blotzheim,   JZeb.  Solothurn, 


218 


Glutz  V.  Blotzbeim. 


19.  April  185*2,  Sohn  des  Coiistaiiz  und  der  Emilie  Tiig^iner; 
Witwe  seit         November  1904.  (Solotliurn.) 

VatersSch  wester: 
Mathilde,  geb.  Solothurn,   7.  'Mai  1S58. 

\^atersHalbsch  wester  Ii: 

1.  Julie,  geb.  Solothurii,  23.  April  1873,  Tochter  des  Constanz 
imd  der  Adele  Tugc^iner,  verehelicht  2G.  Seplembcr  18-)1> 
mit  Rudolf  Ziind  aus  Luzern,  IvraifiiiaiiD,  geb.  14.  3.1ärz 
18()4,  Sohn  des  Josef  und  der  Luise  ]Meyer  v.  Schauensee. 
(Luzern.) 

2.  ?\Iartha,  geb.  Solothurn,  17.  Januar  1877.  (Solothurn.V 

:M  u  1 1  e  r : 

Adele  Tugginer,  geb.  3.  Olctober  1850,  Tochter  de? 
Adolf  und  der  Julie  Bouette  de  Blemur,  verehcl.  2.  Juli  1872 
mit  Con  stanz  Justus  Felix  Beat  Glutz  v.  Blotzheim, 
Oberrichter  und  Amraann  der  Einwohnergeraeindc  Solothurn, 
geb.  13.  Januar  1825,  Sohn  des  Amanz  Fidel  Constauz  und  der 
Karolina  Wallier  von  Wendeisstorf,  "Witwer  seit  28.  September 
1870  der  Emilie  Tugginer,  geb.  Solothurn,  17.  September  1831, 
Tochter  Ludwigs  und  der  ^largaretha  Vogelsang,  verehelicht 
28.  April  1851:  Witwe  seit  29.\Mai  1902.  (Solothurn.) 

2,  Enkelin: 

Adele,  gel).  IG.  Aiai  18()4,  Tochter  des  Rudolf  und  der 
Fanny  Startz  aus  Aachen,  verehelicht  11.  Novcm.ber  1895  mit 
Adel  rieh  Benziger,  Kaufmann,  aus  Einsiedeln,  geb.  23.  Mai 
18()5,  Sohl!  des  Adclrich  und  der  Anna  2^Iaria  Koch.  (P^in- 
siedeln.) 

3.  Eiikel: 

1.  Lina,    geb.    Solothurn,     19.    Oktober    1870,    Tochter  des 
J^udwig  imd  der  Hildegard  Martmann,  verehelicht  Solothui  i 
29.  September    1891,    mit    l'erdinand  v.  .Sury  v,  i>ussy. 
geb.   22.  Mar/  18()>?,    .Sohn    des  Josef  und   der  Charlotte  v. 
Beseiival.  ^.'^olothiirn.) 


Glntz  V.  Blotzheim, 


2m 


2.  Robert,  Förster  der  eidg.  P^orstversuchsstatioD,  geb.  Solo- 
thurn,  13.  August  187o,  verehelicht  28.  April  lin)H  mit 
Bertha  Graff  aus  Solothurn,  geb.  Solothurii,  2.  September 
1879,  Tochter  des  Hermann  und  der  Luise  Felder.  (Zürich.) 
Kinder:  a)  Hermann  Ludwig,  geb.  Zürich,  17.  Januar 

1904. 

b)  Anna  Luise,  geb.  Solothurn,  ^J. August  1905. 

3.  Gertrud  Hildegard,  geb.  Solothurn,  11.  Januar  1879. 
(Solothurn.) 

Mutter: 

Hildegard  Hartmann,  geb.  23.  September  1843,  Tochter 
des  Alfred  und   der   Cleopha  Gugger,    verehelicht  Solothurn, 

4.  Juni  1866,  mit  Ludwig  Glutz  v.  Blotzheim,  Schrift- 
steller und  Professor,  geb.  11.  Januar  1831,  Sohn  des  Amauz 
Fidel  Constanz  und  der  Karoliue  AVallier  v.  Wendelstorf;  Witwe 
seit  6.  April  1886.  (Solothurn.) 

4.  Tochter: 

Marie,  geb.  Solothurn,  6.  September  1841,  Tochter  des 
Amanz  Fidel  Constanz  und  der  Ivaroline  AVallier  v,  AVendels- 
torf,  verehelicht  Solothurn,  6.  Juli  1863,  mit  Beda  Tugginer, 
geb.  6.  Dezem])er  1828,  Sohn  des  Ludwig  und  der  ^Margaretha 
Vogelsang;  Witwe  seit  27.  April  1890.  (Solothurn.) 


220     V.  Ghitz-Ruchty.  —  v.  Graffeiiried.  —  von  Greyerz. 


V.  Qltttx-Itiielity. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Solothiirn. 
Burgerrecht  15G0. 
Grosser  Rat  loßo. 
Kleiner  Rat  1633. 
Katholisch. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  147.) 


V.  fiiraffciirieil, 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 
Bürgerrecht  XIV.  Jahrh. 
Grosser  Rat  1352. 
Kleiner  Rat  1352. 
Reformiert  und  katholisch. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  149.) 


von  Greyerz. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 
Burgerrecht  1300. 
Grosser  Rat  1329. 
Kleiner  Rat  1329  u.  1385. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  103.) 


{        .  V.  Gross.  —  Gugclberg  v.  Moos.  —  Hafner.  221 

I 
i 

i  Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 

Bürgerrecht  1637. 
Grosser  Rat  1645. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  171.) 


Qiigelberg  v.  Moos. 

Häuptergeschlecht  der  Freistaaten  Graubündens. 
Landrecht  XV.  Jahrh. 
Laudeshauptmann  15  .  . 

Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  174.) 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  1499. 
Grosser  Rat  1535. 
Kleiner  Rat  1548. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  177.) 


222 


Hagenbach. 


Mageitbaeli. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Basel. 
Burgerrecht  1488. 
Grosser  Rat  1520. 
Kleiner  Rat  1588. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

Der  Geschlechtsname  Hagenbach  findet  sich  in  Basel  und 
seiner  Umgebung  schon  im  14.  Jahrhundert  vereinzelt  vor  (vgl. 
Socin,  Mittelhochdeutsches  Namenbuch)  und  weist  auf  das  Dorf 
Hagenbach  im  Elsass.  Auch  werden  schon  anfangs  des  15.  Jahr- 
hunderts Einburgerungen  von  Hagenbach  in  Basel  erwähnt. 
(Vgl.  Ochs.  Gesch.  Basels.)  Die  ununterbrochene  Stammreihe 
der  Basler  Hagenbach  jedoch  führt  auf  das  ^lülhauser  Burger- 
und  Ratsgeschlecht  Hagenl)ach  zurück,  -woselbst  dasselbe  seit 
anfangs  des  15.  Jahrhunderts  sich  nachweisen  lässt.  ISIit  Hans 
Hagenbach,  Rats-  und  Gerichtsherr  zu  2^1ülhausen,  der  im  Jahre 
1488  sich  das  Burgerrecht  von  Basel  erwirbt  und  1524  zu 
Mülhausen  stirbt,  beginnt  die  Slammrcihe  des  Basler  Burger- 
geschlechts. Sein  Sohn  FraTiz,  I^atsherr  zu  Mülhausen,  zielit 
als  Hauptmann  des  vStadtfähideins  von  Mülhausen  (vgl,  Math. 
Mieg,  Geschichte  der  vStadt  >*I\ilhausen)  in  die  Mailänder  Ivrie*^e 
und  siedelt  sich  nach  Beendigung  desselben  mit  seinem  Bruder 
Michael   (1520    Sechser  /um   Schlüssel)   bleil)eiul   in  Basel  an. 

Von  Franz's  zahlreichen  Nachkommen,  die  im  Verlauf  der 
Zeit  die  verschiedensten  .Aemter  und  Ehrenstcllen  innehatten, 
seien  hervorgehoben:  Beat  (1557 — 1(».H2),  Meister  zu  Haus- 
genossen 1588,  Landvogt  zu  Riehen,  Gesandter  übers  (Tel)ir|r  etc. 
und  dessen  Sohn  Joh.  Jacol>  (15!k5  -1(M1>),  Dr.  med.,  Prof. 
der  Logik  und  Ethik  an  der  Universität  zu  Basel,  Rektor  da- 
selbst 1G4.');  er  machte,  wed  ohne  Leibeserben,  verschiedene 
Vermächtnisse  zu  Gunsten  der  L^niversität  (Herbarium,  i>ibliothek, 
und  Sti})endicn).  Nicolaus  (154G?  —  IGL')),  Maler,  Sechsrr 
zum  Himmel  l(;02.  Lucas  (]554 — L)21),  Meister  zum  Schlii-^-cl 
.1G04,  Dreier-  und  Dreizehner-Herr.    Christof  (i59G— 1(;88), 


Hügenbach. 


223 


Pf:irrer  in  Pratteln,  gibt  1()25  Assertiones  philosophicas  in 
Druck,  uud  sein  Sohu  Christof  (1G41 — ITll)),  Dreier-  und 
Dreizehner-Herr,  Oberst  der  Artillerie.  Lucas  (IGIO — 1075), 
Ratsherr  zum  Schlüssel  IGGO,  Dreizehiier-Herr  und  Laudvogt 
von  Riehen.  Samuel  (l(i8l> — 1724),  Direktor  der  Ivaufmann- 
schafr,  und  dessen  Grossohu  Johannes  (1741 — J805),  Meister 
zu  Hausgenossen  1784.  Isaac  (1718 — 1777),  Bürgermeister 
1762,  und  dessen  Sohu  Plans  Franz  (1750—1805),  letzter 
Landvogt  zu  Farnsburg.  —  \'on  der  einzig  jetzt  noch  blühen- 
den Linie,  die  auf  Franz  (1589 — 1055),  Ratsherr  zu  Amberg 
imd  nachher  zu  Basel  Ratsherr  zum  goldenen  Stern  l()o4, 
vermählt  mit  ]\Iaria  Ryff,  Sohn  von  Lucas  des  Rats  (1554  bis 
1G24),  zurückgeht,  haben  sich  folgende  Glieder  ausgezeichnet: 
Carl  Friedrich  (1771—1849),  Dr.  med.,  Prof.  der  Medizin 
und  Botanik  an  der  Universität  zu  Basel,  als  Verfasser  der 
Flora  Basiliensis  (Tentamen  ilorae  Basiliensis  1821).  Carl 
Rudolf  (1801—1874),  Dr.  und  Prof.  der  Theologie,  als  Kirchen- 
historiker und  Dichter  («Vorlesungen  über  die  Kirchengeschichte», 
7  Bde.  1869—1872  u.  a.).  Joh.  Jacob  (1802  —  1825),  Conser- 
vator  zu  Leiden,  als  Entomolog  (Symbola  Faunae  Insectorum 
Helvetiae,  Basileae  1822).  Eduard  (1807—1848),  Dr.  med.,  als 
Anatom  und  Physiolog  (Abhandlungen  in  ^lüllers  Archiv  für 
Physiologie). 

A\'appen:  In  weiss  über  rotem  Dreiberg  ein  gelbes  Eiji- 
horn  aus  grünem  Tannenwalde  springend.  C.  wachsendes  gelbes 
Einhorn.     L.   weiss  und  rot  und  gelb  und  rot. 

Bibliographie;  Leu's  helvetisches  Lexikon  und  Supj)lement. 
Lutz,  Basler  Burgcrbuch.  Athonae  Rauricae.  Allgemeine  deutsche 
Biographie.  Carl  Rudolf  Hagenbach :  Biographie  von  Staehelin 
(als  Basler  Xeujahrsblatt).  Geigy'sches  Familienbuch,  als  IManus- 
krij)t  für  die  l'^amilie  gedruckt:  Gediclitsanmilung  von  Carl 
Rudolf  Hagenbarh. 

Personenbestand. 

Gemeinsamer  Stammvater  ist  Carl  Friedrich,  Prof.  mc'., 
geb.  zu  Basel  29.  Juni  1771,  7  20.  November  1849,  vermählt 
mit  Sara  Du  10  thea  Frey  burger.  \''on  seinen  Srihnen  Karl 
Kuilolf,  Friedrich  und  Eduard  stanmicn  folgende  Zweige: 


224 


Halenbach. 


Karl  "R 11  d  o  1  f '  s  c  h  e  r  Z  av  e  i  g. 

Stifter:  Karl  Rudolf,  Dr.  und  Professor  der  Tlieolo'j^ie  zn 
Basel,  geb.  4.  März  1801,  7  7.  Juni  1874  zu  Basel,  vermählt 
am  13.  Oktober  1829  mit  Rosiua  Geicry  ^1810 — 18ö5\ 
Tochter  von  Hieronymus  Geig}-  und  der  Charlotte  geb.  Sarasin. 
Dessen  Sohn: 

Jakob  Eduard  Hagenbach,  Dr.  j^hil.  und  med.,  ordentl. 
Professor  der  Physik  an  der  Uni\ersität  zu  Basel,  geb.  Basel 
20.  Februar  I800,  verm/älilt  am  15.  3.1ai  1862  mit  ^largaretha 
Bischoff  (1842 — 1887),  Tochter  von  Christof  August  Bischon 
und  der  Juliane  geb.  Fürstenberger,  Basel  (^Baseb,  seit  21.  INIärz 
1887  AVitwer;  ^Mitglied  des  Grossen  Rates  und  des  Erziehun.g>- 
rates  von  Basel-S;adt. 

Kinder:  ai  Carl,  geb.  Basel  8.  April  18H3,  Dr.  med.  und 
chir.,  prakt.  Arzt,   vermählt  5.  T'-ini  1894  mit 
J  u  1  i  e  B  u  r  c  k  h  a  r  d  t .  Tochter  des  Ludv.dg  August 
und  der  Julia  geb.  Heussler,  Basel.  (Basel.) 
Kinder:   aa)  Carl   Rudolf,    geb.   auf  dem 
Landgut  Xeunbrunn  bei  Lange::- 
bruck  iBasel-Landi,  lö.Juni  I8H.3. 
bb)  Julie,  geb.  Basel  20.  Juni  189u. 
cc)  Elisabeth    Charlotte,  geb. 
Basel  1.  September  1900. 
b)  Eduard,  Dr.  phil.,  geb.  Basel  7.  Okt.  1864, 

Chemiker  in  Basel. 
C)  Julie,  geb.  Basel  10.  März  18b7,  vermählt  am 
9.  Mai  18^*.->  mit  IMarc  Edouard  Duvoisin. 
med.  et  chir.  Dr.  von  Grandsou,  Chamipagne  et 
Montcherand  iWaadt*,  Arzt  in  Grandsori. 

d)  Margaretha,   gel).  Ba:.el  18.  Oktober  18hV>. 

e)  August,  Dr.  })hil.,  geb.  Basel  22.  Dezembti" 
1871,  ordentl.  Prof.  der  Physik  an  der  Uni- 
versität zu  Basel,  \'orsteher  des  physikalischen 
Instituts. 

f)  Rudolf,  Dr.  phil.,  geb.  Basel  18.  Xov.  1875, 
Chemiker  in  Höch.st  a.  M.,  vermählt  15.  ^k.i 
190G  mit  Emma  Kath.  Elisabeth  Burck- 


Hagenbach. 


hardt,  Tochter  des  Ludwig  August  und  der 
Julia  geb.  Heussler. 

g)  Rosina,  geb.  Basel  14.  April  1881. 
Bruder: 

Karl  Adolf,  geb.  Basel  22.  Januar  1847,  wohnhaft  in 
Lenzburg. 

Bruders  Witwe: 

Pauline  Eugen  ie  Clara  geb.  Schulze  von  Berlin,  Witwe 
von  Abel  Friedrich,  geb.  Basel  2.  Januar  1839,  f  Basel 
12.  August  190.'),  vermählt  am  5.  ^lärz  1883  zu  Florenz,  wohn- 
haft in  Basel. 

F  r  i  e  d  r  i  c  h '  s  c  h  e  r  Z  A\'  e  i  g. 

Stifter:  Friedrich,  geb.  Basel  1.  Dezember  1804,  vermählt 
am  16.  Juni  1829  mit  Charlotte  Merian  (1811—1889),  Tochter 
des  Christof  und  der  Rosina  geb.  ^liville  von  Basel  (Basel), 
22.  August  1900,  gew.  Stadtrat  und  Apotheker.    Dessen  Sohn: 

Friedrich  Hagenbach,  Dr.  phil.,  geb.  Basel  3.  Februar 
1840,  vermählt  am  5.  Xovbr.  1874  mit  Julia  Cacilia  Berri, 
Tochter  von  Dr.  phil.  h.  c.  ^Iclchior  Berri  und  der  ^Margaretha 
Salome  geb.  Burckhardt,  Basel  (Basel),  ausserordentl.  Prof,  der 
Philologie  an  der  Univer.sität  zu  Basel. 

Ed uard'schcr  Zweig. 

Stifter:  Eduard,  geb.  Basel  IG.  Juli  1807,  vermählt  am 
22.:Mai  1834  mit  .Maria  Salome  Geigy  {1812— 1 SVH')),  Tochter 
des  Plieronymus  und  der  Cliarlotte  geb.  Sarasin,  'J^  9.  April  1843, 
Dr.  med.  und  chir.,  prakt.  Arzt.     Dessen  Sohn: 

Eduard  Hagenbach,  Dr.  med.  und  chir,,  geb.  Basel 
5.  Mai  1840,  vem/iiliU  am  30.  Se]:>leml)cr  18()9  mit  Emma 
IClise  lUircIchanlt,  Tochter  des  Joh.  Conrad  und  der  Reine 
^'elestine  Durand,  Basel  (Strassburg),  ordentl.  Prof.  der  Kinder- 
heilkunde an  der  Universität  zu  Basel,  Oberarzt  des  Kinder- 
•'^pitals  dasei l)st. 

15 


22G 


Hagenbach. 


Kinder:  a)  Emma,  geb.  Basel  28.  Juni  1870,  vermäbit 
am  14.  Mai  1891  mit  Carl  Alphons  Samuel 
Geigy,  Fabrikant  in  Basel. 

b)  Haus,  Dr.  phil.,  geb.  Basel  5.  Juli  1872, 
vermählt  am  2.  Oktober  1900  mit  Au  Da 
Elisabeth  Von  derMühil,  Tochter  von 
J.  U.  D.  Wilhelm  Vou  der  Mühll  und  der 
Auua  Catharina  Julie  Louise  ]\Ierian,  Ba^^el 
(Basel),  Chemiker  in  Basel. 

Kinder:   aa)  Julie  Marguerite,  geb.  Basel 
22.  Aug.  1902. 
bb)  Georgine  jNI  a  r  i  e  M  a  d  e  1  e  i  n  e . 
geb.  Basel  26.  Februar  190(3. 

c)  Ernst,  Dr.  med.  und  chir.,  geb.  Basel  25.  Augiist 
1875,  prakt.  Arzt,  verm.  20.  September  19!H^ 
mit  Georgine  Elisabeth  jNIerian,  Tochter 
des  Heinrich  und  der  Georgine  Elisabeth 
geb.  Paravicini,  Basel. 

d)  Marie  Helene,   geb,  Basel   10.  Sept.  1881- 

^  Geschwister: 

1.  Marie,   geb.  Basel   14.  Juni  1835,  AVitwe  des  Pfarrer  und 
Dr.  theol.  Ernst  Staehelin  seit  2.  Januar  1888. 

2.  Dorothea,  geb.  Basel  6.  Febr.  184.'),  Witwe  des  Samuel 
Eugen  Kocchlin,  Fabrikant,  seit  2.  April  189b. 


V.  Haller.  —  v.  Halhvvl. 


V.  ffaller  und  Ifaller. 

Ratsgesclilecht  des  Freistaats  Bern. 
Bürgerrecht  1548. 
Grosser  Rat  1577. 
Kleiner  Rat  15S8. 
Reformiert  und  katholisch. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  178.) 


V.  Ilaliwjl. 

Aargauisches  ]\Iinisterialengeschlecht  und  Ratsgeschlecht  des 
Freistaats  Bern. 
Erstes  Vorlcomnien  lloS. 
Burgerrecht  1415. 
Grosser  Rat  1452. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  188.) 


228 


Hartmann. 


IlartiuaiiiE. 

Grossratsfamilie  des  Freistaats  Bern. 
Bürgerrecht  •  1  (5.-)2. 
Grosser  Rat  1755. 
Reformiert  und  katholisch. 

Geschichtliches. 

Der  Xame  flartmann  findet  sich  in  Bern  schon  im 
16.  Jahrhundert  mehrmals  unter  den  Bürgern  der  Stadt,  einige- 
male  sogar  imter  den  ^litgliedern  der  C  C.  Die  heute  noch 
lebende  Familie  dieses  Xamens  stammt  jedoch  erwiesenermassen 
aus  der  Gegend  von  Epsach,  im  hernischen  Seeland,  wo  der 
Name  ebenfalls  schon  im         Jahrhundert  vorkommt. 

Hans  Peter  Hart  mann,  ein  Dachdecker  aus  Epsach,  zog 
anfangs  des  17.  Jahrhunderts  nach  Bern  und  ^vurde  am  2\'). 
September  1G82  um  100  Pfund  zum  Burger  angenommen. 
Von  seiner  Frau  Barbara  Lntenec^i:^ er  hinterliess  er  einen 
Sohn  Samuel,  Schlosser,  und  Corporal  auf  der  Festung  Aar- 
burg, mit  dessen  zwei  Söhnen  sich  das  Geschlecht  in  zwei 
Linien  teilte. 

Der  ältere,  Samuel,  -j-  1787,  ein  Büchsenschmied,  zeugte 
Deszendenz,  die  1822  erlosch;  der  jüngere  dagegen,  Emanuel 
{1()91 — 177.')),  - Waatmann»,  gelangte  durch  Tuchhandel  zu  an- 
sehnlichem A^ermÖgen.  Seine  beiden  Söhne  Johann  Rudolf 
und  Emanuel  betrieben  das  väterliche  Geschäft  mit  l'rfoig 
weiter;  Emanuel  (1722— 178()',  «Tuchherr»,  gelangte  durch 
seine  Heirat  mit  der  Tochter  des  Landvogtes  nud  Sechszehners 
vSamuel  Engel  1755  als  erster  seiner  Familie  in  den  Grossen 
Rat,  wurde  in  der  Folge  ]1{)C)  Landvogt  nach  X\-on  und  1785 
nach  Schwarzenburg.  Ausser  zwei  Töchtern,  welche  in  die 
Familien  Buch  er  und  v.  Frlacli  heiiatcten,  hinterlie>s  er 
einen  Sohn,  Sigmund  Emanuel,  auch  <  Tuchherr  >>,  tier  171)5 
ebenfdls  in  den  Grossen  Rat  gelangte,  180.') — 1812  Obeiamt- 
mann  zu  Aarwangen  wuide.  Em  1780  hatte  derseUie  das 
Schloss  Thunstetten  bei  Laiigenthal  gekauft,  nannte  sich  intWige- 


Hartman  n. 


229 


dessen  eine  Zeitlauf;  Herr  zu  Thunstetten,  veräussertc  es  aber 
wieder  um  1827;  auch  gehörte  ihm  seit  180!)  das  von  seiner 
Mutter  gekaufte  Hubclgut  zu  Plabstetten. 

Ausser  den  beiden  Genannten  gelangte  kein  Angehöriger 
der  nie  sehr  zahlreichen  Familie  in  die  Regierung  des  alten 
Bern,  die  meisten  widmeten  sich  dem  Handel  und  dem  Ge- 
werbe. Nichtsdesto^^  eniger  schlössen  sie  vom  18.  Jahrhundert 
an  vielfach  Allianzen  mit  regierenden  Familien,  u.  a.  mit  den 
Bucher,  Erlach,  Ernst,  Fischer,  Graflenried,  Herbort,  Lerber, 
Otth,  Tscharner,  \Vursteml)erger  etc. 

Heutzutage  ist  das  Geschlecht,  wie  sein  erster  Stammvater, 
Hans  Peter,  wieder  auf  Affen  zünftig,  nachdem  eine  Zeitlang 
viele  seiner  Mitglieder  die  Gesellschaft  zum  Stohren  anj/enommen 
hatten. 

Aus  neuerer  Zeit  verdient  besondere  Erwähnung  Karl 
Alfred  Emanuel  (1814 — 1897),  Schriftsteller,  bekannt  als 
Tsovellist  und  Humorist,  langjähriger  Redaktor  des  «Postheiri». 

Gegenwärtig  blüht  die  Familie  in  Solothurii,  wo  die  ältere 
katholisch  gewordene  Linie  seit  ca.  18o0  ansässig  ist,  nnd  in  Bern. 

Das  Wappen  ist  in  blauem  J^^eld  auf  grünem  Dreiberg, 
aus  welchem  links  und  rechts  ein  grünes  Kleeblatt  wächst,  ein 
geharnischter  ]Manu  mit  goldenem  Gürtel  und  Gehäuge,  welcher 
in  der  Rechten  eine  schwarze  brennende  Granate,  in  der  T_^inken 
ein  Schwert  hält;  das  Ganze  von  4  goldenen  Sternen  beseitet 
(2  rechts  und  2  links).  Helmzier:  der  Geharnischte  mit  Schwert 
und  Granate. 

Literatur:  Alfred  Hartinann,  sein  Leben  und  seine  Schriften, 
von  Walther  von  Arx,  Solothurn  1902  (Beilage  zum  Jahresbericht 
der  Kantonsschule  Solothurn  1901/1902). 

Personenbestand. 

Gemeinsamer  Stammvater  der  folgenden  Linien  ist  Emanuel 
ILirtmann  (l()i)l  — 177.")),  Waat  mann,  vermählt  1"'8  ndt 
-'^L\ria  Magdalena  Pfander.  Mit  seinen  zwei  Söhnen  teilte 
•^i^-h  seine  Deszendenz  in  2  Linien. : 


230 


Hartmaiin. 


I.  Aeltere  Linie  (katholisch). 

Stifter:  Emanuel  (1722 — 1 781)1,  Tiichherr,  des  Grossen 
Rates  1755,  Landvogt  nach  Neuss  1766,  vermählt  1755  mit 
S 11  s  a  n  n  a  Elisabeth  Engel. 

Siegfried  Einanuel  Hartmann,  geb.  14.  November  1871, 
Dr.  jur.  und  Fürsprecher,  vcrm.  am  10.  Jnni  1901  in  Soloth-arn 
mit  Hedwig  Anna  Reinert,  aus  Solothurn  und  Rütteneu, 
geb.  20.  August  1880,  Tochter  des  Georg  Reinert  und  der 
Bertha  Johanna  Fröhlicher  (Solothurn). 

Schwestern: 

1.  Margaretha,  geb.  9.  Februar  1873  (Solothurn). 

2.  Luise  Hildegard,  geb.  16.  März  1874  (Solothurn). 

3.  Hildegard  .Mathilde  Bianca,  geb.  9.  August  1875, 
verm.  in  Solothurn  am  4.  Februar  1901  mit  Ferdinand 
Franz  Joseph  Schubiger,  Dr.  med.  und  Arzt  (Solothurn;. 

Mutter: 

Hedwig  geb.  Glutz  v.  Blotzheim  aus  Solothurn,  geboren 
15.  April  1815,  verra.  in  Solothurn  am  14.  November  1870 
mit  August  Otto  Alfred  Emanuel  Hartmann,  geb. 
12.  Juni  1839,  gewesener  Ingenieur  und  Kantonsgeometer,  Witwe 
seit  2.  März  1876  (Solothurn*. 

\^  a  t  e  r  s  Schwester: 

Anna  Franziska  Cleophea  Hedv.-ig  Hildegard, 
geb.  23.  September  184.'>,  verm.  zu  Solothurn  am  4.  Juni  1866 
mit  Ludwig  Glutz  v.  BU-tzheim. 

•}•  G  r  o  5  s  e  1 1  e  r  n : 

Karl  Alfred  Emanuel,  geb.  25.  März  1814,  t  ^0.  De- 
zember 1897  in  Soloihurn,  verm.  am  26.  Juni  1837  mit  Anna 
^Laria  Franziska  Cleophea  Gugg  er  aus  Solothurn,  geb. 
1815.  t  1^-  April  1893. 


Hartmann. 


II.  Jüngere  Linie. 

Stifter:  Johann  Rudolf  (1727  —  1782),  Waatmanu,  ver- 
mählt I.  mit  Anna  Margaretha  Langhaus,  II.  mit  ^Mar- 
garet ha  Wagner. 

Karl  Johann  Eduard  Hartmann,  ^eb.  28.  Juli  1852, 
Stationsvorstand  zu  Küsnacht,  Sohn  des  Karl  Daniel  Eduard, 
geb.  7.  August  1819,  f  2.  April  18G2,  gew.  Handelsmann 
und  der  y  Anna  Barbara  ßolinger  aus  Lüterkofen,  geb.  1.  März 
1831,  vermählt  8.  August  1851,  wiedervermählt  1804  mit 
Georg  Christian  Julius  fleynemann  aus  Preussen;  verm.  am 
6.  November  187(3  mit  Bertha  Elise  Hempel  aus  Trüllikon, 
geb.  12.  Dezember  1852. 

Ivinder:  a)  Jacques    Eduard    Hermann,    geboren  9. 
Dezember  1885. 
b)  Karl  Rudolf  Hans,  geb.  31.  Mai  1887. 

G  e  s  c  h  v>' i  s  t  e  r : 

1.  Karl  Rudolf,  geb.  8.  Oktober  1855,  Buchhalter,  verm. 
V   1.  am   16.   November  1882   in  Unter-Hallau   mit   J  Anna 

Maria  Rädle  aus  Hausen  (Hohenzollern),  geb.  27.  Januar 
1854,  t  4.  Mai  1892,  IL  am  4.  :\[ai  1875  zu  Münchenbuchsee 
mit  Emma  Leuch,  geb.  2.  November  185G  Tochter  des  t 
Notars  Samuel  Karl  Leuch  und  der      Anna  Holzer. 

Kinder  I.Ehe:  a)  Rudolf  Eduard,    geb.    19.  August 
1883. 

b)  Karl,  geb.  1.  März  1885. 

c)  Rudolf,  geb.  ß.  Juli  188(). 
IL  Ehe:  d)  Anna,  geb.  22.  April  1897. 

2.  Mathilde,  geb.  7.  vSeptember  1801,  Lehrerin. 

fGrosseltern: 

Karl  Rudolf,  geb.  1785,  f  1835,  gew.  Stadtrat,  ver- 
mählt 1805  mit  Maria  Elisa  Durheim,  1780—1858. 

L.  V.  T. 


232 


Hartmann. 


Ilartiuaisii. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Liizern. 
Bürgerrecht  1424  (1549). 
Grosser  Rat  1568. 
Kleiner  Rat  1632. 
Katholisch. 

Geschichtliches. 

Die  ältesten  Glieder  der  Familie  sind:  Hans  Hartmann, 
ein  Hafner,  und  Hensli,  sein  Sohn,  die  1424  das  Burgerrecht 
erwerben.  Hingegen  lässt  sich  die  Abstammung  nur  auf  einen 
«Hans  Hart  mann  aus  Hochdorf»  zurückführen,  der  1549 
das  Burgerrecht  erneuert.  Eine  jedenfalls  verwandte  Familie 
«Hart mann  in  Hochdorf auch  <;Schnider»  genannt,  besitzt 
von  1526 — 44  Baldegg.  Der  gleiche  Hans  wird  1503  Grossrat, 
-j-  1565.  Erster  Kleinrat  llj32  dessen  Enkel  Jakob,  geb.  1588, 
f  1673.  Für  den  jetzt  noch  blühenden  Zweig  Jost,  geb.  1592, 
t  1682  Kleinrat  1671. 

Bemerkenswerte  Männer:  Hans,  vorgenannt,  1549, 
1565,  Grossrat  und  bekannter  Goldschmied.  —  Ludwig, 
geb.  1603,  7  1()7.'),  Stadtschreiber,  Ritter.  — Bernhard,  geb. 
1634,  -J-  1707,  Propst  /.u  ^Srünster.  —  Jost  Bernhard,  geb. 
1685,  t  I'(ö2,  Schultheiss  1742—52.  —  Ludwig  Augustin. 
geb.  1728,  "j"  180.'{,  Guardian  der  Franziskaner.  -—  Fridolin 
Leonz  geb.  1736,  f  1768,  Gardchauptmanu  in  AVien.  Comthur 
des  St.  Stephansorden. 

AVappe^i.  In  Blau  auf  silbernem  Dreiberg  ein  goldener 
Stern.    Kleinod  gekrönt :  blaner  Flug  mit  goldenem  Sterne  l)clcgt. 

Adelsbrief  Kaiser  Karl  VI.  AVien  22.  Februar  1721,  an 
Jost  Bernhard,  des  innern  Rats,  mit  der  Clausel  sich  «ies  Prä- 
dikates «von/>  und  des  Adels  nach  Belieben  bedienen  zu  dürfen. 

Personenbestand. 

Gemeinschaftlicher  Stammvater  der  folgenden  Aeste  ist 
F  ridolin,   geb.  1783,   f  1829,   verehelicht  mit   Ursula  zur 


Hartmann. 


Gilgen  ans  Lnzern.    Von  dessen  Söhnen  Xiklaus,  Josef  und 
Jakob  Robert  Ludwig  stammen  die  folgenden  Aeste: 

"  ■ " '  ! 

I.  Niklaus'scher  Ast 

(im  Mannesstamme  erlosclien).  i 

Stifter:  Xiklaus,  geb.  1818,  f  1Ö88,  verehelicht  mit 
Josefine  El  ml  ige  r  aus  Luzern.    Deren  Tochter: 

Sophie  Hartmann,  geb.  Horw  o.  !März  1852,  verehelicht 
Liestal,  17.  Januar  1884  mit  Emil  Müller  aus  L^nterkulm 
(Kt.  Aargau),  geb.  Zohngen  18.  Dezember  1847,  Kaufmann, 
Sohn  des  Adolf  und  der  ^vlaria  Meyer  (I^uzern). 

i 

II.  Josef'scher  Ast.  j 

Stifter:  Josef,  geb.  1819,  7  18()7,  verehelicht  mit  Elisa- 
beth Mayr  v.  Bald  egg  aus  Luzern.    Deren  Sohn: 

Josef  Hartmann,    geb.   Luzern  12.  ]März    1856  (Luzern). 

S  c  h  A\'  e  s  t  e  r  n  :  '  \ 

1.  Maria,  geb.  Luzern  24.  März  1848.  Dame  du  sacre  coeur. 
(Suesstannen  b.  Wien). 

2.  Rosalia,  geb.  Luzern  8.  ^^Lirz  1852,  verehelicht  Luzern 
2.  Juni  1878  mit  Emil  .Schobinger,  aus  und  in  Luzern, 
geb.  19.  Oktober  1845,  Kaufm.inn,  Sohn  des  Josef  Heinrich 
und  der  Barbara  Gloggner.  A\'it\ve  seil  14.  Oktober  1887 
(Luzern). 

III.  Jakob  Robert'scher  Ast. 

Stifter:  J  a  k  o  b  R  o  l)  e  r  t  L  u  d  w  i  g ,  geb.  1 82 L  t  1 897,  ver- 
ehelicht mit  Jakol)ea  ELopp  aus  Luzern.    Dessen  Ivakel: 

Robert  Josef  Hartmann,  geb.  Luzern  l.").  Se])ten)ber 
1881,  Sohn  des  Eikob  l'^ridolin  Kobcrt  und  der  Anna  Maria 
Meier  aus  Lu/crn,  Oberlieutenant  der  Infanterie,  In^truklions- 
olTizier  (W'allcnstadt). 

G  e  s  c  h  A\'  i  s  t  c  1' : 

E  Anna  Maria  Josefa,    gcl>.   Luzern    2.].    Dezember  1882, 
verehelicht  Luzern  17.  April  190'-)  mit  Emilio  Napoleon  c  j 


Hartmann.  —  Heidegger.  —  Heiz. 


Martine  Lubini  aus  Maiino  (Ivt.  Tessin),  geb.  Barbengo 
13.  Olctobcr  1871,  Ingenieur,  Sohn  des  Giulio  und  der 
Adele  Giiidini  (Luzern;. 

2.  Franz  Robert  Josef,  geb.  Luzern  4.  Juni  1887. 

3.  Anna  2slargari  tlia  Sophia,  geb.  Lu2ferft  1 1.  Januar  1892. 

4.  Vital  Jakob,  geb.  Kriens  G.  Mai  1893. 

5.  Max  Alois,  geb.  Kriens  1.  Oktober  1895. 

V  a  t  e  r  s  -  S  c  h  w  e  s  t  e  r. 
Maria,  geb.  Luzern  10.  Oktober  18G1. 


II  eide<»:gcr. 

Ratsgeschlecht  des  f^reistaats  Zürich. 
Burgerrecht  1503. 
Grosser  Rat  1532. 
Kleiner  Rat  1542. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  196.) 


Grossralsfaniilie  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  1547. 
Grosser  Rat  1(;02. 
Iveforniiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  197.) 


Hess.  —  Hirzel.  —  His.  235 


Hess. 

Grossratsfamilic  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  1517. 
Grosser  Rat  15G7. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  1\)8.) 


llirze!. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  1542. 
Grosser  Rat  1574. 
Kleiner  Rat  1582. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  205.) 


Iiis. 

Ratsge.-.chlccht  des  Freistaats  Basel. 
Burgerrecht  b)4,'). 
Grosser  Rat  1G70. 
Kleiner  Rat  17:>8. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  217.) 


Iloessly 


Häuptergescillecht  der  Freistaaten  Graubünden  s. 
Landrecht  XV.  Jahrh. 
Landammana  seit  dem  XV.  Jahrhundert. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

Die  Hoessly  treten  im  XV.  Jahrh^Lindcrt  im  Rheinwald 
als  sehr  begütert  auf  und  zählen  wohl  zu  den  allfreien  Walser- 
familien, welche  unter  Barbarossa  das  Rheintal  besetzt  und  als 
Hüter  der  Pässe  vom  Ivaiser  bedeutende  Freiheiten  erhalten 
hatten.  1472  erscheint  Vogt  Martin  Hösli  als  Stifter  einer 
ewigen  Seelenmesse  und  eines  Altars  zu  Splügen,  wenig  später 
Paulus,  Landammann,  als  Schwiegersohn  des  Landammanns 
Peter  Schorsch  (L'rkunden  im  Familienarchivs.  Mit  ihm  be- 
ginnt die  vStammreihe.  Sein  Urenkel,  Landschreiber  Jakob 
(1557 — 1637),  ist  Hauptmann  in  venez.  Diensten,  Vater  des 
Hauptmanns  Hans  (lö^^O — lG5nl.  Dessen  Enkel  Hans,  geb. 
1657,  Landschreiber,  stirbt  als  Kapitänleutnant  zu  Genua. 
Sein  Bruder,  Seckelmeister  J  ak  o  b ,  wird  Stammvater  des  ganzen 
lebenden  Geschlechts,  von  dem  hier  nur  die  jüngere  Linie  des 
Statthalters  >Lirtin  (ir)7r> — 173.')*  im  Personalbestand  aufgeführt 
werden  kann.  \'on  Martins  Söhnen  zieht  Jakob  nach  England. 
^Llrtin  nach  Au'^sburg,  Hans,  Lanvlammann,  erwirbt  das 
Bodenhaus  zu  Splügen  und  gründet  die  noch  heute  bestehende 
Firma  Hössly  ca.  1720.  Sein  Söhn  Joh.  Jakob  (1758 — 1832), 
Podesta  zu  Teglio,  zcichn.et  sich  während  der  Zeit  der  ITin- 
wälzungen  als  patriotischer  Politiker  aus.  wird  Kanzler  und 
Bundesslatthalter  des  grauen  Bmules  und  hiTiterlässt  einen  <icr 
grössten  Grundl-esit/e  in  ( f rauhünden.  Sein  Sohn  Philipp 
studiert  die  Rechte  in  Göttingen  und  Berlin,  befreundet  sich 
mit  Savigny  und  l>ettina  v.  Arnim,  deren  Briefe  an  ihn  einen 
Platz  in  iler  Literaturgeschichte  haben.  Als  tätiger  Politiker 
steigt  er  bis  zur  Landrichterwürde  des  grauen  Bundes. 


Hoessly. 


287 


Wappen:  Der  Schild  ist  geviert.  Feld  1  und  4  wiederum 
geviert  und  zwar  in  a  und  d  je  zwei  rote  senkrechte  Bäche  in 
Silber,  in  b  und  c  je  ein  goldener  Stern  in  Blau,  Feld  2  und  3 
in  Gold  je  ein  halber  gekrönter  schwarzer  Adler.  Auf  dem 
gekrönten  Helm  3  Federn  rot  und  silber.  Variante:  ein  goldener 
Stern  als  Cimier.  ... 

Personenbestand. 
I.  Linie  des  Statthalters  Martin. 

Stifter:  Joh.  Jakob  (1758—1832),  Podesta  und  Bundes- 
statthaltcr,  verm.  I.  1782  mit  Lucrezia  wSanti,  II.  1798  mit 
Anna,  Tochter  des  Landammanns  Fetcr  Lorez  (1775 — 1838). 
Kinder  II.  Ehe: 
a)  Philipp    (1800 — 1854),     Kanzleidirektor,    Präsident  des 
Grossen   Rates,    Tagsatzungsgesandtor,   Landrichter,  verm. 
3.  September  1826  mit  Agathe  v.  Caprez  (1808—1870). 
Kinder:   aa)  ^Maria,    geb.  Ikanz  5.  Juli  1827,  Chur 
6.  Februar  1904,   verm.  mit   dem  Kanzlei- 
direktor Gallus  V.  Marchion. 
bb)  Joh.  Jakob,    geb.  Ihmz  21.  Sept.  1828, 
t  1^-  J^i^i  1^'^^.    verm.  187()    mit  Ursina 
Caveng,  geb.  27.  Okt.  1844  (Ilanz). 

Kinder:   aaa)  Martin  Rudolf,    geb.  29. 

September   1878,  Landwirt, 
bbb)  Joh.   Jakob,    geb.  0.  Juni 

1880,  ^laschineningenieur. 
ccc)  Christi  na  ]\Iargaretha 
Agathe,  gob.  25.  Dez.  188L 
ddd)  Christian    IMiilipp,  geb. 

12.  August  1883,  Jvaufmann. 
eee)  Maria   Bettina,   geb.  27. 

Februar  18S{). 
fff)  \V  a  1 1  h  e  r  K  u  d  gar,  geb''>^en 
2.  Okt.  1887. 
cc)  Anna,  geb.  14.  Mai  1830,  'J'  jcnins  1.  Jan. 
1890,    verm.    1858   mit  Jakob   v.  Salis- 
Jcnius  u.  Aspcrmont,  eidgen.  Obersten. 


Hocssly. 


dd)  Agathe,    geb.  31.  März  1832,  f  15.  Mä-z 
1900. 

ee)  Philipp,    geb.   26.   ^larz  1834,   gew.  luf.- 
liauptmanii    und    Stadtvogt,    verm.    1.  Juli 
1869    mit   Paul  ine,   geb.   12.   Dez.  1840, 
des  Obersten  Daniel  Buochli  und  der  Anna 
geb.  Hänny  Tochter  (Hanz). 
ICiüder:   aaa)  Anna    Agathe,  geboren 
19.  August  1871. 
bbb)  Paul  ine,  geb.  22.  Okt.  1874. 
ccc)  Philipp  Daniel,  geboren 
19.    April    1876.  Landwirt, 
gew.   Oberlieutnant    der  In- 
fanterie   und  vStadtamniann. 
ddd)  Catharina,  geb.  31.  März 
1878. 

ff)  Meta,  geb.  21.  Juli  1842,  f  18.  Sept.  1903. 
gg)  Bettina,  geb.  5.  März.  1845,  f  21.  Febr. 
1871. 

b)  Martin  (1802—1847),  Landammaun. 

c)  Christine  (1804 — -1892),  verni.  mit  Martin  Capeller 
V.  Ankerfeld,  Bürgermeister  von  Chur. 

d)  Caecilia  (1806—1854),  verm.  mit  Richard  La  Nicca, 
eidgen.  Obersten. 

e)  Anna  (1808 — 1852),  verm.  mit  Meinrad  Schnee  Ii. 
Richter  zu  Glarus. 

f)  Hans  (1810 — -1870),  Landammann,  vermählt  mit  Anna 
Ma  u  rizi  o. 

g)  Christian  (1813  — 1877),  Landammann,  Guisljcsitzer  aiit 
Canova,  verm.  28.  Nov.^  1854  mit  Kmilia,  geb.  Bevern 
22.  August  18.>2,  des  Rudolf  v  Planta  und  der  Anna  geb. 
Rocco  l^ochter  (S[)iügen.) 

Kinder:  aa«  Richard  Hans,  geb.  ID.  Okt.  1855.  Po~,t- 
halter  in  Spiiigen,  Besitzer  des  Bodenhausc^, 
verm.  8.  Dezember  1892  mit  Fida  Trep[) 
(Spiiigen). 

Kinder:    aaa)  Hans,  geb.  10.  Sept.  18'.)3. 

bbb)  Emilia,  geb.  28.  Juli  1894. 


Hoessly.  —  Hofmeister.  239 

ccc)  Agathe,  geb.  18.  Sept.  1898. 
ddd)  Rudolf,  geb.  18.  Mai  1903. 

bb)  Emilie,  geb.  4.  Juli  1857,  gest.  Jau.  1881, 
verm.  mit  Aiigelo  Klainguti. 

cc)  Anna,  geboren  4.  Juli  1857,  vermählt  mit 
Angelo  Klainguti. 

dd)  Marie,  geb.  28.  Sept.  1858,  f  '^6-  ^^ov. 
189G. 

ee)  Rudolf,  geb.  23.  Aug.  18f53,  t  1^-  ^^^^^ 

1901,  Masch. -Techniker. 

ff)  Christian,  geb.  12.  Dez.  18G7,  J  27.  Nov. 

1902,  Geometer. 

H.  Aeltere  Linie  zu  Schams. 

Stifter:  Dorfmeister  Jöri  (1660—1729),  vermählt  mit 
Margaretha  Guyan.    Der  Personalbestand  liegt  nicht  vor. 


II  olmcist«*!', 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  1423. 
Grosser  Rat  1581. 
Kleiner  Rat  1613. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  220.) 


240 


Hottinger. 


.  If oltisiger. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  löo2. 
Grosser  Rat  1723. 
Kleiner  Rat  1740. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

.Stammvater  dieser  berühinten  Zürcher  Gelehrtenfamilie,  die, 
nebst  den  Breitingcr,  Ges:5ner,  Lavater,  Schciichzer  und  Ulrich 
am  meisten  dazu  beigetragen,  Zürichs  Ruf  als  Stätte  der  Wissen- 
schaft zu  fördern,  ist  Heinrich  fLottinger  von  ZoUikon, 
15()2  Burger  der  Stadt  Zürich,  verm.  mit  Küngolt  Holzhalb, 
Seine  Nachkommen,  anfänglich  gleich  ihm  dem  Bäckergewerbe 
zugetan,  gelangten  seit  Anfang  des  17.  Jahrhunderts  zu  Ehren 
und  Würden,  und  zwar  wie  in  wissenschaftlicher,  so  auch  in 
politischer  Hinsicht.  Auf  ersterem  Gebiete  haben  sich  haupt- 
sächlich ausgezeichnet: 

Hans  Heinrich  Hottinger  (1G20 — lßG7),  (Sohn  des 
Hans  Caspar  und  der  Anna  geb.  Thumysen)  Dr.  theol.  Professor 
und  Chorherr,  gelangte  als  Orientalist  zu  grösster  Berühmtheit, 
so  dass  er  von  allen  Seiten  an  theologische  Fakultäten  berufen 
wurde  un<l  mit  den  berühmtesten  Gelehrten  des  Auslandes  in 
Briefwechsel  stand.  Von  der  Stadt  Zürich  wurde  er  in  einer 
Reihe  kirchlicher  ^Missionen  an  deutsche  Fürsten,  wie  auch 
nach  den  Niederlanden  als  Gcsanelter  abgeordnet  und  las  ab- 
wechselnd an  den  theologischen  Fakultäten  Heidelberg  und 
Zürich.  Im  Jahre  1{){)7,  gewillt,  einem  Rufe  nach  Feiden  zu 
folgen,  hatte  der  erst  47jährige  Gelehrte  das  Unglück,  l;)ei  einer 
Fahrt  auf  der  Limmat  mit  dreien  seiner  Rinder  zu  ertrinken. 
Hottinger  hinteriiess  vier  .Söhne,  von  den  sich  hauptsächlich 
Joh.  Jalcob  il()52  —  17."j5),  auf  theologischem  vicbiete  un<l  Dr. 
med.  Salomon  als  Mathematiker  und  Physil^er  auszeichneten. 

Gleich  seinem  Grossvater  wädnietc  sich  Hans  Heinrich 
Hnt  tinger  (l(>81 — 1750),  .Sohn  des  Thcologieprofessors  ?lans 


Hottinger. 


241 


Heinrich,  den  orientalischen  Sprachen,  wurde  Professor  und 
Rektor  an  der  Universität  Marburg  und  später  Theologie- 
]>rofessor  in  Pleidelberg. 

Von  den  vielen  anderen  Gelehrten  dieser  Familie  nennen 
wir  noch  Hans  Jakob  Hottinger  (l 750— -1819),  der  sich 
als  Verfasser  einer  Schweizergeschichte  einen  Namen  gemaclit  hat. 

Ausländische  A  d  e  1  s  i  ni  m  a  t  r  i  k  u  1  a  t  i  o  n :  1859.  8.  Juni 
königlich  preussischcr  Adel  für  den  I.  Ast. 

Personenbestand. 
I.  Linie. 

Stifter:  Professor  Dr.  Heinrich  Hottinger  (1620  bis 
1667),  der  berühmte  Orientalist.     Uxor:  Anna  Ulrich. 

I.  Ast. 

(seit  1859  von  Holtinger). 

Stifter:  Chorherr  Hans  Jakob  Hottin ger,  7  1819, 
verm.  mit  Regula  Schinz.    Dessen  Enkel: 

-J- Jakob  Heinrich  (1815 — 1876),  Sohn  des -J*  Zürcherischen 
Staatsschreibers  Heinrich  und  der  y  Anna  Dorothea  geborene 
V.  Orelli,  Witwer  185.')  von  Henriette  Lavinie  von  ZoUi- 
kofer,  von  St.  (yallcn;  wiedcrvermählt  1858  mit  Henriette 
Gräfin  v.  AValdersee,  geb.  1826  zu  Potsdam,  -[*  187(i, 
Tochter  des  kgl.  preuss.  Obersten  Eduard  (179;) — 1867)  und 
der  j  Lauretta  v.  Alvensleben,  1875. 

Kinder  II.  Ehe  a)  Auguste,  geb.  1860,  vcrmähU  mit 
Andreas  Grafen  v.  ]3crnstorff, 
Fideikommissherr  auf  Stintenburg, 
\V.  G.  O.-Regierungsi at,  vortr.igendcr 
Rat  im  Ministerium  tler  gei.-tlicben  Ari- 
gelegenheiten  (Bcrbn). 

b)  Julius    Theodor,    gel).    186:i,  Dr. 
jur.,    (TUtsboil/er    in.  Eatour   de  Pcilz. 

c)  Helene  Maria,  gel).  1865. 

16 


242 


Hottingcr. 


II.  Ast. 

Stifter:  Ilaiiptniann  Hans  Jakob  Hottingcr,  geb.  1747, 
vorm.  mit  Anna  Elisabeta  AVohndlich  (Vetter  des  Stifters 
des  I.  Astes).    Dessen  Ur-Enkel :  • 

Jakob  Friedrich,  geb.  1842  (Sohn  des  f  Melchior  und 
der  '\-  Barbara  geb.  Günthard  von  Wetzikon),  Pfarrer  und 
Kantonsrat  in  Weissb'ngcn,  verni.  1872  mit  Anna  Catharina 
Brunn  er  von  Biilach,  geb.  1839. 

Kinder:  a)  Maria    Catharina,    geb.    187B,    verm.  mit 
Pfarrer  Meyer  in  Benkeu. 

b)  Friedrich,  geb.  1876,  Ingenieur  in  Bern. 
Vaters  Bruders  Sohn. 

t  Melchior  Wilhelm,  geb.  18.>'),  vermählt  1802  mit 
-[*  Barbara  Schult  he  ss  von  Zürich,  geb.  1834. 

Dessen  Adoptiv-Sohn: 

Friedrich  Wilhelm,  geb.  18()2  (urs})riinglicher  Sohn  des 
Heinrich  Schenkel  luid  dessen  Ehefrau  geb.  Hottmger,  Schwester 
des  Adoptiv- Vaters,  Kaufmann  in  ZoUikon,  vermählt  1895  mit 
Emilie  Frida  Kölliker,  geb.  1866,  von  Thalwil. 

Kinder:  a)  Wilhelm,  geb.  1897. 

b)  Gertrud  Frida,  geb.  1898. 

c)  Alice,  geb.  1901. 

d)  Fritz,  geb.  1902. 

III.  Ast. 

Sifter:  llaujHniann  Hans  Jakob  Hottingcr  (Vater  des 
Stifters  des  I.  Astes).  ^ 

Anna  Fanny  Hotting:er,  geb.  1831,  Tochter  des  f  Kauf- 
manns Heinrich  und  der  "j"  Maria  Regula  geb.  Zeller  von 
l^>algrist,   in  Leicesier. 

If.  Linie. 

Stifter:  Hans  Jakob  Hottinger,  |  1801,  A])Otheker, 
vermählt  mit  Dominica  Finsler.     Dessen  Enkel. 


i 

Hottinger.  —  de  Hottingiier.  24.-> 

f  Hans  Jakob    (1812 — 1865),   Dr.  med.  und  Apotheker, 
Sohn  des  -[•  Apothekers   zu  den  drei  Seilern  Hans  Jakob  und 
der  f  Magdalena  Elisabetha  Schweizer,  vermählt  I808  mit  Anna 
Thomann   von    Zürich,   geb.  1818,    Tochter    des    y  Heinrich 
;         und  der      Cleophea  geb.  Schaufelberger,  in  Herrliberg. 


Ratsgeschlecht  des  Freistaates  Zürich. 
Burgerrecht  vor  1540. 
Grosser  Rat  1584. 
Kleiner  Rat  1599. 
Reformiert  und  katiiolisch. 

Geschichtliches. 

Als  erster  Triiger  dieses  Namens  eischeint  aus  diesem 
Stamme  ca.  1530  Hans  Hottingcr,  von  licriif  ein  Phster 
^Racker),  verm.  mit  Barbaia  Kopf.  Sein  Sohn  Sebastian 
(1539 — IGOO),  Amtmann  zu  Töss,  veimählt  mit  Adelheid 
Kaml)li,  ist  der  sichere  Stammvater  dieser  in  späterer  Zeit 
vielfach  mit  der  berühmten  aus  Zollikon  stammenden  Zürcher 
^  icU  hrten  - I^^imilie  gleichen  Namens  verwechselten  Familie. 
Sebastians  Nachkommen  waren  /umeist  Kaufleute,  und  die 
i  uchhandlung  der  Hottiiiger  zuin  Büchsenstein  nahm  im  17.  iir>d 
18.  Jahrhundert  in  der  zürcherischen  ILandelswelt  eine  geachte: e 
Stellung  ein.  Johannes  Hottmger  (1712 — 1784),  Sohji  des 
l'lurrcrs   Hans   Rudolf  zu  Töss,    verheiratete   sich   mit  Ann.i 


244 


de  Plottinger. 


Cramer,  der  Tochter  eines  reichen  zürcherischen  Kaufmanns, 
nud  scheirit  zugleich  das  Geschäft  seines  Schwiegervaters  iiher- 
iiommen  zu  haben.  Dessen  Enkel  Hans  Conrad  (1704-1841), 
Sohn  des  Hans  Rudolf  Plottinger-Stockar,  vermählt  mit  ^Martha 
Elise  K^cedwood  aus  Xev.-Port  (Rhode  Island,  U.  St.  A.). 
verliess  seine  Vaterstadt,  um  vorerst  in  Amerika  sein  Glück  zu 
machen,  setzte  sich  indes  bald  nachher  in  Paris  nieder  und 
gründete  daselbst  1798  das  berühmte  Bankhaus  Hoitinguer  (."^  Co. 

Hottingcr  hinterliess  in  der  französischen  Handelswelt  einen 
hochgeachteten  Xameu,  war  Mitglied  des  Generalrates  in  Paris 
und  Präsident  der  Handelskammer.  Seit  1800  ist  die  Familie 
dem  französischen  Baronenstand  immatrikuliert. 

Personenbestand. 

Rudolf  de  Hottinguer,  geb.  18']5,  Sohn  des  f  Baron 
Joh.  Heinrich  und  der  y  Stephanie  Magdalena  Caroline  gel). 
Dclcssert,  I^idvcl  des  Barons  Hans  Conrad  (1764 — 1841),  Chef 
des  Bankhauses  Hottinguer  Co.  in  Paris,  vermählt  18l)7  mit 
Louise  F.  H.  M.  Frei  in  von  Be t h m  a n n - f I o  1 1  w  eg ,  geb. 
1845,  von  Frankfurt  a,  Tochter  des  f  Kgl.  preuss.  General- 
konsuls und  Bankiers  in  Frankfurt  a.  ^I.  Morjtz  und  der  j  Maria 
geb.  v.  Bose.  I*aris. 

Kinder:  a)  Joh.  Heinrich  Moritz,  geb.  18C)8,  Bankier 
in  Paris,  vermählt  181)1)  uiit  Maria  Anna 
r^Iunroe  von  Paris,  geb.  1880- 

Kinder:    aa»  Madeleine,  geb.  PK)0. 
bb)  Rudolf,   geb.^  1902. 

b)  .Ntarie  Lucy,  geb.  1870,  verm.  Tnit  All)ert 
Freiherru  von  Dietrich.  (Paris  und 
Leonardsau  [bll.sass).) 

c)  l/*iiilipp  Kudolf  Moritz,  gel).  J872. 

d)  J  e a  n  n  e ,  geb.  1 875,  vermählt  mit  F.  d  u  a  r  d 
Freiherrn  Waldner  von  Freundstein, 
französ.  Cav.- Leutnant. 

Bruder: 

Heinrich  Franz,  geb.  1840,  I'ankier.  Paris. 


de  HottiDguer.  —  Hiiber.  245' 

Vaters  Bruders  Söhne: 

Job.  Koiirad,  geb.  1848,  Solin  des  Bankiers  Philipp 
Rudolf  und  der  -j-  Nelli  Anna  Martha  Wüstenberg  von  Bordeaux^ 
Bankier  in  Paris. 

Brüder: 

1.  Heinrich  Joseph,  geb.  1849,  Bankier  in  Paris. 

2.  Paul  Philipp,  geb.  1855,  Bankier  in  Paris,  vermählt  1883 
mit  Gabriele  Wüst  enberg,  von  Bordeaux,  geb.  1863. 

Kinder:  a)  Jacqueline,   geb.  1887. 

b)  ^lartine,  geb.  1891. 

c)  Marianne,  geb.  1893. 


Mtiher 

(gen.  Iluber  von  Biel). 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  1502  (1423). 
Grosser  Rat  1794. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  221.) 


24G 


Pluber.  --  Hiinerwadel.  —  Ithen. 


Hiiber 

(gen.  Huber  von  Glattfelden). 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zur 
Burgerrecht  vor  1600. 
Grosser  Rat  1787. 
Reforniiert, 

Vgl.  Jahrg.  I  Seite  223. 


flüiterwadel. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Schaffhausen 
Burgerrecht  XVI.  Jahrh. 
Kleiner  Rat  1533. 
Reformiert. 
Vgl.  Jahrg.  I  Seite  225. 


ftheit. 

Häuptergeschlecht  des  Freistaats  Zu 
Landrecht  vor  1481. 
Landaniniann  14VU. 
Katholisch. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  236.) 


Itth.  —  d'Ivcrnois. 


247 


Ilth. 

Grossratsfamilie  des •  Freistaats  Bern. 
Bürgerrecht  1577. 
Grosser  Rat  1G27. 
'     ^  Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  237.) 


cl'lveriiois 

Familie  du  Conseil  d'Etat  de  la  principaiite  de  Neuchatel. 
Nationalite  neiichateloise  15{)8, 
Entree  au  Conseil  d'Etat  en  1730. 

Proteslante.  : 

Historique. 

Cette  famille  est  originaire  de  Cussy  pres  d'Autun  en  France. 
1x5  ditferents  ranieaux  avec  liliatiou  inintcrrompiie,  descendcnt 
tle  Jean  IJivernois  ou  Du  Vernoy,  dont  les  fils  Jean  et  Claude 
«piitterent  leur  patrie  poui  cause  de  religion. 

Jean  s'etahlit  a  Sulpice;  il  fut  rei,Hi  sujet  du  ]*rince  en 
l«'>t)8  et  agrege  a  la  coinnuinaute  du  dit  Heu  en  1585.  C'cht 
<ie  Uli  que  dcscendent  les  Divernois  de  St  Sulpice  dont  la  dcs- 
cendance  est  inconnue. 

Claiule  son  frere  vint  se  fixer  a  Motiers,  il  fut  re(;u  sujet 
du  Prince  en    lof)!)  et  agrege  a  cette  coninunuiute  vcrs  1570. 

D'Abraliam  Divernois,  petit-fds  de  Claude,  et  de  sa  j^remierc 
Icmme  Judith  Gero!,  desccnd  la  brauche  des  Divernois  de  Ximes, 


248 


d'Ivernois. 


dont  la  iiliation  est  inconnue;  de  sa  seconde  femme  IMarie 
Jeanrenaud  sort  la  brauche  qiii  sc  lixa  ä  Geneve  apres  uii  court 
retour  en  Frajice  a  Marvejols. 

De  Jose}:)h  I,  frere  d'Abraham  et  petit-fils  de  Claude,  desceii:! 
la  brauche  etablie  ä  Neuchatel.  Sou  fils- Joseph  II  tut  annobli 
en  1722  par  Frederic  Guinaunie  I,  avec  chaiigenient  de  Dorn 
en  d'Ivernois.  Cette  brauche  a  des  lors  possede  jusqu'au  raebat 
des  droits  feodaux,  Ics  auciens  tiefs  de  Diesse  et  de  Baillods  ei 
par  alliance  le  tief  de  Bellevaux. 

Ho  mm  es  marquauts:   Abraham  d'Ivernois,  iie  1688, 

1751,  linaucier,  couseiller  d'Etat,  Chatelain  du  Landerou, 
Chevalier  de  l'ordre  de  la  geuerosite.  Jean  Antoinc,  ue  1703, 
1765,  docteur  en  medecine,  botaniste  de  talcut.  Matt  hie  u 
Cesar,  ue  1771,  y  1842,  receveur  de  Fontaine- Andre,  capitaine 
d'artillerie,  maire  de  Colombier  et  conseiller  d'Etat,  fut  bon 
litterateur  et  poete  agreable.  Fran9ois,  uc  1757,  f  1842, 
avocat  et  nomme  politique,  connu  sous  le  nom  de  Sir  Francis 
apres  avoir  ete  banni  de  Geneve  vecut  pendant  quelques  annees 
en  Anf^leterrc;  il  y  fut  naturalise  et  cree  chevalier.  Reutrc 
ä  Geneve  il  tit  partie  du  Conseil  d'Etat.  II  a  ecrit  de  nombreux 
ouvrages.  —  Cette  famille  a  fourui,  en  outie,  six  Conseillers 
4'Etat  (dont  un  ä  Gene\e")  un  procureur  general,  deux  tresoriers 
generaux,  deux  chätelains,  un  maire  et  plusieurs  ofiiciers  au 
Service  de  Prusse. 

Armes:  Armes  fran^^aises:  d'azur  au  chevron  d'or  accorn- 
pagne  en  chef  de  deux  ro.-cs  et  en  pointe  d'im  croissant  d'argcrit. 
Cimier:  un  croissant  d'argcnt.  Devise:  Adversis  major,  sccundis 
par.  Armes  adoptees  apres  la  sortie  de  France:  d'argent  au 
laurier  de  sinople,  accompagne  de  deux  etoiles  d'or.  Devise: 
Ouoiqu'exjMise  je  ne  crains  rien.  Armes  concedees  par  I-^rederic 
Cruillaume  I  en  1722:  d'argcnt  a  nn  vol  epl(~)yc  de  sable,  coupe 
■d'azur  a  la  croix  ancree  d'or.'  Cimier:  un  demi  vol  de  sable, 
Charge  d'une  croix  ancree  d'or. 

Etat  nominatif. 

I.  Branche  de  Neuchatel. 

A.  Charles  d'Ivernois,   ne  1S26,   j  181)1   i'descendant  ä  la 
4mp  geiieration  de  (luillaume  I'ierre,  petit-fds  de  Joseph 


d'Ivernois 


249 


fils  de  Henry,  ne  1881,  f  1875,  et  de  Julie  Louise,  ue  de 
MeuroD,  marie  1^)  en  1856  a  Rosa  ]\Iundoz  Ksbri,  nee 
.  .  .  .,  t  187G,  marie  2^^)  en  1878,  a  Louise  Bourgeois, 
de  Corcelettes,  nee  1829. 

Enfants:  a)  Henri  Guillaume,  ne  1858,  epouse  cn  1893 
Carmen  Fresquez,  nee  .  .  .  .,  f  1902. 

Enfants:  aa)  Carmen,  nee  .... 

bb)  Carlos,  ne  1895. 

b)  Julie   Cecile,    nee   18^31,    epouse   en  1893 
Higinio  Angel  Pascual,  d'Alcala. 

c)  Sarab  Emilia,   nee  1863,    epouse   en  1887 
Michel  Mor-Castelet,  d'Alcala. 

d)  Antoiue,  ne  1877. 

e)  Charles  Edouard  Jacques,  ne  1878. 

Frere  et  soeur: 

1.  Georges  AI  bert,  ne  1829,  marie  en  1852  ä  Frederique 
Auguste  nee  ^lajer,  nee  .  .  . 

Enfants:   a)  Fran9ois  Josejib,  ne  1857. 
b)  Ferdinand,  ne  1860, 

epouse  1^1  en  1885,  Leonie  nee  Racine, 
nee  .  .  .  .,  f 

Enfants:   aa)  Valerie,   nee  1886. 

bb)  Paul,  ne  en  1901. 
epouse  2^)  en  1 903,  Marie  nee  Treiber. 
F  i  1 1  e  :   cc )  I  s  a  Ii  e  1 1  e  Charlotte, 
nee  1905. 

c)  Albert  Ul  rieh,  ne  1861,  epouse  en  1893 
Grace  Haly  nee  Burdon,  nee  .  .  , 
Fils;  Victor,  ne  1895. 

2.  Isabelle  Cecile,  nee  1831,  -J-  1883,  epouse  en  1855 
Gustave  Adol})he  Rossel  et,  ministre  du  St  p^vangile, 
n6  1830,  t  l^-^-- 

Sophie  Charlotte  d'Ivernois,  nee  1829,  t  ^«'03  (des- 
cendante  a  la  3^"^  gcncratioii  du  Guillaume  Pierrci,  Tille  de 
Guillainne  Au;^ustc,  ne  1779,  1856,  et  de  L^ranic  nee 
iJardel  (1799-1873). 


■Jit 


550 


d'Ivernois. 


Soeiirs: 

1.  Cecile  Augiistine,  nee  1881,  epouse  en  187f)  Emile 
Charles  Frau<;ois  Borcl,  ne  1825,  J  1897. 

2.  Louise  Uranie,   nee  1832,   f  1900,   epouse  eu  1877 
George  Titus  Boy  de  la  Tour,  ne  1828,  f  l^^O. 

3.  Paul  ine  Elisa,   nee  1834,    f   187G,    epouse  en  1854 
George  Titus  Boy  de  la  Tour,  ne  1828,  f  1900. 

4.  Augusta,    nee    1837,    epouse   en    1867   Louis  Marc 
Mollard,  n6  1839. 

IL  Branches  de  Geneve. 

•(dont  Fran(^ois,  alias  Sir  Francis,  descendant  ä  la  4"io  geueration 
de  Abraham  et  de  Marie  nee  Jeanreuaud,  est  l'ancetre  commun.^ 

A.  Wörth  Auguste  Wilhelm  Franz  d'Ivernois,  ne  en  187») 
(arriere  pctit-llls  de  Sir  Francis),  fds  de  Henri  Fran9ois,  iie 
1849,  t  1884,  et  de  Marie  Jeanne  Catherine  de  Rochtizka 
de  Pinemitz. 

Frerc  et  soeur: 

1.  Isidore  Adala  Diana  Clara,  nee  1877. 

2.  Hart  ig  Er  n  est  Hubert  Harry,  ne  1878. 

B.  Louis  Raoul  d'Ivernois,  ne  1852  (petit-lils  de  Sir  Francis}, 
fds  de  Eardley  Louis  Charles,  nc  LS19,  f  1885  (cree  conitc 
hereditaire  eu  1874,  par  Pie  IX),  et  de  Louise  Cleraentiue 
de  Raymond,  veuve  de  Aubelio  de  Villers. 

S  o  c  II  r : 

Louise  2^Iarie,   uee  1855,   epouse   en   1877  le  comte 
Paul  Prosper  Franyois  Ancaigne  de  Sainte-Croix. 


251 


Aeintergeschlecht  der  Freistaaten  Graubündens. 
Landrecht  1300. 
Reichsadel  15B8. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  230.) 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 
Burgerrecht  vor  1500. 
\  Grosser  Rat  1485  und  1518. 

Kleiner  Rat  1614. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

Nach  der  Meinung  verschiedener  (jenealogen  —  und  auch 
uach  dem  bernischen  Burgcrbuch  —  ist  die  Heimat  dieser 
namentlich  im  17.  und  18.  Jahrhundert  stark  verzweigten 
Familie  Solothurn;  richtii^er  dürfte  es  aber  doch  sein,  dieselbe 
iia  heutigen  Amt  Seftigen,  in  der  Nähe  von  Kirchdorf,  zu 
i^ixheu,  wo  der  Xamc  Gvncr,  Ginner,  Gin  er,  J  inner  oder 
j  cnner,  wie  der  Name  erwiesei^ermasscn  unterschiedslos  bis 
i'is  16.  Jahrh\uulert  geschrieben  wurde,  schon  seit  dem  14.  Jalir- 
lunidcrt  bis  anfangs  des  19.  \irkundbch  auftritt. 

Schon  in  einem  ]3okumeiU  von.  1345  ci  scheint  ein  Ruf 
^'Vncr  als  Bebauer  zweier  Schii])posen  zu  ]3elp,  die  von  Jr. 
Harimann  v.  Belp  an  Andreas  v.  Buch  und  Ruf  Kesli  zu  Toflen 
'  «''■J kauft  v.-erden.    Im  LMelbuch  von  l  luin  hndet  sich  um  1370 


552 


V.  Jenner. 


ein  «Peter  Yeuner  von  Kiltorf  ),  in  Bern  selber  erscheint 
-der  !Name  zum  ersten  Mal  1448  im  St.  Vincenzenschnldbuch, 
ebenfalls  als  «Jeuner  von  Kilchtorf;>.  Im  Teilbuch  von  145S 
kommt  ein  Hennsli  Jener  vor  und  von  1475  an  in  Urkunden 
ziemlich  häufjg  ein  Hans  Jinner.  oder  Gyner,  welcher  147() 
•als  Auszüger  der  Zunft  zu  Webern  an  der  Murtenschlacht  teil- 
nahm. Letzterer  war  von  1485  an  Mitglied  des  Grossen  Rates 
•der  CG  und  wohnte  an  der  Matte,  von  1490 — 1505  wird  er 
-aber  als  an  der  heutigen  Junl^erngasse  wohnend  aufgeführt. 

Von  diesem  Zeitpunkt  an  findet  sich  der  Xame  öfters  unter 
-den  Mitgliedern  der  CG  vor;  in  der  Anshelm 'sehen  Ghroiulc 
erscheint  1505  ein  «Gyner»,  der  nämliche  als  «Giner;>1510 
und  1520  wieder  als  «Gyner»  als  «der  Burgern»  im  ^^letzgern- 
■viertel ;  im  Jahr  1525  heisst  er  Jen  n  er  und  ist  zusammen  mit 
•einem  Niki  aus  Jeuner  angeführt.  In  der  gleichen  Chronik 
konmit  1520  und  1525  Rudolf  Jenner,  «der  bader  im  Spitz» 
-als  ^Mitglied  des  Grossen  Rates  im  GerAvernviertel  vor;  derselbe 
war  laut  Osterbuch  1518  in  diese  Behörde  gelangt  und  hatte 
bei  seinem  Eintritt  acht  Pfund  bezahlt,  woraus  anzunehmen  i^-t, 
dass  sein  Vater  nicht  im  Grossen  Rat  sass,  und  er  selber 
folglich  kaum  der  Sohn  des  obengenannten  Hans  sein  kann. 
Möglicherweise  ist  er  der  nämliche  «Bader  im  Spitz»,  der 
•ohne  Namen  mit  seinem  Weib,  seinem  Schwäher,  dessen  ersten 
Frau  und  zwei  Knechten  mit  hundert  Pfund  Vermögen  im  TcM- 
rodel  von  1494  vorkommt.  Mit  ihm  beginnt  die  urkundlich 
nachweisbare  Stammreihe  der  heutigen  v.  Jenner:  er  koninit 
in  Dokumenten  aus  der  ersten  Hälfte  des  IG.  Jahrluuulcrts 
ziemlich  häufig  vor,  in  seinem  Testament  vom  2.  April  1551 
setzt  er  seinen  Sohn  Adrian  zum  Haupterben  ein  uiul  ncnni 
dabei  Christina  Halbsatter  seine  erste  und  Christ  in  a 
Pfau  seine  zweite  Frau. 

Sein  verwandischaftlichcr  Zusammenhang  mit  verschiedenen 
-andern  Jenner,  Giner  etc.,  welche  um  die  Zeit  in  Bern  lebten, 
ist  heutzutage  nicht  mehr  genau  festzustellen;  eine  X'crwaiidt- 
schaft  dieser  Jenner  mit  denjcnigcm  von  Kirchdorf  geht  aber 
deutlich  au^  dem  Testament  L^eter  Jenners  von  .Mittwoch 
nach  Ostern  lö.'U  hervor,  laut  A\-elchem  derselbe  als  <.ingsässene»' 
Burger  zu  Bern»  seinem  X'etter  Benedikt  Jenner  zu  Kirch- 
dorf zwanzig  ITiind  vermacht. 


V.  Jeinier. 


258 


Adrian,  Rudolfs  Sohn,  ein  Tiichschärcr  (Tuchhändler),  ge- 
laiiLijt  1541  in  den  Grossen  Rat,  wurde  1557  Waa^meister, 
15o7  Inselmeister,  1578  Spitalmeister  und  starb  1593.  Er 
erscheint  schon  1535  als  Stubengeselle  zu  Möhren  und  war 
daselbst  mehreremale  Sechszehner.  1551)  verteilte  er  8800  Pfund 
iiiid  1590  das  für  jene  Zeit  beträchtliche  A^ermögen  von  2()0()0 
Pfund;  von  seinen  Töchtern  heiratete  u.  a.  Elisabeth  1559 
Peter  v.  Gr  äffen  ried,  Obcrvogt  zu  Biberstein,  Salome  nach- 
einander 1570  A  b  r  a  h  a  m  T  i  1 1  i  e  r ,  1584  C  h  r  i  s  t  i  a  n  AV  i  H  a  d  i  n  g , 
Venner  und  Bauherr,  -J*  1612,  und  endlich  1G12  Wolfgang 
Michel  V.  Sch  wertschwend  i,  ebenfalls  Venner,  was  auf  eine 
angesehene  Stellung  schliessen  lässt.  Er  selber  wird  in  Ur- 
kunden noch  oft  «Gyner»  genannt,  nach  ihm  wurde  der 
Familienname  endgültig  <^Jenner  >  geschrieb.en.  Von  seiner 
ersten  Frau  ^laria  Schwarz,  vermählt  1535,  hinterliess  er 
fünfzehn  Kinder,  von  der  zweiten,  Catharina  Rüetschi,  die  er 
noch  1587  geheiratet  hatte,  zwei  Söhne,  von  denen  Abraham 
(1592 — 1G33)  Stammvater  aller  noch  jetzt  lebenden  Jenner  ist. 
Von  seinen  Söhnen  erster  Ehe  dagegen  hatte  nur  Hans  Rudolf 
(1541 — 1607),  zünftig  zu  Möhren  15()7,  Landschreiber  zu  AVangen 
1575,  des  Grossen  Rates  1601),  vermählt  1567  mit  Dorothea 
TiUier,  Deszendenz,  die  von  seinem  dritten  Sohne  Samuel 
•  1572 — 1633),  des  Kleinen  Rates  1614,  fortgeführt  wurde,  sich 
in  der  Folge  weit  verzweigte,  auf  Möhren  zünftig  war  und  erst 
187.   mit  Bernhard  Ludwig  Niki  aus   v.  Jenner  erlosch. 

Abraham  (1592 — 16)33),  zünftig  zum  Rothen  Löwen,  des 
Grossen  Rates  1619,  Vogt  nach  Landshut  1623,  des  Kleinen 
Kates  1632,  vorher  Hauptmann  in  Frankreich,  hinterliess  von 
seinen  zwei  Frauen  Elisabeth  v.  G  u  n  ■  o  e  n  s  und  E 1  i  s  a  b  e  t  h 
^^latschet  ebenfalls  zahlreiche  Nachkommenschaft,  die  aufMittel- 
Unven  zünftig,  noch  heutzutage  blüht. 

Die  meisten  Jenncr  ergiiflen  in  der  Folge  in  Bern  die 
'Magistratur;  seit  der  Mitte  des  16.  Jahrhunderts  sassen  sie 
ohne  Unterbrechung  im  (i rossen,  und  von  1(>11  an  ebenfalls 
beinahe  fortwährend  im  Ivlcinen  Rate  der  Republik,  in  erstcrer 
Behörde  waren  sie  bisweilen  in  selir  grosser  Anzahl  vertreten, 
^'iele  traten  auch  in  fremde  Dienste,  so  namentlich  in  französis  he, 
holkliKlische  imd  |)iernontesische,  vereinzelt  auch  in  venezianische, 
bayrische,  englische  und  östeireichi>che ;   andere  widmeten  sich 


•254 


V.  Jenncr. 


den  Wissenschaften,  dem  Pfarrdicri^t,  der  Kunst  (Architektur, 
Goldschmiederci  etc.)  oder  dem  Handel. 

Im  17.  Jahrhundert  war  die  Familie  Jenner  einer  der  haupt- 
sächlichsten Vertreter  der  österreichisch  gesinnten  Partei  in  Bern, 
so  arbeitete  namentlich  Jakob.  1G29 — IGTS,  (von  der  ausi^e- 
storbenen  älteren  Linie),  des  Grossen  Rates  IfioT,  Gleitsherr 
1660,  Schultheiss  nach  Thun  1662  und  Vo^t  nacir  Yferten  1676, 
i'egen  das  Zustandekommen  des  Bundesschwurs  mit  Ludv/n^f  XI\'. 
von  Frankreich  und  für  die  Besetzung  der  Franche-Corate.  Zum 
Dank  für  seine  allerdings  erfolglos  gebliebenen  Bemühungen 
erhielt  sein  Sohn  Jakob  (1657 — 1724),  Hauptmann  in  Frank- 
reich (!)  1689,  des  Grossen  Rates  1710,  Guberuator  nach  Aeien 
1720,  von  Kaiser  Karl  Xl.  am  7.  Jnni  1716  in  Laxenburg  einen 
Adelsbrief,  welcher  ihn  und  seine  Deszendenz  unter  dem  Xamen 
«cp^dler  von  Jeriner^  in  de>.  Reiches  erblichen  Ritterstar.d 
erhob  und  zugleich  sein  Wappen  ^.besserte*  (s.  u.). 

Vom  Grossratsbeschluss  von  1783  hat  die  Familie  gleich 
nach  dessen  Frlass  Gebrauch  gemacht  und  das  Adelsprädikivt 
«von:-  angenommen. 

Die  Herrschaften  der  Jenner  sind  in  Bernischen  Landen 
Utzigen  1664—1682,  wo  der  Venner  Samuel  J.  (1624—1699) 
—  einer  der  reichsten  Berner  seiner  Zeit  —  das  Schloss  voti 
Grund  auf  neu  aufführen.  Hess,  und  Bümplitz  1706 — 1738:  in 
welschen  Landeji  das  Schlo.-s  ALjntagny  ob  Lutry  1660— 16/>2, 
Jussy  und  Chardonuay  1756 — 1775.  sowie  Arnay  um  1740, 
Cronay  und  Mont  gegen  Ende  des  18.  Jahrhunderts.  Au-.->er- 
dcm  hatten  sie  Landgüter  zu  Zimmerwald  1671 — 1723,  das 
Thalgut  bei  Bolligen  1682  bis  ca.  18<)0,  das  frühere  -  Schlössli- 
gut  >  (  jetzt  Piarrhau-j  zu  H'jchstetten  16  .  . — 1669,  Güter  zu 
Schafiis  und  Ins  ca.  17^)0—1794,  di-  Bäclitelen  ca.  1700 — 1850, 
BruFinadern  17  .  .—1856,  Grächwyl  ca.  1780— 1807,  der  Stock 
zu  Bümplitz  1780 — 17..,  da-->  Gut  zu  O^^iermundigcn  1811  bis 
1829,  die  FlfVinau  180O— 1815  u.  a.  m. 

Aus  dem  heutzutage  stark'  zusammen^eschmolzc-nen,  friilier 
so  zahlreichen  (ic-chlecht  verdienen  besonders  hervorgehoben 
zu  werden:  Samuel  lt;24  — 1699,  des  (trösten  Rates  1651, 
Gleitsherr  1654,  Vogt  ?iach  W.ingen  l()5o,  Sechzehner  zum 
i.öwen  1<)64,   de-  Kleinen  Rates  1()71,   Bauherr  1677,  X'enner 


V.  Jenncr. 


255 


1682,  WM  und  '1699,  Herr  zu  Utzi^eu,  war  auch  Miti^iied  der 
UiitcrsuclraiigskonimissioD  gegen  Katharina  P'ranziska  Perregaiix 
geh.  V.  Wattenwyl.  Samuel  (165o — 1720),  ein  A  rchitekt,  Werlv- 
nicister  1688,  des  Grossen  Rates  1(^91,  Spitahneister,  Sechszehner 
zum  xVtTen  1710  und  1718,  er  fand  1(593  die  verloren  gegangene 
Uuelle  des  Schinznacher  Bades  mitten  in  der  Aare  wieder  i\iA 
und  haute  dasei hst  das  Bad  vollständig  neu,  von  ihm  sind  auch 
das  Gesellschaftshaus  zu  Distelzwang,  der  Flügel  der  alten  Hoch- 
schule gegen  das  Kirchenfeld,  die  eine  der  Schneckentreppen 
am  Miinsterturm  u.  a.  m.  Samuel  (1705—1779)  diente  schon 
in  seiner  Jugend  als  Kadett  in  Frankreich,  17o2  Kapitänleutnant, 
nahm  mit  Auszeichnung  an  allen  Feldzügen  von  1785 — 17G.'>  u\ 
Belgien  teil  und  sodann  am  siet)enjährigcn  Krieg  als  Oberst- 
leutnant (1747),  erhielt  1751  das  Regiment  ^lannlich  vormals 
Erlach,  Brigadier  un.d  Kommandeur  du  merite  militaire  1759, 
Marechal  de  camp  1762  und  von  seinem  Gönner,  dem  Kriege- 
minister  V.  Choiseul  mit  einer  Pension  von  12000  Livres  be- 
dacht, zeichnete  sich  namentlich  bei  Hoheu-Fricdberg  aus  und 
erhielt  1763  das  Regiment  d'Arbonnier,  quittiert  1774  und  starb 
1779  als  Landvogt  von  Romainmotier,  nachdem  er  in  Bern, 
schon  1745  in  den  Grossen  Rat  gelangt  Avar.  Beat  P^erdi- 
n.and  Ludwig  (1762  — 1837),  Deutschseckelschreiber  1791,  des 
Grossen  Rates  1795,  als  Geisel  nach  Bitsch  deportiert,  1800 
zeitweise  iNlitglied  des  Finanzrates,  nach  der  Mediation  1803 
Mitglied  des  Kleinen  Rates  und  Standesseckelmeister,  welch 
letzteres  Amt  er  bis  1826  23  Jahre  lang  musterhaft  verwaltete, 
so  dass  er  die  von  den  Zeiten  der  HeUetik  her  ganz  zerrütteten 
Finanzen  ]>erns  durch  seine  Umsicht  und  Tüchtigkeit  nidit  nur 
wieder  herstellte,  sondern  auch  noch  zu  hoher  Blüte  brachte, 
nach  dem  Umsturz  von  1830  Sadt^-cckelmei.ster  bis  1833. 
Johann  1.  iidwig  Xiklaus  (L7l)5  — 1833),  zuer^t  l>eutnant  im 
Regiment  v.  Ernst  in  Franlcreich,  trat  hernach  1814  als  01)ers{- 
leulnant  in  das  Regiment  Ivirchberger  in  niederUindischt;  Dienste, 
Oberst  daselbst  18J4  und  Gcnerabnajor  1826,  Ritter  dc-s  Dane- 
brog-Ordens,  in  seiricr  Heimat  1795  des  Grossen  Rates,  1803 
<  Tfossweibel  und  18' V3  Landvogt  nach  Scli warzenburg.  (rolt- 
liel)  Abraham  (I7()5— 1834),  des  Gro^scn  Rates  1795,  MilgUcd 
dit  r  Münzkommission,  obrigkeitlicher  Münzwardein  und  Kricg^- 
kommissär   im   gleichen  Jahre,    in  welcher  Eigenschaft  es  ihm 


256 


V.  Jenner. 


1798  gelang,  einen  beträchtlichen  Teil  des  bernischen  Staats- 
schatzes zu  leiten,  den  er  und  ein  [geheimes  Komitee,  an  dessen 
Spitze  er  stand,  während  der  He]\etik  verwaltete  und  1805  bei 
Einführung;  der  Mediation  wieder  an  Bern  zurückerstattete; 
helvetischer  GcschäfLsträger  nach  Paris  1798 — 1800,  Staats- 
sekretär der  helvet.  Republik  1802,  ^Mitglied  des  Organisatious- 
koniilees  1803,  des  Kleinen  Rates  und  bernischer  Geschäfts- 
träger nach  Paris  ini  gleichen  Jahre,  P^hrengesandter  an  die 
Krönung  Napoleons  1804,  Oberamtmann  nach  Intcrlakeu  und 
nach  Pruntrut  1815,  ein  gewandter  Diplomat,  der  seiner  Vater- 
stadt in  den  stürmischen  Zeiten  der  Plelvetik  und  ^Mediation 
ausser  der  Rettung  der  obgenannten  Gelder  auch  sonst  die 
wichtigsten  Dienste  leistete.  Endlich  ist  noch  besonders  zu  er- 
wähnen Eräulein  Salome  Julia  v.  Jenner,  1787 — 1860,  (von 
der  jüngeren  Samuerschen  I^inie  der  Eamilie)  als  Stifterin  des 
sog.  «Jenncrkinderspitals»  für  arme  Kinder. 

Die  heute  noch  lebenden  ^litglieder  der  Eamilie  sind  in 
Bern  sämtlich  auf  der  Gesellschaft  zu  I\Iittellöwen  zünftig,  im 
17.  und  18.  Jahrhundert  gehörten  ausserdem  mehrere  Zweige 
den  Gesellschaften  zu  !Mölircn  und  Alfen  an. 

Das  AVaj^pen,  welches  das  Geschlecht  seit  ca.  1600  führt, 
ist  in  rot  eine  gestürzte  goldene  Mondsichel,  überhöht  von  einem 
sechszackigen  goldenen  Stern;  die  Helmzier  entv/eder  ein  rot- 
gekleideter Mannesrumpf  mit  Wiederholung  der  Schildhgur  auf 
der  Brust  und  einer  roten,  gelb  ausgeschlagenen  gebogenen 
Spitzmützc,  oder  dann  ein  wachsender,  rot  und  gelb  bekleideter 
^Vlann  mit  dem  Stern  in  der  Rechten.  Devise:  «Xil  sinelaboro- 
Die  Verbesserung  von  1716  besteht  darin,  dass  die  ^loudsichel 
silbern  und  statt  des  Sternes  ein  silbernes  S]M)renrad  geführt 
werden  sollen  und  als  Helmzier  fünf  rote  und  drei  weisse 
Straussenfedern  auf  gekrönten!  }lclm.  Endlich  erhielt  noch 
Eriedrich  Emanuel  (1792  — 1878),  kgl.  bayrischer  Kämmerer 
1842,  am  15.  Mai  18ol)  von  Köuiig  Ludwig  v(ui  l^ayern  eben- 
falls ein  P itterdi])lom,  worin  das  Wa}){)en  mit  einem  <'von  bl;\u 
und  gold  mit  Sparren  gegengestreiües»  Schildhaupt  vermeh'^ 
wurde,  ^[ondsichel  und  S{)orenrädclien  sind  ebenfalls  silbern, 
die  Helin/.ier  liesteht  aus  -  acht  der  Ordnung  nach  ausgeteilten 
Straussfedern,    als    die    zwei    untern    rot   und    blau,    die  drei 


V.  Jeiiiier. 


257 


folgenden  silber,  blau  und  j;old  und  die  drei  obersten  rot,  silber 
n?ul  i^old»;   er  starb  jedoch  \n][\erb.eiratet. 

Literatur:  San"ini]un<]j  bern.  Bio;^ra]:ihieti,  berau=:gc^i:;eben 
vom  histor.  Verein  des  Kantons  Bern.  Berner  Taschenbuch 
\on  J853.  R.  de  Steit^er,  les  gencraux  bernois,  Bern  ]8()4. 
Beat  Ferd.  Ludw.  v.  Jenner,  Slandesseckebneister  der  Stadt  inid 
Republik  Bern,  nach  seinem  Taf;;el>uch  geschildert  von  K.  L. 
l'h  iedricb  v.  Fischer,  Bern  1883.  Gottlieb  v.  Jenner,  <- Denk- 
würdigkeiten meines  Lebens  >,  herausgegeben  von  F.  v.  Jenner- 
Bigott,  Bern  1887. 

Personen  bestand. 

Gemeinsamer  Stammvater  der  beiden  noch  lebenden  Linien 
ist  Abraham  Jenner,  zünftig  zu  ]NJittellö\ven,  des  Grossen 
Rates  1619,  Vogt  nach  Landshut  1623,  des  Kleinen  Rates  1632, 
vermählt  mit  Elsbeth  Gat  sehet.  Sein  Sohn  Adrian  ist 
Stifter  der  altern,  sein  Sohn  Samuel  Stifter  der  Jüngern  Lirne. 

I.  Aeitere  Adrian'sche  Linie. 

Stifter:  Adrian  (1618 — 1681),  des  Grossen  Rates  1651, 
Landvogt  nach  Thorberg  1655,  nach  St.  Johanusen  1{)67,  Oberst 
nach  ^lülhausen,  vermählt  mit  Elisabeth  Isoz  aus  Saanen. 
Seine  Enkel  Adrian  und  Joliannes  teilten  die  Linie  in  zwei 
Aeste. 

A.  Aelterer  Ast. 

Stifter:  Adrian,  geb.  16)93,  -J-  1780,  des  Grossen  Beates 
1717,  Landvogt  nach  .Miulcn  1736>,  n.ich  Oberhofen.  1761,  'tr- 
niiihlt  1732  ir.it  Mar ia  Mül  1er.  ^lii  seinen  Urenkeiii  Johann 
Emanuel  Rudolf  und  Johann  Emanuel  Friedrich  teilte 
sich  der  Ast  wieder  in  zwei  Zweige. 

1.  A  e  1 1  e  r  e  r  Z  w  e  i  g. 

Rudolf  Gottlieb  Eduard  v.  Jenner,  geb.  27.  Januar  1830, 
gew.  technix  licr  ivoii'-CT  valor  des  hisior.  Museums  in  Bern,  Sohn 
des  Y  gew.  Kaufliaussekretärs  Johann  iMnanuel  Kiidolf,  gel)oren 
Juni  1801,  T  15.  April  186)7,   aus  de-sen  erster  Etie   mit  f 
Elisabeth  ^Müller,  get.  11.  Oktober  1802,  verniahlt  am  17.  Aprii 

17 


258 


V.  Jcniier. 


1828,  -J-  17.  Jaiuiar  1848:  vermählt  in  Bern  am  5.  April  1851) 
mit  Na  nette  Emilie  Braun  aus  2^1ett,  geb.  6.  April  1839, 
t  9.  Dezember  1895. 

Tochter:    ^Marie  Klara,  geb.  20.  Dezember  1859,  verm. 

am  21.  August  1878  mit  Friedrich  Kuhn, 
Kaufmann,  aus  Tauberbischofsheim  (Baden). 

Schwestern: 

1.  Charlotte  Julia  Elise,    geb.  9.  Januar  1829,  vermählt 
am  5.  Mai  1855  mit  Paul  Eggimann  aus  Sumiswald. 

2.  Maria  Catharina,  geb.  22.  Juni  18."35. 

Stiefmutter  und  S  t  i  e  f  s  ch  \v  e t  e  r  n  : 

Herrn  ine  ^STathilde  geb.  Herzog  aus  Reckingen  (Aargau), 
geb.  1826,  vermählt  am  22.  Februar  18G2  mit  7  Johann 
Emanuel  Rudolf  v.  Jenner  (Witwer  der  Elisabeth 
Müller),  "Witwe  seit  15.  April  1867. 

Töchter:  a)  Maria  Cacilia  Clara,  geb.  5.  Dezbr.  186.*), 
vermählt  am  2.  Xovbr.  1888  mit  Friedrich 
Jenni,  Postl)eamler,   aus  Eggiwyl. 

b)  Mathilde  Julia  Cacilia,  geb.  28.  März  1865, 
verm.  am  6.  Oktober  1892  mit  Jakob  Jenni, 
Post  halt  er  in  Eg^giwvl. 

c)  Anna  Emma,  geb.  18.  xVugust  1867,  \erm. 
am  27.  Mai  189.'>  mit  Gottfried  Friedrich 
Böschung,  Notar  in  Saanen. 

-J-  Grosseltern: 

Johann  Ludwig  Rudolf  (1776  — 18..),  gew.  Schallen- 
hausverwalter, verm.  1.  1801  mit  R  o  s  i  n  a  C  a  t  h  a  r  i  n  Messin  er, 
t  1804,  II.  1S05  mit  .Maria  Anna  Jen  z  er,   7  181 

2.  Jüngerer  Zweig, 

Friedrich  Adolf  Emi!  v.  Jenner,  gel)  4.  August  1875, 
l>eamter  der  J ura-Simjdonbahn,  \ernKddt  am  2S.  April  19l)2  m 
Biel  mit  Helena  Alice  Jeanne  l-ilbsch,  gel).  H.  Januar  ISSO. 
Tochter  des  l-'iiedrich  ('ä.-^ar  Alexander  Blösch  und  der  Sop/hic 
Caroline  Ida  Pcrregaux. 


V.  Jeniier. 


259 


Schwester: 
Emma  Enge  nie  Meta,  geb.  19.  Juni  1881. 

Mutter: 

Anna  Maria  Klara  E^lise  geb.  Fryniann  aus  Fhintern 

(Zürich),  geb.  21.  Dezember  185o,  Tochter  des  

 vermählt  am  19.  Mai  1873  zu  ^Münsingen  mit  T  Isaalc 

i'^manuel  Heinrich  v.  Jenner,  geb.  11.  Ol^tober  184.*>,  gew. 
Mandelsmann,  f  17.  Februar  1881. 

Vaters  Schwestern: 

1.  Sophie  Rosalie  Cacilia,  geb.  8.  Juli  1840,  vermählt  am 
2G.  September  1892  mit  Karl  Eduard  ßallif,  Fabrik- 
besitzer. 

2 .  Margaretha  Sophie  Emma,  geb.  oO-  Januar  1 84ß,  ver- 
mählt am  9.  ISIai  1874  mit  Alexis  Maridoz  aus  Fenins 
(Neuenburg). 

Stiefbruder  des  Vaters  (aus  II.  Ehe  des  Grossvaters): 
August  Friedrich  Alfred,  gel).  (>.  Juni  j8<)7,  Bureaul  ist, 
vermählt  am  19.  Olvtober  1899  mit  Klara  Andres  aus  Wvnan, 
geb.   8.  Juni    1872,    Tochter    des    xVlbrecht    Andres    und  der 
Rosina  Roschi. 

Sohn:   F  r  i  e  d  r  i  c  Ii  Alfred  Erik,  geb.  3.  Dezember  1904. 

-j-  Grosseltern: 

1  o  h  a  n  n  E  m  a  n  u  e  1  Friedrich,  geb.  1.3.  November  1  Hi )(>, 
'f  23.  Dezember  1879,  gcv;.  Handelsmann,  verm.  I.  am  29.  Juli 
1839  mit  Anna  Margaretha  Elise  Leemann  aus  Kirch- 
berg, t  19.  August  1857,  11.  am  7.  Fel)ruar  18()3  mit  Maria 
Fanghans,    geli.  2.  Sej^tejnber  1833,   j  21.  Dezember  1874. 

B.  Jüngerer  Ast. 

vSlifter:  Johannes  (1702 — 1747),  Bankier  zu  La  Rocheile 
in  h  rankreich,  vermählt  mit  Suzanne  Bell  in  aus  La  Rochelle. 
Dessen  Urureidcel : 

Carl  Alexander  Adolf  Maxiniiiian  v.  Jenner,  gel). 
19.  juni  LS52,  Guts!)esitzer,  vermäldi  am  10.  Ajuil  1879  mit 
Julia  Ida  .Maria  Margaretha  Marcuard,   geb.  4.  August 


260 


V.  Je  IUI  er. 


1859,  Tochter  des  M:ijors  in  ncLipolitan.  Diensteu  Friedrich 
Ludwig  ^larcuard  und  der  -7  Elisabeth  Sophie  Henriette  v. 
Wagner. 

Geschwister: 

1.  Constanze  J^^'^i^»  ^cb.  17.  September  18j4,  vermählt  :\n\ 
12.  IMcirz  1873  zu  Badeii-Baden  mit  Heinrich  WiHiclm 
August  Ludwig  Em.  st  v.  Luck  aus  I^heinpreussen  iBerlin). 

2.  Albert  Adrian  Eugen,  geb.  2i.  Juli  LS57,  Fürsr.rechcr 
und  Burgerrat,  vermlUilt  am  '2ti.  August  LS84  mit  ^Taria 
Ellen  Pigott  aus  AVorcestcr,  geb.  14.  Februar  lsr»5, 
Tochter  des  Henry  Armand  Robert  Pigott  aus  Worcester 
und  der  j  Ellen  v.  Sliirier  von  Jegistorf. 

Kinder:  a)  C  ä  c  i  1  i  c  S  o  |)  Ii  i  e  Ellen,  gel).  3 1 .  ^tai  1885, 
vermählt  am  8.  Aprii  19Ü5  mit  Hans  Roljert 
V.  Wyss  aus  Zürich,  Dr.  med.  und  Arzt  in 
vStefhsburg. 

b)  Adrian   Kobert   Charles,    geb.   1.  Xovbr. 
188G,  stud.  jur. 

c)  Hans  Rudolf,  geb.  10.  April  1890. 

d)  Xorah  Elisabeth,   geb.  24.  Februar  l89t). 

M  u  1 1  e  r : 

Louise  Catharine  Sophie  gel).  IMarcuard,  geborer: 
21.  Januar  1831,  l'ochter  des  t  Oberförsters  Alexander  Franz 
]Marcuard  ur^l  der  t  Elisal)etli  ivatharina  Sophie  J-'asnaclu. 
vermählt  am  12.  Juli  1851  in  Bern  mit  7  Karl  Daniel 
F  r  i  e  d  r  i  c  h  v.  J  e  n  n  e  r ,  gei  au  Ii  [ .  Juni  1812,  gew.  Bank  ier, 
Witwe  >c;t  18.  Oktober  1893. 

-{-  Gross  eitern. 

Johann  T>udwig  Friedricli,  geb.  1 78(^  t  182(>,  gewcs. 
Ofh/icr  in  Fi aniircich,  i^aycrii  urid  i-^ngland,  verm.  am  20,  Juni 
1811  zu  Llirigton  mit  Anna  Louise  Hofsletter  aus  Büren, 
t  1858. 

II.  Jüngere  Samuersche  Linie, 

Stifter:  Samuel  (1024—11)99;,  des  Grossen  Rates  1051, 
Vogt  z.«  W;ingen  1050,  des  Rlciiicn  Rates  1()71,  Bauherr  vcm 


V.  Jenncr.        Jiit^-  201 

Ivai  1677,  Venner  zum  Löwen  1()82,  und  1099,  Twing- 

herr  zu  UtziVeu  1G()4-1(>S2,  verni.  I.  mit  Anna  Alar^aretha 
Huber,    II.  mit  Anna  ^largaretha  v.  Graffenri  ed. 

Gottiieb  Ludv/ig  Eduard  v.  Jenner,  geb.  20.  April  1825, 
gew.  Offizier  in  Neapel,  Sohn  des  f  gew.  Rittmeisters  in  k.  k. 
Österreich.  Diensten  Ludwig  Wilhelm  Eduard,  geb.  7.  ]urji  18f)f), 
lo.  P'ebruar  1804-,  und  der  Henriette  Louise  Fischer  v. 
Rcichenbach,  geb.  4,  Juni  1804,  vermählt  9.  Juli  1824,  -f 
5.  Januar  l80o. 

y  G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n  : 

Gott  lieb  Abraham  (1705 — 18r)5),  gew.  Oberamtmann  zu 
Literlaken  und  Pruntrut,  verm.  mit  Elisabeth  ^largaretha 
V.  Jenner. 

L.  V.  T. 


\  ■ 


'  Jütz  (Jütz  von  Sisikon). 

Häuptergcschiecht  des  P'reistaats  Schwyz. 
Eintritt  ins  Landrecht  XIV.  Jahrhundert. 
Eintritt  in  den  Rat  ]588,  . 
Landammann  1757. 
Katholisch. 

Geschichtliches. 

Der  L^eberlieferung  nach  stammen  die  Jütz  - — -  ebenso  wie 
die  um  1742  erloschenen  [iitzer  zu  Scinvyz  und  die  Hofer 
ebendaselbst  —  vom  Geschlecht  Im  Hof,  da.^  in  Sisikon  im 
Kanton  Uri  seine  Stammgütcr  hatte,  ab.  Im  14.  Jahrhundert 
Hess  sich  ein  Zweig  der  Jütz  in  Schuyz  nieder,  aber  noch 
1574  und  1700  wurde  demselben  da-.  Urncrlandrecht  be.btiitigt. 


262 


Jütz. 


Im  Jahr/cithiich  der  Pfarrkirche  zu  Schwyz  linden  sich 
zwischen  loOO  nnd  1400  Rudolf  jütz  von  Sisikon  und 
Margreth  Ivaeserin,  sin  Husfrow.^,  welche  auf  St.  Geori^^cnlag 
ihre  Jahrzeit  stifteten;  später  Giig  Jütz  und  Juliane  v. 
Berol dingen,  u.  a.  mehr.  Unter  den  lo8ti  bei  :^empach  ge- 
fallenen Urnern  werden  aufgezählt  Hans,  Heini,  Lienhard 
und  ^Martin  Jütz,  ferner  «Peter  Jütz  von  .Sisikon  ^  und 
unter  den  Schwyzern  <  Peter  Jütz  der  jurig  » ;  ein  Joh;iJines 
Jützer  hei  1444  bei  St.  Jakob  an  der  Birs,  ein  Stefan  Jützer 
1515  bei  IMarignano. 

Die  Stammreihe  der  heutigen  Jütz  lässt  sich  ohne  Unter- 
brechung zurückführen  auf  Werner  Jütz,  Landweibel  zu 
Schwyz,  Kommissarius  zu  Bei  lenz  und  an  der  Riviei  a  1578, 
Ratsherr  und  Gesandter  an  die  Jahrrechnung  1588,  vermählt 
mit  ^largaretha  Inglin;  1^74  erhielt  er  noch  von  Uri  eine 
Bestätigung  seines  doriigen  l-^andiechts.  Sein  Enkel  Johann 
(1581 — 1637),  Jvonnnissarius  Jiach  ßellenz,  hatte  von  seiner 
Gemahlin  Anna  .Schreiber  drei  Söhne,  von  denen  Uer»n- 
hard  (1602  — 1651)  und  Michael  1607 — -  .  .  .  )  den  geistlichen 
Stand  ergriflei^.,  Johann  Egidius  (16()5-l()8r),  Landesschützen- 
meister, aber  von  seiner  Erau  ^Magdalena  Erischherz  einen 
Sohn  Johann  Eranz  (1627 — 1687)  hinterliess.  Derselbe  war 
des  Landrats  und  168.')  Gesandter  an  die  Tagsatzuug  und  hinter- 
liess  von  Anna  Katharina  Ab  Yberg  einen  einzigen  .Sohn 
Konrad  Heinrich  (1()49 — 17(35),  Landrat,  Gesandter  an  die 
Jahrrechnung  und  J^audeshauptmann,  welcher  sechs  .Söhne  binter- 
liess.  Der  vierte  derselben,  Karl  Dominik  (1(^1^7 — 1767), 
Kanzler  des  fürstl.  .Stifis  lunsicdcln,  Landesstatthaltci-  1755 
inid  Panncrherr,  gelangte  als  erster  seines  Geschlechts  1757 
zur  Würde  eines  Landammanns  von  .Schwvz,  175^)  und  1764 
war  er  Gesandter  an  die  Tagsatzimg,  ausserdem  hatte  er  .iIs 
Hauptmann  in  .Spanien  gedient  und  war  Ivitter  dc.>  goldenen 
.Sjiorns,  Von  seinen  zalilreichen  mit  .NLigdalena  lv<>>in.i 
Schnüriger  erzeugten  Kindern  wurde  der  ältere  Sohn  jo>ej>h 
August  in  Anton  (17L{ — 17i*5).  Siclmer,  Landvo^t  nach 
(la^ter  1772  und  1780,  Land(!shauptmami  und  ivanzier  zu  I'^in- 
si<'vlcln.  vermählt  mit  Aloysia  v.  R  e  d  i  n  g- l;i  i  1)  e  r  c  g g ,  Stifte  r 
der  ältesten  heute  noch  blühenden  Linie  des  Geschlechtes;  der 
sechste  Sohn  Josej)h  Leonz  (1755*1820i,  Tagsatzungsgesandter, 


Jütz. 


2G3 


zo^^  Dach  dem  Umsturz  von  17i)8  nach  Ben],  \vo5elbst  sein 
ältester  Sohn  Jose})h  Dominik  Leonz  (1755 — 1820),  Tag- 
satzungsgesandter, zog  nach  dem  Umsturz  von  1798  nach  Bern, 
woselbst  sein  ältester  Sohn  Joseph  Dominik  Leonz  (1791 
bis  18(54),  vermählt  mit  Juiiana  Dorothea  Schmid  von 
Bern,  1837  das  Burgerrecht  erwarb,  aber  nur  Töchter  hinterliess. 

In  fremden  Kriegsdiensten  beldeideten  im  17.  und  18.  Jahr- 
hundert mehrere  Angehörige  der  Familie  Offiziersstellen,  so 
namentlich  in  Spanien,  fVankreich,  Holland  und  Sardinien. 

Besonders  zu  erwähnen  sind  noch:  Joseph  ^laria  Karl 
Dominik  (1751 — 1808),  Kanzler  zu  Einsiedeln,  Landesseckel- 
ineister  1780,  Landesstatthalter  1785,  Lannammann  1787,  178!^) 
und  1793  und  Dominik  (1773 — 1857),  Siebner  des  Xeuviertels 
1810— 28,  Landesstatthalter  182G,  Landammann  1828. 

Allianzen  schloss  die  Familie  zu  Schwyz  u,  a.  mit  den 
Beroldingen,  AbYberg,  Ca  stell,  Hettlingen,  aufder 
Maur,  Reichlin,  Redin  g  -  Biber  egg,  Schniiriger 
Weber  etc.,  in  Bern  mit  den  Familien  Schmid,  Stettier 
und  Tscharne r. 

Das  Wappen  ist  in  schwarz  über  grünem  Dreiberg  ein 
wagrechtes  goldenes  Degcngefäss  mit  abgebrochener  Ivlinge, 
überhöht  von  einem  silbernen  Kreuz,  von  zwei  goldenen  Sternen 
beseitet;  die  llehnzier  ein  schwarzer  halber  Flug  mit  \\'ieder- 
holung  der  Schildtiguren.  Das  Wappen  der  stammverwandten 
Jütz  er  Avar  nach  einem  noch  vorhandenen  Waj^pen  auf  einem 
Becher  in  Arth  von  1584  ein  Kreuz  auf  einem  Dreiberg,  die 
Helmzier  ein  wachsender  Mann,  das  Kreuz  in  seiner  Rechten 
haltend. 

Personenbestand. 

Karl  Friedrich  Aloys  Jütz,  geb.  7.  ^Nlai  1833,  Sohn  des 
t  Landrats  Joseph  Franz  X'ictor  Ahn-s,  geb.  22.  Mai  1801, 
t  7.  Sept.  181^8,  und  der  7  Caroline  Ca-tcÜ,  geb.  21.  Februar 
1802,  vermählt  in  Zürich  am  S.  Felnniar  1824,  7  5.  Dezember 
184l);  gew.  Beamter  der  Gotthardbahn,  I^rivaticr  in  S*  wen- 
Schwyz;  vermählt  I.  am  30.  Juni  18()2  mit  Caroline  jütz, 
geb.  2.  November  1843,  t  18.  Januar  1877,  Tochter  des  Statt- 
balters  Joseph   Karl   Xaver  Jütz   und   der  Soj:»hie  Caroline  v. 


264 


Jütz.  —  V.  Juvalt. 


Tschanier  aus  Bern,  11.  am  .....  mit  l^lisabetb  Bertha 
Hüni,  abi^esch.  Huber,  aus  HirslandcD,  Kt.  Zürich. 

Sohn  I.Ehe:  Xaver  Victor  Karl  Otto,  geb.  17.  Oktt)ber 
18G3,  verheiratet  1.  am  ....  mit  f  Bertha 
Rutishauser  aus  Botti.L^^kofen  (Thurgauj,  j^^cb. 
Scherzingen  8.  Februar  18G1),  *i"  6.  November 
1895,  Tochter  von  Conrad  Rutishauser  und 
der  Bertha  Fei,  U.  am  8.  Januar  1902  mit 
Maria  Kriii  aus  Entbbuch,  wieder  geschieden 
190.-j.  (London.) 

Dessen  Sohn  I.  Ehe:  Max    Otto,    geb.  zu 

London  am  22.  Sept. 
1891,  Schüler  des 
Collegiums  in  Schwyz. 

'f  Grosseltern: 
Job.  Joseph  Victor  Aloys   (177o — 1828),  vermälilt  mit 
M a  g  d.  J  o  s  e })  h  a  V  i  n  c  e  n  z  a  S  c  h  n  ii  r  i  g  e  r . 

P.  S.  Andere  zur  Zeit  in  Schwyz  lebende  Träger  des 
Namens  Jütz  sind  indirekter  Abstammung  und  gehören  nicht 
in  den  Rahmen  des  Schweiz.  Geschlechterbuches. 

L.  v.  T. 


Y.  Jifvalt. 

Ministerialen-  nnd  Hauptcrgcschlccht  der  Freistaaten 
Graubündens. 
Land  recht  vor  loOO.  ^ 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  1    Seite  288.) 


Iveller.  —  Ivern. 


265 


Keller  (gen.  Keller  vom  Steinbock). 

Ratsgescblecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  1850. 
Kleiner  Rat  1390  (1358/. 

Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  241.) 


Kern. 

Ratsgeschlcclit  des  Freistaats  Basel. 
Bürgerrecht  1()50. 
Grosser  Rat  1676. 
Kleiner  Rat  1723. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

I.  Zeit  V  ()  r  d  e  r  B  ii  r  g  e  r  r  e  c  h  t  s  e  r  w  e  r  1 )  u  n  g. 

H  e  r  k  u  n  f  t  d  e  r  F  a  ni  i  1  i  e  u  n  d  erster  u  r  k"  ii  n  d  1  i  c  h  e  r 
Vorfahr.  Oesterreich  ist  die  ursprüngliche  flcin)at  des  (re- 
schlechtes Kern  in  Basel;  dessen  ältest  bekannter  Vorfalir, 
Sigmund  Kern,  Büigci-  /u  ( iohclsburg,  iMvherzogtiiiii  (  )c.--tcr- 
reich  unter  <1<,t  Imims,  und  Mitbürger  /u  ( )lt(':islici iM  zhcr/og- 
tuni  ( )cstericich  oh  der  l'hin.^,  verlicss  im  [uhr  16:^1),  /ur  Zeit 
dt's  dreissig jährigen  Krieges  und  der  Regierung  Kais(*r  ]'^:-rdi- 
iKuid  ir.,  der  dit;  IhxHestanten  in  seinen  iMhlanden  haitniickig 
verlolgen  Hess  mid  zur  Auswanderung  nötigte,  sein  Vaterland 
Um  der  Religi')n  Willen  und  zoir  nnt  seiner  hanulie  ins  Reich 


266 


Kern. 


hiDaiif,  wo  er  sich  spater  in  der  Ge^^eiuj  von  Koblenz  nieder- 
liess.  Mit  die^e^l  Sigmund  Iveni  bei^innt  die  nnnnterbrocbene 
Stammreihe  der  FamiHe;  von  seinen  fünf  Kindern  kam  ein 
Sohn  mit  Namen  Elias  ums  Jahr  1()45  nach  Basel,  verheiratete 
sich  daselbst  mit  Anna  Griininc^er,  erhielt  das  Bargerrecht 

den  6.  Juli  1G50  und  wurde  der  Begründer  des  Basler  Ge- 
schlechtes. Eine  andere  Linie,  abstammend  von  seinem  Bruder 
Hieronymus  Kern,  blühte  bis  ins  XIX.  Jahrhundert  in  Orten- 
burg  und  in  Regensburg. 

II.  Zeit  vom  Eintritt  in  das  Basler  Burgerrecht 

bis  1798. 

Bemerkenswerte  ^Männer:  Schon  der  erste  Erwerber 
des  Bürgerrechts,  Elias  Kern,  geb.  1&2Ö,  gelangte  1G76  als 
Sechser  der  Zunft  zu  Spianwettern  in  den  Grossen  Rat  seiner 
neuen  Heimatstadt,  wurde  1680  ^Mitmeistcr  der  Klein  Basler  Ge- 
sellschaft zum  Greiffen  und  1687  Oberstmeister  derselben;  er 
starb  den  2C).  Januar  1717  im  92.  Eebensiahre,  nachdem  er  als 
Oberstmeister  den  Sitz  im  Grossen  Rate  bis  zu  seinem  Lebens- 
ende beibehalten  hatte. 

Von  seinen  Nachkommen  kam  als  erster  in  den  Kleineu 
Rat  und  zwar  als  .Meister  der  Zunft  zu  Brotbecken  seit  1723, 
der  Enkel  Joliann  Philipp,  geb.  1683,  der  bereits  seit  1713 
als  Sechser  der  letztgenannten  Zunft  ^Mitglied  des  Grossen  Rates 
war,  so  dass  man  zu  jener  Zeit  das  ungewöhnliche  Beispiel 
sehen  konnte,  dass  Grossvater  und  Enkel  während  drei  Jahren 
zusammen  derselljen  Behörde  angehörten;  fohaun  Philip;^  wurde 
S])äter  noch  zu  vielen  anderen  Aemtern  gezogen,  wie  diejenigen 
eines  Obersten  Richters  oder  Statthalters  des  Gerichtes  der 
Kleinen  Stadt,  eines  ?dühlenherrn,  "Wai^enherrn,  LadcT:herrn, 
Reformationsherrn,  Weinhcrrn.,  Haiij'tmanns  des  Steinen- 
quartiers u.  s.  w.,  und  waid  insbesondere  1753  auch  Dreizelmer- 
herr  oder  .Miigbcd  des  Geheimen  ]<.atcs.  welche  Stellung  er, 
ebenso  wie  diejenigen  im  Kleinen  und  im  Gros.-en  Rate,  gleich- 
falls bis  zu  .seinen!  am  2.  Dezember  17()9  erfolgten  Tode  ver-ah. 

Zugleich  TViit  Joliann  IMdlipp  bekleidete  auch  dessen  X'ctter, 
Elias,  geb.  1702,  Sechser  zu  Spninwetiern  und  des  Gros-cn 
Rates  1739,  später  als  Meister  <ler>erDen  Zanft.  seit  1759  eine 
Stelle  im  Kleinen  Rate  bis  zu  seinem  Hinschiede  am  26.  April 


Kern. 


207 


177H,  wlihreiid  ein  Biuder  Joh.  Pliilipp,  Namens  Johannes, 
<^eb,  hiSl,  t  175H,  zuerst  seit  1728  als  ^litnieister,  dann  1744 
als  Oberstnieister  der  Gesellschaft  zum  Pvebhaus  in  Klein  Basel, 
und  deren  Neffe,  Johann  Jakob,  ^eb.  1718.  t  1783,  seit  175o 
als  Sechser  zu  S})iunvvettern  Mitglieder  des  Grossen  Rates  waren. 

SteUun«;  der  Familie.  Erwähnenswert  ist,  dass  vor  171)8 
fast  samtliche  männliche  ^Mitglieder  (mit  Ausnahme  einiger  ver- 
hältnismässig früh  verstorbenen)  dieses  bis  gegen  Anfang  des 
19.  Jahrhunderts  stets  nur  wenig  ausgebreiteten  Geschlechts  zu 
irgend  einer  Bcamtung  gelangten;  auch  Joh.  Philipps  einziger 
Sohn  Elias,  geb.  1711,  f  7.  Juni  1798,  wurde  Beisitzer  des 
Stadtgerichts  in  Klein  Basel  und  dieses  Letzteren  Sohn,  eben- 
falls Elias,  geb.  1753,  f  1814,  kam  1795  als  Sechser  der 
Zunft  zu  Brotbecken  wieder  in  tien  Grossen  Rat  bis  1798  (seit 
1803  ward  dieser  neuerdings  2vlitglied  des  Grossen  Kantousrates 
und  des  Grossen  Stadtrates  l)is  zu  seinem  Tode). 

III.  Neueste  Zeit. 

Bemerkenswerte  ]\Iän n er :  Bernhard ,  geb.  1  787,  f  1813, 
erst  25jährig,  zu  Königsberg  in  Preussen,  als  er  liereits  den 
Grad  eines  Rittmeisters  bei  der  Russischen  Kavallerie  bekleidete. 
Elias,  geb.  1795,  Besitzer  des  Schlosses  zu  Inzlingen  seit  1817, 
ward  Spitalpileger  1831  — 1848.  ^litglicd  des  Grossen  Kanlons- 
rates  1832 — 1857,  Ratsherr  des  Kantons  Basel-Stadt  1833 — 1847, 
Mitglied  des  Grossen  Stadtrates  18P>3-~1840  und  1848— ISaj, 
sowie  des  Kleinen  Stadlrates  1848  —  181)5,  7  1871  ;  tüchtiger 
Kenner  der  Landwirtschaft.  Friedrich,  geb.  1818,  Mitglied 
des  Grossen  Kantonsrates  1818 — 18()-"),  eidg.  ()l)erst  der  Ar- 
tilleide  1857,  war  als  ausgezeichneter  Vfi'vner  i^ekannt  und  slari) 
18()5  als  Ins])ektor  des  12    schvvciz.  Militärkrei>c^  iWaadt). 

W  a p  p  en  b  e.^  c  h  r  e  i  1)  ;i  n  g.  In  Rot,  auf  grünem  JJreibcrg 
drei  "goldene  Aebiren,  beseitet  vc)n  zwei  goldenen  .Sternen. 
Il'-lmzier:  Wachsender  bai-häUj)tiger  Jijng!i:;g  n]it  s-chwaizcin 
Haar,  in  rotem  Kh.'idc*  mit  goldenen  r?üriel,  'Kra.gen,  Aermcl- 
auf>c]ilägen  uikI  Kni'pfen,  in  dei-  erhobenen  Rechten  drei 
goldene  Aehren  haltendi.     Melmtlecke:  rotgolden. 

Literatur:  Leu,  lf(rlv.  Lexikon  und  Sn[)pl.  da/u.  —  Lr.t/, 
Ba.-.ieri>ches  P)ürgerbuch.  —  Allgem.  Schweizer.  Militärzeitung, 
I8i;i;,  S.  1-3  (Friedr.  Kern,   eidg.  Oberst;. 


Personenbestand. 


Letzter  gemeirischaftlicher  Stammvater  der  iiocli  bliiheuden 
Lir.ien:  j  Johannes  Kern  (alterer  Sohn  des  Burgerrechts- 
erwerbers  Elias,  l(i"25 — 1717,  und  seiner  Gemahlin  Anna  geb. 
Griininger),  1G52  — 1095;  verm.  1680  mit  Gertrud  Göll  er 
aus  Basel,  1657 — 1718.  Von  dessen  Söhnen  Johann  Philipp 
und  Simon  stammen  nachfolger.de  zwei  Linien  ab: 

L  Aelteie  Linse. 

Stifter:  '';  Johann  Philipp  Kern,  1688—1769,  Drei- 
zehnerherr und  des  Geheimen  Rate?  zu  Basel:  vermahlt  1708 
mit  Sara  Erzberger  aus  Basel.  1670 — 1754.  Dessen  Des- 
zendent im  fünften  Gliede  (Ururureidvel.i : 

Friedrich  Kern,  geb.  Basel  8.  September  1846;  Band- 
fabrikant in  Basel  [Sohn  des  Xiklaus  Friedrich  Kern,  geb. 
Basel  6.  Oktober  1818,  t  Davo>  (Kt.  Graubündeni,  24.  Dezbr. 
1865,  Bandfabrikanten,  Mitglieds  des  Grossen  Kantonsrates  von 
Ba?^el-Stadt,  Eidg.  Obersten  der  Artillerie  und  Inspektors  des 
12.  -chweiz.  ^Militärkroises,  und  der  7  Emilia  geb.  BischolT  aus 
Basel,  geb.  Basel  7.  2vlärz  1825,  vermählt  St.  Jakob  bei  Basel 
28.  ^lai  1848,   t  1^-.  September  1882];    vermählt  Basel 

3.  September  1872  mit  Paul  ine  Emilie  Stäheliu  aus  Basel, 
geb.  Basel  25.  Oktob-cr  i8.")4  ÖJ'ochter  dc^  7  Karl  Stähelin, 
Bankiers  in  Basel,  und  der  Adelaide  Sevmour  geb.  Buckr.or). 
(Basel. i 

Kinder:  aj  Jennv  Paul  ine,  geb.  Basel  9.  Januar  1S74; 

vermählt  Basel  18.  Oktober  1897  mit  Carle 
de  Marval,  aus  Xeuchatel,  geb.  Munrii/  bei 
Xeuchatcl  7.  April  1872,  Dr.  med.  und  Ai/t 
in  Xeuchatel. 

b)  Friedrich  Eli  a  s  ,  geb.  Basel  1 1 .  Februar 
1875,  Ingenieur. 

c)  Alexander  (rustav,  geb.  .Basel  22.  Januar 
1877,  Kaufmann. 

d)  R  o  s  i  n  a  A  d  e  1  a  i  d  e ,  geb.  P.ascl  2<).  A])ril  1 S88  ; 
vermählt  L'.asel  17.  M;ir/  1902  mit  M:ix  Lot/ 
aus  Ba-el,  gel).  Bas'  l  1.  Xoxt-mk'Cr  1875,  Ol-er- 
leutnant  der  Kavallerie  ir.  Bern. 


KcrD. 


269 


S  c  h  w  e  .s  t  e  r  n  : 

1.  Emilie,  «^eb.  10.  Juli  1844;  vcriiiählt  Richen  bei  Ixisel 
2b.  ]'dm  18i)S  mit  7  John  Friedrich  Iselin  aus  Ba.^^el, 
f^eb.  London  20.  AiiL^u.-t  1882,  köni^i^b  Schiilin.-pektor  in 
London;  ^Vit^\'e  >eit  1.  November  1884  (London). 

2.  Louise,  geb.  Basel  19.  September  1848;  verm.  Riehen  bei 
Basel  ol.  Oktober  1871  mit  7  Peter  Friedrich  Kachlin 
aus  Mülhausen  (Elsass),  Burger  von  Basel  seit  17.  Januar 
1887,  geb.  Mülhausen  14.  Juni  1844,  Kaufmann;  A\';twe 
seit  12.  November  1905.  (Basel) 

3.  7  Anna,  geb.  Basel  23.  September  1850,  Zürich  20.  Oktober 
1901;  verm.  Iviehen  bei  Basel  28-  Juni  1870  mit  7  Johann 
O^lcar  AVidmer  aus  Herrenhof-Altnau  (Kt.  Thuri:au;,  ^eb. 
GüttiPigen  (Kt.  Thurgau)  28.  Januar  1847,  7  Zürich  1.  Januar 
1905,  gew.  Fabrikant  in  Gütiingen,  dann  Rentier  in  Zürich. 

4.  t  Elisabeth,  geb.  Ba.^el  30.  Mai  1852,  t  Zürich  13,  Febr. 
1901;  vermahlt  L  Ba>el  10.  Septeml)er  1875  mit  Alfred 
Burckhardt  aus  Basel,  geb.  Basel  1.  Juni  1840,  Kau{"mann 
in  Basel,  geschieden  29.  November  1870:  II.  Engishoien 
(Kt.  Thurgau)  10.  September  1885  mit  Johann  Jakob 
Nagel  aus  Engishofen,  geb.  Engishofen  2b.  November  1839, 
gew.  Fabrikant,   dann  Rentier  (Zürich  \). 

5.  7  Eduard,  geb.  Ba-^cl  2').  Juli  1854,  7  Winterthur  (Kl. 
Zürich),  12.  September  1875,  Kaufman.n. 

a  l  e  r  s  Brüder: 

(Söhne  des  7  Elias  Kern,  geb.  Basel  10.  N(;\ember  1795, 
•7  Hasel  20.  September  187L  I^andfabrilvan.ten  in  Basel  und 
riulsbe>iizers  im  Schlosse  zu  Inzbngen  ( lirosslier/ogtum  BadiCn), 
ah  Ratsherrn  des  K.\ntons4ra>el-Sladt  und  Mitglieds  de-  Ivkinen 
Stadtrates  zu  Basel,  und  der  Louise  Sara  geb.  de  Cmm-a/  ans 
<^'orsicr  bei  Veve\-  (Kt.  \\';aidt*,  geb.  Cor>ier  14.  J.iriiULr  17'.'8, 
vermühlt  St.  Margarethen  l.'ci  Basel  0.  Januar  1818,  7  l>.isel 
2.  Oktober  185l).> 

1.  August,  geb.  Inzlingcn  17.  Augast  1820,  Senior  der  Familie, 
Handfabrikant  in  ixiscl :  vc  rmidiU  Klcir.hünir.gen  bei  l>a-el 
20.  April  l84b  mit  Bertha  Ryhiner  aus  Basel,  geb.  Ba-el 


270 


Ivcrn. 


12.  Aii^u^t  1<S27  (Tochter  de.-^  j  Sanuiel  R)  lii]ier,  Fabrikiniten  ;  | 
iu  Ba.^el  und  KriiuiDalrichtcrs,  und  der  Rosiua  geb.  Bischoff)  | 
(Basel.) 

Kinder:   a)  7  Alpbons,  <;eb.  Basel,  5.  Mai  184-7,  t  Basel  | 
IG.  September  18")0.  1 

b)  Emii  Au_<^ust,  gel).  Basel  22.  August  1851,  | 
Bandfabrikaiit  in  Basel;  verni.  Basel  15.  ^lai  | 
1882  nnt  Margaretha  Franziska  Mathilde  .  | 
Alioth  aus  Basel,  geb.  Arle^ileinl  (Ivt.  Basel-  j 
land)  2G.  Mai  186^5  (Tochter  des  f  Julius  | 
Achilles  Alioth,  l^eutiers  und  Besitzers  des  j 
Schlossgutes  Birseck  in  Arlcsheim,  gew.  ]\Iajors  | 
im  Eidg.  Geniestabe  luid  Divisions-Ingenieurs,  l 
und  der  Lucia  geb.  Franck).  | 
K  i  n  d  e  r :   aa)  E  m  i  1  i  e  L  u  c  i  e  ]\I a  t  h  i  1  d  e ,  geb.  i 

Basel  7.  Juli  1884,  verm.  21.  | 
September  191)0  mit  Isaac  ! 
Heinrich  Iselin  J.  U.  D.,  j 
Notar  und  Advokat  von  Basel,  '  j 
geb.  25.  August  1880.  ] 
bb)  M  a  r  g  u  c  r  i  t  e  B  e  r  t  Ii  a  E  m  i  1  i  e ,  1 
geb.  Basel  7.  Juli  1885.   (Basel.)  j 

c)  Alphons,    geb.    Basel    8.    November    1854,  \ 
Bandf;\brikant  in  l^asel.  ii 

t  Eduard,  geb.  Tn/lingcn  17.  März  1827,  t  Basel  IG.  Juli  1 
1879,  Bandfabrikaiit  in  l'asel:  vermählt  St.  Jakob   bei  Basel  l 
21.  Augu>t  1855  mit       Sophie  W'erthcmaun  aus  Basel,  :| 
geb.  Ba^el  4.  Juni  1 8:^G,  7  Basel  8.  Januar  1901.  ;4 
Kinder:   a)  Eduard,  geb.  Basel  Ir^.  Juni  1851),  J.  U.  D.,  -| 
Advokat   und   Notar    in    Ixt-el,    Mitglied    und  .| 
wiederholt   Fr-äsident   des    Fr  rossen    Rates   des  I 
Kantons  i ^el-Stadt :  A  crm.  P.asel  20.  Fel>ruar  \ 
188;>    mit   ]  e  n  11  \-  Mi^    au-^    l^i^el.    geb.  Ba>ci  | 
21.  Juni    18i)i)   (Tochter  (lf>   7  Friedrich  Hi>,  | 
Bandfal)rik'a]iten  in  Basel,  und  vier  JCmilia  gel).  v 
Burckhardt).  ^  | 

K  i  n  d  e  r :   aa)  1  e  n  n  v ,  geb.  Basel  1 .  A[)ri l  1 881 ;  I 
Vermählt  Basel  2G.  Mai  1904  mit  | 


Kern.  271 

Heinrich    Eduard  Gruner 

aus  Basel,  geb.  Basel  8.  Februar  1 

1873,  Ingenieur  in  Ba.-el.  J 

bb)  Eduard,  geb.  Basel  2.  Januar  l 

188B.                           ^  j 

cc)  Cacilia  ß  c  a  t  r  i  c  e ,  geb .  Iki-^el  j 

"    ^                  6.  August  1888.  l 

dd)  i^Iarkus     Elias,     geb.    Basel  \ 

18.  Juni  1895.  I 

ee)  Helene  Hen  riette,  geb.  Basel  j 

26.  August  1899.  1 

b)  Emma   Sophie,    geb.  Basel   18.  Juli  1857; 
vermählt  Basel  22.  März  1877  mit  "Wilhelm  ■ 
V  o  n  d  e  r  ]M  ü  h  1 1  aus  Basel,  geb.  Basel  22.  August  \ 
1852,  Dr.  phil.    (Basel.)  | 

c)  Alfred,  geb.  Säckingen  (Grossherzogt.  Baden)  j 
8.  Januar  1859,  gew.  Kaufmann  und  General-  1 
Konsul  der  Schweizerischen  Eidgenossenschaft  i 
in  ]Mexiko,  dann  Rentier  in  Genf;  vermählt  i 
Brantford  (Provinz  Ontario,  British  Canada)  j 
24.  Februar  188(>  mit  Min  nie  Keachic  aus  ! 
Brantlord,  geb.  Brantford  12.  Oktober  1858  \ 
[Tochter  dc.>>  *'f  Andrew  Simpson  Keachie,  | 
canadian.  Staatsbeamten,  und  der  Adelaide  | 
geb.  BrucbonJ.    (Genf.)  | 

K  i  n  d  e  r  :   aa)  A  1  f  r  e  d  o ,  geb.  ^Jexiko  13.  De-  I 

zember  188'.>.  | 

bi))  ^fargarita,     geboren     Mexiko  j 

7.  Januar  1889.  \ 
^    cc)  Paul  (I*ablo),    gei)oren    Mexiko  j 

8.  Dezember  1890.  j 

dd)  V'iolet  H()j)e,  geboren  Mexilvo  l 

7.  Sej)teml)cr  1892.  • 
ee)  A  rt  Ii  ur  P  (•  rc  i  V  a  1 ,  geb.  Mexiko 

Apnl  1895. 

tf)  Helen    Maud,    gel)orcn    P>asci  , 

-     15.  Dezember  189i;.  \ 


272 


Kern. 


gg)  Ivan   Hugh,    geboren  2^Iexiko 
27.  ^Utz  i899. 
d)  Maria  El.isabeth,    geb.  Säckiiigen    24.  De- 
zember 18ß0.    (Basel,  r 

II.  Jüngere  Linie. 

Stifter:  "j  Simon  Ivern,  1(>92— 1720,  Bierbrauer;  verm, 
1713  mit  7  Katharina  Ritter  aus  Basel,  l()9ß  —  177(j;  die 
Söhne  J  o  h  a  n  n  J a  k  o  b  und  E  m  a  n  u  e  1 ,  seiiies  Enkels,  des 
•j-  Johann  Jakob,  1752 — 1881,  Handelsherrn  und  S]Mtalprlegers 
in  Basel,  veriiiählt  1781  mit  7  Rosina  ^Margaretha  Faesch  aus 
Basel,  1764 — 1821,  teilten  diese  Linie  in  zv/ei  Aeste. 

A.  Johann  Jakob'scher  Ast. 

Stifter:  7  Johann  Jakob.  1782  — 1842.  ^^lülrer  in  der 
Sternenmühle  zu  Basel,  r^litglied  des  Grossen  Kantonsiates  und 
des  Grossen  Stadtrates,  klaiintmaun  der  Infanterie;  vermäiiit 
I.  180G  mit  7  Anna  Katharina  Brändlin  aus  Basel,  1787 
bis  1814;  II.  1815  mit  Judith  Herzog  aus  Basel,  1795—1858. 
Dessen  Enkel : 

Jakob  Bernhard  Kern,  geb.  Basel  19.  Oktober  1885: 
in  Amerika  ^Sohn  des  7  Jakob  Bernhard  Kern,  geb.  Basel 
9.  Juli  1807,  t  :^Ieilen  [Kt.  Zürich]  2l>.  Mai  1878,  Rotgerbers 
und  gew.  Vorgesetzten  E.  E.  Zunft  zu.  Gerbern  zu  Basel,  und 
seine?  ersten  Gemahlin,  der  Katharina  geb.  Heu->ler  aus  Basel, 
geb.  Basel  7.  Xovember  1808,  verm.  Kleinhiiniugen  bei  Basel 
2b.  Marz  1888,   7  B.-el  29.  S:niember  184L. 

Halbbruder: 

(aus  fies  \kiters  III.  Line  mit  Barb.ira  geb.  Sutz.  untengeu.aunt' : 

Gustav  AdoH\  gei).  Meilen  Ovt.  Ziiiici^i  15.  August  lSf><>. 
\Virf,  verm.  M(  ilen  lr>.  |u:i  1888  mit  ]^)ar:.»ara  Karolina 
Huber  auN  W  i  d  e  n  >  \v  e  i  l  iKanton  Zürich),  gcij.  Wädcnsweii 
24.  Oktober  185S  i  rechter  de>  joliannes  Hul'cr,  Gerbers  iü 
Meilen,  und  dv-r  7  J.ouisc  Karolina  geb.  ILiu->ci  1.  'Zürich.! 

Kinder:  a)  Bari^.ua  K.uolina,  geb.  Meilen  20.  Mai 
1SS4;  NoriiKihlt  Zürich  2iK  Augu:.t  19()  )  mit 
William  Heu.- .-er  a\rs   Ib)m})rechtikon  .i<.t. 


Ivern. 


273 


Zürich),  geb.  Hombrcchtikon  22.  April  18/9, 
Bankangesteliter  (Zürich). 

b>  Mina  Hedwig,  geb.  Meilen  2\l  Xovbr.  ISStJ. 
Eltern: 

7  J a  k  o  b  B  e  r  n  h  a  r  d ,  geb.  Ba>e]  9.  Jul i  1807,  Rotgerber 
und  gew.  Vorgesetzter  E.  E.  Zunft  zu  Gerbern,  t  2*^.  Mai  187o. 
verm.  I.  26.  !März  18.")3  mit  Katharina  Pleusier  aus  Ba?el, 
t  29.  September  1841,  II.  o.  Mai  1842  mit  Margaretha 
Elisabeth  Siegrist  aus  Basel,  7  8.  J^^nuar  1882,  geschieden, 
III.  21.  November  1859  mit  Barbara  Sutz  aus  Meilen,  ge- 
boren 14.  Eebruar  1821,  7  1.  M:.i  190ß. 

Vaters  b  r  u  d  e  r  s  Kinder 
(des  -J-  Johann  Friedrich  Kern,  geb.  Basel  25.  Juni  1808, 
7  St.  Gallen  21.  Juni  1875,  Bank-ekretärs  und  Buchhalters  in 
St.  Gallen,  und  der  7  AnTU'\  Katb.arina.  geb.  BiUwiler  aus 
St.  Gallen,  geb.  St.  Gallen  50.  Juni  1814,  vermählt  Xeukirch- 
Egnach  iKt.  Ihurgau)  4.  August  18o5,  7  St.  Gallen  20.  Juli  1872) : 

1.  Katharina  Eriederika,  geb.  St.  Gailen  12.  April  184<K 
vermählt  I.  St.  Gallen  8.  Xoven:iber  18()2  mit  -J-  Daniel 
Schlatt  er  au-  St.  Gallen,  geb.  2o.  Augu<t  1883,  7  auf  der 
Seereise  nach  ^fanilla  bei  der  Insel  Ceylon  2(i-  M:ii  18t>5, 
gewesenem  Kaufmann  in  St.  Gallen  und  in  Manilia  (Philinp/in- 
ische  Inseln):  II.  Hen^au  28.  Mai  1872  mit  7  Robert 
Walser  au^  Teufen  (Au^>er  Rhoden  .  geb.  29.  Ma:  1848: 
Witwe  seit  28,  Älärz  1881.     (^t.  Gallen.) 

2.  Anna  Aiwina,  geb.  St.  G.iilen  15.  September  1842,  Musik- 
lehrerin -St.  «Tailcn).  ^ 

^Eiria  Ida.  geb.  St.  Gailen  15.  Oktv>!ier  184<i,  Mu-ikielirerin 
(St.  Gallen). 

B.  Emaniierscher  Ast. 

^  t  i  f  t  e  r  :  7  E  m  a  n  u  c  l  K  e  r  n. .  1  79.") —  l  S.-ii F kindel-iuann 
'.nd  Mitglied  dt>  Gros-en  Stadtv.Ucs  zu  Basti,  Hauptmann  der 
Infanterie;  verniähh  1820  uiit  Lt)uise  Schmerber  aus 
Mudiauscn  'Elsas>).  18'>2  — 1S71.     I)e>scn  Enkel: 

1- 


274 


Kern. 


Johann  Albert  Ernanuel  Kern,  geb.  Basel  1.  Juni  18G5, 
Ingenieur  und  Fabrikant  in  Genua  (Italien),  gew.  Hauptmann 
der  Kavallerie;  vermählt  I.  Bern  1.  Feliruar  1893  mit  Klara 
Louise  Alice  ^laria  Bornand  aus  Ste.  Croix  (Kt.  Waadt), 
geb.  Bern  14.  Juni  187<3  (Tochter  des  *]•  Karl  Guistav  Bornand, 
Kaufmanns  in  Bern,  und  der  ^larie  Augustine  Gabriel le  geb. 
Delafontaine),  geschieden  20.  August  1902,  wiederverheiratet 
Bern  25.  September  190H  mit  Enrico  Vittorio  Federico 
Colombo  aus  Belgiojoso  (Italien),  gel).  Belgiojoso  28.  Mai 
1872,  Kaufmann  in  ^Mailand ;  II.  Basel  6.  Oktober  1904  mit 
Bertha  Hock,  aus  Stein  am  Kocher  (Amt  Mosbach,  Gross- 
herzogtum Baden),  geb.  in  Stein  am  Kocher  28.  August  1872 
(Tochter  des  Sebastian  Hock  und  der  -J-  Viktoria  geb.  Winkel- 
specht). (Genua.) 

Kind  (a\is  1.  Ehe):  Karl  Albert  Emanuel,  geb.  Basel 
30.  April  1894.  (Basel.) 

Geschwister: 

1.  August  Albert,  geb.  Basel  17.  Januar  1869,  Eisenmöbel- 
fabrikant; verm.  Basel  2b.  Januar  1893  mit  Anna  ]\Iaria 
Grützner  aus  Wehlen  bei  Dresden,  geb.  Köniz  (Kt,  Bern) 
24.  November  18(59  (Basel), 

2.  t  1-^ouise  Julie,  geb.  Basel  9.  :Mai  1870,  f  ^-^P^'^ 
1906,  verTuiihlt  Basel  10.  Juni  1893  mit  Otto  Albert 
Seiler  au>  l\:itheno\v  (Kcmigreich  Preussen),  geb.  Arneburg 
20.  März  I8l')8,  Kaufri]ann  (Rathenow). 

3.  Emma  Elisabeth,  geb.  Basel  24.  August  1  875.  (Rathenow.) 

Eltern: 

t  Emanuel,  geb.  Basel  28.  April  183r),  f  4.  Juli  1892, 
gew.  Eisenmöhel-  und  Gcländcrfalnikant  in  Ba^el,  vermählt 
12.  S(-pteinbfr  mit  7  Louise  geb.  Sc  halch,    geb.  Ba-cl 

18.  März  1.S42.  j  31.  Dezember  1905  (l  ochter  des  "  f  Johann 
iririch  und  der  7  S;dome  Elisal)eth  geb.  Baur). 

V  a  t  c  1-  s  ( i  e  s  c  h  w  i  s  t  e  r : 

1.  t  August,  geb.  21.  Märv,  1828,  10.  Juli  1^)01,  Kaufmann, 
verm.  2.  November  1854  mit  Emma  geb.  Klopfer  (Tochter 


Kern.  —  Kesselring. 


275 


von  Johann  und  ^laria  Maj_^d.  geh.  Ober  aus  Mutterliolz 
[Elsass]),  geb.  2G.  Marz  ISH-L. 

2.  Emma  Louise,  geb.  }3ascl  l.->.  A})ril  1882;  verm.  St.  Jakob 
bei  Basel  10.  Dez.  1855  mit  f  Johann  Viucenz  Christoph 
V.  Salis  aus  Maienfchl  (Ivt.  CTraubiinden),  Bürger  von  Basel 
seit  28.  Januar  18G7,  geb.  Maienfeld  10.  Januar  1827,  Kauf- 
manii  in  Basel,  Mitglied  des  Grossen  Rates,  des  Appellations- 
und des  Civilgerichts  des  Kantons  Basel-Stadt;  dessen  Witwe 
seit  31.  März  1898  (Basel). 


Thurgauisches  Gerieb tsherrengeschlecht. 
Nachgewiesen   seit   14()0,   früh   in   verschiedene  Linien  geteilt, 
von   denen   die  folgende   seit  1784   im  Besitz   einer  Gerichts- 
herrschaft. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

Die  Familie  soll  aus  dem  Schwarzwald  stammen.  Der  Name 
rindet  sich,  teilweise  als  \nu  Kesselring,  auch  im  Elsa>s  im 
15. — 17.  Jahrhundert;  1482  erscheint  l^udwig  Kessel  ring  abs 
Oberster  Meister  der  Stadt  Kobnar  auf  einem  Tag  zu  Baden 
(im  Aargau;.  \'om  L").  —  J7.  jabtbundert  rmdct  sich  ferner  in 
l'eberliug'Mi  ein  Katsgesciilecht  lvc>sclriiig  (spater  K essenringi. 
\'()n  der  tliurgauischen  i'^amibe  wii'd  ziicr>t  genannt  I-Lius 
Ke.s  seiring.  X'ogt  zu  Weinfelden  um  14()0  und  in  den  i;  h.-l- 
hdgenden  jähren.  \-V\u  spiilerer  bL\  n  s  Kesselring  war  l\at>- 
niitglied  in  Frauenfehl  ir,.-)7  und  15'^8,  nachher  Schreibei"  und 
Statthalter  der  Gerichtsherrsch:\ft  Bürglen.    Sein  jüngerer  Bru.vlei- 


276 


Kessel  ring. 


Valentin  Ives  sei  ring,  wohnhaft  in  Wagerswil,  war  kaiser- 
licher Notar,  der  LaiidgrafschaÜ  l^hurgaii  Prokurator  und  Redner 
Ordinarius  (Rechtsanwalt),  Schreil^cr  der  thurgauiscnen  Gerichts- 
herreuschaft,  Verwalter  der  Güter  der  Domprobstei  Konstanz 
in  Wigoltingen.  Die  beiden  letztem  Aenitcr  gingen  auf  seinen 
Sohn  Thomas  und  seinen  Enkel  Iviliaii  über.  Thomas  Kessel- 
ring (1539 — 1610)  Avar  als  Vogt  und  \'erwaltcr  der  Plerrschuft 
Weiufeldeu  ein  eifriger  Förderer  der  evangelischen  Sache. 
Kilian  Kessel  ring  (1588 — I65i)),  ein  einsichtiger,  viel- 
verdienter Patriot,  vermittelte  l()i4  den  Ankauf  der  Herr- 
schaften \Veinfelden  und  Pfyn  durch  Zürich  und  erhielt  dafür 
das  Burgerrecht  der  Stadt  Zürich  geschenkt.  Seit  1628  Gerieral- 
Wachtmeister  des  Thurgaus,  wurde  er  wegen  des  Einfalls  der 
Schweden  zur  Belagerung  you.  Konstanz,  an  welchem  er  völlig 
unbeteiligt  war,  von  den  Kriegsräten  von  Schwyz,  Uri,  Uiiter- 
walden  und  Zug  gefangen  gesetzt  und  ein  langwieriger  grau- 
samer Prozess  gegen  ihn  geführt,  in  welchem  er  seinen  Glaubens- 
mut bewi:ihrte.  Er  hinterliess  keine  Nachkommen.  Sein  jüngerer 
Bruder  war  Hans  Christoph  Kessel  ring  (1587— l{)()2s 
Dekan  in  AVigoltingen,  dessen  Sohn  Erhard  Kessel  ring 
(1617 — 1696),  Pfarrer  in  Hausen  a.  A.,  der  geistige  Führer  der 
sog.  Nikodemiten  von  Arth,  16().-)  mit  dem  Bürgerrecht  der 
Stadt  Zürich  beschenkt.  Erhard  wurde  der  Stifter  einer  zürcher- 
ischen Linie,  die  nut  Vorliebe  dem  geistlichen  Stand  sich 
widmete,  und  177(^  in  einem  Nclienzweige  1815  ausstarl). 
Schon  Thoma>  Kessel  ring  liatte  sich  in  Marstetten  ein- 
gebürgert, das  durch  seinen  Solin  Hans  Jakob  Kessciring 
(1581 — c.  16.'U))  und  seinen  Enkc!  Berchtold  Kessel  ring 
(1587  —  1{)58b  den  Sohn  seines  iilte>ten  .Sohnes  Ulrich  (lo6.') 
bis  1()11),  der  dauernde  Haupt-it/.  dei-  Familie  wurde.  Hans 
Jakob  und  Bcrchtold  sind  Avährcnd  des  Proze.-ses  Kilians  in 
aufopfernder  Weise  für  ihn  eingetreten.  Berchtolds  Urureid^el 
war  Flans  Ulrich  Kesselring  il742  — b'^l'^)  in  Bolts'tausen 
((.rcmeinde  ]\Iiirstet tcn),  thurgcini-cher  L;indiichtcr,  der  17»"^4  die 
an  sein  <\\\t  an.stos.^tmde  GericlUshcrr.-cinift  1  )aclU(^bt.-l  oder  (  )l>cr- 
boltsiiausen  ankaufte.  Er  und  x-m  einziger  Sohn  joh.  L' 1 1"  i  c  h 
Ivesselririg  (17('>5  — 1822)  Ix-teiiigten  sich  eifiig  an  der  l,'m- 
gestaltung  der  Laiuht  »gtei  jliurgau  in  einen  selbständigen 
Kantvjn,     der    \'<itcr    als     \'ize])rasideiu    des  Landeskonnles, 


Kesseh'ing. 


277 


sjxiter  als  helvetischer  Senator,  thur^;.  Appelhitioiisrichter  ii.  s.  w., 
der  Sohn  als  Redaktor  dei  der  Volksversainnihmi:  in  Wein- 
fciden  vom  1.  Februar  1798  vorzulegenden  Anfragen  und  der 
Zuschrift  an  die  regierenden  Stände  vom  8.  Februar  1798, 
später  als  Distrikt.^präsident  bczw.  Oberamtmann  des  Bezirks 
Weinfeldeii  mid  einflussreiches,  ^■olkstümliches  ^litglied  des 
Grossen  Rates  und  des  Administrationsrates.  Vater  inid  Sohn 
erhielten  für  ihre  Verdienste  das  Burgerrecht  von  AVeinfelden 
geschenkt;  alle  ihre  Nachkommen  sind  daher  Burger  von  M'dv- 
stetten  und  AVeinfelden. 

Wappen:  I.  Das  AVappeu,  dessen  wesentliche  Züge  schon 
eine  Allianzscheibe  von  Thomas  Kesselring  1598  und  das  Siegel 
von  Kilian  Kessclring  aufweisen,  zeigt  auf  schwiirzem  Schild 
einen  aufrechtstehenden  gekrönten  goldenen  Löwen,  dessen 
V'orderpranken  einen  Kessel  ring  (Hai  bring  zum  Tragen  und 
Aufhängen  des  Kessels)  halten,  auf  dem  Helm  den  gleichen 
goldenen  Lö"\ven  mit  Kesselring,  v\'achsend:  der  Ring  ist  rot, 
silbern  oder  golden.  Das  Wappen  ist  in  allem  AVesentlichen 
identisch  mit  dem  durch  AVappen!)rief  Karls  Y.  von  1528  be- 
stätigten AVappen  der  Uel)erlinger  Familie:  nur  ist  auf  letzterem 
die  AVölbung  des  Rings  nach  innen  gewandt,  Krone  und  Ring 
rot.  II.  Daneben  findet  sich  gelegentlich  eine  einfachere  Form 
des  AVappens,  die  den  I^öwen  auf  Schild  und  Helm  nicht  hat. 
sondern  nur  auf  behelmtem  schwarzem  Schild  den  gohlenen 
Kesselring. 

Literatur:  Plandschriftliches  im  P'amilienarchiv  und  den 
ofientlichen  Archiven  in  Zürich  und  Frauenfekb  auch  in  Diirsteier's 
{eines  Fnkels  Frhard  Kessclriügs)  Ge>ch!echterbucli.  (Tedj'ucktes  : 
Leu:  helvet.  J^ex.;  Thurgauer  Xeujahrsblatt  1840:  Ziige  aus 
dem  Leben  einiger  verdienter  Aläuner  des  Geschlechtes  Kessel- 
i"nig  (von  Puj)ik()fer!.  Leber  Kilian  ives-elring:  die  ausführ- 
lichem AVerke  über  schweizerische  und  thurgaui-che  Geschitdjte; 
Hiurgauer  ]'>eitrage  zur  vaterländischen  (Le.-chichtc  XllL.  Neu- 
.iahrsl)latt  der  Stadt(>ibl.  Zürich  Ls:i4  (von  Prof.  j.].  Holtmger); 
f^r.  |.  J.  ivcUer.  der  krieg-geschichtl.  Lrozess  gemui  Kilian 
Kt.-^seiring,  18S4  :  J,  W'älli.  Jviii;in  Kesselring,  190")  (Sonder- 
'->!'<iru(-k  aus  dem  SountaL^shlatl  der  Tliurg.  Ztg.»:  auch  ein 
historischer  Ronian  :  Kilian  Kes>elriug,  von  Li  s  S.iriurnin,  1880- 
^  eher  Dekan   (Christoph  ivesselring:    Amstein.   Geschichte  von 


278 


Klef  seiring. 


\Vigoltingeu  18^)2  (mit  Auszügen  aus  Christophs  Chronik). 
Ueber  die  "Wirksamkeit  von  Haiis  Ulrich  Ivesselring,  Vater 
und  Sohn,  1708  und  in  den  folgenden  Jahren:  Pupikofer,  Ge- 
schichte des  Thurgaus,  1.  und  2.  Ausgabe. 

Personenbestand. 

T  Oberamt  mann  J  o  h.  Ulrich  K  e  s  ^  e  1  r  i  n  g  '  1 K 15 — 1 822  • 
in  Boltshausen,  vermählt  1797  niit  7  Anna  Elisabetha 
Freienmuth  von  Sonter^weilen  (1778 — 184r>i,  hatte  6  Kinder, 
darunter  4  Söhne,  welche  die  Stifter  von  4  Aesten  der  Familie 
geworden  sind. 

I.  Ast, 

f  Johann  Ulrich  (1798 — 187h),  ^lajor  und  Bezirksstatt- 
halter, in  Bachtobel,  vermählt  1829  mit  Johanna  Elise 
Freienmuth  von  Wigoltingen  (1807 — 1875.=. 

Ivinder:   a)  7  Hermann  Ulrich,   geb.  9.  Februar  183^K 
*f  5.  November  1873,   in  Bachtobel,  vermäuU 
4.  September   18<J2   mit   Mathilde  Tribel- 
horn  von  St.  Gallen,  geb.  10.  Juni  1842. 
Kinder:  aa)  Friedrich   Hermann  Ulrich 
Kesseiring,  geb.  IG.  Oktol-cr 
18()."],  Oberstlieutn.  im  Gencral- 
stab,  Vizestatthalter  und  Vize- 
präsident des  Bczirk>gerichts,  in 
Bachtobel,  ^■ermählt  24.  August 
1895   rnit    Anna  Elisabetha 
Huber     von     Frauenftld  und 
Diesscnhofci:,  geb.  11. März  1871. 
Kinder;  aaa)  Elisabetha,  ge- 
boren   27.  juiii 

IS'.u;. 

bbb  (  Fr  i  t  z  H e  r  m  a  n  n , 
getj.  27.  Novem- 
ber 18.i7. 
ccci  J  o h a Ii  u  U i  r ich, 
geb.  24.  Oktober 
1898. 


Kessclring. 


279 


bb)  Heinrich   Max,    geboren  27. 
Oktober  ISi^b,  f  oOrApril  1879, 

b)  f  Kourad  August,  geb.  2o.  September  IS.'U, 
f  als  stud.  jur.  7.  August  1850. 

c)  f  Alinc,  geb.  G.  Aj)ril  18o7,  verm.  20.  Sept. 
18Ö0  mit  Prof.  Dr.  Karl  Eduard  Cranier 
von  Zürich. 

d)  Wilhelmina,  geb.  18.  April  1888,  verm. 
17.  Septbr.  18(51  mit  August  Schwarzen- 
bach, Scidenfabrikant,  von  Thahvil. 

e)  Johanna  Elise,  geb.  1.  Januar  1848,  verm. 
8.  April  18G()  mit  Heinrich  Kessel  ring 
(sieh.  III.  Ast,  a). 

II.  Ast. 

t  Johan  n  Ja  k o b  (1802 — 185B),  Kaufmann,  österreichischer 
Husarenlicutenaut,  später  Verwalter  der  Strafanstalt  Tobel, 
verm.  A)  1880  mit  t  Susanna  Kesselring  von  Schneill)erg- 
Oitenberg  (1812—1842). 

Kinder:  a)  f  Johann  Jakob,  geboren  20.  Xov,  1880, 
i*  5.  April  1878,  in  .SchalThausen,  Direktor  der 
Schweiz.  Industriegescllscbaft  in  Neuhausen, 
eidg.  Oberst  im  Vcrwaltungsstal),  verm.  4.  Jnni 
1857  mit  ]^". lise  Rosine  Habicht  von  Scball- 
hausen,  geb.  28.  Januar  1887. 

Kinder:  aa)  Emma  Luise,  geb.  8.  Mai 
1858,  verm.  8.  Juni  1  SSO  nnt 
Hans  ßuser  xon  Licstai. 
vbb)  -J-  Hermann  All)ett,  L^eboren 
17.  Septbr.  18(;i,  t  1.  1S71. 
cc)  t  Emil,  gel).  29.  April  iSii:;, 
'l'  80.  November  1908  in  Louis- 
villc,  Ivent.,  N.  A.,  v(  rni.  1888 
mit  ^lollie  Ha.pcnnw 

Kinder:  aaa)  Johann  Jakob 
Kesseiring;,  gf  - 
boren  1889. 


280 


Kessel  ring. 


bbb)  Albert  Ru- 
dolph, gb.  1892. 

.  ccc)  R  i  c  h  a  r  d  L  a  - 
•  cey,   ^eb.  1895. 

ddd)  Otto  Rothe rt. 
oeb.  1897. 

eee)  Mary  Elisa- 
beth, geb.  19()U. 

fff)  p:mii,  geb.  190:;. 

dd)  Kilian  Otto,  geb.  2G.  April 
18G9,  Kaufmann  in  Chaiix-de- 
Fonds. 

b)  Ferdinand,  geb.  7.  Xov.  1S;)2,  Dessinateur, 
t  28.  Dezember  190:J  in  Wabash,  Ind.,  X.  A. 

c)  Elisabetha,  geb.  18.  Dezember  1833,  vcrni. 
19.  Mai  1857  mit  Friedrich  Samuel  Oppi- 
kofer,  Ingenieur,  von  0{)pikon. 

d)  Karl,  geb.  24.  Juli  1835,  7  3.  Februar  1874 
auf  Sumatra. 

e;  Luise,  geb.  .30.  Sept.  1837,  verm.  7.  Mai  18<U 
mit  Albert  .Stierlin,  Kaufmann^  von  Schail- 
hau^en. 

f)  Marie,  geb.  22.  April  1841,  verm.  30.  Januar 
1868  mit  Martin  Schmied  von  Saas,  Grau- 
bünden, in  San  Francisco. 
B)  Zweite  A^-rmahlung  1841  mit  7  Amalie  Sophie  Mar- 
gareta Lieb  von  Ihschof^zell  (1812— 1881). 

Kinder:   a)  Amalie   Susanna,   gel).  22.  April  1844,  in 
Zürich. 

b)  ]•  i  e  d  r  i  c  h  U  1  r  i  c  h ,  ge! >.  (i.  Fel)r uar  1 853, 
Mechaniker,  in  Rem,  verm.  9.  l)ezcnd)er  1879 
mit  Mathilde  Koller  von  Speicher,  geboren 
17.  h'ebruar  185(). 

Kinder:  aa)  lernst,  gebor<.Mi  2.  A})ril  ISSO, 
Spengler  in  Kriens,  veimühlt 
8.  Oktober  1903  mit  Ro-a 
Wvler  von  (ier/en>.ce,  geboren 
4.  Slai  1877. 


Kesselriug. 


281 


Sohn:  P!rn.-t,  geboren  12.  Juii 
1904. 

bbi  Mathilde,  geb.  21.  Mai  1885. 

III.  Ast. 

7  Johann  Heinrich  (18')3 — 18o8»,  Administrationsrar, 
Oberrichter  und  Verhürrichter,  Präsident  des  Erziehiingsrats, 
in  Franenfeld,  isieh.  über  ihn  d.is  thur^'.  Xeajahrsbhitt  1840;, 
verm.  1830  mit  "i"  Anna  Klisabetha  Reiff  er  von  Bisse£:g 
(1806—1886) 

Ivinder:  a'  Heinrich  Kesselring,  geb.   15.  TuU  1882. 

Dr.  und  ord.  Prof.  der  Theologie  in  Zürich, 
1902  mit  dem  Bürgerrecht  vor.  Zürich  be- 
schenkt, 19f)4  als  Professor  resiginert,  verni. 
o.  April  18bii  mit  Johanna  Plise  Ivessel- 
ring,  geb.  1.  Januar  1848  i-ieh.  1.  Ast,  e  . 
b)  -j-  Her  m  a  n  n  U  i  r  i  c  h ,  ge"o .  7 .  April  1 884, 
Kaufmann,  7  2.  Januar  18(55  in  Sali.-bury. 
Nord-Carolina,  N.  A. 

IV.  Ast, 

t  Daniel  (18l'5 — 1878,  Hauptmann  und  Bezirksgerichts- 
präsident, in  Boitshausen,  verm.  1885  mit  7  Anna  Magda- 
lena Sophie  Scherb  von  Bi^chof>zeH  '1811 — 19f>5k 

Kinder:   ai  7  Kilian  Rudolf,  geb.  12.  September  18."ii). 
Kaufmann,  -7  15.  Okiober  1877. 

b)  T  Juliu>  IM  rieh,  ge;i.  2.  Dezember  1S87, 
7  12.  Juni  18>2.  M  iyhnliaft  gewesen  in  Diessen- 
hofen,  verm.  19.  Oktober  18r»5  nnt  r^Iaria 
Magdalena  Fi  seh  Ii  von  Dic>senhofen,  ge- 
boren 3.  Januar  1841. 

Ivintler:  aa)  ^1  a  r  i  a  Magd^alena,  ge]  )Oren 
22.  Mai  18o7,  verm.  27  X-^- 
vember  1890  mit  Heinrich 
Wittlinger  in  Zuffenhausen, 
A\'iirttemberg. 


282 


Kessel  rin^^. 


bb)  A  n  D  a     Dorothea,  geboren 

28.  Juni  18(;9. 
cc)  Alfred    Kilian  Kesselring, 

geb.  1.  November  187(),  in  Bolts- 

haiLsen. 

c)  Elisabctba  Sophie,  ^^cl).  20  März  1840,  ver- 
mählt 15.  November  18()4  mit  Wilh.  Siiter, 
Apotheker,  von  Reinach. 

d)  f  August  Daniel,  L;eb.  25.  August  1841, 
f  5.  JNlärz  1808,  Kaufmann,  in  Romanshorn, 
verm.  11.  Februar  1873  mit  y  x\lina  Herzog 
von  Triboltingen,  geb.  5.  Juni  1853,  •}*  Ii. 
September  1901. 

Kinder:  aa)  Hans,  geboren  23.  Mai  1874, 
Kaufmann,  in  Romanshorn,  ver- 
mählt 23.  Juni  1904  mit  Emilie 
Hedwig  Brauch  Ii  von  Berg, 
geb.  17.' April  1878. 
bb)  Max  Kilian,  geb.  5.  Dezember 
1875,  Dr.  med.,  in  Zürich. 

cc)  Fritz,  geb.  2.  Feliruar  1877, 
^faschineningenieur,  in  SchatY- 
hausen,  vermählt  10.  Okt.  190o 
mit  Johanna  Müller  aus 
Thayngen,  geb.  .3.  Februar  1882. 

dd)  Paul,  geb.  4.  Mai  1879,  Kauf- 
mann, in  Romanshorn. 

ee)  Hedwig,  geb.  2.  Aug.  1880, 
vermählt  1().  April  1903  mit 
Erwin  Häb  erlin  von  Berg, 
Kaufmann,  in  St.  Gallen. 

ff)  Frieda,   geb.   11.   Aug.  1S82. 
gg)  Martha,   geb.   7.  Jauuar  18S4. 
hh)  August,  gel).  22.  r)kiober  1885, 
stud.  po]\t.,  in  Zürich, 
ii)  Ernst   Alfred,    gob.   <>.  Juni 
1887,   Kaufmann,   in  Verrieres. 


Ivesseiring.  —  Ivlauser. 


283 


e)  Wilhelm  Alfred,  geb.  22.  Juni  1844,  Guts- 
besitzer, in  BoltshauscD. 

f)  *[*  Anna  ^lagdalena  Ivarolina,  geboren 
6-  November  1845,  verm.  28.  Sept.  1867  mit 
Job.  Müller,  Ständerat,  in  Tbayngen. 

g)  Klara  Hedwig,  geb.  19.  Dezembei-  1848, 
verm.  10.  November  1870  mit  Jak.  August 
Hab  erlin,  Oberrichter,  in  Berg. 

Tochter  von  Oberamtmann  J.  Ulrich  Iv  es  seiring: 

7  Maria  Magdalena  (1800—1878),  vermählt  1821  mit 
Ferdinand  Gottlieb  Ernst,  Färbereibesitzer,  von 
Winterthur, 

Anna  Elisabetha  (1808—1881),  verm.  18o9  mit  Johann 
Ulrich  Ernst  von  Wigoltingen,  Pfarrer  und  Dekan  in 
Sirnach,  später  in  Aarwangen. 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  XV.  Jahrhundert. 
Grosser  Kat  XVI.  Jahrhundert. 
Kleiner  Rat  VXI.  Jahrhundert. 
Reformiert. 

(\^gl.  Jahrg.  I  Seite  245.) 


284 


Ivo  in  er. 


Ratsgeschlecht  des  FreistLUits  Zürich. 
Eintritt  ins  Bürgerrecht  1425. 
Grosser  Rat  156(). 
Kleiner  ]iat  1()  .  . 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

Stammvater  der  Familie  ist  Haus  Körner,  der  Schlosser, 
von  Ammej-bach  bei  Buchen  im  Odenwald,  li2-">  Bürger  zu 
Zürich. 

Die  ununterbrochene  Stammreihe  beginnt  mit  I\Iathias 
Körner,  7  1565,  vermählt  mit  Elisabeiha  We^^inann.  Die 
Familie  zählte  mehrere  Geistliche;  ein  i^efeierter  Schulmann  war 
Professor  Heinrich  Körner,  1755 — 1822. 

Seit  151)0  ist  das  Ge-chlecht  im  Grossen  Rat,  ^cit  dem 
siebeuzehuten  Jahrhundert  im  Kleinen  Rat  der  Stadt  Zürich 
vertreten,  gewählt  von  den  Zünften  zu  Schmieden,  "VVeggen, 
Waag  und  Schneidern. 

Durch  Hans  Conrad  Körner,  Schneider  aus  Zürich, 
welcher  am  iK  April  174G  Burger  zu  Berlin  Aviirde,  verptlan/te 
sich  ein  Teil  der  Familie  nach  Xcjrddeut.icbland. 

Wappen:    Fünf  gelbe  Aehren  in  rotem  Feld. 

Personenbestand. 
I.  Linie. 

Stifter:  Ha  n  s  C  o  n  r  a  d  K  (")  r  n  c  r  -  S  c  h  a  u  f  e  1  b  e  r  g  e  r ,  geb. 
17!)7.    Dessen  Knkcl : 

Ernst  Friedrich  Körner,  geb.  1851,  Sohn  des  t  Ernst 
Joseph  und  dc!  -7  Su^anna  geb.  Heidegger,  Witwer  189i)  von 
Susanna  Stahe]  von  Uster,  Bezirksgerichtsschreiber  in  Ilster. 


Körner.  —  Laudolt. 


285 


S  c  Ii  w  e  s  t  e  r  11 : 

1.  Anna  Dorotliea,  ^eb.  184'^,  AVitwe  1893  von  Heinrich 
Sulz  er  von  und  in  Zürich. 

2.  Maria  Barbara,  geb.  1859. 

II.  Linie. 

Stifter:  Pfarrer  Hans  Jakob  Körner  in  Sternenberg. 
Dessen  Enkel : 

a)  Heinrich  Körner,  geb.  ISßO,  Sohn  des  y  Heinrich  und 
der  -j-  Ursuk\  Bertha  geb.  Scheuchzer  von  Zürich,  Kauf- 
mann in  Zürich. 

Bruder: 

Jakob,  geb.  1868,  Kaufmann  in  Chicago. 

b)  Heinrich  Kaspar  Körner,  geb.  1878.  Amerika,  Sohn 
des  7  Heinrich  und  der  Bertha  geb.  Berner. 

^Mutter:/ 

Bertha  geb.  Berner,  geb.  1853  aus  Schahsheim  i'Aargau), 
verm.  1877  mit  t  Heinrich  Körner,  geb.  1845,  gew.  Kauf- 
mann, t  1887. 

Vaters  Schwester: 

Magdalena,  geb,  1849,  Tochter  von  -j- Job.  Rudolf  Körn.er 
(Zürich). 


Ratsgeschlecht  de^  Freistaats  Zürich. 
Burgen  echt  löGi  i. 
Grosser  R;it  KU 2. 
Kleiner  R-.t  K)35. 
Ref  »rmi'-rt. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  248., 


La  Roche.  —  Lavater.  —  v.  Lciituliis. 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Basel. 
Burgerrecht  1501. 
Grosser  Rat  1GG7. 
Kleiner  Rat  17()3. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  250.) 


lifa  Vater. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  ca.  1446. 
Grosser  Rat  1502. 
Kleiner  Rat  1536. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  254.) 


Ratsgeschlccht  des  Freistaats  Bern. 
Burgerrecht  I5!)o' 
Gro.sscr  Rat  ir)2i). 
Kleiner  Rat  Jr)53. 
Jvatholiscli. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  257.) 


Le  Fort. 


287 


IL<e  Fort. 

Familie  du  Petit  Coüseil  de  la  Rcpubliqiic  de  Geneve. 
Bour^^coisie  1565. 
Conseil  des  CC  1603. 
Petit  Conseil  1642. 
Protestante. 

Historique. 

I.  Avant  Tadmission  ä  la  bourgeoisie:  Origine  de 
Coai  en  Pieniont.  Le  premier  du  nom  est  Etienne,  capitaine 
c'e  cuirassiers  au  Service  de  Savoie  en  1496,  auquel  commencc 
la  tiliation  ininterrompue. 

Propriete:    ^Slaison  a  Coni,  place  St.  Arabroise. 

II.  D  e  p  u  i  s  r  a  d  m  i  s  s  i  o  n  a  1  a  bourgeoisie:  Le  premier 
bourgeois  est  Jean  Antoine,  1517 — 1590. 

Armes:  D'azur  ä  l'elepliant  d'argent  passant  devant  uri 
pahnier  du  mcme  sur  une  terrasse  de  sinople.    Cimier:  une  etoile. 

En  1698  l'aniiral  Le  Fort  obtint  pour  son  frere  le  syndic 
Ami  et  les  quatre  lils  de  celui-ci  des  lettres  imperiales  de  noblesse 
Y>dr  lesquelles  leurs  armoiries  etaient  augmentees  d'une  aigle 
imperiale  de  sable,  tant  dans  l'ecusson  (sur  la  housse  de  Tele- 
phaut)  que  dans  le  cimier  et  le  nom  «de  Fort  -  leur  etait  attribue 
a  la  |)lace  de  celui  de  Le  Fort,  attribution  dont  il  a  ete  rare- 
ineut  fait  usage.  Les  nouvelles  armes  lurent :  D'azur  a  l'elephant 
d  or  caparavonn»!^  d'une  housse  du  mcme  chargee  d'une  aigle 
imperiale  de  sable  et  port.uU  une  tour  d'or.  Cimier:  C;isque 
couronne  surmonte  d'une  aigle  imperiale. 

I^a  brauche  genevoise  i:)orte  en  vertu  dam  diplome  imperial 
<le  noblesse  de  1759:  Coupe  au  1)  comme  ci-dessus,  au  2)  d'or 
«1  IVtendard  tierce  en  fasce  d'argent,  d'azur  et  de  gucules,  au 
■sautfiir  d'azur  pc)Se  en  Ixande  et  lloitant  en  fasce,  la  hai-^pe 
d'argent. 

Cnnier:  deux  casques  ouverts  grilles  et  couronnes  d'or,  sur- 


288 


Le  Fort. 


montei,  le  dextre  de  i'aigie  inipeiiaic,  le  scne.-trc  de  Teteniard 
du  2'  de  reciisson.    Supports  de  lioos. 

Prep  riete:    Mairoii  a  ia  nie  des  Allemancs. 

Fcrso Images  marquaiits:  Isaac,  1574 — 1652,  syüdic: 
Aitii,  1()42 — 1710,  preiViier  5}iidic,  cuvoye  a  la  coar  de  France: 
F'ranvois,  1G5G— 1G99,  celebre  geueral  et  aiiiiral  de  R/is.-^ie 
soiis  Pierre  1^^ ,  dont  il  fut  longtemps  ie  conseiiier  et  Tarai, 
orgaiiisateur  de  rarraee  et  de  la  marine  russe,  vice-roi  du 
Graudduche  de  Xo^s-gorod  IßV't)  ,  Louis,  IGGS — 174:-^, 
premier  svndic,  eiivoye  a  la  coiir  de  France,  Tun  des  chels  da 
parti  representant :  Pierre.  lo7»} — 1754,  general  en  clief  ea 
Russie;  Jean,  1685 — 1739,  conseiiier  r-rive  et  ambassadeur  d\i 
roi  de  Pologne:  Pierre  Frederic,  1716 — 1763,  brigadier  au 
Service  de  France:  l'ierre,  171.'  —  1 7^*6,  general- major  cn 
Russie;  Louis.  1723 — 1785,  svndic:  «Ternia:::.  1744 — l^Ob, 
syiidic:  Frederic  A::  reine  Henri,  1754  — 17^'2,  raarccb..!  de 
camp  au  Service  de  France;  Jaques,  1757  — 1':"26,  couse:i'er 
d'etat. 

La  brauche  des  barons  Le  Fort,  etablie  en  Mecklenbourg, 
desceud  du  syndic  Ami  idipldme  accorde  en  1790  a  Lcmis 
Charles  Auguste) ;  son  chef  actuel  est  le  baron  David  LeFort 
a  Bök  bei  Granzin  (Mecklenbourg-Schwerin'.  v.  Genealogisches 
Taschenbuch   der  freiherriichen  Hauser,   annees  1886  et  19<J5. 

III.  E  p  o  q  u  e  a  c  t  u  e  11  e :  Proprietc s  ;  Canipagn e  a  Frontenex, 
doiijaii^e  de  la  Couronr.ette  pres  RoUe. 

Pcrsonnages  marquants:  Jea:'.  Louis,  1786  — 1874, 
conseiiier  et  secretaire  d^etat;  Charles  Guiiiaume,  1^21  a 
18^>^.  historicn. 

Etat  nominatif. 

Henri  Louis  Le  Fort  ;nls  de  Jaques  Frederic,  pasteur,  ne  ä 
Genevc  8  mai  181. J.  7  a  Geneve  12  avril  b^VU),  et  dWntoinette 
Margueritc  Kigot,  nee  ä  Geneve  6  novembre  ]>^'2'2,  7  ä  Fron- 
tenex  4  octoijre  I9n2),  ne  ä  Geneve  28  juillct  1^55,  Dr.  cn 
droit,  juge  a  la  Cour  de  Justice,  major  d'infanterie,  ancien 
pule  au  Grand  Conseii ;  marie'  a  Geneve  11  aoüt  188'>  avct" 
Anna  Helene  Diodati,  ülie  de  Charles  Aiovs,  coionel,  consul- 


Le  Fort. 


289 


'•neral  de  Grece,  et  d'Hilda  Sophie  Eynard,  rsee  h.  Geueve 
7  -CDiembre  1858  (La  Boissiere,  Eaux-Vive?  et  La  Couroncette 
res  Rolle). 

Enfants:  a)  Mathilde  Edniee,  nee  a  Geneve  21  aoüt 
1881,  mariee  ä  Geneve  25  septembre  1902,  a 
Jean  Louis  ISlartin,  avocat. 

b)  Rcnee,  nee  a  Geneve  19  janvier  1883- 

c)  Jeannc  Margner  i  te,  nee  a  Geneve  27  iuillet 
1884. 

d)  Je a n n  e  Aug  n s  t a ,  nee  ä  Geneve  1 8  aont  188n. 

e)  Valerie,  nee  a  Geneve  5  niars  1888. 

f)  Jaqnes,  ne  ä  Geneve  29  jinn  1891. 

gl  Hilda  Leonie,   i.ee  ä  Geneve  8  rnai  1895. 

S  oeu  r 5  : 

Henriette  Mathilde,  nee  a  Geneve  23  mars  1 84G,  naariee 
ä  Geneve  14  octobre  1868  a  LeoDard  Adolphe  dit  Leon 
Re villi  od,  Dr.  med.,  professeur.  -Geneve,  me  du  Mont 
de  Sion  14.) 

Louise  Pauline,  nee  a  Geneve  15  avrü  1S51,  mariee  a 
Geneve  11  septembre  1871  ä  Alfred  Henri  [Martin,  Dr. 
en  droit,  professeur.     s^Geneve,  rue  Tcepffer  13.) 

AI  bertine  Augusta  Cecile,  nee  ä  Geneve  21  decernbre 
1852,  mariee  ä  Geneve  18  decembre  1873  ä  Eugene  Henri 
Picot,  notaire,  depnte  au  Grand  Conseil.  (Geneve,  rue  des 
Granges  lö.) 

Fille  du  Grand-oncle: 

Jean   Louis   Alfred,    rie   ä   Geneve   20   deceni'i^^re  l8'--5. 
ä  Geneve   2(^   avril   l-SSl,    depnte   au  C^nseil  Representalif, 
is'e,    et    d'Henrietie    Blanche    Xaviile.    nee    a  Geneve 
decembre  1813,  -7  a  Geneve  16  fevrier  1887. 

Louise  .^ophie,  u^e  a  Geneve  9  novembre  1834, 
mariee  ä  Geneve  3 1  octobre  1854,  ä  C  h  a  r  i  e  s  L  o  u  i  s 
Percevai  de  Loriol,  Dr.  seien t.  ;Frontenex.) 


19 


290 


Le  Grand. 


Ratsgeschlecbt  des  Freistaates  Basel. 
Bürgerrecht  1G40. 
Grosser  Rat  1G87. 
Kleiner  Rot  1719. 

Geschichtliches. 

Die  Familie  stammt  aus  Dornick  (Toiirnay)  in  den  spanischen 
Niederlanden  (Belgien)  und  wechselte  ihren  Wohnsitz,  um  dem 
reformierten  Glauben  treu  bleiben  zu  können.  Aeltester  Vor- 
fahr, von  welchem  die  ^-tauimreihe  ununterbrochen  sich  verfolgen 
lässt,  ist  Abraham  Legrand,  dessen  Sohn  D an i  e  1 ,  geb.  1613, 
am  10.  Oktober  1640  das  Basler  Burgerrecht  erworben  hat. 

Von  bemerkensAverten  ^Männern  sind  zu  nennen:  Daniel, 
geb.  1671,  des  obigen  Daniel  Enkel;  erst  er  ist,  wie  es  bei  Enkeln 
von  Neuburgern  in  jener  Zeit  der  Fall  war,  zu  den  hohem 
Aemtern  gelangt;  1710  wird  er  des  Grossen  und  1719  als 
Meister  zum  Schlüssel  des  Kleinen  Rates,  1725  Gesandter  übers 
Gebirge,  j  1734  ;  er  ist  gleichzeitig  auch  der  letzte  gemeinsame 
Stammvater  der  beiden  noch  existierenden  Zweige  des  Burger- 
geschlechts. 

Von  den  Nachkommen  seines  altern  Sohnes  Abraham 
(1700 — 1729>  hat  sich  zumal  dessen  Enkel  Johann  Lukas  einen 
Namen  gemacht.  Geb.  den  30.  Mai  1755  als  Sohn  des  Gross- 
rats Daniel  (7  1766)  und  der  Anna  ^Liria  Harscher  wurde 
er  durch  Planta  und  Neesemann  in  dem  Patrizier-Erziehuugs- 
iustitut  Haldenstein  er70gen  und  widmete  sich  aUdann  dein 
theolog.  Studium,  1772  wurde  er  S.  Th.  Magister.  In  den 
nächsten  Jahren  gab  er  sich  inil  der  \'eyl)esserung  des  Schul- 
Avesens  ab  und  wandte  sich  der  Seidenindustrie  zu;  1789  geriet 
er  mit  der  Basler  Censurkommission  wegen  Drucklegung  dos 
Bds.  XII  der  oeuvres  ]Josthutnes  l^^riedrichs  des  (i-rossen  in 
Streit  luid  verantwortete  sich  mit  L^nerschrockenheit  vor  dem 
Rate  durch  eine  B.ede,  die  eine  Verherrlichung  Friedrichs  und 
Josefs  II.  war  und  das  ganze  Glaubensbekenntnis  Legrands  ent- 
hielt.  Dadurch  wurde  er  freilich  genötigt,  dem  geistlichen  Stand 


Le  Grand. 


291 


für  immer  zu  entsagen  und  sich  definitiv  der  Kraifniannscbaft 
/u  widmen,  in  welcher  er  sich  später  in  hohem  Masse  als 
Fabrikant  und  Grossindustrieller  ausgezeichnet  hat.  Als  Laud- 
voi^t  vön  Rieben  (seit  1792)  und  Ratsmitglied  (seit  1788)  spielte 
er  in  den  nächsten  Jahren  eine  bedeutende  politische  Rolle. 
<iegeuübcr  dem  eiteln  un»l  internationalcji  Ochs  vertrat  er  den 
^gemässigten  und  vaterländischen  Standpunkt  in  Basel  und  an 
der  Aargauer  Tagsatzung  und  erfreute  sich  deshalb  einer  grossen 
Sympathie  aller  I^arteien,  die  später  auch  die  kurze  traurige 
Zeit  der  Helvetik  überdauerte.  ]Mit  Ochs  zusammen  arbeitete 
er  zunächst  auf  eine  friedliche  Verfassungsänderung  in  Basel 
hin,  welche  der  Landbevölkerung  gleiche  politische  Rechte  wie 
den  Burgern  einräumen  imd  die  faktischen  Schranken  zwischen 
den  bürgerlichen  Rlassen  aufheben  sollte.  Nach  deren  Gelingen 
suchte  er  vergeblich  auch  den  Rat  von  Bern  zu  einem  ähnlichen 
\'orgehen  zu  veranlassen,  um  dadurch  die  drohende  Invasion 
der  Franzosen  dem  verbündeten  Ivantone  und  der  vSchweiz  zu 
ersparen.  Als  später  Bonaparte  und  Ochs  der  von  französischen 
Truppen  besetzten  und  ausgeraubten  Schweiz  die  Einheits Ver- 
fassung aufzwingen  wollten,  ging  Legrands  Bestreben  dahin, 
wenigstens  deren  Härten  abzuschwächen  nud  so  viel  als  möglich 
die  zu  Regierungsbezirken  gew^ordeneu  Kantone  selbständiger 
zu  gestalten.  Ochs'  Gew\andtbeit  und  die  hinter  diesem  stehende 
französische  Uebermacht  raubten  ihm  in  den  meisten  Punkten 
jede  Möglichkeit,  durchzudringen;  immerhin  zog  ihm  diese 
Opposition  den  unversöhnlichen  Hass  Ochsens  zu.  Der  (TCgen- 
^atz  trat  besonders  deutlich  hervor,  als  in  der  helvetischen 
Xationalversammlung  statt  Ochs,  dem  nach  Innen  despotischen 
und  nach  Aussen  selbstwegwerfenden  Vertreter  der  Revolution, 
<mi  17.  April  1708  Job.  Lukas  Legrand  ins  helvetische  L)irek- 
torium  mit  46  gegen  2  w'^timnien  gewählt  w^urde,  obgleich  er 
l-ir  seine  ^^'abl  keinen  Finger  gerührt  hatte  inid  sie  nur  mit 
aufrichtigem  Zögern  annahm.  Kr  wurde  auch  alsbald  von  J^a- 
h'irpe  und  (Jchs  aufs  Heftigste  angegriffen  und  der  Veri)indung 
^nit  den  ehemaligen  Oligarchen  geziehen.  Die  französische 
^Kxupation  und  deren  Raubsystem  verleidete  ihm  den  Posten 
iüi  helvetist.hen  Direktorium,  dessen  Präsident  er  war,  deiart, 
d«ass  er  nach  Jahresfrist  trotz  allgemeinem  Bedauern  der  vater- 
ländisch  Gesinnten    demissionierte.    Er    hatte    vielfach  mutig 


292 


Le  Grand. 


gegen  die  fianzösischen  Vergewailiguiigeii,  namentlich  gegen  die 
Beraubung  der  frühern  kanionalcn  Staatskassen  prote^Lier^. 
An  Erfolgen  sind  zu  erwähnen,  dass  er  Lavater  vor  einer  \'er- 
urteilung  zu  schützen  wusste  und  Pestalozzi  nach  Staus  ent- 
sandte, nachdem  er  vorher  vergeblich  eine  Versöhnung  zw  ischen 
den  Nidwaldnern  und  der  iFIelvetik  angestrebt  hatte.  Nach 
seiner  Demission  verliess  Legiand  die  Schweiz  iir.d  verlegte 
seine  Seidenbandfabrik  von  Arlesheiui  nach  St.  iMorand  bei 
Altkirch.  Neben  den  industriellen  Geschäften  widmete  er  sich 
fortan  mit  Vorliebe  christlichen  und  philantropischen  Bestreb- 
imgen.  In  St.  iMorand  war  er  von  einer  ganzen  Kolonie 
schweizerischer  Arbeiter  un^.geben,  um  deren  geistige  und  leib- 
liche Wohlfahrt  er  sich  kümmerte.  Später  verlegte  er  seinen 
Sitz  nach  dem  Steintal  und  nach  Fonday  und  v.-urde  ein  eifriger 
Mitarbeiter  des  bekannten  elsässischen  Philantrop^en  und  Schul- 
manns, Pfarrer  Jjh.  Friedr.  Oberlin;  er  brachte  auch  dasellist 
die  Baumwollspinnerei,  welche  ins  Stocken  geraten  war,  zu 
neuem  Leben.  An  den  Basier  "Wirren  nahm  er  vom  Ausland 
her  noch  in  hohem  Alter  regen  Anteil  und  starb  kurz  darauf 
am  4.  Oktober  183t^. 

Vorn  heute  allein  noch  in  Betracht  fallenden  Chrisiofscheu 
Zweig  ist  zu  nennen  Christofs  Sohn  Lukas,  Dr.  jur.  1757, 
Gerichtsherr  1711,  Professor  der  Logik  und  ^Metaphysik  1772, 
Verfasser  verschiedener  juristischer  und  philologischer  Arbeiten, 
•J-  179S;  sein  Bruder  Christof,  geboren  1748,  Professor 
des  Griechischen  1769,  der  Lojik  1771,  der  Rhetorik  1772. 
wiederum  des  Griechischen  1773,  Dr.  iur.  177-1,  Von  einem 
dritten  Bruder  Daniel  Legrand-Preiswerk  '17o9 — 17H7'.  Sechser 
zu  Bären,  stanimt  unten  fuigender  noch  blühender  jüngerer 
Zweig  der  älteren  Linie  al>. 

iEiriC  fernere  Linie,  ausgehend  von  Job.  Friedrich  (1G72 
bis  17.')9»,  jüngerem  Bruders  des  ersten  Katsmitgliedes  Daniel, 
starb  in  seinem  Enkel  Fmanuel,  ge;\  174»),  iMitglied  des 
Stadtgerichts,  verehelicht  mit  Salome  Christ,  der  Sohv.ester 
des  Landv.jgts  iHieronymus  Christ,  im  Jahre  l^'-'S  aus;  Fmanuel 
hinteriiess  interessante  Memoiren,  verfasst  auf  seinem  Landsitz 
in  Riehen  l^ei  Ba<el. 

Wappen:  In  Silber  drei  aus  giüncm  Dreiberg  wachsende 
Kleeblätter.    Helmzicr;  drei  wachsende  Kleeblätter. 


Le  Grand. 


29a 


Literatur:  Leu,  Helvet.  Lexikon  und  Suppl.;  Lutz,  Basler 
Bür^erbuch ;  Atbenae  Rauricae,  pag.  348  u.  a<S8;  Basler  Bio- 
<^raphien  I,  Seite  238  ff.  (Job.  Lukas  Legrand  von  Hans  Buser). 

Personenbestand. 

A .  Jüngerer  Zweig. 

Stifter:  Christoph  (1707 — 1771),  Sechser  zu  Webern, 
verm.  1 735  mit   M  a  r  i  a  Judith   Linder;    dessen  ürurenkel : 

Emil  Le  Grand,  geb.  14.  September  18H7,  Sohn  des  Adolf 
(1802 — 1854)  und  der  Margaretha  geb.  Wertbemann  (1811  bis 
1800),  Gutsbesitzer  in  Thunstetten;  verm.  18G8  mit  Aiigusta 
Luise  Lüscher  aus  ^Sloosleerau  (Ivanton  Aargau),  geb.  1847, 
t  1881. 

Kinder:  a)  Ida,  geb.  26.  August  18G0,  vermählt  1903  mit 
Arnold  Borel  aus  Neuen  bürg  und  Couvct, 
Dr.  phil.,  Gymnasialprofessor  in  Bern. 

b)  Jenny  Augusta,  geb.  12.  Februar  1871, 
vermahlt  1895  mit  Samuel  August  Rollier 

^  aus  Nods  (Kanton  Bern),   Pfarrer   in  Boudry. 

c)  Adolf,  geb.  25.  Februar  1872,  Ingenieur  in 
Basel. 

d)  Emil,  geb.  30.  April  1873,  Dr.  med.  et  chir. 
in  Langenthal,   verm.  1904  mit  Anna  ^larti 
aus  Sumiswald  (Kt.  Bern),  geb.  1883. 
Sohn:  Anton  Nikolaus,  geb .  20.  Oktober 

1905. 

e)  Paul,  geb.  1.  Januar  18k),  Kautniimn,  ver- 
mählt 1 902  mit  C  h  a  r  1  o  1 1  e  B  e  a t  r  i  X  D  o  u  g  1  a s  s 
aus  Market  Harborough  (Leicester,  England), 
geb.  12.  November  1875. 

G  e  s  c  h  w  i  s  t  e  r : 

1.  Adolf,  geb.  Basel  28.  Noveml)er  1830,  t  Basel  C^.  Dezem- 
ber 189G. 

2.  Anna  Maria,  geb.  8.  Noveinber  1833,  verm.  (>.  Serjtcmbcr 
1853  ndt  Oskar  Scblum  berger  aus  Basel  und  Mulhausen, 
geb.  7.  Juni  1830,  t  20.  November  189G. 


294  Le  Grand.  —  Locher. 

B.  A  eitere  r  Zweig. 

Stifter:  Abraham  d7')0 — 172v*',  Grossvater  des  helve:. 
Direktors  "foh.  Lukas.  Von  des  letzteren  Xachkoniraeu  hat  der 
seinerzeitige  einzige  nianniiche  Vertreter  Heinrich,  geb.  1825. 
das  Schweizer  Bürgerrecht  im  Jahre  1846  aufgegeben.  Lieber 
seine  Deszendenz  und  den  übrigen  Personeribestand  dieses  Zweiges 
gibt  der  Basler  Burgeretat  keinen  Auisciiluss. 


X-oolier. 

RatsgeschVcht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  1551. 
Grosser  Rat  1619. 
Kleiner  Rat  li"75. 
Reformiert. 

Geschichtliches, 

Stammvater  der  Familie  ist  Hans  Ulrich  Locher  <15^j7 
bis  155 L'  von  Ragaz,  des  Berufs  Metzger.  Die  Locher  zu  Ragaz. 
die  noch  jetzt  daselbst  zahlreich  verbürgert  sind,  v/^aren  ur- 
sprünglich ein  freies  AValsergeschlecht.  Jörg  Locher  der 
A eitere  von  Ragaz,  L'ntervogt  zu  Freudenberg,  siegelt  oft 
von  1467 — 1511;  ebenso  Lienhard  Locher  von  15<)9 — 1528 
(Wegelin.  Regelten  von  Pfiivcrs:  Egger,  Urkunden  und  Akten- 
Sammlung  der  Gemeinde  Rag.tz«. 

Gemeinsamer  Stifter  aller  heute  noch  blühenden  Branchen 
der  Familie  ist  Ihms  Ulrichs  Enkel,  Conrad  Locher  il5»>b 
bis  li).*i5).  ein  erfolgreicher  Baumwollfabrikant.  Durch  seine 
zwei  Sühne  Conrad  iloOO — l(i22)  und  Heinrich  1504 — 1G6"' 
teilte  sich  dessen  Nachkommenschaft  iri  zwei  Branchen.  Die 
Nachkommen  Conrads  widmeten  sich  Generationen  hindurch 
mit  grossem  Erfolg   der  Kaufmannschaft:   speziell  die  Branche 


Locher. 


295 


•zum  Bären  >^  betrieb  bis  zu  den  Revolutionsjahreu  17989V) 
einen  schwungvollen  Seiden-  imd  Baumwollenhandel.  Die  Nach- 
kommen Heinrichs  zählten  eine  grosse  J^eihe  von  Land2;eist- 
liehen  zu  sich. 

Auf  medizinischem  Gebiete  leisteten  A^orzügliches :  Hans 
Georg  Locher,  t  1787,  Dr.  med^,  Spitalarzt  und  Botaniker: 
Haus  Locher-B  all)  er  il797— 187o!,  Dr.  med.,  Professor  an 
der  med.  Fakultät  der  L'niversität  Zürich,  Ehrenmitglied  einer 
Reihe  gelehrter  Gesellschaften;  Heinrich  Locher-Zwingl  i 
(18<30 — 18G5),  Dr.  med.   und  Professor  der  Universität  Zürich. 

Seit  1619  wurden  ^litglieder  der  Fanailie  in  den  Grossen 
und  seit  1675  in  den  Kleinen  Rat  gewählt  durch  die  Zünfie 
Saitran,  Ivämbel,  Schuhmacher,  Weggen  und  Schmieden. 


Personenbestand. 
I.  Hauptiinie. 

Stifter:  Conrad  Locher  (1090—1622',  Tuchhändler  und 
Fabrikant  im  Kratz;    uxor:   Elise  Lavater.     Dessen  Enkel: 

I.  Linie. 

I.  Ast. 

Stifter:  Chr-is  tof  Locher  1 1670 —1748),  Obervogt  zu  Y\'ein- 
felden;  uxor:  Katharina  von.  Muralt.    Dessen  Urururenkel : 

Hans  Conrad  Locher,  geb.  ISMl,  Sohn  des  7  IL.us  Conrad 
und  der  7  Barbara  geb.  Geiger,  gew.  Posamenter,  A\'itwer  1885 
von  Esther  Henriette  Bosshard.     L^etikon  a.  -See. 

Kinder:  :u  Fr a u  E  t  z  ^ v  e  i  1  e  r  a u s  S c h n ti  h au s c n . 

b)  Konrad,"  geb.  18l>0,  Mnsiliaiienhändler  in 
St.  Petersburg,  vernüihh  1 HM5  mit  Agnes 
Elisabeth  Fehst,   geb.  185U,  v.^n  Reval. 

c)  Karl,  geb.  I8IU,  Posamcr.ter,  vcrmäiiii  188'.' 
mit  Theresia  Kemmeriing,  geb.  L'^138,  von 
Hottingen. 

Kinder:    aa;  Karl,   geb .  1889, 

bb)  Max  Friedrich,  geb.  18r)0. 


298  Locher. 

cc)  Anna  ^Nfaria,  geb.  1892. 
dd)  Paul,  geb.  1893. 
ee)  Elsa  Sophie,  geb.  1895. 
ff)  Ernst  Werner,  geb.  1898. 

d)  Friedrich,  geb.  1865,  Kaufmann,  vermählt 
1892  mit  Anna  Enriilie  Wer  ling,  geb.  1870, 
von  Riesb'ach. 

Kinder:   aa)  Fritz,  geb.  1893. 

bb)  Emilie,  geb.  1894. 

e)  Fanny,  geb.  1869,  vermählt  1895  mit  Hans 
Boll  er,  Ingenieur. 

f)  Elise,  geb.  1863,  verehelichte  Sc  hoch  aus 
Riesbach. 

Bruder: 

7  Karl  Adolf,  t  1885,  verm.  mit  Maria  Lips.  Brugg. 

Cousine: 

Maria,  geb.  1839,  gewes.  Arbeitslehrerki,  Tochter  des  f 
Joh.  Caspar  und  der  7  Judith  geb.  Wiser. 

II.  Ast. 

Stifter:  Pleiurich  Eocher-  Fries  (1743—1807),  Spital- 
arzt.   (Enkel  des  Stifters  des  I.  Astes.)    Dessen  Urenkelinnen: 

a)  Amalia,  geb.  1830  (Tochter  des  f  Professor  Dr.  med. 
Heinrich  und  der  Amalia  geb.  Zv/ingli);  vermählt  1849 
mit  Robert  v.  ^Inralt  vom  Ochsen. 

b)  Anna,  geb.  18o4,  vermälilt  1854  mit  Hans  Conrad 
V.  ^luralt.    (Bruder  desvObigen.) 

c)  Maria,  geb.  1S:)8,  vermählt  1857  mit  IVofessor  Dr.  med. 
Arnold  Leonhard  C 1  o  e 1 1 a  aus  Zürich,  j  1 890. 

II.  Linie.    (Die  Locher  zum  Bären.) 


Stifter:  Heinrieh  Loch  e  r- Wc  rd  mü  1 1  er  (16()5 — 17151, 
Ratsherr  und  Obmann  gemeiner  Klöster,  Haadelsherr  zum  Bären. 


Locher. 


297 


I.  Ast. 

Stifter:  Conrad  Locher -Hafner  (1G84 — 1738),  Handels- 
herr zum  Bären.    (Sohn  von  Obigem.) 

Joh.  Conrad  Locher,  ,^,eb.  1842  (Sohn  des  7  Konrad 
Friedrich  und  der  y  Margaretha  geb.  Thomson  von  London), 
Kassier  in  Oerlikou,  verm.  1874  mit  Elisa betba  Schlatter, 
geb.  1841,  von  Sulgen  (Thurgau). 

Kinder:  a)  Alfred,  geb.  1875,  Elektrotechniker. 

b)  Mathilde,  geb.  1877. 

c)  Ida,  geb.  1878. 

d)  Ernst,  geb.  1879. 

e)  Martha,  geb.  1883. 

Geschwister: 

1.  t  Konrad  Friedrich,  geb.  1840,  t  1903,  vermählt  1877 
mit  Anna  Barbara  Metzler  von  Nesslau,  geb.  1852  in 
New  York. 

Kinder:  a)  Ernst  Theodor,  geb.  1878. 

b)  Ella  ^largaretha,   geb.  1879. 

c)  PI  e  r  m  a  n  n  K  a  r  1 ,  geb.  1881 . 

d)  Wilhelm,  geb.  1883- 

e)  Anna  Frieda,  geb.  1884. 

f)  Maria  Louise,  geb.  1887. 

g)  Georg  AVas hington,  geb.  1890. 
Alle  in  New  York. 

2.  Anna  Barbara,   geb.  1844,  jetzt  Frau  Helm  in  Odessa. 

3.  Margaretha  Anna,  geb.  1845,  ^•ermäh!t  1873  mit  Jakob 
Gremmin  ger,  Sekundarlehrer  in  Enge  *['. 

4.  Maria  Elisabetha,  geb.  1851,  verm.  1881  mit  Friedrich 
Morf,  Kaufmann  von  und  in  Zürich. 

II.  Ast. 

Stifter:  Christof  Locher  (ir)H7  — 1777),  verniählt  mit 
^^f^gula  Schau  fe  Iberger,  Hauptmann.  (Bruder  des  Stifters 
•'^•s  I.  Astes.) 

Gemeinsamer  Stifter  des  I.  u.  H.  Zweiges  ist  Hans  Caspar 
I- och  er- AVol  f  (1754  — 1804),  Sanitätsschreiber.  Dessen  Urenkel: 


298  Locher. 

I.  Zweig. 

Heinrich  Locher,  geb.  1859  (Sohn  des  t  Kaufmanns  Joh. 
Jakob  und  der  Sophie  AVilhelniine  geb.  AVolf),  Kaufmann  am 
Münsterhof  Zürich  I. 

Geschwister: 

1.  Martin,  geb.  18G2,  Pfarrer  in  Luzern,   vermählt  1888  mit 
Elisabeth  EmmaAVagner,  geb.  18G7  von  Kocherstetten. 

Sohn:    Otto  Paul,  geb.  190L 

2.  Gottlieb,  geb.  18G4,  Kaufmann,  verm.  1898  mit  Martha 
Senn  von  Zohngen,  geb.  1874. 

Kinder:  a)  Hans,  geb.  1899. 

b)  Anna  Margaretha,  geb.  1901. 
4.  Mathilde,  geb.  1858. 

II.  Zwei  g. 

Stifter:  Plein  rieh  L och er-Nü sehe ier  (1779—1849), 
Tuchpresscr  (Sohn  von  Hans  Caspar  Locher -AVolf).  Dessen 
Enkel: 

Söhne  des  Tuchpressers  Kaspar  Heinrich  imd  der  Anna 
geb.  Reutlinger: 

1.  Heinricii  Locher,  geb.  1834,  Partikular  in  Zürich. 

2.  Friedrich  August,  geb.  1842,  AVitwer  1898  von  Emilie 
Binder  von  Oerlikon. 

Söhne:  a>  August,  geb.  LS7(),  verm.  1904  mit  Laura 
r\Iinna  Stüdler  von  Krattigen,  Kt.  Bern, 
geb.  1867. 

b)  Heinrich,  geb.  LS7(>,  Kanzlist,  verm.  1001 
mit  Ida  Wald  burger  von  Riesbach,  geb.  1877. 
Tochter:  LI a ,  geb.  190(;. 

3.  Susan  na  Binder,  geb.  1839,      19(»o,  von  Oerlikon,  AVitwe 
1886  von  Albert  sei.     Stein  a,  Klicin. 

Söhne:   a)  Emil  Albert,  geb.  1867.    New  York, 

b)  Jvarl   Heinrich,    gel).    LS72,   m  I^cs  Avants 
■      b.  Montreux,    verm.  19U()   mit   Klara  Alice 
lUirdet  aus  ^^Jathold,  Kt.  Waadt,  geb.  1871. 


Locher. 


299 


Cousine: 

Anna  Locher,  geb.  1840,  Tochter  des  t  August  und  der 
f  Susann a  Dorothea  Hegi,  vermählt  mit  Kaufmann  Gustav 
Mark  in  Zürich,  7  1Ö80. 

III.  Ast. 

Stifter:  Hans  Ludwig  Locher-Biirkli  (1701 — 1755). 
(Bruder  des  Stifters  des  I.  und  II.  Astes.] 

I.  Zweig. 

Stifter:  Hans  Ludwig  Locher  (1742 — 1778).  (Sohn 
des  Obigen.^    l^esseii  L'rurenkel : 

Friedrich  Locher,  geb.  1820  (Sohn  des  7  Bettfabrikanteu 
Hans  Conrad  und  der  -j-  Felicitas  von  Muralt  von  Oetlishausen), 
Dr.  jur.,  gew.  Rechtsanwalt,  Witwer  1896  von  Lina  Elisa 
Couod  von  Lausanne,  in  Paris. 

Kinder:  a)  Karl  Gustav,  geb.  1861,  geschieden  1902 
von  Camille  Corpataux  von  Freiburg,  in 
Neuseeland. 

b)  Ennna  ISIaria  Adele,  geb.  1869. 
Bruder: 

"J-  Joh.  Gottlieb,  KautVnanu,  ■[  1884,  verm.  mit  Sophie 
>LagH,  geb.  1832,  von  Bologna.  (Rom.) 

IL  Zweig. 

Stifter:  Hauptmann  Hans  Heinrich  Locher  im  Wollen- 
^lof  (1724 — 1765),  vermählt  mit  Dorothea  Gessncr.  (Bruder 
des  Stifters  des  1.  Zweiges.»     Dessen  Lrurenkel: 

Aibcrt  Locher,  gt-b.  KS4'.)  (Sühn  des  7  Pfarrers  Felix 
Kaspar  u!ui  der  7  Dorothea  geb.  Reutlinger),  V.  D.  .M.  Dr.  h.  c. 
Kegierungsrat  des  Kt.  Zürich,  Ständerat,  verm.  187/i  mit  ^Laria 
^L\gdalena  Labhard,  geb.  185'.),   von  Steckborn. 

Kinder:  a')  Felix,  geb.  1878,   Kantonaler  l'olizei-Ober- 
leutnant. 
b)  Ida,  geb.  1879. 


300 


Locher. 


Geschwister: 

1.  Frau  Pfarrer  Weigle  von  Lud\vi;jsburg,   in  Montevideo. 

2.  Frau  Hott  Inger  .verwitwete  Huben. 

3.  Frau  ^Müller  von  Aarau. 

4.  Margaretha,  geb.  1>5G,  vermählt  1882  mit  August  Otto 
Werdmüller  von  Elgg,  Ai)Otheker  in  Zürich. 

5.  t  Crottlieb  Konrad/ geb.  1847,   7  1894,  vermählt  1871 
mit  Susanna  Labhard,  geb.  I80O,  von  Steckborn. 
Kinder:   a»  Joh.   Ernst,    geb.   1872,  Kochherdfabrilcant, 

Witwer  1900  von  Dorothea  Elisa  Widmer: 
wiedervermählt  1903  mit  Maria  ^^leyer  von 
Zürich,  geb.  1875. 

b)  Otto,  geb.  1^78,  Kaufmann. 

c)  Martha,   £:eb.  1878. 


II.  Hauptlinie. 

Stifter:  Heinrich  Locher  il594 — 1608),  vermählt  mit 
Cleophea  Simmler.  (Bruder  von  Conrad  Locher  -  La  vater, 
Stifter  der  I.  Linie.) 

I.  Ast. 

Stifter:  Heinrich  Locher  (1622 — 1711),  vermählt  mit 
Katharina  Iv  i  1  c  h  s  p  e  rg  c  r ,  Kürschi^er. 

I.  Zweig. 

Stifter:  Pfarrer  Johs.  Locher  zu  Aawangen  (1760-1800); 
uxor :  S  u  s  a  n  n  a  X  ü  s  c  h  e  1  c  r. 

Emaiiuel   Locher,   geh.  181.'^   ^Solin   des  7  Gutsbesitzers 
Gottlieb  auf  Schloss  Herdern  und  der  7  Anna  Barbara  Weid- 
mann   von    Embrach),     Landwirt,    Witsvcr    1901    von  Anna 
Barbara  Bader  von  AiToltern  bei  Züricii,    in  Vcltheimx. 
Kinder:   a)  Maria,   geb.  LS73. 

b)  Hans,  geb.  1879,  vermählt  19Ul  mit  Lucio 
Modesta  Borgatta  \on  Nonio  (Italien),  geb. 
1881.  Lausanne. 


Locher. 


301 


Vaters  Gesch^\' ister: 

1.  7  Hans,  Dr.  med.,  verm.  mit  -|-  Lina  AVild  aas  Bubikon. 
Töchter:  a»  Anna   Elisabetha,    geb.  1S57. 

b)  Berta,  geb.  1862,  verm.  1889  mit  Andrea.s 
Friedrich  AVilhelm  von  Regel  in  St. 
Petersburg. 

c)  Emma,  geb.  1808,  vermählt  1891  nnt  Kar! 
Eduard  von  Regel  in  St.  Petersburg,  i Bruder 
des  Obigen.) 

2.  Esther  Louise  Locher,  geb.  1885,  Tochter  des  -J-  Prof. 
Dr.  med.  Hans  und  der  Elisabeth  geb.  Baiber,  verm.ählt  1857 
mit  Karl  Eduard  Ortgies  in  Kilchberg  bei  Zürich. 

II.  Z  Av  e  i  g. 

Stifter:  Jon.  Conrad  Locher  (1653—1711),  Xadler, 
vermählt  mit  Ursula  Sattler.    (Sohn  des  Stifters  des  I.  Astes,') 

Martin  Gustav  Locher,  geb.  1846  'Sohn  des  Buchhändlers 
Joh.  Heinrich  und  der  7  Susauna  Rosine  Wolf  ),  Nordamerika. 

Vetter: 

Friedrich,  geb.  1887  i.Sohn  des  "j*  Joh.  Caspar  und  der 
t  Rosine  geb.  Gu\'er!,  Seidenfabriknnt,  vermählt  1865  mit 
Emilie  Roth,  geb.  1844,   von  Hirslandcn. 

Kinder:  a )  X  a  n  n  y  Elisabeth,   geb .  1868. 

b)  Friedrich,    geb.    1869,    vermählt   1903  mit 
^laria  Dieiier  von  Hotlingen,   geb.  1883. 

c)  Leo  nie  Rosalie,  geb.  Ib78. 

III.  Zweig. 

Stifter:   Jakob  Christoph  Locher   (1750 — 1832),  ver- 
mählt   mil    E  1  i  s  a  b  e  t  h  a    Fi  u  b  c  r    gen.    von    (t  1  a  1 1  f  e  1  d  e  u  ; 
rer  in  Stadel.     Dassen  Urenkel: 

Johannes  Locher,  geb.  1850  (Sohn  des  -J-  Apotheker 
J^h.  Joseph  und  der  7  Louise  Ainalia  P'rank),  Dr.  med.  et  Dr. 
!  hil.,  prakt.  Arzt;  verm.  1875  mit  Auguste  Anna  Habicht, 
U'eb.  18v54,  Tochter  des  -{-  August  Heinrich  und  der  7  Anna 
Charlotte  geb.  Hirzci. 


302  Locher. 

Kinder:  a)  Johanna  Dora,  geb.  1876. 

b)  Anna  Charlotte,  geb.  1879. 

c)  ^lartha  Sophie,  geb.  1885. 

Geschwister: 

1.  Maria  Sophie  Christine,   geb.  1849,   AVitwe  1887  von 
Kaufmann  Theodor  Rheinboldt  in  New  York. 

2.  Frau  Anna  ^laria  r^Iühle  von  Frankfurt  a.  3*1.,  in  Unter- 
strass. 

3.  Frau  Ingenieur  Walt  her  aus  Couvet,  in  Ravensburg. 

4.  Frau  Apotheker  Fan  gen  fei  d  von  und  in  Bückeburg. 

5.  Frau  Elisabetha  Mühle  von  Frankfurt  a.  M.,  in  Enge. 

Vetter: 

Julius,  geb.  1838  (Sohn  des  Apothekers  Jakob  Christoph 
lind  der  *f  ^viaria  Elisabetha  Paur  von  Hirslanden),  gewesener 
Apotheker. 

D  e  s  s  e  n  S  c  h  w  e  s  t  e  r : 
Veronika  Amalia,  geb.  1841.    Zürich  V. 

II.  Ast. 

Stifter:  Rudolf  Locher  iKjoO— 1689),  Nadler,  vermählt 
mit  Anna  2^1  o st.     (Bruder  des  Stifters  des  I.  Astes.) 

I.  Zweig. 

Stifter:  ILans  Jakob  Locher  (1761  — 18.')4',  Pfarrer  zu 
Ottenbach,  vermählt  mit  Anna  Katharina  Pfenninger. 
Dessen  Enkel : 

Heinrich  Kaspar  Locher,  geb.  1837  (Sohn  von  Hans 
Casp^ar  |1801 — 1876],  Pf  in  er  zu  AVytikon  und  der  Ivatharina 
Grob,  -|-  18^)5).  Witwer  1867  von  Alma  Ivufibach,  wicder- 
vermählt  18<»8  mit  Karolina  W  a  e  d  c  n  s  w  c  i  1  c  r ,  geb.  1841, 
von  Stacfa. 

Kinder:  a)  Marie,  geb.  1863. 

b)  Heinrich  Theodor,  geb.  1865,  Sattier. 

c)  Johanna,  geb.  1879,  Staefa. 


Locher. 


303 


Gesch^v  ister: 

a)  aus  des  Vaters  I.  Ehe  mit  Katharina  Grob: 

1.  Maria,  geb.  1833. 

*2.  Elisabetha,  geb.  1835. 

3.  "i*  Theodor  Jakob,  gewesener  Pastor,  verm.  mit  -j*  Maria 
de  Clercq  aus  Rotterdam. 

Kinder:  a)  Johann,  geboren  1867,  Dr.  theol.,  Pfarrer  in 
Waspik  (Holland),  vermählt  1894  mit  Maria 
John  er,  geb.  1870,  von  Kerzers. 

Kinder:   aa)  ^Slaria,  geb.  1897. 

bb)  Theodor,  geb.  1900. 

cc)  Anna,  geb.  1902. 

dd)  Charlotte,  geb.  1906. 

b)  Gottfried,   geb.  1871,    Pastor  in  Zuilichera. 

c)  Gerhard,  geb.  1873,  Pastor  in  Xiear. 

d)  P  au  1  u  s ,  geb.  1875,  Masch. -Ingenieur  in  Xarbeit 
(Pensylvania). 

e)  Charlotte,  geb.  1869  in  St.  Johannesga. 

f)  Anna,  geb.  1880  in  Leyden. 

4.  Gottfried,    geb.  1839,    Witwer  1898  von   Anna  Maria 
Schäfer  von  Elberfeld,  Pfarrer  in  St. Johannesga  (Holland). 

0.  t  Karl,  geb.  1841,   7  ^^'^ö.  Buchhändler,  verm.  18.^^1  mit 
Elise  Spinner,  geb.  1854,  von  Hirzel.  (Bendlikon.) 

Kinder:  a)  Elisabeth,  geb.  1888. 
b)  Anna,  geb.  1889. 

6.  t  Paul,  geb.  1840,  7  ^-'^ÖO,  verm.  1880  mit  Maria  Deck 
von  Zürich,  geb.  1852.  ^ 

b)  aus  des  Vaters  H.  Ehe  mit  Bertlia  Bertschinger 
aus  Wytikon,  geb.  1839. 

7.  Bertha,  geb.  1869. 
Martha,  geb.  1873. 

Theophil,  geb.  1875,  Verwalter  der  Kant.  Zentralstelle 
für  Bureaumaterialien. 


1 


304  Locher. 


V  a  t  e  r  s  G  e  s  c  h  w  i  s  t  e  r : 

1 .  J  f  I  a  11  s   C  o  u  r  a  d ,   ver m .  mit       PI  i  i  s  a  b  e  t  h  a  Weiss  aus 
Obfelden. 

Sohn:  Jakob,  geb.  1884,  2vIechaDiker  in  St.  Franzisko. 

2.  f  Wilhelm,    "J-  1888,  ^Missionar,   vermählt   mit  Aiigusta 
Maria  Diez. 

Kinder:  a)  Kaspar  Wilhelm,   geb.  18GG,   London ville,  | 

Nordamerika.  | 

b)  A  u  g  u  s  t  a   Maria  W  i  1  h  e  1  m  ine,  geb.  1 858.  1 

c)  Margaretha  Elise,  geb.  1859.  | 

d)  Karolina  Martha,   geb.  18G2.  | 

3.  f  Joh.  Jakob,  gew.  Baumeister,  Stadtrat  und  Genie-Oberst,  | 
verm.  mit       !Maria   Ocri.  | 

Kinder:  a)  -J-  Hans,   geboren  1834,  Baumeister,  j  1903,  | 

vermählt  18G6  mit  Barbara  Broo,  geb.  1848,  | 

von  Mainz.     Rheinteldcu.  | 

Kinder:   aa)  Friedrich,  geb.  18G7.    iSLiiuz.  | 

bb}  Franziska    Elisabetha,    gc-  ] 

boren  1873.  | 

cc)  Louise,  geb.  1876.  | 

b)  Jakob  Wilhelm,  geb.  1835,  verm.  1 8G3  mit  ] 

Maria  Louise  Steiner,  geboren  1839,  \\>n  } 

Winterlhur,  Kaufmann  in  Winterthur.  1 


Kinder:   aa)  ^lax,  geboren  18G4,  Dr.  phil.,  | 

Chemiker,    vermählt    1892    mit  1 

Jeannc  Rouilier,  geb.  18G8,  | 

von  Champreut  (Waadt).    Basel.  I 

Söhne:  aaa)  A  1  b  e  r  t          i  1  h .  | 

Max,   geb.  1892.  j 
bbb)  Friedrich     xV  !  - 

fred,   geb.  1893-  j 

ccc)  Moritz,  gcl)orcn  j 

1898.  I 

bb)  Fanny,  geb.  18G5.  1 

cc)  Emma,  geb.  18G7.  I 

dd)  Wi  Ihclm,  geboren  1870,  Jvauf-  j 

mann.  | 


Locher. 


305 


c)  Eduard,  geboren  1840,  Chef  der  Baufirma 
Locher  &  Co.,  Oberst  der  Genie- Waffe,  Dr. 
phil.  h.  c,  Erbauer  der  Pihilusbahn,  Witwer 
1891  voD  Maria  Emilie  Freuler  von 
Schaffhausen. 

Kinder:  aa)  Maria,  geb.  18ß9,  verm.  1890 
mit  Eduard  Hofmeister, 
Direktor  der  Bank  in  Zürich. 

bb)  Eduard,  geb.  1872,  Mitinhaber 
der  Firma  Locher   «.K:  Co.,  ver- 
mählt   1900    mit    Ida  Berta. 
Hiirlimann,    geb.    1877,  von 
Zürich. 

Tochter:   Ida     Maria,  ge- 
boren 1900. 

cc)  Emma,  geb.  1874,  verm.  mit 
Fabrikant  Hüssy  von  Safemvyl 
in  Luino. 

dd)  Frida,  geb.  1876,  verm.  mit 
Dr.  jur.  Kirchhofer,  Bundes- 
gerichtsschreiber in  Lausanne. 

ee)  Robert,  geb.  1891. 

d)  Friedrich,  geb.  1842,  f  1906,  gew.  Chef 
der  Baufirma  Locher  cK:  Co.,  gew.  Oberst  und 
Kommandant  der  VII.  Division,  gew.  Präsident 
der  Zunft  zu  Zimmerleulcn,  vermählt  1870  mit 
Hedwig   Wo  Huer,    geb.  1843,   von  Berlin. 

Kinder:   aa)  Antonie,  geb.  187 L 

^  bb)  Friedrich,  geb.  ]874,  .Mit- 
inhaber der  Firma  Locher  Co., 
verm.  1902  mit  M  ar  ia  La  vater, 
geb.  1879,  ToclUer  des  Kauf- 
mann Hermann  und  der  [  ^^aria 
geb.  Wegmann. 

Söhne:  aaa)  F  r  i  t  z ,  geb.  1 903. 
.         .  bbb)  Hans,  geb.  1905. 

20 


Locher.  —  Liillin. 


cc)  Margaretha,  geb.  1881,  ver- 
mählt mit  Paul  Landolt, 
K-aufinaiin  in  Zürich. 

c)  Maria  Catharina,  geb.  1838,  AVitwe  von 
Kaufmann  Garnaus  sei.  von  New  York,  in 
Zürich. 

f)  Louise,  geb.  1841. 

P.  S.  Andere,  diesen  Namen  führende,  hier  nicht  aufge- 
führte Familien,  gehören  nicht  diesem  Stamme  an. 


Familie  du  Petit  Conseil  de  la  Republique  de  Geneve. 
Bourgeoisie  avant  137G. 
Conseil  des  CG  1559. 
Petit  Conseil  1418. 
Protestante. 

Kistorique. 

Origine  probable  du  village  de  LuUin  en  Chablais.  La  date 
de  l'admission  ä  la  bourgeoisie"  est  inconnue.  L^n  Lidiin  est 
dejä  mentionne  ä  Geneve  en  P291),  Girard  de  Lullin  y  ctait 
syndic  en  Lj4.">.  La  tiliatioji  ininterrompuc  comir.ence  a  lium- 
bert,  ne  vers  1350,  encore  vivant  en  141(). 

Armes:  De  gueiiles  au  ch.Ueau  a  deux  tours  d'argent, 
ma^onne  de  sable,  ajourö  «ruiie  portc  avcc  sa  herse  et  accom- 
pagne  en  j^ointe  d'un  cr(ü,.sant  du  meme.  La  brauche  de 
Chateauvieux  portait  le  chaleau  et  le  croissant  d'or.  Cimier: 


Lullm. 


307 


Le  chateau  de  Tecu.  Supports:  Deux  lions  contuurnes. 
Devise:    Dens  est  propugnaculuni  meum. 

Proprietes:  Seigneuries  de  Tournay,  Clialex,  Corbiercs, 
Chdteauvieux  et  Configuou,  Dardagny,  Malval,  Russin  et  los 
Baillets,  domaiiies  de  LaDc\',  Chambesy,  Peissy,  Chouili}-, 
Celigny,  Archamps,  la  Orange,  Chassagne  et  Peguet  iVaudi, 
maisons  de  la  Tour  Perse  et  de  la  Cite-Tertasse. 

Person  nages  marquants:  Jean,  1487 — 1546,  syndic, 
Tun  des  fondateurs  de  Tindependance  de  Geceve:  Pierre, 
1569—1639,  syndic;  Pierre,  1590—1654.  syndic:  Jean,  1619 
^  1676,  syndic;  Jean  Antoine.  1627 — 1708,  syndic,  acquereur 
de  la  Seigneurie  de  Chateauvieux ;  Pierre,  1646 — 1717,  syndic: 
Charles,  1669 — 1754,  syndic:  Jean,  1675 — 1750.  premier 
syndic;  Ami,  soit  Amedee,  1695 — 1756,  pasteur,  professeur  et 
bibliothecaire,  bienfaiteur  de  la  Bibliotheque  publique;  Michel, 
1695 — -1781,  premier  syndic,  agronome;  Pierre,  1712 — 1789, 
syndic;  Jacques  Andre,  1728 — 1816,  lieutenant  general  en 
France,  proprietaire  du  regiment  de  Chateauvieux,  rcvut  de 
Louis  XVI  le  titre  de  marquis  Lul'iin  de  Chateauvieux  en  1785: 
Charles  Jean  Marc,  1752 — 1833,  agronome;  Ami,  1748  a 
1816,  premier  syndic  et  principal  auteur  de  la  Restauration  de 
la  Republique. 

L'ancetre  commun  des  deux  branches  est  Fran^ois,  1501 
a  1560,  pere  de  Jean  et  d'Antoine. 

ütat  nominatif. 
Ire  Branche  ainee. 

Descendance  de  Jean  Lull  in,  ne  vcrs  1545,  7  1605. 
membre  du  Conseil  des  C C,  ci  de  J e a n n  e  de  C  h a 1 1  a  u  n  e u  1 , 
nee  vers  1555,  7  ]()')0. 

Propriete:  Doniainc  ä  Troinex.  Personnage  marquant :  Paul 
Liisee,  1800 — -1872,  conseiller  d'etat  et  historicn. 

Charles  Edouard  Lull  in  itils  de  Paul  Elisee,  ne  ä  Genevc 
26  avril  18(MJ,  a  Gcncve  [er  icvrier  1872,  Docteur  en  droit, 
ji^i^e  ä  la  Cour  de  Justice,  conseiller  d'etat,  et  dAimee  Francoise 
Susanne  Dunaut,  nee  a  Geneve  2^  novcmbre  I8O8,  7  a  Geneve 


308 


Lull  in. 


16  aoüt  1851),  Tie  a  Geneve  6  juin  1882,  ingenieur,  marie  a 
Troinex  3  janvier  18G1  avec  Sophie  Joseph  ine  Gramer, 
Dee  a  Geneve  22  septenibre  1832,  tille  de  -J-  Marc  Nosky,  depute 
au  Conseil  Representatif  et  de  Catherine  Jeanne  Andrienue 
uMallet  (Grenoble). 

E  n  f  a  n  t  s  :  a)  S  o  p  h  i  e  M  a  t  h  i  1  d  e ,  nee  a  G erie ve  17  decembre 
18G1,  mariee  aux  Eaux-Vives  27  septembre 
1882  a  Edouard  Louis  Dunant,  homme 
de  lettres;   divorces  2G  juin  1894  (Grenoble). 

b)  Paul  Eugene,  ne  a  Creneve  12  avril  1863, 
banquier,  niarie  1)  a  Paris  17  mars  189G  avec 
F 1  o  r  e  n  c  e  A  d  r  i  e  u  n  e  N  a  v  i  1 1  e ,  nee  ä  St.  Man- 
de  17  niars  1875,  -j-  ä  Troinex  3  avril  11)0(3,  tilie 
d'Eugene  Alberic  et  de  ^lary  Thallon;  2)  ä 
Geneve  14  janvier  1903  avec  Marie  Fanny 
Piachaud,  nee  a  Geneve  7  avril  1866,  fille 
d'Etienne  Georges  Louis,  Dr.  med.,  et  de 
Louise  Caroline  Roget  (i'roinex). 

P^nfant  du  second  mariage: 

Robert,   ue  a  Troinex  17  fevrier  1905. 

c)  Elisabeth  Therese,  nee  a  Geneve  25  janvier 
1865,  mariee  a  Grenoble  15  janvier  1899  a 
Gustave  Badollet   (Greneve,   rue  Calvin  5). 

!!e  Branche  cadette. 

Descendance  d'xVntoine  Lull  in,  ne  vers  1516,  f  1602, 
co-seigneur  de  l'ourna\,  mcmbre  du  Council  des  CC,  et  de 
Marie  Comtc,   nee  1561,   f  1630. 

Proprictcs:  Chouilly,  Arcl^ainps,  Cologny,  Duliil,  Evordes. 
Personnagcs  inarquants:  Charles  Leonard,  1 781-1 847,  syndic  ; 
Michel  Jacob  Freder  ic,  1772 — 1811,  litlerateur  et  agronome. 

Theodore  Lullin  (tils  d'Henn  Amcdee,  ne  a  Geneve 
12  juin  1823,  -j^  a  (ieneve  24  octobre  1861,  et  d'Angeli(pic 
Lydie  .Mailet,  Jiec  ä  Montbriliant  8  jum  KS30),  ne  a  Dullit 
30    septembre    1853,    marie    ä    Genthod    16    aoiit    1889  avec 


Lullin. 


309 


Florence  Paul  ine  Liicienne  de  Candolle,  nee  a  Walton 
(Surrey)  21  decembre  1865,  fille  d'Auoe  Casimir  Pyramus  et 
d'Anna  Mathilde  Marcet  {Geiieve,  nie  Beauregard,  6  et  Cologny). 

Enfants:  a)  Reyne  Ger  trade,   nee  a   Chene  Boiigeries 
18  juillct  1890. 

b)  Henri  Emile,  ne  a  Cologny  15  aoüt  1900. 
S  o  e  II  r  s  : 

1.  Berthe,  nee  a  Geneve  28  avril  1852,  mariee  a  Geneve 
l^t"  octobre  1877  a  Jean  Henri  A  d  o  1  ph  e  D  '  E  s  p  i  n  e , 
Dr.  med.,  professeur  et  rccteur  de  l'Universite,  corres[)ondant 
de  TAcademie  de  medecine  de  Paris  (Geneve,  rue  Beanregard, 
6  et  Cologny). 

2.  ^ladelaine,  nee  a  Geneve  23  septembre  1857,  mariee  ä 
Geneve  9  juin  1880  a  Charles  Soret,  professeur,  recteur 
de  l'Universite,  veuve  4  avril  1904  (Geneve,  rue  Beauregard, 
8  et  Cologny). 

]SI  e  r  e  : 

Angelique  Lydie  Mall  et,  lille  de  Jean  Georges,  depute 
au  Conseil  Representatif,  et  de  Madeleiue  AVilhelminc  Philippine 
Cannac  d'Hauteville,  nee  a  ^Montbrillant  8  juin  1830,  mariee  ä 
Geneve  28  mai  1851  a  Henri  Amedee  Lullin,  veuve  24  oe- 
tobre  1864  (Geneve,  rue  Beauregard,  6  et  Haut  ^lontalegre). 

O  n  cle  s : 

Fils  du  grand-pere,  Charles  Leonard,  ne  a  Geneve 
2i)  avril  1781,  a  Geneve  25  septcMil)re  1847,  syndic,  et 
d  Elisabeth  Sophie  Diodati,  nee  a  Geneve  13  janvier  1792, 
t  a  Geneve  1.3  fevrier  1878.     Ses  enfants: 

E  7  Amedee  Charles,  ne  a  Geneve  2.3  juillet  1825,  t  a 
Arehamps  5  novenibre  hS9r),  prcsident  du  Conseil  Admini- 
stratif,  marie  ä  Geneve  29  septembre  1852  avec  Victoire 
Marie  Pasteur,  n-'e  au  Grand-Saeonnex  10  aoiit  182'.;,  lille 
de  Georges  Louis  Guillaume  dit  William,  depute  au  Conseil 
Representatif,  et  de  Marie  Marguerite  All)ertine  M(nisson 
(Geneve,  rue  des  Granges,  IG  et  Arehamps). 


310 


Lull  in. 


Enfants:  a)  Ami  Charles  Henri,  ne  a  Geneve  11  janvicr 
1855  (Londres). 
b)  Albert  Louis,  ne  a  Geneve  5  avril  1862, 
banquier,  mnrie  a  Geneve  13  mai  1892  avcc 
Alice  Emilie  L  r  e  v o  s  t ,  nee  ä  Geneve  26  mai 
1870,  fille  de  Jean  Louis,  Dr.  med.,  professeur. 
et  de  ^Slarie  Lydie  2^Lillet  (Geneve,  rue  Coa- 
stantin  4). 

Enfants:  aa)  Ami    Charles    Jean,    n  e  a 
Geneve  27  septembre  1893. 
bb)  B  e  r  t  h  e  R  a  c  h  e  1 ,  nee  a  Geneve 

4  avril  189i>. 
cc)  A  m  e  de  e  Lu  ci  e  n ,  ne  a  Geneve 
13  avril  1899. 

2.  f  Louis  Alexandre,  ne  a  Geneve  29  aoüt  1828,  f  a  Geneve 
12  avril  1894,  marie  a  Gen.eve  14  decembre  1853  avec 
!Marie  Blanche  Lullin  de  Cha  teauvie  ux ,  nee  ä  Geneve 
27  novembre  1834.  7  a  Geneve  3  septembre  1902,  fille  du 
marquis  ^Michel  Frani^ois  Theodore  et  de  Rose  Horatia 
Valerie  ^^laurice. 

EnLants:  a)  Valerie,  nee  a  Geneve  18  octobre  185"^, 
mariee  ä  Geneve  8  aout  1882  a  Fran^oi^ 
Ernest  Galissard  de  Marignac,  Dr.  me^l. 
{Geneve,  rue  Senebier,  IG  et  Choiiilly). 
b)  Emilie  Renee,  nee  a  Geneve  14  no\embre 
1860,  mariee  a  Geneve  5  avril  1884  ä  Anie 
Jules  Fi  et  et,  Dr.  scient,  professeur  (Geneve, 
rue  Bellot,  13  et  Dullit). 


V.  I.uteinau. 


—  Liitstorf. 


^liiiisterialeDf^escbiecht  des  alten  Aar  2:  aus 
und  Ratsgcschlecht    des   Freistaals  Bern. 
Erstes  Vorkommen 
Burgerrecht  1429  und  14cSo. 
Grosser  Rat  1485. 
Kleiner  Rat  IGGV). 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  261.) 


l.if  Stator  f. 

Grossratsfamilie  des  Freistaats  Bern. 
Burgerrecht  vor  1446. 
Grosser  Rat  1440. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jabrg.  I  Seite  207.) 


312 


V.  Mandacb.  —  ^Manuel. 


jMinistcrialadcl  des  Tliiir-  und  Zürichgaus. 
Ratstreschlecht  des  Freistaats  S  c  Ii  äff  h  a  u  s  e  n. 
Erstes  Vorkommen  1244. 
Burgerrecht  vor  1318. 
Kleiner  Rat  1372. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  2G9.) 


Ratsgesclilecbt  des  Freistaats  Bern. 
Bürgerrecht  vor  1500  (1400  oder  1488?). 
Grosser  Rat  1510. 
Kleiner  Rat  1528. 
Evangelisch-Reformiert. 

Geschichtliches. 

Erwiesener  Stammvater  der  Familie  Manuel  von  Bern  ist 
der  bcrülimte  Maler,  Dichter  und  Reformator  Niel  aus  Manuel, 
der  iirkuiuilich  zum  ersten  Mal  in  seinem  nocli  vorhandenen 
Ehebrief  von  «Donstag  nach  ^lartini:*  150*)  als  Nikiaus  AI  le- 
rn an  vorkommt.  Ueber  seine  A  l,)stamminig  vaterliclierseits 
herrscht  Ungewissheit,  sicher  ist  dagegen,  dass  er  durch  seine 
Mutter  ein  Enkel  des  bekannten  Stadtschreibers  Dr.  lliüring 
Frickers  war,  wie  aus  dem  Testament  des  let/tern  von  1519 
hervorgeht. 


IManael. 


313 


Höchsl^'ahrscheinlich  eütstammte  er  durch  seinen  Vater 
einer  Familie  de  Alemanis,  später  Alleman  oder  Alaman 
genannt  Apothecker  oder  Aipotheker  genannt  Ale  man 
ab,  welche  in  der  zweiten  Hälfte  des  XV.  Jahrhunderts  zu 
Bern  vorkommt  und  piemontcsi^^chen  Ursprungs  war.  Der  erste 
dieser  Familie  «Jakob  AI  am  and  der  Apotegger  der  Walsh» 
erscheint  1460  als  Mitglied  des  Grossen  Rates  und  Besitzer 
eines  Hauses  im  Spitz  an  der  Matte.  Er  war  von  Genf  nach 
Bern  gekommen  und  übte  daselbst  das  Gewerbe  eines  Gewiirz- 
krämers  (<-.aromator> )  aus  luid  starb  um  1482.  In  einem  Rats- 
schreiben vom  14.  Juni  1482  wird  der  bernische  Einsasse 
Emanuel  de  Alamanis  der  Obrigkeit  von  Chieri  bei  Turin 
empfohlen,  wohin  derselbe  hingereist  war,  um  daselbst  einige 
Güter  des  verstorbenen  Gewürzkrämers  Jakob  de  Alamanis 
zu  verkaufen,  um  den  Erlös  an  des  letztern  Witwe  nach  Bern 
zurückzubringen;  in  diesem  Schreiben  wird  der  erstgenannte 
zweimal  kurzweg  «Manuel»  genannt.  In  welchem  Verwandt- 
schaftsverhältnis sie  mit  Xiclaus  standen,  ist  nicht  mehr  nach- 
zuweisen, unter  den  Zeugen  hndet  sich  in  seinem  schon  ge- 
nannten Ehebrief  ein  Hans  Apoteker,  von  1505 — 1525  sass 
ein  Niklaus  Apoteker  im  Grossen  Rat  (Anshelm). 

Was  Niclaus  bewogen  hat,  seinen  ursprünglichen  Familien- 
namen Alleman  ganz  fallen  zu  lassen  und  sich  des  Namens 
'^vlanuel»  als  Familiennamen  zu  bedienen,  lässt  sich  nur 
vermuten,  nicht  aber  sicher  festsetzen;  in  seiner  ganzen  öffent- 
lichen Laufbahn  figuriert  er  immer  als  Niclaus  2^Ianr. el  oder 
Emanuel,  nie  als  -  Niclaus  Alleman»,  seine  Bilder  versah  er 
Ireilich  mit  einer  E^ebersetzung  von  *:x\llemand\  nämlich  mit 
der  Signatur  N.  M.  D.  (Niclaus  ^Manuel  Deutsch). 

Seines  Berufes  ein  Maler,  daneben  aber  auch  gelegentlich 
ein  Reisläufer,  schloss  sich  Niklaus  beim  Herannahen  der  Re- 
formation begeistert  der  neuen  Eehre  an  und  widmete  sich 
von  da  an  mehr  u,nd  mehr  dem  Staatsdienst.  Schon  1510  war 
er  in  den  Grossen  Rat  der  CG  gelangt,  wobei  er  seinen  Edel 
auf  dem  Haus  seines  Srhwähers  Frisching  verzeigt,  1523  wurde 
er  Eandvogt  nach  Erlach,  J528  nahm  er  als  ^Rüefer»  an  der 
Disputation  teil,  im  selben  Jahre  gelangte  er  auch  in  den 
ivleinen  Rat  und  zur  Würde  eines  Venners  zu  Obergerwcru, 
Jiach  Anshelm    damals   «ein   junger  aber  woblberedter  Mann*. 


314 


Manuel. 


Bald  darauf  wurde  er  zur  Stilhmg  -der  Uiiriilien  ins  Oberland 
gesandt,  wie  er  denn  überhaupt  noch  später  von  Bern  irr.i 
vielen  diplomatischen  Missionen  betraut  wurde;  1538  starb  er, 
gleich  bedeutend  als  Maler,  Dicbier,  Rcforn-iator  und  Staatsmann. 

Von  seiner  1509  geehelichten  Frau  Catharina  Frischiu^ 
hinterliess  Xiclaus  3  Söhne  und  2  Tochter,  von  denen  die  eine, 
Margaretha,  1534  den  spätem  Ratsherrn  Vincenz  Daxel hofer 
heiratete.  Die  drei  Sohne  Hieron)  nius  .152') — 1578;,  Hans 
Rudolf  (1525 — 1571;,  und  Niel  aus  il528  — 1588),  welche  wie 
ihr  A^'ater  alle  drei  zum  Teil  hohe  Staatsstelleu  bekieideien, 
hinterliessen  zahbeiche  Deszendenz,  von  welcher  aber  nur  noch 
diejenige  des  jüngsten  Sohnes  Xiclaus  heutzutage  besteht. 
Die  Nachkommenschaft  von  Hieronymus,  des  Grossen  Rates 
1541,  Landvogt  nach  Romainmotier  1543,  des  Kleinen  Rates 
und  Landvogt  nach  Lausr.nne  1553,  A>nner  zu  GervN-ern  1562 
und  AVelschseckelmeister  1562,  erlosch  schon  in  der  ersten 
Hälfte  des  XVII.  Jahrhundens  im  Ivlannesstamme,  diejenige 
von  Hans  Rudolf  (sieb,  unt.)  dagegen  erst  1803  mdt  dem 
gew.  Ratsherrn  Friedrich  Karl  Lud\\ig  Manuel. 

Xiclaus,  des  Grossen  Rates  1550,  Vogt  zu  Chillon  1557, 
zu  Ternier  1566,  zu  Yferten.  1567,  des  Kleinen  Rates  1578,  Zeug- 
herr 1578  und  1583.  hatte  nacheinander  fünf  Frauen  zur  Ehe, 
nämlich  1549  Ursula  Vogt,  1564  Maria  Till  mann,  15.. 
Anna  v.  Watten  wyl,  1582  Christi  na  Fellenbcrg  und 
endlich  1585  Susan  na  AVysshahn;  von  der  ersten  hinterliess 
er  vier  Kinder,  von  denen  der  nachn^.abge  Schultheiss  Alb  recht 
der  gemeinsame  .Stammvater  aller  noch  lebenden  Manuel  ist. 

Beinahe  alle  Mitglieder  der  Far.iilic  widmeten  sich  in  der 
Folge  der  Magistratur  ur.d  sassen  seit  ihrem  Stammvater  Xiklaus 
ununterbrochen  im  Grossen  Rat  und  —  namentlich  im  X\T. 
Jahrhundert  —  sehr  oft  mi  Kleln.cn  Rate  der  Republik.  Im 
XVII.  Jahrhundert  traten  sehr  viele  in  französi>che  Kriegs- 
diensie, wo  sie  zum  Teil  hohe  Orfiziers-tellen  bekleideten, 
ausserdem  dienten  sie  noch  besonders  in  H-jUand,  Piemont  ur.d 
später  in  England. 

Schon  in  der  Mitte  de-  XVI.  Ja'nrhunderts  führten  einzelne 
Glieder  der  Familie  den  Junkerutitel,  welcher  von  Beginn  des 
XVII.  Jahrhunderts  an  der  Familie  in  Bern  durchweg  zuerkannt 


Manuel. 


315 


wurde,  auch  erhielt  sie  1G51  als  adelmässiges  Geschlecht  das 
Prädikat  «edelvest  ;  von  irgend  einem  Adels-  oder  AVappen- 
brief  lä-st  sich  dagegen  seltsamerweise  keine  Spur  finden. 

Xeben  dem  als  Maler,  Dichter  von  Fastnachtspielen  nnd 
Förderer  der  Reformation  Aveit  über  die  Grenzen  Berns  be- 
rühmten Stammvater  der  Familie  verdienen  von  den  zahlreichen 
Angehörigen  derselben,  v\-elche  sich  entweder  im  Dienste  ihrer 
Vaterstadt  oder  im  Militär  ausgezeichnet  haben,  noch  besonders 
erwähnt  zu  werden:  Hans  Rudolf  1525 — 1571,  des  Grossen 
Rates  15G0,  Vogt  zu  Alor^ee  15G2,  wie  sein  Vater  ein  tüchtiger 
Maler  nnd  Holzschneider,  daneben  auch  Dichter,  nach  Hallers 
Chronik  «ein  wunderbarer  Kopf  und  Künstler,  aber  vom  Podagra 
übel  abkommen  I^>:  Albrecht  (1560 — 16o7i,  Herr  zu  Cronay, 
des  Grossen  R;ues  15S8,  des  Kleinen  Rates  1589  und  1593, 
Vogt  zu  Yverten  1591,  Venner  zu  Gerwern  1595,  mehrmals 
bernischer  Gesandter  an  die  Tagsatzung  zu  Baden,  Schultheiss 
der  Stadt  und  Republik  Bern  von  1600 — 1G36,  galt  nach  dem 
Urteil  seiner  Zeitgenossen  für  einen  der  frömmsten  und  weisesten 
Männer  seiner  Zeit ;  All^recht  (l')40 — 1700'f,  1671  Hauptmann 
im  Regiment  Erlach  in  Frankreich,  1G90  Oberstleutnant  und 
1694  Oberst  daselbst,  zeichnete  sich  namentlich  in  Catalonien 
aus  bei  der  Einnahme  von  Palamos,  Girona  und  Castell-follit, 
welch  letztere  Festung  er  1695  12  ^Vochen  lang  gegen  20  000 
Spanier  so  tapfer  verteidigte,  dass  er  von  Ludwig  XIV.  eine 
grosse  goldene  Denkmünze  mit  Kette  erhielt  (h^^^te  im  Berner 
hist.  Museum):  Johann  Rudolf  (1G69 — 1715),  Major  im  Regt, 
v.  Erlach  in  PVankreich,  focht  hernach  im  Regiment  seines 
Bruders  in  Catalonien  1692 — 1702,  zweiter  Befehlshaber  der 
heruischen  Truppen  und  Generalmajor  im  Toggenburgerkrieg 
1712,  in  welchem  er  bei  Bremgarten  und  Vilmergen  viel  zum 
Siege  Berns  beitrug:  Sigismund  (1670 — 1740),  zuerst  Kadett 
im  bern.  Regiment  v.  Erhich  in  Frankreich,  Oberstleutnant 
1721,  Brigadier  1739  und  gestorben  zu  Charlcville  1740;  end- 
lich R  udolf  G  abriel  il749 — 1829i,  de-  Grossen  Rats  1783, 
NVelschoberkommissär  178.3,  wanderte  1798  nach  Stuttgart  aus 
und  kan.i  1816  nach  Bern  zurück,  tätiges  Mitglied  der  ökonom- 
ischen und  naturforschenden  Gesellschaft,  daneben  auch  .'er- 
fasser  historischer  Arbeiten,  ein  tleissiger  Forscher  imd  tüchtiger 
Nationalökononi. 


316 


Manuel. 


Von  den  Herrschaften,  die  die  Manuel  besessen,  sind  an- 
zuführen: in  Bernerlanden  die  halbe  Herrschaft  W'orb  1572 
bis  lGo9  (zusammen  mit  den  Diesbach,  INIerveilleux  und  Graflen- 
ried),  Utzigen  1G34 — 16l)4,  r\Iünchen\vyler  und  Clavaleyres 
1643 — 1658;  im  Waadtland  Cronay  1573 — ca.  1790,  Vaux  um 
1580,  Chamblou  15  .  .,  Bavois-dcssus  um  1712,  Chavornay  im 
XVIII.  Jahrhundert  etc.  Ausserdem  gehörten  ihnen  bei  Bern 
im  XVm.  und  XIX.  Jahrhundert  die  Landsitze  ^lelchenbiihl 
1780 — 1818,  Kalchegg  und  Brunnadern  (Elfenau)  und  eines  zu 
Muri. 

Das  Wappen,  welches  schon  der  Venner  Xiklaus  führte, 
ist  in  blauem  Schildhaupt  nebeneinander  drei  goldene  Lilien, 
die  untere  Hälfte  des  Schildes  sechs  mal  rot  und  silber  gepfählt; 
die  Helmzier  ein  wachsender  feuerspeiender  grüner  Drache  mit 
ausgespaimten  Flügeln,  Brust  und  Flügel  mit  den  drei  Lilien 
belegt.    Devise  oft:  candore. 

Zunft  a  n  gehö  r  igkeit:  Obergerwern.  Das  Geschlecht  blüht 
gegenwärtig  in  Bern,  Basel,  Italien  und  Xordamerika. 

Xachtrag:  Es  lebt  gegenwärtig  im  AVaadtland  noch  eine 
Familie  des  Xamens  IM.Lnuel,  weiche  aber  mit  der  hier  be- 
handelten in  keinerlei  Zusammenhang  steht. 

Literatur:  ^Xiclaus  ^Manuel,  Leben  und  AVerke  eines 
Malers  und  Dichters,  Kriegers.  Staatsmannes  und  Reformators 
im  sechszchnten  Jahrhundert  >  von  Dr.  C.  Grüneiseu,  Stuttgart 
und  Tübingen  1837  (sehr  ausführlich) ;  R.  de  Steiger,  les  generaux 
bernois;  !May  v.  Romainmötier  cHi-toire  militaire  de  la  Suisse 
eto;  Samuel  Scheurer  <'.Bernische5  Mausoleum  >  Bern  174*^ 
bis  1742:  Berner  Taschenbuch  1853  und  1867  ;  Dr.  Jakob 
Bächtold  ^  Xiklaus  ^lanuel»  Frauenfeld  1878- 

Personenbestand. 

Gemeinsamer  Slamm\ater  der  folL^cnden  zwei  Linien  ist  der 
Schul theiss  Albrecht  Manuel  ( 15'ö0  —  IG061,  Herr  zu  Cronay, 
Schultheiss  16«j!) — UVM),  verm.  I.  am  28.  Xovember  1586  mit 
Ursula  V.  G  raffen  ried,  II.  am  4.  Xovember  1605  mit 
Magdalena  Nägel  i,  7  1619,  des  Schulthei>.^en  Hans  Franz 
Nägcli  Tochter   und  Witwe   der  Schultheissen  Johann  Steiger, 


Manuel. 


317 


"}•  1581  und  Johann  v.  Wattenwyi,  7  IGOl.  Seine  zwei  Söhne 
sind  Stifter  der  folgenden  Linien. 

A.  Aeltere  Niclaus^sche  Linie. 

Stifter:  Xiclaus  (1587—1620),  des  Grossen  Rates  1(312, 
Landvogt  nach  Chillon  löl8,  vermählt  L  1010  mit  Rosina 
V.  Wattenwyi,  II.  1613  mit  Johanna  Michel  v.  Schwert- 
schwendi.  Mit  den  beiden  Söhnen  seines  ITrenkels  Gabriel 
(1688— -1749),  Schultheiss  nach  Biirgdorf  17o4,  Senator  1746 
und  Zeugherr  1749,  vermählt  1718  mit  Ursula  Ernst,  teilte 
sich  seine  heute  noch  lebende  Deszendenz  in  ciie  folgenden  Aeste. 

I.  Gabrielscher  Ast. 

Stifter:  Gabriel  (1720  —  lllA).  des  Grossen  Rats  1755, 
Ohmgeldner  1758,  Landvogt  nach  Grandson  1705,  verm.  1748 
mit  Rosina  Jacob  ea  Antonia  Lombach,  von  dessen  Söhnen 
drei  Urheber  der  folgenden  Zweige  sind. 

1.  Karl'scher  Zweig. 

Stifter:  Karl  (1750 — 1800),  des  Grossen  Rates  1785, 
Oberst  und  Appellationsrichter,  Herr  zu  Chavornay,  vermählt 
I.  1781  mit  Johanna  Dorothea  Stiirler,  II.  1795  mit 
Margaretha  v.  Jenner,  -J-  179(3.    Dessen  Urenkel: 

Ulysse  und  Harry  Wilson  Manuel,  Zwillinge,  geboren 
10.  Oktober   1872    in    Lansdale   (I^ennsylvanien,  U.  S.  A.)  in 


Geschwister: 

1.  Ida  Florence,  geb.  4. v November  1809. 

2.  Johanna  Anna  ^L\ria,  geb.  13.  Juni  1871. 

Mutter: 

Catharina,  geb.  Boyer  aus  Ilatfiehl  (U.  S.  A.)  geb.  18.., 
vermählt  in  Ilatfield  am  11.  November  18()6  mit  f  Albrecht 
Friedrich  Manuel,  get.  2.  Februar  1820  in  Lansdale  (Penn- 
sylvanien),  Witwe  seit  30.  Dezember  1874. 


318 


—  V  a  t  e  r  s  S  c  h  \v  e  s  t  e  r  : 

Victoria  Fredericia,  getauft  24.  ^slai  1838. 

*[•  G  r  o  s  s  e  1 1  c  r  n. 

Albrecht  Friedrich,  get.  6.  Juui  1790,  f  1850,  Offizier 
in  englischen  Dieusteu  und  Gutsbesitzer  in  Canada,  verm.  am 
9.  Dezember  1815  mit  Anna  Maria  Fleniming  aus  Kingstou, 
geb.  1798,  -x  IS.. 

Gross  Vaters  Brudcrstochter: 

Maria  ^largafetha,  geboren  19.  Juni  1887  (Tochter  des 
-j-  Kommissionsschreibers  FudAvig  Gabriel,  getauft  20.  Mai  179(3, 
j  24.  Februar  1880  und  der  f  F^iisabeth  Sophie  v.  AVattenwyl 
von  Malessert,  geb.  14.  Februar  1803,  verni.  26.  April  182«3, 
t  2.  Mai  1851),  verm.  am  21.  Juli  1857  mit  Karl  Lud\vig 
V.  Fischer  vom  Baumgarten,  gev/.  Genichauptmann  in  k.  k. 
österreichischen  Diensten,  Gutsbesitzer  im  Baumgarten  und  zu 
Bougy  (Baumgarten,  Bern). 

2.  AI  brecht 'sclier  Zweig. 

Stifter:  Albrecht  (175()— 1841),  des  Grossen  Rates  1795, 
Zollherr  und  Laudmajor,  Besitzer  von  Brunnadern,  verm.  178i> 
mit  Margaretha  Elisabeth  Tscharner.  Er  hinterliess  drei 
Sohne,  Gottlieb  11  udolf  AI  brecht,  Karl  Beat  Rudolf 
und  Christoph  Friedrich,  von  denen  die  heute  lebenden 
Repräsentanten  dieses  Zweiges  absuimmen. 

a)  N  a  c  h  k-  o  m  m  e  n  von  G  o  1 1 1  i  e  b  Rudolf  A 1  b  r  e  c  h  t . 

Heinrich  AlbrecJit  Manuel,  geboren  Batavia  t).  Juni  1837, 
.  in  Batavia r 

G  e  s  c  h  A\-  i  s  t  e  r  : 

1.  jMargaretha    Henriette    Charlotte,     geboren  Batavia 
9.  März  1839. 

2.  Julius  Peter,  geboren  Batavia  11.  Mai  1842. 


Mariuel. 


319 


7  E 1 1  e  r  11 : 

Gottlieb   Rudolf  AI  brecht,    geboren   4.  April  1797, 

7    1855  zu  Soerdb^yci   (  T:\va!,    gesN'.  Kaufu^anii  in 

Soerabava,  venvi.  I.  IS.,  mit  Anna  Catliarina    Stoltz  aus 

 ,    7  18...   II.  am  1(1.  Januar   18-35   zu  Soeraixaya 

mit  Charlotte  E 1  i  ?  a  b  e  t  h  L  o  u  i  s  e  v  a  n  L  y  n  d  e  n  aus  Coiombo, 
geh  .«  t  •    •    •    •  1878. 

b)  Nach  kommen  von  Karl  Beat  Rudolf. 
Dessen  Enkel : 

Karl  Rudolf  iManue!,  geb.  zu  Utwyl  ^Thurgau;  21.  April 
1870,  Land-Sk-onom  in  Borgoforte  'Italien)  /Sohn  des  7  Eabrik- 
direktors  zu  Xeuhau.-en  bei  Schaiihausen,  Gustav  August,  geb. 
7.  Mai  1813,  f  Xeuhausen  3.  August  190.3,  aus  dessen  erster 
Ehe  mit  "7  Ivatharina  Amalia  ]Maria  Ortlieb  ver\v.  Eriedei  aus 
Baden  i.  Br.,  geb.  11.  September  1842,  verm.  25.  }'.Iai  1868, 
t  Xeuhausen  1(3.  Februar  1898  ;  verin'dhlt  in  B:-=el  am  10.  April 
1899  mit  Maria  Manuel,  geb.  Basel  3.  Mai  1874,  Tochter  des 
Aibrecht  Karl  Paul  Manuel  und  der  7  Salome  EHsabeta  Preis- 
^verk  (Borgoforte;. 

Kinder:   a >  Margaretha  Elisabeth,  geb .  Visano  i Prov. 
Brescia)  4.  Februar  19lhJ. 

b)  Friedrich     Gustav,     geboren  Borgoforto 
12.  April  19iM. 

c)  A  ;  b  e  r  i g  o   Paolo,    ceb.   Borgoforte   20.  Mai 
19ü2. 

d;  Eduard,  geb.  Curtatone  28.  Juli  1903. 
G  e  s  c  h    i  s  t  e  r : 

1-  Maria  Sophie,  geb.  14.  2\Iärz  18»'')9,  venu  

1899  mit  Oskar  Hornung,  Apotheker  ir.  Künigsbach 
(Badem. 

2.  Albrecht   XiklaMS,    geb.   2L    M^lrz    1871    in  Marmirola 
(Italien'. 

Stiefmutter: 

Henriette  geb.  Manuel,  geb.  Langnau  19.  Juni  1863, 
lochter  des  Karl  Albrecht  Paul   Manuel   und   der  f  Salome 


320 


Manuel. 


Elisabetli  Preiswerk,  verm.  in  Basel  am  10.  Dezember  1900 
mit  •{■  Gustav  August  Manuel  (sieh,  ob.),  Witwe  seit 
3.  August  1903  (Basel). 

Vaters  Schwestern: 

1.  Sophie  Maria,  geboren  15.  September  1881-,  vermählt  am 
G.Dezember  18G0  im  ^Münster  zu  Bern  mit  Wilhelm  Klein 
aus  ^lainz. 

2.  Sophie  ^largaretha  Fried  erika,  geb.  .30.  Dezember 
1836,  verm.  am  .j.  Mai  1880  in  Weinfelden  mit  Nathan 
Israeli,  Kaufmann  in  Paris. 

3.  Philipp  ine  Julie  Charlotte  Friederika,  geboren 
6.  September  ISoS,  verm.  in  ^Münsingen  am  15.  November 
1875  mit  Konrad  Struve  aus  Fayetteville  (Texas). 

•j*Grosseltern: 

Karl  Beat  Rudolf,  geb.  11.  November  1801,  gew.  Haupt- 
mann in  kgl.  neapolitanischen  Diensten,  7  7.  September  1848 
zu  ^lessina,  verm.  zu  Karlsruhe  am  17.  Juli  1832  mit  Sophie 
V.  Struve  aus  Russland,  j  8.  Januar  18(31. 

c)  Nachkommen  von  Christoph  Friedrich. 

Albrecht  Karl  Paul  Manuel,  geb.  4.  März  1835,  Bank- 
kassier in  Basel,  vermählt  am  4.  September  1802  im  ^Münster 
zu  Basel  mit  7  Salome  Elisabeth  Preis  werk  aus  Basel, 
geb.  25.  Dezember  1839,  7  zu  Basel  22.  Februar  1899,  Tochter 
des  -j-  Samuel  Preiswerk,  Antistes  der  Basler  Kirche,  und  der 
j  Augusla  geb.  Faber. 

Kinder:  a)  Henriette,  geb.  19.  Juni  18()3  zu  Langnau, 
verm.  zu  Basel  am  10.  Dezember  19()0  mit 
■f  Gustav  August  ^lanuel  (sieh.  ob.). 

b)  Elisabeth,  geb.  23.  Januar  1800  in  Basel. 

c)  Bertha,  geboren  30.  Juni  IBlU),  vermählt  zu 
Basel  am  G.  Oktober  189h  mit  Rudolf 
T  h  e  o  d  o  r  }vl  u  r  i  z  B  u  r  i  aus  Basel  und  Bur^- 
dorf,  Arzt  und  Privatdijzent  in  Basel. 

d)  Maria,   geboren  3.  !März  1874,    vermählt  zu 


Manuel. 


321 


Basel  am  10.  April  1899  mit  Karl  Rudolf 
Manuel  {sieh.  ob.). 

e)  Karl,  geb.  18.  Mai  1872,  Kaufmann  in  Basel. 
Geschwister: 

1.  Niklans  Friedrich,  geb.  10.  September  1837,  Angestellter 
der  Bundeskanzlei,. 

2.  Sophie,  geboren  27.  April  1839,  verm.  zu  Münsingen  am 
15.  Mai  18G5  mit  Gott  lieb  Friedrich  Hopf,  Kaufmann 
in  Thun. 

Stiefgeschwister  aus  zweiter  Ehe  des  Vaters. 

1.  Friedrich  Alfred,  geboren  9.  Juli  1853,  Kaufmann  in 
Unterseen,  verm.  in  Ilindelbank  am  25.  März  1895  mit 
Elise  Geiser  aus  Langenthal,  geb.  23.  Juni  1854,  Tochter 
des  Johann  Jakob  Geiser  und  der  Verena  Käser. 

2.  Klara  Elisabeth  Maria,  geb.  23.  August  1855. 
^  t  Eltern. 

Christoph  Friedrich,  geb.  4.  Mai  1809,  f  5.  August 
1891  in  Burgdorf,  gew.  Kreisförster,  verm.  I.  am  20.  iNIai  1834 
zu  Utzenstorf  mit  So})hie  Henriette  Ka  st  hofer,  geboren 
20.  September  1813,  f  Dezember  1849,  II.  am  11.  Oktober 
1850  zu  Burgdorf  mit  Ida  Sophie  ^leyer  aus  Burgdorf 
t  9.  Februar  1895  in  Bern. 

3.  Johann  R  u  d  o  1  f '  s  c  h  e  r  Zweig. 

Stifter:  Johann  Rudolf  (1772 — 18..),  gewesener  Kauf- 
mann, verm.  1810  mit  Johanna  Katharina  v.  G  raffen  ried. 
Dessen  Enkel: 

Rudolf  Ludwig  Ernst  ManueJ,  geboren  12.  März  1847, 
Dr.  jur.,  l'ntcrsuchimi^sritlitei-  1892,  ßezirksprolcurator  und  Ober- 
lichter seit  1903,  Sohn  des  f  Dr.  med.  Nikiaus  Rudolf,  ge- 
l>oren  .30.  April  181(5,  t  30.  Mai  188(7  und  f  Maria  Henriette 
Amnlia  Louise  Ktuiii:^,  geboren  2G.  November  1825,  vcrn:iählt 
23.  April  184(),  t  1.  August  1886. 

21 


322  Manuel. 

-  -~  Schwestern: 

1.  Johanna  Cacilia  Louise,  geb.  25.  August  1858. 

2.  Lina  Adelheid  Hildegard,  geb.  17.  März  18G2. 

II.  Kerl'echer  Ast. 

Stifter:  Karl  (1724—1797),  des  Grossen  Rates  1764, 
Salzkassaverwalter  1771,  Besitzer  des  ^lelchenbübls  und  der 
Kalchegg,  verm.  1756  mit  Anna  Maria  Tscharner.  Dessen 
Ureokel : 

Wilhelm  Karl  Eduard  Manuel,  geboren  21.  März  1849, 
Sohn  des  f  Regierungsstatthalters  zu  Nydau  und  Amtsrichters 
zu  Bern  Karl  geb.  6.  September  1810,  f  28.  Juni  1878  und 
der  f  Charlotte  Elisabeth  Sophie  Kaslhofer,  geb.  6.  März  1815, 
verm.  am  16.  Mär.^  1842,  j  11.  März  1860.^ 

f  G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n  : 

Karl  Albrecht  (1758 — 1845),  verm.  mit  Antoinette 
Caroline  Sophie  V.  Gross. 

B.  Jüngere  Joliann  Jakob'sche  Linie  (von  Cronay), 

Stifter:  Johann  Jakob  (1589 — 1641),  des  Grossen  Rates 
1617,  Landvogt  im  Val  Maggia  1626,  Vogt  zu  Lenzburg  1628, 
Herr  zu  Utzigen,  Vaux  und  Cronay,  ^^Iit}"ier  zu  Chamblon,  ver- 
mählt 1614  mit  ^Laria  v.  Gingins  von  Utzigen. 

Karl  Corneiius  Johann  Ludwig  Manuel,  geboren 
22.  Noveml)er  18()5  in  Amcrsfort  (HoUand). 

G  e  s  c  h  ^v  i  s  t  e  r : 

1.  Wendel  in  a  Henriette,  geb.  13.  Mai  1864. 

2.  Cornelius  Jakob   Christian,    geboren  26.  April  1868, 
Offizier  in  kgb  niederländischen  Diensten. 

Mutter: 

Wendelina  Henriette,  geb.  Broedelet  aus  Amersfort, 

geh  ,  vern».  am  80.  Juli  18()8  in  Amersfort 

mit  f  Albert  Rudolf  Manuel,  geb.  Amersfort  10,  Oktobcr 
1816,  gew  ,  Witwe  seit  1888  (Amersfort). 


Manuel.  — 


Marcet. 


Vaters  Geschwister: 

1.  Dorothea  Johanna  Petronella,  geb.  30.  Dezbr.  1817. 
2  

•j-Grossellern: 

Karl  Ludwig  Cornelius  Johann,   geb.  1789,   j  184 
gewesener  Offizier  in  holländischen  Diensten,  vermählt  1815  mit 
Eleonora  Liefrink  aus  Holland,   

L.  V.  T. 


Mareet. 

Familie  du  Petit  Conseil  de  la  Rcpublique  de  Geneve. 
Bourgeoisie  1558. 
Conseil  des  CC  1583. 
Petit  Conseil  1770. 
Protestante. 

Historique. 

V 

Origine  de  ^leaux  en  I^rie,  I.e  prcinier  du  nom  connii  est 
Ihonjas,  vivant  en  1475,  aucpiel  cominence  la  liliation  inin- 
terrompue. 

J.e  prcmier  bourgeois  est  Fran^ois,  ^  1502  a  75  ins. 
Arm  OS*.  D'or  a  la  Croix  de  St.  Andre  de  gueules,  chausse 
"ndc  d'azur.  Ce  sont  cellcs  de  la  fainille  de  St.  Andre  dont 
5cs  Marcet  descendent;    ellcs   auraicnt   ete  concedees  par  l'em- 


324 


IVIarcet. 


pereur  Charles  Quint  comme  pouvant  etre  portees  par  les  deux 
sexes  de  cette  famille.  Proprietes:  Sci^^ueurie  de  Toiirnay, 
lief  de  ISIezieres  (a  Coppet),  fonds  a  Colo<^iiy. 

Person  nages  marquants:  Alexandre,  1734 — 1787, 
conseiller  d'etat;  Isaac,  1782 — 1798,  lilterateur ;  Alexandre 
Jean  Gaspard  1770 — 1822,  medecin. 

Epoque  actuelle:  Proprietes:  Domaines  de  Malagny  et 
d'Yvoire. 

Personnag  es  marquants:  Jeanne  M.,  nee  Haldiniand, 
1769 — 1858,  ecrivain;  Franko is,  1803 — 1883,  conseiller  d'etat 
et  professeur. 

Etat  nominatif. 

t  Alexandre  Marcet  (hls  de  AVilliam,  ne  a  Geneve  13  mai 
1828,  t  en  Egypte  4  niars  1900,  Dr.  med.,  et  de  Constance 
Louise  Rigaud,  nee  a  Geneve  22  mai  1834,  "J*  a  Londres  3  avril 
1904),  ne  a  Londres  3  janvier  1859,  ä  Londres  21  mars  1903, 
Ingenieur,  marie  ä  Genthod  4  aoüt  1883  avec  AlbertineAdele 
de  Saussure,  nee  a  Geneve  8  aout  18i>l,  remariee  a  Hastings 
Ross-Johnson,  tille  d'llenri  Louis  Frederic,  natnraliste,  et  de 
Louise  Elisabeth  de  Pourtales  (Angleterre  et  Malagny). 

Tan  tes : 

Filles  de  Fran^ois  ^Marcet,  ne  ä  Londres,  25  mai  1803,  f  a 
I>ondres  12  avril  1883,  conseiller  d'etat,  professeur,  et  d'Aimee 
Amelie  Bouthillier  de  Beaumont,  nee  a  Geneve  7  septembre  1807, 
1  a  Malagny  23  juiUet  ISkrd. 

1.  Caroline  Emma,  nee  a  Geneve  25  mars  1835,  mariee  a 
Genthod  11  juillet  1854  ä  Marc  Henri  Pasteur  (Winches 
Auch,  Hadham,  Herts). 

2.  Anna  Mathilde,  nee  a  Geneve  J4  fevrier  1840,  mariee  a 
Geneve  27  aoüt  1803  ä  Anne  ("asimir  Pyramus  de 
Caudolle,  botaniste  (Geneve,  rue  I^Iassot,  11,  et  Le  Mailly 
pres  Versoix), 


de  Marval,  —  v.  ^Lay. 


325 


de  Jlarval. 

Familie  du  Couseil  d'Etat  de  la  Principaiite  de  Neuchatel. 
Nationalite  Deuchäteloise  1(308. 
CoDseil  d'Eiat  164  . 
Protestants. 
(Voir  tome  I^r  page  272.) 


V.  Jlay. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 
Bürgerrecht  14  .  .  (1404?). 
Grosser  Rat  144G. 
Kleiner  Rat  1494. 
Evangelisch-reformiert. 

Geschichtliches. 

Als  Stammvater  dieser  Familie  gilt  Bartholomäus  de 
Madiis,  der  in  den  ersten  Jahren  des  15.  Jahrhunderts  in 
Bern  erscheint.  Sein  Xamc  ^vird  verschieden  geschrieben,  bald 
de  Madiis,  Maggio,  ^leyggo,  Meyen  oder  endlich  May. 
Ueber  ihn  ist  wenig  bekannt;  das  erste  Mal,  wo  seiner  ur- 
kundlich erwähnt  wird,  ist  im  Udelbuch  von  ca.  1400,  wo  yon 
allerdings  etvs'as  späterer  Hand  steht  <  Barth  lo  nie  ^Teyen  der 
Lamparter,  jacob  Panian  <ier  I>amparlc,  Jacob  de  Madiis, 
Barthl.  Sun,  haut  Udel  in  dem  vorgenannten  (Domus  Bartho- 
lornei  Meyen  des  Lamparten^  Hus  an  der  Kirchgasse  schalteii- 
hal})>. 


826 


V.  ^L^y. 


Die  Bczeichnur.ij  «Laniparte-  weist  auf  die  italienische  Her- 
kunft Barthlomes  hin,  und  in  der  Tat  kommt  der  Xame  ^laggio 
oder  de  Mad:  is  im  15.  und  16.  Jahrhundert  in  mehreren  lom- 
bardischen und  oberitalieuischen  Städten,  wie  z.  B.  ^lailar.d, 
Lucca  und  Brescia  v._^r.  W.oher  nun  Barthlome  stamn:te,  bat 
bis  jetzt  noch  nicht  gewiss  ermittelt  werden  können,  doch  weisen 
verschiedene  Umstände  darauf  hin,  dass  seine  ursprüngliche 
Heimat  im  r**[a\'ländischen,  in  der  Gegend  von  Inirozzo  v.-ar. 

Nach  Leu's  Lexikon   soll   schon  oder  1898  Heinz- 

maun  Mav,  ein  >  Ir.genieur .  aus  Lucca.  Barver  in  Bern  ge- 
worden sein;  in  einer  L'rkunde  vom  1.  April  14' 'Ö  im  Stifrs- 
dokumentenbuch  wird  allerdings  Heinzmann  Mayen  und  seine 
Frau,  welche  beide  zu  einer  rückständigen  Zahiu::g  an  den 
K-irchmeyer  der  Leutkirche  Bern  verurteilt  werden,  ais  <■- Burger 
und  gesessen  zu  Bern  >  genauLt,  und  zwar  m.uss  er  dies  schon 
am  26.  INTai  14'Jl  gewesen  sein. 

Ein  Zusammenhang  desseibea  mit  Bartholomäus  ist  aber 
nirgends  zu  huden;  überhaupt  scheinen  im  15.  und  16.  Jahrhundert 
Träger  der  Namen  iMey  und  Maygi  in  Bern  vorgekommen  zu 
sein,  die  mit  Barthlome  und  dessen  Nachkommenschaft  auch  in 
keiner  verwandtschaftbchen  Beziehung  standen  und  daher  von 
genanntem  Heinzmann  abstammen  köimten.  Die  ^Liy  zu  Lucca, 
deren  Stamm  daselbst  1718  erlosch,  führten  ein  von  demjenigen 
der  bernischen  May  ganz  verschiedenes  AVappen,  v.ährend  das- 
jenige der  ^Taggio  zu  ^L'dland,  die  anfangs  des  17.  Tahrhunderts 
ausstarben,  dem  bernischen  sehr  ähnlich  gewesen  sein  soli. 
Auch  in  Genf  kommt  im  16.  Jahrhundert  eine  aus  Lucca  stam- 
mende Familie  Mey  vor,  ein  '-Vincent  iMev,  ii's  de  Blaise  Mev 
de  Lucques*  wurde  nach  GaliiTe  löviU  in  Genf  zum  Burger  an- 
genommen und  hinterliess  daselbst  Deszendenz,  die  aber  bald 
erlosch, 

AVie  dem  nun  auch  sei,  so  lässt  sich  doch  die  Stannureihe 
der  heutigen  >Liy  auf  den  eingangs  genannten  Barthlome  als 
auf  ihreri  hi-ch-t  wahrscheinlichen  Stamirivater  nrit  ziemlicher 
Sicherheit  /uiücklüliren.  Sein  Sohn  Jak«^^  vermählte  sich  um 
1440  mit  Isabella  Squazzini  aus  Mailand,  in  der  Folge  er- 
hielten er  inul  seine  mit  ihr  erzeugten  Ivinder,  —  milgiicher- 
weise  um  sich  von  den  andern  in  i^ern  wohnenden  Mav  yii 
unterscheiden  —  den  Zunamen.  Squazzi  n  i :  er  erscheint  meistens 


V.  May. 


527 


als  «Jacob  de  Tsladiis  geuaimt  S  q  ii  az  z  i  ii  i  »,  «^Jacobiis 
Squaciiii  dictus  de  May»,  Jacob  de  ^Madiis  sonst  ^e- 
naiiDt  vScatziniv,  sogar  als  Jakob  Scatzini  kurzweg  oder 
auch  als  «Jakob  INIay  der  La  in  parte».  14-39  war  «Jakob 
Meiggo,  Bartolöiiies  Sohn>  —  also  vor  seiner  Heirat  und  ohne 
den  erwähnten  Zunamen  —  mit  Niclaus  Jväsli,  Herrn  zu  Toflen 
in  einem  Handelsgeschäft  associcrt,  das  den  Grund  zum  späteren 
Wohlstaude  der  Familie  ^lay  legte.  Er  erscheint  noch  oft  in 
Verbindung  mit  Mailand  (nie  dagegen  mit  Lucca)  und  starb, 
ein  angesehener  Mann,  imgefähr  1480.  nachdem  er  144G  in  den 
Grossen  Rat  gelangt  war  und  sich  beim  Roten  Löwen  (Mittel- 
löwen)  angekauft  hatte.  Wann  er  Burger  geworden,  lasst  sich 
nicht  genau  ermitteln,  höchst  wahrscheinlich  war  es  schon  sein 
Vater  geworden.  Von  Isabella  Squazzini  hinterliess  er  zwei 
Töchter  Barbara  und  Luzia,  crstere  1471  mitBonfanti  de 
Pandiano  —  aus  einem  Geschlecht,  v/elches  damals  aus  der 
Gegend  von  Intra  nach  Bern  gek-ommen  war  — ,  letztere  mit 
Rudolf  V.  Rüchen  vermählt,  und  einen  Sohn  Bartholomäus. 

Bartholomäus,  geb.  1446,  t  1^'>1,  gelangte  1407  in  den 
Grossen  Rat,  wurde  Schultheiss  nach  Thun  148l^,  des  Rleinen 
Rates  1494-1518,  1520-21  und  1523-31,  dehnte  nach  seines 
Vaters  Tode  dessen  Geschäft  in  ausserordentlichem  Masse  aus. 
Mit  den  V^^'elsern  und  Vöhlin  in  Augsburg  in  Geschäftsverbindung 
und  auch  sonst  in  freundschaftlichen  Beziehungen,  wurde  Bart- 
lome durch  seinen  Handel  einer  der  reichsten  Berner  seiner 
Zeit  und  ist  wohl  der  grösste  Handelsherr,  den  Bern  je  hervor- 
gebracht hat.  Nach  der  Schlacht  bei  Grandson  kaufte  er  den 
berühmten  Diamanten  Karls  des  Kühnen  —  später  -  Sancy  * 
genannt  — ,  1482  verkaufte  er  ihn  jedoch  wieder  an  den  Schult- 
heissen  Wilhelm  v.  Diesbach,  der  ihn  seinerseits  an  genuesische 
Kaulleute  wciterveräusserte ; ,  14G8  eriiielt  er  als  «  Bart  hol  o- 
nieus  de  Madiis  de  Monte  Introtii  habitator  Bernac>,  einen 
Salvaconduct  an  Mailand  behufs  Liquidation  seiner  väterlichen 
Güter  bei  Introzzo.  Aber  auch  auf  ])olitischem  Gebiet  sj)ielte 
(-'r  eine  Rolle,  \on  seiner  Vaterstadt  wurde  er  zu  verschiedenen 
diploiiKitischen  Missionen  verwendet,  so  1484  mich  Lyon  zur 
1-mforilerung  der  von  Frankreich  den  Eidgenossen  schuldigen 
Gelder,  1498  nach  Mailand,  i50()  nach  Baden  etc.;  als  Auszüger 
vom  Roten  Löwen  nahm  er  an  den  Schlachten  von  Erlincourt, 


328 


V.  Mav. 


wo  er  uach  ^lavs  hi-toirc  iriililaire  de  la  Suisse  den  Ritterschlag 
erhalten  haben  soll,  und  Grandson  teil:  an  den  Schlachten  von 
Xovarra  und  Marignauo  linden  w  ir  ihn  als  einen  der  bernischeu 
Hanptleute.  Ans  Xovarra  brachte  er  aus  der  Beute  des  Herzogs 
de  la  Tremou.ille  zwei  junge  Baren  nach  Bern  zurück  und 
schenkte  sie  der  Stadt,  infolgedessen  diese  den  Barengraben 
gründete.  Ein  Freund  der  neuen  Lelire,  war  er  mit  Zwingli 
befreundet,  welcher  ihm  eine  die  <<Xachhut  vom  Xachtmahl  des 
Herrn >  betitelte  Schrift  zuwidmete.  1490  und  151(3  erwarb 
Barthlome  die  Herrschaft  Strättligen  am  X^^niersee.  15r>7  Torten, 
später  die  Herrschaften  Wattenwyl  und  Thierachern.  Twing  und 
Baun  zu  r^Iadiswyl  u.  a.  mehr. 

Dreimal  verheiratet  hinterliess  er  xon  seinei  ersten  Frau 
Catharina  \.  Gasel  vier  Söhne  imd  zwei  Töchter,  der  älteste, 
Glado  oder  Claudius,  7  lö'27,  des  Grossen  Rates  1492, 
Vogt  zu  Lenzburg  15')2,  zeugte  mit  seinen  zwei  Frauen  Ur- 
sula Trüllerey  von  Rohr  und  Fuzia  Brüggler  acht  Söhne 
und  acht  Töchter,  letztere  alle  verheiratet.  Von  seinem  Vater 
erbte  Glado  die  Herrschaften  Strätt-igen,  TotTen,  ^Vatlen\vyl  etc., 
und  1520  erwarb  er  seitens  des  Junkers  Jakoi:)  v.  Büttikon 
tauschweise  die  Herrschaft  Rued  zm  Aargau  mit  allen  Perti- 
nenzen,  welche  über  350  Jahre  in  der  Familie  verblieb.  Wie 
sein  Vater  mit  Zwingli  und  Haller  befreundet,  war  er  ein.  eifriger 
Vorkämpfer  der  Reformation;  den  Sieg  der  r.eiien  Fehre  in 
Bern  zu  erleiden,  war  ihm  jedoch  nicht  vergönnt. 

Von  seinen  Söhnen  pflanzten  Ben  dicht,  j  ljö9.  Sul- 
pitius,  t  1549,  Anton,  -7  1551,  Bartlome,  7  157^,  und 
Claudius,  7  15()8,  das  Geschlecht  im  ^F\nne-stainnie  fort. 
Bendicht,  Herr  zu  Rued,  Strättligen,  Thierachern  imd  Watten- 
wyl, hinterlie.-s  von  Anna  Am  Staad  aus  der  Schaff hauser- 
familie  Brümsy,  der  Erbin  ihres  Geschlechtes,  drei  Söhne,  von 
denen  der  zweite,  Georg,  7  1584,  Herr  zu  Rued,  durch  seine  Gc- 
mahlin  ^Faria  Feyer  von  Flach,  Stainmvater  aller  jetzigen 
bernischen  ]\Iay  wurde.  Der  jüngste  \ou  Bendichts  Söhnen, 
Joliann  Jakob,  7  lo^^f),  wohnte  zu  Burgdorf  und  Aarau,  in 
welch  letzterer  Stadt  er  das  Burgerrecht  erwarb;  seine  ni;. 
Elisabeth  Katharina  v.  Eutern  au  erzeugte  Deszendenz 
verblieb  ia  Aaiau  und  erlosch  daselbst  in  der  Mitte  des 
17.  Jahrhunderte.  .  . 


329 


Die  Nachkommenschaft  von  Glados  drittem  und  viertem 
Sohne  Siilpitiiis  und  Anton  starb  gegen  Ende  des  16.  Jahr- 
hunderts in  Bern  aus,  ebenso  diejenige  des  <echsleu  Sohnes 
(riado  oder  Claudius.  Der  fünfte  Sohn  dagegen,  Bartlome, 
des  Grossen  Rates  1520  und  des  Kleinen  Rates  1522,  zog,  mit 
der  Reformation  unzufrieden,  15o7  nacli  Augsburg,  wo  er  sich 
1518  mit  Sibilla  Rembold  vermählte,  1551  von  Kaiser 
Karl  V.  mit  seinen  Brüdern  einen  Adelsbrief  (siehe  unten)  er- 
hielt, von  dem  er  jedoch  keinen  Gebrauch  machte,  1561  in  den 
Rat  gelangte  und  1570  Burgermeister  wurde.  Obwohl  selber 
protestantisch,  Hess  er  alle  seine  Kinder  katholisch  erziehen: 
seine  Nachkomnaenschaft  gelangte  in  Augsburg  zu  hohem  An- 
sehen und  schloss  Allianzen  u.a.  mit  den  Geschlechtern  \V  e  1  s  e  r, 
Kehlinger,  Langenmantel  etc.  Sein  Enkel  ]\Iarx,  -J-  1643, 
wurde  durch  Gnadenbrief  von  Ferdinand  II.  mit  seiner  Familie 
nochmals  in  den  Stand  der  adeligen  Geschlechter  von  Augsburg 
erhoben,  auf  welche  Erhöhung  er  aber  wie  sein  Grossvater  ver- 
zichtete und  in  der  Folge  Burgermeister  von  Augsburg  wurde. 
Dessen  Sohn  Marx  II.  (1612 — 1666)  war  der  einzige  von  seinen 
drei  Brüdern,  der  dem  weltlichen  Stande  angehörte,  infolge  ver- 
schiedener Umstände  verliess  er  1653  Augsburg  und  zog  nach 
Solothurn,  wo  er  1657  das  Burgerrecht  erwarb  und  sich  mit 
I^Iaria  Stapfer  verm^ihlte.  Der  letzte  der  augsburgischeu 
Linie,  starb  er  1666  in  kaiserl.  Diensten  zu  Raab  in  Ungarn, 
ohne  Kinder  zu  hinterlar^sen. 

Im  alten  Freistaat  Bern  sassen  die  ]\Iay  seit  Ende  des 
15.  Jahrhunderts  ununterbrochen  in  beiden  Räten  der  Republik, 
bisweilen  in  grösserer  Anzahl.  Beinahe  alle  ergriffen  den 
Staatsdienst  oder  den  Kriegsdienst.  Im  Auslande  dienten  sie 
namentlich  in  Frankreich  und  in  Holland,  wo  sie  mit  Aus- 
zeichnung höhere  Offizierstellen  versahen ;  in  der  Schlacht  von 
Malplaquet  17f)9  standen  sich  zwei  May  mit  Generalsrang 
feindlich  gegenüber. 

Von  den  vielen  Herrschaften  und  Besitzungen  der  May 
mtigcn  namentlich  erwälml  wei  den :  Strättligen  W.)\)  res}^.  1515 
l'is  lo'JÜ,  Wattenwyl  1  4'.«9  — 1 5;;i ),  ToiVen  1507—1610,  ^[arthalcn 
im  Amt  Kyburg  1 522— 15(')*.),  Rued  1520—1877,  Hünigen  1588 
bis  heutzutage,  Kiesen  16.  . — 17  .  .,  Schöftland  1664  —  1840, 
der  Löwenberg  bei  Murten  1664  bis  ca.  1790,  Schloss  Bmningen 


V.  May. 


bei  Basel  16  .  .—17  .  die  Schadaii  bei  Thun  17B0— 1837, 
Urselleii  17Ö1 — 1802  und  Dach  einer  kurzen  Unterbrechung 
wieder  bis  heutzuta^^e,  Allmendingen  seit  1806,  Brestenberg  am 
Plallwylersee  1805—1823,  der  Gurnigel  1525—1533,  der  See, 
Waldungen  und  AUmep.d  zu  Amsoldingen  1495—1536,  das 
Mannlehen  zu  Erlach  1630—1704,  Deisswyl  1750—1804,  das 
Gässligut  bei  Woib  um  1700,  l^erner  das  Hubclgut  und  das 
Schlössligut  bei  Bern  im  Anfang  des  19.  Jahrhunderts,  das 
Brüggfeld  um  1600,  das  Liebifeld  1738 — 1740;  in  welschen 
l>anden  Champreveyres  1624 — 1634,  Perroy  1743 — 1830,  die 
Rebgüter  Bellestruches  1746 — 1873,  daneben  l^.eben  zu  St.Blaise, 
zu  Martheray,  Crochet  bei  Rolle  etc.  Auch  heutzutage  verfügt 
die  Familie  über  einen  ansehnlichen  Grundbesitz,  neben  meh- 
reren Häusern  in  der  Stadt  und  deren  Umgebung,  den  Gütern 
Hünigen,  Ursel len  und  Allmendingen  besitzen  Angehörige  der- 
selben Güter  in  Oesterreich  und  die  Baronien  Waalwvk,  Besoyen 
und  Ramsdonk  in  Holland. 

Am  9.  Marz  1551  erhielt  der  nachmalige  Burgerir.eister 
von  Augsburg  Barthlome,  1576,  für  sich  und  seine  damals 
noch  am  Leben  behndlichen  Brüder  Ben  dicht,  Anton, 
Glado  und  AVol  fgang,  sowie  für  seinen  Neffen  Barthlomc 
—  ein  Sohn  seines  1549  verstorbenen  Bruders  Sulp  it  ins  — 
einen  Adelsl)rief  für  sie  selbst  und  ihre  eheliche  Xachkonimen- 
schaft,  worin  ihr  alter  Adel  und  ilir  altes  AVap})en  l^estätigt  wird. 
Aber  schon  vorher  führten  in  Bern  ^Mitglieder  der  Familie  den 
Junkerntitel,  schon  von  1484  an  heisst  Jacob  in  lateinischen 
Urkunden  «n()bilis  *;  1651  v\-urde  den  May  als  einem  adel- 
mässigen  Geschlecht  die  Titulatur  Edelfest  >>  zuges])rochen. 
Das  Wappen  ist  nach  dem  Adelsbrief  «ein  Schilt  inmitten  über- 
zwerch  und  das  under  Theill  nach  der  Lange  in  sechs  4^heill 
gleicher  Grösse  abgetlieillt,  das  vorderst,  dritt  und  fünft  blauw 
oder  Lasurfarb,  und  die  andern  drei  desgleichen  das  Ober  4'heill 
des  .Schilts  gelb  oder  goldfarb,  in  demselben  aber  auf  ihren 
hindern  Pranken  gegen  einander  aufrecht  stehend  zwei  blauw 
oder  lasurfarbene  Leüwen  mit  rothen  ausschlagender  /ung  und 
zurück  aufgeworiTenen  Sehwäntz,  der  vordere  seni  liidc  und  der 
hindere  sein  recht  vordere  Frank  gegeiuiiiander  aufrecht'^,  inul 
die  andere  für  sich,  auch  gegeneinand  halteiul».  Die  Melmzier 
ist  ein  wachsender  blauer  rotbewehrter  Löwe;  Decken  blau-gold. 


V.  iMay. 


331 


Im  17.  und  18.  Jahrhundert  ecartelirten  zuweilen  Mitglieder 
der  Familie  ihr  Wappen  mit  demjenigen  der  Herrschaft  E^ued, 
nämlicli  in  blau  ein  schriiggestelltes  silbernes  Ruder,  und  führten 
tlann  entweder  alb  zweite  Helmzier  einen  weissen  Schwanenhals 
mit  blau  und  v.eisscm  mit  Pfauenfedern  bestecktem  Kamm  oder 
den  Löwen  mit  dem  Ruder  in  den  Pranken.  Devise:  Ex  ungue 
ieonem. 

Besondere  Erwähnung  verdienen,  ausser  dem  eingangs  be- 
sprochenen Ratsherrn  Barthlome  und  dessen  ebenfalls  schon 
erwähnten  Sohne  Glado,  die  beide  zu  den  eifrigsten  F^örderern 
der  Reformation  in  Bern  gehören,  Jakob,  geb.  1495,  *[*  1538, 
nahm  in  seiner  Jugend  an  den  italienischen  Feldziigen  teil,  auch 
unter  dem  Marschall  Lautrec  an  der  Eroberung  von  Neapel, 
von  Bern  zu  verschiedenen  Gesandschaften  verwendet;  Glado  IL, 
t  15G8,  Schultheiss  zu  Burgdorf,  Vogt  nach  ^Pjrsee  1534,  des 
Kleinen  Rates  1539,  1543  und  1550,  nahm  eberdalls  an  sehr 
vielen  Gesandtschaften  teil,  u.  a.  1544  nach  Basel,  154G  nach 
Strassburg,  1554  nach  Pontarlier,  1557  nach  Frankreich  zu 
Heinrich  IL,  1562  nach  Baden;  Bartlome,  1570,  Bürger- 
meister von  Augsburg  1570;  Marx,  j  1643,  sein  Fankel,  eben- 
falls Burgermeister  von  Augsburg  1629;  Johann  Rudolf, 
1619—1672,  Herr  zu  Rued  und  Schöftland,  Oberst  in  Frank- 
reich 1649,  des  Grossen  Rates  1651  und  Oberst  im  Aargau, 
spielte  als  solcher  eine  tätige  Rolle  im  Bauernkrieg  und  ersten 
Vilmergerkrieg,  1657  Oberst  der  Schweizerlei!>garde  des  Pfalz- 
grafen Karl  Ludwig  l)ei  Rhein,  Lnndvogt  nach  Xeüws  1659; 
sein  Sohn,  auch  Johann  Rudolf,  1652  — 1715,  focht  in  Cata- 
louien  1673 — 1698  als  Hauptmann  und  Oberstleutnant  in  den 
Regimentern  Erlach  und  ]\Linuel,  Oberst  und  Kommandant  des 
Regiment  Jung  Salis  in  Frankreich  1701,  Brigadier  1706; 
Gabriel,  1661  — 1747,  Herr  zu  }lünigen,  focht  in  seiner  Jugend 
cbenkdls  in  französischen  Diensten  in  Catalonicn,  Oberst  des 
Keginients  Mülinen  in  Holland  1697  und  des  grossen  Rates  zu 
Bern  1701,  focht  am  Schellouberg.  Höchstädt  und  Oudenarde 
iiitd  1709  als  Brigadier  hei  ALdpdiiquet,  quittiert  1717,  1  'üid- 
vogt  zu  Milden  1718  und  des  Kleinen  Rates  1731;  Friedrich, 
iTiOl— 1721,  zuerst  Hauj)tmann  in  Frankreich,  Landvogt  zu 
1  «acbselwald  1700,  Generahpiartiermeister  mit  (Jberstenrang  im 
Krie;;  von  1712,   L.ind\ogt   zu   Xeaws  1721;    Beat  Ludwig, 


1671 — 1789,  Major  im  Regiment  Villars  Chandieu  in  Frankreich, 
Oberst  daselbst  17'28,  Brigadier  1734,  -J*  zu  ]Metz,  wo  eine 
Schanze  seinen  Namen  erhielt;  Friedrich,  1695 — 1776,  Herr 
zu  Kiesen,  Major  im  Regiment  Constant  in  Holland  1746, 
Generalmajor  daselbst  1748,  Generalleutnant  17()6:  Friedrich, 
1708 — 1799,  ebenfalls  zuerst  im  Regiment  Constant  in  Holland, 
Major  1750,  Oberst  1765,  Generalmajor  1772,  Generalleuluaut 
1787;  Gabriel  Fmanuel,  1741 — 1837,  Herr  zu  Hünigen, 
Kapitänkommandant  in  der  holländischen  Schweizergarde  mit 
Oberstenraug,  Generalmajor  in  Holland  1787,  Generalleutnant 
1797,  des  Grossen  Rates  zu  Bern  1803 — 1814;  Beat  Ludwig 
Rudolf,  1766 — 1833,  zuerst  Leutnant  im  Regiment  Ernst  in 
Frankreich  bis  zu  dessen  Aufhebung,  des  Grossen  Rates  1795, 
Oberst  1798,  Kommandant  der  Stadt  Bern  1802—1806,  Oberst 
des  dritten  Schweizerregiments  in  Frankreich  1806,  unter  der 
Restauration  Ritter  der  Ehrenlegion  und  des  merite  militaire, 
marechal  de  camp  1816;  Johann  Karl,  1745 — 1824,  des 
Grossen  Rates  1775,  Vogt  zu  Fraubrunuen  1787,  des  Kleinen 
Rates  1792,  Zeugherr  1794,  wieder  des  Rates  1803,  Stadt- 
schultheiss  zu  Bern  1803,  Besitzer  des  Schlössli  und  von  Belle- 
truche; BeatEmanuel,  1734 — 1802,  Landschreiber  zu  Lands- 
hut, genannt  nach  seinem  Vater  Emanuel,  der  Landvogt  zu 
Romainmotier  war,  ^<May  von  R o ma i  n  m  6  t  i  e r  Verf^isser 
einer  1788  in  Lausanne  gedruckten  achtbändigen  «Histoire 
militaire  de  la  Suisse  et  des  Suisses  dans  les  dilTerents  Services 
de  TEurope^,  die  sich  durch  grosse  Vollständigkeit  auszeichnet. 

Zunftangehörigkeit :  Mittellövrcn. 

Literatur:  R.  de  Steiger,  les  generaux  bernois,  1864, 
Berner  Taschenbücher  von  1853,  LS60  und  1874,  Sammlung 
bernischer  Biographien,  herausgegeben  voni  histor.  Vereiti  des 
Kautons  Bern  etc. 

Personen  best  and. 

Gemeinsamer  Stammvater  aller  noch  blühenden  Linien  der 
Familie  ist  Beat  J.udwig  May,  Herr  zu  Rued,  J  585 — 1()3<n 
des  Ivleineii  Rates  1624  und  Zeugherr  \i\H2,  durch  seine 
zweite  Frau  Ursula  \.  Erlacli  j  ]()29  aucii  Besitzer  des 
Manlehens  zu  Erlach,  vermählt  in  erster  Ehe  mit  Susan  na 
V.  E  r  ]  a  c  h . 


V.  May. 


333 


I.  Aeltere  Linie. 

Stifter:  Beat  Ludwig,  1  Gl  1—1659,  :Mitherr  zu  Rued, 
Sechszehner  1648,  Landvogt  zu  Erlach  1654,  vermählt  1637 
mit  Susanna  v.  Graffenried.  Sein  Sohn  Beat  Ludwig, 
1639 — 1704,  ^litherr  zu  Rued,  Vogt  zu  Scheukenberg  1675 
und  1693  zu  Morsec,  vermählt  16i)2  mit  Magdalena  Manuel, 
hinterliess  zwei  Söhne,  von  denen  die  beiden  folgenden  Aeste 
abstammen. 

A.  Aelterer  Ast,  von  Allmendingen. 

Stifter:  Bartlome,  1663 — 1741,  Mitherr  zu  Rued,  Vogt 
zu  Wiflisburg  1708,  zu  Schwarzenburg  1725,  vermählt  1693 
mit  Elisabeth  v.  AV a  1 1  e  n  w  y  1 . 

Karl  Berchthold  Friedrich  Arthur  Vc  May,  geb.  20.  Mai 
1864,  Bankier,  verm.  in  Bern  am  1.  Februar  189(3  mit  Sophie 
A  n  na  Helene  v.  W  erat  v o n  T o  f f e n  ,  geb.  1 .  November 
1874,  Tochter  des  J  National rates  und  Gutsbesitzer-  zu  Tollen 
Friedrich  Karl  Georg  v.  AVerdt  von  TotTen  und  der  Sophie 
V.  Wulf  aus  Liedand. 

Kinder:  a)  Ella  Vera  Sonia,  geb.  6.  Februar  1901. 

bj  B  a  r  1 1  o  m  e  A 1  f  r  e  d  Friedrich  Arthur,  geb. 
11.  Juli  1906. 

Gesch\v  ister: 

1.  Julie  Sophie  Eleonore,  geb.  26.  März  1863,  vermählt 
am  27.  P'^ebruar  1884  mit  Heinrich  Rudolf  v.  Graffen- 
ried,  gew.  Fiirsprecher  und  Gutsbesitzer  zu  2vluri. 

2.  G  lado  Moritz  Eduard,  geb  3.  September  1 868.  K.iufmann, 
vermählt  am  10.  April  1894  mit  Johanna  Maria  Seeg  er 
aus  Urach  (Württemlierg»,  geb.  2»).  April  1870,  lOchter  des 
7  Landgerichtsrats  Hernjann  i'^riedrich  Seeger  und  der  Maria 
Friederike  Faber.  (Stuttgart.) 

Sohn:   Eduard  Alfred,  geh.  2VK  Juli  1896. 
Mutter: 

Rosalia  Luise  Sophie  gel?,  v.  W  a  1 1  e  n  w  v  1 ,  geb.  1 3.  ]  uni 
18-40,   Tochter  des   f  Gutsbesitzers   auf  dem  ^lurifeld  l^udv.ig 


H34 


V.  May 


Salomou  Friedrich  v.  \Vatteinv\l  und  der  t  Anua  Julie  Sophie 
V.  Watteiiwy],  veriniiblt  am  19.  September  1861  zu  Bern  mit 
t  Carl  Arthur  Alfred  v.  May,  geb.  12.  August  1833,  Guts- 
besitzer zu  Anmendingen,  -j*  19.  August  1883.  .'Allmendingen 
bei  Bern.) 

G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  ]i : 

Friedrich  JvudolTKarl,  l^iU9— 1854,  gew.  Gutsbesitzer 
zu  Allmendingen,  vermählt  1832  mit  Katliarina  Cacilia 
V.  Piesbach  vor.  Liebegg,  1812  —  18.J'J. 

B.  Jüngerer  Ast,  im  3Ianne:^>tamrne  ausgestorben. 

Stifter:  Kmanuel,  1676 — '1741  Landvogt  zu  Romain- 
motier  1732,  vermählt  njit  Rosina  2^Ioriot. 

Sophie  Maria,  geb.  5.  Oktober  1819  (Tochter  des  j 
Majors  in  kgl.  grossbritannischen  Diensten  Karl  Emanuel,  gel). 
1774,   7  9.  ^Nlai  1851,    und    der   f  Elisabeth  Jolirle  aus  Caris- 

brook  (Wighti,  \er\vit\v.  "Weber,    gcb  ,  vermäh'i 

20.  Juli  1817,'  T  19.  April  1857»,  vermählt  am  30.  September 
1852  mit  7  G  e  0  r  g  o  b  e  r  t  v.  E  r  i  c h  v  o  n  H  i  n  d  e  1  b  a  n  k , 
gew.  Ingenieur,  7  11.  Januar  1884.    (Freiburg  i.  Br.). 

II.  Jüngere  Linie. 

Stifter:  Johann  Rudolf.  1619—1672,  Herr  zu  Schöft- 
land,  Mitherr  zu  Rued,  Oberst  in  Frankreich,  Oberkommandant 
des  Aargaus  1656,  Landvogt  zu  Xeüws  1659,  vermählt  I.  1638 
mit  }vLaria  Manuel,  IL.  1651  mit  ^fargaretha  v.  ^lülinen 

A.  Aelterer  Ast, 

Stifter:  Beat  Ludwig,  1653-1709,  Scluiltheiss  zu  Murte!+ 
1690,  Sechszehuer  1(*)97  und  170:).  ^chultheiss  zu  Büren  17n.';. 
IjCsitzcr  des  Löwenberges  bei  Marten;  vermählt  I.  1()79  nrit 
U  r  s  u  1  a  V  r  i  s  c  h  i  n  g ,  II.  1  (i9 1  m it  1^  1 1  s  a  b  e  t  h  v.  W a  1 1  e  n  w y  1 
und  III.  1702  mit  Salome  May. 

Die    nachfolgenden   Zweig?    stammen    von    meinem  nennt: 
Sohne  Bernhard  !l7n5 — 1765»  al),  weicher  1745  Landvogt  von 
Trachselwald  wurde  un  l  176')  die  Schadau  bei  Ihun  erwarb,  die 
von  seinem  Enkel  All>recht  Friedric!)    1773  — 1853)  wieder 


335 


verkauft  wurde.  Dieser  war  1799 — 1802  Lehenskoinmissär  der 
helvet.  Regierung,  Oberamtmaiin  von  Courtlary  18l(),  Staats- 
scbreiber  1827;  von  Anna  ^»ilaria  Jacqueline  Tschiffeli, 
npt.  1807,  binterliess  er  fünf  Söhne,  von  denen  drei  die  fol- 
L:euden  Zweige  gründeten. 

1.  Aelterer  Zweig  (im  ^lannesstamme  erloschen). 

Bertha  Elisabeth  Mathilde  v.  May,  geb.  2G.  Juni  1M2, 
Tochter  des  f  Anton  Rudolf  Friedrich,  geb.  30.  Septbr.  1808, 
'S"  9.  ^lai  1875,  gew.  Besitzer  der  Escher'schen  mechan.  AVerk- 
stätte  in  Zürich,  und  der  Anna  Barbara  Escher  von  Glas  aus 
Zürich,  geb.  1.  August  181(1,  vermählt  am  (>.  September  18o() 
zu  Herrliberg,  f  17.  Dezember  1801.  (Zürich.) 

Schwester: 

Constanze  Bertha  Luise,    geb.  IG.  Januar  1844,  verrn. 

am  186G  mit  Viktor  v.  Meyenburg  aus  SchafF- 

hausen.  (Zürich.) 

2.  Zweig  von  Hünigen. 

Ludwig  Friedrich  Gustav  v.  May,  geb.  17.  Mai  1843, 
Gutsbesitzer  zu  Hünigen,  Sohn  des  gew\  Sachwalters  j  Gottlieb 
Gabriel  Alfred,  geb.  18.  Juni  1812,  f  14.  September  1884,  und 
der  j-  Julie  Marie  Sophie  v.  Tavel,  geb.  30.  Januar  1820,  ver- 
mählt am  8.  Juli  1841,  f  1-  ^"^^^'^  ISSi;  verm.  am  18.  Oktober 
1 870  zu   St .  Gal  1  en    mit   Lucia  'M  a  g  d  a  1  e  n  a   Alice  W  e  y  d  - 
mann   aus   St.  Gallen,   ^eb.  2L  Febiuar  184(>,  Tochter  des  T 
Philipp  Weydmann  und  der  *j"  Lydia  Elisabeth  v.  Gonzenbach. 
Kinder:  a)  Karl  G  u  s  t  a  v  M  a  xi  m  i  1  i  an  ,  geb.  in  Fluntern 
b.  Zürich  5.  Dezember  1872,   Dr.  phil.,  verm. 
in   Swansea   am   1.  August    190.3   mit  ]Maria 
G  w  1  a  d y  s  4  h  o  m  a  s  ,    geb.  1 .  No^'CTnber  1 87'.^ 
zu  Witton  Park,  Durliam,  Tochter  des  Tenkin 
Lewis  ITiomas  r.nd  der  Eilen  laue  ^Lir\' Sunon. 
b)  Paul  Hei  u  v  i  c  h  W  i  1  f  r  i  e  d  ,  grb.  1  2.  Juni  1870, 
_  _  Landwirt  in  Hünigen,    vcrni.  am  4.  Xovemijcr 

1903  mit  Maria  Johanna  Margaretha  v. 
Wattenwyl  xoii  Iviibigen,  geb.  G.  April 
1880,  Tochter   des   '\-   Notars   und  Steuerein- 


336 


V.  May. 


ziehers  Kugen  Kduard  Adolf  v.  AVattenwyl  von 
Riibi<zeu  und  der  Cäcilie  Mathilde  ^slajiaretha 

-----  o  t-> 

V.  Steiger,  wiedervermahlten  Frau  v.  Tavel. 

Tochter:   Alice  Elisabeth,   geb.  Frei- 
mettigea  io.  Juli  1905. 
c)  Gabriele  Alice,   geb.  12.  Dezember  1879. 
-    d)  ^Marie  Beatrice,  geb.  3Ö.  ^Nlai  1886. 

Geschwister: 

1.  Friedrich  Alexander  Ernst,  geb.  4.  ^lai  1851,  Sach- 
•Nvalter,  Majoratsherr  der  Baronien  Waalwyk,  Besoyen  und 
Raamsdonk  in  Holland,  vermählt  am  2.  September  1875  mit 
Sophie  Emma  v.  Wagner,  geb.  10.  April  185G,  Tochter 
des  t  Hauptmanns  in  neapolitau.  Diensten  August  Wilhelm 
Emanuel  v.  AVagner  und  der  Sophie  v.  Fischer  vom  Eichberg. 

Kinder:   a)  Walt  her,   geb.  10.  November  1876,  Kunst- 
maler in  Genf. 

b)  Margaretha,  geb.  14.  April  1878,  vermählt 
am  24.  September  1908  nni  Ludv.'ig  Alfred 
V.  Mutach,  Dr.  med. 

c)  AValo,  geb.  25.  Dezember  1879,  Kunstmaler 
in  Hanau. 

d)  Armand,  geb.  5.  Februar  1881,  Fürsprecher. 

e)  Hans,  geb.  14.  Januer  18S8,  Kaufmann. 

f)  Ernst,  geb,  7.  Alai  1885,  stud.  phil.  in  Genf. 

g)  Erich,  geb.  20.  April  1887. 

2.  Julie  Caroline  Ida  Sophie,  geb.  19.  August  1857,  ver- 
mählt am  B.Mai  1880  mit  Ludwig  Albert  v.  F  el  1  en  b  e  rg  , 
Fabrikbesitzer  in  Rovereto  (Tirol*. 

3.  t  Maria  Lina  Bertha,  gel).  24.  A]:>ril  18<il,  vermäliU  am 
20.  September  1882  mit  Ivudolf  Otto  Gerold  v.  Erl  ach, 
Bezirksiiigenieur,  Witwer  seit  11.  Juni  1897. 

o.  Jüngster  Z  vv  e  i  g. 

Friedricfi  Moritz  Alfred  v.  May,  geh.  20.  September 
1859,  Snhn  des  V  Karl  Eduard  Moritz,  gel).  29.  Oktober  1820, 
f  2.  Juli  1890  aus  dessen  erster  P^hc  mit  -J*  Anna  ivaroline 
Antonie  Josei)hine   v.   Mü lierT^^icdberg    aus    St.   Gallen,  geb. 


V.  IMay. 


337 


18.  Februar  1828,  vermählt  zu  Flon stanz  G.  November  1848, 
geschieden  11.  November  18oo;  vermählt  am  1.  Juni  1897  in 
zweiter  Ehe  mit  Lea  !^Iargarita  Abegglen  aus  Iseltwald, 
geb.  14.  September  1877,  Tochter  des  Christian  Ernst  Abegglen 
nnd  der  Marg.  Walthard. 

Schwester: 
Anna  Julia  Corinna,  geb.  20.  November  1857. 
Halbbrüder 

(aus  des  Vaters  II.  Ehe  mit  j  Rudolphine  Friederike  Henriette 
justine  v.  AVerdt  von  TotYen,  get.  27.  Juli  1838,  verm.  27.  April 
1856,  t  28.  November  1893): 

1.  Beat  Gustav  ^Moritz,    geb.  14.  Juli  1806,   Ingenieur  in 
Berlin. 

2.  Heinrich  Friedrich  Eugen,  geb.  30.  Juli  1871,  Dr.  med. 
und  Arzt  in  Bern. 

B.  Jüngerer  Ast  (von  Schöftland), 

Stifter:  Bartlome,  1()54 — 1726,  Laudvogt  zu  Intcrlaken 
1699,  nach  Baden  1721,  Schulthciss  zu  Murten  1715,  Mitherr 
zu  Rued  und  Herr  zu  Schöftland,  verm.  1685  mit  ^largaretha 
v.  Büren. 

Eduard  Friedrich  Claudius  v.  May,  geb.  7.  Juli  1847, 

Sohn  des  Gutsbesitzers  zu  Schöflland  Karl  xMbrecht  Eduard 
v.  May,  geboren  21.  April  ISOo,  t  4.  Juli  1891  in  Graz,  und 
der  J  Emilie  Sophie  v.  Im  Hoff,  ge]K)ren  1814,  vermählt  am 
25.  Mai  1832,  t  November  1898  in  Graz;  vermählt  am 
22.  Juli  1900  in  Graz  mit  Karoline  Maria  P et ro schütz 
aus  Graz,  geb.  10.  Oktober  1876,  Tochter  der  Maria  Petroschütz. 
(Salzburg.)  ^ 

Tochter:  Ivlargarete,  geb.  Salzburg  28.  April  1901. 

Geschwister: 

1.  Maria  Julia  Isabel la,  geb.  11.  Septcm!)er  1845.  (Zürich.) 

2.  Anton  Rudolf  Leopold,  geb.  19.  November  184b. 

3.  Albrecht  Alexis,  Baron  de  Madiis,  geb.  13.  November 
1852,  Bergwerks-  und  Gutsbesitzer  zii  Gonobitz  (Steiermark), 

22 


338  V.  May. 

Witwer  I.  von  -j-  Juli  an  a  Schober  aus  Döllach,  f^eborcn 
17.  Februar  18lil,  venu,  zu  ivlai^eoiart  4.  September  1877, 
J  15.  Juli  18S0  zu  DöUach,  Tochter  des  T  Hermann  Schober 
und  der  T  Anna  Grauig  aus  Döllach,  II.  von  t  Ida 
Gri essler  aus  Graz,  geb.  4.  August  1800,  verm.  20.  Januar 
1883  in  Cilli,  t  24.  Oktober  1900  in  Villach,  Tochter  des 
-}•  Joseph  Griessler  und  der  Ida  Faun. 

Kinder  I.  Ehe:  a)  Mathilde   Maria    Dorothea,  geb. 
4.  Juli  1879. 

II.  Ehe:  b)  Armin  Karl  Leopold,  geb.  2G.  Mai 
1884,  Kaufmann. 

c)  Agnes    AVainona    Ethelka  Ines, 
geb.  8-  Oktober  1885. 

d)  Georg   Friedrich  Wilhelm,  geb. 
IG.  Februar  1890. 

4.  Adelheid  Julia,  geb.  4.  Oktober  18G0. 

V  a  t  e  r  s  b  r  u  d  e  r  s  Kinder: 

1.  Karl  Alb  recht  Gottlieb,  geb.  7.  August  1835,  gewes. 
Pfarrer  im  Münstertal,  Sohn  des  T  Gutsl)esitzers  zu  Ursellen 
Rudolf  Bartholomäus  Alfred,  get.  27.  März  1808,  t  19.  Sep- 
tember 1875,  und  der  Henriette  Julia  v.  Wurstemberger, 
geb.  9.  Septem!)cr  1813,  verm.  3.  April  1834,  f  24.  April  1883. 

2.  t  Eduard  Friedrich  Alfred,  geb.  11.  November  1838, 
gew.  Ingenieur,  vermählt  am  9.  Juni  1870  mit  Katharina 
Henriette  Sophie  Eouise  v.  Tscharn  er,  geb.  13.  No- 
vember 1844,  Tochter  des  *j*  Gutsbesitzers  zu  Amsoldingen 
Beat  J^udwig  v.  Tscharner  und  der  j-  Louise  Charlotte  Enulie 
v.  Erlach,  AVitwe  seit  10.  Dezend^er  1879. 

.3.  Julia  Henriette  Clara,   geb.  22.  Mai  1843. 

4.  Rudolf  August  Franz,  geb.-  14.  August  1845,  V.  D.  M., 
gew.  Fiarrer  zu  Zäziwyl,  vermählt  am  12.  Januar  1874  mit 
Emma  Thor  mann,  geb.  21.  Februar  1852,  Tochter  des 
t  Rudolf  Friedrich  Thormunn  \md  der  Salome  Elisabeth 
Maria  Emma  v.  Erlach,  (Frsellen.) 

Kinder:   a)  Anna,  geb.  2.  Januar  187(). 

b)  Gottfried,   geb.  12  Mai  1878,  Landwirt  in 
Ursellen. 


V.  May.  —  ^layr.v.  Balde^^^.  —  v.  IMecliel.  339 


■f  Grosseltern: 

Gottlieb  Karl,  177^ — 1815,  ^e\v.  Herr  zu  Schöftland 
und  Oberamtmann  zu  Büren  1811,  vermählt  1804  mit  Adel- 
heid Sophie  V.  Erlach  von  Riggisberor. 

L.  V.  1\ 


Mayr  v.  ISi^lcIeg^^. 

Ratsgeschlccht  des  Freistaats  Luzern.  | 

Burgerrecht,  Erneuerung  1581.  ! 

Grosser  Rat  1581.  i 

Kleiner  Rat  159ß.      ■  | 

Katholiscli.  \ 

i 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  274  und  Jahrg.  II  Anhang).  j 


! 

voiä  Hechel. 

Ratsgeschlccht  des  Freistaats  Basel. 
Burgerrecht  1527  (147G). 
Grosser  Rat  1<>  .  . 
Kldiner  Rat  IGßO. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  27tj.) 


r  ■ 

340     V.  Meiss  oder  ]\Ieiss  v.  TeiifTeD.  - 


-  Meng.  —  Marian. 


V.  Jlciss  oder  Meiss  v,  Teuffeis. 

Ratsgeschlecbt  des  Freistaats  Zürich. 
Kleiner  Rat  1256. 
Reformiert  und  katholisch. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  279.) 


Häiiptergeschlecht  der  Freistaaten  Graubündens. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  284.) 


Merlau. 

Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Basel. 
Burgerrecht  1498. 
Grosser  Rat  1532. 
Kleiner  Rat  1552. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  288.) 


de  Mervelleiix.  —  Meuron. 


341 


de  Merveilleiix. 

Familie  du  Conseil  d'Etat  de  ia  Principaute  de  NeuchateL 
Natioiialite  iieuchateloise  avant  1469. 
Conseil  d'Etat  1559. 
Protestaiits. 

(Voir  tonic  I^r  page  314.) 


JleiaroH. 

Familie  du  Conseil  d'Etat  de  la  principaute  de  NeuchateL 
Etablie  au  pays  de  Xeuchatel  avant  1520. 
Bourgeoisie  de  Neuchatel-ville  en  1598. 
Conseil  d'Etat  1709. 
Protestants. 

Historique. 

La  famille  Meuron  tire  son  origine  de  St.-Sulpice  au  VaL 
de-Travers.     Elle  parait  y  etre  autochtone. 

La  fiiiation  ininterrompue  commencc  avec  Antoine  qui 
re9ut  en  1520  i'acccnscnient  d'un  nouveau  inoulin  au  Pont-de 
la  Roche  sur  la  Reuse,  et  fut  affranchi  de  Ia  taille  le  5  juin 
1527.  Son  tils  Claude  eut  lui-nicine  trois  üls  Antoine»^ 
Georges  et  (juillaume  qui  sont  les  auteurs  des  trois  lignes 
de  la  famille. 

Les  aimes  primitives  et  communes  originairement  a  toutcs 
les  branches  de  la  famille,  sont:  d'argent  ä  unc  plante  de  viorne 
de  sinople  a  la  toutTc  de  fruits  de  guculcs,  sortant  d'un  raont 
de  sinople. 

Lc  dipiome  de  noblesse  accorde  en  1711  a  Etienne 
Meuion   {arriere-petit  tils   de  Jeremie)  Commissaire  general  et 


M2 


Meuron. 


Consciller  d'Etat,  liii  conceda  les  armes  suivautes:  d'or  ä  la 
tete  de  Maure  au  naturel,  tortillee  d'argent,  a  la  bordure 
•d'argent,  chargce  de  treize  coquiiles  de  sable.  Cimier:  une 
aigle  eployee  de  sable,  lampassce  de  gueulcs.  Ces  armes  encore 
portees  par  ses  descendants  ont  valu  ä  cette  brauche  de  la 
famille  la  dcsignaliou  de  Meuron-Tete  de  JNIaure. 

Theodore,*  Pierre  Henry,*  Charles,  Simon  Franyois  et 
Felix- Henry,  *  tous  fils  ou  petit-lils  de  Pctreman  Meuron,  furenl 
annoblis  par  lettres  du  roi  Frederic  II  du  11  novembre  17G3. 
Par  lettres  du  8  decembre  1789,  enterrinees  seulement  le 
7  fevrier  1814,  le  roi  Frederic  Guillaume  II  etendit  la  recon- 
naissance  de  noblcsse  de  17f)o  a  Abrain*  et  ä  Abram  Henry,* 
tous  deux  membres  du  Grand  Conseil  de  Neuchätel.  Dans  ces 
deux  diplomes  de  17()3  et  de  1789  les  armes  concedees  sont: 
d'or  au  miirier  au  naturel,  plante  sur  trois  montagnes  de  siuople. 
Cimier:  un  dextrochere  arme  tenant  un  mürier  arrache  au 
naturel. 

Le  l^r  Mars  1828,  un  ordre  de  cabinet  de  Frederic  Guillaume  II 
accorda  a  Gustave  de  ^leuron,  chambellan  et  envoye  de  Prusse 
a  la  cour  royale  de  Danemarck,  l'autorisation  de  porter  le  titre 
de  comte.  Apres  la  mort  de  ce  dernier  et  sur  la  requete  de 
la  veuvc  de  son  cousin,  Miiie  Justine  de  Luze,  veuve  d'Henri- 
Auguste  de  Meuron,  un  nouvel  ordre  de  cabinet  date  du  9  janvier 
1830,  autorisa  celle-ci,  ainsi  que  sa  fdle  et  son  Iiis  a  se  servir 
du  mieme  titre.  Cette  brauche  de  la  famille  remplace  le  mürier 
au  cimier  de  ses  armes  })ar  une  epee. 

Fes  branches  de  la  famiiie  descendant  des  titulaires  des 
lettres  patentes  ci-dessus  sont  designees  ]iar  un  a5teris([ue  *. 

La  famille  Meuron  a  fourni  a  l'Etat  de  Neuchätel  4  Conseillers 
d'Etat,  2  Commissaires  generaux,  1  procureur  general,  1  procureur 
de  Valangin,  4  maires  et  4  chatelains ;  a  la  Ville  de  Neuchätel 
2.3  men)brc6  du  < irand-Conseil,  9  membre^  du  Petit-Conseil, 
5  maitres  de  Clefs,  7  maitres-bourgeois  et  3  bannerets. 

Horn  m  es  marcjuants.  Samuel,  ne  en.  Ibl8,  procureur 
de  Valangin.  Etieiine  ( KwO— 1 750),  Con^missaire  general  et 
Consciller  d'Etat.  llenri  (1752 — 1813),  proiesseur  de  philosophic 
et  bibliolhccaire.  Charles  Daniel  (1738 — i80t]),  lieutcnant- 
general  au  Service  d'Anglcterrc,  prop>rietaire  d'un  regiment  suisse 


Meuron. 


34^ 


de  son  nom  au  service  de  la  Conipa^^iiie  des  Indes  holiandaises 
piiis  anglaises.  Pierre  Frederic  (174G — 1813\  lieutenant- 
gen^ral  au  service  d'AcgjIeterre,  gouverneur  de  l'ile  de  Ceylan. 
Charles  Gustave  (1779 — I80O),  ministre  de  Prusse  ä  Berr.e, 
a  Munich  et  ä  Copenbague,  Maximilien  (178^ — 1868;,  peintre^ 
fondateur  de  la  Sociele  des  Ainis  des  Ans  et  du  nuisee  de 
peiuture  de  Xeuchatel,  xViiguste  Frederic  (1789 — 1852). 
Degociant  au  Bresil,  fondateur  de  la  maisou  de  sante  de  Prefargier. 
Albert  (1823—1897),  peintre. 

La  fainill.e  a  possede  des  doinaiues  plus  ou  nioins  importants, 
dans  le  canton  de  Xeuchatel:  a  Xeuchatel,  au  Landerou,  a 
Champreveyres,  ä  Corcelles,  a  Colombier,  a  Areuse,  a  St. -Anbin, 
a  Fenin,  a  St.-Sulpice,  a  ^lotiers,  ä  Flenrier:  dans  le  canton 
de  Vaud :  le  chateau  de  Corcelles  sur  Concise,  a  Bonvillars,  a 
Provence,  ä  Giez,  ä  Orbe,  a  Corseaux  sur  Vevey,  a  Mont-le- 
Grand  etc.,  dans  le  canton  de  Berne:  a  Gerzensee. 

Etat  nominatif. 

I.  Ligne  d*Antoine. 

Auteur:  Antoine,  fils  de  Claude;  par  son  mariage  avec 
Clauda  Vaucher. 

A.  Descendance  de  Henry. 

Auteiir:  Henry,  petit-tils  d'Antoine,  par  son  mariage  avec 
X.  Merienne. 

*  1.  Branche  ain^e. 

Auteur:  Eticnne,  petit-hls  d'Henry,  par  son  mariage  avec 
Marie  Meuron. 

Premier  rameau. 

Auteur:  Frederic  Henry,  petit-tds  d'Al^ram-Henry  *  et 
descendant  d'Ktienne  a  la  VP-^i^e  gencration  par  son  mariage 
avec  Kose  Terrissc.     Son  j^etit-t'.ls : 

Henri-Pierre  de  Meuron,  ne  a  Xeuchatel  le  23  juillet 
1863.  Dr.  es  Sciences,  depute  au  Grand-Conbcil,  Conseilier 
Comiimnal  de  Xeuchatel,  fils   d'Eugene-Henri   et  de  Caroline, 


344 


Meuron. 


ie  de  Meiiron,  marie  le  26  janvier  1895  ä  ^larie  Isabelle 
e  Colli  on,  nee  le  2  fevrier  18G6.  (Xeuchätel). 

Freres  et  soeiirs  du  pere: 

Edouard  Frederic,  oe  ie  7  octobre  1830,  president  de  la 
Commision  de  la  maison  de  sante  de  Prefargier,  marie  a 
Corcelles  sur  Pcseux,  le  18  juin  1870  a  Louise  Elisabeth 
d' Er  lach,  nee  le  12  aoüt  1844.    (Neuchälel  et  Gerzensee.) 

Enfants:  a)  AI  fr  ed,  ne  le  24  mal  1871,  capitaine-lieutenant 
dans  la  marine  imperiale  allemande. 

b)  AI  ix  Louise,  nee  le  15  septembre  1872. 

c)  Frederic  Alphonse,  ne  le  26  mars  1874, 
marie  le  5  octobre  a  Louise  Elisabeth  de 
Tscharner,  nee  le  22  aoüt  1882. 

d)  Charles  Eugene,  ne  le  13  juillet  1875, 
mcdecin. 

Cecile  Jenny,  nee  le  3  mars  1836. 
.  Louise  Emilie,   nee  le  22.  mai  1843,  mariee  le  14  mars 

1866  a  Auguste  Bovet,  Dr.  en  medecine  a  Areuse. 
.  Robert  Louis,   ne   le   23   mai   1853,   banquier  a  Paris, 

marie  le  30  octobre  1888  a  -Marie  Louise  Caroline 
,  Marcel,  de  Lausanne,  nee  le  13  septembre  1862. 

Enfants:  a)  Robert    ^Marcel,   ne    a  Madrid   le  2  no- 
vembre  1889. 

b)  Richard   Frederic   Charles,    ne   ä  Paris 

le  4  septembre  1893. 
c;  Colette  Rose  Mathilde,    nee  le  28  mars 

1896  a  Paris. 

*   D  e  u  X  i  e  m  e  r  a  m  e  a  u . 

Auteur:  James  Fran(,:ois  (1811 — 1871),  frere  de  Frcderic- 
'euri,  par  son  n-iaria^;e  avec  Elniire  de  ISIeuron.    Son  petit-fils: 

Louis  Henri  de  Meuron,  ne  le  28  juin  1S6(),  peiuire, 
.ari  e  1  e  13  mai  1 898  ä  L  e  o  n  i  e  de  P  o  u  r  t  a  1  c  s  ,  nee  le 
5  avril  1875.  (Marin). 

Enfants:  a)  Etienne  Louis,  ne  le  18  janvier  1900. 

b)  Monique  Margu eri  t  e,  nee  le  17  mars  1901. 


Meiiron.  345  j 

c)  Solange  Elmire,  nee  ie  6  avril  1904.  | 

d)  Henri  Maurice,  ne  le  lo  juiilet  1905.  • 
  t 

Mere:  | 

Marie  Julie  Nancy,   nee  le  2  decembre   1843,    lille  de  j 

Alfred  Jacques  Henri  Berthoud,  mariee  ä  Neuchätel  le  25  sep-  | 

tembre  1867  ä  f  Frederic  Henri,  ne  le  5  juin  1841,  mort  l 
le  7  decembre  1904,  pasteur  ä  la  vSagne  et  ä  St.-Blaise. 

Freres  et  soeurs: 

1.  Marguerite  Louisa,  nee  le  29  aoüt  1869,  mariee  a  ! 
St.-Blaise  le  25  octobre  1897  a  Samuel  de  Perregaux,  directeur  \ 
de  la  Caisse  d'Epargne  de  Neucbatel.  i 

2.  Abel,  ne  le  4  avril  1871,  missionnaire  au  Transvaal,  marie  i 
a  St.-Blaise  le  27  fevrier  1896  a  Helene  Dardel,  nee  le  ; 
23  decembre  1875.  j 
Enfants:  a)  Liliane  Helene,  nee  le  17  mars  1897.  i 

b)  Genevieve,  nee  le  26  octobre  1898.  ; 

c)  Yvonne  ^larie,  nee  le  10  novembre  1903.  : 

3.  James  Alfred,  ne  le  5  mai  1876,  licencie  en  theologie. 

4.  Marthe  Cecile  ZMarie,  nee  le  20  avril  1880. 

5.  Rose  Elisabeth,  n6e  le  29  juiilet  1882. 

6.  Gabrielle  ZMarie,  nee  le  8  mars  1884. 

Soe  ur  du  p  er  e  :  I 

Gabrielle  Louise  Rose,  nee  le  16  avril  1843,  mariee 
le  26  octobre  1864  a  Ferdinand  DuPasquier,  banquier  a 
Neucbatel. 

2.  Branche  cadette. 

Auteur:  David,    petit-hls   de  Henry    et   frere  d'Etienne, 
par  ßon  mariage  avec  Marie  Reymond. 

*  P  r  e  m  i  e  r  r  a  m  e  a  11 , 

Auteur:  Abram,*  fils  de  David,  par  sou  mari:i'^e  avec 
N.     .     ,  N.     .     .     Son  arriere-arrierc-petit-lils : 

Edouard  Henri  de  Meuron,  ne  le  0  avril  1827,  negociant 
a  Lisbonne,  tils  d'Edouard,  consul  suisse  ä  Lisbonne  et  de  Anna  < 


34G 


Meuion. 


Emilia,  cee  Vasqiiez,  niarie  le  27  juillet  1848  a  ^laria 
Benedicta  de  Souza  Pinto  de  ^ra^alhaens,  nee  le  12  no- 
vembre  1829,  moiLe  ä  Lisbonne  le  24  mars  1903.  (Lisbonne.) 

Enfant:  Maria  Francesca,  nee  le  24  avril  1849, 
mariee  le  11  octobre  18GÖ  a  Auguste  Gomez 
d'Araujo,  ininistre  de  la  maison  de  la  reine 
douairicre  de  Portugal,   morte   le  31  mars  1897. 

Deuxieme  rameau.     (Eteint  quam  aux  niales.) 

Auteur:  Felix,  Iiis  de  David  et  frere  d'Abram,  par  son 
inariage  avec  Jeanne  niarie  Roulin.    Son  arriere-petit-hls : 

•}■  Frederic,  ue  le  8  mai  1799,  niort  a  Neuchatel  le 
26  septembre  188<).  Iiis  de  Jean  Daniel  et  de  Susanne  Marie, 
nee  Perret,  niarie:  I.  le  9  novembre  1829  a  Henriette 
Caroline  Gigaud,  nee  le  ler  octobre  1809,  morte  le  23  juin 
1854;  II.  le  14  octobre  1855  ä  Elisabeth  Welti,  d'Aarau, 
nee  le  13  mai  1827. 

Enfant  du  second  mariage:  Adele-Emilie,  nee  le  19  avril 

1860. 

F  r  e  r  e  s : 

1.  1  Jeai]  Gustave  Alexandre,  ne  le  28  juillet  1809,  mort 
le  13  juin  1874,  marie  le  29  avril  1843  a  Louise  Elisa- 
beth Favre,  nee  le  6  avril  1820,  morte  le  22  octobre  1892. 
E  n  f  a  n  t  s  :  a)  7   Louis     Gustave   Auguste,    ne   le  17 

janvier  1844,  mort  le  21  dccembre  18Sf3, 
marie  le  6  octobre  1874  ä  Berthe  jagot 
Guillarmod,  nee  le  25  janvier  1854. 

Enfant:  Laure,  nee  le  22  octobre  lv876. 

b)  Mathilde  Louise,  nee  le  12  juillet  1846, 
mariee  le  16  mai  1868  ä  Henri  Ladame, 
Ingenieur  a  Xeucbatel,  morie  le  4  octobre  19i)6. 

2.  t  Auguste,  ne  le  11  avril  1813,  architecte  a  Hambourg, 
mort  a  Xeuchatel  le  21  mai  1898,  marie:  I.  le  3  octobre 
1839  a  Uranie  Simon  d,  nee  le  27  septembre  1813,  morte 
le  14  mars  18i)5.  U.  le  20  mar.^  1867  ä  Betsy  P>ouvier, 
nee  le  2  decembre  1825,  morte  le  7  janvier  1905. 


MeuroD. 


347 


Enfants  du  I^r  mariage:  a)  Siizanne,  nee  1e  18  anv-t  1840, 

marice  Ic  29  septertibre  1859 
a  Hamboiirg  a  Chs.  Edind. 
Perrenoud,  du  Locle. 

b)  -J-  Fanny,  nee  le  8  octobre 
1844,  niariee  Ic  24  aoüt  18()7 
ä  Hambourg  a  A  d  o  1  p  h  e  S  o  ni - 

-    «  mer,  morte  le  20  jaiivier  1895. 

c)  Marth  e  Sophie,  nee  le  3 
mars  1848,  niariee  le  27  niai 
1873  ä  Jules  Leocadio 
Huguenin. 

du  llc  mariage:  d)  Jeanne,  nee  le  6  juillet  18n8, 
mariee  le  27  juin  1893  a  Jules 
Henri  CI er c,  notaire  ä  Xeu- 
chätel. 

*B.  Descendance  de  Jeremie.  (Meuron-Tete-de-]Maure.) 

Auteur:  Jeremie  (1576 — KUO),  pctil-hls  d'Antoine  et 
frere  de  Henry,  bourgeois  de  Ncuchatel  en  1007,  par  son 
mariage  avec  Judith  Dubied.  Son  deseeudant  direct  a  la  IX'^iß« 
gen^ration  : 

Pierre  Albert  Fran^ois  de  Meuron,  ne  le  30  mars 
1852,  archiLectc  ä  Yonkers  (Xe\\:  York),  marie:  I.  le  30  scp- 
tembre  1880  a  Stuttgart  ä  Emma  Spring,  nee  le  3  dccembre 
1859,  morte  ä  Neuchatel  le  r'A)  janvier  188().  II.  le  3  octobre 
1892  a  New-York  a  Cairo-lleien  Shurtleff,  nee  le  3  oc- 
tobre 1864. 

Enfant  du  l^^  mariage:  Pierre    Georges  Alexandre, 

ne   le  2  octobre   1882,  agronoinc. 

Seeon  d  c""  fe  m  m  e  du  pere: 

Clementine  i^ec  Roux,  nee  le  30  d'-cembre  1828,  veuve 
en  premieres  noces  de  Napoleon  Koechlin,  remariee  le  29  avril 
1868  a  Pierre  Georges,  ne  le  20  aoüt  1823,  mort  le  10  mars 
1882,  A'cuf  en  preuiieres  noces  d'Albertine  Roux,'  nee  le  6  oc- 
tobre 1823,  mariee  le  26  juin  1819,  morte  ä  Montreux  le  30 
janvier  1864. 


248 


iSIeuron. 


S  o  e  u  r  s : 

1.  Sophie  Georgina,  nee  le  80  octobre  1850. 

2.  Louise  EJisabeth,  nee  le  9  decembre  1858,  mariee  le 
12  octobre  1878  a  Frederic  Maurice  de  Tribolet- 
Hardy. 

3.  Esther  Helene,  nee  le  9  decembre  18G2,  mariee:  I.  le 
14  avril  1886  ä  Jean  Baptiste  Charles  de  Stoppani, 
de  Ponte-Tresa  (Tessin),  mort  le  13  avril  1889.  II.  le 
4  novembre  1898  a  Paul  Edouard  Robert-Tissot, 
pasleur  aux  Ponts-de-Martel. 

IL  Llgne  de  Georges. 

(Eteinle  quant  aux  males.) 

Auteur:  Georges,  fils  de  Claude  et  frere  d'Antoine,  par 
son  mariagc  avec  Jaqua  Taucher.  Son  descendant  direct  a  la 
Vni^niö  generation: 

•f  Pierre  Louis  Adolphe,  nee  a  Toulon  le  4  juillet  1803, 
fils  d'xVugustin,  licutenant  de  vaisseau,  et  de  Marie  Therese 
Lapierre,  maric:  L  le  2  fevrier  1833  a  Calenzana  (Corse)  ä 
Lasthenie  Bonnacorsi.  II.  le  30  juillet  1850  a  La  Roche- 
sur-Yon  a  Arm  antin e  Rateau,  nee  ie  2  mars  1834;  mort 
le  28  octobre  1887  a  Ajaccio. 

Enfants  du  I^r  mariage: 

a)  Aglae,  nee  le  19  mars  183G  a  Ajaccio. 

b)  Augustine  Emilie  Euphrosine,  nee  le 
31  juillet  1844,  mariee  le  2  fevrier  18G9  a 
Auguste  F  r  a  n  c  o  i  s  T  i  m  o  t  h  e  e  L  a  n  d  r  y , 
Conseiller  a  la  Cour  d'Appel  de  Paris. 

Hl.  Llgne  de  Guülaume. 

Auteur:  Guillaumc,  licutenant  du  Vauxtravers,  fils  de 
Claude  et  frere  d'Antoine  et  de  Georges,  par  son  mariage  avec 
N.  .  .  .  Dubied. 


MeiiroD. 


349 


1.  Branche  ein^e. 

Auteur:  Jean  Jacques,  petit-iils  de  Giiillaume,  par  son 
mariage  avec  Anne  Coulin.  Son  descendant  direct  ä  la  VII^"ie 
geueration : 

Paul  de  Meuron,  ne  le  15  aoüt  1851,  syndic  de  Corseaux 
Sur  Vevey,  marie:  I.  le  10  octobre  1878  ä  Aline  Carlo  n 
Azemar,  nee  le  18  fevrier  1852,  niorte  le  25  janvier  1896. 
II.  le  12  mai  1897  ä  Alice  Carion  Azemar,  nee  le  15  avril 
1853. 

Enfants  du  I^^r  mariage: 

a)  Alice  Jeanne  Louise,  nee  le  23  octobre 
1879,  mariee  le  2  avril  1902  a  Edmond- 
Evert  van  ^luyden  de  Lausanne. 

b)  Gabrielle  Helene  Adele,  nee  le  3  mai 
1881,  rnariee  le  18  septerabre  1901  ä  P^rank 
Georges  Cuenod  de  Vevey. 

Mere: 

Louise,  nee  de  Charriere,  nee  le  14  mars  1828,  mariee  le 
10  novembre  1850  a  Georges  Henri,  ne  le  12  juin  1815. 
mort  a  Lausanne  le  31  aoüt  1876. 

Soeur  et  fr  er  es: 

1.  Louise  Jeanne,  nee  le  3  aoüt  1853,  mariee  le  l^r  aoüt 
1879  a  Victor  Bergier,  de  Lausanne. 

2.  Georges  Aloys,  ne  le  30  novembre  1854,  avocat  et  con- 
seiller  national  ä  Lausanne,  maric  le  15  octobre  1888  ä 
Marguerite  Auberjonois,  nee  le  21  avril  1865. 

Enfants:  a)  Madeleine    Louise,    nee    a    Lausanne  le 
15  aoüt  a890. 
b)  Antoinette   Paul  ine,   nee   ä  Lausanne  ie 
14  döcembre  lö92. 

3.  llenri  Alfred,  nee  le  2  juin  1857,  Ingenieur  et  deputc  au 
Grand-Conseil  de  Geneve,  marie  a  Lausanne  le  4  mai  1880 
a  Henriette  Rene  vier,  nee  ie  15  dccembre  1857. 
Enfant:  Georges  Eugene,  ne  le  8  janvier  188G. 


850 


MeuroD. 


4.  Charles  Edouard,  ne  le  21  juillet  1863,  lieutenant-co'onel 
ä  rEtat-major  <^enera],  marie  le  3  noveinbre  1893  ä  Ga- 
brielle  Auberjonois,  Dce  le  25  aoüt  löUS. 

*  2.  Branche  caöette, 

Auteur:  Guillaiinie.  petit-fils  de  Guillaume  et  frere  de 
Jean  Jacques,  par  son  mariage  avec  Elise  Ballanche. 

Premier  rameau.    (Eteint  quant  aiix  males.) 

Auteur:  Eelix,  petit-fds  de  Guillaume,  bourgeois  de  Xeii- 
chatel  en  1707,  par  son  mariage  avec  ^ladeleine  Prudent.  Son 
arriere-arriere-petit-fils : 

7  Albert,  ne  le  23  aoüt  1823,  lils  de  Ls.  Chs.  Maximilien, 
petit-fils  de  Pierre  Henry "^-j  et  de  Caroline  nee  de  IMeiiron, 
peintre,  marie  le  22  decembre  18Gb  a  Julie  Perrot,  nee 
le  21  octobre  1828;  mort  a  Xeuchatel  le  20  mars  1897. 

Enfants:  a)  Genevieve,  nee  le  8  septembre  18f58,  marice 
le  6  septembre  1888  a  Georges  Maurice 
Auguste  B  o }-  -  d  e  - 1  a  -  T  o  u  r . 

b)  Gabriel  le  Emanuelle,  nee  le  31  rnai  1870. 

Deuxieme  rameau.    (Eteint  quant  aux  males.) 

Auteur:    Charles,    petit-fils    de    Guillaume  et    frere  de 

Felix,   büurgeois  de  Xeuchatel  en  1747,   par  son  mariage  avec 

Elisabeth  Petitpierre.  Son  descendant  direct  a  la  quatrienie 
generation  par  Felix  Henry,*  tils  de  Charles: 

Charles  Cesar,  ne  ä  Champreveyrts  le  29  septembre 
1798,  fils  de  Charles  et  de  Marianne  Victoire  d'Yvernois,  ancien 
ofticier   au    regiment   Meuron    puis    profeiseur    en  Angletcrre, 

marie  le   1 825,    a  -j-  F  r  a  n  c  e  s    C  o  1 1  e  y ,    mort  ä 

York  en  1852. 

Erifant:  France s,  nee  le  14  juillet  1829,  marine  le 
1  janvier  1 855  ä  A  u  g  u  s  t  u  s  F  r  e  d  e  r  i  c  k  C  r  u  s  e  , 
veuve  le  1.3  septembre  1883.  (Leeds.) 


^leuron. 


351 


Troisieine  rameau.  (Comtes.) 

Auteiir:  Theodore,*  j^etit-lils  de  Guillaiinie  et  frcre  de 
Felix  et  de  Charles,  bourgeois  de  Neachätel  eu  1751,  par  soii 
niariage  avec  Elisabeth  Voiiga".  Son  descendant  direct  a  la 
cinquienie  gcneratiou: 

Denys  Auguste  de  Meuroii,  ne  le  3  octobre  1838,  tiis 
de  Theodore  Jules  Gustave  et  de  "\Iarie  Constance  Olympe  de 
\'os,  colonel  d'arlillerie  et  president  du  tribunal  de  Rolle,  iiiarie 
le  15  octobre  1870  a  Valentiue  Sa  ladin,  de  Geneve,  nee 
le  16  juillet  1844.  (Mont-le-Grand.) 

Enfants:  a)  Raoul,  ne  le  4  octobre  1871. 

b)  Max,   ne  le  14  mars  1870,  marie  le  29  mai 
1900    a   Amelie     Dora     Franc  iUon  de 
Lausanne,  nee  le  17  juin  1879. 
Enfants  aa)  Denise  Mauricette  Valen- 
tine, nee  le  2  aoüt  1902. 
bb)  Jean    Max    Saladin,    ne  le 
29  juillet  1904. 

S  o  e  11  r : 

Louise  Berthe,  nee  le  5  septembre  1848,  niariee  le 
15  octobre  1870  ä  Edmond  Eynard,  de  Geneve. 


^leycr  (gen.  Hirscben-Meycr).  — 


Meyer  v.  Kuonau 


Meyer  (genannt  Hirschen-Meyer). 

Raisgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  vor  IG  14. 
Grosser  Rat  1774. 
Reformiert. 
Vgl.  Jahrg.  I  Seite  316. 


l^atsgeschlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  lo63. 
(Kleiner)  Rat  1371. 
Reformiert, 


(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  320.) 


Mever  (ziiiu  Pfeil  i. 


353 


Meyer  (zum  i^Teii). 

Ratsgcschlecht  des  Freistaats  Basel. 
Bürgerrecht  vor  i35'5. 
Kleiner  Rat  1382. 
Reformiert. 


Geschichtliches. 

I.  und  II.  Zeit  vor  der  Krwer!)uiig  des  Basler  Burger- 
rechtes 11  n d  nach  dem  Eintritt  in   dasselbe   bis  1798. 

Erster  urkundlicher  \' erfahr  und  Herkunft  des 
Geschlechts.  Als  ältester  absolut  sicher  nachv/eisbarer  Vorfahr 
des  Geschlechts  der  Clever  zum  Pfeil  von  Basel  ist  Henmann 
dictus  ^leyger  bekannt,  der  1374  zuerst  erwährit  wird  und 
mit  welchem  auch  die  ununterbrochene  Stammreihe  beginnt. 
Derselbe  gelangte  VoS'2  als  Ratsherr  der  AVebernzunt't  in.  den 
Basler  Rat  und  aus  dem  Jahre  1398  ist  noch  eine  L^rkunde 
erhalten,  die  er  bereits  mit  dem  jetzt  noch  von  der  Familie 
geführten  Wappen,  Pfeil  und  Halbmond,  siegelte;  Henmann,  oder 
sogar  seine  Voreltern  müssen  jedenfalls  schon  vor  dem  grossen 
Erdbeben  von  1356,  das  die  Stadt  Basel  fast  ganz  zerstörte 
und  bei  dein  ii.  a.  auch  die  ältesten  Burgeraufnahmeverzeichni-se 
verloren  wurden,  dort  Burger  gewesen  sein  und  da  ferner  der- 
selbe zweifellos  identisch  ist  (Basler  Chroniken  VI,  p.  557 — 8) 
mit  einem  Hans  resp.  Henmann,  der  13l)7,  zugleich  mit 
;^einem  Vater,  Xiklaus,  dem  ^Meyer  des  Klosters  Ottmarsheim 
zu  Oellingen  und  dessen  Bruder  Hans  urkundlich  gerjanrit 
wird,  so  können  die  2>»Ieycr  zum  Pfeil  als  die  XachivOmmen  der 
alten  erblichen  Clever  des  ar.gefiihrten  Klosters  Oiinu:r.-heim  in 
Oetliugen  bei  Basel,  die,  gleich  dieseni  Jvioster,  se;;;-t  auch 
verschiedene  Güter  dort  besassen  imd  von  welchen  ein  l[ein- 
r  ich  schon  im  Jahre  12.")2  als  verstorben  i*2rwähnun.g  tnidet, 
be/eichnet  werden. 

Bemerkenswerte  Männer:  Der  Ratsherr  Henmann, 
diCr,  später  (seit  1410)  als  Meister  seiner  Zunft,  noch  bis  1414 

2J 


354 


Mever  (ziini  Pfeil). 


im  Rate  blieb,  starb  wribrscbeiiibxh  im  letzt^cDaimten  Jahre. 
Sein  Sohü,  Juril^er  Xiklaus  Meyer,  zui^^enaiira  von  Biirei:. 
erhielt  1420  die  Herrschaft  über  Dorf  und  Schloss  Büren, 
zwischen  Liestal  und  Grellingcn,  als  Pfandlehen  von  den  Grafen 
von  Thierstein;  er  gehörte  zu  den  reicheren  Bürgern  Basels, 
welche  1421  und  1425  der  Stadt  als  Reisige  zu  dienen  und 
Knechte  und  Pferde  zu  stehen  hatten,  zog  auch  in  letztge- 
nanntem Jahre  mit  in  der  Fehde  des  Bischofs  von  Basel  gegen 
den  Grafen  von  Neuenbürg  in  Burgund,  erlitt  aber  bald  darauf 
einen  gewaltsamen  Tod,  indem  er  zusammen  mit  einem  Knechte, 
1426  bei  Gundeldingen  in  der  Nahe  Basels,  von  einigen  Bauern 
J1U5  seiner  Plerrschaft  Büren  erschlagen  wurde. 

Xiklaus  und  seiner  Gemahlin  Anna  Stoer  Sohn,  Junker 
Ludwig  ^\Ieyer,  v\-ar  verheiratet  mit  Iva t ha r i n a  von  Mntz- 
wiler  (Montse\-elier)  und  stari)  frühzeitig  im  Jahre  1452,  v/orauf 
sein  noch  niindcrjahriges  einziges  Rind,  Xiklaus,  unter  die 
Vormundschaft  Heinrichs  von  Beirjheira,  des  bekannten  Chro- 
nisten und  Rechtsgelehrteu,  kam. 

Dieser  Xiklaus  der  Jüngere  vermählte  sich  1471  mit 
Barbara  zum  Luft,  Tochter  des  Ratsherren  Ulrich  zum  Luft 
nnd  der  Anna  Magdalena  F.berler  genannt  Grünenzwig.  Anno 
1474  hatte  er  in  Mülhausen  das  Schultheissenamt  im  Xamen 
der  soj^^enannten  X'^iederen  Vereinis^une  zu  versehen  und  im  fol- 
geuden  Jahre  gehörte  er  zu  den  Zuzügern  von  Basel,  die  im 
Burgunderkriege  an  der  Erfjlierung  von  Grandson  durcli  die 
Eidgenossen  teilnahmen,  sass  auch  bereits  damals  schon  im 
Grossen  Rate  als  Sech>-er  der  Zunft  zum  Schlüssel.  Xach  einer 
zeitweiligen  Abweseniieit  \on  Basel,  erhielt  er  1480  die  Rat- 
schreiberstelle, welche  er  dann  bis  zu  seinem  Lebensende  im 
Jahre  1500  behielt.  X'^iklaus  war  ein  sehr  gebildeter,  biiidicr- 
und  kunstliebender  ^[ann  ;  auf  der  Basler  Universität.-^bibliothel^ 
l)erniden  sich  sowohl  mehrere  wertvolle  alte  Drucke,  welche  nach- 
weisbar aus  seinem  l^e^itz  stammen,  wie  auch  eine  schon  1471 
von  ihm  selbst  angefertigte  inui  reich  illiHtricrte  Handschrift. 

Als  Kinder  des  Ratschreibers  X'iklaus  sind  vier  Söhne  und 
eine  Tochter  bekannt,  nändich:  1.  LudwiLi',  Ratssubstitut 
1502,  Sechser  zum  Schlüssel  nnd  des  Gros-cn  Rats  150t), 
7  1508  unverheiratet.     2.  AdelliCrg,  geb.  1474,   der  spatere 


iMeyer  (zum  Pfeil). 


855 


j>üri;crmeister.  3.  Helena,  J  zwischen  1515  und  1519,  vei- 
ir.iibit  mit  Hans  Galilei  ou,  Zunftmeister  zu  S-dVaii  und  de-^ 
Rats.  4.  Bernhard,  geb.  1488,  ebenfalls  Bür^^enncister. 
5.  Jakob,  geb.  ca.  1491,  vermählt  mit  Anna  von  Lüters- 
dorf,  der  schon  vor  1515,  A\-ahrscheiiilich  kinderlos,  starb. 

Die  vorgenannten,  beide  bis  zur  höchsten  Würde  dircr 
Vaterstadt  gestiegenen  Brüder,  Adelberg  und  Bernhard,  sind 
unstreitior  die  hervorragendsten  ^Männer  ihres  Geschlechts. 

Adelberg,  der  ältere,  seit  1514  Ratsherr  der  Zunft  zu 
Safran,  wurde  1521  Bürgermeister,  und  zwar  als  erster  IVäger 
dieses  Amtes  der,  nach  einer  im  März  des  genannten  Jahres 
vorgenommenen  Verfassungsänderung,  vom  Rat  ohne  ^Iltwirkcn 
des  Bischofs,  als  früheren  Stadtherrn,  erwählt  wurde;  von  Ja 
an  bis  zu  seinem  Tode  war  derselbe  dann  abwechshmgswei.-e 
jedes  zweite  Jahr  als  regierender  Büigermeister  an  der  Spitze 
der  Häupter  des  eidgenössischen  Standes  Basel.  Ausserdem 
vertrat  er  diesen  Stand  schon  als  Ratsherr  im  Jahr  1517  und 
dann  als  Bürgermeister  von  1526 — 1529  auf  verschiedenen  Tag- 
satzungen. Darin  aber  liegt  hauptsächlich  die  bleibende  Bedeu- 
tung Adelbergs,  dass,  nachdem  für  Basel  die  Anfänge  der  Re- 
formationsbewegung in  die  ersten  Jahre  seiner  Regierungszeit  g-j- 
fallen  waren,  die  Anhänger  der  neuen  Lehre  im  Rate  an  ihm  und 
dem  damaligen  Oberstzunftmeister  Jakob  ]Meyer  zum  Hirzen  ihre 
Führer  hatten.  Indessen  war  er,  wenn  auch  persönlich  ein 
Freund  der  Reformation,  in  seiner  amtlichen  Stelluni?  gleich- 
wohl  stets  darauf  bedacht,  zwischen  den  einander  gegenüber- 
stehenden Parteien  zu  vermitteln  und  beiden  Teilen  gerecht  zu 
werden,  so  dass  es  nicht  zum  \\'enigsten  ihm  zu  verdanken  ist, 
wenn  in  jenen  erregten  Zeiten  ernstliche  Unruhen  in  der  Stadt 
Basel  vermieden  werden  konnten.  Auch  als  Gesandter  auf  dem 
1526  zu  Baden  stattgefundener.  Religionsgespräcli  legte  Bürger- 
meister Adelberg  ]^.Ieyer "Proben  seiner  Mässigung  und  Staats- 
klugheit an  den  Tag.  Als  darauf  1529  in  13a.sel  der  völlige 
Sieg  der  Refornu\tion  erfolgte,  hatte  er  sodann  mit  seinem  in- 
zwi:t,vlien  ebenfalls  zum  Büi  gcrmeister  vorgerückten,  sch(»n  ge- 
nannten Ivollegcn  Jakob  Meyer  zum  Hirzen,  noch  die  "ifi^üoe, 
die  neue  Religionsordnung  und  die  durch  Letztere  nötig  ge- 
wordenen weiteren  -Vnderungen  völlig  durciizuführen  und  /u 
befestigen.    Es  steht  deshalb  Adelberg  Meyers  Name   am  Lm- 


356 


Mevcr  (zum  Pfeil). 


gang  des  Baslei  Reformationsi^esetzes.  Ausserdem  hat  Bürger- 
meister Adelberi^  sich  auch  uanihafte  Verdienste  um  die  ¥ör- 
deruDo  der  Geschichtskuude  seiner  Vaterstadt  erworben,  indem 
er  nicht  nur  1543  selbst  wertvolle  -Notizen  aus  Basels  Ver- 
gangenheit sammelte  und  niederschrieb,  sondern  verschiedene 
Abschriften  älterer  Basier  Chronilvcn  aus  dem  15.  Jahrhundert, 
die  von  grösster  Wichtigkeit  und  ziim  Teil  nur  auf  diese 
Weise  der  jetzigen  Zeit  erhalten  gebliel)en  sind,  auf  seine 
Kosten  anfertigen  licss.  Auch  eine  Chronik  seiner  Familie  legte 
er  an,  welche  später  von  seinem  Bruder  Beriihard  und  einigen 
seiner  eigenen  Nachkommen  fortgesetzt  wurde.  Alle  diese 
Schriften  werden  ebenf^dls  auf  der  öffentlichen  Bibliothek  der 
Universität  Basel  aufbewahrt. 

Adelberg  ]N[eyer  starb  den  8.  Jnui  1548;  er  war  vermälilt 
gewesen  mit  1.  1503  Katharina,  Tochter  des  Ratsherrn  Bal- 
thasar Hütschi;  2.  1509  I\Iargar  etha,  Tochter  des  damaligen 
Oberstzunftmeisters  Hans  Tratmann;  8.  1533  Katharina,  des 
ehemaligen  Ratsherrn  Andreas  BischotY,  Herrn  zu  Hiltalingen, 
Tochter,  aus  welch  letzterer  Ehe  er  allein  einen  Sohn,  Hans 
Ludwig,  1539 — 1()07,  nebst  zwei  Töchtern,  Barbara,  1535 
bis  1552,  Gemahlin  des  Junkers  Hans  Riespach,  f  1552, 
und  Maximilla,  1537 — 1577,  verheiratet  mit  Plierouymus 
von  Küchen,  ]\Ieister  zum  Schlüssel  und  des  Kleinen  Rats, 
^  1577,  hintei'liess. 

Bernhard,  Bruder  des  vorhergehenden,  geb.  1488,  war 
Wechsler  von  Beruf;  -clnni  1521  dena  Grossen  Rate  angehörend, 
■war  er  eines  jener  wenigen  .Mitglieder  dessellien,  welche  datnals 
Festigkeit  genug  besassen,  um  die  Annahme  französischer  Jahr- 
gelder zu  verweigern.  Im  Jahre  1529  kam  er  als  Ratsherr 
zum  Schlüssel  in  den  Kleinen  Rat,  wurde  auch  1531  Dreier- 
herr, 1537  l'annerherr  und  von  1530  an  eischicn  er  häufig  als 
Gesandter  }^.asels  sowohl  auf  den  Tagsatzungen  als  namenllich 
auch  beim  lUschof,  gegenüber  welchem  er  Lmge  und  schwierige 
Uriterhandlungcn  mit  so  grossem  (beschick  führte,  dass  schliess- 
lich der  für  die  Stadt  sehr  günstige  Vertrag  vom  10.  August 
1547  zu  Stande  kam.  ])arum  geschah  es  wohl  vornelindich 
in  Anerkennung  der  Verduenste,  die  i:5ertdiard  Meyer  sich  hie- 
durch  erworben  hatte,  d:i^s  er  1549,  u:\ch  dem  Tode  seines 
Bruders  Adelige rg,    als    dessen  Nachfolger    zum  }>ürgermeister 


]SIeycr  (zum  Pfeil). 


erwählt  v%  urde,  ohne  vorher  Oberstziniftmcister  t:jev.'e.sen  zu  sein. 
Im  Jahre  1552  wurde  Bernhard  noch  an  den  Ivöni^  Heinrich  IL 
von  Frankreich  nach  Zabern  abgeordnet  und  als  Bürgermeister 
blieb  er  im  Amt  bis  zu  seinem  am  13.  ^lärz  1558  erfolgten 
'J'ode.  Er  war,  T^•ie  schon  berncikt,  der  erste  Fortsetzer  der 
F.imiiienchroni]:  seines  Bruders  Adelberg,  und  vermählte  sich 
zuerst  151o  mit  Helena  Bär,  die  schon  j 515  starb,  sodann 
1515  mit  Maria  Wölfl  in. 

Während  die  männliche  Xachkommenschaft  Bernhardts 
bereits  in  der  dritten  Generation  ausgestorben  zu  sein  scheint, 
hat  sich  diejenige  des  älteren  Bruders  Adelberg  durch  dessen 
Sohn  Hans  Ludvrig,  15o9 — 1607,  dem  zweiten  Fortsetzer 
der  Meyer'scheii  Familienchronik,  Kleister  zum  Safran  m)d  des 
Kleinen  Rats  1578,  Dreizehnerherr  oder  ^Mitglied  des  Geheimen 
Rats  1591,  vermählt  1559  mit  Anna  Fr  oben,  Tochter  des 
bekannten  Buchdruckers  Hieronymus  Froben  ^der  1501  als  erster 
in  Basel  geborener  Eidgenosse  nach  der  Aufnahme  dieser  Stadt 
in  den  Schweizer  Bund  getauft  worden  sein  und  der  Tradition 
nach  die  zum  Bundesschwur  in  Basel  erschienenen  Gesandten 
der  übrigen  Kantone  zu  Paten  gehabt  haben  soll),  und  seine 
Xachkomm.cn  weiter  erhalten.  Drei  der  Söhne  Hans  Ludwigs: 
1.  Adelberg  der  Jüngere,  1550 — 1()29,  Ratsherr  zu  Fischern 
1613 — 16]5,  vermählt  zuerst  mit  Ursula  ]\Ientelin,  dann 
mit  Elisabeth  von  Speyr;  2.  Beruliard,  1564 — 1610,  ver- 
mählt mit  Cordula  Truchsess  von  Rhein  fei  den,  ans  einem 
liralten,  schon  1128  genanjiten  Ministerialgeschlecht  der  Grafen 
von  Rheinfelde]! ;  3.  Xiklaus,  15()5 — 1629,  dritter  Fortsetzer 
der  Familienchronik,  Sechser  zmn  Safran  und  des  Grossen  Rats, 
vermählt  mit  Salome  Eckenstein,  Schwester  des  Obersten 
Johannes  Eckenstein,  teilten  diese  Linie  in  eben  so  viel  Äste, 
von  denen  der  älteste  und  jüngste  in  der  vSchweiz  zwar  gleich- 
falls erloschen  sind,  der  mittlere  d;igegcn  sich  in  Basel  bis  auf 
die  jetzige  Zeit  lortgepHanzt  hat.  Vom  ältesten.  Zweige,  der 
sj)ätcr  zum  Teil  nach  ^lülhausen  im  Elsass  übersiedelte  und 
d<jrt  ebenfalls  in  die  Räte  gelangte,  sind  ferner  gegenwärtig 
noch  Nachkommen  in  Oesterreich  vorhanden. 

Aus  den  ausge>torbenen  Seitenzv.eigen  sind  sodann  noch  zu 
erwähnen:  Har.  s  Konrad,  1589—  1659,  Sohn  des  Xikiaus 
und  der  Salome  Eckenstein,  des  (Trossen  Rats  1619,  SchalTner 


858 


Meyer  (zum  l*feil). 


des  Klosters  St.  Clara  1G22,  Meister  zu  Schniietleu  imd  des 
Kleinen  Rats  1G4C),  der  letzte  Fortsetzer  der  von  seinem  Ur- 
l^rossvater,  dem  Biirj^ermeister  Adelbcrg  Tvlever,  begonnenen 
P^amilienchronik,  ferner  dessen  zwei  Brüder,  Adelberg,  geb. 
1588,  und  Haus  Ludwig,  geb.  1590,  f  ^'ooi,  beide  als 
Haup;tleute  in  Diensten  der  Republik  Venedig  gestorben. 

S  t  e  1 1 11  n  g  und  Besitzungen  der  F  a  m  i  l  i  e.  Das,  z ur 
Unterseheiduug  von  anderen  gleichnamigen  Familien,  nach 
seinem  Wappen  jetzt  noch  unter  der  ßenennimg  Meyer  zum 
Pfeil  näher  bezeichnete  Geschlecht  gehört  demnach  zu  den 
ältesten  der  Stadt  Basel  und  überdies  ist  es  die  einzige  der 
noch  lebenden  Basler  P^amilien,  deren  ^litglieder  in  ihrei 
Vaterstadt  bis  zum  16.  Jahrhundert  oftiziell  den  Junkertitel 
führten.  Als  Junker  waren  die  ]\Ie)er  zum  Pfeil  auch  Mit- 
glieder der  Hohen  Stube,  verzichteten  indessen  darauf,  dieselbe 
im  Rate  zu  vertreten,  Avie  dies  auch  bei  anderen  Achtburgern 
jener  Zeit,  z.  B.  den  Eberler,  genannt  Grünenzwig,  mit  denen 
sie  verschwägert  Ovaren,  und  den  Zscheggenbürlin  beobachtet 
werden  kann.  Ueberdies  nahmen  die  Junker  ^Nleyer  zum  Pfeil 
jedenfalls  auch  sonst  eine  sehr  angeschene  Stellimg  ein,  da  sie 
bereits  im  15.  Jahrhundert  eine  eigene  Familiengrabstätte  im 
Kloster  ^laria  ^Magdalena  an  den  Steinen  hatten  und  überhaupt 
zu  den  reichsten  Bürgern  gezählt  wurden.  Ausser  der  Herr- 
schaft Büren  besassen  sie  stets  mehrere  Crrund^tücke  in  der 
Stadt  Basel,  wie  die  Fiegenschaft  ziun  Pantier  an  der  P^ittcr- 
gasse,  einen  Hof  in  der  St,  Johannvorstadt  u.  s.  w.  Ferner 
geht  auch  aus  den  vielen  Aufzeichnungen  und  sonstigen  Gegen- 
ständen, wie  Teppiche,  genial te  Scheiben,  i'orti-ät.-.  dn  der  Basier 
Kunstsannnlung)  etc.,  die  man  vun  ilinen  nocli  besitzt,  ins- 
besondere den  erwähnten  rcichhaitigen  Sarnmlungcn  selteiicr 
Bücher  imd  Handschriften  des  Ratschrciljers  Xiklaus  dem  JiHigern 
lind  seines  Sohnes,  des  Bürgr-rmeisters  Adel})erg,  sowie  d-jn 
Slellinigen,  die  sie  mit  A us.'.eichnung  belclei'lct  haben,  da.ss  die 
Meyer  zum  l-'feil  scFon  frühe,  für  ihre  Zeit  selir  gebildete  inul 
kunstsinnige  Mänricr  gewesen  sein  müssen. 

III.  Neueste  Zeit. 

B  e  m  e  r  k  e  n  s  w  e  r  t  e  Männer:  IFi  n  s  ( i  c  o  r  g  e  y  e  r  -  H  e  \  , 
1754  — 18".^1),  HandeFmann  und  Jjcsit/er  des  Fi.sen-  und  Kupfer- 


:N[eycr  (ziini  l^fcil),                              359  j 

I 

IrAnimers  in  der  Xeiien  AVeit  bei  Basel,  vor  1798  des  (Trossen  j 

llats    zu  Basel    als   Sechser   zu   Spinnwettern  seit  17S-">.    dair^  \ 

seit  1803—1829  des  Kleinen  Stadtrates  zu  Basel.  18«>3 — 180(;  \ 

des  Stadtgerichts  der  mehrerji  Studt,  18'j4 — 1827  des  Gro--en  f 
Kantonsrates,    1803 —  1821    Appeliationsrichtcr,    18uG — 1815] 

Statthalter   des  Stadtrates   und  181  ö — 1821    Stadtratspräsident,  | 

auch  Oberst-Schützeumeister  um  180G — 1815,  Präsident  der  Korn-  i 

haus-Inspektion  1813 — 1815,  etc.,  etc  ,   machte  sich  durch  vor-  | 

ziigliche    Verwaltujig    der    Stadtangelegenheiten    während    des  ; 

Durchmarsches  der  Alliierten  1813 — 1814,  sowie  im  Jahre  1>^15.  j 

bemerkbar.  | 

Daniel  Aleyer-^Merian,  1815 — 1893.  Besitzer  einer  Band-  • 

fabrik  in  Sulz  (Ober-Elsass),  der  die  Güter  Roth-Haus  und  Lach-  ? 

matt   bei  Basel,   das  Chateau  de  Pont  les  Vesoul.    sov/ie  den  ; 

Formonter-Hof  in   der    St.  Johannvorstadt   zu    Basel   an  sich  t 

brachte;  Stifter  des  ^leyer'schen  Familienlideikommisses,  \ 

Theodor  Me  y  e  r-':.[  e  r  i  a  n  ,   1818— 18G7,  Dr.  med.  1842,  i 

zuerst  Assistenzarzt  am  Bürgerspital  zu  Basel  bis  1846.  Privat-  | 

dozent  an  der  Universität  184(3,  Eidg.  Divisionsarzt  1848,  Spital-  \ 
dircktor  1851  bis  zu  seinem  Tode,  tüchtiger  Arzt  und  =ehr  beliebter 
Schriftsteller  und  volkstümlicher  Dichter,  zuL:leich  kunstfertiger 

Zeichner.  i 

Emanuel  Mey  e r -  S t e  i g e r  ,  1818—1856.  Dr.  med.,  unter-  i 

nahm  grosse  Reisen  nach  Batavja,  Iskmd,  Texas  eic.  und  starb  ' 

.  i 

als  französischer  ]\Iilitärarzt  in  Algerien,  nachdem  er  sich  auch  \ 

Spitalarzt  in  Frankreich  luid  sodann  bei  der  französischen  [ 

Armee  in  der  Krim  verdient  gemacht  hatte.  \ 

Stellung  u  n  d  B  c  s  i  t  z  \\  n  g  e  n  d  e  r  F  a  m  i  1  i  e.    G egen.wärtig  j 

l'esteht  dieBaslerFamilie  in  Ba.-5ei,  in  Fraid^'reich  und  in  Deut>cii-  : 

land.    Sie  besitzt  jetzt  noch  die  Güter  Kolh-Haus  und  l^achniäit  • 

in  der  Xähe  von  Basel  uaid  das  .Schloss  l'ont  les  Vesoul,  sowie  : 

mehrere  städtische  Grund^tücke  in  Basel.  j 

IV.  \V  a  ] '  p  e  n  b  e  s  c  h  r  e  i  b  u  n  g.  | 

Da:^  Wappen  der  ^vleycr  zum  l'fcil  ivon  dem,  wie  ei wähnt,  ; 

ein   Siegclabdruck  schon  an  einer  Urkumle   vom  19.  Juli  l.Ji^S  , 

voih  ujden  ist)  zeigt:  j 

Iii  goldgerändertem,  blauem  Schild,  einen  goMenen,  mit  der  ; 

•'^puze   nach    unten  gekehrten,    weiss  gefederten    und  gespitzten  j 


360 


]Meycr  (zum  Ffeil). 


Pfeii,  darüber  einen  sillierneu,  gleichfalls  mit  den  Spitzen  nach 
uiUen  crerichteten  Halbmond.  Helmzier:  Ein  geschlossener 
blauer  Flug  mit  dem  Schildbilde  belegt.  Helmdecke:  Blau 
weiss.  Schildhalter :  Zwei  wilde  .Männer,  der  rechte,  mit  Eichen- 
laub bekränzt  und  mit  braunem  Bart,  einen  Baumstamm  tragend, 
der  linke,  bärtiger  Grankopt,  ohne  Kranz,  nnt  Ivöcher  und 
Bogen  bewalTnet. 

V.  Literatur: 

Stamn^.buch  der  Familie  Clever  zum  Pfeil  auf  der  Univeisi- 
tcitsbibliothek  Basel.  —  Basier  Chroniken,  Bde.  I  —  VI,  insl)e- 
sondere  VI,  S.  579 — 422.  Die  Familienchronik  der  Meyer  zum 
Pfeil,  1533— 1650.  —  Schweizerisches  Archiv  für  Heraldik, 
1904.  —  heu,  Helvetisclies  Lexikon  und  Supplement  dazu.  — 
Wursteisen,  Basler  Chronik.  —  Ochs,  Geschichte  der  Stadt 
und  Landschaft  Basel.  —  Lutz,  Baslerisches  Bürgerbuch.  — 
Gast's  Tagebuch.  —  Buxtorf-Falkeisen,  Baslerische  Stadt  -  und 
Landgeschichteu.  — -  Allgemeine  Deutsche  Biographie,  Bd.  21, 
S.  555,  Adelberg  Clever  zum  Pfeil,  Bürgermeister  in  Basel  und 
S.  628,  Theodor  Meyer  -  ^Terian.  —  Friedr.  Oser,  Theodor 
Meyer-Merian,  literarische  Sk'izze  ISIhS.  —  J.  J.  (~)eri,  Theodor 
Meyer-Merian,  ein  Lebensbild,  1870.  —  Alpenrosen,  181)8, 
S.  48 — 51,  Theodor  !\Ieyer-.Merian. 

Personenbestand. 

Letzter  gemeinschaftlicher  Stammvater  der  noch  blühen.den 
Linien:  -f  Johann  Heinrich  .Ate}' er  dm  vierten  Güede  von 
Bernhard  und  Cordula  Truchses>.  von  Rheinfeldcn  abstammend s 
1717 — 1784,  vermählt  175.')  mit  -J-  A.  TsLi  r  ur  e  t  h  a  Kruts 
aus  Basel,  1727—1811. 

Von  des-en  Söhnen  Haiis  Georg  und  Hans  Jakob 
stammen  nachfolgende  zwei  l^inien  ab: 

!.  Linie. 

Stifter:  t  Hans  Georg  Meyer,  1754 — 1829,  Handels- 
mann und  St:idtratspräsident,  veiinäldt  178/)  nnt  i*  Ursula  He)-, 
aus  Ba-el,  1755 — 18;>1,  von  dessen  Söhnen  Daniel  und 
Johann  K  u  d  o  1  f  folgende  zwei  nf)ch  bestehende  Aeste  stammen  : 


i 

Mevcr  (zum  I'fcii).  oGl  \ 

I 

A.  DanieTscher  Ast.  1 

Stifter:  t  Daniel  Mever,  1787  — 18!-)9,  ilaiidelsnia:!;!  iiiul  1 

Besitzer   des   Eisen-  und   Kupferhammers   in  der  Neuen  AVol:,  I 

des    Civil-Gerichts    der   mebrern  Stadt  Basel   seit  1815 — l'-^-l,  ) 

Vorgesetzter  zu  Spinnwettern  1818  —  18o5,   venn'ibU  1S15  mit  | 

t  A.  K a  t  h  a  r  i  n  a  H  o  f  f  m  a n  n  ,  aus  }3asel,  1 792  —  1 8Go.   Dcs:.c:i  i 

Enkel :  | 

Adalbert   Meyer,    geh.  Sulz  (Ober-Elsass)    1.  Juni  1850,  j 

eitern.  Bandfabrikant;  Besitzer  des  Rotb-IIaus-Gutes  am  Rbeiii,  | 

Gemeinde  Muttenz  (BaseiLand),  [Sohn  des  7  Daniel  Meyer,  geb.  i 

Basel  29.  Dezember  1815,    7  Basel  29.  Dezember  lS9o,   Band-  1 

f.ibrikanten  in  Sulz  und  Regisheim  (Ober-Elsassi,  Gutsbesitzers  l 

von  Rotb-Haus,  Eacbmatt  und  Cbateau  de  Pont  les  Ve.-oul.  utid  i 

dtr  7  Maria  Esther  geb.  ]\Ierian,  aus  Basel,  geb.  Basel  13.  2^d:irz  \ 

1S22,  vermählt  St.  Jakob  bei  Basel  8.  Dezember  1840,  7  Basel  \ 

25.  Oktbr.  188b| ;  verm.  I.  AViener-Xeustadt  (Xieder-Oesterreich  ,  \ 

22.  April  1880  mit  Maria   So'phie   E auch  er,   aus  Dornach  j 

(Ober-Elsass),    geb.   Dornach    lö.   Marz    1848,    7    Roth-Haus  |. 

18.  April   189(3    [Tochter    des   t   Joseph   Laucher  nnd   der  'Y  \ 

Katharina  geb.  Zelter];  II.  Basel  o.  Dezember  189G  ndt  Karo-  j 

Ii  na   Margaretha    Seiler,    aus  Basel,    geb.  Basel  12.  Apri!  j 

1859,    [Tochter   des   7  Karl   Leonhard   Seiler,    Kaufmanns    in  ; 

Basel,   und   der  KaroHna  Louise  geb.  Hubelj.    (Roth-Haus  am  j 

Rhein,  Gemeinde  Muttenz.^  j 

! 

G  e  s  c  Ii  w  i  s  t  e  r  :  '  \ 

1.  Amalia,  geb.  Basel  2.  Dezember  1841,  vermählt  St.  Jakf)b  ; 
bei  Basel  6.  Dezember  ISbO  mit  7  Georg  Emil  Oswald,  \ 
aus  Basel,  geb.  Bastd  27.  November  1884,  Bandfabrikant;  ; 
dessen  \\'itwe  r,eit  (>.  April  1889.  (Basel.) 

2.  Theodor,  geb.  Sul?  18.  April  1858.  Rentier,  Besitzer  des  . 
Lachnurtt-Gutes  am  W'^arteniierg,  Gemeinde  Braltcbi  iP>ascl- 
land)  und  des  Chätcau  de  Pont  les  Vesoul  (Haute  Su<uie, 
Erankreich),  ^•ermäldt  r,:.<rnv  (Seine  et  Oise,  Ei  aid<i  eicli) 
22.  März  1904  mit  Cclinc  Anna  Delhay,  von  (  aini-rai 
(Xord-Eranlcrcich),  geb.  Candnai  19.  h"(d)ruar  1S()2  (Tochter 

.   dcs  -j-  Jules  riiar]«:;s  Delhay,  Tue  hfi!)i:d;anten,  und  der  Eli^a 

geb.  Rowwell].     (Gagny,  Dept.  Seine  et  Oise,  Eraiikreich.»  j 


362 


^rc\er  (zurii  l*feil) 


Vaters  Biuderskinder : 

Des  ■[  Theo d Ol"  Meyer,  <^^eb.  Ea.-el  14.  Jamiar  1818,  f 
Basel  5.  Dezember  1867,  Dr.  med.  et  eliir.,  Direktors  des 
Bürgerspitals  in  Basel  imd  bekannten  Schriftstellers,  und  der  j 
EleoDora  ^^eb.  Merian,  aus  Basel,  geh  Basel  28.  Marz  1826, 
vermählt  Basel  25.  August  1846,  y  ^lünchen  27.  Januar  1903: 

1.  Clara,  geb.  Basel  10.  ^November  1847.  Olünciien.) 

2.  Julia,  geb.  Basel  20.  Januar  1850.  (München.) 

3.  Karl  Theodor,  geb.  Basel  15.  ^lai  1860,  Kunstmaler  in 
München,  vermählt  Stuttgart  27.  Februar  1894  mit  A\'il- 
helmine  Anna  Charlotte  Stähle,  aus  AVien,  geb. 
Wien  12.  Oktober  1859  [Tochter  des  Albert  Stähle,  Gewehr- 
fabrikanten ir.  Wien,  un.d  der  .Vnna  geb.  Weisshap|~»el]. 

Kinder:   a;  Peter    Theodor    Albert,    geb .    M ünchen 
14.  Dezember  1894. 
b)  Paul  ine    Gertrud,    gelj.  München    9.  April 
1896.  (München.) 

B.  Johann  Rudolf'scher  Ast. 

Stifter:  7  Johann  P^udolf  .Meyer,  1789  — 1857,  Stuck- 
uud  Rothgiesser,  sovvüe  Badwirth  im  Kunzenl:)ad  bei  Zotingen, 
Major  und  Platzkommandant  in  Zotingen;  vermählt  L  181o  mit 
mit  -J-  Elisal)eth  Granich  er,  aus  Zofingen,  1788 — 1828; 
II,  1826  ni i t  "i"  Henriette  T  o  u  i  s  e  A  m  e  1  i  e  L  e  c  o  u  1 1  r  e , 
aus  Chenit    iWaadt),    verwitvrete    Suter,     aus  Zolingen, 

1798—1869.    Dessen  Enkel: 

Theodor  Meyer,  geb.  Ba^cl  1 7.  13]vto])cr  1852,  Kaufmann 
in  Basel,  [Sohn  erster  The  des  -j-  Friedrich  M(:\er,  geb.  Zofingen 
28.  Januar  181i;,  7  Muttenz  (Baselland)  19.' Juli  18^)5,  gew. 
Kaiitcuistierarztcs  von  }>asel-Stadt  und  Tandddvonoms,  und  der 
7  .Maria  Elisal)etlt  gel),  J^rand,  ;ius  B<v-el,  geb.  i^>asel  4.  Juni 
1818,  vcrtnilhlt  ^t.  Jalcnl)  bei  Basel  8,  Oktob-r  1H,)9,  7  Ba^el 
7.  Mai  1862j:  vcrmiddt  Basel  26.  Februar  l8S:-i  mit  Maria 
Sophia  F  i  c  h  t  e  n  h  a  h  n  ,  aus  Mnitenz  (ikisellaiHb,  geb.  Au, 
GeuKrindc  Mutleuz,  1.  Aj)ril  1857,  [lochlci'  des  7  Kail  Johani: 
Fichtenhcdan,  aus  Basel,  ].  V.  ]).,  Xijtar-  und  alt  Staats-clireibers 
des  Ivantoris  Bascl-Sladit,  ],-5e.>itzer^  des  (lutes  Au  am  Rhein, 
und  dessen  zweiter  (iattin,  7  Salome  geb.  Kokeidnich]. 


Mover  (zum  Pfeil 


363 


Kinder:   ai  Friedrich  Karl,  geb.  Basel  10.  M.ii  1^84. 

h)  Maria  Sophie,  geb.  Basel  8.  Dezember  1885. 
c)  Rosalie   Margaretha,   geb.  Basel  12.  März 
1891.  (Basel.). 

S  ti  efni  utter : 

Rosina  geb.  Hübscher,  aus  Basel,  geb.  Basel  4.  P'ebruar 
1831,  [Tochter  des  7  Daniel  Gottfried  Hübscher,  Rothger]^er<. 
iMandzollers  und  Direktors  der  Strafanstalt  in  Basel,  und  der  S' 
Rosina  Gertrud  geb.  Brand];  vermählt  Lausen  (Baselland) 
4.  Mai  ISi]^  als  dessen  zweite  Gattin  mit  7  P^iedrich 
Meyer,  geb.  Zohngen  28.  Januar  181G,  ge^v.  Kantonstierarzt 
v(»n  Basel-Stadt  und  Landökonora:  dessen  AViLV^-e  seit  19.  Juli 
IS^ü.  (Basel.) 

Vaters  B  r  u  d  e  r  s  t  o  c  h  t  e  r : 

Emma  Eliabeth  Henriette,  geb.  Zoüngen  14.  Oktober 
1849  [Tochter  des  v  Georg  Heinrich  Rudolf  Meyer,  geb. 
Zofmgen  19.  März  1813,  7  Zoiingen  19.  Februar  1853,  Bier- 
i)rauer5  im  Kunzeubad  bei  Zohngen,  und  der  2vlaria  ]Magda- 
iena  Salome  geb.  Zurlinden,  au>  Zoiingen,  geb.  Zotingen  23.  Fe- 
brar  1817,  vermählt  Entfelden  (Aargati),  3-  August  1843,  7 
Zoiingen  29.  Fel^ruar  18921:  verm.  Langenthal  (Berni  12.  Februar 
1872  mit  Jakob  Leo  Michel  von  Ölten  (Solothurnt,  Sekretär 
in  Ol  teil,  geschieden.  (Zürich.) 

II.  Linie. 

Stifter:  7  I Li  n  ^  J  a  k  o  b  :M  c  y  e  r ,  1 759—  1 82  L  X'erordi] eter 
''ur  Fuhrwage  irn  Kiuifbaus  zu  Basel  1809,  vermählt  1 780  mit 
7  Apollonia  AVerenfels,  aus  Basel  17()4  — 1824.  Des-en 
l-rgrossohn : 

Emil  EinanueLAleyer,  g(  b.  Base!  Juli  181-7,  Ivaufmanu 
{Sohn  de.^  7  Ibnanuel  Mever,  geb.  \\'alder:burg  {Baseliarai! 
•>l.Augu.-t  1818,  7  Sidi  l.'cl  Abbes  (Provinz  Oran,  A!geri<-n» 
^*»-  September  1850.  Dr.  med.  und  Militärarzt  in  kaiserlich 
französischen  Diensten,  un<i  der  7  Margart:tba  gel».  Steiger  au.^ 
Bm-ci,  geb.  Ba>el  5.  M^irz  1S22,  verniälilt  St.  f^d^ob  bei  Ba<el 
•21.  Juli  184r,,  7  Basel  27.  Dezember  18(;1.]  (Basel.) 


804  Meyer  (zum  Pfeil).  —  Micheli. 

VatersSchuester: 

Amalia,  geb.  Waldenburg  27.  November  1828,  Partiku- 
larin  ['j\)cliter  des  •[*  Emanuel  2*vlever,  geb.  25.  November  1790, 
t  Basel  28.  Mai  18050,  Pflirrers  zu  AValdenburg  (Baselland)  und 
zu  St.  Jakob  bei  Basel,  und  der  v  ^^laria  geb.  ^lieg  aus  Basel, 
geb.  Basel  14.  Januar  1795,  verniählt  Waldenburg  24.  November 
1817,  t  ß^sel  2.  August  1873.]  (Basel.) 


Familie  du  Conseil  de  la  Republique  de  Geuevc. 
Bourgeoisie  1GG4. 
Conseil  des  CC  1714. 
Petit  Conseil  17.->4. 
Protesiante. 

Historique. 

1 .  Avant  1 '  a  d  m  i  s  £  i  o  n  a  1  a  b  o  u  r  g  e  o  i  s  i  e. 

Familie  noble  originaire  de  Lucqu-js  oü  eile  portait  primi- 
tivement  le  nom  de  '•■  dei  •  ^loccindentiv-  qifelle  changea  vers 
lo()7  contre  celui  de  Miciieli.  .  La  tiliation  ininterrompue  com- 
mence  a  Uberto  dei  Moccindenti,  anziano  de  Lucques  vers  1200. 

P  e  r  s  (j  n  u  a  g  e  s  m  a  r  <  |  u  a  n  t  s  ;  1^  a  r  t  o  1  o  m  e  o  Miciieli, 
pro^crit  et  refugie  ä  Venise  en  l.-]08,  anziano  en  l.'>09;  Fran- 
cesco, gonfalonier  cn  14()(k  Nicolo,  gonfalonier  de  1497  a 
]  nOO ?  B  o  n  a  V  e  n  t  u  r  a  ,  gon i a  1  on ie r  d(^  1519 — 1 54 < >  ?  ch cl  de 
maisons  de  ban(pies  a  F\on,  Anvers  et  Fuc([ues;  Gir(;lamo, 
gonfalonier,  ne  en  1528;  Francesco,  gonfalonier,  iie  en  1508. 


]\Iicheli. 


365 


II.  De  puls  1 'adiii  i  s  s  i  on  ä  la  b  o  u r  ^ e o  i  .s  i  e. 

Lc  premier  artcctre  des  brauches  Vivantes  recu  a  la  bour- 
<^coisie  fiLt  laqucs,  Sgr.  du  Cr  est,  capitaine  au  servicc  de 
France  (1642— 172H). 

Armes:  Fasce  d'argent  et  d'azur  de  six  y)ieces.  Cimicr: 
le  casque  en  face  couronnc  d'or,  sunnonte  de  deux  bras  d'argenl 
armes  d'or,  les  mains  jointes  en  haut.  Ecu  couvert  d\iri  manteau 
diical.    Devise:  Unum  Domine. 

Proy)rietes:  Seigneuries  de  Pougnv,  DiiUit  et  du  Crest, 
maison  ä  la  rue  de  rilotel  de  Yille. 

Personnages  marquants:  Benjamin  ildS? — 17(U', 
conseilller  d'etat;  Jaques  Barthelemy  vli->PO— ITöG),  mathe- 
niaticien,  physicien,  ingenieiir  et  chef  de  parti  politique;  Jean 
Louis  (1745 — 180o),  syndic:  ^^lichel  (1751—1880),  lieutenant- 
general  au  service  de  France:  Horace- Louis  (177<) — -1846), 
syndic. 

L'ancetre  commun  des  deux  branches  est  Jean  Louis 
Micheli,  Sgr.  du  Crest,  svn.dic  il745 — 18Ü6i,  pere  d'Horace 
Louis  (177(> — 184i])  syndic,  auteur  de  la  brancüe  ainee  et  de 
Fran^ois  Jules  (1778 — 186L,  depute  au  Conseil  Represen- 
talif,  auteur  de  la  braDche  cadette. 


Etat  ixominatif. 

Branche  ainee. 

Desceiidance  d'Horace  Louis  (177() — 1846),  syndic  et  de 
Louise  Henriette  Pcrdriau  (1776  — 1858). 

Prop  riete:  d<nnaine  de  Landecy. 

Marc  Edouard  Hermann  Horace  Micheli  <ii!s  de  Louis, 
dr-jHitc  au  (rrand  Cc)nseil.  nuiire  de  P)ardoin)vx,  nö  ä  (tciicvc 
."U)  juin  1886,  7  a  Geneve  l.'-l  N-vrier  1888  et  d*Au;^u-.ta  A[athihle 
Helene  de  la  Kive,  nee  a  Geneve  8  septemhre  L^87,  T  ä  Geneve 
5  mars  J8'.)l),  ne  ä  Landecv  (>  jinn  iSiit),  Dr.  es  letire>,  di  ct^iir 
du  Journal  de  Geneve,  deput«'  au  <irand  Con.^cil,  nuarie  a  Bar- 
donnex  17  aout  18^>2  avec  A  u  g  a  s  t  a  Albertinc  Madelei  nc 
Peyrot,  lilie  (rFtienne  Jean  David,  depute  au  Grand  Conseil 


366 


^lichcli. 


et  de  Leoüie  Henriette  Valentine  Pictet,  nee  fi  Geneve  '23  fevrier 
1873.     (Geneve,  nie  de  l'Hotel  de  Y'iWg  14 -et  Landecy.) 

E  n  f  a  n  t  s  :  a)  G  a  s  t  o  n    H  o  r  a  c  e    Lo  u  i  s  ,   ne  a  G enc ve  1 7 
juiUet  1893. 

b)  jaques  Barthelemv,  ne  a  Berne  18  fevrier 
^1895. 

c)  Odette  Sopliie,  nee  a  Berne  20  novembre 
1896. 

d)  ]"ran9oi5   Gratien  Victor,   ne  a  Landecy 
31  juillet  1901. 

S  o  e  11  r  s  : 

1.  Eugenia  Leonie,  nee  ä  Geneve  20  juin  1860,  mari'-^e  a 
Geneve  26  juillet  1 882  a  P  h  i  1  i  b  e  r  t  Louis  Jules  Gramer, 
President  du  Consistoire.  iGencve,  rue  de  Tllotel  de  Ville  3 
et  Landecy. I 

2.  Emma  Sophie,  nee  ä  Landecy  l^^r  octo::)re  186L  mariee  a 
Geneve  25  avril  1 888  a  A 1  o  i'  s  i  c  t  o  r  B  o  u  t  h  i  Ii  i  e  r  de 
Beaumont.     (Geneve,   rue  Daniel  Colladon  3  et  Colloni^e.) 

3.  a  r  g  u  c  r  i  t  e  A 1  b  e  r  t  i  n  e  ,  nee  ä  Landecv  24  septembre 
1864,  mariee  a  Bardounex  27  septembre  1893  a  Arnold 
PIiili]^pe  ?vlarc  Monnier,  bomme  de  lettre>  (Geneve,  rue 
du  Piiit^-St. -Pierre  2  et  Monthoux.) 

T  a  n  t  e  s  : 

Filles  de  llorace  Pierre  Hermar.n,  ne  a  Geneve  18  juin 
1800,  7  a  Bardonnex  7  octobn;  1870,  de{nitc  au  Conseil  Rc- 
presentaiif  et  de  Chailotte  Ko>eite  Sophie  de  Fi-cher  d'ÖbMir- 
hofcn,  t  ä  Bardojmex  22  ^eptend)re  1853  a  45  ans. 

1.  Louise  Aiinc,  n-'-e  a  Geneve  1()  mars  1838,  mariee  a 
Geneve  4  mai  1857  ä  Hermann  So  min  er. 

2.  CaroliriC  J-Iinma,  nee  a  (xencve  26  dt'>cem!:.re  1839. 

Branche  cadette. 

Descendance  de  Frangois  Jules  ',1778 — 1861)  drpute  au 
Conseil  Repr^'scntatif  et  d'Aline  Louise  Mar^uerite  Labat 
(1784—1834). 

P  r  o  p  r  i  e  t  c  :  Chateau  du  Crest. 


Micheli. 


8ß7 


Frankels  Jules  Ernest  Micheli  (fils  de  Marc,  nc  a 
Gene  VC  5  octobie  1844,  j  ä  Gciieve  2\)  juiii  190'2  et  de  3»larie 
Ador,  iiee  ä  Geneve  17  octonrc  1847),  ne  a  Jussy  18  aout  187(), 
Dr.  phil.,  niarie  a  Jiissy  9  avril  1902  avec  Paula  Valerie 
Sorct,  iilie  de  Charles,  profcsscur  et  de  Aladeleiiie  Liillin,  n<'e 
ä  Geneve  22  niars  1881.  (Plaiiipalais,  boiilevavd  des  Philosophcs 
28  et  chateaii  du  Crest.  Jussv.) 

Enfants:  a)  Jeaii  Louis,  ne  ä  Plain])aiais  21  janvicr  1904, 
b)  Madeleine,  nee  a  Cologny        juiii  PjlJI]. 

F  r  e  r  e  e  t  s  o  e  n  r  s  : 

1.  Berthe,  nee  a  Cologny  G  aoüt  1870,  mariee  a  Jussy  4  juiUet 
1893  ä  Jules  Eugene  \V  e  s  t  er  w  e  1 1  e  r  d*  Anthony. 
(Plainpalais  et  Vaudceuvres.) 

2.  Robert  -Marc  Leoj)old,  ne  a  Geneve  27  Jiovembre  1877, 
archiviste  paleographe,  conservateur  a  la  Bibliotheque  de 
Geneve,  niarie  a  Paris  2  decenibre  1902  avec  Genevieve 
de  Lacroix,  hlle  de  Victor  et  de  ^Slarie  ^Mathilde  Schweis- 
guth,  nee  a  ?^lulhouse  21  janvier  188o  (Frontenex.) 
Enfants:  a)  Elisabeth  Ines,  nee  a  Geneve  23  decenibre 

1904. 

b)  Pierre,  nee  a  Geneve  4  decembre  1905. 

.').  Ines  Leoni  e,  nee  ä  Geneve  17  mai  1879. 
4.  Mar)'  Anne,  nee  ä  Geneve  16  niars  1888. 

^I  e  r  e  :  ' 

Marie  Ador,  tille  de  Louis  Anguste  et  de  Constance 
Franvoise  Palniyrc  I^iccard,  nee  a  Geneve  17  octobre  1847, 
niariee  a  Cologny  12  juin  18G8  ä  ^Larc  Micheli,  dcj^utc  au 
Grand  Conscil,  niaire  de  Ju^sy,  veuve  29  juin  1902.  (Geneve, 
rue  Munier-]<oinill\'  8  et  chateau  du  Crest.) 


8G8 


.Mohr. 


Mohr. 

Ratsgeschlccht  des  Freistaats  l>uz erii. 
Burgerrecht  1-184.  (:) 
Erneuerungeil  154G  und  1572. 
Grosser  Rat  1498. 
Kleiner  Rat  1520. 
Katholisch. 

Geschichtliches. 

Ein  Zusammenhang  mit  der  bündricrisch-tyrolischen  Familie 
gleichen  Xanieiis  ist  unwahrscheinlich. 

Aeltester  urkundlicher  Träger  des  Namens  ist  <'FIans  ]\Ior 
genannt  R ap p  e  n s  t  c  i  n  >  ,  der  1484  im  Burgerbuche  vorkommt. 
Da  in  diesem  Jahre  die  nähern  Bezeichnungen  fehlen,  ist 
man  unsicher,  ob  es  eine  Ncuaufnalimc  oder  blosse  Flrneuerung 
ist.  Wahrscheinlicher  ist  das  letztere,  denn  143()  wird  ein 
c.  Heinz  R  a p  p  e  n  b  t  c  i  n  von  Zug»  Burger,  d er  auchl45l)  im 
Steuerrodel  als  «Rappenstein  der  Weber,  sein  AVeib. 
Hans  sein  Knabe;>  verzeichnet  ist.  —  Weitere  Erneuerungen 
des  Bürgerrechtes  sind:  154()  für  Philipp  Mör  aus  Lidokz 
und  seine  beiden  Söhne  Rudolf  und  Zieritz:  sowie  1572 
Rudolf  und  sein  Sohn  I'  h  i  1  i  p  p.  Hans  R  a  [)  {>  e  n  s  t  e  i  n  wird 
l49o  Gro.->,rat  als  Hans  .AIoi  ,  1518  Kleinrat  (erscheint  1525 
nicht  mehr  imter  denselben).  —  Später  Rudolf,  1575  Grossrat, 
1583  Klcinrat,  f  lö9G. 

Bemerkens  werte  ]\ränn  er:  Rudolf,  geb.  1()24,  7  1701, 
Schulthci.s  !(;<)(;  _17()0  d.  g.  Biller.  —  Jo^^t  Josef,  geb. 
1(>  .  t  1742,  Jvleinrat,  StalUndlei',  Ritter  des  St.  .Michaels- 
ordens. —  Afelchior,  geb.  17()2,  f  ISKi,  (.diorherr  in  Luzern, 
unter  der  Helvetilv,  Minister  der  iviin^le  und  Wi.ssenschaften, 
Senator.  —  Jost,  geb.  1782,  y  1853.  Forstinspel^tor. 

Wapjn'ii.  L'rsj)riingbch :  In  Göhl  ?dohrenrumpf  mit  rot- 
goldner  i\. ( )pi  in nde.  Ivleinod;  \\' iederholung.  —  Später:  In 
(7  o  1  d  .')  (2;  1)  nach  reci.t.s  ge.-teüte  Mohrenlccipfe  mit  silberner 
Kopfihnde  und  gleich.em  Korailenhalsliand.     Kleinoii:  gekrönt. 


1 


Möhr.  I 

Panaclie   Louis  XIV.,    5  schwarte  und   o   goldene   tedern   ni  | 

*i  Reihen  abwechselnd  (gestellt,   zu  oberst   silberner  Fcder.-^lr.i/.  | 

mit  2  goldenen  Quasten.  | 


Personenbestand.  | 

Gemeinschaftlicher  Stannnvater  der  nachfolgenden  Linien  i-t  ] 

Rudolf,  geb.  1(]24,  y  1701,  Schultheiss.     A^on  seinen  beiden  | 

Frauen  ^Slaria  Johanna  am  Rhyn  und  ]\Iaria  Llisabetlia  \ 

V.  Fl  ecken  st  ein    stammen  2  Söhne  Franz  (ex  1)  und  Beat  | 


f           Tosef  (ex.  2)  Stifter  der  folgenden  Linien:  | 

'      ■  } 

I.  Franz'sche  Unie  dm  ^Lmnesstamme  erloschen).  | 

Stifter:  Fr^mz,  geb.  1(U^^  v  1G84,  Grossrai,  verehelicht  ndt  j 

Margaretha  Cloos.   Deren  Enkelin  in  der  achten  Generation:  l 

Virginia   ^lo hr,    geboren  2.')  Februar  1854,  Tochter  des  j 

Ludwig  und  der  Katharina  Segesser  v.  Brunnegg,  verm.  Luzern  \ 

9.  November   1874   mit   Dr.    med.   Fried  erich   Bühl  er   aus  \ 

und  in  Luzern,  gel).  2L  November  1841,  Sohn  des  Anton  und  ! 
der  Salesia  Mazzola.  (Luzern.) 

Sc  h  w  e  s  t  e  r : 

Emilia,   gel).  4.  August  1857,   verm.  Luzern  IL  Oktober  1 

1809  mit  D  a   o  I )  c  r  t  S  c  h  u  m  a c  h  e  r  aus  Luzern,  ^ch .  12.  N o-  l 

veniber  ISoo,    Kaufmann.    Sohi^   des  Dagobert   und  der  Eli-^a-  ^ 

j 

betha  Schund.     (Luzern.)  j 

II.  Beat  Joscf'sche  Linie.  j 

Stifter:  Beat  Josef";  geb.  1()78,  t  1718,  Grossrat,  Onri^t-  ; 

Wachtmeister  in   .Spanien,    vermiihlt    mit    Maria   wSil'ilia   am  ; 

B^hyn.    Dv^-ren  Enkel  in  der  siel)enten  (.T'juer.ition.  j 

Rudolf  Josef  Mohr,  <.:cb.  Lu/em  15.  Januar  LSo7,  In- 
genieur  der  sc'iiw  ciz.  Bunde--l>;ihneu,  gew.  (  )be!-?5tleutn:int  im 
Generalstrii),  Iu.>'ji!l>ali!!abt(.-ibing.  Sohn  des  losef  Philipp  Anton 
und  der  BhP.i)^.{-inc  Ibirlmann,  verelicbcht  Luzern  22  April  .18^5 

mit  Josefine   Mever  v.  Schaue  nsee  aus  Lu.zern,    geboren  j 

24  ; 


370 


Mohr.  —  de  Moiitniollin, 


Rimiiii  6  März  1854,  Tochter  des  Franz  und  der  Anna  Göldh'n 
V.  Tiefenau.  (Basel.) 

Bruders  Tochter. 

Elisa  Katharina,  <^eb.  Luzern  14  Januar  1870,  Tochter 
des  Vinzenz  und  der  Katharina  Pisoni.  (Luzern.; 

Mutter: 

Katharina  geb.  Pisoni  aus  Luzern,  geh.  1.  I\Iärz  184o, 
Tochter  des  Peter  und  der  Elisaljctha  Stadler,  verehelicht  den 
28.  September  18o8  mit  Vinzenz  Mohr,  geb.  15.  Juni  18oi>. 
Witwe  seit  12.  März  1872. 


Familie  du  Conseil  d'Etat  de  la  Princijx^iute  de  Neuchatel, 
Nationalite  neuchäleloise  avant  1500. 
Conseil  d'Etat  WM. 
Protestants. 

(Voir  toine  I  {ni;;e  ■)22.) 


V.  Morlot. 


871 


V,  Morlot. 

Ratsgcsclilccbl  des  Freistaats  Bern. 
Burgerreclit  IGOO. 
Grosser  Rat  1029. 
•  Kleiner  Rat  1047. 
Evaugelisch-reformicrt  und  katliolisch. 

Geschichtliches. 

I.  Vor  dem  Eintritt  in  das  bernische  Bürgerrecht. 

Die  Heimat  der  Familie  ist  in  der  Gegend  von  Coiitlans  in 
Hochburgund  zu  suchen,  avo  Träger  des  Namens  Morlot  oder 
^lorelot  schon  seit  dem  XIV.  Jahrhundert  vorkommen,  und 
zwar  meistens  als  Ivaufleute  oder  Magistratspersonen.  Ein 
Zweig  derselben  zog  im  X\'.  Jahrhundert  nach  Fontenay  ins 
Lothringische  und  widmete  sich  bis  ins  X\'L  Jahrhundert  da- 
selbst namentlich  dem  Seidenhandel.  Bei  Einbruch  der  Re- 
formation bekannten  sich  mehrere  zur  neuen  Lehre  und  kamen 
dadurch  in  häufigere  Beziehungen  zu  Genf,  dem  damaligen 
Mittelpunkt  des  französisclien  Protestantismus,  So  Fran(;ois 
^.lorlot  und  sein  Bruder  Thicbaud,  sowie  des  letzteren  Söhne 
Nicolas,  Joseph,  ^slarc  und  Gideon,  welche  sich  wahr- 
scheinlich auch  zum  Teil  Geschäfte  hall)er  in  der  zweiten  Hälfte 
des  XVI,  Jahrhunderts  in  Genf  zeitweise  niederliessen  und  am 
-8.  Februar  15()0  alle  daselbst  in  da^  ]>urgerrecht  aufgenc^nmen 
wurden.  Thicbaud,  ein  Sohn  des  Kaufnuums  Franvois  AL)rlot 
zu  Fontenay,  führte  einen  au-gedchnten  Handel,  besonders  auch 
mit  Seide,  scheint  übcrhau]U  eine  angesehene  Stellung  ein- 
genomnien  zu  haben  und  muss  von  Genf  aus  wieder  nach 
F(uitenay   gezogen    sein,   da   er   am  April  1580  zu  Nanr\' 

vom  Herzog  Karl  EV.  \  on  Lothringen  in  den  Adelstand  erhoben 
^nid  zugleicli  für  seinen  Handel  von  vielen  Abgal)en  un<l  Z(>l!cn 
beireit  Murde.  Li  diesem  Adclsdiplom,  das  sich  noch  je  t  im 
l>esitz  der  Familie  in  Bern  betindet.  wird  ihm  ein  \Vap[)en  ver- 
behen:  cd'azuräla  face  ondoxee  et  alais^e  d'or,  decoree  d'unir 
teste  d'Aethiopien  de  sal)lc  mr)rnee  et  albimee  d'argent;  timl>re 


872 


V.  :\roriot. 


d'un  Aetbiopien  de  sable  naissant,  accompa^nee  de  deux  peinies 
d'Azur  a  la  face  ondoyce  et  alaisee  d'or».  Am  25.  November 
1587  Hess  er  sich  mit  seinen  Söhnen  Joseph,  Marc  und 
Gideon  zu  Basel  in  das  Burgerrecht  aufnehmen. 

Von  seiner  Gemahlin  Ir'ran^oise  Morlot  —  aus  einem 
andern  Zweig  der  Familie,  hinterlicj>s  Thiebaud  zehn  Kinder, 
von  denen  ]\larc,  geb.  1562,  Stammvater  der  hier  in  Betracht 
fallenden  bernischen  Familie  ^lorlot  wurde.  Fiii  anderer  vSohn, 
der  schon  genannte  Jos ep h  .  Burger  zu  Basel,  kaufte  im  Waadt- 
land  die  Herrschaften  Bavois  und  Lavigny  und  hinterliess  nebst 
mehreren  TÖthtern  einen  Sohn  David,  Herr  zu  Bavois,  der 
in  die  Dienste  der  Niederlande  trat,  ein  etwas  verändertes  ge- 
v'iertetes  Wappen  führte  und  um  1G70  als  Gouverneur  von 
Arnhem  starb.  Ein  dritter  Thiebauds  endlich,  Abraham, 
Auditor  des  Reclmungshofes  zu  rvlümpelgard,  hinterliess  eben- 
falls mehrere  Söhne  und  Töchter,  die  sich  teils  zu  Basel,  teils 
;u  Genf  verheirateten. 

.1,  Zeit  nach  F  i n  t r  i 1 1  in  das   b e r n  i  s c h c  B u r g e r  r e c h t : 

Erwerber  desselben  ist  der  schon  genannte  ^larc,  geb.  15G2. 
^u  Fontenay  geboren,  wurde  er  1572  zu  seinem  Oheim  Franko  is 
^lorlot  nach  Genf  geschickt,  wo  letzterer  sich  niedergelassen 
md  das  Burgerrecht  erhalten  hatte.  In  der  Folge  widmete 
ich  Marc  dem  Studium  der  Medizin,  studierte  in  Genf,  Strass- 
)urg  und  Paris  und  erwarb  kurz  vor  ir)84  in  Montpellier 
len  Grad  eines  Dol^tors  der  ATcdizin.  In  seine  zu-eite  Heimat 
Tcnf  zurückgekehrt,  vernuihUe  er  sich  daselbst  1585  mit  ?klarthe 
i onorat  und  zog  1592  als  Arzt  nach  Basel,  wo  sein  Bruder 
oseph  lebte  und  beide  das  Burgerrecht  erhalten  hatten.  Aber 
chon  158o  lei.^tete  er  einem  Rut  als  Stadtarzt  nach  Bern  Folge 
.nd  erwarl)  infolgedessen  als  ol)rig]';eith'chcr  ]^>eamter  rlanr.t  für 
eine  Person  das  bernische  Bürgerrecht.  Ai^  er  jedoch  im 
ahre  IbOl)  das  Stadtphysil:at  niederlegte,  be-chenkte  ihn  ]>crn 
um  Dard;  für  seiru;  geleisteten  Dienste  mit  dem  regiment-?- 
ähigen  ]_>urgerreclit  für  sich  und  alle  seine  Nachkommen,  ^idrc 
etztc  sich  nun  g.niz  in  Bern  iL-st,  kaiifle  die  11  errscbaften 
lünchenwyler  und  (  hivaleyre^  und  verliei ratete  sioti  nach  dem 
'ode  seiner  ersten  Frau  m i l  D  o  r  o  t  h  e  a  v.  L  u  t  e  r  n  a  u.  \'on 
iivion  zwei  Crcmahlinnen  hinterliess  er  vier  Kinder,  von  denen 


V.  Morlot. 


373 


der  zAveitc  Sohn  Daniel  {159G — 1G70)  (s.  u.)  von  ^emen  zwei 
Frauen  Rosina  Steider  und  Catharina  2viichel  v. 
Sch^vertsch\veudi  'zahlreiche  Deszendenz  hinteilicss.  Des 
letztern  Brüder  Theodor  (151)3  —  1G61),  des  Grossen  l<.atcs 
lü27,  Laiidvogt  zu  Chillon  IG.'iG  und  Senator  oder  des  Kleinen 
Rates  1647,  und  David,  Herr  zu  ^^Jünchenwyler,  hinteilichsen 
keine  Kinder;  seine  Schwester  Esther  wurde  lG2o  die  Ge- 
mahlin von  Hans  Georg  Steiger  von  Roll,  Freyherrn  zu 
Mont-le-Grand. 

In  ihrer  neuen  Heimat  Bern  ergriffen  die  meisten  ^Morlot 
die  Magistratur,  seit  1G29  sass  die  nie  sehr  zahlreiche  Familie 
bis  zum  Untergang  ununterbrochen  im  Grossen  und  seit  ll)47 
ebenfalls  häufig  im  ivleinen  Rat  der  Republik,  vier  ihrer  An- 
gehörigen gelangten  zur  Vennerwiirde.  xVndere  v.idmeten  sich 
dem  Pfarrdienste  und  den  Wissenschaften  oder  bekleideten 
Offiziersstellen  im  In-  und  Ausland,  so  namentlich  in  P^rankreich, 
Holland  luid  Piemont,  Albrecht  Morlot  hei  als  russischer 
Geniemajor  bei  der  Belagerung  von  Asow  1G9G. 

An  Herrschaften  gehörten  der  Familie  in  deutschen  Landen 
Münchenwyler  und  Ciavaleyres  IGOO — 1()48,  ein  Teil  der  Herr- 
schaft und  das  vSchloss  Gerzensee  um  1700,  in  welschen  Landen 
Bavois  (in  verschiedenen  Linien)  159  . — l()8f  und  Oajonnet  um 
1G73 — 1708;  ferner  die  Lan(isitze  Rothaus  ca.  1710 — 1782  und 
Alärchligen  1G97  — J724,  Seihofen  u.  a.  m.  Heutiger  Grund- 
besitz:  städtische  Grundstücke. 

B  e  s  o  n  d  e  r  e  F  r  w  ä  h  n  u  n  g  verdienen  noch  D  a  n  i  e  1 
(159G — 1G70),  des  Grossen  R;ites  1T>29,  Landvogt  nach  Romain- 
niotier  lGo4,  nach  ]\Iorsen  1()45,  bernischer  Oberst  eines  waadt- 
ländischen  Regiments  im  Bauernkrieg  1()5.")  und  im  ersten 
Vilmergerkrieg  IGT)!),  Senator  1G()K  Zeu^herr  vom  Rath  1G()(> 
und  endlich  Venner  zu  Metzgern  1G70,  Herr  zu  Bavois; 
Samuel  (KwO — 17()3i,  des  Gro-sen  Beates  170[,  \^)gt  n;uh 
Grandson  1715,  Senator  17l^»),  Vonner  zu  .Met/gern  17.'^,  1751 
und  17(i.'),  Welschscckelmeistcr  1 7:)4 ;  Karl  Lmanuel  (1711 
bis  18..,  letzter  Staatssclireiber  der  Stadt  und  U ep.ul .1  ik  Ik'rn ; 
endlich  Gottlieb  Lmanuel,  sein  Sohn  L/cSS — 1844,  Wohltäter 
der  Blinden  und  langjähriger  Wjrsteher  der  bernischen  Biindcn- 
austalt,  daneben  auch  ein  eifriger  Förderer  der  Bienenzucht. 


374 


V.  Morlot. 


Das  ^\'appen  i>t  das  eingangs  angeführte  (in  Blau  auf 
goldenem  AVellenbalken  ein  scli\varzer  ^lobrenkopf.  Helmzier: 
der  Mohrenkopf  zwischen  zwei  blauen  Flugbrettern  mit  dem 
goldenen  Wollenbalken) ;  1051  erhielt  die  Familie  im  amtlichen 
Titnlarstil  das  Prädikat  <;vest-i-  zugesprochen. 

Z  u  n  f  t  a  n  g  e  h  ö  r  i  g  k  e  i  t :  ^Metzgern. 

Die  Familie  ist  gegenwärtig  in  Bern  und  in  Frankreich  ver- 
treten, wohin  ein  Zweig  am  Ende  des  XVIII.  Jahrhunderts 
wieder  zurückgewandert  ist, 

Literatur:  Sainmlung  bern.  Biographien,  herausgegeben 
vom  histor.  Verein  des  Kantons  Bern. 

Personenbestand. 

Gemeinsamer  Stammvater  der  beiden  folgenden  Linien  ist 
Daniel  ^lorlot  il5'.)t) — KjTO),  Herr  zu  ßavois,  Zeugherr  und 
Venner  zu  ^fetzgern  l(i70,  vermählt  I.  IG'io  mit  Rosina 
Steiger,  II.  l<i.">()  mit  Catharina  ]VIichel  v.  Schwert- 
schwendi.  Seine  Söhne  Johannes  und  David  stifteten  die 
^wei  folgenden  Linien. 

I.  Aeltere  Linie  (in  Frankreich,  katholisch). 

Stifter:  Johannes  (1  )_1710),  des  Grossen  Rates  1004, 
Landvogt  nach  St.  Johannsen  lOTo,  Kastlan  nach  Frutigen  1()91, 
verm.  1079  mit  Susanna  Scholl, 

Pierre  Ulrich  Albert  Marie  v.  Morlot,  geboren  in 
Coulommieis  (Frar.kreich)  21.  Dezember  1884, 

S  c  h  ^^'  e  s  t  e  r  n  : 

1.  J  e  a  n  n  e  M  a  r  i  e  A  u  g  u  t  i  n  e  Helen  e  1*^  1  i  >  a  b  e  t  h  ,  geboren 
Abbcville  LS.  Februar  1878,  veim.  l'.K).  mit  Camille  le 
Fan  de  Ligny,  Beamter  in  l'ari.-. 

2.  Louise  Anna  ^larie  Fr  n  est  ine,  geb.  Abbcville  0.  No- 
venjber  J879,  vcrm.  DO,")  mit  l-Ldouard  Xäcomte  Kouet- 
Willanmez,  Leutnant  im  4.  Artillerie-Bataillon. 


V.  rslorlot. 


375 


M  II  1 1  e  r : 

Aütoiiiette  Louise  Kelene  geh.  Mari:  er  in  de  Cre- 
iDont,  geb.  12.  April  1849  in  PerpignaU  (Pyrenees  orientalesi, 
Tocliler  des  Charles  Loui?  INIargerin  de  Creniont  und  der 
Anne  Louise  H;^;ene  Herndnie  de  Idsicfernie;  verm.  in  Perpignan 
am  11.  Januar  1875  mit  L^lricli  Napoleon  v.  iNIorlot,  ge- 
boren 21.  Juni  1835,  gew.  Oberst  in  Fraiikreieh,  7  in  Epinal  189t). 

'j*  G r o s s e It e r p. : 

Alcibiades.  geb.  8.  August  1797,  gew.  Oberst  in  französ. 
Diensten,  "J^  13.  Februar  l'S57  in  St.  Germain,  verm.  in  Paris 
am  21.  Juni  1834  nd  t  A  u  g  u  s  t  i  n  e  F  r  a  n  c  o  i  s  e  S  m  i  t  h  aus 
England,  geb.  29.  April  1695,  t  20.  iNiai  1858  in  St.  Germair.. 


H.  Jüngere  Linie. 

Stifter:  David  iKUö— 1*392),  des  Grossen  Rates  1G73, 
Landvogt  nach  St.  Johannsen  11)79,  Kastlan  nach  Frutigen 
1697,  verm.  1065  ndt  Johanna  v.  Er  lach. 

Karl  Albert  \-,  Morlot,  geb.  16.  Februar  184(\,  Ingenieur 
imd  eidgen.  Oberbauinspektor,  Sohn  des  ~  Karl  August 
Xiklaus,  geb.  6.  Dezember  1821.  7  23.  August  18iU  und 
der  t  Louise  Sophie  ivein  aus  Basel,  geb.  8.  August  1S2.3^ 
verm.  am  29.  April  1845  zu  Basel,  t  IL  'Mir/.  iSSri:  verm. 
in  Bern  am  21.  Jin:.i  1872  nrit  Anna  ^Lirgaretlia  v. 
"Wurstemberger,  geb.  8.  Mai  1852,  Tochter  des  7  Simeon 
Ludwig  Rudolf  v.  Wurstemberger  und  der  7  Ivaroline  Isabeda 
V,  Steiger.     1  Junikerngasse,  Bern.) 

Ivinder:  a.i  Rudolf  Franz    Eduard,    ge'o.   29.  Augu.^t  • 
1873,  Fürsprecher,  Adiunkt  des  Sekretärs  des 
eidgen.  ^  L 1  i  t  ä  r  d  e  ]  1  a  r  t  e  n  1  e : :  t  s . 

b)  Georg  Marcus,    geb.    L  Januar    1875,  T'r. 

med.  und  Arzt  in  i'hun. 
cj  Louise  Helene,  L:eb.  23).  August  1876.  vcr- 

niäblt    am    26.    Februar    19<i2    ndt  Eduaid 
A  r  t  !i  u  r    X  i  k  l  a  u  s  v.  (_t  o  u,  m  ( >  e  n  s  von  AVor:\ 

gewc>.  Haujitiriariu  und  Instridctionsofilzier  der 


V.  Morlot.  — 


Muheiiii. 


Artillerie,  P^abiikdireklor  in  Enimenbrück 
(Liizeru). 

d)  Isabelia  Em  na  Esther,  geb.  21.  Marz 
1879,  verni.  am  10.-  März  1906  mit  Alfred 
Gotthold  Zerrleder,  Dr.  jur.,  Eiirs}-)recher. 

e)  Alfred  Theodor,  geb.  1 .  Juli  1886,  stiid.  jur. 

^  G  r  o  s  s  e  1 1  e  r  n : 

Karl  Viktor,  geb.  29.  März  1780,  f  1^.  Mai  1855,  ge- 
wesener neapolitanischer  Werbehauptmann,  verm.  am  12.  Fe- 
bruar 1821  mit  Sophie  Caroline  Henriette  de  Crousaz 
von  Corsier,  gen.  20.  August  1802,  f  80  September  1869. 

L.  V.  T. 


Mititeliii. 

Häuptergeschlecht  des  Freistaates  Uri. 
Landrecht  XIV.  Jahrhundert. 
Lan  dam  m  a  n  n  1 T)  79 . 
Katholisch. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  8:>7. 


:M{il]er.  —  v.  :Müllcr. 


37? 


Müller, 

Häuptergeschlccht  des  Freistaats  Uri. 
Land  recht  1G04. 
Landesfälindrich  1761. 
,  ^  Landammanu  1770. 
Katholisch. 

.   (Vgl.  Jahrg.  I  Seite  326.) 


Ratsgeschlecht  des  Freistaats  Bern. 

Burgerrecht  1616.  j 

Grosser  Rat  1645.  j 

Kleiner  Rat  1728.              -  | 

Evangelisch-reformiert.  I 

j 

Geschichtliches. 

Urkundlich  erwie-^cncr  Stammvater  der  noch  lebenden  Berner 
Ratsfamilie  dieses  Namens  ist  Toh.innes  ^Slüiler,  geb.  15()4, 
7  1627,  ein  Geistlicher,  Vv'elcher  am  10.  August  1616  mit  seinen 
beiden  Söhnen  ChristO]>h  nud  Johannes  zum  Burger  an- 
genommen v.-urde.  Fr  erscheint  ir)84  als  Ihovisor  m  Bern, 
1585  als  Pfarrer  zu  Finigen,  151)2  zu  Stcttlen,  1597  zu  Am- 
soldingen  und  endlich  1(51  zu  Sulz,  in  welcher  Eigenschaft  er 
das  bernische  Bürgerrecht  erhält. 

AVoher  er  stammte,  lässt  sich  heute  nicht  mehr  nachweisen. 
Kine  Genealogie  des  XVlIl.  jaiirhunderti  lä.-^t  ihn  vo:  liuer 
um  1810  erloschenen,  seit  dem  X\\  Jahrhundert  in  Bern  vor- 
homrncnden  Familie  Müller  abstammen,  urkundlich  lässt  sich 
dies  jedoch  nicht  nachweisen.  j 


378 


V.  :^IÜller. 


Von  seiner  Ehefiau  Barl)ara  Knecht,  des  Landvogts  zu 
Milden  :Matthär;S  Knecht  Tochter,  verni.  21.  Oktober  1002, 
hintcrliess  Johannes  nebst  andern  Kindern  die  o]:)cngenannten 
zwei  Söhne  Johannes  nnd  Christoph,  welche  zwei  Linien 
stifteten,  von  denen  die  Cliristoph'schc  in  der  ^Nlitte  des  XIX. 
Jahrhunderts  erlosch,  ohne  je  in  die  Regierung  gelangt  zu  sein. 
Johannes  dagegen  «der  Glaser»  kam  1G45  in  den  Grossen 
Rat,  wurde  1()48  ^Mushafcnscliatfner  und  starb  IGöO.  Von 
seiner  Frau  Anna  v.  Werdt  hatte  er  zvrei  Söhne,  welche  beide 
in  den  Pfarrdienst  traten  und  von  denen  der  jüngere,  Daniel 
{lß2b — 1689)  Pfarrer  zu  Sigriswyl  1008,  von  seiner  Ehefrau 
Salome  !Miislin,  vermählt  16.  Juli  1652,  drei  vSöhne,  AVolf- 
gang,  Daniel  und  Franz  Ludwig  hinterliess.  Die  lieiden 
letzteren  ergriffen  die  staatsmännische  Laufbahn;  Daniel  (1661 
bis  1748)  gelangte  1728  als  erster  seines  GeschleiLts  in  den 
Kleinen  Rat  oder  Senat,  nachdem  er  vorher  Landvogt  zu  Inter- 
laken  gev/esen  war,  wurde  1781  Bauherr  vom  Rat,  hinterliess 
iedoch  von  seiner  Gemahlin  Rosina  Rodt  keine  vSöhne. 
Franz  Ludwig  (1674 — 1786),  vermählt  16ü9  mit  Barbara 
L  er  her,  des  Grossen  Rates  1710,  Landvogt  im  Rheintal  1718> 
und  wieder  1784,  Stiftschatfner  zu  Zohngen,  Landvogt  in  den 
Untern  freyen  Aemtern  1728,  liinteriiess  Deszendenz,  die  aber 
bald  ausstarb.  Die  heute  noch  blühenden  ^Mitglieder  der  ¥d- 
milie  stammen  ab  vom  älte-ten  Bruder  der  vorgenannten,  Wolf- 
gang (1656  —  1726»,  Pfarrer  zu  Wichtrach  und  hernach  zu  Lim- 
pach ,  vcr m .  1  C)\ )2  mit  Anna  ]\I  a  r  g  a  r  e  t  h  a  F  i  s  c  h  e  r ,  des 
Landvogts  zu  F^raubrunnen  Tochter. 

In  der  Folge  Avidmeten  sich  l)einahe  alle  Angehörige  dieser 
Jüngern  Linie  des  Geschlechts  der  2\Iagistratur.  Seit  1645  sassen 
sie  bis  Untergang  der  Rep'Ul)lik  beinahe  fortx\"ährend  im  Grossen 
]^at,  ZU  zv.-eien  Malen  audi  im  KleiTien  Rate;  nielirere  traten 
in  auswärtige  Dienste  und  ver-ahen  Ofnziersstellen,  besonders 
in  l^reussen,  Holland  und  i'^ngland. 

B  e s o n  d  e r  e  r  Er  w ä h  n  u n g  verdiene n  ;  Johann  R u d o 1 f 
(1787—1798),  01)erst  in  Preussen  im  Dienste  Friedriclis  des 
Grossen,  welcher  ihn- am  18.  Dezember  1785  zum  Major  über 
ein  a\if  eigene  Kosten  zu  errichtendes  Schweizer  Freiregiment 
ernannte,  d^^s  jedoch  nicht  zu  Stande  kam,  war  auch  l^esitzcr 
der  I^robsteigüter  zu  Amsoldingen ;  Friedrich  Rudolf  (17<)7 


V.  Müller. 


379 


bis  1815,  sein  Sohn,  trat  jung  in  den  Dienst  der  East-Iudia- 
Company,  Kapitän  1798,  Major  18()8,  in  welcher  Eigcnsebafi 
er  irn  gleichen  Jahre  die  dänische  Festung  Seranipore  einnah:n 
und  ein  Bataillon  von  ^<  Xative-Volunteers  >  in  der  Expedition 
nach  ^lacao  befehligte,  Oberstleutnant  1814. 

Das  Wappen  ist  in  Blau  über  drei  grünen  Bergen  ein 
wagrechtes  goldenes  halbes  Mülilrad,  belegt  mit  eiiiCm  autVechten 
silbernen  Pfeil,  in  den  beiden  Ecken  des  Schildes  je  ein  goldener 
Stern;  die  Helmzier  ein  halber  blaner  Fllug  mit  Wiederholung 
der  Schildhgur.  Devise:  <^Coelum  peto»,  auch  «Sic  itur  ad 
astra->.  Im  XVII.  Jahrhundert  belinden  sich  im  Schild  öfter 
anstatt  zwei,  drei  Sterne,  später  erscheint  aber  auch  das  Wappen 
überhaupt  ohne  Stern  —  jetzt  manchmal  auch  ohne  den  Dreiberg. 

Das  Adelsprädikat  «vou>  trägt  die  Familie  gestützt  auf  den 
Crrossratsbeschluss  von  178o. 

Durch  Farlamentsakt  vom  12.  Juli  180u  erlangte  der  nacii- 
mali<^e  Oberstleutnant  in  engiich-o:;tindischen  Diensten  Fried- 
rich Rudolf  (s.  o.)  das  englische  Staatsburgerrecht,  wek^hcs 
seine  Nachkommen  noch  heute  be-itzen. 

Heutiger  G  r  u  n  d  :^  e  s  1 1  z  :  das  Schlossgut  Hofwyl  seit  1884, 
ein  Landgut  zu  Ivehrsatz,  ein  Haus  an  der  Kramgasse  etc. 

In  früherer  Zeit  gehörien  ^Mitglieder  des  Geschlechts  den 
Gesellschaften  zu  Metzgern,  Pristern  und  Möhren  an.  auf  weich 
letzterer  die  jetzt  lebenden  v.  Alüller  noch  zünftig  sind;  ein 
noch  jetzt  in  Bern  lebender  indirekter  Zweig  ist  auf  Schuh- 
machern. 

Literatur:  Sammlung  bernischcr  Bi(?graphien,  heraus- 
gegeben vom  historischen  Verein  des  Kantons  Bern. 

Personenbestand. 

Stammvater   der    bcitk:n    folgenden   Zweige    ist  Friedlich 

l<.udolf  V.  Müller,    geb.  in  Aiusoldingen    ]7')7,  7   iSk")  bei 

Calcutta,  gewesener  ()1  »erstieutnant  in  t  )-^t-FKlien ;  venu.  18i'i> 
ir.it  Maria  Albertine  CÜiarlotte  Wild. 

1.  Aelterer  Zweig  (von  Hofwy]». 

Richard  Frank  v.  iMiiiler,  geb.  2:>.  Mai  1871  in  Hcnuaun- 
stadt,    Siebenburgen,    Latuiwirt    in   Hofwyl,    verm.   am  2.  j^'TA 


380 


V.  Müller. 


lV302  mit  Louise  Carola  v.  AV  ii  r  s  t  e  in  b  e  r  g  e  r ,  ^eb.  8.  Fe- 
bruar 1880,   Tochter   des  Ludwig   Gottfried  v.  AA^urstcniberger 
vom  AVittigkofen,  und  der  ^L^thilde  Julia  Haag  aus  Biel. 
Töchter:  a)  jNIaria  Alagualena,  geb.  20.  Juni  iOOo. 

b)  Ruth  Blanche,  geb.  15.  Januar  190t). 

GeschA\' ister: 

1.  Maximilian,  geb.  2rj.  September  1873  in  Hermaunstadt, 
Ingenieur  in  Zürich. 

2.  Margarethe,  geb.  4.  Dezember  1874,  verm.  am  29.  Juni 
1899  mit  Arthur  Albert  Vincenz  v.  Stürler  von 
Jegenstorf. 

3.  Edgar  Karl  Wilhelm  Teil,  geboren.  14.  Juni  1877  in 
Hermannstadt;  IMolkereitechniker  in  Hofwyl. 

AI  u  1 1  e  r : 

Josepha  Alathilde  geb.  Drotleff  aus  Hermannstadt, 
Siebenbürgen,  geb.  28.  November  1851,  Tochter  des  j  Johann 
Alichael  Drotleif  und  der  -f  Alaria  A'ild,  vern:i.  am  3.  September 
1870  zu  Hermannstadt  mit  -j*  Edgar  Karl  v.  Alüller,  Land- 
wirt und  Gutsbesitzer  in  Hofwyl,  geb.  10.  September  1844  in 
Piräus  bei  Athen,  Griechenland;   AVitwe  seit  30.  Januar  189G. 

Vaters  Bruder: 

Karl  A\'ilhelm  Frank  Fellcnberg,  geb.  25.  April  184G 
in  Hofwyl  bei  Bern,  Fabrikl)':sitzer  in  Eisenberg,  Rheinpfalz, 
verm.  am  10.  September  1878  in  Heilbronn  mit  Elisabeth 
AVilhelmine  i^Viederike  Kämpff  aus  Heilbronn,  geboren 
22.  Alärz  1855,  Tochter  des  Friedrich  A\^ilhelm  Ivämpff  und 
der  Alarie  Louise  AVollT  aus  Fleillironn. 

K  i  n  d  c  r :  a)  D  o  r  a  AI  a  r  i  e   E  m  m  a ,   geb.  7  Oktober  1882. 

b)  Erika    Alarie   ALithilde,    geb.    ;^0.  April 
1885. 

c)  Beat  Carl  AVerner  Richard,   geb.  7.  No- 
vember 1891. 

f  Grosseltern. 

Karl  Friedrich  Rudolf,  geb.  20.  Dezember  1810  in 
Calcntta,    Indien,    gew.    (i-utsbesitzer    in  lArhcea,  Griechenland, 


V.  .Müller, 


881 


<iro-srat  und  Gutsbesitzer  in  Hofwyl,  7  IV).  Juli  18^^i4,  verin. 
.iin  18.  Juni  184-')  mit  Elise  Louise  Emma  v.  Fellen  he  rg 
^ou  Hofwyl,  geb.  20.  August  ISll,  t         -^P'''^^  ^092. 

2.  Jüngerer  Zweig. 

Walter  Joseph  Eduard  v,  Müller,  geb.  12.  Oktober 
ISoij  in  Hofwyl,  Bergingenieur,  verm.  am  o.  Septem.ber  1889 
in  East  Actou  bei  London  mit  Ella  Louise  Franziska 
Lelamain  aus  England,  Tochter  des  •\-  Charle.^  Henry  Dela- 
n;ain  C.  B.  etc.  Oberst  in  britisch  -  ostindi-scben  Diensten  und 
tler  r  Suzetle  Gun  (Enkelin  des  Sir  Thomas  ]SIc.  Ivenny,  Bart. 
Lord  iNLajor  von  Dublin).     (St.  Leonhards  on  Sea,  England.) 

Schwestern: 

L  Flora  Elisabeth  Agnes,  geboren  4.  ^Lirz  1845,  vermählt 
19.  April  1870  mit  J  Francis  Russell  Nixon,  gev/esener 
Bischof  von  Tasmanien,  7  1871'.     (England. 1 

2.  ^lary  Eleanor  Julia  Gertrud,  geh.  11.  Juli  184o,  ver- 
mählt am  16.  April  187^^  mit  Georg  Friedrich  Gott- 
lieb  V.  Benoit,  Dr.  jur.     (Landhof  Bern.) 

o.  Charlotte  Olympia  Fannv,  geboren  18.  Februar  1849. 
(Laudhof.) 

4.  Charlotte  Elisabeth  Theodora,  geb.  7.  Dezember  18-jO. 
(Landhof.) 

-j-  Eltern: 

E  d  a  rd  L  u  d  w  ig  G  a  b  r  i  e  1 ,  geb.  in  Barakpore  bei  Calcutta 
am  20,  August  1815,  Dr.  jur.,  gev>-.  Fürsprecher,  Grossrat, 
Regierungsstatthalter  in  Interlaken  1851 — -1854,  und  von  1855 
bis  1870,  Nachfolger  von  Piiilipp  Emmanuel  von ' Febenberg, 
als  Instituts-^'Oi■.^tc:ler  in  Hot\v\l,  7  1.  ]\iai  1892:  vermählt 
am  1 0.  A pri  1  1  844  mit  Fl  o r a  A n  na  A c k e  r  1  e  v  G  r  i s d a  1  c 
aus  England,  i:cl).  8.  ^^lai  1821,  7  24.  M-rz  189L 

L.  v.  T. 


382 


Münch. 


Ratsgeschleclit  des  Freistaats  Basel. 
Bürgerrecht  1 585. 
Grosser  Rat  1674. 
Kleiner  Rat  1691. 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

Schon  im  13.  Jahi-hiindert  kommt  der  büri^er liehe  Xamc 
Münch  am  Oberrhein  in  den  drei  Städten  ]Mül hausen,  Basel 
nnd  Rheinfeldc-n  vor.  Ein  Zusamme]ihan<;  dieser  Geschlechter 
unter  sich,  konnte  nicht  nachgewiesen  werden,  ebenso  weuig 
ein  solcher  mit  einer  der  gleichnamigen  Adelsfamilicn. 

Laut  B.  U.  verkaufte  1275  der  Bäcker  Heinrich  ]Münch, 
Burger  von  Basel,  seine  Güter  in  Blotzheim  an  das  Jvl oster 
Olsberg  und  nahm  sie  von  diesem  ^vieder  zu  Erblehen.  Zu 
seinen  Nachkommen  dürfte  möglicherweise  der  Schneider 
Peter  Hans  IMünch  von  Grosshüningen,  der  15o5  Bürger  von 
Basel  Avurde,  zu  zählen  sein.  ]\Iit  dessen  Urenkel  Christian  kam 
die  Familie  1G74  in  den  Grossen  Kat;  dessen  Sohn  Cas|)ar,  der 
Ahnherr  der  heute  noch  Idühenden  Linie,  wurde  auf  Johannis 
1691  als  Meister  zu  Schiflleuten  Mitglied  des  Kleinen  Rates. 
Das  bedeutendste  Glied  der  Familie  war  der  Dreierherr  Fried- 
rich Münch,  1729 — J8(^8.  Er  v.  cir  mehrmals  Gesandter  über 
das  Gebirge  mid  auf  die  ragbatzungen,  ebenso  1777  mit  dem 
Bürgermeister  Johann.  De  Bar}'  Gc>an(her  zum  Bunciessehl uss 
in  Solothurn.  Im  gleichen  Jalire  ^\urde  or  Mitglied  des  Stanis- 
rates  (Xlller).  178.'^)  war  er  v  l^räsident  tler  helvetischen  Ge- 
selhchafl.  Lutz  nennt  ihn  das  ^Muster  eines  palriotibchcn 
Staatsmannes. 

Wappen:  P.is  ins  18.  Jahrhundert  in  Rot  ein  schwarzer 
Mdnch;  nachher  in  Schwarz  ein  weisser  Mönch  mit  besterntem 
Stab.    Cimier:  Schildbild  wachsend. 

Der  Name  .Münch  lindet  sich  vom  14. — 16.  Jahrhundert 
noch  einige  Male  unter  den  Biirgeraufnahmen ;  die  Nachkommen- 


388 


scbaft  der  BetrelTeiKleii  erlosch  aber  je\veilen  ohne  irgeiul 
welche  Bedentiirii^  erlangt  zu  haben. 

Bibliographie:  Leu  H.  L.  u.  Su]:)pl.  —  Lutz,  Schweizer 
Nekrolog.  —  Basler  Biirgerbiich. 

Personen  bestand. 

Gemeinsamer  Stammvater  der  beiden  noch  blühenden  Linien 
ist  Ratsherr  Christian,  1678 — 1747,  vermählt  mit  Salome 
Btilacher. 

I.  Aeltere  Linie. 

Stifter:  Christian,  17n5— 17(^.5,  Sechser,  verheiratet  mit 
A  n  n  a  M  a  r  i  a  AV  i  r  z . 

Alfred  Rudolf  Wühelm  Münch,  Dr.  med.,  geb.  Basel 
ß.  November  1852  als  Sohn  des  Jakob  Wilhehn,  Dr.  med.,  und 
der  Rosa  Snsanna  ALargcrita  Funk,  verinäb-lt  Basel  17.  Oktober 
1882  mit  Anna  Schaeffer,  geb.  Basel  18.  September  1857 
(Brestenberg). 

Kinder:    a)  Wilhelm    Alfred,    stud.  jur.,    geb.  Bresten- 
berg 22.  Xovem'ner  1885. 
b)  Marguerite   Elisabeth,    geb.  Brestenberg 
19.  Auglist  1890. 

Sch  v/es  ter  n: 

L  Bertha  Fanny  Rosa,  geb.  Basel  7.  Dezember  1854,  ver- 
mählt Basel  9.  August  1877  mit  Johann  Jakob  Labhardt, 
1 V  a  u  f M  i  a  n  n ,  (Biel). 

Aus  der  zweiten  Ehe  des  \'aters  mit  Lydia  Katharina 
G engen b ach: 

2.  Emma  Rosa,  geb.  Baser22.  Januar  ]  8<)2,  verm.  Basel  Kk  juli 
1894  mit  Kar!  August  Hoch,  J)r.  med.    iXcw  York.) 
Lydia  Julia,  geb.  Ba>cl  liä.  Aügust  18'i7. 

H.  Jüngere  Linie. 

En  Mannc-.-iiamm  erloschen. 

Stifter:  :^lelchior,  17L2  --178*?,  Meister  zu  ^^letzgcrcn, 
verheiratet  mit  Ursula  David. 


Tocliter  des  Johann  Caspar  ^lüncb,  Dr.  med.  und  Kantons- 
phvsikus  und  der  Susanria  Emilie  Huber. 

a)  Katharina  Elisabeth  Emilie,  ^^e]).  Basel  2.  Eebruar 
182G,  vermählt  14.  Februar  1850,  mit  K  u  d  o  1  f  E  m  a  n  u  e  1 
Diele,  Pfarrer  in  Bern,  Witwe  15.  Dezember  1888,  t 
23.  September  1890  in  Lyss. 

b)  Sophie,  g;eb.  Basel  (j.  April  1827,  vermählt  26.  ?^lärz 
1851  mit  Ludwig  Greiffenberg,  AVitwe  oO.  Juli  185<), 
-j-  6.  Februar  189()  in  Basel. 

c)  Blelena  Susan  na  Ida,  geb.  Basel  28.  Alai  1832,  ver- 
mählt 24.  August  1852  mit  Samuel  Probst,  von 
Langnau,  AVitwe  6.  August  1885  (Basel). 


V.  M liralt. 

Ratsgesehlecht  des  Freistaats  Zürich. 
Burgerrecht  ]CüH. 
Grosser  Rat  1()80. 
Kleiner  Rat  1()85. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  310.) 


Xaville 


385 


Familie  du  Conseil  de  la  Rcpiibliqiie  de  Geneve.  ;, 
Adniis^ion  a  la  boiir^eoi>ie  1505.  : 
Eiurec  all  Conseil  des  CG  1709. 
Petit  Conseil  177:-^. 
Protestante. 

i 

Historique.  j 

i 

I.  Avant  Tadmission  ä  la  b  o ii  r g e o  i s  i  e.  ; 

Origiiie:  St.  Z\lanin  prcs  Ajniecy.  I 

Le  premier  du  nom   est  Perriod,    ~   avaiit  13'j9,    aiiqiiel  : 

comnieuce  la  iiliation  ininterroinpue.  Autres  formes  du  r.oiu  i 
Xavilüer,  Navilly,    Xavillie,  Xaviliioz,  Xavilliouz,    de  Xaviliier. 

Proprietes  ä  Pers  eii  Genevois.  \ 

II.  Depuis  radmissioji  a  la  bourgeoisie.  '. 

Le  premier  bourgeois  fut  Pierre,  menibre  du  Conseil  des  ; 
L  en  1520  et  152G.  i 

Armes:  D'azur  au  clievron  ploye  d/argent  accompagne  de  . 
trois  etoilcs  d'or.  Cimier:  un  belier  issaut.  Devi?;e :  Xec  ' 
ardua  sistunt. 

Poprietes:  maisons  a  la  Covraterie .  rue  du  Temple,  a 
l^ive,  au  Zslolard,  au  Perron,  a  St.  Leger,  rue  des  Orfevres, 
Grand  Rae,  Tacconnerie,  rue  Basses,  St.  Gervais,  hutel  ä  ia  Cite, 
biens  a  Presinges,  a  Plainj^alais.  ricre  St.  Leger,  d'^inairics  a 
Genthod,  A'alavran,  X'illeüe,  Bel-Air,  3.[out  -  Clioisy,  ikuigerie>, 
Celigny,  Chalelaiiu;. 

Personnnges  marquants;  Daniel,  1727  —  179S  syn-lic; 
Isaac  L«^uis  1748  —  IS»)],  syndir;  L  r  a  ii  v  o  i  s  Andre  1752 
a  179-4-,  [)rocureur  general  et  cnuscüler  d'etat. 

Le  dernier  anictre  coniiuiin  est  Jean  Daniel,  L)79 — 174S, 
pere  de  Mare  l'<07 — 1786,  auteur  de  la  brauche  ainee  et 
dl 'Andre   1709 — 1789  auteur  de  la  luanchc  cadette.  I 

25  ! 


38G 


Naville. 


I.  Branclie  aint^e. 

Descendance  dciNlarc,  1707  — 1786,  et  de  Jeanii  e-O  1  y  mpe 
Lalouet,  171G— 1781. 

Proprietes:  Domaines  de  Veruier,  d'Aiithy,  Grange  Gaby, 
GraDge  Passay,  la  Pile  et  2^Iornex  (Haute  Savoie). 

P  e  r  s  o  D 11  a  g  e  s  m  a  r  q  ii  a  n  t  s  :  F  r  a  n  9  o  i  s  IM  a  r  c  L  o  11  i  s ,  1 781 
a  1846,  pedagogue  et  econoniiste;  Emilie,  1843 — 1896,  femnie 
de  Gustave  Emile  de  Mors  i  er  philaiithrope. 

Pyrame  Frederic  Naville,  dils  de  Jean  Eouis,  iie  a 
Chancy  23  juillet  1812,  f  ^  Vernier  11  fevrier  1805,  dcpiUe 
au  Grand  Conseil  et  d'Anne  Todd,  nee  a  Euccjues  22  iriai  1820) 
ne  a  Vernier  13  septembre  1849,  banqiiier,  chevalier  de  la 
Legion  d'honneur,  grand  croix  du  Takovo,  eomiuandeur  du 
JNIedjidie,  niarie  a  Lyon  22  septembre  1870  avec  Elisabeth 
Joanne,  dite  Elise  Lachaise,  fdle  d'Alexandre  et  de  Peroline 
Singon,  nee  a  Lyon  26  avril  1848,  f  a  Paris  G  avril  1903. 
(Paris,  rue  du  Cherelie-]Midi  76  et  Anthy.) 

Enfauts:  a)  Jean  Emile,  ne  a  Rochecardon  pres  Lyon 
23  novenibre  1871,  architecte. 

b)  Georges  Victor,  ne  a  St.  Man  de  22  fevrier 
1877  (Villa  Rica,  Paraguay). 

c)  Arnold  Adrien,  ne  ä  vSt.  Mande  6  mars 
1879,  niarie  a  Paris  4  mars  1902  avec  ^Lirie 
Feine,  tille  d'Achille  Napoleon  et  de  Louise 
Croquevieille,  nee  a  Paris  28  octobre  1878 
(Paris,  P>ouIevard  St.  Germain  195). 
Enfants:  aa)  Jacques  Jean  Alfred,   ne  ä 

;  Paris  7  A>vrier  1903. 

bb)  Pierre  L  o  u  i  s  l \-  r  a  m  e  ,  n  e  a 
"Paris  1er  fevrier  PJ04. 

d)  Cccile  Julia,  nee  a  l^aiis  5  aout  1H8L 
mariee  28  aout  PJO.")  avec  Julien  Pierre 
Monod.  (Paris.) 

F  r  e  r  e  s  : 

1.  Eugene  Alberic,   ne  ä  Vernier  2  mai  1850,  chevalier  de 
la  Legion  d'honneur,  nuirie  1)  a  Little  Portland  (lUats-Unis) 


Naville. 


387 


12  iiiars  1874.  avec  ^lary  ThalloD,  lillc  de  Rol>en:  et  de 
Jemima  Mac  Cum,  iiee  a  Glasj^ow  28  novembre  1849,  7  a 
Paris  30  septembre  1879;  2)  a  Paris,  17  juillet  1883  avec 
Helene  Cecile  Louise  ^vlarion,  liüe  de  Louis  Frederic 
Henri  et  d'Etienneite  Gabrie'ile  Oltramare,  nee  a  Geneve 
2  juin  1859  (Hauterive,  Cologny). 

Enfants:    du  premier  mariage: 

a)  Robert  Lucien,  ue  a  Paris  22  septembre  1879. 
marie  ä  Londres  12  rnai  1906  avec  Dorothea 
Duley  Ward,   hlle  de  Thomas   (Le  Caire). 

Du  second  mariage: 

b)  Philippe  Eugene  E  d  m  o  n  d ,  ne  a  Paris 
27  octobre  1893. 

2.  Jules  Louis,  ne  ä  Vernier  10  juillet  1851,   oflicier  de  la 
Couronne   de   Roumauie,    marie    a   Galatz   17   fevrier  1889 
avec  Angel  ique   Catargi,   hlle   de  Nicolas   et  de  Helene 
Jurgea,   nee  a  Jassi  2o  mars  1859  (Vernier). 
Enfants:  a)  Pvrame     Henri     Nicolas,     ne    a  Galatz 
13  juillet  1891. 

b)  Con  staut  in,  ne  i\  Berheci  4  septembre  1893. 

c)  Emile  Eugene  Ernest,  ne  ä  Berheci  10 
octobre  1895. 

d)  Emilie,  nee  a  Berheci  5  mai  1897. 

e)  Anne    Louise,   nee  ä  Tecuciu  5  mai  1902. 

Mere: 

Anne  Todd,  lilie  de  Tweedy  John,  Dr.  med.,  et  d'Alicia 
d'Esterre,  nee  a  Lucques  22  mai  1820,  mariee  ä  \^eruier 
5  juin  1838  ä  Jean  Louis  Xaviile,  depute  au  Grand  Conseil, 
veuve  11  i'evrier  1895  (X'Crnieri. 

O  n  c  1  e  : 

Jules  Ernest,  i\c  a  Chancv  13  dccembre  18 IG,  Dr.  en 
[)hilosophie,  j^rotc.^seur  h'.Mioraire  de  ri'niver.-ito  de  Crcncvr, 
associe  etranger  de  ITn.stilut  de  Fiaucc,  associc  ou  corrc^pond.iüt 
der>  Acadeniics  royale  de  ßruxelles,  de  Savoie,  de  Palcrme,  lie 
Rovereto   et   de   TAtiienee   de   V'enise,    oflicier   de   la  Legion 


388 


Navillc. 


d'honneur,  comniandeiir  du  Lion  de  Zaehiingei),  du  Sauveur  de 
Grece  et  de  la  Couroinie  d'Italie,  marie  a  Veruier  4  novenibrc  1840 
avec  A  1  b  e  1- 1  i  n  e  S  u  s  a  n  11  e  P  i  c  o  t ,  fdle  de  Jeau,  professeur,  depute 
au  Conseil  Representatif  et  de  Constance  Gabrielle  Sara  ^lallet, 
nee    a   Geneve    10   novembre   1815,        Geneve   1    niars  188'S, 
(Geneve,  cours  des  Bastions  15  et  Grange-Gaby  sur  le  Saleve). 
Enfants :  a)  A 1  be  rt,    iie   a    Geneve    9    novembre  1841, 
marie   a   Cologny   27  mai   I8i)8   avee  Caro- 
1  i  Ii  e  Louise   T  u  r  r  e  1 1  i  n  i ,   til le  d'A  Ijihoiise 
Theodore  Aibert,  depute  au  Conseil  Represen- 
tatif,   et   de   Charlotte   ^Nlarie   Anne  Rigaud, 
nee    a   Cologuy    20   octobre    1840,  (Geneve, 
cours  des  Bastious,  n'^  15,  Pregny  et  Grauge- 
Passay). 

Eufants:  aa)  Albertine    Helene,    nee  a 
Geneve  IG  mai  1869. 
bb)  Alice     Catherine,     nee  a 
Geneve    21    novembre  1873, 
mariee  ä  Geneve  25  mars  1890 
a  Edmond  Maximilicn,  dit 
j\I  a  X  B  e  r  t  h  o  u  t  V  a  n  B  e  r  c  h  e  m , 
Dr.  phiL,    (Chateau  de  Crans). 
cc)  Paul   Victor,    ne    a  Gene^•e 
23  janvier  1880,  avocat,  marie 
a   Geneve   29  juin    1904  avec 
Emilie  M  a  r  g  u  e  r  i  t  e  S  o  r  e  t , 
fdle    de    Charles,  professeur, 
et    de   oSlacleleine    LuUin,  iice 
a  Geneve  9  niai  s  1882.  (Geneve, 
place  de  1a  Tacconei-ie.) 
E  n  f  a  Ii  t :    Rene   ]  e  a  n  ,    ne  ä 
(."oU)gn\-    15  juillet 
1905. 

dd)  G  e  rni  a  i  n  e  M  a  i  g  u  e  rite 
Emilie,  nee  a  (TiMu  ve  21  iio- 
vembre  1S81,  niaric  e  a  ]>ell(  viic 
8  novembre  19*  )5  a  F  r  e  d  c  r  i  «: 
Theodore  Rilliet,  Dr.  med. 
(Geneve,  rue  St.  Leger  8.) 


Naville. 


389 


b)  Con staut  Louis,  ne  a  Geneve  26  janvier 
1843.  (Geneve  couis  des  ßastions  15  et  Grange- 
Gaby.) 

c)  Henri  Adrien,  ne  a  Geneve  6  fevrier  1815, 
profcsscur  de  philosopbie,  marie  a  Lausanne 
25  juillet  1878  avec  Isal)elle  Ida  Roguin, 
fille  de  Jules  Louis  Emmanuel,  conseiller  d'etat 
vaudois,    president   du  Tribunal  federal,  pro- 

•  fesseur  de  droit  et  de  Mathilde  Augusta  de 
Morsier,  nee  a  Yverdon  22  avril  1853, 
(Geneve,  rue  de  l'Athenee  no  12). 

Enfants:    aa)  Louis  Auguste,  ne  a  Neu- 
chatel  29  mai  1879,  pasteur. 
bb)  F  r  a  n  o  i  s    C  o  n  s  t  a  n  t ,    ne  a 

Neuchatel  14  juin  1883. 
cc)  Mathilde,    nee   ä  Neuchatel 
10  novembre  1885. 

II.  Branche  cadette. 

Descendauce  d' Andre,  1709 — 1780,  et  de  Susanne  des 
Arts,  1727—1793. 

P  e  r  s  o n  n  a  g e  s  m  a  r c|  u  a  n  t  s  :  Je  a n  Edouard,  1787 — 1  85 1 , 
syndic;  Andre  Jules  Pierre,  1790 — 18G3,  conseiiier  d'etat; 
Jacques  Adrien,  ISIG  — 1880,  conseiller  d'etat. 

Pro  }i  riet  es:  Hotels  de  la  Cite  et  de  la  rue  Calvin,  domaines 
de  Villottc,  Mont  Cboisy,  los  Vollandes,  ^Malagny,  Yvoire, 
Bändlikon. 

Henri  Edouard  NaviUe,  ihls  de  Jacques  Adrien,  ne  a 
Geneve  28  luars  1810,  *[*^a  Geneve  5  d-'^cenibre  1880,  conseiller 
d'etat,  et  de  Sophie  Rigaud,  nee  au  Petit  Sacconnex  30  aoüt 
1819,  t  Geneve  2()  novembre  lS7(»i,  nc.  ä  Geneve  14  juin 
1844,  L.  C.  L.  d'Oxforii,  L.  L.  D.  de  Glasgow,  Dr.  es  Icttres 
de  Geneve,  l.b".  [^bil.  de  Hamilton  Colle!^^"  i'U.  S,  A.)  b\dl(nv  of 
Iving's  C'ollcge  de  Loiidre^,  ])rofes.->eur  a  TL^niversite  de  '^--cw^  yc, 
corre>])ondant  de  l'in-titut  de  Lran(X-,  membre  etranger  de 
r.Xeademie  tlcs  scicnces  de  Biida-l'estli,  membre  honoiairc  de 
la  Societe  asiaticpie  tle  Londres,  ofticier  de  la  Lt'^gion  d'honneur. 


390 


Naville. 


comi-nmidcur  de  la  Couronne  d'Italie,  Chevalier  de  l'Aigle  ronge 
de  classe,  et  de  l'Etoile  polaiie  de  Suede,  marie  a  Geiieve 
22  a\ ril  1 873  avec  I s a b e  1 1  e  M a r ^ u e r i t e  de  P o u r t a  1  e s  , 
fille  du  comte  Alexandre  Joseph  et  d'Aii^usta  ^Nlarie  Elisabeth 
Saladiii,  nee  a  \'ersoix  14  aoüt  1852  ((3eneve,  nie  Calvin  13 
et  Malagny). 

Enfants:  a)  Blanche  Isabel  le,  nee  a  Gcncve  5  janvier 
1874,  niariee  a  (xeneve  31  mai  1893  avec 
Auguste  Victor  1  j  e  r  1  h  o  u  1  van  B  e  r  c  h  e  m 
(les  Vollaudes,  Eaux-Vivcs). 

b)  Therese  Emilie,  nee  ä  Geneve  20  avril 
1876  mariee  a  Genthod  4  aoüt  1898  a  Ed- 
m  o  n  d  Ea  t  i  o  ,  architecte  (Malagny). 

c)  Charles  Frederic,  ne  a  Geneve  3  avril  1879. 

d)  Jac(iues  Lucien,  nc  a  Geneve  23  fevrier 
1881,  niarie  a  Genthod  18  janvier  1904  avec 
Ariane  Plelene  Pictet,  lille  de  Leonce 
Eric  Charles  et  de  Jeanne  Henriette  Emilie 
Baron,  nee  a  Geneve  22  octobre  1881. 

Enfaut:  aa)  ^Nlarcruerte      Alix,      nee  a 
Genthod  14  jiiin  1905. 

bb)  Gcrard,  ne  a  Genthod  22  sej)- 
tembre  190G. 

F  re  r e  et  s o  cu  r  s : 

1.  Julie  Therese,  nee  a  (leneve  2»)  juin  181:2,  mariee  ä 
Genthod  24  heptenil)re  IHf').')  a  Edmond  A^'erior  ßoissier, 
{Geneve,  i)ronienade  St.  Antoinc  8,  ('houi^ny  et  Valleyrcb  sous 
Rances). 

2.  Gustave  Eouis,  ne  ä  Genese  17  octobre  1848,  in^'cnieur, 
colonel  du  ^'cnie,  marie  a  Xciihau.scn  24  septembre  1874 
avec  C  h  a  r  1  o  t  (  e  E  m  m  a  X  c  h  e  r  ,  Ii!  l-.-  de  Jean  (Te(>r;^'C.-^  et 
d'Emma  Mf).-er,  nee  21  decembre  1855  (Bandlikon,  Ziiricii  et 
Geneve,  rue  (^dvin  13}.. 

Enfants;  a)  Ifenri  A(.^enor,  nc  a  Zürich  24  juin  1875» 
in^enieur,  marie  a  /uri»h  25  septembre  P.)0  ) 
avec  AT  a  r  t  h  a       o  t  h  i  1  d  e  <l  c  M  uralt,  hllc  de 


Naville. 


391 


Wilhelm  et   de  Clotbilde  Cnroline  de  Planta, 
iiee  a  Zuiich  7  DO\embre  1878  (Baden). 
Enfants:    aa)  Emile,  iie  ä  Zürich  1901. 

bb)  A I  f  r  e  d  G  u  s  t  a  v  e  ne  ä  Zürich 
28  septcmbre  1903. 

b)  Sophie  Gabriel  le,  nee  ä  Zürich  22  juillet 
1877,  mariee  ä  Zürich  29  avril  1902  a  Henri 
Fritz  Rudolpli  ^Jayn,  pasteur  ^^^^adls^vii, 
Berne). 

c)  M  a  r  g  u  e  r  i  t  e  G  e  r  t  ]•  u  d  e ,  n  ee  a  Zu  rieh  22  ao  ut 
1879,  niariee  a  Prci^ny  10  novembre  190<}  a 
Edmond  William  Tnrrettini,  Ingenieur, 
(Geneve,   rue  des  Chaudronniers  1). 

d)  Emma  Therese,  nee  a  Zürich  1er  novembre 
1880. 

e)  Robert  L  e  o  p  o  1  d ,  ne  a  Zürich  10  fevrier  1881. 

f)  E  d  m  o  n  d  A  d  r  i  e  n  ,  ne  a  Zürich  30  avril  1887. 

3.  Louise  Gabriel  le,  nee  a  Gene\e  20  mai  1852,  (2\Iiolans, 
canton  de  Geneve). 

4.  Charlotte  Pauline,  nee  a  Geneve  12  mars  1856,  mariee 
23  avrii  1878  ä  Er  n  est  Hentseh  (Geneve,  rue  de  l'Hutel 
de  Ville  14  et  La  Fenetre,  Pregny). 

O  n  c  1  e : 

Fils  du  ^raud-pere  Jean  Edouard  Xaville,  ne  a  Gcnt-ve 
21  octobre  1787,  f  aux  EauxA'ives  10  fevricr  1851,  .syndic,  et 
de  sa  seconde  fem me  C  a  t  h  e  r  i  n  e  Y  i  c  t  o  i  r  e  B  1  a  n  c  h  c  L  u  1 1  i  n 
de  Chateauvieux,  nee  ä  Salign}-  11  septembre  18*)5\  "j*  a  Geneve 
14  mai  187ß. 

[  Jean  Gabriel,  ne  a  ^rcneve  J9  mai  1825,  '[  ä  (lenc^ve 
2()  janvier  18(j4,  mai  ie  1)  aux  Eaux-\'ivcs  21  a\  ]"i  I  1851  avec 
M  a  r  i  e  Louise  ( ">  o  r  ^  i  n  e  ( "  h  a  r  1  ( )  1 1  e  T  r  ( >  n  c  h  i  n  ,  fi  1  i  e 
d'Uenri  Armand  Louis  Jac(>l>,  lieutenant-colonel,  et  d'h.njma 
Anna  Almeria  Calandrini,  nee  aux  Igelit  Saconnex  1.'»  no- 
vejubrc  1831,  f  Vaniheuvres  11  janvier  1851;  2)  aux  l^aux- 
Vives  19  noveiultre  1857  avec  So})hie    Blar.  che    de  Pour- 


392 


Xaville. 


taies,   iille    du  coinre   Alexandre   Joseph   et   ci'Au^usta  M; 


Elisabeth  Saladiu 
aux  Eaux-Vivesh 

Enfants  du 
ai 


nee  a  Crans  15  septcmbrc  183G  Alont  Choisv 


b) 


manage 
AloVs 


premier 

Adrien  Alois,  ne  aux  P2aux-Vives 
cembrc  1 653,  chevalier  de  rordre  du  St. : 
niarie  ä  Xeuhausen 


eur 


15  septembre 


18S0  avec 
3hie   Xeher,    iil^e   de  Jean 
rna  3.Ioser,  nee  a  Xice  11  oc- 
(Gencve,  rue  de  'rHotel  de  Vüle 


Henriette  Sr 
Georges  et  d'Ei 
tobre  1S5S. 
8  et  Yvoire). 

Du  second  rnariai^e; 

A  n  d  r  e    T  h  c    d  o  r  e ,    n  e     aux    E  a  u  x  -     \c  s 
IS  octobre  185S,  pasteur,  marie  aux  Eaux-Vives 
11  acut  1880  avec  ^1  a  r  i  e  A  d  e  1  e   S  a  u  1 1  e  i  , 
Jille  de   Donat    Charles   Auguste   et  d'Emma 
Sophie    Ceciic    de    Blonav,    nee    a  Bonraont 
4  aoüt  18'jO   (Piainpahais,  rue  de  la  Pelouse*. 
E n f an  t  s  :   aa.i  Blanche  Emma  S o p h i  e ,  nee 
ä  Gingins  30  juillei  1837. 
bb;  Maurice  Em  est,  ne  a  Lau- 
sanne 14  octobre  1889. 
cc^  E  uge n  e  Gabriel,  ne  äHveres 

2  fevrier  1892. 
dd  -  E  d  o  u  a  r  d.  A  u  d  r  e  ,  ne  a  Hveres 
2  avril  1805. 


C 


o  11  s  1  n  e  e  r  n 


in  d 


.1   p  c  r  c 


Fils  d'Aridre   Jules  l'ierre,   ne  a  Geneve  4  nuirs  1  < 'dO, 


j  ä  Geneve  28  novcndtre  1S'>.) 
milice,  et  d.l-. iline  Caroline  Sd 
'{  n  Geneve  23  decembre  1871 

7  Auguste  j  u  1  c  V  .  ne  a  <  i  • -i 
Geneve    15   mars    187'>,  nnirii 
Mathilde    de    B o n  t e m s  ,   1 1 i ! e 
deputc  au   (.onseil    Represvnl;it ; I 
Eouise  CoUadon,  rvc  a  l\iris 


conseiller  d'ciat,  major  de  la 
lin,  nee  a  Vincv  7  mars  17*do, 


i^ve  !'>>  ^epaemluc  JSlih  a 
i    '"leLieve    If)    n.iai    1846  a\ec 
d* Auguste  Frauv'ois,  coionel, 
et    aux  Dietes,  et  de  Jeanne 
*)  noverabre  1823  (Cologny.) 

Cb. 


Xccker. 


Familie  du  Conseil  de  la  Repiiblique  de  Geucve. 
Boiir^^'coisie  1720. 
Conseil  des  CC  1784. 
^  Petit  Conseil  1788. 
Prolestante. 

Historique. 

I.  A  V  a D  t  r  a  d  m  i  s  s  i  o  D  a  I  a  b  o  u  r  g  e  o  i  s  i  e. 

Origine  de  AVarteiiberg  en  PonieraDie.  Le  premier  du  nom 
est  Christian,  pasteiir  a  AVartenberg  de  1Ö9Ö — 1600,  auquel 
commeDce  la  liliation  ininterromyuie. 

II.  D  e  })  u  i  s  r  a  d  ni  i  s  s  i  o  D  a  1  a  b  o  u  r  g  e  o  i  s  i  e . 

Le  premier  bourgcois  est  Charles  Frederic,  1G86 — 1762. 

Armes:  De  gueules  au  cvgne  d'argeut  sur  une  mer  de  meme: 
au  chef  d'argent  charge  d'une  grappe  de  raisin  couchee  de 
gueules,  tigee  et  feuillee  de  sinople. 

Proprietes:  baronie  de  Cop{3et,  seigueurie  de  Germagny, 
campagnc  ä  Colognv  et  a  St.  Oaen,  maison  rue  des  Chanoines. 

P  e  r  s  o  n  n  a  g  e  s  ni  a  r  q  u  a  n  t  s  :  C  h  :i  r  1  e  s  F  r  e  d  e  r  i  c ,  1 686  a 
1762,  avocat  et  })rofesseur  de  di-oit;  Foiiis,  1730 — 1804,  niatbe- 
maticieu;  Jaques,  1782 — 1804,  fiiiancier,  conseil  I  er  dVtat 
houoraire,  ministre  de  Louis  XVI;  Jaques,  1757 — 1825,  syndic 
et  botani.-te:  Aiuie  Louise  Gennaine,  tx'ironne  de  Stacl- 
Holsteia,  1766 — 1S17,  ecrivain;  Louis  Albert,  1786 — 1861, 
uaturaliste. 

Le  personnage  le  ]>Uis  illustre  de  cette  fainillc  distingucc 
c.-^t  Jaques  Necke  r  (1732 — 1804).  ]3au(piier  ä  Paris  et  associc 
de  M.  V^ernet  puis  de  M.  ddicl nis^^on,  il  sc  livra  a  de  grandes 
0[)crations  tinancieres  qui  lui  procuterent  la  notoriete  en  memo 
tenij)s  <pic  la  foiiiir.e  et  lui  petin i icnl  de  se  consacrer  au.\ 
lettres  et  a  la  ])olitiqu.e.  Aiircs  avoir  ete  adjoint  au  c'v  roUrur 
general  des  tinances  dans  le  ministerc  Abaurepas,  il  assunia  bients-t 
toute  la  Charge  de  cette  fonction,  mais  sairs  etre  admis  au  conseil 
a  cause  de  sa  qualite  d'etranger  et  de  protestant;  il  introduisit 


391 


Xecker. 


de  nonibrcuscs  et  importantes  refornies  dans  radminislratioD. 
et  publia  en  17S1  son  fai'iicux  Compte  rendu,  qui  lui  valiit  l'ad- 
miration  publique,  iiiais  en  nienie  temps  de  puissanles  in- 
iniitics.  Demissioriaire  a  la  suite  du  refiis  de  l'entiee  au  Coiiseil 
qui  lui  fut  oppose,  Xecker  compo^a  son  grand  ouvragc  sur 
r Administration  des  finances  qui  eut  un  succes  prodi^ieux  et 
contribaa  a  sa  rentree  au  ministere  cn  178S  dans  les  couditions 
qu'il  avait  demandees.  II  ramena  de  nouveau  Tordre  dans  les 
finances,  restaura  le  crcviit  et  contribua  beaiicoup  ä  la  convocation 
des  Etats  Generaux.  La  coar  aupres  de  laquelie  il  n'etait  pas 
en  faveur  obtint  son  renvoi  suivi  au  bout  de  quelques  jours 
d'un  retour,  trionrohal  sous  la  pression  de  Topinion  publique. 
Quelques  mois  apres  sa  populariie  etait  ruinee  et  il  se  retirait 
definitivement  ä  Cop'pet  oii  il  s'occupa  jusqu'a  sa  niort  de 
travaux  litteraires  et  philosophiques. 

Sa  femme  nee  Susanne  Cure  ho  d  (1739 — 1794)  est  aussi 
bien  connue  par  son  merite  et  sa  bienfai>ance.  Son  salon  etait 
le  lieu  de  reunion  de  presque  tous  les  hommes  distin^^ues  de 
la  France  ä  la  iin  du  XVIII^  siecle. 

Leur  tille  Anne  Louise  Germaine  barorjne  de  Stael- 
Holstein  (17GG--18I7'  s'est  placee  au  premier  ran^(  parmi  .les 
femmes  celebies  par  riniiuence  politique  qu'elle  exer^a  cä  Tepcque 
de  la  premieie  Kepublique  francaise,  et  surtout  par  scs  ecrits: 
Corinne,  Delj)iiine,  De  rAllemaL;ne,  de  la  litterature  consideree 
dans  ses  rapports  avec  les  institutions  sociales,  Considerations  sur 
les  prir.cipaux  evenemcnts  de  la  Revolution  francaise,  Dix  annees 
d'exil  etc.  C'etait  surtovst  le  charme  de  sa  conver^ation  sans 
pareiile  qui  la  distinguait  eutrc  se.,  contemporains  et  a  fait  d'elle 
le  centre  de  t<>ut  un  cercle  d'esprits  eminents. 

BourL;eoisie  de  Bienne  1796. 

IIL  Epoque  actuelle: 

Proprietes:  domaines  ä  Sati^iu,  ch3.teau  de  Vufdens, 
niaison  ä  Geneve,  rue  CriLin. 

Htat  nominatii. 

Charles  Frederic  Edmund  Necker,  (ids  d'Alphonse 
Theodore  Ci-iarles  Franvois,  ne  a  Colot^u\-  9  aoiit  1791,  f  a 
Sati^^ny  V)  octobre  184^),   consul   de  I  i  (.\:>:itedcration  Suisse  a 


Xecker. 


Trieste,  depute  au  Conseil  Representatif  et  de  Mar^^uerite 
^lathilde  Prevost,  iiee  au  Petit  Saconnex  19  juiüci  1801,  "J"  a 
Geneve  28  decerabre  1856),  ue  a  Satigny  27  aoüt  1888,  depute 
au  Grand  Conseil,  maire  de  Sutigny,  marie  a  Vuftlens  le  Chateau 
6  fe  vrier  1 8G()  avec  H  o  r  t  e  n  s  e  M  a  r  u  e  r  i  t  e  Caroline  de 
Senarclens,  lille  d'Henri  Auguste  Victor  et  de  Frederiqu.e 
Henriette  Fran(;oise  ^Macaire,  nee  a  Vufilens  le  Chateau  3  nuvi 
1846,  t  a  Geneve  29  mars  190-1,  (Geneve,  rue  Calvin,  Satigny 
et  Chateau  de  Vufdeus). 

Enfants:  a)  Alice,  nee  ä  Vufilens  23  avril  1869,  niariee 
a  Satigny  l^r  aoüt  1888  ä  Guillaume  Paul 
Auguste  1^  e  r  t  h  o  u  t  van  B  e  r  c  h  e  m  Dr.es 
Sciences,  lieutenant-colonel  d'artilleiie,  (Geneve 
place  du  Grand  ]Mezcl  4  et  chateau  de  Crans). 

b)  Alfred,  ne  a  Satigny  8  juiu  1870.  \Mexique). 

c)  Henri,  ne  a  Cologny  3  uovembre  1871, 
marie  ä  Satigny  4  juin  J  898  avec  Reyne 
Marguerite  de  Candolle,  hlle  d'Aune 
Casimir  Pvranius  et  d'Anna  Mathilde  Marcet, 
nee  ä  Clapham  29  mars  1876,  (Geneve,  rue 
Bcllot  5). 

Enfants:   aa)  Dai  sv,  nee  ä  Genthod  13  juillet 
1899.' 

bb)  A  I  ix   Maud,   nee  a  Geneve, 

15  juillet  1902. 
cc)  Harold,  ne  a  Geneve  1er fö vrier 
1905. 

d)  Germaine,  nee  ä  Satigny  14  fevrier  1874. 

e)  J a q  u  e  s  T  h  e  o  d  o  r  e ,  ne  a  Geneve  1 5  octobre 
1885.  , 


39G 


Oeri. 


Oeri. 

Ratsgcsclilccht  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  um  looO. 
Kleiner  Rat  1371. 
Keformiert. 

Geschichtliches. 

Die  Familie  Oeri  gehört  nebst  den  v.  Meiss,  Fiissli,  Keller 
V.  Steinbock,  Rordorf,  "Wolf  und  v.  Wyss  zu  denjenigen  noch 
blühenden  Zürcher  Familien,  die  bereits  in  den  zürcherischen 
Stcucrverzeichnissen  aus  der  ]Mitte  des  vierzehnten  Jahrhimderts 
erscheinen.  Stammvater  der  Familie,  die  ihr  Erbbegräbnis  bei 
den  Augustinern  hatte,  ist  Ulrich  Oeri,  der  1856  Zunftmeister 
zum  Kärabel  war.  Sein.  Sohn  Rudolf  ^\ar  Zunftmeister  l^ei 
AVuUschlegcru,  sein  Enkel  Peter  bei  Zimmerleuten.  Dieser 
wurde  mit  vielfachen  Missionen  betraut,  in  den  J^ikren  1415 
und  1(3  war  er  z.  B.  als  erster  Eandvogt  nach  Baden  geschickt, 
1421  war  er  mit  Burgermeister  v.  ^Sleiss  A^ertreter  Zürichs  am 
Nürnberger  Reichstag;  während  des  dort  beschlossenen  Hussiten- 
kriegs  scheint  er  1422  gestorben  zu  sein.  Seine  drei  Söhne 
Johannes,  Felix  und  Hans  waren  alle  Mitglieder  des  Kleinen 
Rats:  Felix  war  beim  Fussacherzuge  14G0  Anführer  der  gegen 
AVinterthur  abgesandten  Iruppe  und  im  Waldshuterzuge  1468 
Gesandter  nach  Bern,  inn  zum  Friedensschlüsse  zu  raten,  Hans, 
früher  Schulthei>s  am  St.\dtgericht,  musstc  l)eim  Waldmannischen 
Aufruhr  dem  Rate  entsa.gen.  Ein  jüngerer  Feter  hatte  146U 
beim  Zuge  nach  Walleristadt  ein  Rommaiido  und  nahm  auch 
au  der  Schlacht  bei  A Furten  teil. 

Von  Hansens  Uienkcl  An  ton  i  ("J"  151Mi,  detn  Zunftmeister 
bei  den  Zimnicileutcn  (ir)7S)  und  Bau.herrn  <158.")i  pilin/.te  sicli 
das  Geschlecht  in  fünf  Linien  tort,  deten  vierte,  auf  Heinricli, 
den  Landschreif  cr  \on  lv\  l)urg  i'{  Ibliti)  /rirüi  ivgeliende  .sich 
erb.dten  hat.  im  Kleinen  Rat  erscheitien  wieder  AFrrx  (-[-  16*H) 
und  David  ly  L702).  Neben  fünf  Geistlichen  und  zwei  Aerzten 
bind  besonders  die  Ziunnerleu.te  und  Guldseliiniede  stark  ver- 
treten.    Schon   der   ältere    i'eter    und   sein    Sohn   ]^\'lix  hatten 


Oeri. 


397 


die  letztere  Kunst  .getrieben  ;  von  Antonis  Nachkommen  taten  es 
nicht  weniger  als  elf,  von  denen  die  namhaftesten  Antonis  Sohn, 
Ulrich  lind  seiri  Enkel  der  berühmte  Peter  Oeri  sind. 

Eine  im  X  VIT.  Jahrhundert  mit  Bernhard  Oeri  beginnende 
Nebenlinie  kam  durch  ein  von  den  Brüdern  P^elix  und  Jakob 
1715  gegründetes  Baumwollengeschäft  zu  grossem  Reichtum. 
In  diese  Linie  gehört  der  Dekan  des  Regensberger  Kapitels 
ilans  Georg  Oeri  und  dessen  gleichnamiger  Sohn,  der  an- 
gesehene ^Mechaniker  1852),  der  Stadtpolizei-Prasident  Oberst 
Johannes  Oeri  (f  1854)  und  der  INIaler  Hans  Jakob,  mit 
dem  die  Linie  18f)8  erloschen  ist. 

Wapj^en:  Auf  dem  Siegel  einer  11-^83  von  Peter  Oeri  aus- 
gestellten Urkunde  ein  bis  an  den  obern  K.and  des  Schildes 
reichendes  Kreuz,  imtcr  dem  sich  von  rechts  ein  Balken  vor- 
schiebt, später  drei  mit  Binden  beldeidete  Köpfe  auf  goldenem 
Felde,  die  zwei  obern  durch  einen  Balken  vom  untern  getrennt. 


Personenbestand. 

Stifter  der  heute  allein  noch  blühenden,  in  Zürich  und  seit 
9.  April  1819  auch  in  Basel  eingebürgerten  Branche  ist:  Hans 
Jakob  Oeri,  -\  1829,  Pfarrei-  zu  A\'yl  imd  Kirchenrat,  vermählt 
mit  ^laria  Margaretha  Schorndorff  aus  Basel.  Dessen 
Enkel : 

Johann  Jakob  Oers,  geb.  1844  «Sohn  des  f  Pfarrers  zu 
Lausen,  Joh.  Jakob  (1817 — ISD?)  und  der  ^Slaric  Louise  geb. 
Burckhardt  von  i^asel)  Dr.  phil.  und  Lehrer  der  alten 
Sprachen  am  obern  (Tvmnasium  in  Basel,  vermählt  1874  mit 
A  d  e  1  h  c  i  d  Osch  \v  a  1  d  \  on  Schaphausen,  geb.  1855. 

Kinder:  a)  Jak<)b  A  liiert,  geb.  1875.  Dr.  ])hii.,  Redaktor 
der  Ba.^ler  Nachrichten. 

b)  Eugen  (leorg,  gel).  1877,  Kontrc/ll-Ingenieur 
des   S ch \v c i /. .   leisen  1  «ah n d c j  )a r t e m e 1 1 1  - . 

c)  Marie  Louise  Atlele,  ge"o.  1878,  vermählt 
P.KH;  mit  \\\ilther  Joss,  .Vrciiitekt,  aus  Bern 
und  ( )i>er})in  g. 

d)  Rudolf  lelix,  gel).  1880,  prakt.  Arzt. 

e)  Klara  Gertrud,  geb.  1881. 

f)  Anna  So]. hie,  geb.  1884. 


398 


Oeri. 


Geschwister: 

1.  Marie  Louise,  geh.  1841^,  venri.  1877  mit  Samuel 
]\Ierian,  Pfarrer  iu  Teiiniken  (Ba^ellandl. 

2.  Susan  na  Emilie,  geb.  ]848,  venu.  18(^9  mit  Immanuel 
S  tockm  e}.'er,  gew.  Pfarrer  in  v^rmalingen,  Witwe  seit  1893. 

ö.  Rudolf  D  ani  el ,  geb.  1849,  Dr.  med.,  praktischer  Arzt  m 
Basel,  AVit wer  1880  von  Alice  C  h  a  p  p  u  i  s  von  Rivaz 
und  Puidoux,  wiedervermähit  1883  mit  Georgine  Sa  ras  in, 
geb.  iSGO,  von  Basel. 

Kinder  I.  Ehe:  a)  Rudolf,  geb.  1879,  Dr.  med.,  prakt. 
Arzt. 

b)  Alice,  geb,  1880,  vermählt  1905  mit 
Karl  Sand  r  e  \i  t  e  r,  V .  D .  ]SI.,  Pfarre r 
in  Langen brück. 

II.  Ehe:  c)  Emilie,    geb.   1884,    verm.   1906  mit 
Rudolf  Suter,    Architekt,    in  Basel, 
dl  Joliann  Georg,  geb.  1885. 

e)  Peter,  geb.  1887. 

f)  Jakob  AV alter,  geb.  1887. 

g)  Susanna  Louise,  geb.  1889. 

h)  Therese,  geb.  1894. 
i)  Louise,  geb.  1897. 

k)  B  e  a  t  r  i  c  e ,  geb.  1900. 
1)  Heinrich,  geb.  1905. 
4.  I\iaria  Magdalena,  geb.  1852,  in  Yverdon. 


C>tt.  —  V.  Ott. 


399 


Ratsge^chlecbt  des  Freistaats  Zürich. 
Biir^crrecln  vor  1400. 
Grosser  und  Kleiner  Rat  seit  ]\Iittc  des  XV.  Jahrhunderts. 

Reformiert. 
(Vg].  Jahrg.  I  1905,  Seite  807.) 


Häuptergeschhecht  des  Freistaats  G  r  aiibiinden  . 
Bnndslandammann  172(3. 
Reformiert. 

Geschichtliches, 

Das   guterbaUene   Stammharis   in   Griisch  im  Prätigaii  ent-l 
hält    zahlreiche    Famiiienpoiträte     von     der  Reformationszeit 
bis  ins  19.  Jahrhundert  reichend.     ( Adcliclier  W'appenbrief  ^  on  > 
1418  dem  JaVcoh  Ott  aufgestellt  durch  Ivaiser  Sigismund  i  ]ol2 
wird   urkundlich  in   D.ivos  ein   Simon  Ott  genannt,    1543  als 
Podestat  zu  ^lorbegno  l^u/i  Ott,  angeblich  vofi  hu/ein.  Zus;im- 
menharig  mit  den  Ott  in  GrÜM'h  uni-ekannt.    X'-'-n  (iriiscb  wer-. 
den  uns  vier  Ott   genar.nt,  welche  das  Ivajiiteiammanrsamt  von 
Schiers  bekleideten,   nämlich  Jakob,    der    1544  IvapitelamiP.ann 
von  Schiers  wurde.    Das  Ka])!tcl  zu  Chur  hatte  in  Schiers  seit 
dem  l.'k  Jahrhundert  einen  bfof,  der  in  Civilsachen  ein  eigenes^ 
Gericht  bildete.    Den  Kapitelammaim  setzte  der  Domprobst  zu; 


400 


V.  Ott. 


Cbiir,  imd  nabm  denselben  urspriiiij^licii  nur  aus  lvaj)itelleutca. 
Zur  Zeit  der  I  vefurniation  aber  hat  das  Domkapitel,  vielleielit  gerade 
als  Gegengewicht  gegen  die  Reformation,  die  angesehene  Fa- 
milie Ott  aus  Grilsch  mit  diesem  Amt  betraut. 

Genannter  Jakob  C)l.t  war  vermälilt  mit  ^largaretha  von  Fiuer, 
Tochter  des  Landeshuuptmanries  und  Landvo^ts  von  Casteis  Peter 
Finer,  eines  zu  seiner  Zeit  hocbaugesehenen  Mannes,  ebenfalls  von 
Grüsch.  Aus  dieser  Ehe  stammten  zwei  Söhne,  J  ohannes  und  Jakob. 
Ein  Sohn  des  erstem,  David,  vermi.ihlte  sich  mit  einer  vornehmen 
Venetianerin  und  ist  der  Stifter  einer  daselb.-t  vielleicht  heute  noch 
blühenden  Familie  d'Otto.  Der  zweite  Sohn,  Jakob,  ptlanzte  in 
Grüsch  den  Stamm  fort.  Kr  war  vermählt  mit  Anna  von  Buol, 
Tochter  Pauls,  genannt  LiiX.  ]va])itclammann  winde  er  15(>4.  Er 
starb  15S4.  Die  Töchter  aus  dieser  Ehe,  ^Margaretha  und 
Anna,  heirateten  hocbaugesehene  Bündner,  Margaretha  den  (Jber.--t 
Herkules  von  Salis,  der  sich  d;\rauf  in  Grüsch  niederliess  (El- 
tern des  Marschalls  Ulysses  voji  Salis-Marschlins),  Anna  den 
Podestat  Thüring  End'.'rlin  von  Monswick,  IT)*)?  Podestat  zu 
Trahona.  Der  Bruder  dieser  beiden  Töcliter,  wieder  mit  Namen 
Jakob  Ott,  ist  der  dritte  Kapitelammann  von  Schiers;  lo*.)7  ver- 
mählt mit  Domenica  Rofder,  starb  er  1008.  Deren  einziger  Sohn 
Jakob  ist  der  sierte  und  letzte  Kapitelammann,  geb.  10^4, 
starb  1674,  verinähit  mit  Elisabeth  Spreclier  von  Euzein,  der 
Tochter  des  Ivoinmiss.iri  Andrea^  Sprecher  zu  Ltizein.  Jakob  und 
Andreas  Ott  entstammen  dieser  Ehe.  ]akob,  geb.  1()34,  gestorben 
1G64,  Avar  Hauptmann  in  spanischen  Diensten  und  starb  un ver- 
mählt. Der  jüngere,  .\iulreas,  gel)oren  l(k-)(),  gestorben  1()84, 
war  Landvogt  zu  Maien  fehl,  F.andammann  von  Schiers  und 
ebenfali.-3  fPiup'tmann  in  -panischen  Diensten.  Er  kaufte  1()77 
die  letzten  is^eciite  des  Bistums  Chur  in  Schieis  los.  Er  war 
vermählt  mit  Magdalena  (iuler  v.  Wiiieck.  Ein  Sohn,  Andreas, 
lebte  unvermühlt  /ii  Schiers.  Dessen  älterer  Bruder  J;dvoi)  war 
T72(>  ]^u:ide>;and:innt!ann,  irauplinann  in  spani^clicn  E>ic:nstv!i 
und  staib  I7ol.  Kr  war  vermldilt,  in  er.-t.i'  hJie  mit  lTr>uia 
V.  Albertini,  in  zweiter  mit  Elisabeth  Sj)recher  v.  l>ernegg, 
'j'ocliter  des  Landeshauptmanns  And»ea^  zu  Ivüblis. 

])ie  Familie  (Jtt  >teht  um  diese  Zeit  auf  dem  HÖ.hepunkte 
i])res  iLinllusses  und  wagt  es,  im  Verein  mit  der  gesiinnuigs- 
verwaudteu  und   durch,   verwandtschaftliche  Bande  verluuipften 


V.  Ott. 


401 


Famiiie  Sprecher,  deu  Salis  im  Prätigaii  energiscli  ente:CL:enzu- 
tretCD,  i-!iit  dieser  französiscii  i^esiiintep.  Häiipterfaniilic  zu  rivali- 
sieren. Die  ob^^enaniue  Elisabeth  Ott,  L^ebonie  Sprecher,  ist 
es,  die  1729  i)ei  einem  Kirchgan-^  über  den  \'ortritt  mit  den 
P>auen  der  Salis  in  Streit  gerät  und  f^leich  einer  Brunhilde  mit 
iiirem  Ivrückenstock  ihren  Gretreueu  das  Zeichen  zuni  Ivampt 
mit  den  Salis  gibt.  Die  l^artei-  und  Faniilicnsti  eiiigkeitcrj  zwischen 
den  Salis  und  Ort  waren  dainals  so  heftig,  da-s  Biindesland- 
anmianii  Jakob  Ott  mehrmals  in  grosse  persördiche  Gefahr  ge- 
riet, dass  für  Grüsch  14  ^\'ochen  keine  Obrigkeit  bestellt  wer- 
den konnte,  dem  Bundeslandammann  Ott  ein  Haus  in  Schiers 
zerstört  wurd.e  und  er  vorübergehend  aus  der  Gegend  weichen 
musste. 

Der  Sohn  dieses  streitbaren  Eh.epaares  Ott-Sprecher  hiess 
wieder  Andreas  und  v>ar  1742  und  1758  Bun.deslandammaun 
und  neunnial  Landaramann  de>  Hochgerichts  vSchiers.  Er 
\\'ohnte  ständig  in  Schiers,  wohl  deshalb,  weil  in  jenen  Par- 
teistreitigkeiten das  Herrennest»  in  Grüsch  von  den  demokra- 
tischen Schiersern,  welche  die  Hauptzahl  der  Stimmfähigen  hatten, 
verschrieen  worden  war  und  Andreas  mit  seinen  Hochgerichti- 
genossen  besser  stehen  wollte,  als  seine  Eltern.  Bundesland- 
ammann Ott  hatte  mit  seiner  zweiten  (remahiin  Elisabeth  von 
Salis-Maienfeld  mehrere  Söhne,  ab-er  nur  einer  derselben,  Jakob, 
Hauptmann  in  genuesischen  Diensten,  pflanzte  den  Stamm  fort  und 
zwar  mit  Dorcthea  Sprecher  von  Berne^ig,  Tochter  des  Bundes- 
iandammann  Johann  Andreas.  Der  Sohn  dieser  beiden  war 
Landamnumn  der  Gerichte  Schiers  und  l^rafekt  des  Landquart- 
Disiriktes  zur  Zeit  der  frainzösiscben  Revouition.  lSi)7  und 
1817  ]>jndeslandam;nann,  Gesandter  zur  Tagsatzung:  er  starb 
18;jH  kinderlos.  Seine  Brüder  Andreas  und  Peter  sind  die  Stamm- 
v'lter  der  beiden  noch  exii>iierenden  Linien  der  Familie  Ott. 

Wappen:  In  goldenem  Feld  auf  einem  Dreibeig  drei  Gcm.^- 
hörner. 

Personenbestand. 

A.  Andreas-Linie. 

iVandesstattbalter  j  Jakol)  Ott,  geboren  1799,  Solin  dc-^ 
An'lrcas.  v.ar  vermäiiit  mit  Ursula  von  Tscharner. 


402 


V.  Ott. 


Kinder:  a)  Johann  Baplista  v.  Ott,  geb.  1830. 

b)  Y  Jakob,  geb.  18o7;    hiuteiliess  eine  Tochter. 

c)  Andreas,  geb.  18-14  (Amerika). 

B.  Petrus-Linie. 

•f  Peter  Ott,  jüngster  Solm  des  Hauptmanns  Jakob  Ott, 
vermählt  mit  "j*  Elisabeth  D  a  v  a  t  z  von  Fanas. 

Kinder:  a)  Jakob,  geb.  181?,  Landammann  von  Schiers, 
später  Kreispräsideut,  mehrmals  Grossrats-Dc- 
putierter,  starb  unvermählt  186(3. 

b)  Johannes,  geboren  181G,  vermählt  mit  Ve- 
rena Valär  von  Davos,  beide  gestorben. 

Kinder:  aa)  Elisabeth,  geb.  1852,  verm;lhlt 
mit  Christian  Buch  Ii  in 
Grüsch. 

bb)  Hans   F^eter  v.  Ott,  geboren 

185(3,  vermählt  mit  Marga- 
retha N  i  g  g  1  i . 

Kinder:  aaa)  A n  n  a ,  geboren 
1889. 

bbb)  Johannes,  geb. 
1802. 

cc)  Andreas,   vermählt  mit  N  e s  a 
Bar  b  a  r  a  v.  V  a  1  ä  r   aus  Jenaz. 

c)  Andreas,  geb.  1822,  gestorben  1878,  Pfarrer, 
vermählt  in  zweiter  Ehe  mit  Anna  Monsch. 
Kinder  :   aa)  E  1  s  b  e  t  h ,  gel).  18t 39,  vermählt 

mit  C  h  r  i  s  t  i  a  n  B  a  t  ä  n  e  r  in 
Cluir. 

bb)  Margaret  h,  geb.  1870.  ver- 
mählt mit  Johann  Friedrich 
Felix,  }?tarrer. 


Paravicini.  —  Paravicini.  403 

Ratscrc£-.cliiecht  des'  FreisU-^/ats  Basel. 
Bürgerrecht  1G1)5. 
Grosser  Rat  1769. 
'Kleiner  Rat  1771. 
Reformiert. 
(Vgl.  Jahrg.  1  1905,  Seite  372.) 


Paravieltii. 

Häuptergeschlecht  des  Freistaats  Glariis. 
Laiidrccht  1G51.  . 
Kleiner  Rat  1G80 
Landesseckelmeister  .... 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahrg.  I  1905,  S.  372  u.  375). 


404 


Paur. 


Ratsgesclilecht  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  vor  1500. 
Grosser  Rat  1507  (1489). 
Kleiner  Rat  1515  il5ü8). 
Reformiert. 

Geschichtliches. 

Die  Familie  gehört  zu  den  älteren  Zürcherfamilien  v.nd  er- 
scheint beispielsv.-eisc  bereits  im  Steuerrodel  vom  Jahre  1470  in 
der  Person  des  Hans  Pur,  ^lüller  im  Xiederdorf  und  dessen 
Sohn  Felix.  Letzterer  wurde  1489  Zwölfer  zum  AVeggeri,  auf 
welcher  Zunft  die  Familie  heute  noch  vertreten  ist. 

Jakob  Paur,  15'2'.f  Zunftmeister,  erreichte  1588  als  Statt- 
halter eine  der  ersten  Stellen  im  Zürcherischen  Staatsvresen, 
wie  die  Familie  überhaupt  als  ein  typisches  Muster  für  die 
politische  Stellung  gewerbetreibender  Zürclierfamilien  des  15. 
und  16.  Jahrhunderts  gelten  darf.  Sie  reiht  sich  in  dieser 
Hinsicht  an  die  Bluntschli,  Kambli,  Schweizer  etc.,  ^\•elche  alle, 
ohne  weder  der  Konstailel,  noch  der  Gesellschaft  der  Schildner 
zum  Schneggen  angehört  zu  haben,  bis  zu  Beginn  des  17.  Jahr- 
hunderts nicht  ohne  jooiiti-chen  Einnuss  waren. 

Personenbesland. 

(Andere  Träger  dieses  Namens  gehören  nicht  diesen) 
Zürcherischen  Ratsge>chlecht  an.) 

I,  Linie. 

Stifter:  fLeinrich  Paur,  geb.  1777,  verm.  1800  mit 
Ann.  a  Pestalozzi.     Dosen  Lb-eukel: 

1.  I-leilirich  Paiir,  geb.  1809  (Sohn  des      Ingenieur.-  Heinrich 
und  der  r  l';iuline  geb.  l^sicri',  ing'?nieur  in  }-5ern. 


Paiir.  —  de  Perregaiix.  405 

Geschwister: 
2.  Auiia,  geb.  1870  in  Ben]. 

o.  Helene,    ^rcb.   1874,    verm.   mit    Francis   de  Quervain 
von  lind  in  Bern. 

4.  Emma.  f^eb.  1877  in  Bern. 

5.  Max,  geb.  1880,  Leutnant  und  Instructionsoflizier  der  Ar- 
tillerie, Thun. 

II.  Linie. 

Stifter:  Salomon,  geb.  1771,  verm.  mit  Elisabetha 
Wegmann,    Dessen  LTrenkel: 

Hermann  Paiir,  geb.  1878,  Kaufmann. 

Schwester: 
Mathilde,  geb.  1877. 

Mutter: 

Henriette  Schell  er,  geb.  1851,  von  Zürich,  Witwe  1900 
von  Hermann  sei.    (Zürich  V.) 


de  Perre^rasix. 


Familie  (jualihce  de  la  Principaute  de  Xeuchatcl. 
Xation.alito  neuchateh^ise  avant  14G9. 
Annoblissemeut  1808. 
Biotestante. 

(Voir  tome  F'^'   liM'5   })age  o78.) 


406 


Pestalozzi.  —  l'fylTer  v.  Heydegg  etc. 


Ratsgesclileclit  des  Freistaats  Zürich. 
Bürgerrecht  15G7. 
Grosser  Rat  1767. 
Kleiner  Rat  1788. 
Reformiert  und  katholisch. 

(Vgl.  Jahrg.  I  Seite  o8l.) 


iiofeii  und  PI j'^fer-Feer  t.  Iluttisholz, 

Bürgerrecht  1483. 
Grosser  Rat  1489. 
Kleiner  Rat  1508. 
Katholisch. 

(Vgl.  Jahrg.  I  1905  S.  889  und  Anhang  dieses  Jahrgangs.) 


Pictet. 


407 


Fomille  du  Conseil  de  hi  Repiibliqiic  de  Geneve. 
Bonrg;eoisie  1474. 
Conseil  des  CC  1559. 
Petit  Conseil  1575. 
Protestanle. 

Historique. 

I.  Avant  l'admission  a  la  bourgeoisie. 

Origine  de  Neydens.  Le  preinier  du  iiom  est  Pierre, 
vivant  en  142G  et  1477  auquel  commence  la  hliation  ininter- 
rompiie. 

Proprietes:  Biens  a  Xeydens  et  aux  hefs  d'Ogny  (Saconnex 
dela  d'Arve)  et  de  la  Poepe. 

II  cxiste  ä  Vernier  une  famille  de  cultivateurs  catlioliqiies 
du  niemc  noni  mais  dont  Torigine  commune  avec  ia  famille 
patricicnne  n'est  pas  ctablic. 

II.  Depnis  l'admission  ä  la  bourgeoisie. 
Le  preniier  bourgcois  fut  Pierre,  ci-dessus. 

Personnages  marqiiants:  Ami  (1535 — 1607),  premier 
syndic;  Jaques  (1576-  1029),  syndic;  A  n  d  r  e  (1(;()9  — 1(;G9), 
syndic  et  ambassadenr:  IMerre  (lr>2() — 1()9(.)),  syndic;  Isaac 
(1638 — 1704),  syndic;  Ja(|ucs  ( U)4;) 1  721),  prcmier  syndic; 
Jean  Ja(iues  (1(545 — 1721),  jiremier  s}'n(bc;  ]^>encdict  (ir)55 
a  1724),  pasteur  et  professeur;  Franv^'i--^  (0>67 — 174!)),  syndic; 
Jean  Louis  (1685—1739),  syndic;  .Marc  (1  <')95  -17r.(S|,  syndic; 
Jaques  (1705 — 178!)),  liculcnant-gencral,  crc»'^  comte  par  le 
roi  de  Sardaigne  X'iclor  l'*ninianucl  III.  le  5  novcm!»re  175<); 
Gabriel  (1710 — 1782),  l'rigatlicr-gt-ncral  au  ser\ice  tle  Sardaignc; 
Jean.  T^ouis  (17-j9  1781),  ;,yndic  et  astronome;  Isaac  (1746 
ä  1823)),  syndic;  Marc  Auguste  (1752 — 1S25),  j)h)sicien, 
correspondai'it  de  Thistitut  de  France,  nienibre  du  Tribunat  ; 
Charles  (1755 — 1821b   conseiller  d'clat  honorairc,  diplomatf^. 


408 


Fielet. 


Proprietes:  Ficf  de  Sergy,  doinaiiics  a  Prct^ny,  Veinier, 
Prt'singes,  l^oiirdi^ny,  Champel,  3»lorillon,  Lancy,  Cavtij^ny,  Aviilly, 
Troinex,  Chätelaiiie,  Les  Cbataigiiiers  (Vaud),  niaisoiis  a  la  nie 
du  Teniple,  lue  de  la  Treille  etc. 

Armes:  Coupe  au  1)  de  sinoi)le  au  lion  d'or  issaiu  du 
trait  du  coupe,  au  2)  d'argent  mavoune  de  sable. 

Devise:  Sustine  et  ab.^line.  I>e  Fi'  syndic  Ami  portait  deux 
fasces  aceompaguees  en  cauir  d'uu  croissaut,  eii  ehef  et  en  poiule 
d'une  etoile  avec  la  devise :  Fais  bieu  et  laisse  dire. 

■  Bibliographie:  GalifTe,  Notices  genealogiques,  tome  I. 
La  Chesuaye-des  Bois.  Dictionuaire  de  la  noblesse,  et  tous  les 
dictionnaires  biograpliiques. 

Etat  nominatif. 

Le  dernier  aucetre  conimun  est  Jaques  (1576 — 1G29),  pere 
de  Jereinie  — liiOr);,  auteur  des  trois  premicres  l>rauclies 

et  de  Pierre  (1626 — 1()9()>,  auteur  dcs  deux  dernicres.  Jereniic 
fut  grand-pcre  1)  de  Jaques  (1705 — 178()),  pere  de  Louis 
(1747 — 182.-'>),  auteur  de  !a  premiere  brauclie  et  ^larc  Louis 
(1754 — 1834),  auteur  de  la  deuxieme  2)  de  Charles  (1713  a 
1792),  auteur  de  la  troisienie.  Pierre  fut  giaud-pcre  de  Jean 
IvOuis  (1{j85 — 17.')9),  auteur  de  la  qiuitrlenie  brauche  et  Je  au 
(1G88 — 1743)  auteur  de  la  cinquieme, 

Premiere  branche. 

Pro]:)ri6te:  Doruaiue  du  Kcposoir  a  l'reguv. 

Louis  Pictet  (fils  de  Kich.ird,  uö  :\  Cciievc  5  aout  18)7, 
•[■  ä  Preguy  9  iiout  1884  et  de  Jcanue  FraT^i,x>i^'-  Valentine  de 
Candolle,  nee  ä  (Tcnc\e  9  scptCTubie  183/),  -J-  au  X'allon  P)  iio- 
venibre  18t>l),  ric  a  Goncve  20  inais  1854,  nuiiie  ä  Rolle  11 
juillet  188()  avec  So})hic  Xatliaiit;  l'^rossard  de  Saug)', 
u-jc  ä  (lencve  22  avril  j8<)7,  üWc  de  Jeau  Ir'-douard  et  de  PauliU- 
Nalhalie  cic  Rotcnhidiu.     (Le  Kc}>o.soir,  Pregn).) 

E  u  f  a  r,  t  s  :  a)  Ii  i  c h  a  r  d    A  u  g  u  s  t  i  u  .    nC-    a    l*regiu'   9  >ep- 
teuibre  1887. 


Pictct. 


409 


b)  V  a  I  e  n  t  i  n  e  A  1  o  V  s  e  E  1  i  s  a  b  e  t  h ,  nee  a  Pregnv 
3  mars  1889. 

c)  A  n  d  r  6  c  G  e  n  e  v  i  e  v  e  ,  iiee  a  Prcgnv  5  fcvricr 
1891. 

d)  F 1  or  c  D  c  e  G  a  b  r  i  e  1 1  e ,  nee  a  Pregnv  4  uctobi  c 
1900. 

Deuxieine  brauche. 

Bour.i^eoisie  de  Dullit  1791. 

Ferdinand  John  Edouard  Pictet  (hls  d'A.rtliur  Ferdinand, 
ne  a  Geneve  1er  fevrier  1827,  f  ä  Versailles  18  juillet  1903  et 
de  Caroline  Albertinc  dite  Bej  the  Sevcne,  nee  a  Ronen  2(3  mars 
183(3),  ue  a  Geneve  22  mars  1863,  marie  en  1889  et  pere  de 
deux  hls.  (Versailles.) 

F  r  e  r  e  .s  et  s  o  e  n  r  s  : 

1.  Helene  Adele,  nee  a  Geneve  14  jniu  1858,  mariee  a 
Geneve  24  octobre  1883  a  Geor^^es  Marc  Wilhelm 
Crinsoz,  veuve  29  janvier  1899.  Gerieve,  promenade  du 
Pin  et  ^Morges.) 

2.  Henriette,  nee  ä  Versailles  15  fevrier  18G9,  mariee  ä 
Ciiarles  Zwingelstein. 

3.  Leon,  ne  9  aout  1870. 

4.  Emma,  nee  21  mars  1872. 

Me re : 

Caroline  Alberlir^e  diie  Berthe  Sevene  (hlle  d'Antoiiie 
Julien  P^aimond  et  de  Marie  Coralv  De  la  Riic)  n'-e  a  Ronen 
21)  mars  183(>,,  mariee  a  Geneve  4  aoui  I85i)  a  Arthur  Fer- 
(i  in  and  Pictet,  veuve  18  juillet  P)03.  (Versailles,  rue  des 
<Tiantiers  65.) 

On  cl  es  et  tarites : 

EnHints  de  Ferdinand  Fre^l-'-ric  Pictet,  ofiicier  au  ser\  ice  d'Ang'c- 
terre,  depule  au  Cf>nseil  ReptLsentai if,  ne  a  Dullit  2Ö  sep- 
tcmlire  179(),  'f  a  Geneve  lO  mars  l'SfJj!  ut  d'Andrienne  Louise 
Marie  Adelaide  dite  Adele  Martin,  net;  a  .Morges  21  septcmbre 
1797,   \  ä  Gcne\'e  10  decembre  1883: 


410 


Pictct. 


1.  Paul  ine  Francoise,  nee  ä  Geneve  11  avril  18-4  (Gtneve, 
nie  St.  Leger  10». 

2.  William  Pierre  ^larc,  ne  a  Geneve  27  septenibre  1882, 
marie  a  Geneve  1^"  incÄ  1861  avec  Alice  Charlotte  de 
Seigueiix,  nee  a  Geneve  28  mars  1841,  a  CaroiiL^^c 
2  juillct  1882,  fille  de  Frederic  Jean  Fran^ois  Georges  et 
de  Mathilde  Isalinc  Fazy.  (Eanx  -  Yi\  e.s,  Ijoulevard  des 
Tranchees  33.) 

Enfant:  Lina  ^Lithilde,  nee  a  Geneve  19  juiliet  1802, 
mariee  aiix  Faux-X'ives  1er  avril  188(3  ä  Jules 
Samuel  ]^Jussard,  Dr.  en  droit,  conseiller  d'etat. 

Grands  o  n  c  1  e  s  : 

Enfants  de  l'arriere-graiKl-pere  Marc  Louis  Pictet,  ue  ä  Ger.eve 
31  mars  1754,  *f  a  Dulnt  2(5  juin  1834.  ofticier  au  Service  d'Au- 
gleterre,  syndic  de  Dullit  et  de  Francoise  ^licheli  de  Dullit, 
nee  a  Geneve  10  aout  17(57,  y  ä  freneve  8  juin  1855: 

1.  ^Lirc  Louis  Philippe,    ne   ä  i'etranger  10  octohre  179'\ 

25septenibre  18G7,  syndic  de  Dullit,  niarie  ä  Geneve  14  juiliet 
1825  avec  J  c  a  n  n  e  Louise  J  o  s  e  p  h  i  n  e  A  d r  i  e  n  n  e  d  e  T r  az , 
nee  ä  Geneve  15  fevrier  1804,  t  a  Geueve  11  noverabre  189(5, 
fille  de  Jean  Francois  .Marc  Henri  et  de  Fran9oise  Elisabeth 
Picot. 

Enfant:  Elisabeth  C  e  c  i  1  e ,  nee  a  Geneve  3  decembre 
1820,  mariee  a  Gcueve  3  aout  1853  avec  Jean 
Jaques  Paul  dit  John  Iv  unkler,  ancien  oüicier 
de  ca Valerie   en  Auiricb.e,    veuve  5   fevrier  1882. 

2.  Armand  Jaques,  ne  a  DuTiit  17  octobre  1798,  *5*  ä  Geneve 
8  mars  18()I,  officier  au  scivice  d'Angletcrre,  (Konsul  de 
Grande  Bretagne  ä  <reneve,  marie  ä  Geneve  22  juin  1827 
avec  A  n  n  e  J  a([  u  e  I  i  u  e  l'ictet,  iicc  a  retranger  25  septcir.bre 
1792,  I  a  Lausanne  0  avrii  18l)8. 

Enfants:  a*  Francis,  nc  aux  lCaux-\'ives  28  juiliet  1831, 
capit:iine  d.ms  rarm<''e  aiu,dai^e,  rnarie 

avec  Ii  ose  MacGarth), 
Enfants;  aa)  (Veorgina  Anna  Mary, 

bb)  A  d  e  1  i  n  e    ^  L;  r v    F  r a n  ce s ,    n  e c 
18(15. 


Pictet. 


cc)  Frau  eis   Stewart,   ne  l8Gt^. 
dd)  Florence  Rose 
ff)  C on  s  t  an  ce  G  e  ra Id  i n  e  B  1  an - 
che,  nee  1872. 
b)  Frederic,  ne  aux  Eaux-Mves  18  janvier  1834. 
(Lausanne.) 

Auguste  Jean  Francois,  ne  a  Duilit  11  juin  1804,  7  a 
Geneve  16  juillet  1874,  capitaine  au  Service  de  Piemont,  maire 
de   Plainpalais,    marie   a  Geneve   20  scptembre    1842  avec 
Julie   Cecile   de  Bock,   nee   au  Petit  St.  Jean  (Livoniei 
30  avril  1815,   t  ^  Geneve  16  avril  1883,    iille   de  Charles 
Guillaunie  Bernard  et  de  Julianne  Catherine  de  Berg. 
Enfants:   a)  Oswald  Ferdinand,  ne  ä  Geneve  4  novembre 
1844,    marie   1)    a  Plain})alais   4    mars  1874 
avec       a  r  V   2\I  a  r  t  i  n  ,    nee    a  V evey   27  de- 
cembre  1852,  7  a  Preguy  25  juillet  1884,  fiile 
d'FIenri    Fr.inyois    Jules,    avocat,    depute  au 
Grand-Conseil   et   au  Couseii  National   et  de 
Fran(;:oi5e  Fannv  b'ranei.  —  2>  a  Troinex 
8  decenibre  18^0  avec   Aloise  Adolphine 
Peyrot,    nee   a   Geneve   13  juin  1867,  lille 
d'Henri  Frantj-ois  et  de  Sophie  Mathilde  Alice 
Pictet.     (Geneve,  rue  St.  Leger  10.) 

b)  Raoul  Pierre,  ne  ä  Geneve  4  avril  1846, 
professeur  physicicn,  marie  a  Creneve  26  awil 
1875  avec  II  e  1  e  n  e  A  d  e  1  i  n  a  R  o  ge  t ,  iille  de 
Louis  Elisee  et  de  Louise  Am^k-  Leontiue  Bossi, 
nee  a  Cologny  13  juin  1853.  (Paris.) 
Enfants:  aa)  T  h  e  r  e  s  c  ,  nee  ä  G  ene  ve  3  fc- 
vrier  187(). 
bb)  ^Larie  \^i  ol  et  te,  rjee  a  Geucvc 

28  fcvrier  1877. 
cc)  M  a  r  g  u  e  r  i  t  e  ,     nee    a  Geneve 

10  avril  187^J. 
dd )  J  e  a  n  n  e    M  a  d  e  1  e  i  n  c ,    i.  a 

Geneve  15  scptembre  188L 
ee)  .NLiric  Julie,    nee   :\  Gcne\e 
27  aout  1885. 


412 


Pictet, 


ff)  Jeau  Raou],   ne  ä  Berlin  19 

mai  1887. 
gg)  Alice    ]Madelciue,     nee  ä 
Berlin  10  janvier  1894. 

c)  Leone e  Eric  Charles,  ne  a  Geneve  14 
janvier  1848,  f  a  Geneve  22  janvier  188i). 
marie  a  Veve}'  5  septembre  1877  avec  Jeanue 
Henriette  Emilie  Baron,  nee  ä  Vevey 
26  octobre  1858,  reniariee  a  Geneve  2  inars 
1903  avec  James  Tuttle  Bat  es,  fille  de 
Jaques  Louis  Aime  Baron  et  de  Jeanne  Louise 
Philippine  Franc!. 

E  n f  a n  t  s  :  aa)  Henri  Eugene,  ne  a  Geneve 
6  octobre  1879,  7  a  Gencve 
25  5eptem])re  1905,  niarie  a 
Geneve  13  janvier  1905  avec 
Clara  Sophie  ^.larguerite 
de  Rouge ni o n t ,  nee  ä  Geneve 

21  mai  1881,  fille  de  Jean 
Frederic  Albert,  colonel  federal 
et  de  Mina  Anna  Justine  de 
Constant-Rel:»ecrj  ue. 

E  n  f a n t :  Na  d  e  j  e  Theodora. 

nee  a  Plainpalais  23 
mai  1906. 
bb)  A  r  i  ane  Helene,  nee  a  Geneve 

22  octobre  L881,  inariee  a 
Genthod  18  janvier  1901  ä 
Jacques  Lucien  Nävi  11c. 
(Malagi^.y.) 

d)  Eugene  Franko  is,  ne  a  Plainpalais  31  jnilh't 
1852,  marie  1)  aux  Eaiix-\'i\es  9  mai  IS^^l 
avec  H  i  1  d  a  A  u  g  u  s  t  a  X ;i  v  i  1 1  e  ,  nee  rnix 
Eaux:- Vi\ e.>  30  mais  1860,  a  Gent'\r\'  pre- 
Vevey  5  niai  1 H8S,  fiile  de  jer.n  (Vabriel  et 
de  Sojdiie  Blanche  de  I 'ourtalös.  2)  avni 
1893  avec  rvLirgiierite  Imbert,  idle  'ie 
Victor  Gustave  Alplionse  et  de  Lina  R  »cc'niin. 
(Sadex  pres  Xyon.) 


Pictet. 


413 


E  D  f  a  n  t  s  :  aa)  A  ii   ii  s  t  e    Oswald,    r  e  aux 
Eaiix-Yives  l^^^'  avril  1885. 
bb)  Elisabeth     Marie,     nee  a 

.St.  Legier  15  avril  1888- 
cc)  Anielie,  nee  a  Ferdru|)t  (\"us- 

ges)  23  janvier  1894. 
dd)  Berthe,    nee  au  Raincy  pres 
Paris  20  niars  181)(). 

Troisieine  brauche. 

Proprietes:  doniaines  de  Cartigny,  Eancy,  Xovoi-Lancy 
pres  Odessa,  campagne  de  Rive-Belle  (Chambesy). 

Personnages  marquaiits:  Charles  Rene  (1787 — ISÖG), 
crce  cornte  par  le  roi  de  Sardaigne  Charles  Albert  en  184'). 
—  Adolphe  (1799 — 1875),  philologue. 

Par  arrete  du  Conseil  d'Etat  du  23  fevrier  1835  Mr.  Charles 
Rene  Pictet  a  ete  autorise  a  ajuutcr  a  son  nom  cehii  de  <^de 
Rochemont»  qui  ctait  celui  de  sa  mere. 

Maurice  Th^ophiSe  Pictet  de  Rochemont  (fils  d'A-u- 
guste  Rene,  colonel  federal,  ne  ä  Geneve  13  octobre  1834, 
t  a  Chenc-Bougeries  7  sepicmbre  1902,  et  de  ^vlarie  Henriette 
Debrit,  nee  ä  Geneve  14  octobre  1847),  ne  ä  Geneve  10  juin 
1870,  marie  a  Geneve  11  juin  1902  avec  Anna  Eucy  Ga- 
brielle  Eynard,  nee  a  Lausanne  13  decembre  1865,  divorcee 
d'Ernesl  Alexandre  Cnenod,  hlle  de  Jean  Jacques  Gabriel 
Eynard  et  de  A^irginie  jNIa^or  de  Montricher  (Geneve,  ])lace 
Claparede  3  et  Plonjon  Vaud). 

-Eüfant:  Ma  reelle  juliette,  nee  ä  Pregny  23  aout  1901. 

M  e  r  e : 

^Larie  Henriette  Debrit  (tille  de  Jean  Jaqueyi  Louis 
ei  d'Henriette  Louise  Eerrier),  ni'e  a  Geneve  14  octobre  1847, 
rnanee  a  Geneve  11  :;\ril  1809  a  Aiigu-te  Rene  i^ictct  de 
Rochemont,  colonel  föderal,  ^•cuve  7  se[>teriibie  1902.  (Geneve, 
nie  Beilot  3,    et  Rive-Belle,  Chambesy). 

Cousin  issu-de  gerinain: 

T'harles  Franvois  Adolj^he  (tils  d'ltenri  Adolphe,  ne  a 
Chene-Lhdnex  4  decembre  1830,   y  a  Turin    11   nuirs    1893  et 


414 


Pictet. 


de  Sophie  Jearjne  Caroline  de  P'ernex.  nee  ä  Turin  14  juillet 
1835i,  ne  a  Ger.eve  25  septenibre  1S5S. 

S  o  e  11  r  : 

Marguerite  Amelie.  nee  ä  Geneve  16  octobre  1859, 
mariee  18S6  a  Paul  Taylor,  ingenieur  civil. 

Quatrierne  branche. 

Personuages  margiiants:  Jean  ^Slarc  Jules  (1767  a 
1828,  President  du  Tribunal  crin^ine;,  depute  au  Corps  Legis- 
lalif  francais ;  Amedee  Pierre  Jules  >1795 — 1888!,  conseiller 
d'etat  et  historien;  Gustave  Jules  (lb27 — 1900  ,  depute  aux 
Chambres,  juge  au  Tribunal  föderal. 

Prop<rietes:  Chateau  de  Sergy,  domaine  de  Villars,  au 
Petit-Saconnex,  maison  a  la  rue  Bdlot. 

Pyrame  Marc  Ernest  Pictet  fiiis  d'Amedee  Pierre  Jules 
Pictet  de  Sergy,  ne  a  Vernier  29  iuin  1795,  ^  ä  Geneve  Iß  ianvier 
1888,  conseiller  d'etat  et  d'AdelaVde  r^Iarianne  Augiistine  de 
Candolle,  nee  a  Geneve  l^r  ian vier  1807,  "j"  ä  Geneve  2  septembre 
1829j,  ne  a  Geneve  9  juiilet  1829,  depute  au  Grand-Conseii, 
President,  depute  au  Conseil  Xationai,  maire  du  Petit-Saconnex, 
raarie  ä  Geneve  lO  juillct  1856  avec  Gabriel  le  Elisa  betb 
Fuzier-Cayla  nee  ä  Geneve  16  iuillet  1837  (rille  d'Horace- 
Giiillaunie  et  d'Anna  Caroline  Bouihillier-Beaumont  iGen':ve, 
rue  Bellot  2  et  Viliars,  Petit-Saconnex l 

Enfants:  a>  Arne  Jules,   ne   a   Gen.eve    12  juiilet  1857. 

Dr.  es  sciences,  professeur,  marie  ä  Geneve 
5  a vri i  1 884  avec  Emilie  ] v  e  n  e  e  E u  1 1 :  u  , 
nee  a  Geneve  14  novembre  1860,  tille  ile 
Louis  Alexaiidre  et  de  ?[arie  P^lanche  LuHin 
de  Chatcauvicux.  (Geneve,  rue  ßell.jt  In  et 
Dullit.) 

E  n  f  a  n  t  s :  aa  i  A  1: )  e  r  t  i  n  e   \*  a  l  <  ■  r  i  e  ,    r.  e  e  a 
Gcp.evc  24  dccernbre  1884. 

bb)  Blanciie    Caroline,    nicc  a 
Gericve  16  juin  1886. 


Fielet. 


415 


cc)  Madelcine  Edmee,  nee  ;iu 
Petil-Saconiiex  10  aoüt  1890. 

b)  G  u  i  1 1  a  11  in  e  Albert,  iie  ä  Gene ve  10  oct obre 
1860,  inarie  1)  a  Geiieve  5  avril  1884  avec 
Alice  So]^hie  Cr  am  er,  nee  a  Geueve 
27  octobre  1802,  f  a  Geneve  14  jiiillet  1901, 
fille  d'Anne  Paul  Joseph :  ingenieiir,  et  d'Ade- 
lai'de  Loiiisa  IVevost,  2)  Peiit-Saconnex  9  tevrier 
1906  avec  Louis  W  i  1  h  e  1  ni  i  n  c  B  i  n  e  t ,  veuve 
Gramer,  nee  a  Cologuy  3  juin  1872,  iiUe  de 
Charles,  notaire,  depule  au  Grand-Conseil  et  de 
Fanny  Gans.     (La  Pelouse,  Petit-Saconnex.) 

Eufants:  aa)  Marc    P^aul    Aymon,    ne  a 
Geneve  28  mars  1886. 
bb)  Andre  Geor^^e,  ne  a  Geneve 

21  mai  1887. 

cc)  F  e  r  n  a  n  d  E  d  m  o  n  d  ,  u  e  au 
Petit-Saconnex   23   aout  1889. 

dd)  Germainc  Horten  sc,  nee 
a  Geneve  9  octobre  1893. 

ee)  Gertrud e  M a ry ,  nee  a  Geneve 
14  janvier  1899. 

ff)  Gustave  Marc,   ne  a  Geneve 

22  juin  1891. 

c)  Paul  Edn^ond,  ne  a  (rcneve  23  mars  1862, 
depute  au  <  iraud  -  Conscil,  niane  a  (.Tcneve 
5  juillet  1887  avec  Marie  l^iulinc  Hirsch- 
(;artner,  nee  ä  IMainpalais  18  juillel  1864, 
Tille  d'All,>ert  Franvois,  pasteur  et  de  Julie 
Louise  Didier.     (Geneve,  nie  1"(")|)prei  11.) 

E  n  f  a  n  1  s  :  aa)  H  e  U-  n  e    ( i  a  b  r  i  e  1 1  c  ,     nee  a 
P>er!ie  8  mui  1888, 

bb)  Albert  Gustave,  lu:  a  Berne 
21  avril  1890. 

cc)  li  v  a  Ii  e  1  e  n  e  Julia,  nee  a 
Geneve  8  mai  1901. 


41G 


Pictct. 


d)  Liicien  Theophil  c,  ne  a  Geneve  '23  avril 
1864,  inf^enieur,  depule  au  Grand-Conseil, 
inarie  au  i'elit-Saconnex  15  septenihre  I8*JL 
avec  .xlarj^uerite  Louise  Ri^Liot,  nee  a 
Varenibe  25  avril  1800,  f  a  V'illars  IH  aoiit 
11)04,  hlle  d'JCii^ene  Elienne,  niaire  du  l'ciil- 
Saconnex  et  d'Adele  Eu^enie  Griolet.  (Geneve 
rue  Bellot  o.) 

E  n  f  a  n  t :  Simone     a  r  ^  u  e  r  i  t  e  ,  nee  ä  Geneve 
15  octobre  lOüE 

e)  Arnold  Emile,  ne  a  Geneve  29  mai  1809, 
marie  au  Petit-Saeonnex  8  septemhre  1894 
avec  Paul  ine  Germ  a  ine  Alice  Formet, 
nee  a  Geneve  11  decembre  1871,  lllle  de  Louis 
Ferdinand  et  de  Forlunee  Adele  Gramer. 
{Geneve,  Promenade  du  I*in  5.) 

Enfantb  :  aa)  Jaques  Edouard,  ne  a  Geneve 
16  juillet  1895. 
bb)  Rene   Robert,  ne  au  l^etit- 
Saconnex  20  juillet  1900. 

f )  Caroline  A rn  e  1  i  e ,  nee  a  Gentrve  17  octobre 
1873,  mariec  au  Petit-Saconnex  26  septembre 
1895  a  G  o  d  e  f  r  o y  E  d  o  u  a  r  d  M  a  1 1  e  t.  (Geneve, 
rue  Massot  4.) 

Cinqui^me  hranche. 

Persorjna^es  marrjuants:  Jean  Pierre  (1777 — ]857i, 
conseiller  d'etat  et  agronome;  F'ran^ois  Jules  {180!) — 1872> 
professeur  de  zooloj^ie,  paleontologie  et  anatomie  comparee, 
correspondant  de  IMnstitut  de  lYance. 

Proprietes:  Domain.es  ä  Gentliod  et  Troinex,  maisons  a  bi 
Promenade  du  Pin  et  ä  la  rue  de  THbtel  de  Ville. 

Paul  Gaston  Pictet  dils  (rAll)ert  Edouard,  ne  ä  Geneve 
10  juin  lH-)5,  t  ä  Geneve  1.-)  mai  1879,  lieulcnant-colouel, 
depute  au  rrrand-Conseil  f;t  de  Louise  Emilie  ^lallet,  nee  .i 
Geneve  20  novembre  1844,  f  ä  Geneve  27  novend)re  1897), 
ne  a  Geneve  4  juin  1866,  marie  a  Bellevue  oO  avril  1901  avec 


Pictct. 


417 


Alice  Severine  Thoniegucx,  nee  a  A^alavran  7  avril  1861, 
rille  d'AiiLoine  Albert  Louis  et  de  Louise  Eymar.  (Gencve, 
promeiiade  du  Pin  1.) 

Fr  eres: 

L  7  Jules  Cannlle,  ne  a  Gencve  28  juin  18G4,  j  a  Geneve 
29  janvier  1803,  Dr.  es  sciences,  maric  ä  Genthod  ö  octobrc 
1891  a\ec  Marie  ^Lithilde  Diodati,  nee  a  Geneve  11  juin 
18GG,  reniariee  ä  Paris  8  juillct  1897  a  Fran(;ois  3^Laurice 

•  Bedot,  Dr.  scient,  profes-cur,  lille  de  Charles  Aloys  Diodati, 
colonel  föderal,  consul  general  de  Gicce  et  d'Hilda  Sophie 
Eynard. 

2.  IMerre  Laurent,  ne  a  Geneve  2G  septembrc  18G9,  niarie 
a  Londre.-  31  dccembre  1 90! )  ävec  F  a  n  n  y  Henriette 
Kobly,  tille  de  John  Charles.    (La  Belottc.) 

O  n  c  1  e  et  t  a  n  t  e  : 

Enfants  du  L;rand-pere  Frani;ois  Jules  Pictet,  naturaliste,  pro- 
fesseur,  conseillcr  d'etat  nc  ä  Geneve  27  septembre  1809,  j  a 
Geneve  15  mars  1872,  et  d'Lleonore  Susanne  jaqueline  de  la 
Kive,  nee  a  Geneve  28  octobre  18 L2,  f  a  Genthod  2o  juin  1887. 

1.  '[  Alphonse  Au^^uste,  ue  a  Gencve  3  novembre  1838, 
f  a  Geneve  23  aoüt  Pj03,  marie  a  Genthod  27  juillet  1869 
arte  Julie  R  e  n  e  e  A  n  t  o  i  n  e  1 1  e ,  G  i  r  o  d  ,  nee  a  Gerleve 
27  juillet  1845,  J  a  Geneve  I^t  septembre  1870,  fiUe  de 
P'raucois  Auguste,  juge,  depute  au  Conscil  Representatif  et 
au  Grand-Couseil,  president  du  Conseil  Adininistratif  et 
d'Adelaide  Pauline  dite  Adele  ^lartin. 

Enfant:  Mar gue rite  Helene  Emilie,  nee  a  Geneve 
G  juin  1870,  mariec  a  Genthod  20  avril  1892  a 
Guillaume  h'atio.  (Geneve,  promenade  du  l*in 
3  et  Creux  de  (icnthod. 

2.  F )-  a  n  t;  o  i  s  e  A  d  e  1  a  i  d  e  ,  dite  A  .1  e  l  e  ,  nee  a  Geneve  25  aout 
183G,  mariee  ä  («enthod  28  avril  1855  a  Horace  F  -ne 
Theodore  de  Saussure,  veuve  4  aoüt  1903.  (Creucve,  rue 
de  la  Tertasse  et  Genthod.) 

27 


418 


Pictct. 


G  r  a  n  d  s  ()  I)  c  1  c  s : 

Eiifauts  de  rarricrc-graiid-pcre  Jean  Pi(;rrc  I*iclct,  conseillcr 
d'ctat,  HC  a  Geiicve  17  avri)  1777,  '[  a  (Teneve  \)  niai  1857 
et  d'Adclaide  Andiiciiiie  Eüsabetli  dite  Adele  Barahan,  nee  a 
Gencve  1()  mars  1784,  f  ä  Gencve  5  fevricr  1851. 

1.  "j-  Edouard  Louis  Fraii^ois,  ne  a  Troinex  13seplembre 
1813,  '\'  a  Geneve  8  deeenibre  1878,  marie  a  Gtcnevc  28juillct 
1843  avec  Amelie  Prevost,  nee  a  Balham  prcs  Londres 
12  novenibre  1821,  t  a  Geneve  28  mars  1899,  Tille  d'Alexandre 
Louis,  consul  ^eneral  suisse  a  l.ondres,  depute  au  Conseil 
Represenlatif  et  ä  la  Biete  et  de  Joanne  Loui>e  Martin. 

Eufant:  Emile,  ne  a  Gene\e  15  septembre  1845,  marie 
a  Genthod  16  avril  1884  avec  Plenrietle  Emma 
i\l  a  r  g  u  e  r  i  t  e  S  o  m  m  e  r ,  nee  ä  Magdcbourg  13 
fevrier  1858,  iiUc  d'Herrnann  et  de  Louise  Aline 
Miclieli.  (Geneve,  rue  de  THotel  de  Ville  14  et 
Pierre  Grise  Genthod.) 

2.  t  Charles  F  r  a  n  o  i  s ,  ne  a  G ene ve  2  juillet  1823,  '\  a  Troinex 
8  juin  1862,  avocat,  major  du  £^enie,  marie  a  Geneve  20  avril 
1852  avec  Susanne  Prevost,  nee  a  Geneve  30  juin  1831, 
fille  de  Guillaume,  conseillcr  d'etat  et  de  Susanne  Elisabeth 
dite  Blanche  Fuzier-Cayia.  (Geneve,  cour  Saint-Picrre  2  et 
Troinex.) 

Enfants:  a) 


b) 


nee  a  Geneve  b  oc 


Adele  ^Larie,  nee  a  Greneve  22  juin  1853, 
marice  a  Geneve  20-  juin  1874  ä  Charles 
Hippolyte  Aubert,  jugo  d'instruction, 
major  d'infanterie.  (Geneve,  cour  Saint- Pierre 
2  et  Mont-Riant,  Petit  Lancy.) 
GuillanuiC  Aloys,  ne  a  Geneve  30  mars 
]  855,  avocat,  maire  de  Troinex,  inarie  a  Troinex 
27  mai  18^0  avec  L  nun  a  Louise  Tienevieve 
de  Candolle,  nee  ä  Geneve  12  m:irs  18()8, 
fille  d'Henri  Eran(,ois  Lucicn,  depute  au  Grand- 
Conseil  et  d'Anne  Marguerite  Diodati.  (Geneve, 
rue  de  V  Hutel  de  V^ilh^  8  et  d^roinex.) 
Enfants:  aa)  Mar  c  el  1  e  J  ea  n  n  e  G  a  b  r  i  e  11  e , 


Pictet   —  de  I'iciic.  —   v.  Planta,  419 


bb)  Anne       Margiieritc  Xa- 
thalie,  uee  ä  rhenc-Boiigcrics 

27  scptenilM-e  1804. 

cc)  Charles  j'^niile,  ne  a  Gcneve 

lU  döcembre  1897. 
dd)  Rence  Marie,  nee  a  Gencve 

28  mars  1908. 

c)  G  a  b  r  i  e  1  E  d  o  u  a  r  d ,  nö  ä  Geneve  9  avril  1858. 


€le  Pierre. 

Familie  du  Conscil  d'Etat  de  la  l^rincipaiitö  de  Xcuchatel 
Nationalite  neiichatcloise  löijO. 
Conseil  d'Ktat  17  .  . 
Protestante. 
(Voir  tome  ler  1905,  page  oOS). 


V.  I^iaista. 

Ministerialadel  und  Häuplert^esclilecht  der  Freistaaten  Grau- 

b  ü  n  d  e  n  s. 
Bündner  }>Iini.sterialadel  \or  1244. 
BundesL;in|)ter  seit  dem  XVI.  Jahrh. 
Reformiert. 

(Vgl.  Jahr-.  I  1905,  Seite  400.) 


420  de  Pourtales.  Prcvü<t. 


Familie  qualifiec  de  la  Principautc  de  Xciicliatcl. 
NaUoiialilc  iieucliateloise  172»). 
AiiDoblissement  1750. 

Protestante. 

(Voir  iomc  1er  1905,  pa^e  -iV;]. 


Familie  du  Conscil  de  la  Repiib]ic[ue  de  Geiieve. 
Bourgeoisie  1572. 
CoDseil  des  CC  IßlO.  — 
Petit  Conscil  1790. 

Protestante  et  catliolicpie. 
}[istoriquc. 

I.  Avant  F  a  d  m  i  s  s  i  o  n   a  1  a   1)  o  ii  r  g  e  o  i  s  i  e  . 

Orif^ine  de  Bossy  (nctucllemeüt  canton  de  Gcncve).  Le  pre- 
mier  du  nom  est  Jean,  vivant  en  1441,  auleur  (ruuc  branrhe 
eteinle,  (pii  a  eu  comme  persomiai^es  niarouaiUs,  Pierre,  vivant 
en  1441 — 1478,  syndic,  Gui^^ues,  vivant  cii  1488 — 1522,  p»rc- 
mier  syndic,  et  Pierre,  vivant  en  1484 — 1517,  conseillcr.  La 
fdiation  inintcrrojnp>ue  rcmonte  a  J^ymc,  1572. 

II.    Depuis  Fadniission  a  la  1> o ii  j- c,^ c o  1  $  i e  . 

Le  j)r(.Tnicr  ancctre  bourj^eois  est  Jean  Louis,  -J-  1017  ä  (L 
ans,  njembve  du  Conseil  des  CC. 


421 


Armes:  T^\iziir  an  dextroclK-rc  arme  (rarL'Ciit  sorlant  d'im 
luiage  au  llaric  senestre,  et  tenaiit  uiw  cpce  cn  pal,  accompai^ne 
en  chef  de  dcux  etoilcb,  le  tont  du  memo. 

Cimier:  Un  \\ou  issant,  tenant  iine  epcc  du  meme  cn  pal.  l'nc 
des  brancbcs  d'Ai'.^lcterrc  [)()rto  iinc  couroune  murale  sur  Tepaule 
gauche  du  lioii. 

I.a  branchc  alnec  (au^hiisc)  a  com>me  Supports  deux  i^n'cua- 
diers  du  ijO"^^  rci^iment  a  runiforme  rougc,  rcAcrs  et  culottes 
blaues,  guctres  uoires,  tenaiU  cbacuri  uue  banuiere  portaut,  cellc 
de  dextre  riuscriptiou  v\Wc.-t  ludics»,  et  cclle  de  sencstre 
cCauada>^  et  pour  devise:  ^  Servatum  einerii>;  unc  autre  branchc 
a  comiue  devise:  ^'<J'ai  bicu  servi>^. 

Pro])riete5:  Seit^neurie  de  Bcssiuge,  campagne  ä  Aire,  au 
Pont  d'Arve  et  aux  Bongories. 

P  e  r  s  o  n  n  a  g  e  s  m  a  r  q  u  :i  n  t  s  :  A  u  g  u  s  t  i  n  (1723  —  178()), 
major-general  au  servi(^e  d'Angletcrre  et  gouverneur  de  la 
Georgie;  Jaques  |172Ö — 177(^)  maior-general  au  scrvice  d'An- 
gletcrre; Jaques  Marc  (17-)-o — 1761),  colunel  au  service  d'An- 
gletcrre; Reue  G  u  i  1 1  a  u  m  e  J  e  a  (1749 — 181()',  conseiller 
d'etat  et  lieutenant  de  la  justice:  Pierre  (1751 — 1889),  pro- 
fesseur  de  philosopbie,  correspondant  de  l'lustitut  de  France; 
Jacob  Fran^ois  il7ö5 — 1704)  conseiller  d'etat,  coiulamne  ä 
niort  le  tribunal  revoliitionnairc.     Isaac  Benedict  il755 

ä  1819)  ])liy5icien  et  naturaliste;  George  Jaques  Marc 
(17G7 — 1816)  general  au  service  d'Angletcrre,  gouverneur  du 
Canada,  cree  baronnet  en  1805;  Thomas  Jaques  (1771-1855) 
amiral  anglais ;  Jean  Gas]^ard  (1777 — 1851)  conseiller  d'etat; 
AVilliam  August  iri  (1777  — 1824).  major-general  au  service 
d'Angletcrre;  Jean   Louis  (1 7r'()— 1850),  mrdecin. 

La  brauche  avnce  etablie  en  Angleterre  desccnd  d'Augus- 
tin  Prevost  (l(j95  — 17-10)  membre  du  Conseil  des  CC.  et  de 
llaric  Louise  Martine  (1()9()  —  171'Vi,  sa  femme.  J/aine  de  la 
famille  est  ou  elait  il  v  a  [)eu  de  icnq)S  ("harles  l'ievosl, 
troisicane  baion  de  l^.elmont.  (v.  le  l'eerage  arigbd.s).  Le  dernier 
aneetrc  ccnniniui  a  cio  Marc  l*re\'ost  (15S9  — 1()48)  membre 
du  C\)nseil  des  ('C.  qu\  a  eu  de  sa  preniicre  femme  Jeanne 
Testu  (1592 — lr»;50);  Jean  Louis  (l(il7 — 1(')()5)  auteur  de  la 
branclic  ainee  et  de  sa  secondc  Icmme.  Jeanne  de  Choudens 


422 


Prevost. 


(lOOo— 1071)  ;  jaqucs  ( 1 70 1)  ;iutcur  de  la  branchc 
cadettc. 

III.  E  p  o  c|  u  c  a  c  t  II  c  1 1  e  . 

Propri(Ue.s:  can-ipaL,Mics;  au  ]^>ouclicl  et  a  la  Forct,  J'etit- 
Sacoiincx  et  Montilciiri  prcs  A^crsoix. 

l^ersonnagc  marqiiant:  Guillaiime  (1 7')^)— 188.">)  coii- 
seillcr  d'etat. 

Etat  iiominatif. 

Jean  Louis  Prevost  (Tils  de  Guillaume,  conscillcr  d'etat, 
TIC  a  Gene  VC  25  mai  179-),  inort  a  Genevc  o  juillet  188o  et  de 
Siisanne  Elisal)cth  ditc  l^IaTiciie  Fiizicr-Cayla,  nee  ä  Geneve  4 
fevricr  1807,  niorte  au  Fetil-Saeomiex,  i>''"jii!n  1879),  ne  a  Geneve 
12  mai  18o8,  Dr.  med.  })r()fesscur  a  TL' nivcrsite  de  Creneve, 
maric  a  Genevc  17  aout  18(t^)  avec  ÜMaric  Lydie  Mallet  (fille 
d'Edouard  Felix,  jucre,  historien,  et  de  Marie  Plautamour)  nre 
a  Geneve  18  aout  1848,  niorte  a  Geneve  .'M  mars  1900  (Geneve 
rue  Eynard,  0,  et  Le  Bouchet,  l'etit-Sacoimex). 

Enfants:  a)  Alice  Emilie,  nee  a  Geneve  2()  mai  1870, 
mariee  a  Genevc  1,')  mai  1892  h  Albert 
Louis  Lullin  {Geneve,  rue  Constantin,  4). 

b)  Therese  Caroline,  nee  a  Geneve  10  octobre 
1872,  mariee  a  Geueve  3  juillet  1901  a  Fre- 
deric Raphael  Eouis  Battelli  Dr.  med. 
{Geneve,  rue  Eynard,  (>). 

c)  Natalie  Adele,  nee  a  Geneve  oO  novembrc 
187."j,  mariee  au  Petit  Sacorinex  17  fevricr  1899 
a  R  o  b  e  r  t  (Clement  T  h  e  o  p  h  i  1  e  F  a  z  }*, 
ju^e,  divorcee  7  novembrc  1904  (Geneve,  Bou- 
levard Hclvetique,  ()). 

d)  Piene  Guillaume,  ne  a  Genevc  80  octo])rc 
1878  (Anglcterre). 

S  o  e  u  r  s  :  ^ 

1)  Slisanne,  nee  a  Gene\e  80  juin  18.')1,  mariee  a  Geneve  20 
avril  1852  a  Charles  Fian(,;ois  Fielet,  avocat,  veuve  8 
juin  18()2  (Geneve,  cour  St-Pierre,  2  et  U^roinex), 


l'revost. 


428 


2)  Louise  Adele,  iiee  ä  Geiievc  .-]()  avril  18."55,  inaiire  au 
Petit  Saeounex  25  mars  185!)  a  Louis  Auguste  Oanicr, 
avocat,  \cuvc  4  inars  190.->  (Gencve,  cours  des  Bastious,  15 
et  Le  Petit  Bouchet,  Petit  SacouncK). 

O  u  c  1  e  s  : 

Fils  du  grand-]ü're  Pierre  l'revost,  i^/rol^esseur  de  p]iilo.soj)hie, 
membre  du  Conseil  des  CC,  ne  ä  Geneve  o  rnars  1751,  "J"  ä 
Geneve  8  avril  IS'liK 

De  ?on  preniier  niariage  avec  Louise  ^larguerite  ^larcet, 
nee  a  Ger.eve  2  septenibre  17*)4,      ä  Geneve  2ü  deceiubre  1788: 

L      Alexandre  Louis,  ue  a  Geneve  9   d<'^ceni!)re  1788,  *J"  a 
Geneve  13  uovembre  1876,  depute  au  Conseil  represcutaiil 
et  a  la  Diete,   consul  de  Suisse  ä  Londres,  marie  ä  Geneve 
19  niars  1819  avec  Jeanne  Louise  ]^Lirtin  dille  de  Jacob, 
conseiller  d'Etat,  et  de  r\larie  jeanne  Bcrtrand,)  nee  a  Vevcy 
17  avril  1794,  "j*  a  Geneve  2o  iiovenibre  1858. 
Lnfant:  y  Alexandre   Pierre,    nc   a  St-]\Iarylebone 
(ehester)  (>  iovrier  1821.  T  en  Angleterre  23  juület 
1873,  depute  au  Gra'id  Conseil,   inarie  ä  Geneve 
27  aout  LSiiO  avec  Adelaide  Eugen ie  Augu- 
sta  de  la  Rive  (tide  d'Arthur  Augu>te,  depute 
au  Grand  Conseil,    ])rofesseur,  et  de  Jeanne  2sla- 
thilde  Dupjiai  nee  a  Geneve  21  fevrier  18o8  (Mont- 
fieuri  pres  Versoix). 

Du  sccond  niariage  avec  Jeanne   L  o  u  i  s  e  M  a  r  c  e  t ,  nee 
a  Geneve  3  mai  177.'),      a  Gerleve  V-^  aout  1840: 
2.  Y  George,  ne  a  Geneve  21  luars  18'. )2,  t  a  Geneve  27  jan- 
^ier   1893,   mari«'  ä   Geneve   19  fevrier   1834   avec  Louise 
Marie  Matliilde  Le  Fort  (tllle  de  Jean  Louis,  conseliler 
d'etat,  et  d'Adelaide  Louise  Xicosia  ^lestrezat»  nee  ä  G-ei^.eve 
In  janvier  1810,  inorte  a  Geneve  9  nuirs  lc-;87. 
1-^  ]i  1  a n  t  s  :   a)   A  d  c  1  a  i'  d  e  L o  u  i  s  a ,   nee  ä  Liverpool   ()  juin 
18'i5,  niariee  a  (iene'%e  17  .^ciptenibre   1857  ä 
Anne  Paul  1  o  s  e  ]:>  b  (Jranier,  ingcniiuir, 
veuvc  !-)!  deceniln-e  1884  iCcn.eve,  rue  Charles 
Bounct,  2  et  La  Foret,  Petit  Saconnex). 


424 


Prevosl.  —  Pueiari. 


b)  Auguste,  nc  a  Liverpool  21  niai  18."-)7,  rezent 
de  la  Banque  d'Aii^leterrc,  cree  baroiniet  eu 
1902,  marie  a  }<_oy?,ton  o  octobre  18()7  avcc 
Florence  FordliaTu  (lille  de  Frederic  Nash 
et  de  Mary  Anne  Fordliani.)  (Londres,  Wcst- 
boiirne  Terrace  7!)). 

E  II  f  a  ii  t :  Marie  C  a  r  o  1  i  n  e  ,  nee  a  1  .ond  res 
9  jiiin  1877,  niariee  a  Londres  1901 
a  JLalsev  Janson. 

c)  Caroline,  nee  a  Balham  idill,  Strealham,  25 
fevrier  1842,  niariee  a  (Teneve  5  avril  J870  a 
Marc  Theobald  de  Seigneux,  veuve  4  de- 
cend)rc  1^102  (GencNe,  rue  Charles  Bonnet,  8 
et  Pinchat). 


Familie  du  Conseil  de  la  Rrpublique  de  Geneve. 
Bour^^eoisie  loOf). 
Conseil  des  CC:.  U)2G. 
i'elit  Conseil  1781. 
Frotcstante. 

Historique. 

I.   Avant   Fadiuission  a  la  bonr^eoisic. 
Origine  faniille  noble  de  Crönionc. 

Le  plus  aucien  porteur  du  noui  est  Nicolo  l^ueraro,  vi 
vant  vers  1500,  auqucl  renionte  la  liliation  ininterronipae. 


Pucrari. 


425 


II.  D  e  p  11  i  s  1  '  a  (1  Uli  s  s  i  o  n  ä  1  a  b  o  u  r  g  e  o  i  s  i  c . 

Le  prcmier  bDurgcois  est  Bon  Pueraro  (*[•  1604  a  G3  ans). 

P  e  r  s  o  n  n  a  g  c  s  m  a  r  q  u  a  n  t  s  :  ^I  a  r  c  A 1  e  x  a  n  d  r  e  1738—1797, 
conseiller  et  secrctaire  d'etat. 

Armes:  D'azur  au  santoir  d'argciU  an  clief  (bargcnt  charge 
d'uue  aigle  eployec  de  sable. 

III.  E  p  o  q  u  e  a  c  t  ii  e  1 1  e . 

P  r  o  p  r  i  c  t  e  s  :  doniaine  au  Petit-Saconnex. 

Personnagcs  marquants:  ^larc  Nicolas  17r)G — 1845, 
profcsseur  a  Copcnbaguc.  Andre  Frederic,  1774 — 1887, 
conseiller  d'elat. 

Bibb  Galitbe,  Xotices  genealogiques,  t.  II,  p.  802  (11"^^  ed.) 


Etat  nominatif. 

Eugene  Bon  Puerari  (iils  d'Alexandrc  Frederic  Louis, 
depute  au  Conseil  Representatif  et  au  Grand  Conscil,  ne  a 
Copenhaguc  le  oO.  juin  1802,  j  a  Evian  ie  27  juin  ISßi)  et 
d'Adele  Caroline  ^Mirabaud,  nee  a  Milan  le  12  juin  1814,  "j"  a 
Geneve  5  mars  18{)8)  ne  au  Petit-Saconnex  ie  l«i"  septembre 
1840,  marie  a  Paris  le  30  mai  1865  avec  Lucile  Emma 
Odier,  nee  ä  Paris  le  15  mars  1817  liUe  d'Edmond  Louis  et 
de  ^Marie  Louise  Paccard  (Paris,  30,  bovde\ard  de  Courcelles 
et  Le  A'esinct,  3,  route  des  Boulcaux). 

Enfant:  Henri,  ne  a  Paris  le  3  no\cnibre  1874,  niarie  a 
Paris  le  5  mars  190(^  avec  Jcnnv  Ernestine 
]\Larguerite  ]^>Lartin,  nee  ä  Xinies  le  26  aout 
1877  (fille  de  Louis  Simon  Albin  et  de  ^^Farie 
Eugenie  Ciaire  Teissonnierc). 

Enfants:  a)   Gerinainc  Niarie  Ciaire,   nee  ;i 
Paris  le  9  n.ars  190L 
b)  Jacques,   ne   ä  Paris   le   .')()  juin 
1902.  , 

S  o  e  u  r : 


Emma  Jcannctte,  nee  au  i 'etit-Saconnex  Ic  8  mai  1836, 
mariee  au  Petit-Saconnex  le  16  juillci  185(j  a  Charles  Eugene 


6533  1